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Freitag, 10. Oktober 2014 – 27

© ÖBF

Neue Kampagnen

Hepatitis, Rauchen und Gebärmutterhalskrebs: neue Kampagnen starten Seite 31

© Pfizer Austria

healtheconomy Fälschungen

Pharmaverband Pharmig warnt vor Käufen in dubiosen Internetquellen Seite 32

Vorsorge Ministerin will Prävention © Care Company/APA-Fotoservice/Schedl

Manager geben sich gesünder, als sie sind

© Prof. zur Hausen

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Arbeitszeiten Ab kommendem Jahr können wie berichtet Ärzte nur mit schriftlicher Zustimmung länger als 48 Stunden pro Woche arbeiten. Stimmen die Ärzte zu, dann beträgt die wöchentliche Arbeitszeit ab 2015 bis zu 60 Stunden, ab 2018 bis zu 55 Stunden. Ab Mitte 2021 darf die Wochenarbeitszeit 48 Stunden nicht mehr überschreiten. Ohne zusätzliches Personal ist dies nicht zu schaffen; dazu brauchen die Spitäler bis zu 2.000 zusätzliche Ärzte, was laut neuesten Schätzungen Kosten von rund 200 Mio. € verursacht. Die Länder stehen somit vor einem Problem.

Seite 29

© Panthermedia.net/Peter Bernik

© APA/Georg Hochmuth

Exklusivinterview Er gilt als Vater der HPV-Impfung und damit der ersten Impfung gegen eine Krebsart – den Gebärmutterhalskrebs: 2008 erhielt der deutsche Krebsforscher Harald zur Hausen für seine Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der menschlichen Papillom-Viren den Nobelpreis.

Vergangene Woche war er in Wien und sprach exklusiv mit healtheconomy über die Zukunft der Krebsforschung und der Pharmaindustrie; er sieht Fortschritte, fordert allerdings mehr Präventionsanstrengungen, sonst werde das System unfinanzierbar. Seite 30

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Untersuchung Männer und vor allem Manager schätzen ihre Gesundheit und Fitness deutlich besser ein, als sie tatsächlich ist, sagt eine neue Studie. Das birgt auch Gefahren, weil Erkrankungen verschleppt werden.

Seite 28

inhalt

Natürlich das Immunsystem stärken

Healthcare > Diskussion über Prüfung der Unfallversicherung 28 > Krebsprävention soll ausgebaut werden 30 Pharmareport und Lifescience >E U-Kommission will Arzneien im Industrieressort 32 > Unverträglichkeiten nehmen stark zu 32 > Wiener Forscher arbeiten mit GlaxoSmithKline 32 Medizintechnik und eHealth > Studie: Hörgeräte können Demenz verhindern 33 > Renigung von Türgriffen verhindert Infektionen 33

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28 – healtheconomy

Freitag, 10. Oktober 2014

Vorsorge Männer achten weniger auf die Gesundheit und geben aus Stolz Beschwerden seltener und spät zu

Kommentar

Pflege statt Spitäler

Studie: Manager sind unfitter, als sie denken

Eigeneinschätzung und tatsächlicher Gesundheitszustand liegen zum Teil weit auseinander.

D

ie Länder stehen als Spitalsträger mit dem Rücken zur Wand. Es tut sich in der Spitalsversorgung ein Problem auf, das man zu lang verdrängt hat – die langen Arbeitszeiten von Ärzten.

Zwar warnte die EU, doch als Eigentümer der Kliniken einerseits und Aufsichtsbehörde andererseits, dachten viele Landespolitiker das Problem im Griff zu haben.

Jetzt hat die EU die Notbremse gezogen, Österreich hinkt massiv hinterher bei der Verkürzung von Arbeitszeiten.

Viele Jungärzte haben die Notbremse bereits vorher gezogen und sind ins Ausland gegangen. Die fehlen jetzt. Das Dilemma der Spitäler: mehr Ärzte kosten mehr Geld. Die bisherigen wollen auch mehr Geld, weil ja jetzt Überstunden wegfallen. Und der Ärztenachwuchs will gar nicht zu diesen Bedingungen arbeiten.

Wie also die Versorgung aufrecht erhalten? Etwa durch bessere Reha-Angebote, durch spezielle Pflegeeinrichtungen, die Patienten betreuen, die eigentlich keiner Spitalsversorgung mehr bedürfen, aber eben noch nicht nach Hause entlassen werden können oder wo noch kein Reha-Platz frei ist. Das käme billiger, würde Spitäler entlasten und ließe sich auch schneller organisieren. Immerhin lassen sich qualifizierte Pflegekräfte rascher ausbilden, als eine Horde von Jungärzten.

GRAFIK DER WOCHE INFLUENZA ODER ERKÄLTUNG? Influenza

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Quelle: APA/Gemeinde Wien; Grafik: Raimund Appl

Wien. In einer immer schneller werdenden Gesellschaft wird oftmals auch das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der jeweiligen Situation angepasst – und das nicht immer zum Positiven. Um Zeit einzusparen, nimmt man das Auto oder den Fahrstuhl, nach Feierabend wird noch schnell eine halbe Stunde auf dem Stepper eingelegt und essen ist ein Luxus, der knapp zwischen den Terminen eingeschoben wird. Besonders die Rige der Manager ist von der heutigen Zeitnot sehr stark betroffen.

Nun lässt eine Studie aus Deutschland aufhorchen: „Feelgood“ ein Onlineprogramm für einen gesunden Lebensstil, befragte 2.460 seiner Mitglieder in Führungspositionen, wie diese ihren Fitness- und Gesundheitsgrad einstufen. 66% der Befragten gaben an, dass sie sich selber als sehr fit einstufen, während 28% der Manager sich als mittelmäßig fit fühlen.

Nur 6% fühlen sich unfit und fühlen Beeinträchtigungen in ihrer Gesundheit und ihrem Wohlergehen.

Das Online-Fitnessprogramm Feelgood analysierte 2.460 Manager und ortete zum Teil große Gesundheitslücken.

was es mit dieser Differenz zwischen Selbstwahrnehmung und dem tatsächlichen IST-Zustand auf sich hat. „Gesundheitliche Probleme infolge eines sehr stressigen und ungesunden Lebenswandels treten schleichend auf. Der Betroffene nimmt oft über sehr lange Zeit nicht wahr, dass er unter gesundheitlichen Einschränkungen aufgrund seines Alltagsstress leidet oder erkennt den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung nicht.“

Realität ist anders Im Anschluss an die Befragung wurden die Antworten mit den tatsächlichen Analyseergebnissen der jeweiligen Nutzer verglichen.

Das Ergebnis war erstaunlich: Der ermittelte Physical Activity Level passte ebenso wenig zum Grad der selbst eingeschätzten Fitness wie bestimmte Defizite im Alltagsleben, die die Befragten angaben.

Zu diesen zählen Schlafstörungen (73%), Morgenmüdigkeit (56%), Verdauungsstörungen (31%) sowie Kreislaufprobleme (22%).

