Health3008

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Freitag, 30. August 2013 – 37

healtheconomy WEIL SICHERHEIT EINE FRAGE PERFEKTER HYGIENE IST.

Innovativer Textilservice

Apotheken-Umsätze brechen erstmals ein

Š sanofi-aventis

short

Š panthermedia.net/Werner Heiber

Interview Die Ă–sterreichTochter des franzĂśsischen ­Pharmakonzerns Sanofi hat sich im ersten Halbjahr besser geschlagen als die Konzern­ mutter, die zuletzt ihre Prognose fĂźr das Gesamtjahr gesenkt hat. „Der Patentablauf wichtiger Produkte wie Plavix hat global erst jetzt voll durchgeschlagen. In Ă–sterreich hatten wir das schon frĂźher gespĂźrt und nun wieder ein besseres erstes Halbjahr“, sagt Ă–sterreich-GeschäftsfĂźhrer Roman Gamerith (Bild) – nicht zuletzt, weil man auch in Ă–sterreich zwei neue Produkte auf den Markt gebracht hat.

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Š panthermedia.net/Monkeybusiness Images

Datendebatte In der Affäre um die Weitergabe von Gesundheitsdaten hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft nun ein offizielles Ermittlungsverfahren eingeleitet. „Wir ermitteln gegen unbekannte Täter einerseits im Bereich derjenigen Ă„rzte, die als Amtsträger gelten, wegen Bestechlichkeit. Und auf der anderen Seite wegen Bestechung gegen diejenigen Verantwortlichen von Unternehmen, die Zahlungen geleistet haben, um diese Daten zu erhalten“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

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Sparfolgen Die Umsätze der bisher erfolgsverwÜhnten Apotheken mit den Kranken­ kassen sind im ersten Halbjahr um zwei Prozent auf 1,14 Milliarden Euro zurßck­ gegangen. Auch die Umsätze mit Privatkunden gingen stark zurßck.

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Healthcare > Wahlserie: Rßckblick auf die Legislaturperiode 38 > SVA legt Ergebnisse der Präventionskampagne vor 38 > Krankenkassen warten auf Auslandszahlungen 38

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Medizintechnik und eHealth > MedAustron bekommt Positionierungsroboter 41 > Siemens bekommt Druck am chinesischen Markt 41

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Pharmareport und Lifescience > Ăœbernahmewelle: Amgen und AstraZeneka kaufen zu 40 > Versandhändler zur Rose meldet RĂźckgänge 40

Mit Qualität ans Ziel.

w ww.p ha rm a - l og isti k.a t

inhalt

c ov e r

38 – healtheconomy

Kommentar

Datenschutz im ­ esundheitswesen G

Freitag, 30. August 2013

Serie „Wahlkampf um das Gesundheitswesen“ – Teil 1 Experten fordern nun Umsetzung der Reformpläne

Positive Bilanz für Stögers Gesundheitspolitik Kassensanierung, Gesundheitsakte, Gruppenpraxen, Gesundheitsreform mit Ländern und Spitälern.

Ina Karin Schriebl

G

esundheitsdaten sind besonders heikel. Gelangen sie in die falschen Hände, kann das fatale Folgen für die Betroffenen haben.

Nicht zuletzt deshalb reagierte die Öffentlichkeit auch so sensibel auf das jüngste Bekanntwerden von Datenverkäufen an ein US-Marktfoschungs­ unternehmen. Und nicht zuletzt deshalb wird die Einführung der elektronischen ­Gesundheitsakte skeptisch beäugt und von Ärzten kritisiert.

Nun hat genau das aber zwei Seiten: Zum einen soll die Gesundheitsakte helfen, die Betreuung zu verbessern.

Etwa wenn ein Arzt weiß, welche Medikamente ein Patient nimmt oder worauf er allergisch ist. Gerade bei Unfallpatienten oder dementen, alten Menschen kann das ernorm helfen. Dass die Daten nicht gestohlen werden, so versichern alle Beteiligten, sei durch strenge Vorschriften, gesetzliche Strafen und genaue Kontrollen gesichert. Ärzte sind skeptisch.

Dabei waren es sie, die nun Daten verkauft haben sollen.

In Kärnten regte sich zudem ein pensionierter Arzt auf, weil die GKK seinen Nachfolger informierte, welche Patienten er betreut hat. Der Arzt und der Nachfolger konnten sich nicht auf eine Ablöse der Ordination und Kartei einigen. Wie bitte?

Liegt hier der nächste Skandal: Verkaufen Ärzte bei Pensionierierung ihre Patientenkartei mit allen Daten?

Wien. Rückblick zum Start der scheidenden Regierung: Mit Jahresende 2008 betrug der Schuldenstand aller Gebietskrankenkassen 1,2 Mrd. €. Anfang Februar 2009 traf sich die neue Regierung in Silian in Osttirol, um neben den Plänen für die Legislaturperiode auch eine Lösung zur Kassensanierung zu suchen. In den Jahren davor war das Konzept für eine Reform des Gesundheitswesens mehrfach gescheitert.

Kostendämpfung erfolgreich Für 1. Jänner 2010 kündigte Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) ein eigenes Entschuldungsgesetz an. Am Ende kam ein nicht unumstrittenes Paket heraus: Ein mit jährlich 100 Mio. € dotierter Fördertopf sollte ab 2010 zur Verfügung stehen – und nur, wenn die Kassen im Gegenzug „kostendämpfende“ Maßnahmen vorweisen können. Wenige Wochen zuvor hatte der neue Vorstandsvorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Hans Jörg Schelling, die Situation der Kassen als dramatisch bezeichnet.

Das Ergebnis nach fünf Jahren: Nach dem für 2012 vorliegenden Endergebnis vom 15. Mai diese Jahres haben die Krankenkassen im Vorjahr bei einem Gesamtbudget von rund 15,4 Mrd. € einen Überschuss in Höhe von 182 Mio. € erzielt. Mit Ausnahme der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft haben im abgelaufenen Jahr alle Krankenkassen entweder eine schwarze Null oder einen Überschuss erzielt. Der Schuldenabbau bei den Krankenkassen ist im Vorjahr weiter fortgeschritten. Außer der Wiener Ge-

© APA/Barbara Gindl

Martin Rümmele

Gesundheitsminister Alois Stöger bei seinem Start im Jahr 2009 in Silian: er galt als farblos, doch inhaltlich hat er gepunktet.

bietskrankenkasse mit 182,3 Mio. € an Verbindlichkeiten waren 2012 alle Kassen schuldenfrei.

