medianet health:economy 10.06.2011

medianet

inside your business. today.

Freitag, 10. JUNI 2011 – 31

Unschöne Bilanz

Intercell-Partner stoppt eine Studie und das Biotechunternehmen muss sparen Seite 32

© Katharina Schiffl

© Andi Bruckner

healtheconomy Schöne Auszeichnung

„Licht für die Welt“ und die Agentur PKP BBDO erhalten Preis für Kampagne Seite 36

Schöne Charity Dagmar Millesi lud zu Event © Conny de Beauclair

Herba Chemosan: Neue Maßstäbe in der Logistik

© medianet

short

Die Herba-Vorstände (v.li.) Andreas Windischbauer, Andreas Janka und Maximilian von Künsberg Sarre tun alles, dass Arzneimittelzustellung reibungslos klappt.

Arzneimitteldistribution Mit der Umrüstung der kompletten IT-Landschaft will die Herba Chemosan Apotheker-AG ihre Vorreiterrolle in der Arzneimitteldistribution behaupten. Bis zu 40.000 verschiedene Artikel sind ständig verfügbar. Seite 32

inhalt

Healthcare > Kommentar: Menschen gehen krank ins Büro 32 > Streit um Brustkrebs- Vorsorge geht weiter 33 Pharmareport und Lifescience > Rotes Kreuz gehen die Blutspender aus 34 > Blutkonserven: Experten orten Verschwendung 34 > Biotechfirma Affiris meldet neue Kooperation 34 > Aktionstag gegen chronische Darmerkrankungen 36 Medizintechnik und eHealth > WHO warnt vor nun doch vor Handystrahlung 35

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Angebote Der Medizintechnikhersteller Philips hat eine neue Technik zur Behandlung von Gebärmuttertumoren entwickelt. Vorgestellt wurde sie nun in Deutschland: Das Klinikum der LMU München bietet als eines der ersten deutschen Krankenhäuser die derzeit schonendste Behandlung bei Gebärmuttertumoren an.

Dank einer nicht-invasiven Myomentfernung durch hochfokussiertem Ultraschall können Myome per Ultraschall verödet werden. Die Technik kombiniert Magnetresonanztomografie und Ultraschall, teilt das Unternehmen mit.

Seite 33

© Herba Chemosan

© Philips

Wachstum Trotz Konkurrenz von Drogerieketten wie dm und billigen Nahrungsergänzungsprodukten im Lebensmittelhandel und nicht zuletzt dem Internet geht der Trend doch nicht weg, sondern hin zu den Apotheken. Davon ist zumindest Ruth Fischer, Geschäftsführerin des Grazer Pharmaunternehmens Apomedica, überzeugt. Und ihre Einschätzung hat durchaus Gewicht. Ist doch das ­­Unternehmen mit den Marken Dr. Böhm, Apozema und Luuf die Nummer 2 am heimischen Selbstmedikationsmarkt.

Seite 34

c ov e r

32 – healtheconomy

Freitag, 10. Juni 2011

Logistik Herba Chemosan Apotheker-AG behauptet mit neuer IT ihre Vorreiterrolle in der Arzneimitteldistribution

Kommentar

Neue Maßstäbe in der Arzneimitteldistribution

Krank im Büro ist ungesund

Bis zu 40.000 verschiedene Artikel sind verfügbar und führen zu 140.000 Kommissionierungen pro Tag.

L

aut einer aktuellen Studie schleppen sich in Deutschland immer mehr Beschäftigte krank zur Arbeit. Aus Angst um ihren Job riskieren sie meist ihre Gesundheit und verursachen somit einen volkswirtschaftlichen Schaden von rund 225 Milliarden Euro pro Jahr. Der größte Schaden hierbei entsteht nicht etwa durch den Personalausfall selbst, sondern viel mehr durch kranke Mitarbeiter, die während ihrer Arbeit vermehrt Fehler machen oder Unfälle verursachen. Und dass sie andere Mitarbeiter womöglich anstecken.

Wer also krank zur Arbeit geht, schadet nicht nur seiner Gesundheit, sondern auch dem Unternehmen. „Präsentismus“ nennt sich das Phänomen und es straft all jene Lügen, die sich über einen Rückgang der Krankenstandtage freuen. Sie gehen nämlich nicht zurück, weil die Menschen weniger krank sind, sondern weil sie Angst um den Verlust ihres Arbeitsplatzes haben. Das zeigt sich auch dadurch, dass gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten meist die Krankenstände zurückgehen.

Experten raten den Unternehmen als Ausweg zu Programmen im Bereich betrieblicher Gesundheitsförderung. Doch tatsächlich geht es darum, einfach ein angstfreies Klima im Betrieb zu schaffen.

Das reduziert nicht nur Krankenstände, sondern erhöht auch die Motivation ...

GRAFIK DER WOCHE MEDIKAMENTENKONSUM IN ÖSTERREICH Abgegebene Einzeldosen (Tablette, Kapsel, Ampulle, ...), Angaben pro Kopf 2010 im europäischen Vergleich; Länderauswahl

Ausgaben in Euro

Stückzahl Einzeldosen 491

Frankreich Großbritannien Schweden

1.452 228 1.275 405 1.240 540

Griechenland

1.180 572

Schweiz

1.106 516

Deutschland

1.086 689

Dänemark Österreich Italien Niederlande

1.022 416 1.010 322 793 298 674

Quelle: APA/IMS Health/IPF; Grafik: Raimund Appl

Wien. Die Herba Chemosan Apotheker-AG, mit einem Marktanteil von rund 48% führender Pharmagroßhändler und -dienstleister Österreichs, setzt mit der Umrüstung der kompletten IT-Landschaft auf SAP neue Maßstäbe. In der geplanten Zeit, mit hoher persönlicher Bereitschaft der Mitarbeiter und einem Millionenbetrag wurde die schrittweise Umstellung aller Geschäftsprozesse auf SAP vollzogen.