Clemens Janssen, wissenschaftlicher Leiter bei Feelgood, erklärt,

Vorsorge ist schlecht Das allein dürfte es aber noch nicht sein, wie nun die Vinzenz Gruppe analysiert, die mehrere Ordensspitäler und auch Vorsor-

ge- sowie Rehaeinrichtungen in Österreich führt. Männer halten offenbar wenig von Vorsorgeuntersuchungen und sorgen sich auch sonst nicht genug um ihre Gesundheit. Mann ist einfach stark, und Gesundheitsvorsorge ist nur etwas für das schwache Geschlecht – so scheint noch immer die Mehrzahl des männlichen Geschlechts zu denken: „Männer leben kürzer, weil sie weder auf ihre Gesundheit achten, noch verschiedene Sicherheitsmaßnahmen einhalten. Sie sind viel nachlässiger, was Termine und unzuverlässig, was Kontrollen betrifft“, erläutert Primarius Wolfgang Loidl. Er leitet die Abteilung für Urologie des ersten oberösterreichischen Prostatazentrums in Linz.

Um seine Geschlechtsgenossen zum Reden und Nachdenken über dieses Thema anzuregen, will sich Primarius Loidl im November einen Bart wachsen lassen. „Movember“ heißt diese mittlerweile weltweite Aktion, die mehr Aufmerksamkeit für das Thema Männer und ihre Gesundheitsprobleme erzielen will.

Wobei das sogenannte starke Geschlecht nicht nur die Prostata­ vorsorge vernachlässigt. Dass Männer im Durchschnitt um 5,3 Jahre früher als Frauen sterben, hat noch viele andere Ursachen: Übergewicht, körperliche Inaktivität oder doppelt so häufiger Alkoholkonsum wie Frauen gehören unter anderem dazu.

Sozialversicherung Wirtschaftskammer-Wahl wirft Schatten voraus; Debatte über Beraterleistungen und Kampagnen

Prüfbericht kritisiert AUVA-Aktivitäten Wien. Die im kommenden Jahr anstehenden Wirtschaftskammerwahlen werfen offenbar ihre Schatten voraus und treffen auch jene Bereiche der Sozialversicherung, in den die WKO aktiv ist. So trifft derzeit eine heftige Debatte über Unvereinbarkeiten derzeit die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und deren Obfrau Renate Römer. Laut Medienberichten listet ein Prüfbericht des Gesundheitsministeriums als Aufsichtsbehörde Vorwürfe wie Geldverschwendung und Aufträge an Römers Lebensgefährten auf.

Der Mann – ein renomierter Druckexperte und ehemaliger Druckerei-Unternehmer – soll von dieser als Berater vorgestellt worden sein, um die Neuausschreibung von zwei Zeitschriften der Unfallversicherung zu begleiten.

Auf einer ersten Rechnung für eine Analyse des Beraters finde sich der Vermerk: „Auftrag mündlich von Frau Obmann erteilt.“ Da die rechtliche Legitimation für die Freigabe fehle, empfehlen die Prüfer, Rückforderungsansprüche an Römer zu prüfen. Die AUVA wies

die Vorwürfe umgehend zurück: Die Auftragsvergabe sei in zwei gutachterlichen Stellungnahmen sowohl aus vergaberechtlicher als auch aus fachlicher Sicht für in Ordnung befunden worden.

Ebenso sei die Angemessenheit des Preises bestätigt worden.

Dem Vernehmen nach hat aber vor allem die Beratung zu Kostensenkungen geführt, die über dem Beratungshonorar gelegen

haben sollen. Kurz: Die AUVA hat sich Geld gespart. Die Prüfer hegen allerdings den Verdacht, dass der Gesamtauftrag in Höhe von 106.400 € in drei Teile gesplittet wurde, um die Ausschreibungsgrenze von 100.000 € zu unterschreiten. Die Lebensgemeinschaft habe die Obfrau, die auch Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer ist, beim Beschluss der Beauftragung verschwiegen, kriti-

© AUVA

Martin Rümmele

© panthermedia.net/Andres Rodriguez

Ina Schriebl

AUVA-Obfrau Renate Römer wird von Medien und Prüfbericht belastet.

sieren die Prüfer. Im Zuge der heurigen Einschau habe Römer mitgeteilt, dass sie erst im Spätsommer 2010 eine Lebensgemeinschaft mit dem Berater eingegangen sei und nicht schon bei der Erstbeauftragung im März des Jahres.

„Sinnvolle Prävention“ Kritisiert wird auch die sogenannte Präventionslandkarte, die mit Kosten von knapp 285.000 € den Planungswert und mehr als 100% überschritten habe. Damit habe die AUVA „klar innerhalb ihres gesetzlichen Auftrags im Bereich der Unfallprävention gehandelt“, verteidigt sich die Versicherung. Das Projekt habe das Ziel gehabt, die zahllosen ungeordneten und unsystematischen Präventionsaktivitäten in Österreich zu erfassen; durch die Initiative der AUVA sei es erstmals gelungen, rund 500 Projekte österreichweit zu erfassen und eine einheitliche Begriffsbestimmung als Basis für eine künftige koordinierte und synergetische Vorgehensweise zu schaffen. (rüm)

H E A LTH : C A R E

Freitag, 10. Oktober 2014

healtheconomy – 29

Krankenhaus Reduktion der Arbeitszeiten für Spitalsärzte von 72 auf 48 Stunden kostet Spitalsgesellschaften bis zu 200 Mio. € zusätzlich

Streit um Arbeitszeitverkürzung Ina Schriebl

Wien. Ab kommendem Jahr können, wie berichtet, Ärzte nur mit schriftlicher Zustimmung (Optout) länger als 48 Stunden pro Woche arbeiten. Stimmen die Ärzte zu, dann beträgt die wöchentliche Arbeitszeit ab 2015 bis zu 60 Stunden, ab 2018 bis zu 55 Stunden.

Ab Mitte 2021 darf die Wochenarbeitszeit 48 Stunden nicht mehr überschreiten. Ohne zusätzliches Personal ist dies nicht zu schaffen.

Dazu brauchen die Spitäler bis zu 2000 zusätzliche Ärzte, was laut neuesten Schätzungen Kosten von rund 200 Mio. € verursacht.

ob die Ärzteschaft bereit ist, mit dem Dienstgeber eine Betriebsvereinbarung abzuschließen, länger als 48 Stunden pro Woche zu arbeiten, sagte Ärztekammer-Präsident Karl Forstner. Für Vorarlberg ist die Neuregelung eine „Riesenherausforderung; daran werden wir zu knabbern haben“, erklärt Gesundheitsreferent Christian Bernhard (ÖVP). Laut Berechnungen brauchen die Vorarlberger bis 2021 zusätzlich 80 Ärzte. Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft rechnet mit 400 bis 450 zusätzlichen Ärztestellen bis 2021.

Die Burgenländische Krankenanstalten GmbH braucht 60 Ärzte,

Kostenpunkt: vier bis fünf Mio. €.

Es werde nun an einem Reorganisationskonzept gearbeitet, sodass man nur 20 Stellen besetzten müsse. Bei der oberösterreichischen gespag setzen die Spitalssärzte auf Gespräche, sagt Obmann Harald Mayr. Bei der Tiroler Tilak gebe es „schon länger“ nur 48 Stunden Wochenarbeitszeit. Mit Jahreswechsel kommt ein neues Gehaltsschema, mit dem die Gehälter junger Mitarbeiter steigen. Die NÖ Landeskliniken-Holding betonte, dass seit der Novelle zum NÖSpitalsärztegesetz im Jahr 2012 begonnen wurde, EU-konform zu handeln.

