health 1812

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Freitag, 18. Dezember 2015

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health economy Auszeichnung Wäschedienstleister Wozabal erhält Umweltpreis 69

Pharmaportrait Croma Pharma wächst heuer kräftig 70

Flüchtlinge Forschungsverband FOPI und Pharmafirmen spenden 72

© AbbVie

Neuer Name IT-Riese systema nimmt Name von CompuGroup an 69

© Med Uni Graz/Jungwirth

Expansion OrdinationsTV-Anbieter y-doc in Wien flächendeckend 68

Neuer Rektor für Meduni

© panthermedia.net/Olivier Le Moal

© privat

Hellmut Samonigg Der Onkologe und amtierende Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin an der Med Uni Graz sowie Leiter der Orga­ nisationseinheit zur Entwicklung des Med Campus wurde zum Rektor der Medizinuniversität Graz gewählt. Er tritt sein Amt am 16. Februar 2016 an.

Neue Chefin bei Menarini

Was sich 2016 ändern wird im Gesundheitswesen

Christina Kichler-Lakomy Das Pharmaunternehmen Menarini hat die Kärntnerin Christina Kichler-Lakomy zur neuen Country Managerin für Österreich bestellt und regelt damit die Nachfolge ihres in den Ruhestand übergetretenen Vorgängers Karl Nikitsch.

Die Beitragssätze für Spitzenverdiener steigen, ELGA kommt flächen­ deckend, die neue Hauptverbandsvorsitzende will mehr Prävention. 67

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Interview WGKK-Obfrau Ingrid Reischl macht Druck auf neue Erstattungsregeln für die Pharmabranche. 66

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66 Health:care

Freitag, 18. Dezember 2015

Reischl: Mögliche Lösungsansätze sind daher ein neues System zur Preisfindung oder eine verpflichtende Wirkstoffverschreibung, wie es sie in mehreren europäischen Ländern gibt. Realistischerweise ist eine wirkstoffidente Substitution durch die kostengünstigste Alternative in 80 Prozent aller Fälle machbar. Medizinisch begründete Einzelfälle muss es aber weiterhin geben. Für die Sozialversicherung ergibt das Entlastungen von immerhin 143 Millionen Euro – rund 26 Millionen davon entfallen auf die WGKK. Auch das Überdenken von Patenten auf Arnzeimittel wie zum Beispiel für das Hepatitis-CMedikament Sovaldi ist nötig. Darüber hinaus bedarf es legistischer Voraussetzungen, um der Sozialversicherung den direkten Medikamenteneinkauf zur Versorgung chronisch kranker Menschen zu ermöglichen.

Kindesweglegung bei Reformen

Krankenversicherung

Neue Vorsitzende im Hauptverband WIEN. Der Verbandsvorstand des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger hat am Dienstag einstimmig Ulrike RabmerKoller zu seiner neuen Vorsitzenden gewählt. Sie tritt damit die Nachfolge von Peter McDonald an, der im Oktober 2015 ÖVP-Generalsekretär wurde.

Der Verbandsvorstand ist mit der Wahl der Vorsitzenden wieder komplett. Rabmer-Kollers Stellvertreter bleiben mit Bernhard Achitz und Martin Schaffenrath unverändert. Die aus Oberösterreich stammende Unternehmerin engagiert sich seit Jahren für die Interessen der Wirtschaft im Bundesland und seit Ende Mai 2015 auch bundesweit in ihrer Funktion als Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich.

© Richard Tanzer

Martin Rümmele Gesundheitsreformen sind seit jeher Spielball politischer Interessen und Konflikte mit Stakeholdern. Nicht zuletzt deshalb sind Reformen schwierig.

Dazu kommt, dass das Thema Gesundheit auch ein politisch sensibles ist. Nicht zuletzt deshalb forderte auch einst der damalige Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) im Konflikt mit der Ärztekammer, dass die Probleme nicht zu Wahlkampfthemen werden dürften. Er wolle keinen Wahlkampf in Arztpraxen, so Schüssel damals.

Allerdings dürfte die ÖVP das Thema nun doch für sich entdeckt haben. Anlässlich einer dreiteiligen Sozialenquete des ÖVP-Parlamentsklubs plädierte die Parteispitze nun für eine bürgerliche Sozialpolitik und wies auf Mängel und Kosten im Gesundheitssystem hin.

Dabei übersieht man geflissentlich, dass die ÖVP seit Jahren das System steuert.

So steht dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger seit 15 Jahren ein schwarzer Präsident – seit Dienstag eine schwarze Präsidentin – vor. Acht Jahre stellte die ÖVP auch den Generaldirektor und mit Andrea Kdolsky und Maria Rauch-Kallat auch lange Jahre die Gesundheitsministerinnen.

Das Gesundheitswesen und die vielen Unternehmen und Beschäftigten im System verdienen statt Polit-Hickhack endlich Sachpolitik und Reformen.

Vielleicht ist das ja ein frommer Wunsch für 2016 ….

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WGKK-Obfrau Ingrid Reischl ist mit den Erfahrungen des ersten Primärversorgungszentrums in Wien sehr zufrieden.

„Neues System zur Preisfindung“ Wiens Kassen-Obfrau Ingrid Reischl wünscht sich einen raschen Ausbau der Primärversorgung und fordert Änderungen bei der Erstattung von Medikamenten.

••• Von Martin Rümmele WIEN. Nach einigen Jahren der Konsolidierung rutschen die Gebietskrankenkassen wieder in Minus. medianet fragte Ingrid ­Reischl, Obfrau der größten Kasse und gleichzeitig Vorsitzende der Trägerkonferenz im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, wie ihre Rezepte aussehen und was sich ihrer Meinung nach künftig ändern muss. medianet: Welche Bilanz ziehen Sie rückblickend für das vergangene Jahr für die WGKK? Ingrid Reischl: 2015 war grundsätzlich ein erfolgreiches Jahr. Es ist uns gelungen, viele Projekte umzusetzen und voranzutreiben, wie die Eröffnung des österreichweit ersten Primärversorgungszentrums in Wien-Mariahilf. Auch konnten wir die Versorgung für Kinder und Jugendliche ausbauen; Beispiele sind die Schaffung von sechs Planstellen für Kinderpsychiatrie im niedergelassenen Bereich und die Einführung der Gratis-Zahnspange für Kinder bis 18 Jahre mit massiven Fehlstellungen. Wermutstropfen ist aber, dass wir nach sechs Jahren wieder ins Minus rutschen werden. medianet: Was sind die Ursachen?

