financenet 0310

medianet

INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY.

freitag, 3. oktober 2014 – 27

© Raiffeisen KAG

raiffeisen nachhaltig

Nachhaltige Fonds mit verschiedenen Risikoprofilen herausgebracht Seite 29

Flickr/CC BY 2.0

financenet mpc wehrt sich gegen vki

VKI mit Strafanzeige wegen Geschlossener Fonds, MPC mit Gegenoffensive Seite 30

erste group „global systemrelevant“ © APA/Herbert Pfarrhofer

Neuer Vertrieb geht in Österreich an den Start

ATX 24. September–1. Oktober 2014

ATX (1.10.)

2190,21

Wochentop Wochenflop

-2,18%

Rosenb. 3,86% Kapsch Tr. -6,85%

Top 5 ATX Prime Rosenbauer International Zumtobel Flughafen Wien Wienerberger Verbund

3,86% 3,09% 1,99% 1,53% 1,50%

Flop 5 ATX Prime Kapsch TrafficCom voestalpine Strabag SE

Palfinger Raiffeisen Bank Internat.

-6,85% -6,71% -6,20% -4,66% -3,57%

DAX 24. September–1. Oktober 2014

9382,03 -2,89%

Wochentop Wochenflop

Fresen. 2,83% Allianz -7,58%

Top 5 DAX Fresenius Medical Care Fresenius SE Muenchener Rück Merck KGaA Deutsche Bank

2,83% 1,86% -0,10% -0,12% -0,63%

Flop 5 DAX Allianz SE

Infineon Technologies BASF

Lanxess ThyssenKrupp

-7,58% -6,85% -6,23% -5,87% -5,71%

inhalt

Capital:Markets > IPO von Zalando ist 605 Millionen Euro schwer > ÖVAG-Lösung ohne Steuergeld gesucht

© Michael Müller

DAX (1.10)

Auf Roadshow Der neue Finanzdienstleister Quadratur Financial Service GmbH war dieser Tage in Salzburg, Linz und Wien auf Roadshow, um neue Mitarbeiter zu gewinnen. Mit welchen neuen Konzepten man im aktuell harten Marktumfeld reüssieren möchte, erklärt Initiator Helmut Horeth.

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Fonds:Park > Bill Gross wechselt von Pacific Investments zu Janus 29 >N euer Ethik-Mix-Fonds von Kepler 30

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Banking > Reform des Devisenhandels wird vorbereitet 32 Insurance:Watch > Pensionskonto bei Kunden weiterhin unverstanden 34

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28 – financenet

Freitag, 3. Oktober 2014

Neuer Finanzdienstleister Der Vertrieb 3.0 soll mit der Versicherungsgalerie und WM-Pool im Bunde Realität werden

kolumne

Quadratur Finance startet

Selbst denken hilft

Auf der Suche nach 50 Newcomern; auch ältere Quereinsteiger und Wiedereinsteigerinnen willkommen.

Netzwerk auch der zur Schweizer protected Consulting AG gehörende WM-Pool, der sich als Partner für Werbung und Marketing für KMU und EPU (Einpersonenunternehmen) versteht. Die „Neuen“ würden daher von einer bereits existierenden Infrastruktur profitieren: Ein Call-Center vereinbart Termine, regional würden Bestandskunden zugeteilt, Events zur Gewinnung von Unternehmerkunden organisiert. In der Quadra-

linda kappel

Wien. In Österreich wagt sich ein neuer Finanzvertrieb an den Start: Quadratur Financial Service GmbH. Man möchte vor allem jüngere Menschen motivieren, Finanzdienstleister zu werden – ein ambitioniertes Unterfangen vor dem Hintergrund der von Niedrigzinsen und teils immer noch vorsichtiger Klientel geprägten Kapitalmärkte.

Dabei schrumpft die Branche in Österreich seit einigen Jahren, was wohl mit dem hierzulande zuvor erfolgreich verkauften Modell der endfälligen Kredite auf Schweizer Franken-Basis mit gleichzeitigem Besparen über Tilgungsträgern zu tun hat. Diese Schiene kam ja im Zuge der Finanzkrise und des harten Eingreifens der Finanzmarktaufsicht (FMA) zum Erliegen.

LINDA KAPPEL

D

er Schlagabtausch ist nicht ohne: VKI versus MPC (s. S. 30). Die sozialpolitische Rolle von Konsumentenschützern als Anlaufstelle für die Verbraucher, Stimme und Vertretung jener, die per definitionem gegenüber Herstellern und Vertreibern von Waren und Dienstleistungen (und deren Lobbys) wegen des Informations- oder Fachkenntnis-Defizits „strukturell unterlegen“ sind, bestreitet keiner.

Allerdings lehnt sich der VKI mit einigen Vorwürfen gegen MPC weit aus dem Fenster und ob „vorsätzliche Täuschung und Betrug“ vorliegen, werden die Gerichte zu prüfen haben.

Dass die Objekte in Hochglanzbroschüren perspektivisch bestmöglich abgelichtet sind, versteht sich fast von selbst. Dass Gutachten – wenn auch unabhängig – bestenfalls ein Richtwert sind, auch.

Die Crux ist, dass unternehmerische Beteiligungen hochkomplex sind (Totalverlust inklusive, und das gängige Synonym „Geschlossener Fonds“ war von jeher unglücklich) .

Die Rolle so mancher AnlageBerater ist dringend zu hinterfragen: Sollte wirklich jeder vermittelnde Bank-Berater die Konstruktion genau verstanden haben? Betagte Menschen zu Derartigem zu überreden, mag nur in sehr wenigen Fällen angemessen sein. Jetzt ist der Schaden da. Wie so oft gilt: Selber Nachdenken kann vor schweren Folgen schützen.

Quadratur Finance möchte Newcomern und Quereinsteigern ein attraktiver Arbeitgeber sein: Man startet mit einer ASVG-Anstellung, während man eine vertraglich vereinbarte ca. 18-monatige Ausbildung zum Wertpapiervermittler, Vermögensberater oder Versicherungsmakler durchläuft. Bereits ab dem sechsten Monat könne man aktiv Verkaufstermine machen, im Anschluss steht es einem frei, „angebundener Selbstständiger” zu sein – etwas, was bei jungen Menschen und speziell bei Frauen hoch im Kurs steht“, erklärt Helmut Horeth, der für den Vertrieb bei Quadratur zuständig ist, gegenüber financenet. „Bis zu 50 Personen wollen wir in den kommenden sechs Monaten aufnehmen.“ Auch Wiedereinsteigerinnen seien willkommen; langfristig sollen sogar 300 Berater so aufgebaut werden.

Dass dies ambitioniert ist, räumt Horeth ein; schließlich habe sich die Sparquote der privaten Haushalte in den letzten Jahren

Zalando Gewinn erwartet

Berline. Der Online-Modehändler Zalando nimmt bei seinem Börsengang weniger Geld ein, als allgemein erwartet wurde.

Man habe die Preisspanne für die Aktie bewusst nicht ganz ausgeschöpft, obwohl die Nachfrage viel höher als das Angebot gewesen sei, heißt es. Mit einem Ausgabepreis von 21,50 Euro pro Aktie nimmt Zalando insgesamt 605 Mio. Euro (statt maximal 633 Mio. Euro) ein.

Insgesamt wird Zalando damit an der Börse mit rund 5,35 Mrd. Euro bewertet. Nach dem IPO sind ca. 11,3% von Zalando – Haupteigentümer ist die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik – börsenotiert.

Am ersten Handelstag, dem Mittwoch, ging es im frühen Handel in rascher Folge bergauf und wieder runter.

Der Onlineversender hatte sich kurz vor dem Börsengang in die schwarzen Zahlen vorgearbeitet. Zalando könnte dieses Jahr mit einem Gewinn abschließen, wird erwartet. (ag)

„Wir wollen den Versicherungen Gas geben – den Kunden soll mehr netto bleiben.“ helmut horeth, quadratur financial service gmbH

tur Finance entwickeln Horeth und Knappitsch „stornofreie Konzepte“.

Dies bedeutet, dass allfällige Provisionen nicht sofort an die Vermittler ausbezahlt werden, was im Stornofall vorteilhaft sei.

Horeth: „Jungakademiker muss man anstellen, sonst interessiert es sie nicht.“

Versicherung AG Österreich, von wo er sich Ende 2012 in den Ruhestand verabschiedete. An Quadratur beteiligt ist weiters der Vermögensverwalter Herbert Samhaber – zuständig für den Bereich Ausbildung.

in Österreich von 13 auf unter 7% reduziert, die Höhe der durchschnittlichen Jahresprämie für Rentenversicherungen von rund 1.000 Euro auf 700 – der „Verkäufermarkt” sei demnach tot, die Zeit für den „Vertrieb 3.0“ gekommen.

Horeth und Quadratur-Geschäftsführer Werner Knappitsch wollen demnach vor allem den Netzwerk-Gedanken hochleben lassen und bei den Produkten vor allem auf Versicherungen setzen.

Mit dem Partner Herbert Samhaber von Samhaber & Partner Service GmbH könne man aber auch fondsbasierte Vermögensverwaltung anbieten. Auch Vorsorgewohnungen werden auf Wunsch vermittelt. Horeth ist kein Unbekannter, er war 25 Jahre lang Vertriebsvorstand bei der Nürnberger

Über mehrere Standbeine sehen sich Horeth und Knappitsch gut aufgestellt. Zum Einen hat der neue Vertrieb den westösterreichischen Makler Versicherungsgalerie übernommen, die es bereits seit 25 Jahren am Markt gebe. Betreut werden mit 30 Vermittlern österreichweit ca. 40.000 Kunden.

Mit der Versicherungsgalerie an Bord sei ein gewisses Volumen gesichert. Daneben findet sich im

Zudem soll bei den Kunden – ähnlich wie bei einem Kfz – gegen eine Service-Gebühr einmal im Jahr eine Begutachtung ihrer Bestände und Verträge durchgeführt werden. Der Kunde werde einen Gutschein erhalten, sollte es nicht möglich sein, seine Prämien deutlich verringern zu können. „Wir wollen den Assekuranzen Gas geben“, so Horeth.

Als vierte Schiene ist eine Wissensakademie in Entwicklung; Weiterbildung soll es nicht nur für die Mitarbeiter geben, sondern auch für die Kunden, „das kommt gut an“, berichtet Horeth.

Schlumberger 22,19 Euro

ÖVAG Im Härtetest

FACC Kursziel von 9,50 €

BWT 6,06% nahmen an

Wien. Der neue Mehrheitseigentümer der Sektkellerei Schlumberger, die Schweizer Sastre S.A., hat das öffentliche Pflichtangebot für Streubesitz-Aktionäre gelegt: 22,19 Euro je Stammaktie sowie 13,284 Euro je Vorzugsaktie. Die Annahmefrist läuft bis 15. November 2014. Sastre gehört via Stiftung dem deutsch-schwedischen Unternehmer Frederik Paulsen.

Wien. Österreich trifft Vorkehrungen für den Fall, dass das angeschlagene Volksbanken-Spitzeninstitut ÖVAG den Fitnesscheck der europäischen Aufseher nicht besteht. „Alle Verantwortlichen haben sich schon Gedanken gemacht, wie man das lösen kann“, sagt Finanzminister Hans Jörg Schelling.

Weitere Staatshilfen für die Bank, an der der Staat 43,3% hält, seien ohne ein neuerliches EU-Beihilfeverfahren jedoch nicht möglich. Schelling: „Daher ist es uns wichtig, eine Lösung zu finden, die ohne neues Steuergeld funktioniert.” Die Ergebnisse des BankenTests werden aber Insidern zufolge erst am 26. Oktober veröffentlicht.

Die Agentur Reuters hatte Ende August erfahren, dass die ÖVAG den laufenden Gesundheitscheck nicht bestanden haben dürfte. Die Rede ist von einer Kapitallücke von 600 bis 800 Mio. €.

Die Europäische Zentralbank (EZB) übernimmt am 4. November 2014 die Oberaufsicht über die Finanzinstitute in der Währungsunion. (ag)

Ried/Innkreis. Die Aktienexperten der Schweizer Großbank UBS starten die Coverage von FACC mit dem Anlagevotum „Buy“ und einem Kursziel von 9,50 €. Die Analysten sehen FACC als Erfolgsstory, das Unternehmen habe sich zum Tier 1-Zulieferer der Luftfahrtindustrie entwickelt. Das langfristige Wachstum basiere auf der guten Partnerschaft mit Airbus und Boeing. (ag)

Wien. Die unter Kontrolle von BWTChef Andreas Weißenbacher stehende Aqua Invest GmbH und die mit ihr gemeinsam vorgehenden Rechtsträger halten nach Ende der Annahmefrist für das Übernahmeangebot nun rund 79,78% an der börsenotierten BWT (14,227.440 BWT-Aktien). Angenommen wurde von 6,06% des Grundkapitals. Der Angebotspreis betrug 17 € je Aktie.

Im Juli hatte Sastre das Aktienpaket der Familie Underberg übernommen.

„Jahrespickerl”

Vor allem Netzwerke

Buy-Empfehlung Aqua Invest hält für Erfolgs-Story 79,78 Prozent

© Martina Draper

„Lösung ohne Steuergeld”

© APA/FACC

Sastre legt Pflichtangebot

© Schlumberger

IPO bringt 605 Millionen € ein

© Michael Müller

Vertrag, ASVG-Anstellung

UBS erwartet für FACC einen Gewinn je Aktie von 0,68 Euro für 2014/15.

Weißenbacher kündigte an, BWT von der Börse nehmen zu wollen.

F on d s: pa r k

Freitag, 3. Oktober 2014

financenet – 29

Raiffeisen KAG Seit 1. Oktober stehen den Investoren drei entsprechende Fonds mit unterschiedlichen Risiko-Ertrags-Profilen zur Verfügung

Nachhaltigkeit: nicht aufzuhalten Wien. Im deutschsprachigen Raum ist nachhaltiges Investment in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Besonders in den Jahren nach 2008 hat das Segment stark zugenommen. Dies lässt nach der Finanzwirtschaftskrise einen Paradigmenwechsel bei vielen Investoren vermuten. Allein in Österreich hat sich laut Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) das Volumen nachhaltiger Geldanlagen von 2008 auf 2013 von 0,78 Mrd. € auf 6,61 Mrd. € (inkl. Mandate) mehr als verachtfacht. „Vor allem institutionelle, aber auch zunehmend private Anleger zeigen Interesse an einer Geldanlage, die nicht nur kurzfristig finanziell ausgerichtet ist, sondern auch soziale und ökologische Sichtweisen berücksichtigt; diese steigende Nachfrage registrieren wir auch bei unseren Kunden“, erklärt Raiffeisen KAG-Geschäftsführer Dieter Aigner.

fonds-ShortTerm (vormals der Großanlegerfonds R307) steht der Sicherheitsaspekt stark im Vordergrund. Es soll vor allem das Risiko steigender Zinsen abgefedert werden; Kapitalverluste können allerdings nicht ausgeschlossen werden, wird betont.

Der Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Mix (vormals Raiffeisen-Global-Mix) ist ein klassischer Mischfonds mit einer Aktienquote von rund 50%. Der Fokus liegt auf Aktien und Renten aus entwickelten Märkten. Er bietet deutlich höhere Ertragschancen, weist aber auch ein merklich höheres Risiko auf als der erstgenannte.

Der Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Aktien (vormals RaiffeisenEthik-Aktien) investiert global in Aktien aus entwickelten Märkten.

Bei der Neuausrichtung wurde die Gewichtung in den Emerging Markets zurückgefahren; im Mittelpunkt des Managements stehen nicht regionale oder branchenspezifische Über- und Untergewichtungen, sondern möglicher Mehrertrag aufgrund der positiven Nachhaltigkeitsbewertung der Unternehmen. Im Rahmen der Umstellung wurden Anteile an – aus Umweltgesichtspunkten problematischen – Goldminenaktien verkauft. (lk)

© Raiffeisen KAG

Bestehende Investmentfonds wurden auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.

Aigner: „oekom research bleibt ein Partner beim neuen Nachhaltigkeitsprozess.“

Informationen nutzen Das Fondshaus bietet Anlegern seit dem 1. Oktober 2014 in diesem Segment drei Investmentfonds mit unterschiedlichen Ertrags-/Risikoprofilen zur Auswahl an: den Raiffeisen-NachhaltigkeitsfondsShortTerm (Risikostufe 2 von 7), den Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Mix (Risikostufe 4 von 7) und den Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds-Aktien (Risikostufe 6).

Aigner: „Bei der Entwicklung der Nachhaltigkeitsfonds-Palette wurde auf bereits bestehende Fonds zurückgegriffen und diese – nach den Grundsätzen nachhaltigen Investierens – ausgerichtet.“ Im Vergleich zum ‚ethischen Ansatz‘ werde die neue Strategie der Fonds breiter aufgestellt. Es stünden weniger die ethischen Ausschlusskriterien im Fokus, sondern mehr die Nutzung von Informationen darüber, wie verantwortungsvoll und zukunftsfähig Konzerne agieren.

Beim Raiffeisen-Nachhaltigkeits-

Pimco Plötzlicher Abgang

Gross zu Janus

Newport Beach. CIO Bill Gross wechselt von der von ihm 1971 gegründeten Pacific Investment Management Company (Pimco) zu Janus.

Pimco wurde 2000 von der Allianz übernommen. Der Versicherer baute so seine Vermögensverwaltung aus. Die Sparte verwaltete zuletzt etwa 1,8 Bio. Euro. Renten-Legende Gross‘ „Performance“ litt zuletzt stark unter der Finanzkrise und der Niedrigzinsen, zudem gab es hausintern Streit. Pimco-CEO Douglas Hodge zeigte sich erleichtert.

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Gross versucht sich nun bei Janus Capital, Denver, als Start-up-Fondsmanager.

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30 – financenet

Freitag, 3. Oktober 2014

Geschlossene Fonds MPC Capital geht nun in die Gegenoffensive: „Eine Entscheidung vor Gericht wird zu unseren Gunsten ausfallen“

Nach Strafanzeige: MPC Capital wehrt sich gegen VKI-Geschütze Emissionshaus bezichtigt den Verein der bewussten Falschaussagen und wehrt sich vehement, erwägt sogar eine Gegenklage.

Risiko des Totalverlusts und einer möglichen Rückzahlung bereits erhaltener Ausschüttungen angeführt gewesen. Für eventuelle Beratungsfehler seitens vermittelnder Stellen sei man nicht haftbar.

linda kappel

VKI strebt Musterprozess an Auch will der VKI in Musterprozessen in Zusammenarbeit mit dem deutschen Prozessfinanzierer Foris AG feststellen, ob MPC-Firmen für mangelhafte Prospekte, Schulungsunterlagen und Anweisungen an die Austro-Vertriebstochter MPC Capital Austria haften. Das Ziel: Rückforderungen von Ausschüttungen – in erster Linie durch kreditgebende Banken – abzuwehren

„Keine Rückflüsse an MPC“

© Ben Fitzgerald-O‘Connor/Flickr/CC BY 2.0

Wien. In der Vorwoche fuhr der Verein für Konsumenteninformation (VKI) schwere Geschütze gegen den Hamburger Fondsinitiator Münchmeyer Peterson Capital AG (MPC Capital) auf und erstattete Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Wien. Weiters ruft der VKI Privatbeteiligte zum Anschluss zur Sammelaktion gegen MPC auf. Der Hauptkritikpunkt: Anleger, die in Geschlossene MPC-Immobilienfonds mit Objekten in Holland investierten, seien durch „geheime Zwischenverkäufe in Millionenhöhe geschädigt“. Die Objekte für die Fonds seien nicht direkt gekauft worden, sondern über eine MPC nahestehende Firma (Hanzevast); somit habe MPC selbst davon profitiert. Sinngemäß: Die Immobilien seien vor ein und demselben Notar innerhalb weniger Minuten „geflippt” worden. „Das Anlegerkapital des Holland 53-Fonds, insgesamt 35 Millionen, ist damit um rund 8,5 Prozent geschmälert worden“, erklärte VKI-Jurist Peter Kolba. Mit weiteren in den Prospekten ausgewiesenen Provisionen und anderen „Weichkosten“ sei das Kapital der Anleger so von vornherein zu rund 30% angeknabbert gewesen.