3,4 Mrd. Euro bis 2016 sparen Die Sozialversicherung habe in den vergangenen Jahren mit der erfolgreichen Konsolidierung der Krankenkassen jedenfalls bewiesen, wie ein Kostendämpfungspfad erfolgreich umgesetzt werden kann, ohne dass es zu Leistungseinschränkungen bei den Patienten und Patientinnen gekommen ist, bilanzierte Schelling rückblickend.

Mit der heuer fixierten Gesamtreform soll erreicht werden, dass die öffentlichen Gesundheitsausgaben nicht mehr stärker steigen als das Wirtschaftswachstum und

Bilanz I Vorsorgeinitiative zeigt positive Ergebnisse

der Anstieg mit 3,6% begrenzt wird.

Die Ausgaben sollen damit bis 2016 um 3,4 Mrd. € geringer wachsen als ohne Reform.

Für die Zukunft ruft Gesundheitsminister Stöger deshalb auch dazu auf, in der Gesundheitspolitik „die Gartenzäune niederzureißen“.

In einem von ihm herausgegebenen Buch plädiert er für mehr Weitblick und ein gemeinsames Vorgehen mit einem partnerschaftlichen Modell, wie es auch die derzeit in Umsetzung befindliche Gesundheitsreform vorsieht. Und er zeigt sich stolz darauf, dass es ihm mit dieser Einstellung gelungen sei, „große Neuerungen“ auf Schiene zu bringen und umzusetzen. Konkret nennt er etwa die Gesundheitsreform, die Sanierung der Kran-

kenkassen, die Einführung der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) mit der e-Medikation sowie die Gruppenpraxen.

Bei den jüngsten Gesundheitsgesprächen des Europäischen Forum Alpbach erntete Stöger durchaus eine positive Bilanz. Allerdings forderten nahezu alle Experten und Stakeholder nach der nun fixierten Reform mit Rahmengesundheitszielen für den stationären und ambulanten Bereich sowie für Länder als Spitalsträger und die Krankenversicherungen konkrete Umsetzungsschritte. Im September sollen wie berichtet auf Länderebene die jeweiligen Rahmengesundheitsziele beschlossen werden, derzeit laufen die Verhandlungen zwischen Spitalsträgern und Krankenkassen.

Bilanz II Krankenhäuser und Sozialversicherungen warten auf 226 Mio. Euro

SVA-Prävention wirkt Auslandsversicherer säumig

SVA-Vizeobmann McDonald kritisiert zu geringe Präventionsausgaben.

eigene Gesundheit ist zu schwach – Gesundheit wird erst dann zum Thema, wenn sie verloren geht.“ Eigenverantwortung sei der Schlüssel zu einem gesünderen Leben und der Erfolg bestätige den Weg, den die SVA seit über einem Jahr gehe: „Wir setzen ganz bewusst auf Positivanreize“, sagte McDonald bei der Präsentation der Ergebnisse der SVA-Vorsorgeinitiative.

Seit 2012 können Versicherte wie berichtet am Vorsorgeprogramm „Selbstständig Gesund“ teilnehmen, das auf einem Anreizsystem basiert und Eigenverantwortung für die eigene Gesundheit belohnt.

McDonald: „Damit ist es uns gelungen, die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen um 38 Prozent zu steigern und die Anzahl der Krankenhausaufenthalte zu reduzieren.“ Jene Programmteilnehmer, die einen Antrag auf Reduktion des Selbstbehalts gestellt haben, konnten ihre Gesundheitswerte von der Erst- zur Zweituntersuchung verbessern. Die durchschnittliche Einsparung bei den Selbstbehalten beträgt für einen erfolgreichen Teilnehmer 65,60 € pro Jahr. (iks)

Wien/Salzburg. Ausländische Versicherungen sind bei der Bezahlung von medizinischen Leistungen in Österreich ausgesprochen lax: Die Gebietskrankenkassen und Bundesländer saßen mit Stand 17. Juni auf einem Berg von offenen Forderungen in der Höhe von rund 226 Mio. € für erbrachte Behandlungen.

Das geht aus einer Anfragebeantwortung durch Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) hervor. Aller-

dings: Auch ausländische Einrichtungen warten noch auf rund 190 Mio. € aus Österreich.

Der Löwenanteil der noch nicht beglichenen Forderungen entfällt auf die Landesgesundheitsfonds, die für die Bezahlung der Spitalskosten zuständig sind: Die Länder warten in Summe auf über 168 Mio. €. Hintergrund ist hier teilweise auch die Intransparenz in der Abrechnung über die Punkte der Leis-

© APA/Barbara Gindl

© www.andibruckner.com

Wien. „Die Österreicher verbringen 21 Lebensjahre in Krankheit – ein Wert, der weit über dem europäischen Schnitt liegt“, sagt SVA-Vizeobmann Peter McDonald. „Im österreichischen Gesundheitssystem werden zwar pro Jahr über 31 Mrd. € investiert, aber nur zwei Prozent davon fließen in die Prävention. Das bedeutet: Wir sind viel zu stark auf die Reparaturmedizin ausgerichtet. Das Bewusstsein für die

Hauptverbandschef Hans Jörg Schelling wartet mit GKKs auf Auslandszahlungen.

tungsbezogenen Krankenanstaltenfinanzierung. Manche Spitälr können die erbrachten Leistungen nicht genau beziffern.

Die höchsten Außenstände hat das vom Tourismus geprägte Tirol mit knapp 37 Mio. €, knapp gefolgt von Wien mit 36 Mio. €.

Oberösterreich hat noch 26 Mio. € offen, Salzburg 22 Mio. €, die Steiermark 14 Mio. €, Kärnten knapp 13 Mio. €, gefolgt von Niederösterreich (9 Mio.), Vorarlberg (knapp 8 Mio.) und dem Burgenland (rund 3 Mio. €).

Die Forderungen der Gebietskrankenkassen machen in Summe knapp 58 Mio. € aus. Die mit Abstand größten Zahlungsrückstände gibt es in Deutschland, 118 Mio. € sind da noch offen.