Hauptziel dieses Großprojekts laut Herba Chemosan-Vorstandsvorsitzendem Andreas Windischbauer: „Die Sicherheit in der Kommissionierung steigern, die Logistik für die Apotheken optimieren und damit gerüstet sein für die Zukunft. Wir haben unsere bislang schon äußerst geringe Fehlerquote nochmals halbieren können und produzieren an etlichen Betriebststätten in Österreich heute schon tatsächlich ‚null’ Fehler.“ Ein weiterer Aspekt liege in der Optimierung der Zustelltouren, sodass zugesagte Lieferzeiten noch pünktlicher eingehalten und auch ökologische Aspekte gewahrt werden.

Apotheker könnten so Kunden noch genauer sagen, wann ein wichtiges Medikament geliefert werde und abholbereit sei. „Diese Daten stehen auch elektronisch zur Verfügung. So kann die Apotheke online alle Geschäftsfälle einsehen, und das 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche. Das erleichtert den Apothekenangestellten die Arbeit“, erklärt Markus Zirps, Verkaufsdirektor für Österreich. „Parallel können durch die Umstellung auf papierlose Kommissionierung jährlich vier bis fünf Millionen Blatt Papier eingespart werden – ein weiterer ökologischer Beitrag.“ Hinter der Pionierleistung stecken

„SAP macht bei Herba Chemosan Kommissionierung von Arzneimitteln noch sicherer“, sagt Vorstandsvorsitzender Windischbauer.

unzählige Stunden an Detailarbeit. „Das alte System war von uns selbst entwickelt worden und bereits 25 Jahre im Einsatz. Es war absehbar, dass wir auf Marktentwicklungen nicht mehr so flexibel reagieren werden können“, erklärt Stefan Grill, Leiter des Bereichs Anwendung und Organisation, die Hintergründe.

Knackpunkt Mittagsspitze Wichtig sei dann gewesen, dass das System integriert und zukunftsorientiert ist und Leute verfügbar sind, die damit umgehen können, schildert Windischbauer die weiteren Gedanken vor einigen Jahren. „Wir müssen flexibel auf künftige Entwicklungen reagieren können – auch solche, die jetzt noch gar nicht abschätzbar

sind.“ Doch das allein war noch nicht die größte Herausforderung. „Knackpunkt war, dass die bei uns geforderte Performance für einen Großhandel ungewöhnlich ist.

Kein vergleichbares Unternehmen muss zu Spitzenzeiten solche Kommissionierleistungen in so einer Taktung erbringen“, erklärt der Herba-Vorstand.

Im Zentralbetrieb in Wien habe man etwa 40.000 verschiedene Artikel im Sortiment und mache bis zu 80.000 Kommissionierzeilen an einem Tag; österreichweit müsse das System sogar bis zu 140.000 Kommissionierzeilen bewältigen. „Das Besondere: Rund 30 Prozent davon werden in nur eineinhalb Stunden in der Mittagszeit abgewickelt“, beschreibt Grill die Anforderungen an die IT-Systeme, deren Anpassung auch SAP vor neue

Herausforderungen gestellt hatte. „Durch die breiter werdende Produktpalette – Stichwort Generika – können Apotheken heute nicht mehr alle Produkte vorrätig haben und brauchen einen sicheren, zuverlässigen und schnellen Logistikpartner“, sagt Grill.

Doch nicht nur Apotheken sieht die Herba als Kunden, denen man in Zukunft noch besser helfen könne, sondern auch Spitäler. Viele davon seien ebenfalls mit SAP ausgestattet und so ergebe sich Synergiepotenzial, etwa was den Datenaustausch beträfe, ist Zirps überzeugt.

Bei Herba Chemosan ist man sich der Pionierleistung und der Investition in die Zukunft bewusst, was dem Unternehmen nun auch durch die Aufnahme in das Netzwerk der „Leitbetriebe Gesundheitswesen“ attestiert wurde.

Forschung Nach Einstellung von klinischer Phase II/III-Studie reagieren Aktionäre panisch – Vorstand mit Sparprogramm

Intercell verlagert Forschung nach Wien Wien. Nach dem endgültigen Aus der Phase II/III-Studie im Bereich Staphylokokken aureus (S.aureus) mit Merck verlagert das BiotechUnternehmen Intercell die gesamte Forschung von der Schweiz und Maryland (USA) nach Wien-Erdberg. Die Gesamtmitarbeiterzahl wird in der Folge um 15% gesenkt, in Wien sind derzeit 150 Mitarbeiter beschäftigt. Außerdem werden das rigide Sparprogramm fortgesetzt und die F&E-Ausgaben gegenüber 2010 um mehr als 50% auf 35 Mio. € zurückgeschraubt. „Intercell befindet sich in einer schwierigen, aber gleichzeitig überaus vielversprechenden Phase. Das abgelaufene Jahr war schwierig und durch hohe Verluste und erhebliche Rückschläge für uns und unsere Aktionäre gekennzeichnet“, berichtete der neu bestellte Intercell-CEO Thomas Lingelbach am Mittwoch vor Journalisten. Dank des anhaltenden Erlös-Wachstums des Impfstoffs gegen Japanische Enzephalitits (JE), aufgrund der wissenschaftlichen Basis und durch die konsequente strategische Neuausrichtung ist Lingelbach

© Andi Bruckner

Martin rümmele

© Herba Chemosan

Martin Rümmele

Der neue Intercell-Vorstand Thomas Lingelbach muss ein Sparprogramm umsetzen.