Dass die Anleger Verluste erleiden, ist bedauerlich, heißt es bei MPC: Die Immobilienkrise in Holland ist noch in vollem Gange.

und aktiv Schadenersatzansprüche geltend zu machen“, so Kolba. Weiterer Vorwurf: Der österreichische Verkaufsprospekt sei mit 18 Seiten gegenüber dem deutschen mit 100 Seiten dünn ausgefallen, es sei nicht über alle Risiken aufgeklärt worden, meint der den VKI unterstützende Anwalt Sebastian Schumacher. Vielen MPC-Anlegern sind mittlerweile Rückzahlungsaufforderungen von Gläubigerbanken – etwa der Sparkasse Köln – ins Haus geflattert. Der VKI empfiehlt, vorerst nichts zurückzuzahlen.

Kunden. Außergerichtliche Vergleiche mit heimischen Banken, die Geschlossene Fonds vertrieben haben, hätten zu Vergleichen in Höhe von rund 10 Mio. Euro geführt.

Einzig die Hypo Steiermark wolle sich nicht vergleichen, weshalb der VKI nun gegen die Bank Sammelklagen eingebracht habe. 70% der Einlagen in derartige unternehmerische Beteiligungen sind laut VKI über Banken vermittelt worden, der Rest über Finanzdienstleister.

„Das lässt sich alles klären“ Laut VKI würde zudem die in Österreich aktive „MPC Münchmeyer Petersen Capital Austria AG“ – „im Lichte des herankommenden Skandals” – auf „CPM Anlagen Vertriebs GmbH in Liquidation“ umbenannt.

Kurt Cowling, Leiter der MPC Capital Vertretung in Österreich,

Kein Vergleich: Hypo Stmk.

Insgesamt habe MPC in Deutschland und Österreich mit „Geschlossenen Fonds“ Anlegergeld im Umfang von rund 440 Mio. Euro eingesammelt, davon rund 270 Mio. bei den 17.000 bis 18.000 heimischen

nimmt zu all diesen Vorwürfen gegenüber financenet detailliert Stellung: „Der VKI verbreitet bewusst Falschaussagen. Wir arbeiten nun mit Hochdruck daran, der Staatsanwaltschaft die nötigen Unterlagen bereit zu stellen, um das zu klären. Wir erwarten, dass eine Entscheidung zu unseren Gunsten ausfallen wird“, ist Cowling überzeugt. Vor einem halben Jahr wurden zwei Strafanzeigen gegen MPC eingestellt; dies zeige, dass an vielfach geäußerten Vorwürfen wenig dran sei. Auch lasse man eine Gegenanzeige gegen den VKI prüfen.

Insbesondere bezüglich der Risikoaufklärungspflicht sieht Cowling MPC zu Unrecht angegriffen: Neben dem Kapitalmarktprospekt habe es eine eigene Broschüre mit Risikohinweisen gegeben, daneben auch die Beitrittserklärung und das Anlegerprofil, in Letzteren seien das

„Die Firma Hanzevast war und ist mit keinem Unternehmen der MPC Capital-Gruppe gesellschaftsrechtlich verbunden“, so Cowling weiter. Hanzevast habe als Holland-Marktkenner eine Maklerrolle innegehabt – die Verdienstspanne entspreche den in Österreich üblichen Maklerprovisionen. Auch der Vorwurf, die Wirtschaftlichkeitsrechnungen seien in den Austro-Prospekten unseriös und unvollständig gewesen, gehe ins Leere; in der Marketing-Broschüre seien diese zu finden gewesen.

Zudem unterliefen dem VKI Fehler bei der Berechnung der Weichkosten; man dürfe nicht nur das Anlegerkapital, sondern müsse auch das Fremdkapital inkludieren. MPC Austria befinde sich in Liquidation wegen des flauen Geschäfts, von Insolvenz sei man weit entfernt, die Umbenennung sei für später erfolgt, falls der Markt dreht. Sehr wohl aber räumt man bei MPC ein, „dass die Anleger bei einem Teil der noch laufenden Hollandfonds Verluste befürchten müssen“. Einige der Fremdkapitalgeber hätten wenigstens eingewilligt, zumindest teilweise Haftungsfreistellungen zu gewähren. „Die Immobilienkrise in Holland ist noch in vollem Gange. Auch den Betrieben geht es schlechter; sie reduzieren z.B. Standorte und so sind die Mieteinnahmen geringer. So manche Bank besteht bedauerlicherweise auf die zwangsweise Veräußerung der Fondsobjekte.“

Aberdeen Erholung bei Gewinnen noch nicht in Sicht

Kepler KAG Strategische Ausrichtung zu 80 Prozent auf Anleihen, zu 20 auf Aktien

Gemischte Chancen

Neuer Kepler Ethik Mix-Fonds

London. Die andauernde globale Liquidität hat die Schwellenländer seit ihrem wackeligen Jahresstart wieder aufgebaut, kommentiert Devan Kaloo, Head of Global Emerging Markets bei Aberdeen Asset Management, die Entwicklung an den Schwellenländern.

Dieser Trend sollte andauern, so lange die Politik der Zentralbanken unterstützend wirkt. Dennoch sehen sich die Entwicklungslän-

Linz. Die Raiffeisen KAG ist nicht das einzige Fondshaus, das verstärkt auf nachhaltig oder ethisch orienterte Titel setzt. Nachhaltigkeit wird bei Anlegern immer mehr zum Thema, zumal die Kombination aus Ethik und Rendite auch überzeugende Ergebnisse liefert – die Kepler-Fonds KAG managt seit 2000 erfolgreich Ethikfonds, sagt CEO Andreas Lassner-Klein. Seit 1. Oktober 2014 ergänzt der Kepler

der mit Gegenwind konfrontiert.

So könnten zum Beispiel ein sich verlangsamendes Wachstum und die Aussicht auf höhere Zinsen in den Vereinigten Staaten die Aufwärtsbewegung unterbrechen. Auf lange Sicht werden die Emerging Markets (EM) allerdings mehr von kräftigerem Wachstum profitieren, das höhere Zinsen unterstützt, als von einer geringen Nachfrage bei Niedrigstzinsen.

Ethik Mix die Produktpalette.Das Volumen von nachhaltigen Veranlagungen hat sich im deutschsprachigen Raum in den vergangenen Jahren vervielfacht.

Die Kepler-Fonds KAG, in Österreich ein Ethik-Pionier, könne diesen Trend klar nachvollziehen und verzeichnet in diesem Segment überdurchschnittliche Zuwächse, heißt es. Seit 2004 habe sich das Volumen mehr als verachtfacht.

Die andauernde globale Liquidität hat Emerging Markets wieder aufgebaut.

Eine fortgesetzte lockere Geldpolitik von anderen großen Zentralbanken sollte ebenfalls Korrekturen begrenzen, da Kapital zurück in die Anlageklassen in Schwellenländern fließt, die höhere Renditen versprechen.

Auf Unternehmensebene ist eine breite Erholung bei den Gewinnen noch nicht in Sicht. Doch gerade Unternehmen, die nun wieder verstärkt auf Profitabilität achten, melden verbesserte Umsatzrenditen, was letztlich in steigenden Gewinnen münden sollte, so der Aktienexperte. (red)

© Kepler/ EOS Werbefotografie

© APA/EPA/Luong Thai Linh

Begrenzte Korrekturen

Lassner-Klein: „Berücksichtigt werden Ausschlusskriterien wie z.B. Kinderarbeit.“

Aktuell werden bereits 648 Mio. € an Kundengeldern nach nachhaltigen Kriterien gemanagt.

Bessere Performance Der neue Kepler Ethik-Mix investiert nachhaltig und dynamisch in Anlageklassen wie Staatsanleihen, Bankanleihen, Pfandbriefe, Unternehmensanleihen und internationale Aktienwerte. Die strategische Ausrichtung erfolgt zu rund 80% in Anleihen und zu etwa 20 in Aktien.

Berücksichtigt werden Ausschlusskriterien wie z.B. mangelnde Arbeitsrechte, Gentechnik, Kinderarbeit oder Atomenergie. Das Produkt ist für einen Anlagehorizont ab fünf Jahren geeignet.

Ethisch-ökologische Strategien sind laut Studien gegenüber traditionellen Geldanlagen konkurrenzfähig. So zeigt der Global Challenges Index, der 50 globale Konzerne mit nachhaltiger Produkt- und Dienstleistungspalette repräsentiert, im Vergleich mit dem MSCI-Welt-Aktienindex über einen Zeitraum von fünf Jahren eine um 15% bessere Performance. (red)

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32 – financenet

Freitag, 3. Oktober 2014

Erste Group Als einzige österreichische Bank global systemrelevant – HSBC, BNP Paribas und Barclays unter den wichtigsten Instituten

28 Banken in EU tragen System

© APA/Herbert Neubauer

Einstufung als sogenannte G-SII (Global Systemically Important Institution) bringt ab 2015 auch höhere Kapitalerfordernisse.

Die Erste Group unter Andreas Treichl gilt als global systemrelevant.

sich eng an die Empfehlungen des Basel-Komitees zur Identifizierung global systemisch wichtiger Banken (G-SIB) und stellt Daten zur Verfügung, um die Gefährlichkeit der Institute für das System der EU-Banken festzustellen.

schlaggebend, um als G-SII eingestuft zu werden. Dazu zählen Vernetzung, Ersetzbarkeit, Komplexität und Aktivitäten in verschiedenen Rechtsordnungen. Gemessen am bilanziellen und außerbilanziellen Gesamtvermögen, liegt die HSBC mit 2.415 Mrd. Euro an der Spitze der europäischen G-SII. Was das Ausmaß der Vernetzung anbelangt, liegt die HSBC mit 1.061 Mrd. Euro an vorderster Front.

(Erste Group 88,7 Mrd. Euro). Auch am schwersten zu ersetzen ist die HSBC: mit 61.319 Mrd. Euro (Erste Group 6.103 Mrd. Euro).

Von der Komplexität her liegt dagegen Barclays mit einem Gesamtvolumen 48.440 Mrd. Euro an der Spitze, die Erste Group kommt auf 270,5 Mrd. Euro.

Bei der grenzüberschreitenden Tätigkeit ist wieder Barclays mit 49.726 Mrd. Euro am stärksten exponiert (Erste Group 470 Mrd. Euro).

(APA/rk)

Gesamtvermögen 231 Mrd. € Die Erste Group wird von der EBA mit einem bilanziellen und außenbilanziellen Gesamtvermögen von knapp 231 Mrd. Euro gemeinsam mit 28 anderen europäischen Finanzinstituten als global systemrelevant angesehen.

Auch die Bank-Austria-Mutter UniCredit wird als solche global systemrelevante Bank angeführt, nicht jedoch die Raiffeisen Bank International (RBI) bzw. deren Hauptaktionär, die Raiffeisen Zentralbank (RZB).

Neben der bilanziellen Größe sind noch weitere Kategorien aus-

Mitnehmen Die Briten prüfen Beibehaltung der Kontonummer bei Bank-Wechsel wie Rufnummer am Handy

short

Es kann vielleicht auch ganz easy gehen London. Briten können möglicherweise beim Wechsel zu einer anderen Bank bald ihre Kontonummer mitnehmen. Die britische Finanzaufsicht FCA kündigte jetzt an, eine solche Praxis ähnlich wie bei einem Festnetz- und MobilfunkAnbieterwechsel zu prüfen. Mit dieser Maßnahme solle der Wettbewerb unter den Kreditinstituten angeheizt werden.

Wien/Frankfurt. Ab 4. November beaufsichtigt die Europäische Zentralbank (EZB) alle Banken des Euroraums, davon die 120 größten Bankengruppen (1.200 Banken) mit 83 Prozent der gesamten Bilanzsumme des Euroraums direkt, die restlichen 3.500 Banken indirekt über nationale Behörden. Acht österreichische Institute fallen unter die direkte Prüfung, sie haben aber nur 60 Prozent der Bilanzsumme heimischer Banken.

564 österreichische Banken mit zusammen 40 Prozent der Bilanzsumme nationaler Banken werden daher auch in Zukunft zunächst von der Finanzmarktaufsicht FMA und nur mittelbar von der EZB beaufsichtigt. Österreich habe – nach Deutschland – den größten Bankensektor, der nicht direkt von der EZB beaufsichtigt wird, sagte EZB-Direktoriumsmitglied Sabine Lautenschläger.

(APA/red)

Erleichterungen in Sicht Eine entsprechende Studie solle Anfang 2015 vorliegen. Untersucht würden zudem im vorigen Jahr eingeführte Änderungen, die bereits den Wechsel der Hausbank erleichtern sollen. Das Bankgeschäft wird in Großbritannien von

den fünf Kreditinstituten HSBC, Lloyds, Barclays, RBS und Santander UK dominiert.

Neue sind zu langsam Neuere Anbieter wie Virgin Money (gegründet 1995; Banklizenz seit 2010) und Aldermore (seit 2009 im Vereinigten Königreich aktiv) machen nach Ansicht der Gesetzgeber zu langsam Boden gut. „Ein wichtiger Teil unseres langfristigen Wirtschaftsplans ist es, den Wettbewerb im Bankensektor zu steigern. Ein wichtiger Bestandteil davon ist, Kunden den schnellen, leichten und sicheren Wechsel der Bankkonten zu ermöglichen“, erklärte die Finanzstaatssekretärin Andrea Leadsom.

(APA/red)

© Policy Exchange/Flickr/CC BY 2.0

Bankenaufsicht auch abseits der EZB wichtig

Die britische Finanzstaatssekretärin Andrea Leadsom fordert flinke Banken.

G-20 Experten einig bei Reform des Devisenhandels

VVO Umstieg noch bis Ende Oktober möglich

London. Im Skandal um manipulierte Devisenkurse hat der Finanzstabilitätsrat FSB Reformvorschläge vorgelegt. Deren Kern sei ein größeres Zeitfenster, nämlich fünf statt einer Minute, für die Berechnung der Referenzkurse, teilte das von den 20 größten Industrienationen und Schwellenländern (G-20) eingesetzte Expertengremium mit.

Dies erschwere Manipulationen und stelle zugleich sicher, dass die Referenzkurse auch repräsenta-

Wien. Ein Umstieg von einer Pensionskasse in eine Betriebliche Kollektivversicherung (BKV) ist für über 55-Jährige heuer noch bis Ende Oktober möglich. Darauf verwies jetzt der Versicherungsverband (VVO). Der Umstieg ist jährlich möglich. Der Übertrittswunsch muss vom aktiv tätigen Pensionskassenkunden bis 31. Oktober dem Arbeitgeber bekannt gegeben werden. Voraussetzung: eine entsprechende Betriebsvereinbarung sowie ein BKV-Rahmenvertrag.

Ein oft unterschätzter Vorteil der BKV sei die sogenannte garantierte Rententafel (eine versicherungsmathematische Kalkulationsgrundlage für die Lebensversicherung entsprechend den Wahrscheinlichkeiten über die Lebenserwartung; Anm.), betonte Manfred Rapf, Vorsitzender der Sektion Lebensversicherung im Versicherungsverband.

Ohne Rententafelgarantie basiere die Berechnung der künftigen Pension auf den jeweils aktuellen Werten, die aufgrund der steigenden Lebenserwartung angepasst werden, so der VVO. Aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung innerhalb der vergan-

Manipulation soll erschwert werden Von Pensionskasse in BKV

Am Devisenmarkt werden täglich 5,3 Billionen Dollar (4,2 Bill. Euro) umgesetzt.

genen 25 Jahre hätte ein Produkt ohne Rententafelgarantie bei gleichem eingezahlten Kapital um 23 Prozent weniger Pension ergeben, so Rapf.

Eine Überprüfung der aktuellen Rententafeln läuft. Wer heuer noch umsteige, sichere sich lebenslang den noch heuer gültigen Garantiezinssatz von 1,75 Prozent. Ab Jahresanfang wird dieser Zinssatz von der Finanzmarktaufsicht auf 1,5 Prozent gesenkt. (red/APA)

© s-versicherung

tiv seien. Über den FSB-Vorschlag sollen die G-20 bei ihrem Gipfel im November abstimmen. Die Experten empfehlen zudem, dass der Datenanbieter WM, der die Referenzkurse ermittelt, zusätzliche Kursdaten zur Berechnung heranzieht.

Sollten die Reformvorschläge nicht den gewünschten Effekt haben, will der Finanzstabilitätsrat die ursprüngliche Idee des Aufbaus einer neuen weltweiten Handelsplattform wieder aufgreifen. (APA)

© APA/EPA/David Fernandez

Bank Austria-Chef bezweifelt Balance Wien/Frankfurt. Es sei immer schwierig, eine Balance zwischen großen und kleinen Instituten zu erhalten, meint der Chef der Bank Austria, Willibald Cernko. „Das Leben ist manchmal nicht sehr nachsichtig mit uns. Ich habe es mitgestaltet. Ich habe es überlebt. Aber dabei geht viel Energie verloren“, resümierte Cernko. Man sollte lieber der Veränderung eine Chance geben, denn „die Vorstellung, dass etwas bleibt wie es ist, ist ja nahezu schrecklich“.

Cernko forderte Mut für Veränderungen, damit Balance nicht nur ein Gleichgewicht unterschiedlicher Interessengruppen bedeute. Die Aufsicht sei eine Vorleistung, um „unser höchstes Gut wiederzugewinnen: das Vertrauen, das uns abhanden gekommen ist“, meinte der BA-Boss. (APA/red)

Wien. Die Erste Group zählt für die EU-Bankenaufsicht EBA in Europa als einzige österreichische Bank zu jenen 28 europäischen Banken, die für das weltweite Finanzsystem gefährlich werden könnten. Als sogenannte G-SII (Global Systemically Important Institution) wird die Erste Group auch höheren Kapitalerfordernissen unterliegen.

Die offizielle Einstufung als G-SII werde erstmals im Jänner 2015 erfolgen, teilt die EBA mit. Die strengeren Eigenkapitalvorschriften werden laut Bankenaufsicht aber erst rund ein Jahr nach der Veröffentlichung wirksam werden.

Damit soll den betroffenen Instituten genügend Zeit eingeräumt werden, um sich den neuen Kapitalpuffer-Erfordernissen anzupassen.

Künftig will die EBA regelmäßig jedes Jahr Ende Juli solche Daten veröffentlichen. Die Feststellung der G-SII durch die EBA hält

Manfred Rapf, VVO: Mit Umstieg lebenslang höheren Garantiezinssatz sichern.

ba n k i n g

Freitag, 3. Oktober 2014

financenet – 33

Schweizer Großbank Im Raum stehen saftige Geldstrafen wegen der Manipulation von Devisenkursen

short

Muss UBS Strafe zahlen?