© APA/Georg Hochmuth

Ärzte verlieren durch Verkürzung Überstunden und fordern höhere Gehälter.

Die Situation in den Krankenhäusern spitzt sich zu – Ärzte fürchten Einbußen.

Kampf ums Gehalt Nachtdienste in Überlänge stellen für Ärzte eine körperliche und enorme psychische Belastung dar.

Das zeige sich in erhöhter Reizbarkeit und Erschöpfung sowie einem hohen Stresspegel, der sich durch Schlaf während des Nachtdienstes nicht senken lasse, heißt es in einer aktuellen Studie der Uni Innsbruck. „Diese Ergebnisse sollten die Alarmglocken schrillen lassen, bilden sie doch nicht nur eine akute Gefährdung der Ärzteschaft, sondern auch der Patienten ab“, sagt Harald Mayer, Obmann der Bundeskurie Angestellte Ärzte und Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer.

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„Überlange Arbeitszeiten gefährden Ärzte und Patienten.“ Harald Mayer Vizepräsident Ärztekammer

„Die neue Generation an Medizinern ist nicht bereit, unter erschwerten Bedingungen zu arbeiten. Wenn die Kolleginnen und Kollegen keine attraktiven Bedingungen, wie kürzere Arbeitszeiten oder ein höheres Grundgehalt, vorfinden, suchen sie neue Betätigungsfelder oder wandern ins Ausland ab.“ Zudem gingen in den nächsten Jahren viele Mediziner in Pension, sodass es zu einer Lücke bei den Spitalsärzten kommen könnte, warnt Wiens Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.

Die größten Probleme mit der Arbeitszeitenregelung hat Kärnten: „Die erste Runde war sehr konstruktiv, wir haben Fact-Finding betrieben“, sagt Kabeg-Vorstand Arnold Gabriel. Die Ärzte fordern eine Erhöhung des Grundgehalts, um bei 48 Stunden das zu verdienen, was sie derzeit für 60 bekommen. Dafür müssten die Grundgehälter um 25 bis 30% steigen und das Landesbudget mit 30 Mio. € belastet werden. Sollten in den kommenden Wochen keine Verhandlungsfortschritte erzielt werden, drohen die Kärntner Ärzte damit, bereits ab ersten Jänner nur noch 48 Stunden zu arbeiten.

Der Kabeg-Vorstand lässt nun ein „Notszenario“ erarbeiten.

In Wien soll das neue Modell effizienter werden, wie der Krankenanstaltenverbund betont. Geplant sind weniger Bereitschaften, dafür mehr Tagesdienste. Die Ärzte der Salzburger Landeskliniken haben eine interne Befragung vereinbart,

Die VAMED bietet als Entwickler, Planer, Errichter und Betreiber ein komplettes Projekt- und Dienstleistungs-Portfolio für das Gesundheitswesen.

In 72 Ländern wurden bisher mehr als 650 Krankenhäuser, Reha- und Pflegezentren, gesundheitstouristische Einrichtungen und Thermenresorts erfolgreich realisiert.

www.vamed.com

Ph a r m a : r e p or t

30 – healtheconomy

Generika erzeugen hohe Wertschöpfung Wien. Eine aktuelle Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) belegt die Bedeutung der Generika-Industrie für die österreichische Volkswirtschaft: Generikaproduktion und -handel initiieren einen Gesamtumsatz von 3,1 Mrd. € und 14.800 Arbeitsplätze.

Rund 285 Mio. Packungen werden in Österreich produziert, davon über 90% exportiert. In Österreich sind 35% aller Verordnungen Generika und verursachen dennoch nur 19% der Kosten (IMS Health Austria). „Generika-Unternehmen initiieren durch ihr Branchensetting höhere Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte als ein durchschnittliches Unternehmen der österreichischen Wirtschaft“, betont IWI-Geschäftsführer Herwig Schneider.

© panthermedia.net/Dmitriy Shironosov

Neue Forschungen bei Gebärmutterhalskrebs

Wiener Forscher liefern neue ­Ergebnisse bei HPV-Viren.

Wien. Neun Subtypen von Human Papilloma-Viren (HPV) verursachen 85% der Gebärmutterhalskrebserkrankungen.

Das hat eine internationale Studie ergeben, an der auch der Wiener Gynäkologe Elmar Joura (MedUni Wien/AKH) mitgearbeitet hat, teilte die Universität Wien mit. Die derzeitigen HPV-Impfstoffe decken 70% dieser Erkrankungen ab. Mit einem neuen in Entwicklung stehenden Neunfach-Impfstoff, der auch in Wien getestet worden ist, soll die Schutzwirkung somit auf 85% erhöht werden.

Interview Krebsforscher und Medizin-Nobelpreisträger Harald zur Hausen fordert stärkere öffentliche Forschung

„Es muss sich generell im System etwas ändern“ Personalisierte Medizin werde Gesundheitssysteme wirtschaftlich belasten, Impfungen seien günstiger.

Zur Hausen: Rund 20 Prozent der Krebse sind infektionsbedingt, der Anteil kann sich künftig sogar erhöhen. Wir forschen im Bereich Darm- und Brustkrebs, ebenso bei Bauspeicheldrüsenkrebs und Prostatakrebs. Die Industrie forscht hier aber weniger, weil Prävention wirtschaftlich wenig interessant ist. Impfungen sind ja vergleichsweise billig. Es muss sich also generell im System etwas ändern.

Martin Rümmele

Wien. Er gilt als Vater der HPVImpfung und damit der ersten Impfung gegen eine Krebsart – den Gebärmutterhalskrebs: 2008 erhielt der deutsche Krebsforscher Harald zur Hausen für seine Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der menschlichen Papillom-Viren, die einen Zusammenhang zwischen Infektion mit diesen Viren und der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs, mit Peniskrebs, Analkarzinomen und HNO-Tumoren hergestellt haben, den Nobelpreis. Vergangene Woche war er in Wien und sprach exklusiv mit healtheconomy über die Zukunft der Krebsforschung und der Pharmaindustrie. healtheconomy: Wie entwickelt sich die Krebsmedizin?

Harald zur Hausen: Zukunftsprognosen sind immer schwer, wir werden aber mehr in der Vorbeugung tun müssen und auch in der Früherkennung von Krebsvorstufen. Wir beobachten, dass die Zahl der Erkrankungen zunimmt, die Sterblichkeit nimmt leicht ab. Da tut sich eine Schere auf. Wir müssen mehr tun, um das Auftreten von Erkrankungen zu verhindern.

Das betrifft den Lebensstil, wir müssen aber auch in der Ärzteausbildung einiges ändern: Alle werden auf Heilung getrimmt, Prävention verlieren sie aus den Augen.

healtheconomy: Wo sehen Sie hier Ansätze beziehungsweise wie entwickelt sich die Pharmabranche?

Zur Hausen: Die Forschung funktioniert nur, wenn die Industrie dann Gewinne machen kann. Sonst müsste ein Pharmamanager ja töricht sein. Das birgt aber auch Probleme: Wenn wir etwa die personalisierte Medizin auf die Spitze treiben, werden viele Gesellschaften die dadurch steigenden Kosten nicht schultern können. Nicht zuletzt deshalb wird Prävention so wichtig sein. Ich bin weit davon entfernt, die Industrie an den Pranger zu stellen, aber hier könnte sie mehr tun.