überzeugt, dass Intercell für eine Erneuerung gut aufgestellt ist.

Die Strategie basiert auf der Schaffung von Shareholder-Value durch Fokussierung auf die erfolgversprechendsten Forschungsprojekte, dem Ausschöpfen der Ertragspotenziale bestehender Produkte, den Ausbau der Partnerschaften (derzeit: u.a. Merck, Novartis, GSK, Sanofi-aventis.) sowie einem rigorosen Sparkurs.

Die aktuelle Pipeline der klinischen Impfstoffkandidaten des Unternehmens umfasst ein Entwicklungsprogramm für die pädiatrische Anwendung von Intercells JE-Impfstoff bei Kindern und Jugendlichen in endemischen (gemeinsam mit Partner Biological E.) und nicht endemischen Märkten, sowie einen Impfstoffkandidaten gegen Pseudomonas aeruginosa (Phase II/III mit Novartis).

„Hier rechnen wir Anfang 2013 mit ersten Ergebnissen, das Endergebnis bis 2014“, berichtet Lingelbach.

Der weitere Fokus liegt auf Studien eines immunstimulierenden Impfpflasters gegen pandemische Grippe in Kombination mit einem injizierten Impfstoff (Phase I), einem Impfstoffprogramm für S. aureus, das von Merck & Co., Inc. entwickelt wird, sowie einem kombinierten Behandlungsansatz für Hepatitis C (Phase II mit Romark) und einem Impfstoffkandidaten gegen C. difficile-Infektionen.

Das weitere Entwicklungsprogramm werde so konzipiert, dass im Zuge der Weiterentwicklung Risiken und Nutzen besser gegeneinander abgewogen werden können.

Intercell wurde am Mittwoch von Merck & Co. informiert, dass nach der angekündigten Nutzen/RisikoAnalyse die Phase II/III klinische Studie des Impfstoffkandidaten zur Prävention von Staphylokokken aureus-Infektionen eingestellt wird. Die Aktionäre reagierten panisch, in der Folge stürzte die Aktie um 23% auf den bisherigen Tiefststand von 3,97 € ab. (ms)

H E A LT H : C A R E

Freitag, 10. Juni 2011

healtheconomy – 33

Medizintechnik Myome können ab sofort mit einem Ultraschallgerät nicht-invasiv entfernt werden – Hersteller sucht Kunden in Österreich

Philips: Schall statt Skalpell Miachel Strausz

München/Wien. Das Klinikum der LMU München bietet als eines der ersten deutschen Krankenhäuser die derzeit schonendste Behandlung bei Gebärmuttertumoren an.

Dank der MR-HIFU (Magnetic Resonance imaging-guided High Focus Ultrasound)-Therapie – einer nicht-invasiven Myomentfernung durch hochfokussierten Ultraschall – können Myome per Ultraschall verödet werden. Diese neue Technologie setze auf bewährte Technik und kombiniert Magnetresonanztomografie und Ultraschall, betonte das Unternehmen in der Vorwoche vor österreichischen Journalisten, die heimischen Kunden – vor allem Spitälern – den Einsatz bekannt machen sollen. „Wir sehen bislang sehr gute Behandlungsergebnisse und gehen davon aus, diese Therapie künftig breit einzusetzen“, erklär-

te Privatdozent Ulrich Linsenmaier, Geschäftsführender Oberarzt, Klinikum der LMU München, Institut für klinische Radiologie. In den meisten Fällen reiche es aus, 30-50% des Myoms zu veröden, damit Patientinnen beschwerdefrei bleiben. Die Behandlung dauert zwei bis drei Stunden und ist fast schmerzfrei, da das Myom im Inneren keine Nervenenden hat. Es entstehen auch keine Narben wie bei einem herkömmlichen Eingriff.

Fokussierte Ultraschallwellen werden auf das Myom in der Gebärmutter gerichtet, sodass in ihm Temperaturen zwischen 60-80 ºC entstehen. Dieser Vorgang dauert

weniger als eine Minute und wird nach einer kurzen Pause an anderer Stelle wiederholt. In der Folge stirbt das Myom ab und schrumpft über die kommenden Monate.

Behandlung im MRT Während der Behandlung liegen die Frauen in einem MRT. Dieser überwacht den Verlauf des Eingriffs und die Temperaturentwicklung. Anhand der Daten wird die Therapie geplant und eine Erfolgskontrolle durchgeführt. Nach erfolgreicher Behandlung können die Patientinnen am selben Tag nach Hause gehen und sind bei

der nächsten Menstruation weitgehend beschwerdefrei. Derzeit werden die Behandlungs-Kosten von rund 4.000 € in Deutschland noch nicht von allen gesetzlichen Kassen übernommen. Die erstmalige Anschaffung des MRT incl.

Ultraschall, Raumausstattung und Kontrollgeräte kostet rund 2 Mio. €. Philips plant, das Gerät künftig auch in der Krebstherapie einzusetzen: „Zunächst konzentrieren wir uns auf die Schmerzbehandlung von Knochenmetastasen“, sagt Philips-Marketingdirektor Thomas Andreae. Klinischen Tests zur Erforschung der Ultraschallbehandlung bei Brustkrebs haben begonnen.

