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Freitag, 17. Oktober 2014 – 21

Aufstieg

Peter McDonald soll Hauptverbandsboss werden, Herzog folgt in SVA Seite 23

Jubiläum

© Pharmig/ Sazelm

© APA/Fohringer

healtheconomy Die Pharmaindustrie feiert 50 Jahre Plasmapherese in Österreich Seite 26

Auszeichnung ­Niederösterreich ehrt Perner © kecc

Besseres Reha-Angebot für Krebspatienten

© C.Sauermann

short

© panthermedia.net/Wavebreakmedia ltd.

Prävention Die Mitarbeiter der Raiffeisen Informatik können künftig einmal jährlich einen kostenlosen Premium-Gesundheits-Check mit 16 Teiluntersuchungen durchführen lassen. Das Unternehmen setzt bei der Mitarbeitergesundheit auf die Expertise des Gesundheitszentrums Mediclass in Wien. „Das große Vertrauen von Raiffeisen Informatik ehrt uns; gleichzeitig ist diese Ko­operation ein wichtiger Meilenstein für unser junges Unternehmen“, freut sich ­Christoph Sauermann, Gründer und Geschäftsführer von Mediclass (Bild).

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© Vamed

Versorgung Als einer der für Bürgerinnen und Bürger interessantesten Punkte der Gesundheitsreform gilt die Einführung einer telefonischen und Internet-Hotline, die den Patientinnen und Patienten helfen beziehungsweise ­darüber aufklären soll, an wen sie sich mit ihren Beschwerden wenden können. Modell­ regionen für das Projekt wird es in Wien, Niederösterreich und Vorarlberg geben; der Start dazu könnte, optimistisch gedacht, kommendes Jahr erfolgen. Ärztevertreter kritisieren allerdings, dass keine Ärzte am Telefon sitzen werden.

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Zogen Bilanz und wagten Ausbilck: Vamed-Vorstandsdirektor Gottfried Koos, Landesrat Peter Rezar und der ärztliche Leiter Marco Hassler (v.li.n.re.)

Jubiläum Vor vier Jahren hat der Gesundheitsdienstleister Vamed mit dem onkologischen Rehazentrum „Der Sonnberghof“ Pionierarbeit geleistet. Nun baut die PVA das Angebot österreichweit aus und erweitert die Kapazitäten.

Seite 22

inhalt

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Healthcare > Rehabilitation: SeneCura will Nummer 3 werden 22 > Palliativangebote sollen ausgebaut werden 22

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Medizintechnik und eHealth > Neue App soll bei Nesselsucht helfen 25 > Besseres Therapieangebot bei Augenerkrankungen 25

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Pharmareport und Lifescience > Neue Debatte über Einsatz von billigen Generika 24 > IMS Health: OTC-Markt wächst weiter stark 24 > Pneumokokken-Impfungen starten wieder 24

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22 – healtheconomy

Kommentar

Die Panik vor der Panik

Freitag, 17. Oktober 2014

Rehabilitation I Onkologische Rehaklinik „Der Sonnberghof“ des Gesundheitsdienstleisters Vamed feiert 4. Geburtstag

Bedarf an Reha-Plätzen für Krebspatienten steigt

Pionierarbeit zeigt Früchte, Angebot wächst; Bedarf ergibt weitere Betten für Onkologische Reha.

Martin Rümmele

D

a ist sie also wieder – die Panik vor einer Pandemie. Einer Erkrankungswelle, die zur tödlichen Gefahr für Tausende Menschen werden kann. Diesmal in der Hauptrolle: Ebola. Wir erinnern uns: Vogelgrippe, SARS, Schweinegrippe und Co haben uns in den vergangenen Jahren jeweils in Atem gehalten.

Das Bild: Von irgendwo in der Welt, wo es gerade eine Erkrankungswelle herrscht, könnte diese auf den gesamten Globus schwappen.

Tonnen an Medikamenten wurden vorsorglich angeschafft und verrotten jetzt genauso vor sich hin, wie Millionen an Grippemasken. Für Apokalyptiker und vor allem in den Chronikabteilungen in den Medien herrscht derzeit Hochkonjunktur. Und weil die Erkrankung aus Afrika kommt, können derzeit auch fremdenfeindliche Politiker Kleingeld machen; manche würden am liebsten jeden dunkelhäutigen Menschen in Quarantäne stecken oder gleich abschieben.

Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser will die Kirche hingegen im Dorf lassen, wie sie sagt. Man sei gut vorbereitet und das Wichtigste sei eine Schulung des medizinischen Personals für den Notfall. Dass dieser irgendwann eintreten wird, ist zu erwarten. Dass das dann zu einem medialen Hype führt, ebenfalls. Wir haben aber auch Vogelgripe, SARS und Schweingegrippe überlebt.

Wien/Bad Sauerbrunn. Der Bedarf an einem Ausbau der onkologischen Rehabilitatisonsangebote nimmt zu. Vier Jahre nachdem der Gesundheitsdienstleister Vamed mit der Onkologischen Rehabilitationsklinik „Der Sonnberghof“ 2010 die erste ausschließlich auf onkologische Rehabilitation spezialisierte Einrichtung im Osten Österreichs gestartet hat, gibt es bereits fünf Einrichtungen österreichweit, die Krebspatienten betreuen. Weitere sind in Planung – etwa in Westösterreich und Niederösterreich, sagt Christine Möller, Geschäftsführerin der Vamed für den Bereich Rehabilitation. Der Gesundheitsriese hat derzeit zwei Einrichtungen im Betrieb – neben dem Sonnberghof wurde heuer ein Zentrum in St. Veit in Salzburg eröffnet.

Möller ortet weiteren Bedarf: „Bis 2025 sollte noch einmal rund 100 Betten entstehen.“ Das ergebe sich aus der Zahl der Spitalsaufenthalte.

© Vamed

Martin Rümmele

Die Vamed betreibt bereits zwei onkologische Rehabilitationszentren in Österreich; kooperiert wird auch mit der Meduni Wien.

Im Burgenland werden die Patienten in speziellen Behandlungskonzepten mit höchster medizinischer und therapeutischer Kompetenz unterstützt, um nach der Erkrankung wieder ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, schildert der Ärztliche Leiter der Klinik, Marco Hassler.