© Prof. zur Hausen

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Freitag, 10. Oktober 2014

healtheconomy: Wie wird sich die Krebsforschung entwickeln?

Zur Hausen: Wir brauchen in jedem Fall mehr Grundlagenforschung, um die Auslösung von Krebs besser zu verstehen und die Ursachen. Dazu braucht es auch mehr öffentliche Gelder für die Grundlagenforschung. Gerade beim Thema Ursachen wird noch

Nobelpreisträger Harald zur Hausen fordert mehr Investitionen in Prävention und sieht Fortschritte in der Krebsmedizin, die allerdings teuer kommen.

zu wenig geforscht. Es gibt einige Krebsarten, die durch Infektionen ausgelöst werden oder wo Infektionen eine Schleuse öffnen für spätere Erkrankungen, wenn es zu Erbgutveränderungen kommt. Das heißt ohne eine vorhergehende In-

fektion würde Krebs nicht entstehen. Hier könnte man dann eben wie bei HPV Impfungen entwickeln, gegen die Infektionen. healtheconomy: Wo forschen Sie da derzeit selbst?

healtheconomy: Wie viel bringen Krebsmedikamente wirklich? Oft ist nur von Monaten die Rede, die das Leben verlängert wird.

Zur Hausen: Ich verteidige nicht alle Studien, wo mit Kombinationen von Produkten und zum Teil schweren Nebenwirkungen eine Lebensverlängerung von einem Monat erreicht wird. Aber es gibt auch Studien mit hervorragenden, signifikanten Ergebnissen; Studien, wo auch eine verbesserung der Lebensqualität und eine Lebensverlängerung erreicht wird. Viele Menschen profitieren davon, auch bei kurzen Erfolgen.

Versorgung II Gesundheitsministerin Oberhauser will Früherkennung verbessern

Früherkennung hilft

Rahmenprogramm gegen Krebs

Wien. Der Nutzen der Darmspiegelung zur Früherkennung von Karzinomen und deren Vorstufen übersteigt laut dem Wiener Onkologen Heinz Ludwig andere KrebsFrüherkennungsmaßnahmen. Doch nur elf Prozent der Menschen über 50 Jahren nehmen in Österreich die angebotenen Untersuchungen in Anspruch, hieß es bei einer Pressekonferenz der Selbsthilfegruppe Darmkrebs.

Wien. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) hat anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Selbsthilfe Darmkrebs das von ihrem Vorgänger Alois Stöger initiierte Krebsrahmenprogramm vorgestellt. Darin werden alle relevanten Handlungsfelder, von der Prävention, der Diagnostik und der Behandlung über die Forschung bis hin zur Psychoonkologie, berücksichtigt. Für jeden dieser Bereiche

Onkologe Heinz Ludwig plädiert für regelmäßige Untersuchungen.

Ludwig, seit vielen Jahren in Sachen Krebs-Vorsorge und -Früherkennung aktiv: „Sechs Prozent der Bevölkerung sind im Laufe ihres Lebens mit dem Problem Darmkrebs konfrontiert. 2011 wurden in Österreich 4.348 Darmkrebserkrankungen registriert, 2.175 Menschen starben an der Krankheit.

Dabei ist die Mortalitätsrate in den vergangenen 20 Jahren um 20 Prozent gesunken.“ Eine ab dem 50. Lebensjahr alle sieben bis zehn Jahre durchgeführte „sanfte“ Koloskopie erlaube die Frühdiagnose und Beseitigung von Karzinom-Vorstufen oder eines Karzinoms im zu 90% heilbaren frühen Stadium. Dickdarmkarzinome entwickeln sich zumeist langsam, was genug Zeit zum Einschreiten biete. Die Genauigkeit dieser Früherkennungsuntersuchung ist extrem hoch.

Zur Koloskopie rief auch der derzeit von der Krankheit betroffene ehemalige Grüne Nationalratsabgeordnete Karl Öllinger auf.

Bei ihm hatte man im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung im Jänner dieses Jahres ein Karzinom entdeckt. (iks)

wurden Ziele und Maßnahmen definiert. „Im Vordergrund steht, zu verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken, und dass sie, wenn sie bereits erkrankt sind, eine gute Behandlung und Hilfe bei der Rehabilitation erfahren“, betonte die Gesundheitsministerin.

Das nationale Krebsrahmenprogramm soll durch verbesserte Koordination sämtlicher Maßnahmen sowie durch eine stärkere Berück-

sichtigung der Patientenorientierung einen Beitrag zur Verbesserung der Situation von Betroffenen und deren Angehörigen leisten. „Zu zahlreichen operativen Zielen, die im Krebsrahmenprogramm definiert sind, haben wir schon wesentliche Vorarbeit geleistet.

So beispielsweise bei der Implementierung des Brustkrebs-Früherkennungsprogramms oder bei der Aufnahme der HPV-Impfung in das Kinderimpfprogramm“, erklärte Oberhauser.

Umsetzung bis 2024

© Care Company/APA-Fotoservice/Schedl

© Care Company GmbH/APA-Fotoservice/Schedl

Versorgung I Darmkrebs kann gut behandelt werden

Diskutierte mit Experten über Zukunft der Krebsversorgung: Ministerin Oberhauser.

Die Empfehlungen der Experten im Krebsrahmenprogramm sollen in den kommenden fünf bis zehn Jahren umgesetzt werden. Erfahrungen in anderen europäischen Ländern haben gezeigt, dass die Umsetzung eines Krebsrahmenprogramms einen wichtigen Beitrag zur Senkung von Erkrankung und Mortalität leisten kann. „Österreich hat in der Krebsbehandlung ein sehr hohes Niveau. Dieses gilt es zu halten und in den nächsten Jahren weiter auszubauen.“ (iks)

H E A LTH : C A R E

Freitag, 10. Oktober 2014

healtheconomy – 31

Kampagne I Politik, Wiener Gebietskrankenkasse, Pharmaindustrie und Ärzte- und Apothekerkammer starten Initiativen

Werbung für Früherkennung ulli moschen

Wien. Gesundheit ist unser wertvollstes Gut. Diese Erkenntis findet mittlerweile auch in der Gesundheitspolitik Resonanz. Die verschiedenen Player im Gesundheitswesen versuchen nun mit neuen Initiativen und Kampagnen, gerade Früherkennungsaktivitäten zu bewerben. Zu den aktuellen Aktionen zählen eine Hepatitis-Impfkampagne für sozial Bedürftige, eine Kampagne für einen längst überfälligen Nichtraucherschutz (siehe unten) und eine großangelegte Informationsoffensive für das BrustkrebsFrüherkennungsprogramm.

das österreichische BrustkrebsFrüherkennungsprogramm mit Beginn des Monats Oktober mit einer Informationskampagne. Wichtigste Informationsquellen sind eine Telefon-Serviceline und die Webseite www.frueh-erkennen.at.

Erklärtes Ziel ist es, den Frauen eine informierte Entscheidung zu ermöglichen. Damit soll auch das zu Jahresbeginn schwach angelaufene, neu aufgestellte Brustkrebsscreening forciert werden.