© Philips

Von Philips entwickeltes Gerät ist in Deutschland erfolgreich im Praxiseinsatz.

Untersuchung Brustkrebs

Radiologiestreit

Wien. In Österreich soll es demnächst ein geregeltes BrustkrebsScreening-Programm geben.

Aktuell laufen dafür wie berichtet Verhandlungen zwischen dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger und der Ärztekammer (ÖÄK). Die EU fordert ein derartiges Programm, da sich damit laut Experten die Brustkrebs-Sterblichkeit um 30% reduzieren lässt.

Pro Jahr erkranken in Österreich etwa 4.600 Frauen an Brustkrebs, rund 1.500 sterben daran. Seit Jahren wird über die Einführung flächendeckender Screenings diskutiert. Jetzt könnten bald Taten folgen: „Die Verhandlungen laufen gut. Wir brauchen aber in allen Bereichen Beweglichkeit. Die Tarife bei den Radiologen sind noch ein offenes Thema“, kommentiert Manfred Brunner, Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkasse und Verhandlungsleiter.

Etwas zurückhaltender gibt man sich in der Ärztekammer. Das Programm stelle ein Gesamtpaket dar, „das sehr komplex ist und die Anforderungen an die Radiologie erheblich erhöht. Es ist daher keineswegs bereits ‚alles in Butter‘.

Die Gespräche können auch jederzeit scheitern“, so die ÖÄK-Bundesfachgruppe Radiologie. Zu den Eckpunkten des Programms gehören Qualitätskriterien, die Radiologen nachweisen müssen, um überhaupt teilnehmen zu können. Dazu zählt eine Mindestanzahl an jährlichen Untersuchungen sowie eine moderne digitale Ausstattung. (rs)

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34 – healtheconomy

Forschung Impfstoffe

© photonews.at/Georges Schneider

Affiris: Neue Kooperation

P h a r m a r epo r t: L i f e s c i e n c e

Freitag, 10. Juni 2011

Nahrungsergänzung Grazer Pharmaunternehmen will heuer noch neue Produkte auf den Markt bringen

Apomedica setzt weiter auf „Dr. Böhm“

Forschung an Impfstoffen gegen kardiometabolische Erkrankungen.

Wien. Dem neu gegründeten Christian Doppler Labor für Kardiometabolische Immuntherapie an der Medizinischen Universität unter Leitung von Thomas Stulnig steht die Affiris AG als industrieller Partner zur Seite. Im Rahmen des Labors werden gemeinsam mit der Medizinischen Universität Wien Grundlagen für eine Impfung gegen Typ 2 Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erarbeitet.

Die Affiris AG entwickelt auf der Basis firmeneigener Patentpositionen maßgeschneiderte Peptid-Impfstoffe gegen Krankheiten wie Alzheimer, Atherosklerose, Parkinson und Bluthochdruck.

Affiris will mit dem Christian Doppler Labor als neuen Partner einen zusätzlichen Entwicklungsschwerpunkt aufbauen.

Die vielseitig einsetzbare Affitom-Technologie des Unternehmens soll zukünftig auch zur Entwicklung von Impfstoffen gegen kardiometabolische Erkrankungen genutzt werden. „Entzündliche Reaktionen werden immer mehr als Mitverursacher vieler chronischer Erkrankungen erkannt. Vor diesem Hintergrund investieren wir jetzt in die Erforschung der dazugehörigen Grundlagen“, erklärt Affiris-Geschäftsführer und Mitgründer Walter Schmidt. Die CD-Labors bilden kompakte Forschungsgruppen mit 5 bis 15 Forschern und werden zu 50% von der öffentlichen Hand gefördert. (um)

Graz. Trotz Konkurrenz von Drogerieketten wie dm und billigen Nahrungsergänzungsprodukten im Lebensmittelhandel und nicht zuletzt dem Internet geht der Trend offenbar doch nicht weg, sondern vielmehr hin zu den Apotheken.

Davon ist zumindest Ruth Fischer, Geschäftsführerin des Grazer Pharmaunternehmens Apomedica, überzeugt. Und ihre Einschätzung hat durchaus Gewicht. Ist doch das Unternehmen mit den Marken Dr. Böhm, Apozema und LUUF die Nummer 2 am heimischen Selbstmedikationsmarkt. „Es zeigt sich, dass die Menschen Beratung suchen und wir immer mehr aufgeklärte Patienten finden, die in Apotheken gehen“, sagt Fischer. Nicht zuletzt durch das Internet werde der Markt für die Konsumenten undurchsichtig und Beratung und Qualitätssicherheit würden an Bedeutung gewinnen.

Nicht zuletzt deshalb setzt das Unternehmen auch weiterhin auf die starken Marken, die in den vergangenen Jahren aufgebaut worden sind – allen voran die Marke Dr. Böhm, benannt nach dem Firmengründer und Eigentümer, dem Arzt und Apotheker Friedrich Böhm. „Wir werden heuer noch weitere, neue Produkte unter der Marke ‚Dr. Böhm‘ herausbringen und auch Luuf wird noch etwas bringen“, kündigt Fischer an.

© medianet

Nummer 2 im österreichischen OTC-Markt setzt heuer 18 Mio. Euro um.

Apomedica-Managerin Ruth Fischer: „Eines der Erfolgsgeheimnisse war immer die Partnerschaft mit Apotheken.“

rends der kommenden Jahre sein werden. Die Bedürfnisse der Menschen würden sich ändern und das Unternehmen gehe hier mit.