Innovatives Modell Die Rehabilitationsklinik Der Sonnberghof hat bisher rund 8.200 Patienten behandelt und verfügt damit über die größte Erfahrung in der Rehabilitation von Patienten nach oder mit einer Krebserkrankung, sagt Vorstandsdirektor Gottfried Koos: „Mit dem innovativen Modell, das hier umgesetzt wurde, ist es uns gelungen, im Osten Österreichs eine Behandlungslücke zu schließen.“ Die Vamed betreibt mittlerweile allein in Österreich 12 Rehabilitationseinrichtungen verschiedenster Fachrichtungen und versteht sich als verlässlicher Partner der österreichischen Gesundheitspolitik und der Sozialversicherungsträger.

„Gute Erfolge“ „Bei unseren Patienten konnten wir sehr gute Behandlungserfolge verzeichnen, wobei wir die Rehabilitationsmaßnahmen und die Behandlungserfolge auch fortlaufend evaluieren. Unser Ziel ist es, die onkologische Rehabilitation in Österreich einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich zu machen.“ Alle Angebote des

Diskussion Palliativanbieter kämpfen um Versorgung

Sonnberghofs basieren auf dem Leistungsprofil der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) und stehen allen Kassenpatienten offen.

Neben der medizinischen und therapeutischen Behandlung wurde auch bei der Ausgestaltung der Räumlichkeiten speziell auf die Bedürfnisse der Patienten eingegangen; Kooperationspartner ist auch die Medizinische Universität Wien.

Neben körperlichen Angeboten – nach Operationen, Bestrahlungen und Chemotherapien ist oft die Sensorik eingeschränkt – gibt es in der Reha auch psychologische Betreuung und Patientenschulungen.

Hier erfahren Betroffene, wie sie aktiv an der Heilung mitarbeiten können. Eine Krebserkrankung hat außerdem umfassende Folgen

für das gesamte persönliche Umfeld. Die Vamed bietet deshalb die Möglichkeit, die Familie beim Gesundwerden mitzunehmen. Eine Mitnahme sowie Mitbehandlung von Begleitpersonen und Kindern ist möglich. Für Kinder unter sechs Jahren gibt es eine Kinderbetreuung. „Das Ziel einer Rehabilitation ist, Patienten eine Rückkehr an ihren Arbeitsplatz zu ermöglichen und Neuerkrankungen vorzubeugen“, sagt Möller. Bei älteren Patienten sei es das Anliegen der PVA, sie ebenfalls wieder zu mobilisieren.

Für die Pensionsversicherung kann das auch zu einer Reduktion der Pflegestufe führen, wodurch sich nicht nur Patienten Leid ersparen, sondern die Gesellschaft auch Folgekosten.

Rehabilitation II Pflegespezialist will im Reha-Bereich die Nummer drei werden

Bekenntnis zu Hospiz SeneCura baut Angebote aus

Palliativangebote müssen ausgebaut werden, fordern Anbieter.

Gruppe die gemeinsame Position zum Thema „Würde am Ende des Lebens“ vor. Hospiz Österreich, OPG, Caritas, Rotes Kreuz und Vinzenz Gruppe fordern, dass Hospizund Palliativversorgung bundesweit flächen- undbedarfsdeckend umgesetzt wird und für alle Menschen, die sie brauchen, erreichbar, zugänglich und leistbar ist.

Landau appelliert, das Thema aus dem tagespolitischen Streit herauszuhalten: „Jeder soll einen klaren Rechtsanspruch auf Betreuung durch Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen haben, seien diese Angebote mobil, ambulant, stationär. Denn es darf nicht am Geld oder am Wohnort scheitern, dass Menschen am Ende ihres Lebens jene Betreuung und Begleitung erhalten, die sie brauchen.

Zu einer Kultur des Lebens gehört auch eine Kultur des Sterbens.“ Die Initiatoren sprechen sich klar und deutlich für die Beibehaltung der gegenwärtigen Gesetzeslage aus. Eine Legalisierung von Tötung auf Verlangen oder der Beihilfe zur Selbsttötung, wie sie aktuell diskutiert wird, wird abgelehnt. (iks)

Wien. Der Pflegespezialist SeneCura betreibt nicht nur sehr erfolgreich Pflegeeinrichtungen für ältere Menschen, sondern auch das Neurologische Rehabilitationszentrum Kittsee. Um den Gesundheitsbereich künftig stärker von der Pflege zu trennen, bekommt er einen eigenen Markenauftritt: Unter dem Namen „OptimaMed“ werden alle medizinischen und rehabilitativen Angebote der SeneCura-Gruppe

zusammengefasst. Die erste Neuroreha-Klinik im Burgenland hat sich bereits zwei Jahre nach ihrem Start zu einem anerkannten Kompetenzzentrum für neurologische Rehabilitation entwickelt und den Weg für weitere Schritte im Gesundheitsbereich geebnet: Im steirischen Wildbad wird derzeit eine Rehabilitationsklinik speziell für Frauen mit psychischen Erkrankungen geplant und gebaut, im

© SeneCura-Gruppe

© Dachverband Hospiz

Wien. Anlässlich des Internationalen Hospiz- und Palliative CareTages vor wenigen Tagen stellten Waltraud Klasnic, Präsidentin des Dachverbands Hospiz Öster­ reich, Harald Retschitzegger, Präsident der Österreichischen Palliativgesellschaft, Michael Landau, Präsident der Caritas Österreich, Michael Opriesnig, Vizegeneral des Österreichischen Roten Kreuzes, und Anna Parr von der Vinzenz

Die SeneCura-Gruppe führt bereits 70 Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen.

März 2015 eröffnet ein Dialysezentrum in Frauenkirchen; zeitgleich findet auch der Spatenstich für das neue physikalische Ambulatorium Kittsee statt.