„BBB–“-Rating für Sberbank Europe Wien. Die Rating-Agentur Fitch erstellte in diesem Jahr ein Long-Term Issuer Default Rating (IDR) von „BBB–“ mit negativem Ausblick. Fitch bewertet die Sberbank Europe als „strategisch wichtige“ Tochter der Sberbank Russia. (SBRF; BBB/negative/bbb). 2013 wurde Sberbank Europe von Fitch erstmals mit „BBB–“ und stabilem Ausblick bewertet. (ag)

Die Konzernstruktur der UBS wird eine Holding – zur Schaffung der geforderten Sollbruchstellen.

Zürich. Im Skandal um die Manipulation von Devisenkursen muss die Schweizer Großbank UBS mit einer saftigen Geldstrafe rechnen.

Seit rund einem Jahr gehen Aufsichtsbehörden in Großbritannien, den USA sowie in der Schweiz und in Hongkong dem Verdacht nach, dass Devisenhändler Kurse abgesprochen haben, um Kunden zu benachteiligen. Ein durchwegs „einträgliches Geschäft“, werden doch am internationalen Devisenmarkt täglich Währungen im Gegenwert von mehr als 5 Bill. Dollar (3,96 Bill. Euro) gehandelt. Bisher hatte die UBS nur erklärt, Anfragen von Behörden erhalten zu haben. Das Institut kooperiere bei den Untersuchungen und habe auch schon personelle Konsequenzen gezogen, hieß es aus dem Unternehmen.

Nun haben mit einigen Aufsichtsbehörden Verhandlungen begonnen, wie aus am Montag veröffentlichten Unterlagen der Bank zu einem Aktientausch für eine Holding-Struktur hervorgeht.

In den Gesprächen gehe es um die Frage, ob die internen Regeln und Kontrollen der UBS im Devisenhandel immer ausreichend waren, um Verstöße gegen Vorschriften zu verhindern.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zudem erst vor Kurzem von Insidern erfahren, dass die Londo-

Lloyds-Entlassungen nach Libor-Skandal

Der Umbau betrifft die Konzernstrukturen, die Gebäude dürfen bleiben, wie sie sind.

ner Finanzaufsicht FCA im Zusammenhang mit dem Devisenskandal Verhandlungen mit sechs internationalen Großbanken führt. Neben britischen und amerikanischen Geldhäusern wurde UBS als einziges Institut aus Kontinentaleuropa genannt. Den Insidern zufolge stehen Geldstrafen von insgesamt 1,8 Mrd. Pfund (2,31 Mrd. Euro) im Raum. Die höchste Strafe für ein einzelnes Institut könnte sich auf 300 Mio. bis 400 Mio. Pfund

(385,64 Mio. bis 514,19 Mio. Euro) belaufen. Eine Geldstrafe würde die UBS in einer Phase steigender Gewinne treffen. Analysten fanden in dem Prospekt für den Aktientausch auch Hinweise darauf, dass die Bank von Juli bis August bereits mehr Gewinn erwirtschaftet hat als im ganzen dritten Quartal des Vorjahres.

UBS musste auch schon größere Summen aufbringen: Im Skandal um die Manipulation des Referenz-

Neben diesen Unbillen ist die Konzernstruktur der UBS im Umbau begriffen. Die regulatorisch geforderten Sollbruchstellen im Zusammenhang mit dem Problem zu großer Banken („too big to fail“, Anm.) will die Bank mit einem Holdingdach ermöglichen.

Für die UBS-Aktionäre bedeutet dies, dass sie ihre bisherigen Aktien im Verhältnis 1:1 in Titel der neuen Holding „UBS Group AG“ umtauschen sollen. Die neuen Aktien der Holding UBS Group AG werden mit denselben Stimmrechten und den gleichen wirtschaftlichen Rechten ausgestattet sein wie jene der bisherigen UBS AG, heißt es in der Mitteilung zu den Angebotsdokumenten.

Von dem Konzernumbau verspricht sich die UBS bessere Strukturen, um in einer Krise systemrelevante Teile fortführen und Problemgeschäfte abspalten zu können.

(APA/Reuters/hk)

© Lloyds Banking Group

UBS AG wird UBS Group AG

© UBS Bank

Regelwerk ausreichend?

zinses Libor zahlte die Bank Ende 2012 rund 1,5 Mrd. Dollar (1,19 Mrd. Euro) an die USA und Großbritannien. Um eine noch höhere Strafe der EU kamen die Schweizer nur herum, weil sie sich als „Kronzeuge” zu Verfügung stellten. UBS hat für Rechts- und regulatorische Risken insgesamt knapp zwei Mrd. Franken (1,65 Mrd. Euro) zurückgelegt.

Antonio Horta-Osorio, Lloyds-CEO: „Völlig inakzeptables Verhalten“.

London. Im Zuge des Skandals um versuchte Zinssatz-Manipulationen hat die britische Großbank Lloyds acht Mitarbeiter entlassen. Vorstandschef Antonio Horta-Osorio sieht „vollkommen inakzeptables Verhalten” Einzelner. „Vorstand und Management haben sich dazu verpflichtet zu verhindern, dass so ein Gebaren je wieder passiert“, so Horta-Osorio weiters.

(APA/hk)

Ethische Geldanlage Österreichs Nachhaltigkeits-Spezialist mit breiter Angebotspalette

© Stift Schlägl, privat (2), Thomas Topf (2), z.V.g. (5)

Schelhammer & Schattera präsentiert Ethikbeirat

Abt Martin Josef Felhofer

Dr. Ingeborg Gabriel

Wien/Österreich. Mit dem neuen Ethikbeirat sichert sich das Bankhaus Schelhammer & Schattera exzellentes Ethik- bzw.

Nachhaltigkeits-Know-how aus Wirtschaft, Wissenschaft und kirchlichen Institutionen.

Das „Forum Nachhaltige Geldanlagen“ weist das Bankhaus Schelhammer & Schattera im neuen Marktbericht 2014 als die „Spezialbank mit Nachhaltigkeitsfokus in Österreich“ aus. Die Wertewelt als Basis sowie Transparenz und Nachvollziehbarkeit der ethisch-nachhaltigen Investments sind für diese Marktposition ausschlaggebend.

PROMOTION

Bankhaus setzt neue Standards Schelhammer & Schattera setzt nun mit einem neu konstituierten Ethikbeirat, der sich aus Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und kirchlichen Institutionen zusammensetzt, einen neuen Standard. Der Ethikbeirat unterstützt als beratendes Gremium das Bankhaus bei der

Dr. Franz Küberl

Sr. Maria Cordis Feuerstein

Dr. Leopold Neuhold Dr. Michael Meyer

Definition von Kriterien und Rahmenbedingungen für die Gestaltung ethisch-nachhaltiger Finanzgeschäfte in einer umfassenden Form.

Die Zusammensetzung des neuen Ethikbeirats mit Persönlichkeiten aus verschiedensten Institutionen garantiert dem Bankhaus den Zugang zu einem hoch qualitativen und sehr umfassenden Ethik- bzw. NachhaltigkeitsKnow-how, das sich auch in der Produktpalette der Schelhammer & Schattera-Gruppe (Bankhaus und KAG) widerspiegelt.

Das Bankhaus Schelhammer & Schattera bekennt sich einerseits zu einem ethisch-nachhaltig und sozial ausgerichteten marktwirtschaftlichen Verständnis als auch zur christlichen Soziallehre als Grundlage seines wirtschaftlichen Handelns. Insbesondere auch im Hinblick auf seine Eigentümerstruktur sieht Schelhammer & Schattera darin Auftrag und Verpflichtung, die nicht nur in Geschäftsgrundsätzen und Leitbild der Bank verankert sind. Sie finden insbesondere im Dienstleistungs-

und Produktangebot und der praktischen Geschäftstätigkeit ihren Niederschlag.

Definition der Ethikkriterien Der Konzern-Ethikbeirat trifft regelmäßig zusammen, um sich neben der allgemeinen Beratung in ethischen Fragen konkret mit der Definition der Ethikkriterien zu befassen. Ausgangspunkt für die Arbeiten des Konzern-Ethikbeirats ist, dass es nicht das ethisch gute oder verwerfliche Unternehmen gibt, sondern, dass ein Unternehmen nur im Hinblick auf bestimmte Kriterien beurteilt werden kann.

Bei der Ausarbeitung dieser Kriterien werden folgende Punkte beachtet: - Es werden Ausschlusskriterien formuliert, die möglichst präzise jene Unternehmen und Länder ausklammern, in denen massiv gegen Grundwerte verstoßen wird.

- Die Positivkriterien sollen dazu führen, dass besonders jene Un-

Altabt Gregor Hen- DDr. Herbert Pribyl ckel-Donnersmarck

ternehmen und Länder für eine Investition ausgewählt werden, die sich in ihren Praktiken deutlich vom Durchschnitt abheben.

- Die Kriterien sollen so verfasst sein, dass sie mit vertretbarem Aufwand überprüfbar sind.

- Das finanzielle Ziel des Anlegers soll bei der Aufstellung der Kriterien im Auge behalten werden.

Mag. Michael Martinek, Vorstandsvorsitzender des Bankhauses Schelhammer & Schattera: „Dass es bei Nachhaltigkeitsfonds unterschiedliche ethische, soziale und ökologische Maßstäbe gibt, ist evident – und naturgemäß auch Ausdruck einer pluralistischen, globalen Welt. Dem wollen wir als einziger aktiver Anbieter ethischnachhaltiger Geldanlageformen in Österreich mit einer hoch qualitativen und mehrfach geprüften Angebotspalette Rechnung tragen. Der neue Ethikbeirat stellt für unsere Kunden auch die Gewähr dar, dass die Produkte der Marke ‚Schelhammer & Schattera‘ ihrem ethischen Anspruch gerecht werden.“

Mag. Georg Schöppl

Regina Steinbiller

DER ETHIKBEIRAT Mag. Martin Josef FELHOFER, Abt Stift Schlägl Dr. Ingeborg GABRIEL, Vorstand Institut für Sozialethik der Universität Wien Dr. Franz KÜBERL, Direktor der Caritas der Diözese Graz-Seckau Sr. Maria Cordis FEUERSTEIN, Generalsekretärin Vereinigung der Frauenorden Österreichs Prälat Dkfm. Gregor HENCKELDONNERSMARCK, Altabt Stift Heiligenkreuz Dr. Michael MEYER, Leiter des Instituts für Nonprofit-Management, WU Dr. Leopold NEUHOLD, Vorstand Institut für Ethik und Gesellschaftslehre der katholisch-theologischen Fakultät Graz DDr. Herbert PRIBYL, Vorstand Institut für Ethik und Sozialwissenschaften an der Phil.-Theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz Mag. Georg SCHÖPPL, Vorstand für Finanzen und Immobilien der Österreichischen Bundesforste AG Regina STEINBILLER, Geschäftsführerin der UNITAS-SOLIDARIS Wirtschaftstreuhandges.m.b.H

i n su r a n c e : watc h

34 – financenet

Freitag, 3. Oktober 2014

Umfrage der Wiener Städtischen Vorteile des Pensionskontos sind noch nicht bei den Österreichern angekommen

short

Studie: Wenige verstehen Pensionskonto komplett

© Nationale Suisse

Helvetia kann Nationale Suisse übernehmen

Wien. Eine Umfrage der Wiener Städtischen ergibt: Im Vergleich zum Jahresende 2013 wissen zwar deutlich mehr Österreicher, dass es das neue Pensionskonto gibt, darüber hinaus ist der Informationsstand aber noch immer sehr niedrig.

Acht von zehn Befragten gaben an, bereits vom Pensionskonto gehört zu haben – im Dezember 2013 waren es noch fünf von zehn.

Das Wissen über die Gründe für die Einführung des neuen Pensionskontos sei zwar „deutlich besser“ als noch im Dezember, jedoch „immer noch relativ gering“: 61 Prozent sollen keine Ahnung haben, 39 Prozent sollen eine Vorstellung davon haben, warum das neue Pensionskonto eingeführt wurde, so die Studie.

Aktionäre der Nationale Suisse geben grünes Licht für Übernahme.

Wien. Die Aktionäre der Versicherung Nationale Suisse haben die Voraussetzungen für e­ ine Übernahme durch ­Helvetia, die auch in Österreich vertreten ist, geschaffen. Sie stimmten an der außerordentlichen Generalversammlung am Montag allen Anträgen des Verwaltungsrats zu.

Im Juli hatte Helvetia angekündigt, die Nationale Suisse um 1,43 Mrd. CHF (1,19 Mrd. €) übernehmen zu wollen. Eine notwendige Bedingung für eine Übernahme war aber, dass ­Nationale Suisse die bisher bestehenden Eintragungs­ beschränkungen und Be­ schränkungen der Stimmrechtsvertretung aufhebt.

Die Helvetia Versicherung hielt im Rahmen des Übernahmeangebots an die Aktionäre der Nationale Suisse nach Ablauf der Angebotsfrist 81,22 Prozent der Nationale-Aktien.

Die Nachfrist von zehn Börsentagen läuft seit dem 26. September und dauert bis zum 9. Oktober. Der Vollzug des Angebots findet voraussichtlich am 20.

Oktober 2014 statt. (APA/sda)

24 Prozent kennen Vorteile Weiter verringert habe sich das Wissen, wenn man nach den Vorteilen für die Versicherten fragt: Nur 24 Prozent nannten die aus Sicht des neuen Pensionskontos wesentlichen Vorteile: Nämlich „jährlicher aktueller Überblick über die zu erwartende Pension“.

Dreimal so viel wie im Dezember, nämlich 22 Prozent, gaben an, das Pensionskonto bereits selbst eingesehen zu haben, für den Großteil dieser Personen sei das Pensionskonto auch verständlich. Das sind die Ergebnisse einer Studie, die Anfang September 2014 im Auftrag der Wiener Städtischen von meinungsraum.at unter insgesamt 1.000 Österreichern zwischen 18 und 60 Jahren durchgeführt wurde.

Insgesamt weiß laut Studie nur knapp ein Fünftel konkret über das neue Pensionskonto Bescheid, kennt die Vorteile, hat es bereits

Ergo Direkt mit Ergo Versicherung fusioniert Wien. Die bisher als Tochter der Holding Ergo Austria International AG geführte Ergo Direkt Lebensversicherung AG wurde mit 26. September 2014 mit der Ergo Versicherung AG fusioniert. Ziel der Verschmelzung ist es, alle Vertriebswege auf eine Anbietergesellschaft zu konzentrieren, heißt es. Dies ermögliche es, die Kosteneffizienz zu steigern und technische Synergien zu heben. (red)

Robert Lasshofer, Chef der Wiener Städtischen: „Dass nur 18 Prozent Bescheid wissen, weist auf Informationsbedarf hin.“

eingesehen und versteht die Inhalte. Fast 30 Prozent wissen dagegen noch immer nicht, dass und wo es einsehbar ist (Dezember: 51 Prozent). Hier gebe es eine demografische Gruppe, die besser Bescheid weiß: Personen über 30 Jahre und Berufstätige.

18 Prozent kennen sich aus Die noch im Dezember weniger informierten Frauen, Personen zwischen 30 und 49 Jahren und Personen ohne Matura haben das Informationsdefizit inzwischen aufgeholt, heißt es. Noch immer schlecht informiert seien die 18bis 29-Jährigen und die NichtBerufstätigen. „Die Tatsache, dass nur 18 Prozent wirklich über das

neue Pensionskonto Bescheid wissen, weist eindeutig auf erhöhten Informationsbedarf hin“, erklärt Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung.

Fast 40 Prozent fühlen sich nicht ausreichend informiert, bei den unter 30-Jährigen sind es sogar 50 Prozent.

Drei Viertel der Befragten beurteilten das Pensionskonto mit „sehr gut“ oder „eher gut“. Insgesamt wurde die Einführung des neuen Pensionskontos von den Umfrageteilnehmern als „eher gut“ beurteilt (73 Prozent).

28 Prozent schätzten das neue Pensionskonto als „weniger gut“ oder „gar nicht gut“ ein.

Hauptvorteil aus Sicht der Befragten war die „Information über Pensionsjahre und Pensionshöhe“ mit 30 Prozent, gefolgt von „Sicherheit & Kontrolle“ und „Übersichtlichkeit“ mit jeweils 11 Prozent.

27 Prozent (Dezember: 37 Prozent) konnten keine Vorteile formulieren, finden das Pensionskonto unübersichtlich und kennen sich nicht aus. (ast)

„Auftrag an uns“ „Wir verstehen das auch als Auftrag an uns, unsere Kunden gezielt zu diesem Thema aufzuklären. Unsere zertifizierten Pensionsberater sind in der Lage, mit hoher fachlicher Kompetenz zu informieren und den individuellen Vorsorgebedarf zu berechnen“, so Lasshofer.

CH Einheitskrankenkasse

Online-Vertrieb Rechtsgutachten analysiert die Pflichten bei der Kundenarbeit

Deutliches Nein in der Schweiz

Beratungspflicht durchleuchtet

© Uniqa

Wien. Um sich zu informieren und Preise zu vergleichen, nutzen immer mehr Österreicher Online-Vergleichsportale für Versicherungen. „Sich in die komplexen Versicherungsangebote einzulesen und die Tücken, die beim Abschluss einer solchen Versicherung bestehen, zu erkennen, ist für viele Konsumenten aber nahezu unmöglich“, erklärt Helmut Mojescick, Fachgruppenobmann der Wiener Ver-

© leadersnet.at/Christian Mikes

Uniqa Österreich-Vorstand Robert Wasner: „Täter scheuen Aufsehen.“

sicherungsmakler. „Wir haben daher Bedenken, ob im Internet die vorgeschriebenen Rahmenbedingungen zum Schutz der Konsumenten eingehalten werden und die gesetzlichen Beratungspflichten durch Online-Versicherungsvermittler erfüllt werden können“, so Mojescick.

Welche Versicherungsprodukte tatsächlich online angeboten werden dürfen und wann Informa-

Fachgruppenobmann Helmut Mojescick und Rechtsanwalt Ernst Brandl.

tions- und Beratungspflichten bestehen, zeigt ein Rechtsgutachten, das von der Wiener Rechtsanwaltskanzlei Brandl & Talos im Auftrag der Wiener Versicherungsmakler erstellt wurde.

Bern. Die Schweizer haben sich gegen die Schaffung einer öffentlichen Einheitskrankenkasse ausgesprochen. Bei einer Volksabstimmung votierten rund 62% gegen eine entsprechende Initiative. Die Beteiligung lag bei 46,7%.

In Genf, Jura, Neuenburg und Waadt stimmte die Bevölkerung im Gegensatz zum Rest des Landes für die Initiative.

(APA/dpa)

Deutliche Unterschiede Darin wird zwischen „komplexen“ und „weniger komplexen“ Produkten unterschieden. Versicherer müssen ihren Kunden beim Verkauf von komplexeren Versicherungsverträgen ein Beratungsgespräch, zum Beispiel über eine Telefonhotline, ermöglichen. Der Kunde kann somit selbst entscheiden, ob er eine persönliche Beratung brauchtoder nicht.