Reischl: Die größten finanziellen Löcher sind zum einen die geringeren Einnahmen aufgrund steigender Arbeitslosigkeit. Sie ist in Wien in den ersten zehn Monaten

im Schnitt um 10,4 Prozent gestiegen. Zum anderen belasten die Medikamentenkosten unser Budget; hier geht mehr als der halbe Abgang auf Kosten einer Handvoll Medikamente. Konkret geben wir im laufenden Jahr 30 Millionen Euro für neue Präparate zur Behandlung von Hepatitis C aus. In Summe erwarten wir im Jahr 2015 bei den Heilmittelausgaben einen Zuwachs von 6,5 Prozent. Die Beitragseinnahmen – die die Krankenversicherung in keiner Weise steuern oder beeinflussen kann – wachsen demgegenüber nur um 2,6 Prozent. Dieses Auseinanderklaffen ist auf Dauer sicher nicht haltbar. Für das laufende Jahr erwartet die WGKK ein Minus von 51,8 Millionen Euro. medianet: Wie schätzen Sie künftige die Entwicklungen im Arzneimittelbereich ein?

Reischl: Für die kommenden Jahre erwarten wir einen jährlichen Mehraufwand von 19,7 bis 70 Mio. Euro. Zurückzuführen ist diese Kostensteigerung auf innovative Medikamente, die bis zu 14.200 Euro je Packung kosten. Meiner Meinung nach ist das modernes Raubrittertum. Konkret gilt für die Sozialversicherung, dass die Medikamentenkosten im Schnitt maximal um drei Prozent pro Jahr steigen dürfen. Diesen Zielwert haben wir zuletzt mit monatlichen Steigerungsraten von bis zu zehn Prozent deutlich überschritten. In den nächsten Jahren ist im Heil-

mittelsektor mit einem Kostenanstieg zwischen rund fünf und sechs Prozent jährlich zu rechnen. medianet: Wie wird sich der Rahmen-Pharmavertrag auswirken?

Reischl: Das ist nur ein erster kleiner Schritt. Was wir dringend ­brauchen, sind darüber hinausgehende gesetzliche Lösungen. Die finanziellen Mittel, die wir nun erhalten, reichen nicht aus, um die steigenden Kosten zu decken. In den Jahren 2015 bis 2018 droht nach den aktuellen Berechnungen eine Finanzierungslücke allein für die WGKK mit rund 183,3 Mio. Euro. medianet: Im kommenden Jahr soll der Erstattungskodex neu verhandelt werden. Wie sind da Ihre Vorschläge?

medianet: Sie haben das Pilotprojekt in der Primärversorgung erwähnt – wie soll es hier weitergehen?

Reischl: Die Personen, die sich im PHC MedizinMariahilf behandeln lassen, sind sehr zufrieden.

Bei einer kürzlich durchgeführten Umfrage gaben 93 Prozent an, sich mehr Primärversorgungszentren zu wünschen. Auch die seit September angebotenen Leistungen der Psychotherapeutin und der Sozialarbeiterin werden gern in Anspruch genommen. In Summe sind 98 Prozent der Patientinnen und Patienten mit dem Angebot des Primärversorgungszentrums sehr zufrieden. 86 Prozent der Befragten sagen auch, dass sie bereit wären, einen weiteren Weg für das Angebot des PHC MedizinMariahilf in Kauf zu nehmen. Weiters stoßen die Öffnungszeiten auf ­positive Rückmeldungen. Die größten Hürden für weitere Projekte orten wir im fehlenden PHC-Gesetz. Aufgrund dieser Rechtsunsicherheit gestaltet sich die Stärkung der Primärversorgung schwierig. Derzeit können derartige Einrichtungen nur aus einer Gruppenpraxis heraus umgesetzt werden. medianet: Wie sieht die Zukunft des Hanusch-Spitals aus?

Reischl: Im kommenden Jahr werden wir die tagesklinischen Angebote ausweiten. Wir werden die Unfallchirurgie entsprechend der neuen Ärzteausbildungsordnung in Richtung Orthopädie/Traumatologie weiterentwickeln und vermehrt tagesklinische Leistungen und elektive Gelenksersatzoperationen anbieten. Aufgebaut wird auch eine interdisziplinäre Tagesklinik, die Chirurgie, HNO, Gynäkologie und Urologie umfasst.

Neue Angebote der WGKK im Rückblick Primärversorgung Am 18. Mai wurde wie berichtet das erste Primärversorgungszentrum Österreichs in Wien eröffnet. Es hat 50 Stunden pro Woche und 52 Wochen pro Jahr geöffnet. Zudem gibt es ein verpflichtendes Qualitätsmanagement – dazu zählen auch Fort- und Weiterbildungsangebote.

Leistungen Am 1. Juli startete die Gratis-Zahnspange für Kinder bis 18 Jahre mit massiven Fehlstellungen.

Rund 800 Kinder und Jugendliche haben im ersten Quartal, also von Juli bis September, in Wien die Gratis-Zahnspange erhalten.

Neue Planstellen Im zweiten Quartal eröffneten zwei Gruppenpraxen und zwei Einzelordinationen im niedergelassenen Bereich mit sechs Planstellen im Bereich Kinderpsychiatrie.

Die Ordinationen sind flächendeckend über Wien verteilt und verfügen über großzügige Öffnungszeiten.