Apomedica setzt mit rund 2,9 Mio. verkauften Packungen pro Jahr heuer etwa 18 Mio. € um und hat rund 150 verschiedene Produkte auf dem Markt. Friedrich Böhm hat das Unternehmen nach seinem Medizinstudium, das er bereits mit 23 Jahren als einer der Jüngsten Zeit absolviert hat, gegründet. Böhm reichte es nicht, den Menschen als Arzt zu helfen, er wollte auch innovativen Produkten zum Wohle der Menschen zum Durchbruch verhelfen und eröffente, nachdem er auch noch Pharmazie studiert hatte, eine Apotheke.

Produkte für die Zukunft Generell werde man sich weiter wie bisher auf spezielle Zielgruppen und Indikationsgebiete fokussieren. Dazu gehören unter anderem neue Bereiche wie Stress, Burn-out oder auch Schlafstörungen. Zukunftsthemen sind zudem Diabetes und Übergewicht, die ganz generell die Gesundheitst-

Mitte der 1960er-Jahre entwickelte er die Marke LUUF, die eines der ersten pflanzlichen Erkältungsmittel für Babys herausbrachte. Wenige Jahre später folgt die Firma Apomedica – zusammengesetzt aus den Worten „Apotheke“ und „Medizin“. Anfang der 1980er-Jahre brachte Böhm die homöopathische Linie „Apozema“ auf den Markt und setzte danach auf hochwertige Nahrungsergänzungsmittel unter dem Markennamen „Dr. Böhm“.

2007 wurde die Marke Lasepton dazugekauft und weiterentwickelt.

Fokus auf starke Marken Heute teilen sich die Umsätze etwa zur Hälfte auf die Marke Dr. Böhm und zu je einem Viertel

auf LUUF und Apozema auf. Rund die Hälfte der Produkte sind Arzneimittel, die andere Hälfte Nahrungsergänzung und pflanzliche Arzneimittel. „Eines der Erfolgsgeheimnisse war sicher immer der Fokus auf hochwertige Produkte und die enge Zusammenarbeit mit Apotheken als zentrale Vertriebspartner“, sagt Fischer. Parallel dazu helfe beiden Seiten die Konzentration auf starke Marken, wie eben Dr. Böhm.

Neben dem heimsichen Markt setzt das Unternehmen vor allem auf Mittel- und Osteuropa, wo Fischer auch gute Wachstumsraten sieht. „Wir konzentrieren uns derzeit auf Tschechien und die Slovakei, auch Slowenien funktioniert gut“, sagt die Managerin. (iks)

Blutkonserven II Blut-Bedarf bei Operationen kann um bis zu 75% sinken

Rettung sucht Blut

Blut sparen statt Blut spenden

Wien. Ohne Transfusionsmedizin wären viele Patienten nicht zu retten. Doch die Zahl der Blutspender geht zurück. Gleichzeitig gibt es in Österreich offenbar ein hohes Einsparungspotenzial, was Transfusionen insgesamt angeht. „Der Bedarf erreichte im Jahr 1996 einen ‚Peak‘ mit 247.000 von uns ausgelieferten Blutkonserven. Jetzt halten wir bei rund 170.000“, sagte der stellvertretende Generalsekretär des

Wien. Bluttransfusionen können – neben unbestreitbar im „Katastrophenfall“ lebensrettender Wirkung – auch Zwischenfälle hervorrufen. Gleichzeitig bedeuten die Blutkonserven einen hohen Kostenaufwand. Brigitte Ettl, Obfrau der Plattform Patientensicherheit und Ärztliche Leiterin des Krankenhauses Hietzing in Wien, nannte dazu Zahlen: Es würden derzeit 420.000 Blutkonserven pro Jahr

Das Rote Kreuz kämpft damit, dass immer weniger Blut gespendet wird.

Österreichischen Roten Kreuzes, Werner Kerschbaum, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Die Zahlen beziehen sich auf die Wiener RK-Blutspendezentrale, welche die Versorgung der Bundeshauptstadt, Niederösterreichs und des Burgenlands abdeckt. Österreichweit spendeten im Jahr 2010 exakt 286.974 Menschen Blut. Das ergab 420.994 Blutkonserven. Die Crux, so Kerschbaum: „Der Bedarf an Blutkonserven geht pro Jahr um zwei bis drei Prozent zurück. Aber seit Anfang des Jahres haben wir rund zehn Prozent weniger Blutspender.“ Mit der demografischen Entwicklung nehme die Zahl der über 60und über 70-Jährigen zu. Ab dem Alter von 60 oder 65 Jahren gehe die Frequenz der Blutspenden aber deutlich herunter. „Wir müssen also mehr junge Leute ansprechen.“ Das Rote Kreuz versuche, den Bedarf an Blutkonserven zu decken und liefere aus, was die Spitäler bestellten.

Darauf habe man keinen Einfluss, nimmt er Bezug auf die jüngste Debatte über hohen Verbrauch an Blutkonserven. (iks)

ausgeliefert. Eine davon kostet, so die Experten, derzeit 133 €. Das würde Jahresaufwendungen für den Kauf der Konserven allein von um die 56 Mio. € in Österreich bedeuten. Laut dem Linzer AKH-Spezialisten Hans Gombotz muss man aber pro Transfusion mit GesamtProzesskosten für das Krankenhaus von 500 € rechnen.