Eine Ausnahme bestehe jedoch, wenn der Versicherer den Verkauf von fonds- und indexgebundenen Lebensversicherungen über das Internet anbietet; hier reiche es nicht aus, seinen Kunden Fragen nur zu ermöglichen: „In diesem Bereich sind Versicherungsunternehmen zur anlage- und anlegergerechten Beratung verpflichtet“, so Rechtsanwalt Ernst Brandl. (red)

© Panthermedia.net/Stephen Finn

Bei Auto-Diebstählen liegt Wien ganz vorn

Wien. Wien ist das gefährlichste Pflaster, wenn es um Autodiebstähle geht, so eine aktuelle Auswertung von Uniqa Österreich. Rund die Hälfte der Diebstähle findet in der Hauptstadt statt. „Täter scheuen Lärm und Aufsehen. Parkplätze, die abseits liegen, sind daher gefährlicher, als gut einsehbare Abstellplätze“, so Uniqa Österreich-Vorstand Robert Wasner. Besonders begehrt sind bei Dieben Familienautos und Geländewagen. Ganz oben auf der Liste finden sich VW, Audi, BMW und Skoda. (red)

© Wiener Städtische/Chris Singer

Wiener Städtische-Chef Robert Lasshofer sieht Umfrageergebnis als Aufruf zu mehr Aufklärung.

Schweizer Bevölkerung stimmte gegen eine öffentliche Einheitskrankenkasse.

medianet

INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY.

Freitag, 3. oktober 2014 – 35

© Messe München

expo real in münchen steht bevor

Stimmung bei wichtigster Immo-Messe ist gut, doch manche Preis-Hotspots bereiten Sorgen Seite 37

© Bank Austria

real:estate

Top Büros Wohnungen Anlageimmobilien www.ehl.at

immo-investments zeigen stärke

Österreichs gewerblicher Immobilienmarkt ist laut Analyse der IPD besonders stabil

Seite 38

Wir leben Immobilien.

Erste Immobilienfonds treibt den Ausbau voran IMMO-AGS 24. September–1. Oktober 2014

IATX (1.10.)

199,87

0,01%

Wochentop Buwog 4,09% Wochenflop Warimpex -4,59% Buwog 4,09% S Immobilien AG 3,82% conwert -0,06% CA Immobilien Anlagen -0,68% Immofinanz -4,22% Warimpex -4,59%

IMMO-FONDS

Monatstop Real Inv. Austria A 0,27% Monatsflop R.E. Europe A -7,83% Top 5 Immofonds Real Invest Austria A Erste Immobilienfonds A SemperReal Estate A DBXT CSI300 R.E. 1C Immofonds 1 A Flop 5 Immofonds Real Invest Europe A iShares Asia Prop. Yield Schroder ISF Asia Pac.Pr. FF - Asia Pacific Prop. iShares Dev. Mar. Prop. Yie.

0,27% 0,22% 0,15% 0,14% 0,14% -7,83% -6,74% -6,37% -6,19% -6,09%

24. September–1. Oktober 2014

CERX (1.10.)

359,48

© Erste Immobilien KAG/Magdalena Possert; medianet

1-Monats-Performance (per 1.10.)

700 Wohnungen in Bau, 700 weitere in der Pipeline Peter Karl, Geschäftsführer der Erste Immobilien KAG, setzt bei seinem Immo-Fonds auf attraktive Wohn­immobilien zu vernünftigen Ankaufspreisen: In Wien, Graz, Linz und Hamburg kommen neue Objekte, so auch in der Seestadt Aspern.

Seite 36

-2,92%

inhalt Immo:Capital > S Immo will den BA-Anteil an der CA Immo kaufen 37 Immo:Markets > Strabag baut mit DIW bei Dienstleistungen aus 37 > Rhomberg Gruppe über 400 Mio. Euro Umsatz 39 People & Dates > Young Art Auction stellt junge Künstler in den Fokus 42

WESTLIFE  Missindorfstraße 5, 1140 Wien www.buwog.at/projekt/westlife

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i m m o: c ov e r

36 – financenetreal:estate

short

Buwog schreibt Plus von 36,7 Mio. Euro

Freitag, 3. Oktober 2014

Immobilienfonds Erste Immobilien KAG-Geschäftsführer Peter Karl über Preisentwicklung und Immo-Investments

„In Aspern werden wir voll vermietet losstarten“

© Buwog

Viele teure Wohnobjekte in Wien können sich nicht rechnen – doch manche sind attraktiv.

Marie-Thérèse hartig

TLG plant Börsegang in Frankfurt noch heuer Berlin/Frankfurt. Der US-Finanzinvestor Lone Star will das Berliner Unternehmen TLG Immobilien an die Börse bringen.

Der in Ostdeutschland stark vertretene Spezialist für Gewerbeimmobilien peilt eine Notiz im „Prime Standard” der Frankfurter Wertpapierbörse im 4.

Quartal an. Emissionserlöse von rund 100 Mio. € sollen für weiteres Wachstum verwendet werden.

(APA)

© gst

EHL verkauft zwei Wiener Eckzinshäuser

Franz Pöltl, EHL: „Wir gehen von einem starken Bieterinteresse aus.“

Wien. EHL Immobilien startet den Verkauf von zwei repräsentativen Eckzinshäusern aus der Gründerzeit in der Liechtensteinstraße/Ecke Kolingasse bzw. Ecke Hörlgasse im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund. Die Zwillingshäuser werden im Rahmen eines strukturierten Bieterverfahrens im Paket oder einzeln veräußert. Der Mindestkaufpreis für beide Objekte beträgt 19,5 Mio. € (Nutzfläche 4.930 m2). (red)

„Aus technischer Sicht gibt es keine Gefahr einer Immobilienblase,

© David Bohmann

Wien. Der Immobilienkonzern Buwog, der Ende April nach der Abspaltung von der Immofinanz selbst an die Börse gegangen und dort im ATX enthalten ist, hat im ersten Geschäftsquartal 2014/15 (Mai bis Juli) ein operatives Ergebnis von 36,7 Mio. Euro erzielt. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) betrug 8,2 Mio. und das Konzern­ ergebnis 6,2 Mio. Euro.

Nach Akquisitionen in Deutschland (DGAG und Apollo) wuchs das Portfolio auf 52.546 Bestandseinheiten bzw. eine Gesamtnutzfläche von 3,6 Mio. m2, nach der Zahl der Einheiten etwa gleich auf Deutschland und Österreich verteilt. Der Leerstand liegt bei 4,2 Prozent, die monatliche Nettokaltmiete im Schnitt bei 4,69 Euro pro m2.

Das EBT wurde durch ein ­negatives Finanzergebnis in Höhe von 42,8 Mio. Euro „signifikant” belastet, heißt es. Das war laut Buwog im Wesentlichen auf unbare Effekte aus Darlehens- und Derivatbewertungen zurückzuführen. Die wichtige Kennzahl Recurring FFO (Funds From Operation) sei mit 21,9 Mio. Euro aus­ gesprochen positiv ausgefallen. (red/ag)

Wien. Wohnimmobilien in Wien sind in den vergangenen Jahren nicht nur drastisch im Preis gestiegen, sondern auch deutlich zu teuer: 23 Prozent Überbewertung weist der aktuelle Fundamentalpreisindikator der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) für das zweite Quartal 2014 aus. Die Gefahr einer Immobilienblase sieht Peter Karl, Geschäftsführer der Erste Immo KAG, dennoch nicht: „Technisch betrachtet, kann es keine Immobilienblase geben, weil diese Investments mit Eigenkapital gedeckt sind und die Nachfrage nach Wohnungen da ist. Trotzdem: Wohnungen sind in vielen Bereichen Wiens zu teuer.“

Seestadt Aspern: Einer der Investitionsorte des Erste Immobilienfonds, der aktuell rund 875 Mio. Euro Fondsvermögen hat.

aber Wohnungen sind

Verkauf in den nächsten Wochen begonnen wird. „Es gab die Möglichkeit, sich vorab anzumelden“, so Karl, „und Tatsache ist, dass wir für diese 330 Wohnungen 10.000 Anmeldungen haben. Wir werden im März 2015 also voll vermietet losstarten.“

vielerorts zu teuer.“ peter karl, erste immo kag

Deshalb, betont der Jurist, sei man froh, dass die Objekte des eigenen Unternehmens anders positioniert seien: „Bei unseren Neuprojekten in Wien, die gerade in Fertigstellung sind, haben wir einen durchschnittlichen Gesamtkaufpreis von 2.300 Euro pro Quadratmeter. Das entspricht einem Österreichschnitt, der laut OeNB realistisch ist. Bei Projekten mit 4.000 Euro auf den Quadratmeter wollen wir nicht dabei sein.“

Die Seestadt und Graz Ähnlich erfreulich verhält es sich mit dem Engagement der Erste Immobilien KAG in Graz. Auch auf die steirische Landeshauptstadt hat man früh fokussiert – „eine vernünftige Entscheidung“, meint Karl, denn nun man zähle vor Ort zu den größten Investoren und sitze sozusagen an der Quelle, bekomme also interessante Projekte zugetragen. „Wir haben dort ein extrem positiv performendes Portfolio. Deshalb werden in Graz viele Wohnungen dazukommen. Das Besondere an diesem Markt für uns ist, dass ja schon jetzt jede neue Wohnung, die wir im Fonds haben, nach unseren Vorstellungen für uns gebaut wurde.“ So weisen diese Objekte genau jene Wohnungsgrößen und -schnitte auf, die man brauche, um die angepeilten Mieten zu lukrieren. Darüber hinaus seien die Instandhaltungskosten aufgrund zeitgemäßer technischer und energetischer Standards sehr gering, was in weiterer Folge das laufende

Rendite: Schmerzgrenze 4% Das sei schon rein rechnerisch nicht möglich, weil man ja gewisse Renditen erwarte. Auch wenn derzeit die Zinsen auf Girokonten de facto bei Null lägen, und die Anleger wohl schon mit zwei Prozent zufrieden wären, habe man ja ein langfristiges Portfolio: „Wir müssen uns so aufstellen, dass wir, wenn die Zinsen wieder steigen, marktfähige Renditen bieten können.“ Wo die Benchmark liege?

Karl verweist auf die „nachhaltige Nettorendite“, die man bei einer Investition nach Abzug aller Nebenkosten und Berücksichtigung eventueller Leerstehungen erziele: „Bei der Frage ,Was kommt cash on cash raus?‘ liegt unsere Schmerzgrenze bei vier Prozent und die haben wir noch nie unterschritten.“ Wie groß das Interesse von Wohnungssuchenden nach vernünftig kalkulierten Mietobjekten ist, zeigt das Vorzeigeprojekt aspern Die Seestadt Wiens, wo die Erste Immobilien KAG 24.000 Quadratmeter Wohnfläche besitzt. „Wir haben sehr früh an Aspern geglaubt und zu den Ersten gehört, die dort investiert haben“, berichtet Karl stolz. Auf vier Baugrundstücken werden in 13 Wohnobjekten 330 Wohnungen und mehr als 200 Tiefgaragenplätze errichtet, mit deren

© Erste Immobilien KAG/Magdalena Possert

Buwog-Chef Daniel Riedl legt Zahlen für das erste Quartal vor.

Management deutlich vereinfache.

Für Karl ist klar: „Anders geht’s nicht, man muss sich heute schon früh einklinken; der klassische Bestandsmarkt ist nur noch etwas für Liebhaber.“ Deshalb unterhält der Erste Immobilienfonds neben Aspern und einem Projekt im zweiten Wiener Gemeindebezirk auch in Oberösterreich eine Baustelle: Seit April dieses Jahres wird an 76

„Tatsache ist, dass wir für 330 Wohnungen in der Seestadt Aspern mehrere Tausend Anmeldungen haben.“ peter karl

Wohneinheiten im Bahnhofsviertel gearbeitet, die Mieter sollen im Herbst 2015 einziehen. Insgesamt sind damit laut Karl derzeit rund 700 Wohnungen im Bau, die in den nächsten zwölf Monaten in Wien, Graz, Linz und Hamburg übergeben werden sollen. „Gleichzeitig haben wir weitere 700 Wohnungen in der Pipeline, die in Planung und Entwicklung schon sehr weit fortgeschritten sind und in den Jahren 2016 und 2017 fertiggestellt sein werden.“ Die Nettomittelzuflüsse sind anhaltend hoch. Trotzdem gehe man mittelfristig von einer Abflachung der Nachfrage aus.Das nächste Etappenziel ist das Erreichen der Milliarde Fondsvermögen, die Karl für Mai 2015 prognostiziert.

Investitionen in Hamburg

Erste Immo KAG-Geschäftsführer Peter Karl: Wien und Hamburg interessant.

Obwohl Österreich mit rund 64 Prozent und hier insbesondere Wien nach wie vor den Schwerpunkt des Portfolios darstellt, hat man mit Hamburg seit 2011 ein

zweites stabiles Standbein gefunden. Warum gerade die Hansestadt? „Deutschland ist in Europa ein attraktiver Standort“, erklärt Karl. „Berlin ist ein sehr volatiler Markt, für dessen Boom es aus unserer Sicht keinen echten Grund gibt, München noch teurer als Wien, Frankfurt zu stark abhängig von der Finanzbranche und das Ruhrgebiet ein sehr spezieller Markt. Hamburg hingegen weist ein starkes Wachstum und eine gute demografische Entwicklung auf, mit hoher Beschäftigungsquote und hohem Pro-Kopf-Einkommen.“ Außerdem verzeichne man in der Hansestadt im Vergleich zu Wien einen „positiven Spread“: „Die Nachfrage nach Gewerbeflächen ist dort sehr groß.“ Rund ein Viertel des derzeitigen Fondsvermögens von 875 Mio. € stecken in Objekten in Hamburg; das jüngste Projekt mit 114 Wohnungen, das dort für die Erste Immobilien KAG errichtet wird, soll im Sommer 2015 fertig sein. fondsdat en

Erste Immobilienfonds AT0000A08SG7 A. AT0000A08SH5 T. AT0000A08SJ1 T.C.

Wert 109,61 123,13 123,13

Quelle: Erste Immo KAG

erste immo kag Immobilien-Fokus Die Erste Immobilien Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. wurde 2007 für die Entwicklung, Auflage und Verwaltung von ertragreichen, soliden Immobilieninvestments gegründet. Mit dem im Mai 2008 gestarteten Erste Immobilienfonds, einem Offenen Publikumsfonds, wird Anlegern die Möglichkeit geboten, sich bereits mit kleineren Beträgen an Immobilien zu beteiligen und von deren Erträgen zu profitieren.

Die Eigentümer Gesellschafter der Erste Immobilien KAG sind die Erste Asset Management GmbH, die Erste Group Immorent AG und die Sparkassen Immobilien AG sowie die Bausparkasse der Österreichischen Sparkassen AG und die Wiener Städtische Versicherung AG Vienna Insurance Group.

Als Geschäftsführer fungieren Franz Gschiegl und Peter Karl.

i m m o: c a pi ta l / i m m o: m a rke t s

Freitag, 3. Oktober 2014

financenetreal:estate – 37

Deutscher Immobilienmarkt Anbieter zufrieden, aber Sorgen wegen Hotspots und neuer Mietpreisbremse

short

Expo Real in Feierlaune

Otto Immobilien: Miete bei Büros steigt leicht Wien. Am Wiener Büromarkt gibt es derzeit deutlich weniger neue Flächen und auch weniger Vermietungen als im Vorjahr sowie leicht steigende Mieten.

Für heuer sehen die Experten von Otto Immobilien noch einen Rückgang der Vermietungsleistung; vor allem das Angebot an neuen oder generalsanierten Flächen ist historisch niedrig. Für Großmieter ist das Angebot knapp, das wird sich erst 2016/17 bessern. Die Vermietungsleistung bei Büros dürfte heuer in Wien mit 230.000 m2 um rund 19% unter dem 10-Jahres-Schnitt liegen und damit klar die Erwartungen verfehlen. Das Angebot an neuen bzw. generalsanierten Flächen sei mit 100.000 m2 historisch niedrig. Die Büromieten seien aktuell leicht steigend, aber noch auf moderatem Niveau. (red/ag)

Die größte Immobilienmesse lockt von 6. bis 8. Oktober 2014 wieder die Branchenprofis an.

München/Frankfurt. Die Immobilienmesse Expo Real steht vor der Tür (6. bis 8. Oktober 2014). Sie ist der führende Branchentreff Europas: Alle internationalen und deutschen Player nehmen teil, auch aus Österreich werden die großen Namen wie CA Immo oder BIG präsent sein. Und auf der Messe dürfte heuer Partystimmung herrschen, meinen Beobachter: Ungeachtet der Ukraine-Krise und der anhaltenden Schuldenprobleme in Südeuropa erweise sich beispielsweise der deutsche Immobilienmarkt als sehr krisenfest.

die Investoren entwickeln und bis zu welchem Punkt die Banken mitgehen.

Im Wohnungssektor mehren sich die Stimmen, die inzwischen von zu hohen Preisen sprechen. Einige große Investoren hätten bereits Kasse gemacht. „Jetzt treten Investoren auf, die mit geringeren Margen kalkulieren können – Pensionskassen, Family Offices und so weiter”, erklärt Rechtsanwalt Beyer.

Das habe entsprechende Konsequenzen für den Wettbewerb.

Deutschland habe aber keine Immobilienblase, sondern „einen klar zu fokussierenden Nachfrageüberhang vor allem in beliebten Großstädten”, betont Thomas Zinnöcker, Vorstand beim Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA), einem der großen Interessenverbände der Branche, und Vorstandschef der Wohnungsgesellschaft Gagfah. „Wir beobachten jedoch die Situation sehr genau.”

Als kontraproduktiv bewertet er die jetzt von der deutschen Bundesregierung auf den Weg gebrachte Mietpreisbremse; sie sieht vor, dass ab 2015 in angespannten Gebieten bei einem Mieterwechsel die Miete nur noch so viel steigen darf, dass sie höchstens zehn Prozent teurer ist als eine vergleichbare Wohnung derselben Größe und Lage. (red/APA)

Allein im gewerblichen Immobilienbereich dürfte das Transaktionsvolumen bis Jahresende auf 40 Mrd. € steigen, so Maklerhäuser. Das wäre so viel wie seit 2007 nicht mehr – kurz vor Ausbruch der Finanzkrise. Manchen ist die Stimmung schon wieder zu gut. „Der deutsche Immobilienmarkt ist ziemlich heißgelaufen”, sagt Oliver Beyer, Partner bei der Kanzlei Simmons & Simmons. „Es ist extrem viel Geld im Markt, Investoren kaufen sehr teuer ein, und die Banken finanzieren inzwischen zu teilweise aggressiven Konditionen.” Dabei sei noch das geringste Risiko, dass für alle Seiten die Renditen schrumpfen.

Im Mittelpunkt steht auf der Expo Real traditionell der gewerb-

© Messe München/www.frommel.de

Gewerbe zeigt sich solid

Die Expo Real in München zieht Branche an, deutscher Immo-Markt gilt als solid.

liche Immobiliensektor. Hier macht Beyer – anders als bei Wohnimmobilien – keine Überhitzung aus. Nach seiner Einschätzung dürften die Preise etwa für Büros und Einzelhandelsobjekte in Bestlagen das Ende der Fahnenstange erreicht haben. „Hier sieht man die ersten Seitwärtsbewegungen – raus aus den teuren Zentren.”

Eine Meinung, die die Dekabank als großer Immobilieninvestor

teilt. „Am deutschen Gewerbeimmobilienmarkt, speziell bei Büros, scheinen die Preise vor allem bei Spitzenobjekten in der Tat ziemlich ausgereizt”, berichtet Deka-Immobilienexperte Torsten Knapmeyer.

Noch sieht er das insgesamt hohe Preisniveau als gerechtfertigt an. „Deutschland erfüllt seine Rolle als ‚sicherer Hafen’ in Europa.”