Ambitionierte Ziele Das Ziel, das mit OptimaMed verfolgt wird, ist klar: Innerhalb der nächsten fünf Jahre will es die SeneCura mit dem Unternehmen unter die Top 3 der österreichischen Rehabilitationsanbieter schaffen. „Dieses Ziel mag sportlich sein, ich bin aber überzeugt, dass wir es dorthin schaffen – wenn wir den Weg konsequent weitergehen. Was uns auszeichnet, ist professionelle medizinische und therapeutische Betreuung auf höchstem Niveau, kombiniert mit menschlichem Einfühlungsvermögen und einem modernen und wohnlichen Umfeld“, sagt SeneCura-Geschäftsführer Rudolf Öhlinger. Die SeneCura-Gruppe betreibt knapp 70 Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen und ist mit rund 3.000 Beschäftigten nach eigenen Angaben Markt- und Innovationsführer im Bereich Pflege.

H E A LTH : C A R E

Freitag, 17. Oktober 2014

healtheconomy – 23

Vorsorge Wiener Gesundheitszentrum gewinnt nach zuletzt Generali auch Raiffeisen Informatik als Partner und plant weitere Angebote

Auch Raiffeisen IT bei Mediclass Ina Schriebl

Wien. Die Mitarbeiter der Raiffeisen Informatik können künftig einmal jährlich einen kostenlosen Premium-Gesundheits-Check mit 16 Teiluntersuchungen durchführen lassen. Das Unternehmen setzt bei der Mitarbeitergesundheit auf die Expertise des Gesundheitszentrums Mediclass in Wien. „Das große Vertrauen von Raiffeisen Informatik ehrt uns; gleichzeitig ist diese Kooperation ein wichtiger Meilenstein für unser junges Unternehmen“, freut sich Christoph Sauermann, Gründer und Geschäftsführer von Mediclass. In seinem Gesundheitszentrum stehen den Mitarbeitern der Raiff-eisen Informatik über 60 Topärzte und Therapeuten zur Verfügung. „Mit Mediclass haben wir einen optimalen Partner gefunden. Wir sehen in der Förderung der Ge-

sundheit unserer Mitarbeiter auch ein Investment in die erfolgreiche Zukunft unseres Unternehmens“, sagt Wilhelm Doupnik, Vorsitzender der Geschäftsführung der Raiffeisen Informatik GmbH.

Studien belegen Erfolge Internationale Studien belegen, dass betriebliche Gesundheitsförderung auf Basis eines Gesamtkonzepts einen wichtigen Beitrag für eine höhere Produktivität, Zufriedenheit und auch Mitarbeiterloyalität in Unternehmen leistet. „Raiffeisen Informatik nimmt hier eine wichtige Pionierrolle in

der heimischen Wirtschaft ein.

Für die Gesundheitsvorsorge der Mitarbeiter wird noch immer viel zu wenig getan, und Raiffeisen Informatik setzt hier ein wichtiges Zeichen für die Zukunft“, sagt Sauermann.

Trotzdem scheuen noch immer viele Unternehmen ein Investment in diesem Bereich. Dabei amortisieren sich die Kosten für ein Mehr an Gesundheit in Unternehmen in kürzester Zeit. Entscheidend dabei ist, dass ein umfassendes Basiskonzept ausgearbeitet wird und nicht nur punktuell – so wie in den meisten heimischen Betrieben – gefördert wird. „Raiffeisen Infor-

matik ist ein wichtiger Beispielgeber für andere heimische Betriebe“, ist Sauermann überzeugt.

Das Konzept des Wiener Gesundheitszentrums mit seinen 60 Ärzten und Therapeuten erhält zunehmend positive Resonanz.

Besonders die schnellen und pünktlichen Arzttermine wissen Mediclass-Kunden sehr zu schätzen. „Bereits über 16.000 zufriedene Kundenbesuche bestätigen unser Konzept. Wir werden uns in den nächsten Jahren aber nicht auf den Lorbeeren ausruhen, sondern unsere Services noch weiter ausbauen“, versichert der Mediclass-Gründer.

© C. Sauermann

Betriebliche Gesundheitsförderung nimmt zu, sagt Mediclass-Gründer Christoph Sauermann.

Mediclass-Chef Sauermann bietet Patien­ ten rasche und günstige Arztbesuche.

Versicherung Wechsel

Neue SVA-Spitze Wien. Der Wirtschaftsbund-Mann und SVA-Vizeobmann Peter McDonald ist dem Vorsitz im Hauptverband der Sozialversicherungsträger einen Schritt näher: Die Trägerkonferenz hat einstimmig seine Entsendung in den Vorstand beschlossen. Die Wahl aus den zwölf Mitgliedern zum Vorstandsvorsitzenden und damit zum Nachfolger von Hans-Jörg Schelling erfolgt am 21. Oktober. Nachdem Schelling zum Finanzminister aufgestiegen war, schlug der Wirtschaftsbund Anfang September McDonald für die Nachfolge vor. Dass McDonald Schelling nachfolgen dürfte, hat sich bereits kurz nach dessen Wechsel ins Ministerium abgezeichnet.

Harald Krassnitzer

Herzog folgt McDonald Der Wechsel wirkt sich auch schon in der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft aus: Der selbstständige Unternehmensberater Alexander Herzog ist vom Vorstand als neuer stellvertretender Obmann der SVA gewählt worden. Er folgt damit Peter McDonald nach. Der gebürtige Grazer Herzog bringt umfangreiche Erfahrungen in der Sozialversicherung mit. Er war bisher Erster Stellvertreter der Obfrau in der Wiener Gebietskrankenkasse, Mitglied der Trägerkonferenz beim Hauptverband und Mitglied der Landeszielsteuerungskommission zur Gesundheitsreform der Stadt Wien. (iks)

Weil mir meine Pension nicht wurscht ist.

Die Pension kann wie ein dünn belegtes Weckerl schmecken.

Ich will’s gern mit ein bisschen mehr Wurst drin.

Darum sag ich: Gut, dass es die ERGO Pensionsvorsorge mit Garantie gibt! Damit es einem später einmal besser geht.

© APA/Helmut Fohringer

www.ergo-austria.at

Peter McDonald soll neuer Vorsitzender im Hauptverband werden.