Anfang Juli wurden bereits die eCards aller Frauen der Kernzielgruppe im Alter von 45 bis 69 Jahren für die Früherkennungsmammografie freigeschaltet, und es

trat eine erweiterte Indikationenliste für die diagnostische Mammografie in Kraft. Über radiologische Standorte werden im Zusammenhang mit einer Früherkennungsmammografie grüne Erinnerungsbändchen an Frauen verteilt. „Die umfassende Information der Frauen in Österreich über die neue Möglichkeit der Früherkennungsmammografie steht auf meiner Prioritätenliste ganz oben“, erklärt Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ). „Als Gesundheitsministerin, aber auch als Ärztin und Frau, begrüße ich daher die neue Informationskampagne des

Brustkrebs-Früherkennungsprogramms. Bei einem so emotionalen Thema ist es wichtig, Frauen auch emotional anzusprechen. Zudem soll die Informationskampagne Aufmerksamkeit erregen. Beides ist aus meiner Sicht gut gelungen.“ Unter Berücksichtigung von Risiken wie falsch-positiven Befunden, Überdiagnosen, Übertherapien und der wiederholten Strahlenbelastung wird international empfohlen, dass Frauen zwischen 50 bis 69 Jahren alle zwei Jahre zur Mammografie gehen sollten.

In Österreich wurde die Altersgrenzen für die Kernzielgruppe aus­gedehnt.

© Österreichisches Brustkrebs-Früherkennungsprogramm

Durch Informationsoffensive soll verstärkt auf Brustkrebs-Programm aufmerksam gemacht werden.

Zielgruppe sind gesunde Frauen ohne Anzeichen einer Brustkrebserkrankung.

Brustkrebs erkennen Um Frauen über die neue Möglichkeit der Früherkennungsmammografie und die wichtigsten Eckpunkte der Brustkrebs-Früherkennung zu informieren, startete

Kampagne II Hepatitis

Impfaktion

Wien. Die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) und das Pharma-Unternehmen GlaxoSmithKline (GSK) bieten Gratis-Hepatitis-Impfungen für benachteiligte Menschen an.

GSK stellt die Impfstoffe kostenlos zur Verfügung, die WGKK führt die Impfungen an ihren Gesundheitszentren durch und gibt Seren an Sozialeinrichtungen aus, die Betroffene in ihren eigenen Einrichtungen impfen können.

Von der Impfaktion profitieren Personen ab 16 Jahren, die aufgrund ihres Einkommens von der Rezeptgebühr befreit sind. Die WGKK hat in der Vergangenheit Sozialbedürftige bereits kostenlos gegen Influenza und Pneumokokken geimpft. GSK Direktor Siegfried Schön sagt: „Gesundheit sollte keine Frage des sozialen Status sein.“

Kampagne III Rauchen

Don’t Smoke

Wien. Mit einer „Don‘t-Smoke“-Kampagne starten Umweltmediziner, Ärzte- und Apothekerkammer einen Feldzug gegen den Griff zur Zigarette. Die Hauptziele der Kampagne sind ein umfassender Nichtraucherschutz mit Rauchverboten in allen Räumlichkeiten, die auch von Nichtrauchern frequentiert werden, und besserer Jugendschutz.

The RiTz-CaRlTon vieNNa

Health Care Symposium 11. November 2014

Alarmierende Statistik Seit Anfang 2009 gilt offiziell das Tabak-Schutzgesetz. Nicht nur Hellmut Samonigg, Präsident der Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO), bezeichnet dessen Umsetzung als „faulen Komprimiss“ – mit weitreichenden Folgen: Österreich liegt in Sachen Maßnahmen zur Tabakreduktion von 34 europäischen Ländern an letzter Stelle. Mit 33% Raucheranteil nimmt Österreich weltweit einen Spitzenplatz innerhalb der Länder mit dem höchsten Tabakkonsum ein. 53% aller Kinder und Jugendlichen rauchen mehr oder weniger regelmäßig. Etwa ein Viertel aller Krebs-Todesfälle ist auf Tabak zurückzuführen.

Inhalte: • Lokalaugenschein Gesundheitsreform: Fazit – Folgen – Forderungen • arzneimittelversorgung 2020: notwendige entwicklungen zur Sicherstellung von Qualität und verfügbarkeit www.healthcare-symposium.at info: office@pharmig-academy.at, Tel.: 01/409 2499

Das Strategie- und Netzwerktreffen für die Gesundheitsbranche.

Ph a r m a r e p or t: L i f e sc i e n c e

32 – healtheconomy

Freitag, 10. Oktober 2014

Diskussion Pharmig warnt: „Nur jeder zweite Internet-Arzneikäufer ist sich des Risikos von Fälschungen bewusst“

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Fälschungen eindämmen

Johnson & Johnson kauft Firma in den USA New York/Wien. Der US-Gesundheitskonzern Johnson & Johnson kauft für 1,75 Mrd. USD (1,38 Mrd. €) den Arzneimittelforscher Alios BioPharma.

Das Unternehmen will sich mit der Übernahme bei Präparaten gegen Viruserkrankungen stärker aufstellen. Alios entwickelt etwa ein Mittel gegen Respiratorische Synzytial-Viren (RSV), die vor allem bei Babys und Kleinkindern Entzündungen der Atemwege auslösen. Bisher gibt es kein zugelassenes Medikament gegen RSV.

Milliarden Dollar geschätzt.“ Ein Schlaglicht auf die Szenerie geworfen hat vor Kurzem die „Operation Vigorali“ der Polizei in Österreich und acht EU-Staaten mit der Aushebung einer internationalen Bande, die über Hunderte Homepages durchwegs Fälschungen von rezeptpflichtigen Life Style-Medikamenten anbot.

Martin Rümmele

Wien. Gefälschte Arzneimittel sind weltweit ein Mega-Geschäft. Konsumenten-Unwissen über die Gefährlichkeit der Bestellung von Medikamenten im Internet und in die falsche Richtung gehende Sparbemühungen im Gesundheitswesen heizen diese kriminellen Machenschaften an. Das war Dienstagabend das Fazit einer Diskussionsveranstaltung des Verbandes der Pharmazeutischen Industrie Österreichs (Pharmig). „Nur jeder zweite Österreicher, der im Internet Medikamente bestellt, ist sich dessen bewusst, dass das ein Risiko darstellen kann“, sagt Robin Rumler, Präsident der Pharmig und Pfizer-ÖsterreichGeschäftsführer. „2011 hat Pfizer mit ‚Viagra‘ einen Umsatz von 1,8 Milliarden US-Dollar gemacht. Im gleichen Jahr wurde der Umsatz mit gefälschtem Viagra auf zwei

© Dr. Schreibers

Erwo-Pharma hilft bei Schlafstörungen

Sorge um Parallelimporte „Wir haben in Wien in einer Gemeindewohnung 1,1 Millionen Tabletten sichergestellt und in einem Lager in einer Spedition etwa eine weitere Million Tabletten.

Ein Tatverdächtiger ist voll geständig; er hat uns gesagt, dass in den letzten Jahren zwölf Millionen Euro Umsatz gemacht wurden“, erklärte Franz Schwarzenbacher, im Bundeskriminalamt für Organisierte Kriminalität rund um Arzneimittelfälschungen, Doping

und Spielbetrug im Sport zuständig. Die Gefährlichkeit der Situation wird dadurch potenziert, dass es auch viele Möglichkeiten gibt, wie gefälschte Arzneimittel in die legale Lieferkette gelangen können.