Interessant werde auf der Messe sein, welche Ausweichstrategien

16,35%-Beteiligung Bank Austria verhandelt Verkauf

Wartungsunternehmen 6.000 Mitarbeiter beschäftigt

Wien. Die börsenotierte S Immo hat beschlossen, im laufenden Bieterverfahren ein verbindliches Angebot für den Erwerb der 16,35%-Beteiligung der UniCredit Bank Austria AG an der CA Immo abzugeben. Dies teilte S Immo ad hoc mit. Zuletzt hatte es geheißen, dass das Paket auch Finanzinvestoren anziehe. Ein Konsortium aus der in London ansässigen Investmentfirma Millhouse Capital und ihrem österreichischen Partner Asset One sei in Gesprächen über einen Kauf des Aktienpakets.

Auch die Immofinanz hat Interesse bekundet. Insgesamt soll es mehr als zehn Interessenten für das Paket geben.

(APA)

Stuttgart. Der größte österreichische Baukonzern Strabag hat die Industriewartungstochter DIW des deutschen Anlagenbauers Voith GmbH aufgekauft. Der Kaufpreis bewegte sich den Angaben zufolge im zweistelligen Millionenbereich.

Die DIW Instandhaltung Ltd. & Co. KG mit Sitz in Stuttgart erzielt mit rund 6.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von etwa 175 Mio. €. Drei Viertel davon entfallen auf Deutschland, ein Viertel auf die neun Standorte in Österreich. Der übernommene Betrieb ist auf die technische Industriereinigung sowie das Facility Management für Industrieunternehmen spezialisiert.

(APA)

S Immo-Chef Ernst Vejdovszky bietet für den BA-Anteil an der CA Immo.

© APA/Hans Klaus Techt

© s Immo/Häusler

S Immo will Anteil an der CA Immo Strabag übernimmt die DIW

Strabag-Chef Thomas Birtel: „Erweitern unsere Dienstleistungspalette mit DIW“.

© Panthermedia.net/Vladimir Mucibabic

„Ein Nachfrageüberhang“

Vor allem Großprojekte machen sich aktuell am Wiener Markt rar.

EU erlaubt die totale Übernahme von UBM Brüssel. Die Europäische Kommission hat den Kauf der UBM Realitätenentwicklung durch die Ortner- und die Strauss-Gruppe ohne Auflagen genehmigt. Die beabsichtigte Akquisition werde den Wettbewerb nicht einschränken, wenn man die begrenzte Marktposition der beteiligten Firmen betrachte. Im Zuge des Zusammenschlusses wird die von Ortner und Strauss gemeinsam kontrollierte Porr AG ihre bestehende Beteiligung an UBM von 43,7 auf 69,09% erhöhen und darauffolgend ein öffentliches Übernahmeangebot unterbreiten. Im Anschluss sollen die Ortner-Gruppe und die Strauss-Gruppe die gemeinsame Kontrolle über UBM erlangen. Die Übernahme wurde von der EU-Kommission im vereinfachten Verfahren genehmigt.

(APA)

s hat Perspektive.

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38 – financenetreal:estate

Freitag, 3. Oktober 2014

Bank Austria Real Estate Markante Steigerung des Neugeschäftsvolumens wird für Gesamtjahr 2014 angestrebt von Philipp Kaufmann 3P.zum.Glück

E

in Zahlenspiel zum 5. Geburtstag

Vor fünf Jahren begann eine neue Ära der Nachhaltigkeit in Österreich. Mit der Gründung der ÖGNI hat es einen Ruck in der Bau- und Immobilienbranche gegeben: Erstmals hat es eine Grassroot-Bewegung geschafft, alle Stakeholder der Branche an einen Tisch zu holen und mit ihnen gemeinsam am Paradigmenwechsel hin zur Nachhaltigkeit zu arbeiten.

Und ein halbes Jahrzehnt später haben wir vieles von dem geschafft, was wir uns vorge-

Kommerzielle Immobilien: Investments jagen Rekord Österreichs kommerzieller Immobilienmarkt zählt laut IPD-Analyse zu den stabilsten Märkten.

Wien. „Investoren auf der Suche nach Rendite treiben den Markt“, erklärt Reinhard Madlencnik, Head of Real Estate Bank Austria. Österreich verzeichnete im ersten Halbjahr 2014 einen sehr starken Anstieg des Investitionsvolumens in kommerzielle Immobilien, und damit entwickelte sich der österreichische Markt deutlich dynamischer als der europäische Gesamtmarkt. Dabei kam gut die Hälfte der Nachfrage aus dem Ausland.

nommen haben.

2014 könnte Rekord werden

Zum Jubiläum möchte ich des-

Stark nachgefragt blieben Einzelhandelsimmobilien. Auf Büros entfiel im ersten Halbjahr ein Anteil von knapp 30%, gefolgt von Wohnen und Hotels mit je rund 7% und gemischt genutzten Objekten mit 2%. Im Gegensatz zur dynamischen Entwicklung der Nachfrage nach Logistikimmobilien in vielen Teilen Europas spielt der Verkauf von Logistikimmobilien in Österreich (noch) keine Rolle. Grundsätzlich gelte aber: Der gesamte Investitionsausblick für die zweite Jahreshälfte 2014 sei ausgezeichnet und somit könnte 2014 ein neues Rekordvolumen an kommerziellen Immobilieninvestitionen erreichen.

halb einmal die „nackten Zahlen“ für sich sprechen lassen: Von ursprünglich

125 Gründungs-

mitgliedern ist der Verein

300 Mitglieder und 400 Experten angewachsen. In 5 Jahren wurden 99 Blue Buildings ausgezeichnet, davon 60 mit auf mittlerweile

DGNB Zertifikaten, weitere

22 haben bereits in Vorzer12 Systemva-

tifikat erlangt.

rianten – vom Bürogebäude über Handelsbauten bis hin zu Bildungseinrichtungen – wurden adaptiert und stehen zur Verfügung. Auch der Bestand wurde nachhaltiger:

17 Blue-

CARDs wurden bisher verliehen. Und auch über die Landesgrenzen hinweg ist die ÖGNI ein Erfolgsmodell:

11 Projekte

wurden durch den Verein im Ausland zertifiziert. Insgesamt

Reinhard Madlencnik: „Im ersten Halbjahr verzeichnete der Real Estate-Bereich eine sehr gute Entwicklung mit Aufwärtstrend.“

fritz haslinger

Stabiler Büromarkt

tendenziell dämpfend, während die prognostizierte Verbesserung der Konjunktur hilft“, ergänzt Karla Schestauber, Immobilienanalystin der Bank Austria.

Zukunft heißt Mietwohnbau In den letzten fünf Jahren sind die Immobilienpreise in Wien als stark wachsender Stadt um durchschnittlich jährlich 9,4% gestiegen, die freifinanzierten Mieten jedoch nur um 5% – aber damit noch immer rascher als im Bundesdurchschnitt. Die Preise für Eigenheime und Eigentumswohnungen in Wien waren damit laut OeNB Studie um gut 20 Prozent überbewertet – die Immobilienpreise in Gesamtösterreich jedoch unterbewertet. „Ich stelle mir die Frage, wie die Anpassung der Preise und Mieten erfolgen wird und sehe gute Chancen, dass die Anpassung zumindest teilweise über die Mieten stattfinden und höherwertiger Mietwohnbau damit deutlich attraktiver wird“, sagt Madlencnik.

Neugeschäft legt deutlich zu © Bank Austria

ImmoNomade

Der Wiener Büromarkt zählt weiterhin zu den stabilsten Büromärkten in Europa und weist im Vergleich mit anderen europäischen Städten eine moderate Leerstandsrate von 6,5 bis 7 Prozent auf. Ein Grund für diese stabile Entwicklung ist unter anderem die niedrige Neuproduktion bei vergleichswei-

se konstanter Neuvermietung. Die Neuproduktion von Büroflächen in Wien ist im Jahr 2013 gegenüber 2012 von 215.000 m2 auf nur mehr knapp 150.000 m2 gesunken.

2014 könnte das Neubauvolumen einen ähnlich niedrigen Wert erreichen und 2015 einen neuen Tiefstand verzeichnen. Obwohl

Der Wettbewerb unter Banken am heimischen Immobilienmarkt hat spürbar zugenommen, und die Margen sind unter Druck. „Der Real Estate-Bereich der Bank Austria verzeichnete im ersten Halbjahr 2014 mit einem Neugeschäftsvolumen von über einer Milliarde Euro eine sehr gute geschäftliche Entwicklung; für die zweite Jahreshälfte steuern wir eine weitere Steigerung an“, zeigt sich Madlencnik optimistisch.

die Neuflächenabnahme im ersten Halbjahr 2014 unterdurchschnittlich ausgefallen ist, wird bis Ende des Jahres wieder mit einer Vermietungsleistung auf vergleichbarem Niveau wie im Vorjahr gerechnet. „Die geopolitischen Krisen, die zu Verunsicherung führen, wirken

hat die ÖGNI seit ihrer Grünfläche von

Bruttogeschoss-

268 Hektar nach-

haltig gemacht.

Nicht

vorstellbar?

Anders

ausgedrückt: durchschnittlich wird dank ÖGNI jeden 5. Tag die Fläche eines Fußballfeldes nachhaltig! Getreu dem Motto:

Visionen ohne

Umsetzung bleiben

geträumt

wird die ÖGNI auch die nächsten fünf Jahre den Paradigmenwechsel aktiv gestalten.

Alles Gute!

4. EPD Tagung 2014 21.Oktober 2014 | Wien in Kooperation mit

www.ogni.at

Breitensee Forum für Bauherren und Branchenvertreter

Fertigstellung Ende 2018, Baubeginn soll ehest erfolgen

Wien. Mehr als 30 Bauherren und Branchenvertreter nahmen an dem 6. Bauherren Forum der IG Lebenszyklus Hochbau im Wirtschaftspark Breitensee teil. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe wurden Beispielprojekte vor dem Hintergrund einer zukunfts- und lebenszyklusorientierten Planung, Errichtung, Finanzierung und Bewirtschaftung diskutiert. Damit spricht die IG Lebenszyklus Hochbau, Österreichs Plattform für innovative Kooperations- und Beschaffungsmodelle, Bauherren aus dem öffentlichen Bereich sowie aus privaten Unternehmen an.

Wien. Eine Käufergemeinschaft aus der RPR Privatstiftung von Investor Ronny Pecik und der Signa Gruppe von René Benko erwirbt von der Bank Austria das gewidmete und baugenehmigte Projekt des Austria Campus am Nordbahnhof.

4. IG Lebenszyklus-Kongress naht

ten und Ateliers“, erklärt Stephan Barasits, WSE Wiener Standortentwicklung GmbH. Am 29. Oktober wird der Julius Raab Saal der Wirtschaftskammer Österreich in Wien zur AustauschPlattform zwischen Bauherren und Branchenvertretern. Im Rahmen des 4. Kongresses der IG Lebenszyklus Hochbau erwarten die Teilnehmer Vorträge und Inhalte zum Thema „Revitalisierung – Sanieren mit Weitblick“. (fh)

Beispielprojekt Breitensee Als Beispielprojekt diente der Wirtschaftspark Breitensee selbst: Der ehemalige Gewerbehof wurde 2012 revitalisiert und durch einen Neubautrakt erweitert. „Der Wirtschaftspark Breitensee ist ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Revitalisierung und Neuinterpretation eines Gebäudes. Nach der Grundsanierung dient das Gebäude als Zentrum für die Wiener Wirtschaft mit Büros, Werkstät-

Hochbau: Das Bauherren Forum ­versammelt Profis aus der Branche.

Bank Austria Campus ist verkauft

rückziehen. Die Grundlage für die Errichtung bilden die Pläne der Siegerprojekte des städtebaulichen Wettbewerbs (Architekt Boris Podrecca) sowie des Realisierungswettbewerbs für das Kopfbauwerk (Soyka / Silber / Soyka Architekten).

Eine Fertigstellung des gesamten Austria Campus ist für Ende 2018 geplant. Ein Beirat unter Mitwirkung der Bank Austria begleitet die gesamte Umsetzung, so das Unternehmen. (fh)

Der neue Standort Alle Gebäude des Austria Campus werden wie vorgesehen nach den eingereichten Plänen errichtet, heißt es seitens der Bank Austria.

Die Bank Austria wird als Mieter in die für sie errichteten Gebäude einziehen und die Büros im Sinne einer hochmodernen Officelandschaft selbst gestalten. Die betreffenden Baugründe werden mit dem Gesamtprojekt an den Käufer veräußert. Diese Entscheidung steht im Einklang mit der bereits seit Jahren gültigen strategischen Entscheidung, sich auf das Kerngeschäft einer Großbank zu konzentrieren. Die Bank Austria wird in der Folge als Financier des Projekts eine wesentliche Rolle im Gesamtprozess spielen, sich aber von der operativen Umsetzung zu-

© APA/Georg Hochmuth

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© dpa/Roland Holschneider

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Ronny Pecik (Bild) und René Benko über­nehmen Bank Austria-Zentrale.

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Freitag, 3. Oktober 2014

financenetreal:estate – 39

Rhomberg Gruppe Komplettanbieter in allen Bereichen – „Bricht ein Fuß weg, fällt nicht gleich die Gruppe weg“

Rundherum gewachsen

Oligarchen investieren Milliarden in Kroatien

Vorarlberger Gruppe mit über 400 Mio. Euro Umsatz – 41 Prozent der Betriebsleistung im Ausland.

Bregenz. Die Vorarlberger Rhomberg Gruppe mit Sitz in Bregenz hat im Geschäftsjahr 2013/14 erneut ein Umsatzwachstum erzielt.

Die Betriebsleistung der Gruppe betrug 427,6 Mio. Euro, um rund 22 Prozent mehr als im Geschäftsjahr davor (351,6 Mio. Euro). Nur ein geringer Teil, nämlich 15 Mio. Euro, resultieren aus Übernahmen wie etwa der Alpine-Tochter Universale Bau.

Großauftrag, den die Rhomberg Sersa Rail Group in einem Joint Venture mit der britischen Tochter des spanischen Ferrovial-Konzerns Amey an Land gezogen hat.

Englisches Schienennetz

Weitere Kennzahlen gab das Familienunternehmen traditionsgemäß nicht bekannt. „Wir haben in allen Bereichen ein deutliches Umsatzwachstum erzielt“, berichteten die beiden Geschäftsführer Hubert Rhomberg und Ernst Thurnher.

Der Bereich Bau und Ressourcen legte etwa um 34 Prozent auf 258,5 Mio. Euro zu, auf die Sparte Bahntechnik, die Rhomberg Sersa Rail Group, entfielen 338,3 Mio. Euro und damit ein Plus von fünf Prozent. (Die Rhomberg Sersa Rail ist ein Zusammenschluss der Rhomberg Rail Holding GmbH und der Schweizer Sersa Group; die Rhomberg Gruppe hält an dem Unternehmen 50 Prozent der Anteile.)

Das Unternehmen bietet als Komplettanbieter im Bereich Bahntechnik ein nahezu lückenloses Leistungsspektrum in den Bereichen Bahnbau, Ausrüstung und Service an. Das Portfolio reicht

© Rhomberg Gruppe (2)

Bereich Bau legt kräftig zu

Die Geschäftsführer der Rhomberg Gruppe, Hubert Rhomberg und Ernst Thurnher.

vom Gleisbau, der Gleiserneuerung, -instandhaltung und der Sanierung von Eisenbahntunneln über die Bahnstromversorgung und die Kommunikationstechnik bis hin zu Beratung, Als einen der Erfolgsfaktoren des Unternehmens nannte Thurnher das strategische Ziel seines Unternehmens, in allen Bereichen als Komplettanbieter auftreten zu wollen. „Bricht ein Fuß weg, fällt nicht gleich die Gruppe weg“, so

der Geschäftsführer, denn „ein Problem hat man immer mitzuschleppen“.

Hohe Eigenkapitalquote Stolz sei man, trotz des hohen Umsatzwachstums eine Eigenkapitalquote von 41 Prozent im vergangenen Geschäftsjahr gehalten zu haben.

Besonders erfreut zeigte sich Hubert Rhomberg über einen

short

Konkret geht es dabei um die Erneuerung des Großteils der Weichen im englischen Schienennetz in den kommenden zehn Jahren, ein Auftragsvolumen von 700 Mio. Euro. Bei den Arbeiten werde erstmals eine Technik angewendet, bei der die Schaltstellen des Gleisnetzes in einem Arbeitsgang ausgewechselt werden können. Das reduziere das Risiko und die Dauer von Gleissperrungen erheblich, hieß es.

Außerdem erfolge die Erneuerung wesentlich schneller und benötige weniger Arbeitskräfte. Nach erfolgreichem Abschluss hofft Rhomberg auf Folgeaufträge; Frankreich etwa habe bereits Interesse bekundet, schilderte der Manager.

Hoher Auslandsanteil 41 Prozent der Betriebsleistung hat die Rhomberg Gruppe 2013/14 im Ausland erwirtschaftet.

Standorte gibt es etwa in Kanada, Großbritannien, in der Türkei und in Deutschland. Insgesamt beschäftigte das Unternehmen 2.213 Mitarbeiter (Rhomberg Bau: 551, Rhomberg Sersa Rail: 1.662), 460 davon arbeiteten in Vorarlberg. (APA/rk)

Moskau/Zagreb. Ungeachtet der EU-Sanktionen wollen russische Oligarchen nach einem Medienbericht Milliarden Euro in Kroatiens Tourismus investieren; sie hätten sich über ihre kroatische Immobilienfirma Titan für 23 zu privatisierende Staatsbetriebe in dieser Branche beworben. Die EU-Finanzsanktionen gegen Russland im Zuge der Ukrainekrise treffe diese Investoren nicht, weil ihre Firma vor zehn Jahren als kroatisches Unternehmen gegründet worden sei. (APA/red)

Serbien: Strabag will zwei Straßenerhalter Belgrad/Wien. Der Baukonzern Strabag interessiert sich für zwei serbische Straßenerhalter.

Die Österreicher hätten jetzt konkret ihr Interesse an den Unternehmen PZP Beograd und Vojvodinaput-Backaput deklariert, berichtet die Tageszeitung Blic.

Die Strabag besitzt in Serbien bereits drei Straßenerhalter in Zajecar, Pancevo und Cacak. Durch den Erwerb der seit August zum Verkauf stehenden Unternehmen würde Strabag praktisch die Hälfte des serbischen StraßenerhalterMarkts kontrollieren, berichtete die Tageszeitung unter Berufung auf den früheren Chef von PZP Beograd, Slobodan Jovanovic.

(APA/rk)

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40 – financenetreal:estate

Freitag, 3. Oktober 2014

Young Art Auction Fahrkarte für junge Künstler auf ihrem Entwicklungsweg von der Kunstuniversität in den freien Kunstmarkt

Kooperation mit der Albertina Wien. In Wien startet diese Woche die Vienna International Art Fair.

Mit dem Standort Wien hat sich die „Viennafair The New Contemporary” zum attraktiven Treffpunkt für zeitgenössische Kunst aus Zentral-, Ost- und Südosteuropa gemausert.

Der Andrang seitens der Besucher, Künstler, Kuratoren, Vermittler, Käufer, Galeristen, etc. zeigt, wie interessant zeitgenössische Kunst auch für Anleger geworden ist.

Ein Großteil der Young Art Auction-Künstler sei bereits sehr erfolgreich, einige davon sogar international, z.B. Markus Bacher, Christian Eisenberger, Robert Muntean, Michael Höpfner oder Stylianos Schicho. Bei der Young Art Auction 2007 beispielsweie kaufte Professor Rudolf Leopold – der sich mit der Auktionatorin immer geheime Zeichen ausmachte – ein Werk von Schicho um 2.800 €. „Das hat mich angespornt, und Aufmerksamkeit ist das wichtigste in dieser Phase“, so der Künstler selbst. Der aktuelle Listenpreis für das Format liegt bei 6.500 €.