Ph a r m a r e p or t: L i f e sc i e n c e

24 – healtheconomy

Freitag, 17. Oktober 2014

Pharmaindustrie Generikahersteller sehen in patentfreien Nachahmerprodukten Chance für Gesundheitswesen

short

Debatte über Generika

Sterblichkeit durch Vitamin D senken Graz. Im Rahmen einer Interventionsstudie an 500 Probanden an der Med-Uni Graz kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass die Einnahme von hoch dosiertem Vitamin D die Überlebenschancen von Intensivpatienten erhöhen kann.

Vitamin D wird bei ausreichender Sonnenlichtexposition vom Körper selbst gebildet.

Es spielt eine wichtige Rolle beim Knochenaufbau, ein Mangel dürfte aber auch in Verbindung mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einem geschwächten Immunsystem stehen. Ein Mangel an Vitamin D ist weltweit durch zu wenig Aktivitäten im Freien sehr verbreitet.

Billigprodukte sollen wachsen, sagen Hersteller; Pharmig fordert Geld für Innovationen.

Volkswirtschaftlich hat die Generikaproduktion in Österreich eine hohe Bedeutung. Insgesamt 3,1 Mrd. € Umsatz initiiert die Generikaherstellung in Österreich und 14.800 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt von ihr ab.

Martin Rümmele

Wien. Aktuell sind 35% aller verordneten Medikamente in Österreich Generika, also patentfreie Imitate.

Laut IMS Health Austria könnte die Quote auf 45% erhöht werden, berichtet der Generikaverband. Schon 2011 hätten somit 256 Mio. € gespart werden können. Patentfreie Originale sind durchschnittlich um 55% teurer als Generika.

Laut Bernd Leiter, Präsident des Österreichischen Generikaverbands, ist für zukünftige Einsparungen im Arzneimittelbereich eine Anhebung der Generikaverordnungen notwendig. Im internationalen Vergleich haben Länder wie Deutschland und USA höhere Generikaanteile als Österreich.

Leiter sieht als Grund vor allem eingefahrene Verschreibungsgewohnheiten der Ärzte und fordert mehr Aufklärung bei der Ärzteausbildung.

„Es steht außer Zweifel, dass patentfreie Originale und Generika bei der Sanierung der Krankenkassen und damit bei den Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen eine wichtige Rolle spielen“, sagt Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig.

Es gebe, entgegen der Darstellung des Generikaverbands, aber keine Steigerung der Arzneimittelausgaben: „Im Jahr 2012 lag der Anteil der Ausgaben für Arzneimittel an den gesamten Gesundheitsausgaben bei 12,3%; in den Jahren davor lag er bei 12,8 und 13,1%“, rechnet Huber vor.

© APA/Barbara Gindl

Auszeichnung für steirische Firma

Kritik der Pharmabranche

Generikahersteller wollen Gesundheitsausgaben senken, Industrie will bessere Preise.

Statistik IMS Health analysiert Entwicklungen der vergangenen zwölf Monate im Apothekenmarkt © acib

OTC-Markt wächst weiterhin sehr stark

Graz/Paris. Auf der weltgrößten Pharmamesse, der „CPhI worldwide 2014“ in Paris, hat das österreichische K2-Kompetenzzentrum acib mit seiner Entwicklung eines „EnzymGoogle“ den „CPhI Pharma Award 2014“ in der Kategorie „Innovation in Process Development“ verliehen bekommen.

Für Richard Schanner, Geschäftsführer des steirischen Humantechnologie-Clusters, zeigt dies auch „die Innovationskraft der heimischen Unternehmen und Organisationen“.

Schanner weiter: „Diese Innovationsstärke unserer Cluster­ betriebe hinterlässt auch auf der CPhI in Paris Spuren.“

© panthermedia.net/subbotina

Das K2-Kompetenzzentrum acib gewann auf Pharmamesse in Paris.

Der Markt von rezeptfreien Arzneimitteln wächst weiterhin sehr stark.

Wien. Der gesamte öffentliche, österreichische Apothekenmarkt umfasste zwischen August 2013 Juli 2014 rund 250 Mio. verkaufte Packungen. 41% davon waren laut neuen Berechnungen des Marktbeobachters IMS Health rezeptfrei, wofür Herr und Frau Österreicher über eine Mrd. € ausgaben. Der rezeptfreie Apothekenmarkt verzeichnete ein Wachstum von 7,5% nach Wert und 2,4% nach Menge.

Am besten entwickelte sich der Medizinalbedarf (+8,9% nach Wert und +2,6% nach Menge), die Homöopathie konnte nach Wert nur schwach wachsen (+1,1%) und war nach Einheiten rückläufig (-1,4%).

Der Consumer Health-Markt beinhaltet den gesamten rezeptfreien Markt inklusive OTC-Markt,

Homöopathie, Kosmetik und Medizinalbedarf, sowie Nährmittel, Tester, Pflaster und Verbandstoffe, erklärt IMS Health-Managerin Erika Sander.

Erkältungsprodukte voran Der umsatzstärkste OTC-Markt war mit fast 20% Wertanteil der Husten- und Erkältungsmittelmarkt, gefolgt vom Magen- und Verdauungsmittelmarkt, Schmerzmittelmarkt und Markt der Vitamine und Mineralstoffe. Das größte Wertwachstum verzeichnete der Markt der Augenpräparate mit 15,9% hinter dem Markt der Schmerz- und Rheumamittel mit 14,7%, analysiert das Marktbeobachtungsunternehmen. (red)

Immunisierung Empfehlung durch den Österreichischen Impfplan

Aufklärung startet

Pneumokokken-Impfung läuft an

Wien. Der Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) und die Hepatitis Hilfe Österreich (HHÖ) haben mit Unterstützung des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (BMASK) und der Österreichischen Apothekerkammer eine Aufklärungskampagne über Hepatitis B ins Leben gerufen. Die Hälfte der Österreicher fühlt sich nur mangelhaft über die Virus-Hepatitis informiert und fast

Wien. Die Erkältungssaison hat bereits begonnen: Mit der Kälte und dem Temperaturwechsel steigt das Risiko für Infektionskrankheiten, die per Tröpfcheninfektion durch Husten oder Niesen übertragen werden. Mögliche Erreger sind unter anderem Pneumokokken, bei 60% der Kleinkinder, 25-35% der Schulkinder und etwa 10 bis 50% der gesunden Erwachsenen harmlose und unbemerkte Bewohner des

Bei jedem zweiten Österreicher besteht Informationsbedarf über Hepatitis.

drei Mio. Österreicher sind nicht immunisiert.