Liest man allerdings die letzte der insgesamt 122 Seiten der Anfrage-Beantwortung, relativiert sich das Ungleichgewicht doch deutlich: Denn auch auf österreichischer Seite ist die Eile beim Bezahlen offener Rechnung enden wollend: Rund 190 Mio. € sind noch offen, davon allein knapp 144 Mio. € in Deutschland. (iks)

H E A LT H : C A R E

Freitag, 30. August 2013

Handel Kassenumsätze sinken, Spardruck steigt, erfolgsverwöhnte Branche leidet

Apotheker im Minus Wien. Die scheinbar krisensicheren Apotheken haben im ersten Halbjahr erstmals einen Umsatzrückgang beim sogenannten Kassenumsatz verzeichnet. Dieser ging laut Apothekerverband real um 2% auf 1,14 Mrd. € zurück. Die Kassenumsätze machen rund 70% des Gesamtumsatzes einer Apotheke aus, teilt der Apothekerverband mit. Auch die Privatumsätze, die bisher die flauen Kassenumsätze abfederten, sind im ersten Halbjahr eingebrochen. Laut Statistik Austria sind die Umsätze in Apotheken und im Kosmetikhandel real um 3,7% zurückgegangen.

Apothekerverband. Das beschere den Apotheken seit geraumer Zeit geringere Kassenspannen. „Wir stehen in einem Spannungsfeld zwischen Liberalisierung und Regulierung“, beschrieb zuletzt Apothekerpräsdient Max Wellan die Lage. Einerseits gebe es volkswirtschaftliche Entwicklungen, wie den überall spürbaren Spardruck, andererseits wünsche die Politik, dass man flexibler werde, auf Anforderungen reagiere und parallel die Sicherheit von Arzneimitteln und dem Handel verbessere. „Dreht man hier die Schrauben in die falsche Richtung, wird viel auf der Strecke bleiben.“ (rüm)

© panthermedia.net/Arne Trautmann

Auch Privatumsätze gehen deutlich zurück.

Apotheker kämpfen wie andere im Gesundheitswesen mit Gegenwind.

healtheconomy – 39

Krankenhäuser Länder und Bund sind uneinig

Rechnungshof kritisiert Wiener AKH Wien. Der Rechnungshof hat in einem aktuellen Bericht am Beispiel des Wiener Allgemeinen Krankenhauses (AKH) die Zusammenarbeit zwischen dem Bund und den Ländern untersucht. Ergebnis: Sie funktioniert in so gut wie allen Bereichen ausgesprochen schlecht.

Das größte heimische Spital leidet demnach massiv an seiner komplexen Struktur. Die Aufgabenverteilung zwischen der Stadt und dem Bund ist laut dem Bericht nicht klar geregelt, die Finanzierung intransparent, die Kosten hoch.

Das AKH ist mit rund 2.200 Betten, beachtlichen vier Mrd. € Errichtungskosten und knapp 1,2 Mrd. € laufender Kosten die größte Krankenanstalt des Landes. Doch es ist nicht die schiere Größe allein, die dem Haus zu schaffen macht.

Denn für die Krankenversorgung

ist die Stadt zuständig, für die Medizinische Universität der Bund.

Letztere stellt auch das ärztliche Personal im AKH. „Trotz über mehr als 25 Jahre andauernder Bemühungen gelang keine gemeinsame Betriebsführung“, konstatiert der Rechnungshof.

Einen gemeinsamen Leistungsauftrag, eine abgestimmte Gesamtfinanzierung und eine gemeinsame Personalplanung gibt es nicht, was laut den Prüfern eine Vielzahl von Problemen zur Folge hat: Die vielen Verfahrensabläufe, die nicht zwischen den Rechtsträgern abgestimmt waren, beeinflussen die Versorgung. Das führte zum Beispiel zu vergleichsweise häufigen Bettensperren und damit zu hohen Kosten. Zwischen 2005 und 2011 standen 250 bis 330 der Betten nicht zur Verfügung. (iks)

Sorge um falsche Signale „Der Rückgang in den Apotheken ist eine Folge der Kostendämpfungsmaßnahmen der Krankenkassen, die bei der Arzneimittelversorgung bereits seit Jahren den Sparstift ansetzen“, beklagt der

Ausbildung Ärzte

Strafe für Chef

© Vlbg. Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H

Feldkirch. Der Geschäftsführer der Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG), Gerald Fleisch, soll laut einem Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch wegen Arbeitszeitüberschreitungen der Spitalsärzte eine Geldstrafe von 24.000 € bezahlen. Das berichteten die Vorarlberger Nachrichten. Das Arbeitsinspektorat wirft Fleisch demnach vor, den mehrfachen Aufforderungen zur Einhaltung des Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetzes nicht nachgekommen zu sein. Fleisch ging in Berufung, damit liegt der Fall nun vor dem Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS).

Nach Kontrollen des Arbeitsinspektorats war im Frühling 2013 bekannt geworden, dass die Ärzte im Landeskrankenhaus Bregenz zu viel arbeiten. Vor allem Turnusärzte leisteten häufig weit mehr als die vorgegebenen 72 Wochenstunden, bei einem Arzt waren es laut dem Bericht gar über 90 Stunden.

Als Ursache für die Arbeitszeitüberschreitungen machte die KHBG Ärztemangel, Krankenstände, Karenzierungen, Notfälle und überlange Operationen verantwortlich.

Fleisch erklärte, er wolle keine Ausreden suchen. Es gebe ein Arbeitszeitgesetz, das einzuhalten sei. Gemeinsam mit dem Arbeitsinspektorat wurden bereits Verbesserungen und ein Masterplan erarbeitet.

Fleisch erklärte, er wolle sich nicht vor der Verantwortung drücken, im Bescheid der BH Feldkirch seien jedoch „zu viele Fragen offen“. Daher sei er in Berufung gegangen. (APA)

KHBG-Chef Fleisch hat nach Kritik Reformen im Bereich Arbeitszeit gestartet.

2012 2014 2016

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INTEGRI 2014 Nach dem großen Erfolg von 2012 geht der österreichische Preis für Integrierte Versorgung in die zweite Runde.