Die Young Art Auction gibt es seit 2007. In enger Kooperation mit den Kunst-Unis werden junge Absolventen ausgewählt, jeweils ein Kunstwerk zu präsentieren. Diese Arbeiten werden ausgestellt, im Katalog gezeigt und im Rahmen der Abendveranstaltung von Jungmann versteigert. (lk)

Lücke zwischen Kunstuniversität und dem freien Kunstmarkt zu schließen“, sagt Kenndler. „Die meisten Gäste der Auktion kommen, weil sie die Kunstwerke aufregend, fordernd und auf tollem Qualitätsniveau finden. Gerade durch die Zusammenarbeit mit der Albertina können wir heuer echte Schlüsselwerke präsentieren”, so Kendler weiter

Von 2.800 zu 6.500 Euro

Hochkarätige Diskussion

Am 8. Oktober erwartet die Besucher der Young Art Auction 2014 in der Wiener Albertina Kunstinvestment der besonderen Art: An diesem Auktionsabend kommen die „Rising Stars“ der heimischen Kunstszene unter den Hammer – eine Gelegenheit, Werke junger, aufstrebender Künstler zu ersteigern, die vielleicht schon bald erheblichen Wertzuwachs verzeichnen, ist Kenndler überzeugt.

Und so nimmt sich auch die Young Art Auction 2014 dieses Themas an. Auftakt bildete eine Gesprächsrunde mit Klaus Albrecht Schröder, Direktor der Albertina, Andrea Jungmann, Geschäftsführerin von Sotheby’s, und Valentin Kenndler, Geschäftsführer von artware sowie Mitbegründer der Young Art Auction. „Die Young Art Auction wurde gegründet, um die

Kenndler: „Ein Großteil der Young Art Auction-Künstler ist bereits sehr erfolgreich.“

victor 2014 „Bewegung“ als Gebot der Stunde für die Banken-Branche; zum elften Mal Überreichung der Trophäen

short

emotion banking zeichnete Banken aus

Bank Austria-Vorstand Helmut Bernkopf: „Filiale neuen Zuschnitts“.

Wien. Mit der neuen Filiale am Hauptbahnhof in Wien direkt neben der ÖBB-Zentrale setze man neue Standards am heimischen Bankenmarkt, ist die Bank Austria überzeugt: Am frequenzstarken Ort würden 24 Mitarbeiter auf 660 m2 beraten, die Filiale hat wochentags von 9 bis 18 Uhr offen. Es gibt vier moderne Infoscreens, 15 Beratungsplätze und einen 7-Tage/24-Stunden-Safe. Per Videokonferenz könne man Spezialexperten einbinden, auch Tablets würden eingesetzt.

Jüngst eröffneten auch die Filialen neuen Zuschnitts im Zentrum Simmering und beim Messecarree. Seit Mai findet sich auch eine der neuen Filialen in der Wiedner Hauptstraße. Insgesamt werden über 100 Mio. € in die neue Filialgestaltung, in die technische Ausstattung der bestehenden Filialen sowie in den Ausbau des SmartBanking investiert. (lk)

rungsteam, motivierte Mitarbeiter und eine starke Unternehmenskultur seien ein Muss. Im nächsten Jahr werde das „Aufzeigen von Handlungssträngen“ im Vordergrund stehen, so Rauscher.

Die Mitglieder der Jury referierten über diverse bankrelevante Überlegungen, für das musikalische Rahmenprogramm sorgte Musicaldarstellerin Maya Hakvoort, die in den vergangenen Jahren unzählige Male als Evita Perón und als Elisabeth auf der Bühne stand, in ihrem Repertoire aber einen weiten Bogen spannte und so auch aus Les Misérables sang und bei „Mein Sinn für Stil“ auch spontan die anwesenden Herren charmant auf die Schaufel nahm („die sehen ja alle so gleich aus“). (lk)

Rauscher, Aigner: „Unternehmenskultur ist schon lange nicht mehr in der Eso-Ecke.“

3. Business Breakfast Auf Einladung des Euro Plaza

Makler AK wünscht ähnliche Regelung wie in Deutschland

Wien. Über 30 Gäste aus Geschäftsführung und leitenden Positionen der rund 80 national und international tätigen, im Euro Plaza ansässigen Unternehmen wie IMCD, Navax und CSL Behring folgten der Einladung zum dritten Euro Plaza Business Breakfast. Zu dem Frühstück lud diesmal die Allianz, vertreten durch Markus Trimmel und Werner Kullick, der in seiner Keynote über die betriebliche Altersvorsorge (bAV) als Alter-

Wien. Nach der Einigung der deutschen Regierungskoalition auf neue Regeln im Mietrecht hat der Immobilienverband IVD nach SpiegelInformationen Widerstand angekündigt. Der Verband will demnach gegen das geplante „Bestellerprinzip“ beim Einsatz von Maklern vorgehen und vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ziehen, sobald die Regelungen in Kraft getreten sind. Abgesehen davon will die schwarz-rote Bundesregierung den Schutz vor drastischen Mieterhöhungen verbessern (Stichwort „Mietpreisbremse“).

Bei den Maklergebühren in Deutschland gilt künftig: „Wer bestellt, der bezahlt.“ Makler werden künftig von demjenigen bezahlt, in dessen Auftrag sie arbeiten; bisher wurden die Gebühren i.d.R. dem Mieter in Rechnung gestellt.

Die Arbeiterkammer stimmte gleich mit ein in den Kanon: Auch in Österreich solle künftig der Auftraggeber den Makler bezahlen. Im aktuellen SPÖ-ÖVP-Regierungsprogramm ist die Abschaffung der Maklerprovision aber nicht enthalten. „Nichtsdestotrotz ist es eine wichtige Forderung und heißt

Die „Betriebliche“ als Alternative native gegen Steuerbelastungen referierte.Kernthema: Wie Unternehmen mit der vielfältigen Palette der BAV Chancen wahrnehmen können. Neben der Möglichkeit, Schlüsselmitarbeiter an das Unternehmen zu binden, gebe es z.B. Steuerzuckerl. Außerdem wurden insbesondere die Pensionskassenlösung und betriebliche Kollektivversicherung hervorgehoben. „Heute sind günstige Formen von Lohnerhöhungen gefragt“, hieß es.

© Gerhard Pitzl

Hartl Haus für KlimaEngagement geehrt

Kullick, Trimmel (Allianz): BAV-Prämien als billigere Lohnerhöhung rechnen sich.

Widerstand gegen „Bestellerprinzip“ nicht, dass sie nicht erfolgreich sein kann“, heißt es bei der AK. Für die Mieter würde das eine ordentliche Entlastung bedeuten, vor allem für junge Wohnungssuchende.

Wie der Spiegel schreibt, bezweifelt der IVD die Verfassungsmäßigkeit des Gesetzentwurfs; der Verband beruft sich dabei auf ein Gutachten des Mainzer Staatsrechtlers Friedhelm Hufen. Demnach sei die Regelung ein „schwerwiegender Eingriff in die Berufsfreiheit“. (ag)

© dpa/Armin Weigel

© Bank Austria

Baden bei Wien. Vergangene Woche überreichten Barbara Aigner und Christian Rauscher, Geschäftsführer von emotion banking, bereits zum elften Mal die victorTrophäen. Banken, die dieses 360°-Analysetool nutzen, erhalten ein sektor- und länderübergreifendes Benchmarking. Die Besten werden jährlich mit dem Qualitätssiegel „Sieger“ ausgezeichnet, alle Teilnehmer erhalten das Siegel „geprüft“. Der diesjährige Kongress sowie die Gala-Feier am Abend im Stadttheater Baden stand unter dem Motto „Bewegung“. „Die gesamte Bankenbranche ist in Bewegung“, erklärte Rauscher, die schnellen und cleveren Banken setzen sich durch. Zukunftsorientierte Strategien, ein fittes Füh-

© victorgala.com/Christoph H. Breneis

„Modernste Filiale“ am Hauptbahnhof

Echsenbach. Hartl Haus wurde anlässlich des 10-jährigen Bestehens der „klima:aktiv“Klimaschutzinitiative des Umweltministeriums als Partnerfirma ausgezeichnet. Hartl Haus sei klima:aktiv-Partner der 1. Stunde und habe das erste Fertighaus in klima:aktivBauweise gebaut und somit seine Vorreiterrolle als Pionier für ökologisches Bauen gezeigt.

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Heuer „echte Schlüsselwerke“ zu finden. „Rising Stars“ kommen am 8. Oktober in der Albertina unter den Hammer.

Maklerprovisionen: Nur mehr der ­Auftraggeber soll bezahlen.

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Freitag, 3. OKTOBER 2014 – 41

Rupert Wolff wurde am Anwaltstag von den Rechtsanwälten wiedergewählt Seite 42

BESSERER WETTBEWERB

Was die Sozialpartner beim Wettbewerbsrecht gern ändern möchten Seite 45

e|n|w|C CHRISTINE HAAGER

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DER ALTE NEUE PRÄSIDENT

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advisory Bei Inverto zählt das Resultat unterm Strich

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Neue Chefs müssen die Steuerlage prüfen

Wer „vorher“ nicht hinterfragt, haftet „nachher“ womöglich persönlich.

Wien. Neue Geschäftsführer haben sich zu unterrichten, ob und in welchem Ausmaß die Kapitalgesellschaft ihren steuerlichen Verpflichtungen nachgekommen ist, erklärt das Beratungsunternehmen Deloitte.

Andernfalls haftet man unter Umständen persönlich. Gemäß § 80 BAO müssen Vertreter juristischer Personen Abgaben der vertretenen Gesellschaft aus den von ihnen verwalteten Mitteln entrichten. Verletzt ein Vertreter schuldhaft diese Pflicht, kann er gem. § 9 BAO zur Haftung herangezogen werden, warnt Deloitte. (pj)

IT wächst stärker als die Gesamtwirtschaft

© inverto/Immo Fuchs

Wien. Mit fast 22 Mrd. € Gesamt-Umsatzvolumen ist die IT-Wirtschaft in Österreich wie schon in den Jahren zuvor erneut deutlich stärker gewachsen als der Gesamtmarkt.

Auch bei den Mitarbeitern gab es mit mehr als 7% Zuwachs auf 76.547 Beschäftigte eine deutliche Steigerung. (red)

Weniger Bürokratie soll 200 Mio. € bringen

Rudolf Trettenbrein, GF von Inverto Austria: „Was in der Praxis zählt, ist, die Dinge tatkräftig anzugehen, anstatt sie in endlosen Sitzungen zu diskutieren.“

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Ertragsorientiert Europas größte unabhängige Unternehmensberatung in den Bereichen Einkauf und Supply Chain Management will passgenaue Strategien und deren Umsetzung sowie messbare Sparergebnisse garantieren und die Leistungsfähigkeit der Kunden entlang der Wertschöpfungskette steigern. Seite 42 Vizekanzler Reinhold Mitterlehner: neue Maß- und Eichvorschriften

Psychologie Die Honorare „stimmen“, aber …

Berater bekommen zu wenig Liebe

© Panthermedia.net/Phovoi R.

Wien. Vereinfachungen und Reformen bei den Maß- & Eichvorschriften sollen Wirtschaft und Konsumenten in den nächsten Jahren um mehr als 200 Mio. € entlasten, hofft Wirtschaftsminister Mitterlehner. Als ersten Schritt hat der Ministerrat beschlossen, dass künftig Messgeräte, bei denen nur kleinere Änderungen vorgenommen werden, ohne zusätzlichen Ausbau oder vollständig neue eichtechnische Prüfung weiterhin verwendet werden können. Darunter fällt etwa ein Software-Update bei Smart Metern, wo nach bisheriger Rechtslage bei jeder Veränderung eine Neueichung erfolgen müsste. (red)

Schicksal: Berater und Trainer leiden (allzu) oft unter massivem Liebesentzug.

Wien. Oft klagen Inhaber wirtschaftlich gut florierender Beratungs- und Trainingsunternehmen über zu wenig (öffentliche) Anerkennung, sagt „PRofilBerater“ Bernhard Kuntz. „Das (hohe) Einkommen ist für sie nur ein (Ersatz-)Indikator dafür, wie sehr sie und ihre Arbeit wertgeschätzt werden.“ Kuntz fragt dann die Berater oft, was ihnen lieber ist: Dass sie bekannt und populär wären, weil sie von TV und Radio als „Stars für einen Tag“ aufgebaut werden? Oder ein prall gefülltes Auftragsbuch, weil sie sich bei ihren Kunden den Ruf „Spezialist für ...“ erworben haben?

Seite 44

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Freitag, 3. Oktober 2014

Disruption Transparenz über die Lieferkette als Voraussetzung, Risikomanagement gewinnt ständig an Bedeutung

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Die Einkaufsberater von morgen und übermorgen

Betbull hat Glück mit Brandl & Talos

Wien. Die Konvergenz der Branchen rund um den Globus erfordert in Beschaffung und Supply Chain Management ganz neue Kompetenzen. „Der Einkauf muss das Potenzial von digitalen Technologien frühzeitig erkennen und sich in der Firma als Innovationstreiber positionieren“, fordert Rudolf Trettenbrein (50), Geschäftsführer der 2011 gegründeten Inverto Austria GmbH mit Stammsitz in der Wiener Mariahilfer Straße. „Der Markt wird unübersichtlicher, die Technologievielfalt nimmt zu, die Volatilität steigt. Hier sind vorausschauende Berater vonnöten, die Firmen nicht nur bei der Kostensenkung unterstützen, sondern auch dabei, Wettbewerbsvorteile durch integrierte Beschaffungslösungen zu sichern.“ Als Prototyp einer Consultingfirma, die das leisten kann, sieht Trettenbrein die Inverto AG – eine internationale Unternehmensberatung mit inzwischen 130 Experten an zehn Standorten in Österreich, Deutschland, Schweiz, Großbritannien, Niederlande, Polen, China und Indien. „Zu unseren Kunden zählen internationale Konzerne, führende Mittelständler und die weltweit größten Private Equity-Unternehmen. Unser Angebot reicht von der Identifizierung und Bewertung von Potenzialen zur Kostensenkung und Leistungssteigerung über deren Umsetzung vor Ort bis zur Professionalisierung der Gesamtorganisation.“

Christopher Schrank führte das Brandl & Talos-Transaktionsteam an.

Wien. Vor dem Hintergrund des schwierigen regulatorischen Umfelds besonders im Kernmarkt Deutschland hat sich der Anbieter und Vermittler von konzessionierten Glücksspielen, Betbull, entschlossen, die drei deutschen Tochterfirmen ebenso wie die maltesische Tochter und damit das gesamte operative Geschäft an die BetterBet-Gruppe zu verkaufen.

Der Kaufpreis von 7,4 Mio. € soll nach Maßgabe bestimmter vertraglich vereinbarter Bedingungen noch um bis zu 1,5 Mio. € nachgebessert werden.

Brandl & Talos unter der Führung von Christopher Schrank hat Betbull als Transaktionsanwalt beraten und auch die für die Umsetzung dieser Transaktion erforderlichen gesellschafts- und kapitalmarktrechtlichen Schritte federführend betreut. (red) www.btp.at

EY hat um 10% mehr Umsatz erwirtschaftet

Die Wertschöpfung im Griff © Ernst&Young/Andi Bruckner

Der Sinn eines solch umfassenden Beratungsansatzes wird deutlich, wenn man sich die Veränderungen in der Wirtschaft genauer anschaut – wie etwa die Tatsache, dass Innovationszyklen immer kürzer und weniger planbar wer-

Helmut Maukner, Country Managing Partner von EY Österreich.

Planungssicherheit erhöhen

Rudolf Trettenbreins Inverto punktet mit einem ganzheitlichen Beratungsansatz.

den. Ein gutes Beispiel bietet die Unterhaltungselektronik: Während ein Hersteller von TV-Geräten früher nur wenige und technisch sehr ähnliche Fernseher im Sortiment hatte, sind es heute oft mehrere 100. Diese bleiben aber immer kürzer auf dem Markt, denn durch den rasanten technologischen Fortschritt sind die Produkte schnell veraltet. Trettenbrein: „Das macht eine ständige Weiterentwicklung der Produkte in sehr kurzen Zeitabständen nötig, denn keine Firma kann es heute riskieren, die Zukunftstechnologie von morgen zu verschlafen.“ Dass das keine leichte Aufgabe ist, zeigt auch die Automobilindustrie: Je nach Modell sind an der Herstellung eines Au-

tos über 1.000 Zulieferer beteiligt.

Dadurch entsteht eine Komplexität in den Lieferantenbeziehungen, die schnell zu Problemen führen kann.

Eine Lösung ist es, die Zahl der Lieferanten zu reduzieren, dafür die verbliebenen Partner aber tiefer in die eigene Wertschöpfungskette zu integrieren.

Angesichts der verkürzten Innovationszyklen ist daher eine viel stärkere Zusammenarbeit mit Zulieferern nötig, die bei der Entwicklung von Produkten mit neuartigen Materialien oder innovativen Lösungsansätzen mitwirken.

Solche engen Partnerschaften sind entscheidend, um in sehr kurzen Zeiträumen neue Produkte auf den Markt zu bringen und damit einen

Nach der Wiederwahl „Rechtsstaatlichkeit verbessern und messbar machen“

Wolff – der neue alte Präsident Hall. Beim Anwaltstag am 27.9. wurde der Salzburger Rupert Wolff (57) von den 80 Delegierten des Österreichischen Rechtsanwaltskammertags einstimmig für drei weitere Jahre zum ÖRAK-Präsidenten gewählt. Auch die bisherigen Vizepräsidenten Marcella Prunbauer-Glaser, Josef Weixelbaum und Armenak Utudjian wurden einhellig in ihren Funktionen bestätigt. Als ÖRAK-Präsident ist

Wolff oberster Repräsentant der 6.000 heimischen Rechtsanwälte und 2.000 Rechtsanwaltsanwärter.

Die Schwerpunkte seiner zweiten Funktionsperiode sieht Wolff darin, die notwendigen Verbesserungen in Justizverwaltung und Rechtspflege sowie im Bereich Rechtspolitik mit einem optimierten Wahrnehmungsbericht sichtbar und die Qualität des Rechtsstaats messbar zu machen.

„Wir werden nicht davor zurückschrecken, unserem Rechtsstaat regelmäßig das Fieber zu messen und bei entsprechender Diagnose Therapieempfehlungen abzugeben“, kündigt Wolff an, der gemeinsam mit seinem Präsidium und Experten an einem Indikator zur Messung der Rechtsstaatlichkeit in Österreich arbeitet, der die Rolle der Rechtsanwaltschaft als justizpolitischer Fürsprecher der Bürger manifestieren soll.

Mehr Geld soll her

© Julia Hammerle

Wien. Das Prüfungs- und Beratungsunternehmen EY (Ernst & Young) hat im per Ende Juni abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/14 den Umsatz in Österreich um knapp 10% von 82 auf 90 Mio. € gesteigert.

Auf globaler Ebene hat EY mit einem weltweiten Umsatz von 27,4 Mrd. USD ein Wachstum von 6,8% erreicht. Die Expansion zieht sich – wie auch in Österreich – durch alle Dienstleistungsangebote: Mit 14,4% wurde die höchste Steigerung in der Managementberatung erzielt, darauf folgen Transaktionsberatung mit 6,5, Wirtschaftsprüfung mit 4,5 und Steuerberatung mit 4,3%. „Das abgelaufene Geschäftsjahr begann für uns mit dem Launch unseres neuen Markenauftritts mit der Vision, bis 2020 weltweit die führende Professional Services Organisation zu sein“, sagt Helmut Maukner, Country Managing Partner von EY Österreich.