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Freitag, 18. Dezember 2015

health:care 67

Was 2016 an ­Änderungen bringt ••• Von Ulli Moschen WIEN. Der Fokus des österreichischen Gesundheitssystems liegt im kommenden Jahr auf dem Ausbau der elektronischen Gesundheitsakte (ELGA), in deren Rahmen auch die E-Medikation getestet werden soll. Anfang 2016 bereiten die Krankenhäuser in Niederösterreich, Kärnten und ebenso die Einrichtungen der AUVA die Aufnahme des ELGA-Betriebs vor; die verbleibenden Bundesländer sollen im Herbst folgen. Niedergelassene Ärzte haben ab Mitte 2016 die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis mit ELGA arbeiten, ab Mitte 2017 ist die Nutzung jedoch verpflichtend. Patienten können ihre Daten über das ELGA-Portal – www.gesundheit.gv.at – abrufen. Es soll in nächster Zukunft überarbeitet und für mobile Endgeräte benutzerfreundlicher gemacht werden.

Für 2016 ist außerdem die Vorbereitung telefon- und webgestützter Beratungsangebote im Gesundheitsbereich vorgesehen.

Ausstellungen von Krankschreibungen beizukommen; sie geben sich mit dafür zu diesem Zweck ausgestellten E-Cards als Patienten aus.

Auch in finanzieller Hinsicht ­stehen 2016 diverse Änderungen an. Menschen mit höherem Einkommen werden im kommenden

Jahr zur Kasse gebeten und zahlen höhere Sozialversicherungsbeiträge, weil die Höchstbeitragsgrundlage im ASVG um 210 € auf 4.860 € erhöht wird. Für Selbstständige steigt sie um 245 € auf 5.670 €. Die KV-Beitragssätze bleiben weiterhin konstant.

© APA/Georg Hochmuth

Das kommende Jahr bringt im Gesundheitswesen ­einige ­Änderungen und höhere Beiträge für Besserverdiener. ­Zudem steigen Kontrollen und Transparenz.

Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser hat einige Reformen am Start.

Kampf gegen Missbrauch Um den Missbrauch der E-Card zu verhindern, müssen sich Patienten ab Jahresbeginn 2016 in Spitälern und Ambulanzen ausweisen. Für neue Patienten gilt diese Regelung auch bei den niedergelassenen Ärzten. Die Identitätskontrollen gehören zu den Maßnahmen, die im Zuge des Sozialbetrugsbekämpfungsgesetzes eingeführt werden.

Eine Ausnahme wird bei Kindern gemacht. Nach einem Stichprobenplan oder bei begründetem Verdacht werden Kontrollore der Krankenkassen Ärzte auf rechtsund vertragskonformes Vorgehen überprüfen, um ungerechtfertigten

Spitäler

Rechnungshof kritisiert Länder WIEN. Die schon seit vielen Jahren immer wieder kritisierte hohe Zahl an Spitalsbetten in Österreich hat nun auch der Rechnungshof in einem neuen Bericht beanstandet. Das Einsparungspotenzial in diesem Bereich bezifferten die Prüfer mit 4,75 Mrd. €. Kritik übte der RH am mangelnden Einfluss des Bundes auf die Länder. Österreich wies im Jahr 2012 mit 546 aufgestellten Akutbetten je 100.000 Einwohner die im europäischen Vergleich höchste Akutbettendichte auf, heißt es in dem RH-Bericht. Trotz einer Reduktion in den letzten Jahren müsste Österreich immer noch rund 40% der Akutbetten abbauen, um die Größe seines stationären Sektors dem EU-Niveau anzugleichen, bemängelten die Prüfexperten in ihrer Untersuchung.

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© Roche

Freitag, 18. Dezember 2015

DIABETESHILFE

WIEN. Der Pharmariese Roche steht vor der Markteinführung eines neuen Blutzucker-Messsystems: Mit Accu-Chek Connect sollen Diabetiker ihre Daten überall dabei haben. Zudem unterstützt das webbasierte System beim Selbstmanagement; es ist in Österreich mit Jahresbeginn verfügbar.

Das Prinzip des neuen Systems ist einfach: Menschen mit Diabetes messen wie gewohnt ihre Blutzuckerwerte mit einer genauen und verlässlichen Technologie. Das System transferiert dann die ermittelten Daten vom Blutzuckermessgerät über Bluetooth an die App und überträgt bei Bedarf die Informationen zum Onlineportal. Der Vorteil liegt auf der Hand: Man hat seine Diabetes-Daten immer und überall dabei.

Accu-Chek Connect macht außerdem das Auslesen der Daten für das behandelnde Diabetesteam und somit auch das Mitbringen des Blutzuckermessgeräts zum Arzt überflüssig. Alle Informationen können jederzeit und ortsunabhängig über das Internet und das Onlineportal abgerufen werden; der Nutzer bestimmt dabei selbst, wer Zugriff auf seine persönlichen Daten haben darf und wer nicht. „Menschen mit Diabetes benötigen für ein modernes und persönliches Diabetes Management mit Accu-Chek Connect nur ihr Smartphone und das Internet. Das erleichtert die Einbindung in den Alltag“, erklärt Boris Weber, Leiter von Roche Diabetes Care Austria.

© y-doc.at (3)

Vernetztes Messsystem

Ärztekammer nutzt Ordi-TV

Eine Kooperation der Wiener Ärztekammer zur Ausstattung aller Ordinationen in Wie Wartezimmer TV schiebt das Medium kräftig an, ist der Anbieter y-doc überzeugt.

© PID/Harry Kopietz

••• Von Ina Karin Schriebl

HERZSICHERHEIT

Noch mehr Defi-Standorte WIEN/BLUDENZ. Bei einem Herzstillstand zählt jede Minute. Erste-Hilfe-Maßnahmen wie Herzdruckmassage und der Einsatz eines Defibrillators können die Überlebenswahrscheinlichkeit signifikant erhöhen. Aus diesem Grund unterstützt die Österreichische Apothekerkammer gemeinsam mit PULS – dem Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes – nun 30 nach strategischen Kriterien ausgewählte Apotheken in Österreich bei der Anschaffung potenziell lebensrettender Defibrillatoren. Gestartet wird in Wien und Bludenz. „Durch flächendeckende Verteilung der Apotheken, Öffnungszeiten und Bereitschaftsdienste in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen sowie fundierte Ausbildung der Pharmazeuten sind die österreichischen Apotheken als Defi-Standorte prädestiniert; sie leisten mit einem Defibrillator einen weiteren wichtigen Beitrag zum Wohl der Bevölkerung“, erklärt Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer, diese „HERZsichere Apotheke“ genannte Initiative.