Offizieller Start für Einreichungen: 01. August 2013

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P h a r m a : r ep o r t

40 – healtheconomy

Freitag, 30. August 2013

Interview Sanofi Österreich-GF Roman Gamerith will nicht als reiner Anbieter von Arzneien gesehen werden

short

„Dialog mit Vertretern des Systems und Patienten“

HIV-Mittel von ViiV Healthcare zugelassen Wien. ViiV Healthcare, das gemeinsame HIV-Unternehmen von GlaxoSmithKline und Pfizer, hat kürzlich die Zulassung für Dolutegravir – 50 mg Tabletten – durch die US-Food and Drug Administration (FDA) bekannt gegeben. Dolutegravir ist ein Integrase-Inhibitor, der in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen zur Behandlung von HIV-1Infektionen bei Erwachsenen und Kindern ab zwölf Jahren mit einem Gewicht ab 40 kg angezeigt ist. Die Zulassung für andere Märkte weltweit, einschließlich Kanada, Australien und Brasilien, ist geplant.

Zeiten der zweistelligen Wachstumsraten für die Pharmabranche sind für Top-Manager vorbei.

Wien/Alpbach. Die Österreich-Tochter des französischen Pharmakonzerns Sanofi hat sich im ersten Halbjahr besser geschlagen als die Konzernmutter, die zuletzt nach einem schwachen zweiten Quartal ihre Prognose für das Gesamtjahr gesenkt hat. „Der Patentablauf wichtiger Produkt wie Plavix hat global erst jetzt voll durchgeschlagen. In Österreich hatten wir das schon früher gespürt und nun wieder ein besseres erstes Halbjahr“, sagt Österreich-Geschäftsführer Roman Gamerith. Das gebe Anlass zu Hoffnung, dass man die Patentklippe wirklich hinter sich gebracht habe.

Nicht zuletzt weil man auch in Österreich zwei neue Produkte auf den Markt gebracht hat: Bereits im Jänner kam Zaltrap (Wirkstoffname: Aflibercept) in der Indikation metastasiertes Kolorektal-Karzinom auf den Markt und im Mai der GLP-1-Rezeptoragonist für Typ 2Diabetiker Lyxumia (Lixisenatide), wo man derzeit in Verhandlung mit dem Hauptverband über die Erstattung sei. Als Nächstes stehen mit Lemtrada (Alemtuzumab) und Aubagio (Teriflunomide) gleich zwei Produkte von Genzyme im Bereich Multiplen Sklerose am Plan.

© dm drogerie markt

2012 brachte Verluste für Zur Rose-Gruppe

Zur-Rose vertreibt über dm auch Versand-Arzneimittel in Österreich.

Frauenfeld. Die deutsche Versandapotheke DocMorris, die im Jahr 2000 in den Niederlanden gegründet wurde, um das bis 2003 in Deutschland geltende Verbot des Arzneimittelversandhandels und die Preisbindung auf rezeptfreie Medikamente zu umgehen, wurde 2012 von Celesio an die Schweizer Zur-Rose-Gruppe verkauft. Diese setzte in der ersten Jahreshälfte 2013 mit 453,4 Mio. CHF 83,1% mehr um als 2012. Durch Aufwendungen und Abschreibungen in Zusammenhang mit der Großübernahme machte das Unternehmen dennoch Verluste. Zur Rose arbeitet in Österreich mit der Drogeriekette dm zusammen.

© sanofi-aventis

Martin Rümmele

Sanofi Österreich-Geschäftsführer Roman Gamerith wünscht sich eine rasche Umsetzung der Gesundheitsreform.

chen ansieht.“ Sanofi versuche sich in jedem Fall als Unternehmen zu positionieren, das nicht mehr nur reiner Anbieter von Medikamenten sei, sondern Partner im System.

Gamerith: „Wir versuchen, wo es erlaubt ist, auch Partner für Patienten zu sein – etwa, wenn es um das Management von Krankheiten und Informationen dazu geht.“ Sanofi und mysugr sind etwa bereits sehr erfolgreich mit einer Diabetes App für Kinder und Jugendliche mit Typ 1 Diabetes unterwegs. Zudem suche man den Dialog mit Vertretern des Gesundheitssystems. Man habe als Unternehmen viel Knowhow in Österreich, aber auch international und natürlich Kontakte zu den verschiedensten Experten und Kenntnisse von Reformen in anderen Ländern. „Diese wollen wir ein-

bringen, um Reformdiskussionen zu stimulieren.“ Die Reform in Österreich beurteilt der Sanofi-Manager durchaus positiv, fordert aber wie andere Beobachter nun konkrete Umsetzungsschritte. „Wir müssen von einem einrichtungsorientierten Gesundheitswesen zu einem patientenorientierten Gesundheitswesen gelangen.“ Wichtig sei dabei auch, dass im Pharmabereich echte Innovationen auch den Patienten zur Verfügung gestellt würden. „Sie sollten bei den Menschen ankommen, die sie brauchen.“ Gamerith wünscht sich, dass deshalb Einsparungen nicht ausschließlich bei Medikamenten, sondern etwa zudem bei stationären Einrichtungen gemacht werden.

Beispiele wie etwa die jüngsten Patentdebatten in Indien, wo der

Übernahme I Krebsspezialist soll neue Produkte bringen

Übernahme II Potenzial

Übernahme III Milliardenzukauf in den USA

London. In der Pharmaindustrie schnappt sich der nächste Branchenriese eine deutlich kleinere Biotechnologiefirma: Der britische AstraZeneca-Konzern übernimmt das US-Unternehmen Amplimmune und zahlt dafür bis zu 500 Mio. USD (374,39 Mio. €). Damit soll die AstraZeneca-Biotech-Tochter MedImmune ihre Krebsmittelentwicklung stärken, teilte das Unternehmen mit.

Linz/Basel. Der Schweizer Hautproduktehersteller Galderma hat das Dermatologieunternehmen Spirig Pharma mit Österreich-Sitz in Linz übernommen. Die Spirig-Marken wie „Daylong“ oder „Excipial“ bleiben auch weiterhin erhalten, ebenso wie die Österreich-Geschäftsführung und das Team der Spirig. „Galderma war ein Wunschpartner für Spirig“, sagt Michael Etschmaier, Geschäftsführer von Galderma Austria. „Die Produktportfolios beider Unternehmen ergänzen sich perfekt, gemeinsam eröffnen sich innovative Möglichkeiten im Bereich der Dermatologie.“ Galderma ist eine Tochter des Schweizer Nahrungsmittelkonzerns Nestlé und des französischen Kosmetikkonzerns L‘Oréal.