EY wurde vor Kurzem zum global attraktivsten Arbeitgeber unter den Professional Services Organisationen gewählt.

Weltweit beschäftigt EY 190.000 Mitarbeiter, davon sind 720 in Österreich tätig. (red)

Wettbewerbsvorteil zu sichern.

Gleichzeitig müssen diese Zulieferbeziehungen aktiv gemanagt werden.

© inverto/Immo Fuchs

© Brandl & Talos

Inverto sieht sich als führende Unternehmensberatung für Supply Chain Management in Europa.

Präsident Rupert Wolff: „Ich will Österreich als stabilsten Rechtsstaat Europas.“

Ein zweiter wichtiger Punkt ist für Wolff die „überfällige“ Anpassung des gesetzlichen Rechtsanwaltstarifs. „Seit 2008 ist die tarifliche Entlohnung von Rechtsanwälten um mehr als 14% weniger geworden, während die Gerichtsgebühren in demselben Zeitraum achtmal erhöht wurden. Der Staat schraubt zwar die Gerichtsgebühren jedes Jahr nach oben, die adäquate Entlohnung derer, die den rechtsuchenden Bürgern zur Seite stehen, wird hingegen auf die lange Bank geschoben.“ (pj)

Ganz wichtig ist laut Trettenbrein auch die Transparenz beim Rohstoffeinkauf. „Insbesondere produzierende Unternehmen, die in der Fertigung auf bestimmte Materialien angewiesen sind, haben mit großen Preisschwankungen an den Märkten und der sinkenden Verfügbarkeit vieler wichtiger Rohstoffe zu kämpfen.“ Laut aktueller Inverto-Rohstoffstudie glauben 70% der befragten Firmen, dass die Preise kurzfristig steigen werden.

Als Chance, sich gegen Preisschwankungen abzusichern, nennt Trettenbrein eine wesentlich breitere Ausrichtung der Beschaffung.

Beim Beleuchtungstechnikanbieter Siteco z.B. – einer OsramTochter – konnte Inverto durch einen Mix von Spot-Käufen, kurzfristigen Verträgen mit festem Materialpreis und längerfristigen und an einen Index gekoppelten Verträgen die Beschaffungskosten für Rohstoffe insgesamt harmonisieren. „Außerdem trägt die Beschaffung wichtiger Produkte in mehreren Ländern, der Aufbau neuer Lieferanten und die Bündelung von Bedarfen zur Senkung der Rohstoffkosten bei.“ Inverto unterstützt nicht „nur“ bei Maßnahmen zur Steigerung der Planungssicherheit, sondern liefert u.a. auch Performance-Analysen, Zielkostenkalkulationen, Contract Management und Potenzialbewertung. „Wir sind auf konsequente Umsetzungsorientierung, gekoppelt mit erfolgsabhängiger Honorierung, fokussiert“, verspricht Trettenbrein. (pj) www.inverto.at

Buch 5-Minuten-Manager

Die wichtigsten Consulttheorien

Wien. In „Der 5-Minuten-Manager“ (books4success, ISBN: 978-386470-176-4, 366 Seiten, 19,99 €) stellen James McGrath und Bob Bates nicht weniger als 89 advisory-Theorien und -Ansätze der größten Denker der Branche vor, von denen jeder Manager zumindest einmal gehört haben sollte.

Die Autoren erklären, wie z.B. „Die sieben Phasen der strategischen Planung nach Johnson und Scholes“ oder Ansoffs moderne Methode des strategischen Managements funktionieren, und werfen Fragen auf, die der Manager vor der Anwendung für sich klären sollte – eine tatsächich sehr inspirierende Fundgrube für alle, die Führungsverantwortung wahrnehmen und wenig Zeit haben; denn alles, was irrelevant ist, wurde gnadenlos gestrichen. Jede Theorie wird auf drei Seiten samt Ratschlägen zur praktischen Anwendung kurz dargestellt – das heißt, dass man sie in fünf Minuten durchgelesen und verstanden hat und bereit ist, sie anzuwenden. (pj) www.plassen-buchverlage.de

A dv i sor y: JU D GE M E NT

Freitag, 3. Oktober 2014

advisory – 43

Menschenwürde Als definitive Verstöße gegen das sittliche Empfinden gelten beispielsweise geschlechtsspezifisch diskriminierende Aussagen

Geschmacklos – aber zulässig Wann sind Werbemaßnahmen als rechtlich unzulässig zu qualifizieren?

Wien. Die Flugzeugabstürze der Malaysia Airlines kosteten mehr als 500 Menschenleben. Unglaublich, aber wahr, dass wenige Stunden nach dem Absturz des Fluges MH17 über der Ostukraine die Anmeldung zur Eintragung von Marken mit dem Wortlaut „MH17“ boomte ... Selbst Malaysia Airlines nahm den Unglücksfall zum Anlass, um mit dem Slogan „My Ultimate Bucketlist“ zu werben.

Was ist „sittenwidrig“?

Wie ist diese PR-Aktion der Malaysia Airlines zu beurteilen?

Mit „My Ultimate Bucketlist“ wurden die Teilnehmer eines OnlineGewinnspiels zur Auflistung ihrer letzten Lebensträume und wohin sie dafür gern reisen würden, aufgefordert; die besten Antworten wurden u.a. mit Flugtickets belohnt.

Geschmacklos oder sittenwidrig?

Vor mehr als zehn Jahren musste der BGH (Deutscher Bundesgerichtshof) zur Sittenwidrigkeit hinsichtlich der Werbekampagne des italienischen Modegiganten Benetton, in der ein menschliches Gesäß, auf dem HIV positiv gestempelt war, Stellung nehmen (BGH IZR 284/00- HIV positiv). Bei der Beurteilung ist die auf Rechtsgrundlage von § 1 UWG (Bundesgesetz gegen den Unlauteren Wettbewerb) entwickelte Rechtsprechung heranzuziehen. Dazu zwei Leitsätze: • Wettbewerbswidrig ist, im geschäftlichen Verkehr zu Wettbewerbszwecken die rein persönlichen Verhältnisse eines Wettbewerbers anzusprechen, wie z.B. religiöse und politische Überzeugungen oder körperliche Besonderheiten. Dies gilt selbst dann, wenn diese Angaben wahr sind und unwiderlegbar vorgebracht wird, dass diese nur zur Aufklärung der Öffentlichkeit über tatsächlich gegebene Sachverhalte beitragen sollen.

• Sittenwidrig ist, im Wettbewerb den eigenen wirtschaftlichen Vorteil mit Werbeaussagen zu suchen, ohne Rücksicht darauf, ob diese bei einem naheliegenden Verständnis die Menschenwürde anderer verletzen, auch wenn sie von anderen Teilen der Öffentlichkeit als unverfänglich oder sogar als eine Meinungsäußerung in guter Absicht aufgefasst werden kann.

wenn diese den Angesprochenen nicht zugleich mit der Anzeige erkennbar werden oder als bekannt vorausgesetzt werden können.

Der BGH hat im Fall Benetton entschieden, dass die Anzeige trotz ihres Charakters als Meinungsäußerung als sittenwidrig zu bewerten war, weil sie die Menschenwürde Aids-Kranker verletze. Auch die Bilder einer ölverschmutzten Ente oder eines ausgebeuteten Kindes (BGH IZR 239/93) wurden als sittenwidrig beurteilt, zumal schockierende Bilder bei einem Verbraucher ein Gefühl des Mitleids und der Ohnmacht auslösen würden und dadurch eine Solida-

„My Ultimate Bucketlist“ Unter Berücksichtigung der oben genannten Grundsätze ergeben sich keine Anhaltspunkte, die von Malaysia Airlines gelaunchte Werbekampagne als unlauter (sittenwidrig) iSd UWG zu qualifizieren.

Letztlich hat sich Malaysia Airlines nur selbst geschadet – oder wollen Sie mit einer Fluglinie reisen, die die Möglichkeit dezidiert nicht ausschließt, dass Sie nicht gesund an Ihr Ziel kommen? www.phh.at

Diese Benetton-Schockwerbung wurde sehr wohl als „sittenwidrig“ beurteilt.

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„Innere Absichten“ Bei einer Werbeanzeige ist grundsätzlich nur maßgeblich, welche Absicht aus dieser selbst spricht.

Der Werbende kann sich nicht auf innere Absichten berufen,

risierung mit dem werbenden Unternehmen und dessen Geschäftstätigkeit herbeigeführt werde.

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Elke Maria Sagmeister (PHH RA) über mögliche Sittenwidrigkeiten.

A DV I SOR Y: PSYC H OLO GY

44 – advisory

Freitag, 3. Oktober 2014

Relativität Manch selbsternannter „Erfolgstrainer“/„Top-Speaker“ ist ein Hungerleider, verglichen mit Consultern, die einfach „gut im Geschäft“ sind

Wenn Berater und Trainer unter massivem Liebesentzug leiden Bei nicht wenigen gut gebuchten Consultern – speziell im B2B-Bereich – registriert man: Sie sind latent unzufrieden.

BERNHARD KUNTZ

Wien. Das Telefon klingelt. Am anderen Ende der Leitung hebt Berater Berger (Name geändert) ab.

Einige einleitende Sätze werden gewechselt, dann beginnt Berater Berger, sein Leid zu klagen.

Sein Unternehmen werfe kaum Gewinn ab. „Ich kann mir gerade mal mein Gehalt ausbezahlen“, klagt der Inhaber einer Drei-VierMann-GmbH. „Und wie hoch ist Ihr Gehalt?“, fragt der Autor dieses Beitrags nach. „15.000 € pro Monat – dazu der Firmenwagen und ...“, gesteht der Berater.

„Berater ,erleiden‘ oft das ganz normale Schicksal jedes BERNHARD KUNTZ

Daraufhin merkt der Autor vorsichtig an: „Das ist doch ein ordentliches Einkommen. Überlegen Sie mal, welche Position Sie in einem Unternehmen haben müssten, um ein Jahresgehalt von 180.000 Euro zu bekommen? Dafür müssten Sie entweder Bereichsleiter in einem Konzern oder Geschäftsführer eines Unternehmens mit 200 oder gar 300 Mitarbeitern sein.“ So hat der Berater das noch nie betrachtet.

Mehr Anerkennung soll her Ähnliche Erfahrungen sammelt man oft mit den Inhabern eigentlich gut florierender Trainingsund Beratungsunternehmen; sie sind unzufrieden mit ihren Einkommen. Und zwar selbst wenn sich die meisten Angestellten – und

© Panthermedia.net/Phovoi R.

Dienstleisters.“

Berufskollegen – danach die Finger lecken würden. Für sie ist ihr dickes Einkommen so selbstverständlich, dass sie es nicht mehr wertschätzen. Also wollen sie permanent mehr und mehr … und verlieren dabei oft das Maß.

Fragt man bei solchen Beratern nach „Warum sind Sie denn unzufrieden?“, „Warum wollen Sie mehr Geld verdienen?“, dann erhält man meist Antworten wie: „Ich mache in den Unternehmen einen Bombenjob. Aber keiner sagt danach: Der Müller hat einen tollen Job gemacht – vielmehr schmücken sich die Bereichsleiter mit meinen Federn.“ Wonach sich die Berater also letztlich sehnen, ist Anerkennung.

Das Einkommen ist für sie nur ein (Ersatz-)Indikator dafür, wie sehr sie und ihre Arbeit wertgeschätzt werden.

ein, ändert aber nichts daran, dass sie unter einem Mangel an öffentlicher Anerkennung leiden.

Also verweisen sie häufig neidisch auf Beraterkollegen, die es in ihren Augen geschafft haben.

Zum Beispiel, weil deren Name öfter in den Medien auftaucht.

Oder weil sie regelmäßig als Kongressredner engagiert werden – aus der Warte der unzufriedenen Berater meist zu Unrecht: „Nehmen Sie mal den ‚…‘. Was in dessen Büchern steht, ist alles nur geklaut.

Oder nehmen Sie den ‚…‘. Was der auf Kongressen erzählt, ist banaler Kram. Und trotzdem kriegt er für einen Vortrag 8.000 Euro.“

Aber die „anderen“ …

Der Autor erklärt in solchen Situationen den Beratern oft: Das ist das ganz normale Schicksal eines Dienstleisters, dass sich die Kunden mit seinen Leistungen schmücken. „Wenn Sie zuhause Ihr Bad neu gestalten lassen, sagen Sie danach doch auch zu Ihren Freunden ‚Wir haben unser Bad neu gemacht’ und nicht ‚Fliesenleger Maier hat unser Bad neu gemacht’.“ Das leuchtet den Beratern meist

Hinter den Berater-Kulissen Sagt man den unter Liebesentzug leidenden Beratern in solchen Situationen „Ihre Berufskollegen haben sich diesen Status über viele Jahre erarbeitet“, dann wollen sie dies meist nicht hören. Und überrascht sind sie, wenn man ihnen rät: „Glauben Sie nicht jedes Ammenmärchen, das ihnen die selbsternannten Erfolgstrainer und Gurus über ihr Honorar erzählen.

Und setzen Sie nicht Bekanntheit mit wirtschaftlichem Erfolg gleich.

Denn diese beiden Dinge gehen oft nicht Hand in Hand.“

Berater-Gefühlsleben Ein- und Verkauf immaterieller Dienstleistungen

Es gibt keine Garantie!

Prioritäten setzen Sollten Sie auch zuweilen entsprechende Gefühle plagen, dann fragen Sie sich: Was ist mir mehr wert (oder wichtig)? Dass Hinz und Kunz mich kennt, weil mein Name ab und zu in Magazinen steht?

Oder ein prall gefülltes Auftragsbuch, weil Sie sich bei Ihren Kunden den Ruf „Spezialist für …“ erworben haben?

Bernhard Kuntz ist Geschäftsführer der PRofilBerater GmbH, Darmstadt. Er ist u.a. Autor der Marketing- und PR-Ratgeber „Die Katze im Sack verkaufen“, „Fette Beute für Trainer und Berater“ sowie „Warum kennt den jeder?“

„Was ist wichtiger: Kurzfristige ,Anerkennung‘ oder das prall gefüllte Auftragsbuch? © Die PRofilBerater

Fallbeispiel. Das Telefon klingelt mal wieder. Am anderen Ende der Leitung ist ein Trainer, der sich bezüglich seiner Positionierung und seiner Marketingstrategie beraten lassen möchte. Detailliert erläutert ihm der Autor, wie eine solche Beratung ablaufen könnte. Ausführlich erklärt er ihm zudem auf Nachfrage, warum er überzeugt ist, dass er ihm beim Lösen seines Problems helfen kann.

Danach folgt ein kurzes Palaver, bevor der Trainer endlich die Frage stellt: „Und welche Garantien bieten Sie mir, dass ich nach der Beratung auch wirklich die Zielgruppe gefunden habe, bei der ich die größten Erfolgsaussichten habe? Und welche Garantien geben Sie mir, dass das Marketingkonzept, das wir erarbeiten, mir auch wirklich die gewünschten Aufträge bringt?“ Fragen, auf die der Autor als Marketingberater mit 20 Jahren Berufserfahrung gewartet hat. Denn sie werden ihm häufig mehr oder minder explizit gestellt – speziell von relativen Newcomern im Beratungsund Trainingsmarkt, die selbst noch wenig Erfahrung mit dem Einkauf von Beratungs- und Bildungsleistungen haben. Also hat er auch eine Standardantwort parat: „Dieselben Garantien, die Sie Ihren Kunden bieten: keine!“ Die Reaktion am anderen Ende der Leitung: langes Schweigen.

Wenn Trainer und Berater selbst vor der Frage stehen „Soll ich die persönliche Dienstleistung Beratung einkaufen?“, wenn also ihr eigener Geldbeutel möglicherweise strapaziert wird. Dann wird ihnen schlagartig bewusst: „Verflucht, beim Einkauf von Bildungs- und Beratungsleistungen kaufe ich ja stets ‚die Katze im Sack‘. Es gibt keine Garantien, kein Umtausch- und Rückgaberecht, etc. Entsprechend unsicher und zögerlich sind sie bei ihrer Entscheidung: Ist das der richtige Anbieter? Lohnt sich für mich die Investition oder sollte ich mein Geld lieber für einen neuen PC ausgeben? Dass sie selbst Tag für Tag versuchen, ihren Kunden die „Katze im Sack“ zu verkaufen, das machen sich viele Trainer und Berater leider nicht ausreichend bewusst.

Liebe Berater und Trainer: Fragen Sie sich ab und zu, wie Sie reagieren, wenn Sie immaterielle Dienstleistungen wie Bildung und Beratung einkaufen! Welche Ängste, Befürchtungen, Erwartungen haben Sie dann? Woran machen Sie Ihre Entscheidung für den Anbieter X oder Y fest? Und ziehen Sie hieraus die nötigen Schlüsse für Ihr Marketing! Dann haben Sie meist schon viel erreicht.

Manch selbsternannter „Erfolgstrainer“ und „Top-Speaker“ ist, verglichen mit den etablierten Trainern und Beratern, die unter ihrer geringen Bekanntheit leiden, ein Hungerleider.

Denn er wird zwar drei, vier Mal pro Jahr für einen relativ gut dotierten Vortrag bei einer Kickoff-Veranstaltung gebucht. Doch ansonsten ist sein Auftragsbuch weitgehend leer – obwohl er etwas hat, wovon viele andere Berater träumen, weil es ihrem Ego schmeichelt: eine hohe Bekanntheit.

BERNHARD KUNTZ

a dv i sor y: L AW/ I N TE R N ATIO N A L

Freitag, 3. Oktober 2014

advisory – 45

Wettbewerbsrecht Mehr Transparenz – u.a. sollen Settlementverfahren rechtlich viel klarer geregelt werden

short

Wie Wettbewerb besser funktionieren könnte

Plaut-AR verlängert Johann Grafl als CEO

Johann Grafls Vorstandsvertrag läuft nun bis Ende des Jahres 2019.

Ganz knapp vor dem Startschuss: Die Sozialpartner empfehlen gravierende Änderungen für das heimische Wettbewerbsrecht.

Neue Maßstäbe für die BWB Verbesserungsbedarf gibt es auch auf der Ebene des Vollzugs.

Ein wichtiges Thema dabei ist die transparente Ausgestaltung der Verfahren bzw. der Information.

Hier gilt das Motto: „Objektive, umfassende Information zum richtigen Zeitpunkt“. Die BWB trifft als zentrale Behörde zum Schutz des

Technologie „Early Adopter“ verdienen über 30% mehr

IT-Pioniere haben klare Vorteile Boston. Wer als „Early Adopter“ nicht davor zurückschreckt, veraltete IT-Technik durch innovative Neuentwicklungen zu ersetzen, kann mit höheren Umsätzen und einer stärkeren Marktposition rechnen. Dieses Resultat bringt eine Analyse der Harvard Business Review (HBR), die mit Unterstützung von Verizon Enterprise die Auswirkung der Adaption neuer IT-Technologien untersucht hat. „Der Einsatz neuer Technologien kann Wettbewerbsvorteile mit sich bringen“, erklärt Angelia Herrin, Leiterin des Bereichs Research and Special Projects bei HBR. Ihrer Meinung nach agieren die meisten Betriebe viel zu zögerlich, wenn es um den Umstieg auf Neues geht. © Florian Staudacher/Wikipedia/CC BY 3.0

Die Einschätzung der HBR-Expertin basiert auf den Ergebnissen einer Umfrage unter insgesamt 672 führenden Mitarbeitern aus verschiedenen Wirtschafts- und Technologiebetrieben weltweit.