Darüber hinaus hat der Verein PULS auch die Defi-Dichte in Wien erhöht – dank der Initiative von fünf Installateuren, die sich als Defi-Standort für die Öffentlichkeit zur Verfügung stellen und ihr Personal entsprechend geschult haben, wie Vereins-Präsident Harry Kopietz erklärt.

WIEN. Der Wartezimmer-TV-Anbieter y-doc Infotainment kann das Jahr mit einer erfolgreichen Nachricht abschließen: Nach umfangreichen Vorarbeiten und einem zweistufigen europaweiten Ausschreibungsverfahren stellt die Kurie der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für Wien ihren Mitgliedern Wartezimmer-Fernsehen kostenlos zur Verfügung. Das Projekt der Ärztekammer für Wien wird gemeinsam mit y-doc Infotainment im Wartezimmer durchgeführt.

EU-weite Ausschreibung „Die EU-weite Ausschreibung der Ärztekammer für Wien hat zum Ziel, möglichst viele Ordinationen in Wien mit Gratis-Screens zu versorgen; die erste Tranche ist auf vorerst 400 Screens beschränkt“, sagt y-doc-Geschäftsführer ­Michael F. Richter. Da sich viele Ordinationsgemeinschaften ein Wartezimmer und somit einen Bildschirm teilen, entspreche das etwa 500 bis 600 Ärzten. „Die erste Anmeldefrist endet bereits am 31.

Dezember. Der Rollout ist für das zweite Quartal 2016 geplant. Über Beträge wollen wir Stillschweigen bewahren, jedoch umfasst der Deal die Ausstattung sowie den technischen Betrieb und die AustauschGarantie für zumindest fünf Jahre.“ Die Screens bleiben bei der Kooperation im Eigentum von y-doc.

Im Gegenzug räumt y-doc der Ärztekammer für Wien drei Minuten Sendezeit für standespolitisch ­relevante Informationen ein.

Bei einer erfolgreichen Umsetzung sei wohl mit einer zweiten Welle an Screens zu rechnen, hofft Richter. Weitere Landesärztekammern würden diese Entwicklung sehr interessiert beobachten, und

er könne sich durchaus vorstellen, in absehbarer Zeit ähnliche Projekte in anderen Bundesländern zu realisieren.

Im Zuge des Ärztekammer-Projekts werden zudem die ersten ­y-doc-Screens online gehen. Richter: „Die bestehenden Screens werden ja monatlich per neuem USBStick versorgt. Diesen bestehenden Ärzten wird künftig die Möglichkeit eingeräumt werden, von offline auf online zu wechseln.“ Durch den gesamten Ärztekammer-Deal wachse das y-doc-Netz von aktuell 909 Ärzten auf dann etwa 1.500. Zudem wurden mit den Marktbeglei-

Wachstum Mit dem Auftrag der Ärztekammer Wien erreicht das WartezimmerFernsehen von Michael F. Richter knapp jeden zweiten Patienten in Österreichs Ordinationen.

Weitere Landesärztekammern beobachten die Entwicklung sehr interessiert.

Michael F. Richter Geschäftsführer y-doc

tern TV Wartezimmer und Vita TV Verträge abgeschlossen, wonach ­y-doc ab Anfang Jänner 2016 deren Werbezeitenvermarktung exklusiv übernimmt. „Dadurch erweitert sich das gesamte, über y-doc buchbare Netz um weitere gut 400 Ärzte sowie um gut 200 Screens in Ambulanzen.“ Das gesamte Medium Wartezimmer TV erreiche aktuell 30% aller Patienten im gesamten niedergelassenen Bereich in Österreich.

Nach Abwicklung des Ärztekammer-Projekts werde diese Reichweite auf etwa 40 bis 50% steigen. Ergänzend vermarktet y-doc auch beide Screen-Netze in rund 400 Apotheken landesweit. „Da 61 Prozent der Patienten nach dem Arztbesuch eine Apotheke frequentieren, sind die Apotheken-Screens die logische Ergänzung von Kampagnen in Arztwartezimmern.“ Steigende Umsätze Der y-doc-Geschäftsführer erwartet sich durch den Deal auch kräftig steigende Umsätze für sein Unternehmen. „Die vergangenen beiden Jahre standen im Zeichen der EG-weiten Ausschreibung der Ärztekammer für Wien. Da die Möglichkeit bestand, dass Ärzte in Wien künftig einen Gratis-Screen bekommen würden, wurde die Akquisition neuer Ärzte bewusst reduziert. So wurde nur überschaubar von etwa 850 auf nunmehr 909 Ärzte aufgestockt. Da immer mehr Unternehmungen aus dem Nonpharma-Bereich die Wirksamkeit von Wartezimmer TV erkennen, konnte der Umsatz dennoch jährlich um etwa 20 Prozent gesteigert werden, ebenso entwickelte sich die Ertragslage“, sagt er.

Generell würden immer mehr Unternehmen den Nutzen von Wartezimmer-Fernsehen für sich entdecken. Richter: „Im Rahmen

y-doc I

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Freitag, 18. Dezember 2015

Medizintechnik:e-Health 69

Die Softwareschmiede systema Human Information Systems GmbH wird mit Jahreswechsel zur „CGM Clinical Österreich GmbH“.