Einige Produkt-Neueinführungen sind schon 2013 zu erwarten. Der Ästhetikbereich A&C wird zu einem späteren Zeitpunkt in die österreichische Niederlassung integriert.

2012 beschäftigte Spirig 390 Mitarbeiter, davon 270 in der Schweiz.

Zusammen mit Spirig kommt Galderma nun auf einen Umsatz von rund 1,7 Mrd. CHF. Spirig allein setzte 98,4 Mio. CHF um. (iks)

New York. Der weltweit führende Biotechkonzern Amgen übernimmt den kleineren Rivalen Onyx für 10,4 Mrd. USD (7,8 Mrd. €). Damit geht das zwei Monate lange Ringen um Onyx mit der fünftgrößten Übernahme in der Geschichte der Biotechnologie-Branche zu Ende.

Onyx ist auf Krebsmedizin spezialisiert und arbeitet seit Jahren mit Bayer bei den Präparaten Nexavar gegen Nieren- und Leberkrebs sowie Stivarga gegen Darmkrebs zu-

Neben den neuen Produkten greife auch der interne Konzernumbau, gibt sich Gamerith zuversichtlich. „Der Markt dreht sich sehr schnell und es stellt sich für alle in der Branche die Frage, wie die Geschäftsmodelle der Zukunft aussehen.“ Fix sei: „Die Zeit der zweistelligen Zuwachsraten ist vorbei.

Aber moderates Wachstum ist auch okay, wenn man sich andere Bran-

AstraZeneca kauft in den USA zu

in der vorklinischen Phase. 225 Mio. USD des Kaufpreises sollen unmittelbar bezahlt werden. Bei Erreichen bestimmter Entwicklungsziele können bis zu 275 Mio. USD hinzukommen.

Biotechunternehmen stehen derzeit in großer Zahl auf den Einkaufslisten von internationalen Pharmakonzernen, die gegen Umsatzausfälle wegen auslaufender wichtiger Patente zu kämpfen haben.

(APA/iks)

Amplimmune ist auf einem Forschungsfeld tätig, das der Arzneimittelbranche einen Quantensprung verspricht. Ziel ist es, durch eine Stärkung des Immunsystems den Krebs zu bekämpfen. Gelingt hier der Durchbruch, könnte die größte Medikamentenklasse der Geschichte entstehen, wie die Analysten der Großbank Citigroup vorrechnen, mit einem jährlichen Umsatzpotenzial von 35 Mrd. USD. Auch die Pharmagrößen Roche und Merck & Co mischen in diesem hoffnungsträchtigen Geschäft mit.

Die von Amplimmune entwickelten Stoffe befinden sich noch

© EPA

Enormer Hoffnungsmarkt

AstraZeneca schnappt sich US-Biotechfirma und baut Krebsforschung aus.

Derma-Riese

„Patenschutz wichtig“ Die zentrale Frage, die alle betreffe, sei, wie man die Bevölkerung in den Genuss moderne Medikamente kommen lassen kann, ohne Patente zu brechen. Denn ohne Patentschutz finde keine Innovation statt: „Wir wollen nicht die Situation der Autoindustrie, wo alles billig kopiert wird.“

Biotech-Riese Amgen kauft Onyx

© EPA; sxc/Paul Barker

Markt verändert sich

Staat selbst als vorzeitiger Generikaproduzent auftritt, beobachtet Gamerith mit Sorge. In den sogenannten Emerging Markets der Schwellenländer zeige sich, dass die Bevölkerung einen besseren Zugang zu neuen Medikamenten bekomme, aber eben nicht so viel ausgegeben werden kann, wie in europäischen Gesundheitssysteme.

Amgen zahlt für die US-Biotechfirma Onyx rund 7,8 Mrd. Euro.

sammen. Zudem hatte Onyx 2012 das Blutkrebsmittel Krypolis auf den Markt gebracht, dem Analysten Umsätze von 3 Mrd. USD zutrauen.

Amgen kündigte an, der Preis pro Onyx-Aktie werde bei 125 USD liegen. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zuvor unter Berufung auf Insider von einer geplanten Übernahme zu diesem Preis berichtet. Den ersten Vorstoß Ende Juni über 120 USD hatte Onyx noch als zu niedrig zurückgewiesen. Für Amgen ist die Onyx-Übernahme nun die größte seit dem 16 Mrd. USD teuren Zukauf von Immunex vor zwölf Jahren.

In der Vergangenheit war auch Bayer als Interessent für Onyx gehandelt worden. Pfizer hatte Kreisen zufolge von einem Offert Abstand genommen, da Onyx durch den jüngsten Übernahmekampf zu teuer geworden sein könnte.

Firmen, die Krebsmedikamente produzieren, stehen gegenwärtig hoch im Kurs. Insgesamt sind im ersten Halbjahr Fusionen und Übernahmen im Volumen von 93,6 Mrd. USD auf den Weg gebracht worden. (iks)

M e diz i n t e c h n i k : E- He a lt h

Freitag, 30. August 2013

healtheconomy – 41

Datendebatte II WGKK

Datendebatte I IMS Health und Krankenhausgruppen weisen illegale Verwendung von Patientendaten zurück

Staatsanwalt hat Ärzte und Marktforscher im Visier

© Johannes Zinner; APA/Hans Klaus Techt

Streit über Krankenstände

Korruptionsstaatsanwaltschaft untersucht nun Ärzte und Krankenhausträger auf Bestechlichkeit.

Martin RÜmmele

Kassenobfrau Ingrid Reischl sieht Kontrollauftrag erfüllt.

Wien. Die Wiener Gebietskrankenkasse streitet mit der Wirtschaftskammer über Krankenstandsdaten und ortet hier ein Beispiel dafür, wie Daten auch irrtümlich verwendet bzw. interpretiert werden können.

Der vermeintliche Schaden, der laut einer Aussendung der WKO durch missbräuchliche Krankenstände entstanden ist, entspricht nicht den Tatsachen, stellt die WGKK fest. Im Jahr 2011 wird von 1.465 Verdachtsfällen gesprochen, bei 948 Fällen sei es zu einem Schaden gekommen – Gesamtschadenssumme: 684.139,85 €.