Klar sei, dass ein sparsamerer Einsatz und eine bessere Betreu-

© patientenanwalt.com

© dpa/A3724 Felix Heyder

Blutkonserven I Spendenbereitschaft geht zurück

Patientenanwalt Gerald Bachinger kritisiert hohen Blutverbauch in Spitälern.

ung von Risikopatienten eine deutliche Verbesserung bringen könnten. Gombotz: „International rechnet man bei Hüftgelenksoperationen mit einer zehnprozentigen Häufigkeit der Notwendigkeit eine Bluttransfusion. Wir liegen in Österreich bei 40 Prozent.“ Entsprechende Vorkehrungen an Krankenhäusern unter Einbringung aller Abteilungen, wo Bluttransfusionen erfolgen, zeigen Wirkung. Der Anästhesie-Vorstand am Krankenhaus Mistelbach in Niederösterreich, Friedrich Marian: „Wir konnten feststellen, dass allein mit unserer Beteiligung an einer BenchmarkStudie unser (Spender-)Blutbedarf um 40 bis 50 Prozent gesunken ist.

In der zweiten derartigen Studie konnten wir den Blutverbrauch bei geplanten, Operationen um 75 Prozent senken.“ An sich dürfte sich diese Entwicklung bereits im gesamten österreichischen Spitalswesen ähnlich abspielen. Ettl: „Im Bereich des Wiener Krankenanstaltenverbunds ist der Bedarf an Blutkonserven in den Jahren 1999 bis 2005 um 33 Prozent gesunken.“ (iks)

Freitag, 10. Juni 2011

M e d i z i n t e c h n i k : E- H e a lt h

Untersuchungen Nach nationalem Persilschein durch Funkbeirat warnt WHO: „Mobilfunk möglicherweise krebserregend“

Handys doch ein Risiko

Experten empfehlen aufgrund von Zweifeln sorgsamen Umgang und Handywerbeverbot bei Kindern.

Wien/Lyon/Straßburg. Während eine Studien-Analyse des Wissenschaftlichen Beirats Funk (WBF) vergangene Woche zum Ergebnis kam, dass es wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist, dass es negative Effekte durch Mobilfunkexpositur gibt, kam eine Expertenkommission der Internationalen Krebsforschungsagentur IARC in Lyon zum Schluss, dass Telefonieren mit einem Handy möglicherweise krebserregend („possibly carcinogenic“) ist. 31 Fachleute aus 14 Ländern hatten eine Woche lang nahezu sämtliche verfügbare wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema „Krebs durch Rundfunk- und Handystrahlung“ ausgewertet. Ein Beweis, dass Strahlung Krebs verursacht, sei das laut WHO freilich nicht, doch Menschen, die Handys besonders intensiv nutzen, hätten ein 40% höheres Risiko, ein Gliom (seltene Form des Gehirntumors) zu entwickeln.

Als Konsequenz wurden hochfrequente elektromagnetische Felder – also auch die Mobilfunkfelder – in die Gruppe 2B aufgenommen. „In der Gruppe 2B sind Stoffe, Felder und Tätigkeiten zu finden, für die es begrenzte Hinweise auf Kanzerogenität gibt“, erläutert Maximilian Maier, Geschäftsführer des Forum Mobilkommunikation (FMK). Darin spiegelt sich die laufende wissenschaftliche Mobilfunk-Diskussion

wider. „Es geht daraus klar hervor, dass es trotz der jahrelangen Forschung keinen wissenschaftlich fundierten Nachweis für Krebs durch Mobilfunk gibt. Funkfelder“, so Maier weiter, „befinden sich damit in derselben Gruppe wie etwa Kaffee“. Ärztekammer-Umweltexperte Erik Huber zeigt sich erleichtert: „Die Kategorie 2B ist ein eindeutiges Ergebnis. Es bedeutet, dass man umdenken muss.“ Allerdings würden noch 20 bis 30 Jahre Forschung benötigt, bis die Wissenschaft einen klaren Zusammenhang belegen könnte. Erfreut zeigte sich die ÄK über den jüngsten Beschluss des Europarats, einen besseren Schutz von Kindern und Jugendlich vor elektromagnetischer Handy-Strahlung zu gewährleisten.

Konkret soll der Handygebrauch in Schulen strikt eingeschränkt werden. „Die zehn medizinischen Handyregeln, welche die Wiener ÄK formuliert hat, sind nach wie vor ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung über das Gesundheitsrisiko durch Mobilfunkstrahlen“, betont Huber. Nach wissenschaftlichem Kenntnisstand sei Mobilfunk bei Einhaltung der WHO-Grenzwerte eine sichere Technologie. „Ich habe nichts dagegen, dass Kinder ein Handy mit sich führen, aber es muss ein Ende haben, dass sie stundenlang telefonieren. Und Handywerbung, die konkret auf Kids abzielt, sollte verboten wer-

short

Gebrauchsinformation auf Pfizer Website Wien. Das Pharmaunternehmen Pfizer begrüßt die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, dass Gebrauchsinformationen für rezeptpflichtige Arzneimittel auf der Homepage des Herstellers veröffentlicht werden dürfen, um Patienten zu informieren.

Die behördlich genehmigten Gebrauchsinformationen der Produkte von Pfizer sind nun auf www.pfizer.at für Patienten und Interessierte zugänglich. Pfizer ist in über 150 Ländern mit Niederlassungen präsent und erzielte 2010 einen Umsatz von rund 67,8 Mrd. USD.

Geringe Strahlendosis für die Pädiatrie

© FMK

Miacheal Strausz

healtheconomy – 35

Maximilian Maier, Chef des Forum Mobilkommunikation, weist die Kritik zurück.

den“, fordert Family-Coach Martina Leibovici-Mühlberger.