© Salzburg Research

systema wird zu CGM Clinical E-HEALTH DAY

Digital, aber menschlich SALZBURG. Beim diesjährigen „e-Health Day“ in Salzburg, jährlich von der Salzburg Research Forschungsgesellschaft organisiert, diskutierten zahlreiche Expertinnen und Experten aus dem Inund Ausland den aktuellen Stand der Forschung und der Technologie im Bereich Active & Ambient Assisted Living (AAL), also dem Einsatz von digitalen Gesundheitsanwendungen. „In verschiedenen Forschungsaktivitäten und Modellregionen werden aktuell innovative Technologien für Seniorinnen und Senioren direkt mit den Betroffenen entwickelt und über längere Zeiträume getestet“, erklärte Cornelia Schneider, Organisatorin des e-Health Day und Leiterin des Forschungsschwerpunkts e-Health bei Salzburg Research. Beispiele aus Deutschland sowie den AAL-Modellregionen aus Österreich zeigten deutlich, wie Seniorinnen und Senioren mit neuen Technologien umgehen und von ihr profitieren können. Im Mittelpunkt vieler Bestrebungen stehe zwar die Sicherheit. Aber auch Komfort, Kommunikation und soziale Einbindung sowie direkte Gesundheits- und Pflege-Anwendungen spielten eine immer wichtigere Rolle. Eine wesentliche Erkenntnis sei jedoch die Bedeutung des menschlichen Faktors – viele technologische Angebote wären ohne eine einfühlsame und verlässliche Begleitung von geschulten Menschen von den ­Benutzern nicht angenommen worden.

des Ambient Meter wurde heuer abermals ein exaktes ZielgruppenPortfolio erstellt. Demnach rangieren Interessen wie Haarpflege, Körper- und Hautpflege, aber auch Autos oder Geldanlage ganz vorn.“ Auch Non-Pharma-Kunden So sei es nur eine logische Konsequenz, dass auch Unternehmen wie Lexus und Bawag sowie Marken wie Diadermine und Fa Flüssigseife diesen Werbekanal für sich entdeckt haben, schildert der Unternehmer. Die Werbekunden profitieren dabei von der wohl einzigartigen Situation, während derer Patienten beziehungsweise Kunden durchschnittlich 40 Minuten warten müssen – und dabei Werbung nicht als störend, sondern als willkommene Abwechslung empfinden.“ Abgerundet werde dieses Bild von der enorm hohen Glaubwürdigkeit des Werbeumfelds sowie vom Mangel an Ablenkungen. y-doc Infotainment steht im ­Eigentum von Michael F. Richter und hat nach eigenen Angaben fünf Beschäftigte; Umsatzzahlen will Richter nicht bekannt geben.

Infotainment schreibt heuer 20% Umsatzplus.

Umbau Der Name ändert sich – die Chefs bleiben mit Willibard Salomon (oben) und Hannes Reichl die gleichen.

Lange Zusammenarbeit Nach so langer Zeit als Teil des CompuGroup Medical-Konzerns sei dieser Schritt für die Mitarbeiter ein längst erwarteter und sehr erfreulicher. Salomon: „In anderen Konzernen ist eine Veränderung wie diese oftmals eine abrupte und vielfach von gewissen Unsicherheiten der Belegschaft begleitet. In unserem Falle war es bewusst ein jahrelang andauernder schrittweiser Prozess von systema zu CGM Clinical. Es gab keinen Grund, ­etwas vom Zaun zu brechen.“ Die Mitarbeiter hätten von Österreich aus seit Jahren mit CGM-Kollegen in den osteuropäischen Ländern,

in Deutschland und in der Schweiz eng zusammengearbeitet. „Bei der Entwicklung unseres globalen Krankenhausinformationssystems CGM G3 sind wir als KIS-Kompetenzzentrum Dreh- und Angelpunkt im Konzern. Die nun stattfindende Umstellung wird demnach für den Großteil unserer Mitarbeiter eine minimale sein, sie sind punktuell mit vielen CGM-Mitarbeitern im Konzern inzwischen vertraut.“ Der Name-Change bringe die Österreichtochter von der Prozessseite her dem Konzern aber einen wichtigen Schritt näher. „Abstimmungsaufwände werden durch Harmonisierungen geringer, und Reportings im Konzern werden für uns einfacher“, sagt Salomon, der das Unternehmen weiterhin mit Hannes Reichl führt.

© Greiner Bio-One

en mit

Diagnostik

Hilfe gegen Spitalskeime

Nachhaltige Textilien Standorte der Firmengruppe Wozabal erhalten Aus­ zeichnungen im Rahmen des klimaaktiv-Programms.

LINZ. Die Unternehmensgruppe Wozabal gehört als klimaaktiv-Projektpartner zu einer Gruppe österreichischer Unternehmen, die sich freiwillig zu mehr Energieeffizienz verpflichtet haben. Nun wurde der Marktführer im Bereich Miettextilien und textile Vollversorgung für drei beispielhafte Projekte im Bereich Energieeinsparung und Nachhaltigkeit von Bundesminister Andrä Rupprechter ausgezeichnet. „Auf Basis der aktuellen Erkenntnisse aus unserem F&E-Bereich und dem Einsatz neuester Technologien sorgen wir innerhalb der Unternehmensgruppe für einen kontinuierlichen Technologietransfer zwischen unseren Standorten.

Und das insbesondere auch im Bereich der Umwelttechnik“, erklärte Geschäftsführer Christian Woza-

bal. In Summe werden an drei von klimaaktiv prämierten Standorten 3.0 Mio. kWh pro Jahr an Energie eingespart – damit können 770 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Die CO2-Emission sinkt um 687 t pro Jahr.

© Jana Madzigon

V

Kaum irgendwo sind Mensch dankbarer, wenn sie Wartetzeit mit dem Schauen von Werbung verbringen können wir in Ärzteordinationen.

Die Ärztekammer will das nun auch für ihre Infos nutzen.

STEYR/WIEN. Die systema Human Information Systems GmbH ist Österreichs führendes Unter­ nehmen im Bereich Software für Gesundheitseinrichtungen. Jetzt übernimmt das Unternehmen den Namen der deutschen Konzernmutter CompuGroup (CGM) und firmiert mit Jahreswechsel unter CGM Clinical Österreich GmbH. „Mit diesem aus unserer Sicht sehr erfreulichen Schritt setzt CGM auch in Österreich die konsequente internationale Markenstrategie um. Unser Unternehmen wird dadurch von der Kraft der Marke des Global Players CGM noch stärker profitieren – wir freuen uns, für Sie mit neuem Namen in der gewohnt professionellen und erfolgreichen Weise aktiv sein zu können“, sagt Firmenchef Willibald Salomon und verweist darauf, dass es sich dabei um eine reine Namensänderung handelt: „Bestehende Verträge mit unseren Geschäftspartnern bleiben demnach unberührt.“

© Systema (2)

••• Von Ina Karin Schriebl

Auszeichnung Anerkennung für die Arbeit des Gesundheitsdienstleisters Wozabal.