So korrekt die Zahlen sind, so falsch sei deren Interpretation: In 521 Fällen wurde der Schaden durch Vertragspartner (Ärzte, Institute) verursacht – etwa durch das Abrechnen von Leistungen, die so nicht erbracht worden sind. In 427 Fällen sind Versicherte in den Fokus der WGKK geraten – etwa, weil sie häufig die Arztpraxis wechselten, um größere Mengen an Medikamenten zu organisieren.

Der missbräuchliche Krankenstand schlage in diesen Daten also kaum zu Buche und könne zudem nicht genau beziffert werden. Die WGKK komme jedenfalls ihrem Kontroll-Auftrag nach: Abhängig von der Diagnose, versendet sie nach einer Krankmeldung Einladungen an Patienten. Darin werden die Versicherten aufgefordert, zur Kontrolle zu erscheinen. (iks)

© panthermedia.net/Werner Heiber

Wien. In der Affäre um die Weitergabe von Gesundheitsdaten hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft nun ein offizielles Ermittlungsverfahren eingeleitet. „Wir ermitteln gegen unbekannte Täter einerseits im Bereich derjenigen Ärzte, die als Amtsträger gelten, wegen Bestechlichkeit. Und andererseits wegen Bestechung gegen diejenigen Verantwortlichen von Unternehmen, die Zahlungen geleistet haben, um diese Daten zu erhalten“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Erich Mayer, im „Ö1-Mittagsjournal“.

Die entscheidende Frage dabei ist, ob man Ärzte als Amtsträger einstufen kann. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft geht nach Angaben Mayers davon aus, dass jedenfalls „diejenigen Ärzte, die bei öffentlichen Spitälern angestellt sind, als Amtsträger gelten, zumindest seit dem 1. Jänner 2013.“ Das Bundesamt für Korruptionsbekämpfung wird nun von der Staatsanwaltschaft mit den weiteren Ermittlungen beauftragt. Im Falle vom Bestechlichkeit beträgt die Strafdrohung bis zu drei Jahre Haft, wenn der angenommene Vorteil weniger als 3.000 € beträgt.

Nach bisherigen Informationen sollen mindestens 350 Ärzte, 120 Spitäler und 200 Apotheken Informationen über MedikamentenVerschreibungen an das Marktforschungsunternehmen IMS Health geliefert haben.

Dort begrüßt man die Untersuchungen, ist sich aber keiner gesetzlichen Verstöße bewusst.

Die Untersuchungen würden hier für alle Beteiligten eben Klarheit schaffen, ist die Unternehmensleitung überzeugt. IMS Health verweist darauf, dass man keine

Ärzte, Spitäler und Apotheken sollen Daten über Medikamentenverbrauch an Marktforschungsfirma IMS-Health verkauft haben.

patientenbezogenen Daten gekauft oder weitergegeben habe, sondern lediglich Marktdaten und alle Daten verschlüsselt seien.

Verwunderung kommt auch vom Ordenspitalskonzern Vinzenz Gruppe, der ebenfalls Daten an IMS verkauft und umgekehrt Vergleichsdaten anderer Krankenhäuser bezogen hat. „Offensichtlich werden in der Diskussion um die Weitergabe von Verschreibungsdaten die Begriffe Patientendaten und Verbrauchsdaten immer wieder missverständlich eingesetzt“, schreibt der Unternehmensverband in einer Aussendung und stellt klar: „Die Vinzenz Gruppe gibt keine Pa-

tientendaten weiter, sondern lediglich statistische Informationen über den Arzneimittelverbrauch ihrer Spitäler. Im Gegenzug erhält sie dafür wertvolle Informationen für die Qualitätssicherung des Behandlungsprozesses.“ Es könnten daher keinesfalls Rückschlüsse auf Patienten oder Patientengruppen gezogen werden.

Diese statistischen Verbrauchsdaten können zudem von IMS vereinbarungsgemäß nur so weitergegeben werden, dass daraus keine Rückschlüsse auf das Krankenhaus und auf seine Verbrauchsgewohnheiten gezogen werden können. „Durch die Kooperation mit IMS erhält jedes teilnehmende Krankenhaus die Möglichkeit, den Arzneimitteleinsatz und -verbrauch

im eigenen Spital analysieren zu können. Dieses Instrument dient dem Vergleich des eigenen Verbrauchs bestimmter Arzneimittel auf Spitalsebene mit dem durchschnittlichen Verbrauch von Vergleichsgruppen. So erhalten wir wichtige Aufschlüsse für unser Qualitätsmanagement, was direkt der Qualitätssicherung für unsere Patienten zugute kommt.“ Ähnlich argumentierten auch andere Krankenhausgruppen.

Auslöser für die Debatte waren Medienberichte aus Deutschlnd, wo IMS Health über private Apothekenabrechner nur schwach verschlüsselte Patientendaten erhalten haben soll. In Österreich ist das Unternehmen das Einzige seiner Art auf dem Markt.

Strahlentherapie Positionierungsroboter wird aufgerüstet

Lunge Sauerstofftankstelle

China Medizintechnikriese im Visier der Behörden

Wiener Neustadt. Vor Kurzem ist bei MedAustron, dem neuen Wiener Neustädter Zentrum für Ionentherapie und Forschung, der erste Positionierungsroboter eingetroffen, der eigens für MedAustron in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Buck Engineering entwickelt wurde.

Das deckenmontierte robotische System soll schon 2015 eingesetzt werden, um Strahlenpatienten millimetergenau zu positionie-

Wien. In Kooperation mit der Österreichischen Lungenunion und der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie stellen 26 Apotheken österreichweit Sauerstofftankstellen zur Verfügung, bei denen Patienten, die an der Lungenkrankheit COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) leiden, ihre mobilen Sauerstofftanks kostenlos aufgeladen können. Die Zahl der COPD-Erkrankungen steigt aktuell massiv an. (um)

München/Peking. Den rund 20 Mrd. USD schweren Medizintechnikmarkt in China dominieren Siemens, US-Rivale General Electric (GE) und der niederländische Wettbewerber Philips. Die einheimischen, chinesischen Firmen konzentrieren sich eher auf das untere Marktsegment. Dennoch stoßen sich die Behörden an den hohen Preisunterschieden zwischen heimischer und ausländischer Medizintechnik und versuchen offenbar, den Markt abzuschotten.

Das Kartellbüro des chinesischen Handelsministeriums sammelt nun Informationen zur Preispolitik und den Geschäftspraktiken der westlichen Unternehmen.

