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INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY.

SEPTEMBER 2011 – 73

60 SEKUNDEN KURZFILM

US-Jeansmarke Levi’s produziert Werbefilm zur Rettung der Dritten Welt Seite 80

© M. Jahreis/pixelio.de

© Levi’s Go Forth

entertainmentbiz ONLINE GLÜCKSSPIEL-BOOM

Mit 240 Mrd. Euro Jahresumsatz zählt die Branche zu den Weltmeistern Seite 87

ZUCKERBERG BERG MISCHT JETZT DAS MUSIK-BIZ AUF © Chris Ratcliffe/Pool

„steirischer herbst“ wird von EU ausgezeichnet

© Christian Messner

SHORT

Wien. „rosensprung“ präsentiert am 16. September die neue CD 60‘ (Blauschacht/Hoanzl), die im Rahmen von Soho Ottakring 2010 entstanden ist.

Die Musiker Tobias Leibetseder, Gernot Manhart, Roland Czaska und Robert Kern gestalten eine Klangskulptur, die in der Kalvarienberggasse in Wien uraufgeführt wurde.

Innerhalb von drei Zyklen zu je 60 Minuten interpretieren „rosensprung“ den Stadtraum durch akustische Interventionen zur gleichzeitig laufenden Video-Installation „soho walk“ von Friedrich Zorn. www.rosensprung.at

© Microsoft

Kunstfestival Durch die Vernetzung verschiedenster Kunstrichtungen hat sich der „steirische herbst“ nach mehr als 40 Jahren als einzigartiges Kunstfestival in Europa positioniert und wird jetzt auch mit EUGeldern gefördert.

Seite 74

© Ian Douglas

Vancouver. Das erfolgreiche Xbox-Steuerungssystem Kinect, genauer gesagt dessen Tiefensensor, ermöglicht das dreidimensionale Erfassen von Gegenständen und Räumen in 3D und sogar die Interaktion mit ihnen. Das von Microsoft Research und drei universitäten Einrichtungen entwickelte Projekt KinectFusion wurde auf der diesjährigen „Siggraph“-Messe präsentiert.

Neben erweiterten MultitouchAnwendungen über beliebige Oberflächen bieten sich diverse Augmented-RealityFunktionen oder dynamische Physiksimulationen in Echtzeit an. www.siggraph.org

INHALT

Austro-Musikgala Seit ihrer Gründung im Frühjahr 1986 haben die Untouchables mehr als 2.200 Konzerte gespielt

„25 Jahre Untouchables“-Jubiläumskonzert

tonträger & konzert > Warner Music: Personalrochaden nach Verkauf 76 > Popkomm: Branchentreff im Zeichen von „Cloud“ 77 > Karriere: Fußballer Mehmet Scholl gründet Musiklabel 78

© Tony Schönhofer

tv, dvd & kino > Sony Pictures: HerzschmerzFilme für junge Frauen 80 > „bulb fiction“: Die EU und die Glühbirnenlüge 83 gaming & betting > Nintendo: Abgespeckte Wii fürs Weihnachtsgeschäft 86 > Century Casinos: Die NettoErlöse stiegen um 21% 87

US-Choreograf Miguel Gutierrez flirtet in „Heavens what have I done“ mit dem Grazer Publikum, bis ihm der Himmel auf den Kopf fällt.

Tanzen erlaubt: The Untouchables bieten beim Jubiläumskonzert im Metropol einen Querschnitt durch 25 Jahre Rhythm & Blues, Soul, TexMex, Rock’n’Roll und Sixties.

Wien. Neben den unbestechlichen Herren J.B. Rabitsch, Little Willie „The King” Graf, Herbert „Apache” Novacek, Ulli „Guitar “ Winter und Toni „Radio” Griebaum werden mehrere Freunde und Musikerkollegen der Untouchables dem Konzert am 17. September im Wiener Metropol ab 20 Uhr zusätzlich eine besondere Note verleihen: Meena Cryle, Betty Semper, Ulli Bäer, Boogie-Weltmeister Hannes Jaric und Gerhard „Jagger” Parisi haben ihr Kommen zugesagt.

Die aktuelle CD „Doin’ it“ ist ein Auszug aus allen bisher erschienenen Tonträgern. Sie gibt einen

guten Überblick über das LiveProgramm der Band und über frühe Studioarbeiten. Zu einigen Nummern wurden Videos produziert, die bereits seit Jahren immer wieder im TV zu sehen sind.

Durch das Miteinbeziehen des Publikums in das Konzertgeschehen gelingt es den Musikern bei jedem Gig, innerhalb kürzester Zeit ein Naheverhältnis herzustellen.

Es wird kaum einen Besucher geben, der einen Auftritt der Untouchables nicht in fetziger Erinnerung hätte. www.wiener-metropol.at www.untouchables.at

C OV ER

74 – entertainmentbiz

September 2011

steirischer herbst Seit 40 Jahren gibt es in Graz eines der weltweit wenigen Festivals für zeitgenössische Künste

KOMMENTAR

Ein Festival neuer Kunst erfindet sich immer neu

Ein Branchentreff für Kultur-Anbieter

Vom 23. September bis 16. Oktober liegt der Fokus auf kulturellen und sozialen Parallelwelten.