Vor einigen Monaten hatte eine Affäre für Aufregung gesorgt, bei der es, wie berichtet, nach dem Diebstahl in Kliniken zu Fälschungen von Hightech-Krebsmedikamenten kam, die über Parallelimporteure in Umlauf gebracht wurden.

Im Parallelimport-Wesen bei Arzneimitteln kann die Ware auch durch die Hände Dutzender Großhändler in mehreren Staaten gehen.

In Großbritannien wurde ehemals eine Fahrschule als „Nebenerwerb“Pharmagroßhändler identifiziert, die gefälschte Arzneimittel vertrieb ... Christa Wirthumer-Hoche, Chefin der AGES-Medizinmarktaufsicht: „Die Distributionskette muss man besser kontrollieren.“

© Chris Saupper für Pfizer Austria

Hinter Fälschungen stecken komplexe, mafiose Strukturen, warnen Sicherheitsexperten.

Pharmig-Präsident Robin Rumler sieht enormes Risiko für Patienten.

Vor allem Frauen leiden unter Schlafstörungen, Erwo-Pharma will helfen.

EU-Kommission Arzneizulassung soll vom Gesundheitsressort ins Portfolio des Industriekommissars wandern

Debatte über EU-Zulassung von Arzneien Brüssel/Wien. Die aktuell laufenden Hearings und die Besetzung der EU-Kommission sorgt auch im Gesundheitswesen für Unruhe. Grund dafür sind weniger die Debatten über die Besetzung des Gesundheitskommissars, als vielmehr Änderungen in den Zuständigkeiten.

Kadenbach warnt vor Folgen

© EPA/APA/Oliver Hoslet

Wien. Jüngsten Untersuchungen der Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung zufolge hat jeder Vierte Schlafstörungen; vor allem Frauen sind stark betroffen.

Da bei rund 30% der Ein- und Durchschlafprobleme organische Auslöser vorliegen, sollten Schlafstörungen immer von einem Arzt abgeklärt werden. Die restlichen 70% lassen sich auf nicht organische Ursachen wie Stress, Überlastung, Albträume, Schlafwandeln, Lebensstil, hormonelle Umstellung oder zunehmendes Alter zurückführen. Das Unternehmen Erwo-Pharma hat sich unter der Dachmarke „Dr. Schreibers“ speziell Frauen in der Lebensmitte angenommen und ein Konzept aus Aufklärung, Beratung und Nahrungsergänzung entwickelt.

www.dr-schreibers.at

Eine Debatte über die neue EU-Kommission gibt es auch in Gesundheitsfragen.

SPÖ-EU-Abgeordnete Karin Kadenbach übt etwa Kritik an der Verschiebung der Arzneimittelzulassung ins Industrieressort: „Den Vorschlag von Kommissionspräsident Jean Claude Juncker, die Zuständigkeit für den sensiblen Arzneimittelbereich vom Gesundheits- in das Industrieressort der Kommission zu verschieben, halte

ich für falsch.“ Arzneimittel seien keine gewöhnlichen Konsumgüter. „Das notwendige Maß strenger Medikamentenkontrollen, um Wirksamkeit sicherzustellen, ist nur im Gesundheitsressort der Kommission zu gewährleisten“, betont Kadenbach. Juncker rechtfertigt seine Entscheidung damit, dass er die Gesetzgebung, alle Güter und Dienstleistungen betreffend, zusammenlegen und diesen Bereich in das neue Industrie- und Binnenmarktportfolio eingliedern will. Kadenbach, Mitglied im Gesundheitsausschuss im Europäischen Parlament, fordert jedoch eine Ausnahme: „Die Arzneimittelzulassung gehört eindeutig in das Gesundheitsressort der EU-Kommission.“ (rüm)

Umfrage Rund 17% leiden bereits an einer Intoleranz, Diagnosen dauern lange

Forschung mit GSK

Unverträglichkeiten nehmen zu

Wien/London. Neue Entwicklung in der heimischen Biotech-Szene: Im April publizierten der Leiter des Forschungszentrums für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (CeMM) in Wien, Giulio SupertiFurga, und dessen Mitarbeiter Kilian Huber wichtige Erkenntnisse zum Enzym MTH1 in Krebszellen.

Jetzt gibt es eine Kooperation mit dem Pharmakonzern GlaxoSmith-

Wien/München. Kein Gluten, keine Milch, kein Fruchtzucker – immer mehr Menschen leiden an Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Laut einer aktuellen Studie unter 1.000 Österreichern, Süddeutschen und Deutsch-Schweizern zeigte sich, dass fast 17% unter zumindest einer Intoleranz leiden. Die meisten haben eine Laktoseunverträglichkeit (11,5%) oder leiden unter einer Histamin-Intoleranz (10,4

Wiener Forscher haben Forschungs­ challenge von GSK für sich entschieden.

Kline (GSK). Die Wiener Wissenschafter sowie Forscher aus Schweden und Großbritannien konnten zeigen, dass das Enzym MTH1 im Stoffwechsel der Krebszellen dafür verantwortlich ist, beschädigte Bauteile für den Träger der Erbinformation, die DNA, auszusortieren.

Suche nach Einsatzbereich Gleichzeitig identifizierten die Forscher das chemische Spiegelbild des Anti-Krebs-Wirkstoffs Crizotinib als möglichen Wirkstoff, um MTH1 auszuschalten. Im Rahmen der von GSK organisierten „Discovery Fast Track Challenge“ werden akademische Wissenschaftler dazu eingeladen, ihre innovativsten Vorhaben zur Medikamenten-Forschung einzubringen.

Das Team aus Wien ist unter den neuen Gewinnern aus 232 aus Europa stammenden Einreichungen, teilte das CeMM mit. In gemeinsamen Forschungen in den Labors von CeMM und GSK wird jetzt getestet, wie die Entdeckung für die Krebsbehandlung nutzbar gemacht werden kann. (iks)

%); 7,8% haben oder vermuten, eine Sorbit-Intoleranz zu haben. Gluten-Unverträglichkeiten machen 6,3% der Beschwerden aus, 5,7% leiden an einer Fruktoseunverträglichkeit, 4,5% an einer Galaktoseintoleranz, und 4,1% vertragen Saccharose nicht. Frauen leiden eher unter Beschwerden nach dem Essen als Männer, wie die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Marketagent.com im Auftrag der

Wissenschaftlichen Gesellschaft zur Forschung und Förderung im Bereich nahrungsmittelbedingter Intoleranzen, „Nutridis“, ergab.

Sechs von zehn Befragten haben den Eindruck, dass sich die Anzahl an Personen, die an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit leiden, in den vergangenen Jahren erhöht hat („stark erhöht“: 23,4%, „etwas erhöht“: 37,5%). Besonders Frauen aus Österreich meinen, einen solchen Trend zu erkennen.

Allergiezentren als Hilfe

© panthermedia.net/Tamara Lara Furrer

© panthermedia.net/matej kastelic

Kooperation Wiener Forscher punkten mit Krebsforschung

Rund 86% der Patienten stellen nach der Diagnose die Ernährung um.