Der internationale Verband der Mobiltelefon-Produzenten (CTIA) wies die IARC-Studie als nicht aussagekräftig zurück. Die Einstufung bedeute nicht, dass Mobiltelefone Krebs verursachen. „Die IARC erkennt auch Ergebnisse statisti-

scher Untersuchungen als Indizien an, selbst wenn Voreingenommenheit und andere Datenfehler die Grundlage dieser Ergebnisse sein könnten“, kritisiert CTIA-Vizepräsident John Walls. Die IARC habe keine neuen Untersuchungen durchgeführt, sondern bereits veröffentlichte Studien neu bewertet.

Wien. „Somatom Definition Flash“ ist der Name des neuen Computertomografen (CTs), den Siemens Healthcare entwickelt hat und kürzlich auf dem Kongress der internationalen Gesellschaft für Kinderradiologie vorstellte.

Der Dual-Source-Computertomograf mit jeweils zwei Röntgenröhren und Detektoren scannt besonders schnell und minimiert die Strahlenexposition, weshalb er sich besonders für die Pädiatrie eignet.

Durch die hohe Geschwindigkeit brauchen Babies zum Beispiel nicht mehr sediert werden.

M E N S C H E N & KA R R I E R E N

36 – healtheconomy

Freitag, 10. Juni 2011

Aktionstag Experten, Betroffene und Angehörige informieren über chronisch entzündliche Darmerkrankungen

short

WC-Rennen gegen Tabu

GSK bekämpft Mangel an Medizinfachkräften

Viel zu wenige spezialisierte Einrichtungen in Österreich für die aktuell rund 80.000 CED-Patienten.

Starke Aktion für starke Kinder bei der „möwe“

Früherkennung entscheidet In Österreich vergehen im Schnitt drei bis fünf Jahre, bis die häufigsten Vertreter dieser Krankheitsgruppe – Morbus Crohn und Colitis ulcerosa – diagnostiziert werden. Ursachen für diese Verzögerungen bei der Diagnosestellung sind oft mangelndes Wissen oder Verharmlosung der Symptomatik. Außerdem sind aufgrund der mangelnden Infrastruktur nur bis zu 20% der Betroffenen in spezialisierter Behandlung. Aktionen wie das „Toilet Race“ sollen aufklären und auch die mangelhafte Versorgungslage verbessern helfen.

Rund 20 Mal am Tag müssen CED-Erkrankte auf die Toilette; Aufklärung tut not.

Tagung Zusammenhang mit anderen Krankheiten belegt

Auszeichnung Gewista-Plakatparty im Wiener Rathaus

Kitzbühel. Im Rahmen der 20. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie wurde der thematische Schwer-

Wien. Ein Kreis, drei schwarze Punkte, gelber Hintergrund. Die Punkte verschieben sich und langsam verwandelt sich das Blindenzeichen in einen Smiley – „Licht für die Welt“ und PKP BBDO freuen sich über die Auszeichnung für das so einfache, aber umso wirksamere Sujet. „Rolling Boards sind eine spezielle Herausforderung: noch weniger Platz für die Botschaft als auf einem Plakat. Die drei Punkte als Smiley aber sind eine positive, kurze Message und somit war die Idee für diese Kampagne einfach und gut“, erklärt Kreativdirektor Jörg Schorn.

Peter Rettinger, Vorstandsvorsitzender von „Licht für die Welt“, zeigt sich beeindruckt: „Ich bin begeistert vom ‚Licht für die Welt’Smiley. Die Botschaft dazu: 30 Euro

© die möwe/Manh Nguyen

Paradontitis vielfach unterschätzt

Wien. Mit einer spektakulären Vorführung ihrer TaekwondoKünste fesselten die kleinen Stars der Wiener TaekwondoSchule Young-Ung das Publikum des 28. Stadtfests am Wiener Heldenplatz.

Der Auftritt kommt der Präventionsarbeit der möwe Kinderschutzzentren zugute und zeigte, wie wichtig es ist, das Selbstbewusstsein von Kindern zu stärken – sei es durch Sport, Bildung, Spiel und Spaß.

© EPA/Roland Weihrauch

Asiatischen Kampfkunst Teakwondo lehrt Kinder Selbstbewusstein.

Über 500 Teilnehmer auf Fachtagung der Gesellscahft für Paradontologie.

punkt des wissenschaftlichen Programms auf Parodontitis und Allgemeinmedizin gelegt. Parodontitis ist eine komplexe multifaktorielle entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparats.

Während der Zusammenhang zwischen Parodontitis und einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes bereits seit Langem bekannt ist, untermauern immer mehr aktuelle Studien die Vermutung, dass parodontale Infektionen auch das Risiko für eine Früh- bzw. Fehlgeburt beeinflussen. Ein relativ neuer Aspekt, der derzeit intensiv erforscht wird, ist der Zusammenhang zwischen Parodontitis und Knochenerkrankungen; speziell geht es um die Frage, ob Osteoporose als Risikofaktor für Parodontitis gilt. (fi)

Viviane Scherenberg: Nachhaltigkeit in der Gesundheitsvorsorge.

Wie Krankenkassen Marketing und Prävention ­erfolgreich verbinden.

Gabler Verlag 2011. 375 Seiten.

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ändern alles. Mit 30 Euro ermöglichen Sie eine Augenlicht rettende Operation am Grauen Star in den Armutsgebieten unserer Erde.“ (fi)

Kreativstes Rolling Board von Agentur PKP BBDO für „Licht für die Welt“.