Das Vorgehen der Behörde sei ungewöhnlich aggressiv, wie der Manager einer Biotechnologiefirma in Peking sagte.

Auch die mächtigen Regulierungsbehörde NDRC (National Developement and Reform Commission) übt Druck auf Siemens und andere internationale Konzerne aus unterschiedlichen Branchen aus.

Die NDRC rate den Unternehmen, alle Vorwürfe von Wettbewerbsverstößen zu akzeptieren, sonst

Spitäler verwundert

Apothekenservic Siemens bekommt Konkurrenz

ren. Bis dahin wird am Aufbau der Beschleunigeranlage und dem Einbau der Medizintechnik gearbeitet. „Wir liegen nach wie vor voll im Zeit- und Kostenplan“, sagt MedAustron-Co-Geschäftsführer Thomas Friedrich. „Jeder hier eingesetzte Euro ist gut investiert – nämlich zum Wohl der Patientinnen und Patienten im Kampf gegen die heimtückische Krankheit Krebs.“

Ein komplexer Positionsroboter bringt Patienten in die richtige Lage.

Der Roboter verfügt über sieben unabhängige Bewegungsrichtungen, die Montage des Systems an der Decke des Raumes erlaubt den Einsatz eines schnellen Überwachungssystems, welches die Position des Patienten kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert. „Dieses komplexe Positionierungssystem stellt einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung von MedAustron dar. Mit Stolz dürfen wir sagen, dass wir hier weltweit Vorreiter in der Ionentherapie sein werden“, freut sich MedAustronCo-Geschäftsführer Bernd Mößlacher. (um)

© Österreichische Apothekerkammer/APA-Fotoservice/Preiss

© Franz Baldauf

Kontrolle und Korrektur

COPD führt auf Kosten der Lebenserwartung zu organischen Folgeschäden.

drohten schärfere Strafen, heißt es laut Agenturberichten aus Insiderkreisen.

Verstoß gegen Kartellrecht Ziel der Prüfungen sei vermutlich, herauszufinden, ob die Medizintechnikanbieter gegenüber ihren Kunden Mindestpreise durchsetzen, was gegen das Kartellrecht verstieße. Siemens und GE lehnten bisher Stellungnahmen ab. (red)

© EPA

MedAustron nimmt Gestalt an

Untersuchungen in China betreffen u.a. auch Pharmahersteller.

M E N S C H E N & KA R R I E R E N

42 – healtheconomy

Freitag, 30. August 2013

FOPI Talk in Alpbach Experten fordern: Reparaturmedizin künftig zugunsten gezielter Vorsorgemedizin eindämmen

short

Prävention ausbauen

Laufen, Radeln und Walken für licht.blicke

teure sein, unser Gesundheitssystem zukunftssicher aufzustellen.“ Aus Sicht von FOPI sollte ein Gesundheitssystem künftig die Reparaturmedizin zugunsten der Prävention eindämmen. Denn Prävention und Gesundheitsförderung können wesentlich dazu beitragen, mehr Lebensjahre in Gesundheit zu verbringen. Dabei bedeutet Prävention für FOPI, auf frühe Behandlung von Erkrankungen zu setzen.

Damit Prävention auf möglichst allen Versorgungsebenen wirkungsvoll ansetzt, sieht es FOPI als eine wichtige Aufgabe, sich für die Erhaltung und Verbesserung des hochqualitativen Zugangs zu innovativen medizinischen Leistungen einzusetzen. Denn Innovation entfaltet nur dann ihren vollen Nutzen für das gesamte System und die Gesellschaft, wenn sie rasch dort ankommt, wo sie am dringendsten gebraucht wird, nämlich beim Patienten, betont Raimon.

andreas feiertag

Sanofi sponsert „Aktive Diabetiker Austria“

Ersthilfe Simmering hat eine der modernsten Leitstellen

Lachhilfe Privatklinik Döbling spendet sieben Visiten

Wien. Simmering hat eine neue Rettungsstation: Kürzlich nahm die modernste Station der Wiener Berufsrettung (MA 70) nach zweijähriger Bauzeit in einem Festakt im Beisein von amtsführender Stadträtin für Gesundheit und Soziales Sonja Wehsely, Bezirksvorsteherin Renate Angerer und dem Leiter der Wiener Berufsrettung, Rainer Gottwald, ihren Vollbetrieb auf.

Die bisherige Station wird geschlossen und die notfallmedizinische Versorgung im Bezirk nun von der nach den neuesten Standards errichteten Station aus durchgeführt. „So wird sichergestellt, dass die Berufsrettung weiterhin im Schnitt nur acht bis zwölf Minuten braucht, um an jeden Ort der Stadt zu gelangen“, betonte Wehsely. Der neue Stütz-

Wien. Einen internen Flohmarkt zugunsten der CliniClowns Austria haben die Mitarbeiter der Privatklinik Döbling organisiert. Den Erlös von 2.200 € übergaben Verwaltungsdirektorin Christina Schwarz und die Organisatorin der Aktion, Karina Stummer, an CliniClown Dr. Dingsbums. Die Spende ermöglicht sieben Lachvisiten bei schwerstkranken Kindern und Erwachsenen in diversen Krankenhäusern Österreichs.

Zur Philosophie der Privatklinik gehört es, den Aufenthalt von Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten. Keine leichte Aufgabe, wie Verwaltungsdirektorin Schwarz weiß: „Deshalb faszinieren uns die CliniClowns so; ihnen gelingt es, auch im tristen Krankenhauskontext noch das Positive

Wien. Mit dem „Gerti Reiss Fonds“ stellt Sanofi bereits zum dritten Mal einen jährlichen Betrag von 5.000 € für jene Organisationen zur Verfügung, die die Schulung von Diabetespatienten als Organisationszweck gewählt haben. In diesem Jahr ging der Preis an die ADA (Aktive Diabetiker Austria) für ihre umfassenden Schulungsmaßnahmen, damit „aus passiven Zuckerkranken aktive Diabetiker werden“.

punkt beherbergt neben mehreren Rettungswagen auch den in Österreich einzigartigen Bettenintensivtransporter (BIT). (fei)

© Jobst/PID

© sanofi-aventis

Neue Rettungsstation in Wien

Ines Windisch (Sanofi, li.) übergibt der ADA den Wertscheck des Fonds.

Ingo Raimon (FOPI): Forschende pharmazeutische Industrie leistet großen Beitrag.