KREMSMÜNSTER. Immer häufiger gefährden Infektionen mit Antibiotika-resistenten Keimen das Leben von Patienten. „Gerade bei Kindern und älteren Menschen können Infektionen mit resistenten Keimen rasch zu lebensbedrohlichen Situationen führen“, sagt Florian Winner, Geschäftsführer der Greiner Bio-One Diagnostics GmbH. Greiner Bio-One habe diese Gefahr frühzeitig erkannt und verfügt seit einigen Jahren über Methoden zur schnellen Identifizierung solcher Krankenhauskeime. Aufgrund der aktuellen Gefährdungssituation werde die sogenannte Genspeed-Technologie jetzt um weitere Schnelltests ergänzt.

Zuletzt gab es Fälle in Oö-Spitälern. Gegen multiresistente Stämme, wie Acinetobacter sp., existieren mittlerweile kaum noch wirksame Antibiotika.

Umso wichtiger sei daher eine umgehende Bestimmung der Keime. „Das ist Voraussetzung für eine gezielte Behandlung der betroffenen Patienten, und dadurch kann die Ausbreitung dieser Keime auf andere Patienten sowie das Pflegepersonal verhindert werden“, sagt Winner. Greiner Bio-One ist auf die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb von Qualitätsprodukten aus Kunststoff für den Laborbedarf spezialisiert. Das Unternehmen ist Partner für Kliniken, Labore, Universitäten, Forschungseinrichtungen sowie die diagnostische und pharmazeutische Industrie.

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© Kurier

Freitag, 18. Dezember 2015

Medien

WIEN. In Österreich sind 645.000 Personen an einer Form von Diabetes erkrankt. Und die Zahl der Betroffenen nimmt von Jahr zu Jahr zu. Vorbei sind dabei die Zeiten, als Diabetes vorwiegend Ältere betroffen hat. Heute erhalten auch viele österreichische Kinder und Jugendliche die Diagnose „Diabetes“. Mangelnde Bewegung, zuckerreiche Ernährung, Rauchen und Stress gelten die Hauptursachen für diesen Anstieg der Erkrankungsfälle. Dabei lassen sich die Risikofaktoren durch kleine Änderungen im Lebensstil und eine bewusste Ernährung rasch deutlich senken.

Der Kurier beantwortet in einem neuen Premiummagazin Diabetes alle Fragen zu dieser neuen „Volkskrankheit“. Zu Wort kommen – neben Spitzenmedizinern und Ernährungsexperten – auch Betroffene wie der Olympiasieger im Gewichtheben, Matthias Steiner, der offen und ehrlich über sein Leben mit der Krankheit spricht.

Projektleiter Christian Neuhold und die leitende Redakteurin Magdalena Meergraf gehen den Ursachen der neuen „Volkskrankheit“ auf den Grund.

Neben vielen praktischen Tipps zeigt der einst stärkste Mann der Welt, wie man ein erfülltes Leben trotz der Diagnose Diabetes führt. Außerdem bietet das Magazin eine Übersicht, in welchen Lebensmitteln eine Überdosis ­Zucker lauert und einen Diabetes-Risiko-Selbsttest. (red)

© Ernst Kainerstorfer

„Kurier“ bringt Diabetes-Heft

Die Familie Prinz hat das in Korneuburg sitzende Unternehmen Croma-Pharma seit dem Jahr 1976 auf- und ausgebaut.

Croma wächst rascher als geplant Serie Österreichische Pharmaunternehmen im Portrait Teil 3 – Croma-Pharma wird heuer kräftiger wachsen, als ­geplant und kooperiert im Vertrieb nun mit Stada.

••• Von Martin Rümmele KORNEUBURG. Das international tätige Familienunternehmen Croma-Pharma wird heuer stärker wachsen als geplant. Der Konzernumsatz dürfte etwa 54 Mio. € liegen – statt wie im Frühjahr erwartet bei 50 Mio. €. Im kommenden Jahr werden 65 Mio. € angepeilt. Helfen soll dabei ab 1. Februar 2016 eine Vertriebskooperation mit der börsennotierten deutschen Stada Arzneimittel AG über deren Tochtergesellschaft Stada Aesthetics AG. Die langfristige Kooperation bezieht sich sowohl auf das bestehende

Produkt-Sortiment als auch auf die Produkt-Pipeline der eigentümergeführten Croma-Pharma.

Das österreichische Unternehmen erteilt Stada Markenlizenzrechte und weitere Vertriebsrechte die sich zunächst auf Deutschland, Belgien, Italien, Großbritannien, Schweden, Dänemark, Finnland, Norwegen, Ungarn, Kroatien und Hongkong beziehen. In Deutschland und Belgien erwirbt Stada die bestehenden Vertriebsgesellschaften der Croma Pharma mit insgesamt fünf Mitarbeitern.

Nach dem Verkauf der Unternehmenssparten Augenheilkunde und

Orthopädie an ein Tochterunternehmen der Valeant Pharmaceuticals im Vorjahr konzentriert sich das Unternehmen auf das dynamisch wachsende, nicht-invasive sowie minimal-invasive AntiAging-Segment. „Wir investierten massiv in eigene Forschung und die Entwicklung neuer Produkte, um das langfristige Wachstum des Unternehmens zu sichern“, sagt Andreas Prinz, der das Unternehmen in zweiter Generation mit seinem Bruder Martin führt.

Croma-Pharma fördert so auch die medizinische und pharmazeutische Forschung in Österreich durch kli-

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nische Auftrags- und Teststudien.