Menschen, über die man spricht

© Conny de Beauclair

Dagmar Millesi lud zu Charity Matinée am Kaiserwasser

© Österr. Ärztekammer

© Gabler Verlag

buch-tipp

Gesundheitsvorsorge und Marketing Nachhaltige Handlungen der gesetzlichen Krankenkassen sowie des sozialen Sicherungssystems sind für langfristige Tragfähigkeit, Demografiefestigkeit sowie für die gesellschaftliche Entwicklung bedeutend. Daraus folgt, dass die Leistungsfähigkeit daran gemessen werden sollte, inwiefern die Aufgabe im Hinblick auf Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen erfüllt wird. Das Buch zeigt, dass sich die scheinbaren Antagonisten Prävention und Marketing nicht zwangsläufig widersprechen müssen, sondern sich ökonomische und soziale Ziele gegenseitig bereichern können. Die Autorin beschreibt, welche Einflussmöglichkeiten auf sozialer, ökonomischer und gesundheitlicher Ebene für die Nachhaltigkeit gegeben sind. (fi)

Werbepreis für „Blindenzeichen“

© Katharina Schiffl

Wien. GlaxoSmithKline (GSK) hat sich im Jahr 2010 freiwillig dazu verpflichtet, 20% der in den ärmsten Ländern der Welt erzielten Gewinne in lokale Programme zur Verbesserung der medizinischen Versorgung zu investieren.

Eine der geplanten Initiativen ist die Unterstützung von medizinischem Fachpersonal in Entwicklungsländern in Kooperation mit namhaften NGOs (Amref, Care und Save the Children).

Wien. Dagmar Millesi, Fachärztin für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirugie, lud zur Klassik Matinée für den guten Zweck. Bei der Benefizveranstaltung wurden Spenden in der Höhe von 4.000 € für den Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverband (ÖBSV) gesammelt.

Millesi zählt zu den führenden Kapazitäten der österreichischen Schönheitschirurgie. Nach zahlreichen Stationen im Ausland und langjähriger oberärztlicher Tätigkeit an den Universitätskliniken Innsbruck und Wien eröffnete sie 1996 ihre eigene Ordination. Seit 2005 leitet sie das Zentrum für Ästhetische Plastische Chirurgie im Schloss Seefels in Pörtschach/Wörthersee und seit 2006 auch das Kompetenzzentrum für Ästhetische Chirurgie an der Wiener Privatklinik. (fi)

C l au d ia richter , j o u rna l istin „ Die presse“

Claudia Richter hat sich im Jahr 2010 intensiv mit chronischen Schmerzen auseinandergesetzt und dem Thema mehrmals ihre wöchentliche Rubrik „Gesundheit“ in der Tageszeitung Die Presse gewidmet. Dafür wurde sie nun mit dem „Pain Award 2011“ ausgezeichnet. Insbesondere der Bericht über chronische Schmerzen bei Demenzpatienten hat die Jury überzeugt. Präzise rückte Richter ein bisher kaum beachtetes, jedoch hochbrisantes Thema in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.

Ingeborg Freudenthaler, obfrau „licht.blicke“

Der Verein „licht.blicke – demenz.hilfe.tirol“ lud zum 4. Tiroler Demenztag; Obfrau Ingeborg Freudenthaler gelang es, hochkarätige Referenten für Vorträge zu gewinnen. Die Tagung machte deutlich, dass es jeden von uns heute oder morgen treffen kann.

Bereits 13 Prozent der über 65-Jährigen sind an Demenz erkrankt, bei den 85-Jährigen trifft es schon jeden Vierten. Dennoch ist Demenz nach wie vor ein Tabuthema. Ziel des Vereins ist es, die Krankheit öffentlich zu machen.

© Volkshilfe Wien

Mehr als 4 Millionen Euro reinvestiert GSK in Entwicklungsländerprojekte.

© licht.blicke

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Wien. Niemand spricht gern über Krankheiten wie die Chronisch Entzündliche Darmerkrankung (CED), denn sie betreffen den Intimbereich. Um auf die tabuisierte und daher häufig fehldiagnostizierte Volkskrankheit, von der rund 80.000 Österreicher betroffen sind, aufmerksam zu machen, wagten sich zahlreiche Prominente auf fahrende Toiletten und lieferten sich am Wiener Michaelerplatz ein aufsehenerregendes Rennen.

CED bedeutet für die Betroffenen neben dem chronischen Durchfall andauernde Schmerzen, Blutungen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und eine Vielzahl an Begleiterkrankungen der Gelenke, Haut und Augen.

Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass die Patienten mit CED immer jünger werden: Immer mehr Kinder und Jugendliche erkranken daran. Der Leidensweg der Betrof-

fenen bis zur richtigen Diagnose ist lang. Viele ziehen sich sozial zurück, weil die ständige Angst, genau dann keine Toilette zu haben, wenn man eine braucht, auch ganz einfache Dinge, wie auf ein Bier zu gehen, für sie unmöglich macht.

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Maria Fill

in gri d reisch l , ob frau w gkk

Ingrid Reischl, Obfrau der WGKK, konnte bei der Eröffnung der neuen Augentagesklinik im Hanusch-Krankenhaus, dem Kompetenzzentrum der Sozialversicherung, darauf hinweisen, dass mit der Betreuung von durchschnittlich 110 Patientinnen und Patienten täglich die Versorgungssicherheit maßgeblich gewährleistet sei.

Patientinnen und Patienten, die an Grauem Star (Katarakt) leiden, werden binnen eines Aufenthalts von wenigen Stunden operiert. Wartezeit und Aufenthaltsdauer verkürzen sich enorm.