Jene Befragten, die unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit leiden, wurden danach weiter befragt. Dabei gaben zwei von drei an, dass es bis zu zwei Jahre gedauert hat, bis sie wussten, dass sie an einer Lebensmittelintoleranz leiden. Bei 34,7% wurde die Nahrungsmittel-Unverträglichkeit bereits von einem Arzt bestätigt. 14,1% haben die Diagnose in einem Allergiezentrum erhalten. 85,9% haben in der Folge bereits ihre Ernährung umgestellt. (iks)

Freitag, 10. Oktober 2014

M e d i z i n te c h n i k : E- H e a lt h

healtheconomy – 33

Investition Technik

Gehörverlust Experte fordert dringenden Zehn-Punkte-Maßnahmenkatalog, der von der EU umzusetzen sei

Hörgeräte gegen Demenz

Neuer PET/CT in Klagenfurt

andreas feiertag

schaftlichen Grundlagen des Zusammenhangs zwischen Schwerhörigkeit und Demenz noch nicht vollständig geklärt sind, geht man derzeit davon aus, dass bei zunehmender Taubheit größere kognitive Ressourcen der auditiven Verarbeitung gewidmet werden, womit weniger Ressourcen für andere Vorgänge wie das Arbeitsgedächtnis verfügbar sind.

Anhoury sprach sich für ein neues ökonomisches Modell aus, um die Versorgung älterer Menschen mit Hörgeräten sicherzustellen, und stellte einen Zehn-PunktePlan vor. „Es ist an der Zeit, auf EU-Ebene zu reagieren.“ Dieser Plan fordert EU-weite Maßnahmen einschließlich einer Kampagne, um junge Menschen vor Gehörschädigung zu schützen, sowie ein früheres Screening auf Gehörverlust, vor allem in der Altersklasse der Über60-Jährigen. Weiters sieht er eine Forschungsförderung vor.

Innovation CWS-boco bringt „Clean Touch“ in die WCs

Krebs Neuer Tochterbetrieb des Moorbad Harbach

Dreieich. Jeder hat es geahnt, und nun zeigen auch offizielle Studien: Etwa ein Drittel der Waschraumbesucher wäscht sich nach dem Toilettengang nicht die Hände.

Da jeder Besucher zum Verlassen des Waschraums den Türgriff benutzen muss, gibt es einen potenziellen Übertragungsherd für gefährliche Keime und Krankheitserreger.

Das direkte Anfassen von Türgriffen ist für viele Waschraumnutzer unangenehm und wird als

Bad Erlach. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit war es am 30. September so weit: Das Lebens.Med Zentrum Bad Erlach nahe Wiener Neustadt öffnete seine Pforten. Im Tochterbetrieb des Moorheilbads Harbach wird Rehabilitation für Krebspatienten geboten. „37.000 Menschen erkranken in Österreich jährlich an Krebs.

Wir freuen uns, dass wir mit dem Lebens.Med Zentrum Bad Erlach die erste Rehabilitationsmöglichkeit für Krebspatienten in Nieder-

© EHFG

Stellte die neuen Studienergebnisse in Gastein vor: Pierre Anhoury aus Frankreich.

Bad Hofgastein. Mit den Problemen rund um Schwerhörigkeit befasste sich kürzlich ein Workshop des European Health Forum Gastein (EHFG). Vor zwei Jahren wies eine französische Studie den Zusammenhang zwischen Gehörverlust und kognitivem Abbau bei Demenz nach. Nun gibt es auch Hinweise, dass Hörgeräte diesen Abbau abschwächen, so Pierre Anhoury, Vorstand der französischen Organisation „Handeln für das Hören“.

Die französische Studie, die 2015 veröffentlicht werden soll, bestätigte erneut die Korrelation zwischen Gehörverlust und Demenz. „Beide Ergebnisse zusammengenommen unterstreichen die Bedeutung der Maßnahmen gegen die Unterdiagnose und Unterversorgung eines Gehörverlusts, vor allem bei älteren Menschen“, sagte Anhoury. Während die wissen-

Dauernd sauberer Toiletten-Türgriff

Rehab-Zentrum Bad Erlach eröffnet

unhygienisch empfunden. Bis zu 80% aller Infektionskrankheiten werden nach Angaben der World Health Organisation (WHO) über die Hände übertragen.

Eine der wichtigsten und zugleich einfachsten Maßnahmen, um das Risiko einer Infektion zu verringern, ist eine effektive Händehygiene. Das deutsche Hygiene-Unternehmen CWS-boco mit Sitz in Dreieich bietet nun als erster Waschraumdienstleister in Deutschland eine neue Lösung für dieses altbekannte Problem: „CWS Clean Touch“ – die hygienische Türklinke für eine saubere Berührung beim Verlassen des Waschraums.

Arbeitsplätze geschaffen

Das neue Hygiene-System sorgt für saubere Hände nach dem WC-Besuch.

© Lebens.Med Zentrum Bad Erlach

© CWS-boco Österreich

Leicht auzutauschen Die Türklinke wird nach jeder Benutzung vollautomatisch mit einer neuen Hygiene-Folie überzogen, schildert das Unternehmen.

Das System ist leicht zu montieren, und die Hygiene-Kartusche umfasst rund 2.000 Folienportionen, die mit nur wenigen Handgriffen rasch ausgewechselt werden kann.

Mehr Infos dazu unter: www.cws-boco.de/cleantouch

österreich bieten können“, zeigt sich Geschäftsführerin Karin Weißenböck zufrieden. Im Zuge eines dreiwöchigen Aufenthalts werden Krebspatienten auf dem Weg zurück in ihren privaten und beruflichen Alltag unterstützt. „Da jeder Betroffene anders auf die Krankheit und die Behandlungen reagiert, passiert die Abstimmung des Therapieangebots auf die individuellen Bedürfnisse der Krebspatienten“, sind sich der Ärztliche Direktor Johannes Schuh und der Leiter der Abteilung für Onkologische Rehabilitation, Alexander Gaiger, einig.

Johannes Schuh, Ärztlicher Direktor der neuen Reha-Einrichtung.

Für ein rund hundertköpfiges Team bietet das Lebens.Med Zentrum Bad Erlach einen neuen Arbeitsplatz. „Mit unseren Mitarbeitern schöpfen wir wertvolle Ressourcen aus der Region, denn ein Großteil kommt aus Bad Erlach und Umgebung und ist motiviert, bei diesem einzigartigen Projekt dabei zu sein“, ist Verwaltungsleiter Norbert Braunstorfer stolz. www.lebensmed-baderlach.at

© Kabeg

European Health Forum Gastein (EHFG): brisante Studienergebnisse aus Frankreich präsentiert.

Weiterer Schritt in der bildgebenden Diagnostik: der neue PET/CT.

Klagenfurt. Am 1. September wurde der neue PET/CT an der Abteilung für Nuklearmedizin und Endokrinologie im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee in Betrieb genommen. Das HightechGerät ist das modernste seiner Art in Österreich. Wesentliche Verbesserung gibt es bei der Tumor- und Alzheimerdiagnostik. „Ab jetzt können Tumore an Lunge, Brust, Eierstöcken, Hoden, Dickdarm, Schild- und Bauchspeicheldrüse, aber auch Lymphome oder maligne Melanome noch früher erkannt werden. Der neue PET/CT zeigt nämlich hochauflösende Bilder von Knochen und Organen und bringt insofern deutlich bessere Ergebnisse als der bisherige CT“, freut sich Abteilungsvorstand Peter Lind über das neue bildgebende Hightech-Gerät.