Diese fokussierte inhaltlich vor allem auf Technologien, die HBR als „die großen Fünf“ bezeichnet:

Mobile, Social, Cloud Computing, Advanced Analytics und Maschinezu-Maschine-Kommunikation.

Interessant sind die geografischen Unterschiede: Während sich auf den Märkten in Lateinamerika, dem Nahen Osten und Afrika vornehmlich IT-Pioniere tummeln, scheint es in Europa, Asien und Nordamerika durchwegs größere Vorbehalte und Hürden zu geben, eine veraltete Technologie zugunsten einer neuen aufzugeben. (red)

Veraltete IT-Technologie sollte zeitnah durch Innovationen ersetzt werden.

M&A-Investitionen Wachstumschancen sichern

PwC: China bleibt im Fusionsfieber Frankfurt/Main. M&A-Aktivitäten in China haben 2014 den höchsten Stand seit drei Jahren erreicht.

Laut der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC kam es bis dato zu 2.098 Fusionen und Übernahmen mit chinesischer Beteiligung im Wert von 183 Mrd. USD (142,65 Mrd. €). Damit ist das Volumen der Transaktionen gegenüber dem zweiten Halbjahr 2013 um 18 und gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 73% gestiegen. „Tonangebend“ waren dafür 30 große Transaktionen mit einem Wert von je mehr als einer Mrd. USD. „Die Käufer möchten sich mit Fusionen und Übernahmen Wachstumschancen in einem härteren Konkurrenzumfeld sichern“, sagt Jens-Peter Otto, Leiter der China Business Group von PwC. „Wir rechnen auch im zweiten Halbjahr mit einer positiven Entwicklung des M&A-Geschäfts in China.“ Für ausländische Firmen, die investieren wollen, bleibt die Volksrepublik attraktiv. Ihre M&A-Aktivitäten stiegen von 8,5 Mrd. USD im zweiten Halbjahr 2013 auf den Rekordwert von 13 Mrd. USD zwischen Jänner und Juni 2014.

Unternehmen aus Europa sehen weiter Potenzial und treten in China als Käufer auf. Aber auch umgekehrt stehen Europa und Nordamerika bei chinesischen Investoren hoch im Kurs. Von den 119 Deals außerhalb Chinas wurden 39 in Nordamerika getätigt, gefolgt von Europa mit 34, Asien (33) und Ozeanien (acht). Übernahmen und Fusionen in Afrika (drei) und Südamerika (zwei) spielten der Anzahl nach dagegen keine große Rolle. (red)

Hotspot für Investitionen: China bleibt im Übernahme- und Fusionsfieber.

Stiftungsvorstände sind oft falsch versichert

© Koban soldora/Markus Bacher

Wichtig sind dem Beirat vor allem die sogenannten SettlementVerfahren (vorzeitige/einvernehmliche Verfahrensbeendigung) zwischen der Bundeswettbewerbsbehörde und den von Kartellabsprachen betroffenen Unternehmen, die sowohl hinsichtlich des Verfahrensablaufs als auch im Bezug auf Transparenz kontrovers diskutiert werden.

Das Settlementverfahren soll einer „klaren rechtlichen Regelung

lichung von rechtlichem Gehör im Vorverfahren. Die umfassenden Ermittlungsbefugnisse der BWB sollen dadurch abgesichert werden, dass Sachverhalte und Beweismittel während des laufenden Kartellverfahrens nicht verjähren können.

Last but not least verweist der Beirat pauschal auf die noch nicht implementierten Empfehlungen aus seiner Studie 2010, die auch weiterhin relevant und deren Umsetzung anzustreben seien.

Dazu zählen u.a. eine Verbesserung der Ressourcenausstattung der Behörden, Überlegungen für die Einführung einer Beweislastumkehr für den Energiebereich sowie zur verbesserten Ausschöpfung der Kooperationspotenziale zwischen sektorspezifischer Regulierung und allgemeiner Wettbewerbsaufsicht. (red)

Wettbewerbs besondere Transparenzverantwortung – es obliegt ihr daher, die Öffentlichkeit über wettbewerbsrelevante Vorgänge umfassend und nach gleichen Kommunikationsgrundsätzen zu informieren. Das umfasst auch eine Gesamtfallberichterstattung nach Abschluss der entsprechenden Einzelverfahren; wo notwendig, seien dafür gesetzliche Regelungen zu erlassen, rät der Beirat.

In Verfahren bei der BWB ist aus Unternehmenssicht die Einhaltung der einzelstaatlichen und europarechtlichen Verfahrensgarantien zu gewährleisten. Dazu zählen etwa die Absicherung des Kronzeugenstatus, die Frage der Akteneinsicht für betroffene Unternehmen und Geschädigte, die Hinzuziehung einer Vertrauensperson in sensiblen Situationen und die Ermög-

© Qilai Shen/EPA/picturedesk.com

zugeführt werden“, empfiehlt der Beirat. So sollen Settlements erst nach offizieller Verfahrenseinleitung (mit Bekanntgabe der Beschwerdepunkte) vor dem Kartellgericht möglich sein. Über den Ausgang dieser Verfahren sollen die gleichen Transparenzgrundsätze gelten wie bei sonstigen Verfahren, das heißt u.a. keine verkürzten Beschlussausfertigungen.

Transparente Settlements

Die „großen Fünf“

Wien. Der Aufsichtsrat der Plaut AG hat am 30.9. die Verlängerung des ursprünglich bis 31.12.2014 laufenden Vertrags von Johann Grafl als Vorstand bis 31.12.2019 verlängert. Der Beschluss erfolgte einstimmig. Grafl ist seit Jänner 2007 Plaut-Vorstand.

Die Unternehmensberatung wurde im Jahr 1946 in Hannover von Hans-Georg Plaut gegründet.

Mit mehr als 1.000 realisierten Projekten ist Plaut seit mehr als einem Vierteljahrhundert einer der erfolgreichsten SAP-Partner. Die Gruppe ist in Österreich, Deutschland, der Schweiz sowie in den CEE- und CIS-LändernRumänien, Tschechische Republik, Polen und Russland mit über 280 Mitarbeitern vertreten.

Seit September 2011 ist Plaut Teil der msg-Unternehmensgruppe. Die Plaut Aktiengesellschaft (Wien) notiert im General Standard des Geregelten Marktes der Frankfurter Wertpapierbörse. (pj)

© Panthermedia.net/Stefan Schurr

Wien. Wettbewerbspolitik ist ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaftspolitik, und die Sozialpartner engagieren sich seit vielen Jahren für die Einhaltung und Weiterentwicklung des österreichischen und europäischen Wettbewerbsrechts. Vor Kurzem hat nun der Beirat für Wirtschafts- und Sozialfragen die Studie „Effizienz – Rechtsstaatlichkeit – Transparenz im österreichischen Wettbewerbsrecht“ vorgelegt.

Der Beirat hatte bereits 2010 die „Zukunft der Wettbewerbspolitik in Österreich“ untersucht. Diese Studie und die daraus resultierenden Empfehlungen waren damals ein wesentlicher Beitrag für die Gestaltung der letzten Kartell- und Wettbewerbsgesetznovelle, die mit 31. März 2013 in Kraft getreten ist.

Seit der Studie 2010 hat sich der Kartellrechtsvollzug merklich intensiviert; im Gefolge großer Kartell- und Fusionskontrollfälle haben sich neue Probleme und Diskussionsfelder ergeben. Die neue Studie sieht der Beirat als „Beitrag der Sozialpartner zu den von der Bundesregierung beschlossenen wettbewerbspolitischen Reformvorhaben im Regierungsprogramm bis 2018“.

© Plaut

Sozialpartner empfehlen Änderungen – Beirat präsentiert Studie zu Effizienz und Rechtsstaatlichkeit.

Koban soldora-GF Georg Aichinger: „Fallstricke für Stiftungsvorstände“.

Wien. Bei Verlusten im Zusammenhang mit Veranlagungen oder Fehlentscheidungen, die Stiftungsvermögen schmälern, wird rasch nach Schuldigen gesucht und oft in der Person des Stiftungsvorstands gefunden.

Dann sind es zu schnell oder ohne ausreichende Faktenlage gefällte Entscheidungen, die bei den Entscheidungsträgern eine persönliche Verantwortung nach sich ziehen. „Aktuell gibt es einige Tausend Privatstiftungen in Österreich, doch maximal 10% der Vorstände sind ausreichend versichert“, warnt Georg Aichinger, Geschäftsführer von Koban soldora und MitAutor des neu erschienenen „Praxishandbuchs Stiftungsmanagement“. „Eine Berufshaftpflichtversicherung für Anwälte oder Steuerberater bietet in der Regel keinen Schutz.

Insbesondere dann, wenn der Sorgfaltsverstoß nicht auf die Beratungstätigkeit, sondern die Organfunktion zurückzuführen ist. Die Zuordnung des Fehlverhaltens stellt in der Praxis keine leichte Übung dar – ein Wiedersehen vor Gericht ist daher leider keine Seltenheit.“ (pj)

A dv i sor y: ta l k

46 – advisory

short

Ehrenvolle Nominierung für PHH Rechtsanwälte

Freitag, 3. Oktober 2014

Dauerthemen Bestellungsmodalitäten, Unabhängigkeit, „Chemie“ bei der Zusammenstellung, etc.

Visionäre Aufsichtsräte Im hochkarätigen Publikum wurden u.a. gesehen: Eva Marchart (CEO Raiffeisen Centro Bank), Franz Witt-Dörring (CEO Schoellerbank), Constantin Veyder-Malberg (Vorstand Capital Bank), Herbert Cordt (AR-Vorsitzender der RHI), Michael Knapp (AR-Chef Immofinanz), Jan Homann (AR-Spitze Constantia Flexibles), Matthias Albert (Vorstand Bank Gutmann), Natascha Friedl (CFO Steyr Motors), Investor Peter Goldscheider (Epic Invest), Leitbetriebe AustriaGeschäftsführerin Monica Rintersbacher sowie die Manager und ExBörse-Chefs Erich Obersteiner und Stefan Zapotocky. (pj)

CSE Auszeichnungen durch das Justizministerium

Cycle Challenge Fast 43.000 € für die UNICEF

Wien. Mehr als 40 Experten wurde vorige Woche im feierlichen Rahmen im Palais Trautson (Justizministerium) die internationale Zertifizierung „CSE – Certified Supervisory Expert“ verliehen. „Experten mit dem CSE-Gütesiegel haben das ausgewiesene Wissen für die Ausübung der verantwortungsvollen Aufsichtsratstätigkeit“, sagt Alfons Helmel, GF der Zertifizierungsstelle incite des WKO-Fachverbands Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT. Insgesamt gibt es in Österreich bereits 111 zertifizierte Aufsichtsratsexperten, die Lehrgänge zum CSE haben mehr als 230 Teilnehmer absolviert. Neu ist das „Planspiel Aufsichtsratssitzung“, das einen realistischen Ablauf einer Aufsichtsratssitzung widerspiegelt.

London/Wien. DLA Piper hat im Rahmen der globalen Partnerschaft mit UNICEF am 25.9. in zehn Büros in Europa und im Nahen Osten eine Fundraising Cycle Challenge abgehalten. Am simultan veranstalteten Event beteiligten sich 29 Teams mit je 6 bis 10 Radfahrern, die für die gute Sache auf einem Spinning Rad in die Pedale traten, um auf einem gemeinsam genutzten Bike innerhalb von vier Stunden die größtmögliche Distanz zu erstrampeln.

Das Brüsseler Team schaffte mit 279,11 die meisten Kilometer. Die Kanzlei verdoppelte den erradelten Gesamtbetrag von 21.403 €, womit sich UNICEF über eine Spende von 42.806 € freuen kann. „Die Partnerschaft zwischen DLA Piper und UNICEF unterstützt Hilfsprojekte

Aufsichtsräte als hochwertige Experten ans jeweilige Unternehmen binden …

VERSTÄRKUNG FÜr TaylorWessing e|n|w|c

für Kinder in Bangladesch, um deren rechtliche soziale Situation zu verbessern“, erklärt RecruitmentPartner Stephan Nitzl. (pj)

Stephan Nitzl, Recruitment-Partner, Leiter der DLA Piper-Employment-Gruppe.

Menschen, über die man spricht

Markus Roth ist neuer Obmann der Fachgruppe UBIT in OÖ

© Horváth & Partners/Ranger

Linz. In der Fachgruppe Unternehmensberatung und Informationstechnologie, mit 7.320 Mitgliedern die zweitgrößte Fachorganisation der WKOÖ, wurde ein Führungswechsel vollzogen. Markus Roth, GF des IT-Unternehmens Creative BITS mit Sitz in Traun, löst Gabriele Kössler, die seit 2012 Obfrau der Fachgruppe war, an der Spitze der Branchenvertretung ab.

Der gebürtige Tiroler absolvierte die HTL für Betriebstechnik und Maschinenbau in Jenbach und studierte Datentechnik und Informatik in Linz. 1998 gründete er Creative BITS. Unternehmensschwerpunkte sind u.a. webbasierte Automatisierungslösungen sowie der Vertrieb von Eigenprodukten wie der Bedürfnisanalysesoftware Klaros und der Vertriebssoftware maraCash. Neuer Obmann-Stellvertreter der Fachgruppe ist Bernhard Winkler aus St. Martin i. Mk., der damit Gerhard Stürmer nachfolgt. (pj)

© Taylor Wessing

Christine Haager (37) verstärkt das Litigation- sowie Employment-Team von TaylorWessing e|n|w|c Rechtsanwälte als Senior Associate.

Die aus Wien stammende Rechtsanwältin hat Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre studiert und sich bereits früh auf Prozessrecht, Arbeitsrecht und ­Vertragsrecht spezialisiert.

Erfahrung sammelte die promovierte Juristin und Betriebswirtin in mehreren namhaften Sozietäten wie Lansky, Ganzger & Partner, Baker & McKenzie oder DLA Piper.

Auch in der Telekombranche sowie in einer Bank war Haager bereits juristisch tätig.

Als ehemalige Leistungs­ sportlern ist neben Disziplin und Ausdauer auch persönlicher Einsatz für Haager kein Fremdwort. Und so geht sie auch einer intensiven Lehrtätigkeit nach: Sie unterrichtet im Bereich Unter­ nehmensrecht, Vertrags­ recht, Zivilrecht und Arbeitsrecht an mehreren Bildungs-­ Institutionen in Wien, darunter BFI sowie VHS. (pj)

DLA Piper radelt für guten Zweck

P E R F ORM A N C EB E R AT U N G

Stefan Hauer verstärkt das Kompetenzzentrum für Konsum- und Industriegüter von Horváth & Partners Österreich.

Der 28jährige Oberösterreicher wird vorrangig Aufgaben im Bereich Unternehmenssteuerung und Performance-Optimierung übernehmen.

Nach Abschluss des BWL-Studiums an der Wiener WU startete Hauer seine Berufslaufbahn in der Stabsstelle des Marktvorstands bei A1 Telekom Austria. Danach war er drei Jahre im Red-Bull-Konzern für die Businessplanung von Carpe Diem verantwortlich.

DI GITALE B ERATUNG

Michael Ionita (30) erweitert als Kursleiter der Vienna Digital Academy das Team des Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Vienna Digital.

Der studierte Medieninformatiker (TU Wien) und ehemalige CEO von RealLifeConnect wird in seinen Trainings das (technische) Potenzial von Social Media aufzeigen sowie Chancen und Risiken veranschaulichen: Social Graph, Facebook API-Schnittstellen, FacebookConnect-Prozesse, Social Data, Re-Targeting, Tracking & Analytics, etc.

© UBIT OÖ

Krems. Am Donnerstag, 11.9., luden anlässlich des runden Geburtstags „20 Jahre TPA Horwath in Krems“ Karl Schwarz und sein Team zur Jubiläumsfeier in den Winzerhof der Familie Dockner in Höbenbach. Rund 150 Gäste waren der Einladung zur Führung durch den Weinkeller der Familie Dockner gefolgt, danach folgte u.a. ein von Erich Rupp und Andreas Jaksch gestaltetes musikalische Programm. (red)

Der Aufsichtsrat müsse kompetenter Sparring-Partner des Vorstands sein, betonte auch Rechtsanwalt Jörg Zehetner (KWR). (pj)

© incite/Christian Redtenbacher

© TPA Horwath

Gepriesene Aufsichtsratsexperten

Seit 1994 ist das TPA Horwath-Team von Karl Schwarz in Krems präsent.

Benedikt Spiegelfeld, Edith Hlawati, Josef Fritz, Roman Pongracz, Friedrich Rödler.

© DLA Piper

Zwei Jahrzehnte TPA Horwath in Krems

„Live“ bei der Diskussion

PÄDAGOGIS CH E B ERATUNG © Florian Stecher

Wien. PHH Rechtsanwälte wurde für die JUVE Awards 2014 als „Kanzlei des Jahres Österreich“ nominiert. In 18 Kategorien gibt es Auszeichnungen für die Kanzleien bzw. die InhouseTeams des Jahres. „Die JUVE Awards zählen zu den wichtigsten Maßstäben für den deutschen Kanzleimarkt“, kommentiert Stefan Prochaska, Managing Partner PHH Rechtsanwälte. Die Preisverleihung findet am 23.10. in der Alten Oper in Frankfurt statt. (red)

reichischen Post AG, Friedrich Rödler, derzeitiger Aufsichtsratsvorsitzender der Erste Group Bank AG, und Benedikt Spiegelfeld, Seniorpartner von CHSH.

© Board Search GmbH

Stefan Prochaska, Managing Partner PHH Rechtsanwälte.

Wien. Am 24.9. lud CHSH Cerha Hempel Spiegelfeld Hlawati gemeinsam mit Board Search und GCI zu einem „Business Breakfast der anderen Art “ zum Thema „Wettbewerbsvorteil Aufsichtsrat“.

Zunächst präsentierte der Geschäftsführer der GCI Management GmbH, Roman Pongracz, eine neue Aufsichtsratsstudie, um den Status quo festzuhalten. Anschließend betonte Josef Fritz, Geschäftsführer der Board Search GmbH, dass der Aufsichtsrat berufen ist, wesentlich an der Gestaltung der Unternehmenszukunft mitzuwirken – als Ratgeber, Coach und Sparringpartner. Das Gremium kann nicht nur beim erfolgreichen Bewältigen der anstehenden Herausforderungen Nutzen stiften, sondern beim Weichenstellen für die Zukunft. Am Podium diskutierten Edith Hlawati, Partnerin von CHSH und derzeit stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Öster-

© Katharina Schiffl

© PHHV

Eine neue Sicht aufs „Amt“: Aufsichtsräte sollen nicht „nur“ Kontrolleure, sondern auch Gestalter sein.

Zwetelina Ortega, Gründungsgeschäftsführerin von „Wirtschaft für Integration“, wird Unternehmerin und startet mit einem innovativen pädagogischen Beratungsangebot für mehrsprachige Erziehung.

Das Angebot von „Linguamulti“ richtet sich an Eltern, Lehrer, Kindergartenpädagogen sowie Kinder und Jugendliche. (Ortegas Tochter wächst mit den Sprachen Deutsch, Bulgarisch und Spanisch auf.) Offeriert werden Beratung und Workshops in Österreich und Deutschland: www.linguamulti.at