Hepatitis B wird durch Blut- und sexuelle Kontakte übertragen und kann im chronischen Stadium Leberzirrhose und Leberkrebs verursachen. Je früher die Infektion entdeckt wird, desto besser lässt sie sich therapieren. Mehr als zwei Mrd. Menschen leben weltweit mit einer bestehenden oder einer überstandenen Hepatitis B-Infektion.

In Österreich sind rund 42.000 Personen chronisch an Hepatitis B erkrankt oder infiziert.

Nasen-Rachen-Raums. Sie können als Auslöser für einen Schnupfen, bei geschwächtem Immunsystem allerdings auch für schwerere Erkrankungen wie Lungen-, Gehirnhautentzündungungen oder Blutvergiftungen infrage kommen.

Im Vorjahr erkrankten in Österreich 315 Menschen an einer schweren Pneumokokken-Infektion. In Europa geht etwa die Hälfte aller Lungenentzündungen bei

Erwachsenen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, auf das Konto der Pneumokokken. Jährlich sterben weltweit 1,6 Mio. Menschen durch eine Pneumokokken-Infektion. Die WHO gibt Pneumokokken als Hauptverursacher von Todesfällen an, die durch Impfungen vermeidbar wären. Der Österreichische Impfplan empfiehlt die Impfung für Säuglinge ab dem 3. Monat (vor allem, wenn sie nicht gestillt werden), für immungeschwächte Personen und für Erwachsene ab dem 51. Lebensjahr.

Bewusstseinsbildung

Kollateraleffekte

Der ehemalige Skirennläufer und Showmoderator Armin Assinger stellt sich als prominentes Gesicht für die Kampagne zur Verfügung: „Ich weiß, dass mich Hepatitis auch in Österreich treffen kann. Als Schutz gibt’s daher für mich nur einen Joker – und das ist die Impfung.“ Erkrankungen der Leber werden oft zu wenig ernst genommen, weil warnende Symptome oft jahrelang ausbleiben. (um)

Ein Grund für die schlechte Akzeptanz der Impfung sind offenbar erhebliche Wissenslücken. Daher ist es notwendig, ein breites Bewusstsein für die Bedeutung der Pneumokokken-Impfung in der Bevölkerung zu schaffen. Informations-Kampagnen können erreichen, die Wichtigkeit von Impfungen vor Augen zu führen und zum kleinen Stich mit großer Wirkung mobilisieren, sagt Pfizer-Geschäftsführer Robin Rumler. (um)

© dpa/Patrick Seeger

© GlaxoSmithKline

Hepatitis B Armin Assinger als mediales Zugpferd

80% der invasiven Pneumokokken-Erkrankungen betreffen Personen über 45 Jahre.

Freitag, 17. Oktober 2014

M e d i z i n te c h n i k : E- H e a lt h

healtheconomy – 25

Gesundheitshotline Modellregionen für Projekt einer Patientenanlaufstelle gibt es laut Gesundheitsministerin in Wien, Niederösterreich und Vorarlberg

Telefonberatung schon ab 2015

Innovation I Mobilfunk

Nesselsucht-App Wien. Besser leben mit Nesselsucht (Urtikaria) – dafür steht eine neue Smartphone-App, die kostenlos zur Verfügung steht: für Android und iPhone. Das Projekt wurde vom Usability-Spezialist alysis GmbH, ein IT-Unternehmen aus Wien, umgesetzt. „Die neue Urtikaria-App, die wir in Kooperation mit der Österreichischen Lungenunion entwickelt haben, soll Patienten dabei helfen, mit ihrer Krankheit besser umzugehen und Ärzten eine Unterstützung bei der Ursachenfindung und Therapieführung bieten“, erklärt Sandra Murth, Geschäftsführerin von alysis. Ein Prozent aller Europäer leidet unter chronischer Urtikaria, einer körperlich, psychisch und sozial belastenden Hautkrankheit. Infos: www.alysis.at www.lungenunion.at

Innovation II Augen

Freies Blickfeld Wien. Als erste und bisher einzige Ordination Österreichs macht sich Auge & Laser die Energie des hochpräzisen Lasers „Ellex 2RT“ zunutze. Mit der retinalen Regenerationstherapie werden dort Netzhauterkrankungen behandelt.

Der neue Nanosekundenlaser setzt am Standort in Wien Mariahilf modernste Maßstäbe bei der Behandlung von Makuladegeneration.

Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) und Diabetische Retinopathie sind zwei der häufigsten Netzhauterkrankungen. Ein früher Warnhinweis für drohende Blutungen, Gefäßwucherungen und Netzhautvernarbung sind sogenannte Drusen; die Ablagerungen können zu unterschiedlich starker Sehminderung bis hin zu Erblindung führen. Bisherige Behandlungsmethoden sind meist invasiv und mit Risiken für die Netzhaut verbunden. Bei Auge & Laser kommt jetzt eine neue Lasertechnologie zum Einsatz, die früher in den Krankheitsverlauf eingreift und eine schonende Alternative zu lebenslanger Medikamentenherapie oder aggressiven Eingriffen mit gewebezerstörenden Lasern darstellt.

Einfache Infos und Hilfe Ziel des Services sei es, den Bürgern Orientierung in Hinblick auf die Notwendigkeit einer Behandlung zu geben. „Patienten benötigen valide und leicht verständliche Informationen und Hilfestellungen,

um die für sie richtigen gesundheitlichen Entscheidungen treffen zu können. Internationale Best Practice-Beispiele zu telefon- und webbasierten Services bestätigen die Wirksamkeit und hohe Qualität solcher Dienste“, untermauerte der niederösterreichische Patientenanwalt Gerald Bachinger. Integriert wird die Anlaufstelle in die Organisation des „144-Notruf NÖ“, um Synergien bestehender Systeme, etwa die des „141-NÖ-Ärztediensts“, zu nutzen und keine Parallelstrukturen aufzubauen. „Unser langjähriges Know-how, die technischorganisatorische Infrastruktur und unsere hoch qualifizierten Mitar-

beiter sind die Grundsteine für die Implementierung von TEWEB“, betonte Notruf NÖ-Geschäftsführer Christof Constantin Chwojka.