Wiens Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (Mi.) eröffnete neue Station.

buch-tipp

Callum Roberts: Der Mensch und das Meer.

DVA Sachbuch, 592 Seiten, 25,70 €, ISBN: 978-3-421-04496-9

zu fokussieren. So freut es uns ganz besonders, dass wir mit dem Flohmarkt-Erlös ganze 28 Stunden Lachen finanzieren.“ (fei)

Karina Stummer (li.) und Christina Schwarz (re.) mit Clown Dr. Dingsbums.

Menschen, über die man spricht

Alexander Pschill mimt einen forensischen Psychologen Wien. Der österreichische Schauspieler Alexander Pschill, der mit der Hauptrolle in „Kommissar Rex“ auch über österreichs Fensehgrenzen hinaus Bekanntheit erlangte, kämpft nun gegen Pillendreher: Ab dem 1. Oktober schickt ORF eins den forensischen Psychologen Leo Benedikt (Alexander Pschill) in den Kampf gegen den dubiosen Pharmakonzern Janus, als er einer Serie mysteriöser Selbstmorde nachgeht. An seiner Seite für die zunächst auf sieben 45-minütigen Folgen terminierte TVSerie „Janus“ stehen ­Barbara Romaner als Ehefrau und Pharmakologin, Franziska Weisz als Polizistin und Andreas Kiendl als Staatsanwalt. Das Leadingteam der neuen Serie ist das gleiche wie bei „Schnell ermittelt“, ­wobei als Regisseur Andreas Kopriva ­verpflichtet wurde. (fei)

© ORF/Petro Domenigg

© AUVA/ Henisch

Lebenswichtige, aber gefährdete Symbiose von Mensch und Meer Die Ozeane sind nicht nur der größte Lebensraum der Erde, sondern auch der am wenigsten erforschte. Die unermessliche Vielfalt dieses Ökosystems beginnen wir erst jetzt bis in die letzten Winkel zu begreifen – auch wie wichtig das Meer für unser Leben ist. Im letzten Jahrhundert hat jedoch die Herrschaft des Menschen über die Natur auch die Ozeane erreicht: Wir fischen die Meere leer und füllen sie stattdessen mit Umweltgiften.

Tiefseebergbau droht den Lebensraum unzähliger Pflanzen und Tiere bis zur Unkenntlichkeit zu verändern. Die Klimaerwärmung ließ bereits ein Viertel aller Korallen zugrundegehen.

In seinem aufrüttelnden Buch beschreibt der Meeresbiologe und -schützer Callum Roberts den großen Reichtum der ­Ozeane und ihren Wandel und er ruft dazu auf, der Zerstörung der Meere endlich Einhalt zu gebieten, denn noch ist es nicht zu spät. (fei)

Mitarbeiter helfen CliniClowns

© PremiQaMed Group

Inzing. Laufen, Radeln, Walken in herrlicher Umgebung und bei strahlendem Wetter, hieß es kürzlich anlässlich der 11. Auflage bei der von Ingeborg Freudenthaler organisierten Benefizveranstaltung – Apfellauf & Tour de Tirol rund um Inzing.

An die 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten sich nach dem Startschuss durch Landesrätin Christine Baur auf den Weg. Der Reinerlös kommt dem Verein „licht.blicke – demenz.hilfe.tirol“ zugute.

Carlos Delfino, verletzter Bas­ ketballstar, im UKH Meidling

Der US-Basketballstar Carlos Delfino hat seinen nicht heilenden Ermüdungsbruch am Fuß im Stoßwellenzentrum am Wiener AUVA-Unfallkrankenhaus Meidling behandeln lassen. Dazu kam er für zwei Tage auf Empfehlung seines US-amerikanischen Orthopäden nach Wien. Die Meidlinger Stoßwellen-Ambulanz verfügt weltweit über die größte Erfahrung in der Behandlung von Knochenpathologien und wird immer wieder von prominenten Profisportlern konsultiert.

Ho rs t C uber t, leiter logistik­ zent rum t her­ menre gi on

Das Logistikzentrum der Thermenregion soll im Herbst eröffnen. Dann werden die Landeskliniken Wiener Neustadt, Neunkirchen, Baden, Mödling, Hochegg und Hainburg zentral mit Sterilgütern, Arzneien und Gebrauchsgütern versorgt werden. Nun ist auch die Entscheidung für den Leiter der Einrichtung gefallen: Horst Cubert lenkt ab sofort deren Geschicke. Zuletzt war der 44-Jährige in der Energiebranche als Geschäftsführer mit Spezialgebiet Versorgungslogistik tätig.

© Österr. HNO-Gesellschaft

Landesrätin Christine Baur (2.v.re.) gab Startschuss zur Benefiz-Aktion.

© NÖ LK-Holding

© Ulli Ambrosig

Alpbach. Wie können Prävention und Gesundheitsförderung dazu beitragen, das Gesundheitssystem nachhaltiger zu gestalten? Welche Maßnahmen können den Zugang zu Leistungen im Gesundheitssystem erleichtern? Wie können finanzielle Mittel zielgerichteter eingesetzt werden? Um diese und weitere Fragen drehte sich der prominent besetzte und von Barbara van Melle moderierte FOPI Talk „Die Zukunft der Gesundheitsreform 2013 bis 2018 – Anforderungen für eine erfolgreiche Umsetzung“ bei den Gesundheitsgesprächen des Europäischen Forums Alpbach. „Das österreichische Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen“, erklärte Ingo Raimon, Präsident des Forums der forschenden pharmazeutischen Industrie in Österreich (FOPI). „Es muss das gemeinsame Ziel aller Ak-

© AbbVie/Rafaela Proell

Industrie diskutierte effiziente Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung der Gesundheitsreform.

H einz Stamm ­ ber ger , HN Ospe z ialist der meduni g raz

Internationale Ehrungen zuhauf wurden in den vergangenen Wochen dem HNO-Experten Heinz Stammberger von der Meduni Graz zuteil: Im Royal College of Surgeons in London erhielt er die „ENT UK Gold Medal“, in Dubai den „Award for Excellence in Teaching“ der Middle East Otolaryngological Societies, beim Weltkongress der HNO-Gesellschaften in Seoul die „IFOS-Gold Medal“ und beim Deutschen HNO-Kongress in Nürnberg hielt er die „Wullstein Lecture“.