Im Portfolio finden sich Kosmetika, Arzneimittel und Medizinprodukte für den Anti-Aging-Bereich. „Uns geht es immer darum, zuerst die Bedürfnisse des Kunden zu sehen und nicht die regulatorische Einteilung. Was wir anbieten, soll dem Arzt helfen, seine Kunden und Kundinnen jünger, besser, frischer und erholter aussehen zu lassen, und hier wollen wir dem Arzt eine umfassende Toolbox bieten, aus der er sich bedienen kann und das jeweils Beste auswählt.“ Dieses Portfolio wird weiter ausgebaut. Dazu ist man eine Kooperation mit Asiens führendem Produzenten von Botulinum Toxin eingegangen. Ein Investitionsvolumen im zweistelligen Millionenbereich für die Rechte und folgenden klinischen Studien in Europa, den USA und Ozeanien sollen CromaPharma bis 2021 einen Umsatz von über 100 Mio. € im dynamisch wachsenden Markt für ästhetische Medizin sichern.

Große Kapazitäten Die Produktionskapazitäten dafür wurden in den vergangenen Jahren geschaffen. „Croma-Pharma produziert sehr industriell. Um hohe gleichbleibende Qualitäten produzieren zu können, muss man vollautomatisch industriell fertigen und das heißt auch hohe Kapazitäten“, sagt Prinz.

Der Markt für ästhetische Produkte wächst sehr stark, nicht zuletzt aufgrund neuer Produkte und Technologien und weil auch „die Mediziner immer besser mit diesen neuen Möglichkeiten umgehen können“. Das schaffe bessere Ergebnisse in den Behandlungen und so auch wachsendes Interesse. „Unsere Aufgabe ist, zu schauen, dass diese Möglichkeiten einer breiteren Masse zugänglich gemacht werden.

Der Trend geht weg von erkennbaren, irreversiblen Behandlungen hin zu sanften, nicht-invasiven Therapien. Patienten wollen erholt, erfrischt aussehen. Gleichzeitig sehen wie eine ethische Komponente und wollen verantwortungsvoll mit dem Thema umgehen.“

Der nächste Pharmadeal

© APA/dpa/Boris Roessler

Boehringer Ingelheim und Sanofi überlegen, die TiermedizinSparte und das OTC-Geschäft zu tauschen.

Boehringer Ingelheim-Chef Andreas Barner strebt Megadeal in der Pharmabranche an.

W I E N / PA R I S / I N G E L H E I M .

Deutschlands zweitgrößter Pharmakonzern Boehringer Ingelheim steht vor dem größten Zukauf seiner Geschichte – und dreht damit das Übernahmekarussell in der Pharmabranche weiter. Das Unternehmen aus Ingelheim greift nach dem milliardenschweren Tierarznei-Geschäft des französischen Pharmakonzerns Sanofi. Im Gegenzug will Boehringer das Geschäft mit rezeptfreien Arzneien an die Franzosen abgeben.

Weil die Sparte aber weniger wert ist, würde Boehringer zusätzlich 4,7 Mrd. € an Sanofi zahlen. „Unser gemeinsames Geschäft für Tiergesundheit wäre für weiteres Wachstum hervorragend aufgestellt – damit würde ein weltweit führendes Unternehmen entstehen“, erklärt

Boehringer-Chef Andreas Barner.

Durch den Zusammenschluss von Boehringer und der Sanofi-Sparte Merial entstünde nach dem USKonzern Zoetis der zweitgrößte Anbieter im Markt für Tiergesundheit mit 3,8 Mrd. € Umsatz.

Vorteile für beide Seiten Merial wird mit 11,4 Mrd. € bewertet, die Selbstmedikations-Sparte (CHC) von Boehringer, also das Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten, kommt auf einen Wert von 6,7 Mrd. €. Das CHC-Geschäft in China soll von der Transaktion ausgeschlossen bleiben. Boehringer rechnet mit komplexen Verhandlungen über die Transaktion. Barner: „Es ist ein komplexes Vorgehen, dem wir uns jetzt widmen.“ Bis Ende des kommenden Jahres sei

mit einem Abschluss der geplanten Transaktion zu rechnen. Boehringer hatte sein Tiermedizin-Geschäft schon 2009 mit der Übernahme von Teilen des US-Tiergesundheitsspezialisten Fort Dodge gestärkt. Eine Finanzierung des Deals dürfte für Boehringer kein Problem sein: Der im Jahre 1885 gegründete Konzern hat laut Geschäftsbericht rund 8,5 Mrd. € auf der hohen Kante.

Die Tiermedizin gilt als lukratives Feld, da in den Industrieländern viel Geld für Haustiere ausgegeben wird und durch den Wandel der Ernährungsgewohnheiten die Nutztierhaltung in den Schwellenländern zunimmt. Sanofi wiederum würde auf Platz eins der Anbieter von frei verkäuflichen Arzneimitteln vorrücken und an GlaxoSmithKline und Bayer vorbeiziehen. (iks)

Philipp

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72 menschen & karrieren

Freitag, 18. Dezember 2015

medianet.at

© IMC Fachhochschule Krems

Karriere

Musikalische Reha

© Kiweno (4)

Astrid Maria Heine erhielt für ihre heraus­ ragende Masterarbeit als erste IMC FH Krems-Absolventin des Departments „Health Sciences“ den Würdi­ gungspreis des Bundes­ ministeriums für Wis­ senschaft, Forschung und Wirtschaft – womit die IMC FH Krems ihren internationalen Ruf als Musiktherapie-Zentrum einmal mehr unterstrich.

Die Musiktherapeutin Heine widmet sich der Neurorehabilitation.

Bluttest

© David Köhler

VERTRÄGLICHE KEKSE. Ein Tropfen Blut schafft Gewissheit: Mit dem Selbsttest von kiweno kann jeder eine etwaige Unverträglichkeit auf 70 Lebensmittel testen. In Toni Mörwalds „Kochamt“ luden ­kiweno-Chefin Bianca Gfrei und Business-Angel Rudi Semrad den Starkoch zum Selbsttest. Nach einer „Blutspende“ verriet Mörwald seine Rezept­ ideen für garantiert „verträgliche“ Weihnachts­ kekse.

Der Selbsttest basiert auf wenigen Tropfen Blut, die aus der Fingerkuppe entnommen werden.