Mit Ärztinnen und Ärzten besetzt sein wird diese Stelle „wahrscheinlich“ nicht, stellte Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) klar. Ein Problem sieht die Ressortchefin darin aber nicht.

Denn in der Rettungszentrale säßen ja auch keine Ärzte. Zudem würden auch bei der Hotline keine „klassischen Callcenter-Beamten“ sitzen. Wichtig sei, dass den Anrufern rasch kompetent Auskunft gegeben werde, wo sie gut aufgehoben seien.

Via Telefon und Internet sollen Patienten Hilfe bei Gesundheitsfragen erhalten.

Datenkontrolle Patientinnen und Patienten entscheiden, wer in ihre Gesundheitsdaten Einsicht nehmen darf

ELGA: Sicherheit und Datenschutz als Prinzip Informationen zur eigenen Gesundheit sind persönliche und hoch sensible Daten.

Daher spielen gesetzliche Vorschriften und technische Sicherheitsmaßnahmen für die elektronische Gesundheitsakte ELGA eine große Rolle.

Wien/Österreich. Datenschutz tz wird bei ELGA groß geschrieben. n.

Nur vom ELGA-Gesetz berechhtigte Einrichtungen, sogenannte te ELGA-Gesundheitsdiensteanbieeter (ELGA-GDA), dürfen auf Geesundheitsdaten von ELGA-Teililnehmern zugreifen.

Der Einstieg in die persönliche he ELGA auf www.gesundheit.gv.at at erfolgt über Handy-Signatur ur oder Bürgerkarte – die sichersten en Methoden, um sich im Internet et eindeutig auszuweisen.

ELGA-INFO Gesetzlic Basis: Das ELGA-Gesetz, die Gesetzliche ELGA-Verordnung und die GesundheitsELGA-Ve telematik-Verordnung regeln die Datentelematik sicherheitsmaßnahmen für die Verwendung sicherhei elektronischer Gesundheitsdaten. elektronis

Sicherer Einstieg, verschlüsselte Übertragung Mit Bürgerkarte und Handyy signatur stehen Methoden für die persönliche Identifizierung beim Einstieg ins ELGA-Portal zur Verfügung, die im eGovernment bereits erprobt wurden und sich bestens bewährt haben. Für den Abruf der ELGA-Gesundheitsdaten durch berechtigte ELGAGesundheitsdiensteanbieter oder Bürgerinnen bzw. Bürger selbst werden höchste Sicherheitsstandards angewendet.

ELGA-Gesundheitsdaten werden ausschließlich in verschlüsselter Form transportiert. Die Kommunikation mit ELGA-GDA erfolgt überdies in etablierten sicheren Gesundheitsnetzen. Bei missbräuchlicher Verwendung der ELGA-Gesundheitsdaten drohen hohe Strafen.

Mehr Sicherheit durch klare Zugriffsregelungen Im ELGA-Gesetz ist eindeutig geregelt, wer auf ELGA-Gesundheitsdaten zugreifen darf. Der Zugriff ist damit streng auf jene Ärztinnen bzw. Ärzte oder Gesundheitseinrichtungen beschränkt, die tatsächlich gerade die betreffenden Patientinnen bzw. Patienten behandeln oder betreuen. Zudem beruht die Zugriffsberechtigung auf dem Prinzip

von Identität und Rolle: Nur jene ELGA-Gesundheitsdiensteanbieter, deren Identität über die Auflistung im entsprechenden Index, dem GesundheitsdiensteanbieterIndex, nachgewiesen ist, haben bei einer Inanspruchnahme durch die Patienten eine grundsätzliche Zugriffsmöglichkeit auf deren ELGA – entsprechend ihrer Rolle.

So dürfen Apotheken beispielsweise nur Medikationsdaten sehen.

Jeder Zugriff auf ELGA muss mit dem tatsächlichen Namen der entsprechenden Person nachvollziehbar sein. Das heißt, dass niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, Krankenanstalten oder auch Apotheken mit personalisierten Zugängen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten müssen.

Individuelle Steuerung durch die Patienten selbst Datenschutz ist bei ELGA von größter Bedeutung. Neben den gesetzlichen Regelungen liegen die Entscheidungen über Zugriffsberechtigungen ausschließlich bei den Bürgerinnen und Bürgern.

Mit der Möglichkeit eines Opt-out entscheiden sie selbst, ob und in welchem Ausmaß sie an ELGA teilnehmen wollen. Sie können auch

einzelne ELGA-Befunde für Gesundheitsdiensteanbieter sperren oder löschen und gegebenenfalls bestimmten Gesundheitsorganisationen generell den Zugriff über ELGA verwehren.

Lückenlose Protokollierung Jede Bürgerin und jeder Bürger kann zukünftig über das ELGAPortal elektronisch nachvollziehen, wer wann auf die persönlichen ELGA-Gesundheitsdaten zugegriffen hat. Auch die eigenen Zugriffe oder die eines Vertreters mit ELGA-Vollmacht sind dokumentiert. Dadurch erfährt das individuelle Auskunftsrecht nach dem Datenschutzgesetz eine wesentliche Verstärkung.

Das ELGA-Protokollierungssystem zeichnet lückenlos auf und macht somit alle Aktionen innerhalb des Informationssystems ELGA transparent und nachvollziehbar.

Sicherheitsorganisation: Für ELGA ist Sicherh anderem ein Informationssicherheitsunter and managementsystem (ISMS) auf Basis ISO managem verbindlich. Die Sicherheitsverant27001 ve wortlichen der Betreiber der ELGA-Kompowortliche nenten nente arbeiten laufend an der weiteren Verbesserung der entsprechenden Prozesse. Von darauf spezialisierten Unternehmen werden auch Penetration Tests durchgeführt. Besonders sensible Anwendungen wie das Berechtigungssystem werden einem Source Code Review unterzogen.