DINO SILVESTRE

Graz. „Zweite Welten“ – so lautet das Leitmotiv beim diesjährigen steirischen herbst – fragt nach kulturellen, sozialen, politischen, psychologischen Parallelwelten: als gedankliche Alternativen, Denkmodelle, Hebel für Paradigmenwechsel, die uns plötzlich die Dinge anders sehen lassen.

Den Blick, die Parameter etwas verschoben – und schon geraten die Dinge ins Rutschen: Den Fokus anders eingestellt, das Klare verschwimmt, das Verschwommene wird klar, und wir erkennen andere Strukturen, andere Schichten, andere Wirklichkeiten.

GEORG BIRON

ie globalen ökonomischen und sozialen Entwicklungen stellen große Herausforderungen für Kulturpolitiker, Kulturanbieter und ihre Kooperationspartner dar. Heute besteht verstärkt die Notwendigkeit, betriebswirtschaftliche Strukturen im Management- und Marketingprozess zu etablieren und sich mit neuen Themen und Problematiken auseinanderzusetzen. In Themenforen erörtern Experten aus Wirtschaft, Kultur, Medien und Wissenschaft unter anderem die Kulturkommunikation in Wirtschaftsunternehmen, Social Media Marketing, Kulturmarketing, die EU-Kulturförderung, Kultursponsoring sowie rechtliche und steuerliche Aspekte. Neben informativen Hintergrundinformationen geben zahlreiche Beispiele aus der Praxis Einblicke in erfolgreiche Kooperationsmodelle und neueste Entwicklungen ...

Am 27. und 28. Oktober findet in Berlin zum dritten Mal Deutschlands größter Branchentreff für Kulturanbieter und Kulturinvestoren im deutschsprachigen Raum statt (www.kulturinvest.de).

Diskutiert wird dabei das Zusammenwirken von Kultur und Wirtschaft sowie neueste Trends und Innovationen.

Ich bin schon sehr gespannt, wie viele österreichische VIPs und/oder Politiker bei diesem Meeting als Interessenten anwesend sein werden ...

D

Die herbst-Ausstellung „Zweite Welt“ – konzipiert vom kroatischen Kuratorinnenkollektiv What, How & for Whom/WHW – nutzt das Potenzial möglicher und unmöglicher zweiter Welten als Projektionsfläche für imaginäre und politische Perspektivenwechsel – und ist dabei doch fest in der geopolitischen Wirklichkeit unserer Zeit verwurzelt.

„Ich bin der Meinung, dass die sinnliche und die ästhetische Erfahrung für die Menschen etwas unglaublich Wichtiges ist.“ VERONICA KAUP-HASLER „HERBST“-INTENDANTIN

Culture Subventionen

Um eine Parallelwelt mitten im Leben dreht sich die herbst-Konferenz „Der Patient“.

Theoretiker und Praktiker gehen der Frage nach, welche Rolle die Krankheit als permanent präsente zweite Welt inmitten der ersten heute spielt, als Realität, als Metapher, als Entwicklungslinie und als Lebens- und Möglichkeitsform.

Paradox (und etwas selbstironisch) kann man den steirischen herbst als Festival der Avantgarde mit Tradition bezeichnen.

Seit über 40 Jahren ist der steirische herbst eines der weltweit

Graz. Während fast alle steirischen Kulturorganisationen zum Teil massive Budgetkürzungen hinnehmen müssen, kann sich der steirische herbst über zusätzliche Mittel freuen, denn die EU subventioniert das Festival mit dreimal 100.000 € im Rahmen des „Culture Programme 2007-2013“.

Der „herbst“ ist das einzige Festival in Österreich, das diese EU-Förderung bekommt. Insgesamt gab es 700 Bewerber, nur 18 davon werden gefördert.

Die Größe, seine Ausrichtung auf die verschiedenen Kunstsparten und Theoriebereiche, die Einzigartigkeit der Programmierung, die Kooperation mit einer Vielzahl von Institutionen aus verschiedensten Bereichen und Ländern mache den herbst im europäischen Vergleich außergewöhnlich, hieß es in der Beurteilung durch die Jury des „Culture Programme 2007-2013“ der Europäischen Kommission, die den „Support to European cultural festivals“ auswählt.

steirischer herbst-Intendantin Veronica Kaup-Hasler bringt zeitgenössische Kunst aus aller Welt nach Österreich.

wenigen Festivals für zeitgenössische Künste, das seinem Wesen nach wahrhaft multi-disziplinär ist. Lange bevor die Vernetzung der Künste als Forderung in aller Munde war, integrierte er Kunst, Musik, Performance, Tanz, Theater, Literatur, Architektur, Neue Medien und Theorie – im Laufe der Jahre mit unterschiedlichen Schwerpunkten, immer aber selbstbewusst aus den jeweiligen Bedingungen des Genres heraus.