Durch die einfache Handhabung ist der Test von zuhause und ohne medizinische Kenntnisse durchführbar. Die entnommene Probe wird per Post zur labordiagnostischen Analyse an ein renommiertes deutsches Labor versandt. Nach einigen Tagen erhält man online einen detaillierten Befund. „Mit unserem Selbsttest lässt sich ganz leicht feststellen, ob eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vorliegt; dabei reicht ein kleiner Pieks in die Fingerkuppe“, erklärt Gfrei. Der Test ist online unter my.kiweno.com und in ausgewählten Apotheken und Gesundheitszentren erhältlich. „Menschen mit Nahrungsmittelunverträglich­ keiten glauben oft, sie müssen auf vieles verzichten. Wir zeigen, dass es mit den richtigen Rezepten ­genügend leckere Alternativen gibt“, so Gfrei. (fei)

© APA/Helmut Fohringer, FOPI/Philipp Lipiarsk

Intolerant & unverträglich

SOZIALAKTION

Spenden für Flüchtlinge

Backen mit Herzblut Starkoch Toni Mörwald buk für kiweno-Chefin Bianca Gfrei und Investor Rudi Semrad.

HILFE. Die Initiative kam von Mitarbeitern der 26 Mitglieder des Forums der forschenden pharmazeutischen Industrie (FOPI): Sie entschieden sich, in den Firmen eine Spendenaktion zu starten.

Unterstützt werden Flüchtlingsfamilien mit Winterpaketen des Roten Kreuzes. Insgesamt 1.078 Pakete zu je 55 € enthalten eine Grundausstattung an Hygieneartikeln, Kleidung oder Lebensmittelgutscheinen und erlauben neben der materiellen Hilfe eine würdevolle Begegnung mit den Flüchtlingen.

Spenden sammelte auch das Pharmaunternehmen Pfizer; eine Geldspende in der Höhe von 15.000 € ging an die Caritas und es werden Sachspenden für die Unterkünfte gesammelt. Robin Rumler, Geschäftsführer von Pfizer Austria: „Es freut mich sehr, dass auch wir von Pfizer Österreich anpacken und einen sinnvollen Beitrag leisten können.“ (fei)

Termine

WISSENSCHAFTSPREIS

Schmerzfreies Heim AUSZEICHNUNG. Die SeneCura Gruppe wurde mit dem zweiten Platz in der Kategorie „Führung“ des diesjährigen Teleios ausgezeichnet. Der Preis, der Innovation, Qualität und Nachhaltigkeit in der österreichischen Altenpflege würdigt, wurde bei einem Galaabend im Palazzo Wien von Landtagspräsidentin Marianne Klicka, Manfred Pallinger vom Sozialministerium und Michael Kok, Ehrenpräsident des Europäischen Heimleiterverbandes, an SeneCura-Geschäftsführer Anton Kellner überreicht. Die Auszeichnung gilt dem Projekt „Schmerzfreies Pflegeheim“, das 2012 ins Leben gerufen wurde – eine Initiative von SeneCura und der Paracelsus Privatuniversität Salzburg. (fei)

MOLEKULARBIOLOGIE. Studien des VIVIT – das Vorarlberger Institut für vaskuläre Forschung – finden bereits seit 15 Jahren internationale Anerkennung. 2005 wurde zudem ein Molekular­ biologisches Labor – das einzige in Vorarlberg – eingerichtet. Auch hier ist Heinz Drexel, Geschäftsführer des VIVIT, gemeinsam mit Axel Mündlein, dem Leiter des Labors, mit den veröffentlichten Forschungsarbeiten auf Erfolgskurs: Die Einrichtung wurde nun mit der Verleihung des Vorarl­berger Wissenschaftspreises an Mündlein gewürdigt.

Neben Studien zu Diabetes, Artherosklerose, Herzinfarkt, Erkrankungen der Niere und Krebs engagiert sich VIVIT ebenso in der biomedizinischen Weiterbildung von Vorarlberger Schülern und wird dabei auch von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG unterstützt.

Die zurzeit am molekularbiologischen Labor des VIVIT stattfindende Etablierung der neuen Technologie des „Next-Generation Sequencing“, von Preisträger Mündlein verantwortet, soll bald zu einer essenziellen Erweiterung sowohl des wissenschaftlichen Spektrums als auch der diagnostischen Möglichkeiten des VIVIT führen. (fei)

Auszeichnung Axel Mündlein erhielt Wissenschaftspreis des Landes Vorarlberg.

Aufopfernde Pflege

© VIVIT

PFLEGEPREIS Teleios

Ruediger Dahlke stellt in seinem neuen Buch „Die 4 Seiten der Medail­ le“, im Arkana Verlag er­ schienen, eine völlig neu entwickelte Coaching­ methode vor. Diese kann mithilfe des Buchs selbst erlernt und angewendet werden. Es handelt sich dabei um eine ganz­ heitliche EntwicklungsMethode als Schlüssel zum bewussten und entspannten Umgang mit stressenden, fordern­ den und unangenehmen Themen.

© AUVA/Raimund Gryc

Vorarlbergs Forschung top

© Lebenswelt Heim/Roland Schuller

Weihnachtspause Die medianet und ihr Gesundheitswirtschafts­ teil healtheconomy gehen in die Winterpau­ se und wünschen allen Leserinnen und Lesern erholsame Feiertage und einen gesunden Jahres­ wechsel. Die nächste ­healtheconomy er­scheint am 15. Jänner 2016.

Coaching für sich selbst

Unterstützung Caritas-Prä­ sident Michael Landau darf sich über Unterstützung aus der Pharmabranche für seine Arbeit mit Flüchtlingen freuen. Pfizer spendete 15.000 Euro. Das FOPI wie­ derum unterstützt die Arbeit des Roten Kreuzes.

Slobodanka Nikolic wurde mit dem Golde­ nen AUVA-Pflegepreis ausgezeichnet. Seit zwölf Jahren pflegt Nikolic ihren Sohn Dragan, der seit einem Unfall im Alter von 15 Jahren dauerhaft auf intensive Betreuung angewiesen ist. Für die­ se Leistung, die die Mut­ ter rund um die Uhr 365 Tage im Jahr vollbringt, wurde sie nun geehrt. In Österreich werden 80% der Pflegebedürftigen zu Hause behandelt.