Die Sicherheitsverantwortlichen aller Betreiber von ELGA-Komponenten arbeiten in der sogenannten ELGA-Sicherheitskommission kontinuierlich an der Weiterentwicklung des ISMS. Die gemeinsamen ISMS-Leitfäden orientieren sich an internationalen Sicherheitsstandards, die auch in regelmäßigen Sicherheits-Audits überprüft werden. Darüber hinaus existiert eine Zusammenarbeit mit dem CERT.at (Computer Emergency Response Team Austria).

Weitere technische Vorkehrungen: Der Datentransport zwischen den ELGA-GDA erfolgt ausschließlich in verschlüsselter Form und in speziell für das Gesundheitswesen etablierten sicheren Gesundheitsnetzen (z.B. Healix, eHlnet, etc.). Zudem wurde eine eigene Zertifikatsinfrastruktur für die Kommunikation der zentralen Komponenten (z.B. Zentraler Patientenindex oder Gesundheitsdiensteanbieter-Index) mit den ELGA-Bereichen (Speicherorte der Befunde) geschaffen.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Wien. Als einer der für Bürgerinnen und Bürger interessantesten Punkte der Gesundheitsreform gilt die Einführung einer telefonischen und Internet-Hotline, die den Patientinnen und Patienten helfen beziehungsweise darüber aufklären soll, an wen sie sich mit ihren Beschwerden wenden können.

Modellregionen für das Projekt wird es in Wien, Niederösterreich und Vorarlberg geben; der Start dazu könnte, optimistisch gedacht, kommendes Jahr erfolgen. „Studien zu telefon- und webbasierten Services zeigen, dass 80 Prozent der Anrufer aus medizinischer Sicht keine notfallmäßige Konsultation und 35 bis 50 Prozent der Anrufer kurzfristig keine ärztliche Betreuung benötigen. Überdies befolgen rund 90 Prozent der Anrufer die Empfehlungen der tele-medizinischen Beratung“,

erklärt Niederösterreichs Landeshauptmannstellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP). Das Bundesland will das Pilotprojekt Hotline Mitte 2015 starten: TEWEB soll als zentrale Erstanlaufstelle fungieren, an die sich Bürger per Telefon oder im Internet rund um die Uhr mit medizinischen Fragen wenden können

© ELGA GmbH

andreas feiertag

© panthermedia.net/Wavebreakmedia ltd.

Gesundheitsreform: Angedachte Meldestelle für Bürgerinnen und Bürger wird nicht mit Ärzten besetzt.

M E N SC H E N & KA R R I ER E N

26 – healtheconomy

Freitag, 17. Oktober 2014

Jubiläumsfest Österreichs Pharmaindustrie verarbeitet ein Fünftel der weltweit gesammelten Menge an Blutplasma

short

Mehr als nur ein roter Saft

Impfmuffel-Diskussion bei MiniMed-Studium

andreas feiertag © Petra Bukowsky

Wien. „Wien darf zu Recht als Welthauptstadt bezeichnet werden.

Denn hier verarbeiten Unternehmen der pharmazeutischen Industrie knapp ein Fünftel der weltweit gesammelten Menge an Blutplasma zu lebenswichtigen Medikamenten“, erklärte Robin Rumler, Präsident der Pharmig, bei der Festveranstaltung „50 Jahre Plasmapherese in Österreich“ im Festsaal des Gesundheitsministeriums.

Matthias Gessner, Sprecher der IG Plasma, betonte, dass das freiwillige Engagement der Bevölkerung die Basis dafür sei, Plasmapräparate überhaupt entwickeln und Krankheiten wie Hämophilie und Autoimmunerkrankungen behandeln zu können.

Allein in Österreich sind 180.000 Patienten auf Medikamente aus Blutplasma angewiesen. Und Gesundheitsministerin Sabine Ober-

Beim Studium: Sengthaler, Holzinger, Wehsely, Feierabend, Linhart.

Wien. Ist Österreich ein Land von Impfmuffeln? Wiens Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely und Anita Holzinger, Professorin für Curriculare Entwicklung an der MedUni Wien, diskutierten darüber beim MiniMed-Studium. Referentin war Petra Feierabend, Vizechefin der Abteilung Impfwesen im Gesundheitsministerium. Begrüßt wurden sie von Mini Med-GF Charlotte Sengthaler. Moderation: Andreas Linhart (News Leben).

SeneCura erhielt dasUmweltzeichen

hauser hielt fest, dass Österreich gute Voraussetzungen habe, um nicht nur in den Zahlen, sondern auch in der Qualität weltweit führend zu sein. Was ihre Sektionschefin Pamela Rendi-Wagner dann auch gleich unterstrich: Seit Mitte der 1980er-Jahre habe es in Österreich keine einzige Infektion mehr im Zusammenhang mit einer Plasmaspende oder der Verabreichung von Plasmaprodukten gegeben.

Im Vorjahr gaben 40.000 österreichische Spender 547.840 Liter Plasma ab, das ist pro Kopf Rang drei weltweit nach den USA und Deutschland. Darüber hinaus verfügt Wien über die größte Kapazität aller Hauptstädte weltweit, was die Verarbeitung von Blutplasma betrifft. Von den jährlich weltweit gesammelten mehr als 27 Mio. l Plasma werden allein in Wien mehr als vier Mio. l in seine Bestandteile aufgetrennt und zu Arzneimitteln weiterverarbeitet.

© Pharmig/Michael Sazelm

Festakt im Bundesministerium für Gesundheit anlässlich des Jubiläums 50 Jahre Plasmapherese.

Robin Rumler (li.): „In Sachen Blutplasma ist Wien eine Welthauptstadt.“

Meinungsaustausch Gesellschaft der Apotheken lud ein

Mitarbeiter-Ehrung „Gesundheit mit Herz“ verliehen

Wien. Kürzlich trafen sich namhafte Vertreter aus dem Gesundheitswesen zu einem weiteren interdisziplinären Meinungsaus-

Graz. Jüngst fand die Generalversammlung des Verbands der Privatkrankenanstalten Österreichs in der Privatklinik Graz Ragnitz statt.

Altenmarkt. Die Küche der SV Group im SeneCura Sozialzentrum Altenmarkt wurde von Bundesminister Andrä Rupprechter mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet, nicht zuletzt wegen des Einsatzes regionaler und saisonaler Produkte. Die Auszeichnung entgegen nahmen Andreas Kabela und Ulrike Albrecht (SV Group) sowie Bernhard Winkler-Ebner und Jakob Steffner (SeneCura).

