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Freitag, 13. September 2013
industrialtechnology – 59
Projekt EPoSil Forschung an einer neuen Möglichkeit für die Gewinnung von Energie aus Wasserkraft
short
Auf der perfekten Welle
Frischer Wind in Dänemark Erlangen. Das Offshore-Windkraftwerk Anholt ist vor Kurzem offiziell eingeweiht worden: Für das größte Windkraftprojekt Dänemarks hat Siemens 111 Windenergieanlagen mit einer Leistung von je 3,6 Megawatt (MW) und einem Rotordurchmesser von 120 m geliefert, installiert und in Betrieb gesetzt. Zudem wird Siemens gemeinsam mit DONG Energy den Service für fünf Jahren übernehmen. „Die Installation unserer Offshore-Projekte in Europa läuft auf Hochtouren“, so Markus Tacke, CEO der Division Wind Power im Siemens-Sektor Energy. „Siemens hat bereits mehr als 3.900 MW Leistung offshore errichtet. Unsere Projekte erreichen die Größenordnung konventioneller Kraftwerke und wir machen erhebliche Fortschritte bei der Industrialisierung der Offshore-Windenergie. So sorgen wir dafür, dass die Kosten der OffshoreWindenergie weiter sinken werden.“ www.siemens.at
Labortests waren erfolgreich, 2014 soll ein Modell des Wellengenerators in Betrieb gehen.
Die Kraft der Wellen könnte in Zukunft eine wichtige Energiequelle sein.
Großes Potenzial Danach wird von außen eine elektrische Spannung angelegt: Eine der Elektroden wird positiv, die zweite negativ geladen. Bewegt sich die Welle weiter, nimmt die Kraft auf den Wandler ab. Das Silikon entspannt sich und die beiden Elektroden rücken wieder weiter auseinander. Dieser Effekt bewirkt, dass sich die elektrische Energie im Wandler erhöht. Gewünschte Folge: Die mechanische Energie aus der Welle ist in elektrische Energie umgesetzt. Diese wird entnommen, und dann beginnt der Zyklus von vorn. In der Praxis kann man sich einen solchen Energiewandler als Boje vorstellen, deren obere Hälfte auf der Wasseroberfläche schwimmt, und wo die untere am Meeresboden fest verankert ist. Beide sind durch
Projektleiter Istvan Denes mit dem an der TU Darmstadt entwickelten Demonstrator.
einen Stapel aus Tausenden Folien miteinander verbunden. „Die elektrischen Ströme der Einzelschichten addieren sich“, erklärt Projektleiter Istvan Denes von der zentralen Forschung und Vorausentwicklung von Bosch in Waiblingen bei Stuttgart. Die Trockentests im Labor der TU Darmstadt waren bereits erfolgreich. Das erste, maßstabgetreu verkleinerte Modell eines Wellen-Ge-
nerators soll 2014 im Wellenkanal der Technischen Universität Hamburg-Harburg zu Wasser gelassen werden. Die Pläne sehen vor, dass kommerzielle Wellen-Generatoren mehrere Zehnmillionen Dehnungs- und Stauchungsvorgänge absolvieren. Der angestrebte Wirkungsgrad bei der Wandlung der mechanischen in elektrische Energie liegt bei 50%. www.tu-darmstadt.de
© Siemens
© EPA/Nic Bothma
Stuttgart. Gezeitenkraftwerke sind nicht die einzige Möglichkeit, um Energie aus dem Meer zu gewinnen. Einer Berechnung der Vereinten Nationen zufolge ist in den Meereswellen ein jährliches Energiepotenzial von 29.500 Terawattstunden gespeichert. Zum Vergleich: 2010 wurden laut Angaben der Internationalen Energie-Agentur weltweit rund 21.500 Terawattstunden erzeugt. Um diese Energiequelle nutzen zu können, entwickelt eine Gruppe von Unternehmen und Forschungseinrichtungen, darunter Wacker Chemie, TU Darmstadt, Bosch Rexroth und TU Hamburg-Harburg,
im EPoSil (Elektroaktive Polymere auf Silikonbasis zur Energiegewinnung) die technischen Voraussetzungen. Herzstück ist ein Energiewandler, der im Kern aus einer dreilagigen Folie besteht. Oben und unten befindet sich je eine elektrisch leitende Schicht (Elektrode). Durch die Bewegung der Wellen wird eine mechanische Kraft auf den Wandler übertragen. Zunächst wird das Silikon zusammengepresst, wodurch die beiden Elektroden näher aneinander rücken.
© Bosch
norbert berger
Der neue Offshore-Windpark vor der dänischen Küste ist fertig.
ABB Neue Unterstation steigert Übertragungsgeschwindigkeit und Netzzuverlässigkeit
Mehr Energie für den Sport © Érica Ramalho/Governo do Rio de Janeiro/CC Lizenz
Zürich/Rio de Janeiro. Bei seiner Einweihung im Jahr 1950 war das Maracanã-Stadion das größte Fußballstadion der Welt und bot 20.000 Zuschauern Platz. Für die bevorstehende Weltmeisterschaft wurde es vollständig renoviert und auf eine Kapazität von mehr als 75.000 Zuschauern ausgebaut. Im Jahr 2014 werden darin sieben Spiele ausgetragen, darunter auch das Endspiel der Fußball-WM.
Netzausbau
Auch technische ist das Maracanã-Stadion fit für das sportliche Großereignes.
Ausgebaut wird in Brasilien aber auch die Infrastruktur. Unter anderem wird für die Stromversorgung
des Maracanã-Stadions und seiner Umgebung eine neue InnenraumSchaltanlage errichtet. Den 30 Mio. USD-Auftrag hat Furnas Centrais Elétricas S.A., ein Tochterunternehmen von Centrais Elétricas Brasileiras (Eletrobras), dem größten Stromversorger Brasiliens, ABB erteilt.
Fit für die WM „Mit diesen kompakten Unterstationen stellen wir die zusätzlichen Kapazitäten bereit, die für die anstehenden Sportereignisse in Brasilien benötigt werden, und machen das Übertragungsnetz fit
für die Zukunft“, sagte Brice Koch, Leiter der Division Energietechniksysteme. „ABB verfügt über die Technologien, die Erfahrung und die entsprechenden Fähigkeiten im Projektmanagement, um das Land beim Ausbau seiner Energieinfrastruktur zu unterstützen.“ ABB ist für die Entwicklung, Lieferung, Installation und Inbetriebnahme der Anlage zuständig. Darüber hinaus wird ABB das System IEC-61850 für die Automatisierung, Steuerung und den Schutz von Unterstationen installieren, um damit sowohl die lokale als auch die Fernsteuerung und -überwachung zu ermöglichen. www.abb.com