Konkret heißt das, dass „wir nun schon Tumore erkennen, wenn sie zwei bis vier Millimeter groß sind“. Zum Vergleich: Der alte PET/CT zeigte Wucherungen erst ab einer Größe von 0,5 bis 1 cm.

Früherkennung möglich Neben der Tumordiagnostik werden aber auch Gehirn und Herzuntersuchungen durchgeführt. Lind: „In diesem Bereich arbeitet meine Abteilung eng mit Psychiatern und Neurologen zusammen.“ Der neue PET/CT garantiert nämlich auch eine Früherkennung von Alzheimer. „Dadurch lässt sich mit Therapien früher beginnen“, erklärt Lind.

Der Vorteil der neuen ultraempfindlichen Maschine ist unter anderem auch, dass im selben Zeitraum mehr Patienten untersucht werden können beziehungsweise bei gleichbleibender Patientenzahl die Strahlenbelastung reduziert werden kann. „Wir streben einen Mix aus beiden Komponenten an“, sagt Lind. (fei)

www.janssen.at

M E N SC H E N & KA R R I ER E N

34 – healtheconomy

short

OÖ-Aktionstag gegen chronische Leiden

Freitag, 10. Oktober 2014

Pink Ribbon-Aktionstag Nationalratspräsidentin rief zu Vorsorgeuntersuchungen auf

short

Parlament in rosa

Personalwechsel in Klagenfurt und Villach

© ApotherkammerAPA-Fotoservice/Greindl

Mit 30 Prozent ist Brustkrebs die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen.

Villach/Klagenfurt. Der bisherige Leiter der Abteilung für Betriebsentwicklung am LKH Villach, Wolfgang Deutz, übernahm am 1. Oktober die Position des Kaufmännischen Direktors am LKH Villach.

Deutz folgt Karl Wulz, der die Pension antritt.

Ebenfalls am 1. Oktober übernahm Ferdinand Waldenberger die Position des Medizinischen Direktors am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee. Er folgt Hartwig Pogatschnigg, der noch bis zu seiner Pensionierung Ende des Jahres eine Beratungsfunktion für das Haus übernimmt. (fei)

Diese berät und begleitet nicht nur Betroffene und ihre Angehörigen, sondern unterstützt sie auch finanziell – mithilfe des Pink Ribbon Soforthilfefonds. Das Sammeln von Spendengeldern war daher einer der Schwerpunkte der diesjährigen Pink Ribbon-Aktion. „Im vergangenen Jahr suchten 4.000 Brustkrebspatientinnen bei uns Rat und Hilfe, 200 Frauen brauchten darüber hinaus auch finan-

zielle Unterstützung, da sie sich die Krebserkrankung im wahrsten Sinn des Wortes nicht leisten konnten“, erklärte KrebshilfeGeschäftsführerin Doris Kiefhaber. „Besonders alleinstehende oder alleinerziehende Patientinnen erleiden finanzielle Einbußen. Das Spendensammeln für gerade diese Patientinnen soll daher noch weiter ausgebaut werden.“ Zweiter Schwerpunkt waren Informationen über das zu Jahresbe-

ginn gestartete Brustkrebs-Früherkennungsprogramm. „Brustkrebs ist mit einem Anteil von 30 Prozent die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Regelmäßige Untersuchungen sind ein wesentlicher Schritt zur Früherkennung und verbessern damit die Heilungschancen“, betonte Sabine Radl, Geschäftsführerin von Sanofi Österreich. Sanofi ist seit vielen Jahren einer Hauptsponsoren der Pink Ribbon-Aktion.

Ihre Ohren werden Neuroth lieben.

Warum hören viele Menschen noch gut, verstehen aber nicht, was ihr Gegenüber sagt?

Bei den meisten Hörminderungen werden zuerst jene Frequenzen beeinträchtigt, die für das Verstehen von Sprache verantwortlich sind. Die ersten Anzeichen sind meistens, dass der Radio oder Fernseher immer lauter gestellt werden. Bei Unterhaltungen in lauter Umgebung, zum Beispiel auf der Straße oder im Gasthaus, wird es immer schwieriger, dem Gespräch zu folgen. Bestimmte Laute, wie s, f und h, verschwimmen und werden nicht mehr wahrgenommen.

© Manfred Weis

Nationalratspräsidentin Doris Bures rief zu regelmäßigen Untersuchungen auf.

Hilfe für Betroffene

Foto: Neuroth

Linz. „Am Beispiel Diabetes zeigt sich deutlich, wie wichtig Prävention für die Vorbeugung, Früherkennung, Behandlung, Entstehung und den Verlauf von Krankheiten ist. Um diese Bemühungen zu verstärken, haben das Land Oberösterreich und die oberösterreichische GKK eine Präventionsoffensive gestartet“, verkündete OÖ-Landeshauptmann Josef Pühringer anlässlich des „Aktionstag Gesundheit OÖ 2014: Zucker, Diabetes & Co“. Mit dem Präventionsprogramm unter der Dachmarke „Gesundes Oberösterreich“ will das Land künftig die Menschen bereits ab dem Kindesalter zu einer gesünderen Lebensweise motivieren. Beim Aktionstag zeigten Experten aus der Medizin, der Apothekerschaft und der OÖGKK die umfangreichen Möglichkeiten zur Früherkennung und der strukturierten Betreuung von chronischen Erkrankungen im Land auf; die Ernährung stand dabei im Vordergrund. (fei)

Wolfgang Deutz leitet nun das LKH Villach als kaufmännischer Direktor.

© APA/Georg Hochmuth

Josef Pühringer (Mi.) startete mit Krankenkassa Präventionsoffensive.

Wien. Das Parlament in Wien wurde erneut von einer großen rosa Schleife geziert. Der Pink Ribbon machte anlässlich des Internationalen Brustkrebstages am 1. Oktober wieder auf die Brustkrebsvorsorge und -früherkennung aufmerksam.

Das Hohe Haus wurde als einziges Parlament der Welt bereits zum vierten Mal mit der entsprechenden rosa Schleife geschmückt.

Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) sprach von einem „weithin sichtbaren Zeichen der Solidarität mit an Brustkrebs erkrankten Frauen und deren Angehörigen“. Frauen sollten aber auch nicht auf die Vorsorgeuntersuchungen vergessen. „Früherkennung kann Leben retten“, hielt Bures fest. Die Aktion wurde gemeinsam mit der Österreichischen Krebshilfe durchgeführt.

© KABEG

andreas feiertag

Ferdinand Waldenberger ist medi­ zinischer Direktor in Klagenfurt.

Ing. Lukas Schinko, Neuroth-Vorstand und Hörakustik-Meister weiß, was Ohren lieben.

Auch Gespräche am Telefon bereiten zunehmend Schwierigkeiten.

Warum ist Verstehen so wichtig?

Unter einem schwächeren Gehör leidet vor allem das Zwischenmenschliche. Bei Neuroth finden Menschen mit Hörminderung einen kompetenten und verständnisvollen Partner, der dafür sorgt, dass das Hören bald wieder zu einem natürlichen und genussvollen Erlebnis wird.

Kontakt NEUROTH – 121x in Österreich Info- TEL 00800 8001 8001 www.neuroth.at