© Salon A

Preisverleihung: Kabela, Albrecht, Rupprechter, Winkler-Ebner.

Corinna Prinz-Stremitzer (2.v.re.) attestiert Freien Berufen große Verantwortung.

tausch, veranstaltet von Salon A. Die Gesellschaft der österreichischen Apotheker konnten Matthias Strolz, Vorsitzender der Neos, sowie Stefan Knoll, Redakteur des Magazins Format als Ehrengäste gewinnen. Thema: „Standort Österreich – Standpunkt Freie Berufe“.

Die Freien Berufe seien Vermittler zwischen Bürger und Staat, Meinungsbildner und attraktive Dienstgeber, stellte Salon A-Obfrau-Stv. Corinna Prinz-Stremitzer fest; sie seien Elemente jeder demokratischen Gesellschaft und hätten eine qualitativ hochwertige Aufgabenwahrnehmung im Bereich Soziale Güter wie Gesundheit, im Bereich staatlicher Vorsorge, zum Schutz von Bürgerrechten als auch zur wirtschaftlichen Prosperität zu leisten. (fei)

Infoveranstaltung Verein Open Science lädt ein

Privatkliniken-Tagung in Graz

© Raimo Rudi Rumpler

© BMLFUW/APA-Fotoservice/Neumayr

Salon A diskutierte Freie Berufe

Josef Macher: Qualitätsstrategien müssen ständig optimiert werden.

Neben den Hauptthemen „Österreichische Qualitätsstrategie und deren Umsetzung“ sowie „Healing Environment – Gesundes Grün“, stand auch die Verleihung des Mitarbeiter-Awards „Gesundheit mit Herz“ auf dem Programm. „Nichts ist wichtiger, als die Gesundheit, die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Patienten.

Folglich zählen das ständige Optimieren von Qualitätsstrategien zu unseren wichtigsten Kernaufgaben“, erklärte Primar Josef Macher, Präsident des Verbandes.

Der Mitarbeiter-Award ging in drei Kategorien an Angela Krottendorfer von der Wiener Privatklinik, Birgit Haas von der Privatklinik Wehrle in Salzburg und Sabine Pöstelbauer von der Klinik Diakonissen in Linz. (fei)

Menschen, über die man spricht

Dialog zu personalisierter Medizin Rotraud Perner erhielt Niederösterreich-Ehrenzeichen

Personalisierte Medizin steht im Fokus von vier öffentlichen Dialog-Foren.

Robert ­Berent, che f d er her zreha in b a d ischl

Robert Berent ist neuer ärztlicher Leiter der HerzReha Bad Ischl. Er tritt die Nachfolge von Robert Schmoliner an, der nach über 25 Jahren in Pension geht. Berent hat an der Uni Wien Medizin studiert und bei den Kreuzschwestern im Klinikum Wels die Ausbildung zum praktischen Arzt sowie die Facharztausbildung für Innere Medizin absolviert. Weiters hat er die Zusatzfacherkennung in Kardiologie, internistischer Intensivmedizin, Geriatrie und Palliativmedizin.

Irene Espo ­ si t o, chefin pat hologie in inns b ruck

Eine gebürtige Italienerin wird Leiterin des Instituts für Pathologie der Medizinischen Universität Innsbruck. Esposito studierte Medizin in Pisa und schloss dort ihre Facharztausbildung ab. Ein Forschungsaufenthalt an der Uni Bern führte sie an die Uni Heidelberg, wo sie ihre eigene Forschungsgruppe gründete und 2007 habilitierte. Seit 2010 war Esposito Extraordinaria für Tumorpathologie an der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität München.

© Med. Universität Graz

St. Pölten. Landeshauptmann Erwin Pröll überreichte das „Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich“ an die Psychoanalytikerin Rotraud A. Perner. In ihren Dankesworten verwies die Geehrte auf die Bedeutung der Pädagogik: „Der Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern ist die beste Prävention.“ Die 1944 in Orth an der Donau geborene Perner ist Psychoanalytikerin, Juristin, evangelische Theologin, Supervisorin und Strategischer Coach. Sie leitet das Institut für S ­ tressprophylaxe und Salutogenese in Matzen und kann auf eine langjährige wissenschaftliche und publizistische Tätigkeit zurückblicken.

Unter anderem war sie auch als Professorin für Gesundheits­ kommunikation.

© Med. Univ. Innsbruck

© Herz-Reha/J. Pfisterer

© kecc

21:00 Uhr) und Wien: 20. November (17:30–20:30 Uhr).

Am Dialog „Maßgeschneiderte Medizin für mich?“ vermitteln Experten Stand und Visionen personalisierter Medizin. Die Teilnehmer werden dazu angeregt, sich über ihre eigenen Vorstellungen, Hoffnungen und Bedenken auszutauschen. Anmeldung bis eine Woche vor der Veranstaltung unter office@openscience.or.at mit Betreff „Personalisierte Medizin“ und Terminpräferenz. (fei)

© Open Science; panthermedia.net/Alexander Raths / Montage: B. Schmid

Wien. Personalisierte Medizin taucht derzeit immer öfter als Schlagwort für die Medizin der Zukunft auf. Doch verbirgt sich dahinter wirklich maßgeschneiderte Medizin? Interessierte können dieser Frage an vier BürgerInnenDialogen auf den Grund gehen. Die Dialoge werden vom Verein Open Science – Lebenswissenschaften im Dialog veranstaltet. Wien: 30.

Oktober (17:30–20:30 Uhr); Graz: 6. November (17:30–20:30 Uhr); Innsbruck: 12. November (18:00–

Kat ja Sch w enzer -Zimmerer l ehr t an der uni graz

Katja Christine Schwenzer-Zimmerer wurde mit Wirkung vom 1.

Oktober zur Professorin für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie an die Medizinische Universität Graz berufen. Damit ist sie die erste Frau im deutschsprachigen Raum, die eine Universitäts-Professur für dieses Fach innehat. Schwenzer-Zimmerer promovierte in Humanmedizin und Zahnmedizin an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, lehrte und habilierte sich an der Universität in Basel.