Als Dialog, der die spezifischen Eigenheiten der Ästhetiken und Praxen zwar hinterfragt, nicht aber nivelliert.

Festival mit Ecken & Kanten Immer wieder in seiner Geschichte hat sich der steirische herbst neu erfunden und zeigt sich als eine amorphe Institution in progress, die sich von Jahr zu Jahr die Frage nach den eigenen Bedingungen und Notwendigkeiten als Plattform neuer Kunst stellt.

Der steirische herbst ist als Festival besonders: Durch seine Vielstimmigkeit, durch die forcierte Kommunikation zwischen den verschiedenen künstlerischen Disziplinen, durch die Verschränkung von ästhetischen Positionen mit theoretischem Diskurs zeigt das Festival Ecken und Kanten.

Die 42-Jährige herbst-Intendantin Veronica Kaup-Hasler hat mit Budget-Provisorien und Subventi-

© Anne Van Aerschot

300.000 Euro von der EU

© corn

Avantgarde mit Tradition

Die heurige Eröffnung gestaltet Anne Teresa De Keersmaeker mit ihren Tänzern.

onskürzungen des Landes zu kämpfen. „Andererseits“, so Kaup-Hasler, sei man durch Sonderförderungen von Land und Bund und „durch treue und neue Sponsoren weiterhin motiviert“. Positiv sei auch das „Culture Programme“ der EU, die den „herbst“ mit immerhin 300.000 € auf drei Jahre unterstützt.

In einem Statement zum steirischen herbst sagt Kaup-Hasler im Printmagazin Fazit: „Die Gesellschaft braucht Bildung. Und Kunst hat auch einen Bildungsauftrag, der natürlich nicht immer didaktisch wie aus einem Lehrbuch ist.

Aber wenn wir nicht in Bildung und damit auch in Kunst investieren, also in etwas, das nicht unmittelbar einen Profit bringt, werden wir wirtschaftlich absacken.

Es gibt keinen Fortschritt, wenn wir nicht in diese Bereiche investieren.“

lichkeit hinterlassen haben, was den Ruf der Stadt Graz als aufgeschlossene Kunst- und Kulturstadt begründet hat und seither immer wieder neu verankert.

97% Auslastung Die Eröffnung gestaltet die Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker mit Tänzern und dem Vokalensemble Graindelavoix, die Musik dazu stammt aus dem 14.

Jh. Darüber hinaus gibt es Aufführungen vom Theater im Bahnhof oder Eszter Salamon, Texte von Gerhild Steinbuch, Jörg Albrecht und Johannes Schrettle.

„Als der ‚herbst‘ entstanden ist, gab es die

Graz bietet Netzwerke

Oper, das Schauspiel-

Die Helmut-List-Halle als Maschinenhalle, in der Automatenklaviere von Tänzern gespielt werden, eine begehbare Explosion als Festivalzentrum, ein Vorhang für das Rathausportal – seit über 40 Jahren ist der steirische herbst eine Plattform für neue, oft außergewöhnliche Kunstprojekte.

Lange bevor Crossover bei unterschiedlichen Sparten in aller Munde war, integrierte der steirische herbst Bildende Kunst, Musik, Performance, Tanz, Theater, Literatur, Architektur, Neue Medien und Theorie; die Einbeziehung und Vernetzung internationaler wie regionaler Künstler, Szenen und Kontexte ist dabei wichtig.

Der steirische herbst 2011 wird am 23. September eröffnet. Recherchen, Prozesse, Entwicklungen gehören ebenso zu diesem Festival wie spektakuläre Aufführungen, große Ausstellungen, raumgreifende Konzerte, architektonische Forschungen, öffentliche Debatten und nächtelanges Feiern.

Das Festival blickt auf eine Reihe innovativer, immer wieder auch Kontroversen auslösender Kunstprojekte zurück, die insgesamt starke Nachbilder in der Öffent-

haus und das Forum Stadtpark. Jetzt jagt ein Ereignis das nächste.

Deshalb müssen sich die Strategien ändern.“ VERONICA KAUP-HASLER

„Das Konzept des heurigen Festivals ist vollkommen anders, leichter, weniger aufwendig, vielleicht auch radikaler“, sagt Intendantin Veronica Kaup-Hasler und hofft auf starke Publikumsbeteiligung.

Im Vorjahr hatte das Festival rund 43.000 Besucher, was eine Auslastung von 97% bedeutete. „Wir hatten im Vorjahr eine Medienpräsenz sondergleichen“, so Kaup-Hasler. „Ob FAZ, El Pais, Süddeutsche, 3Sat und die lokalen Partner, da war wirklich so viel los, und es wurde auch wahrgenommen, wie dieses Thema in allen Bereichen der Kunst interessant und fruchtbar gemacht werden kann.“ www.steirischerherbst.at

S C HAU & S P I EL

September 2011

entertainmentbiz – 75

Stadtsaal Wien Im Oktober stehen neben den üblichen Austro-Verdächtigen auch reizvolle Gäste aus dem benachbarten Ausland auf der Bühne

Lachen auf der Mariahilferstraße DINO SILVESTRE

Wien. Am 3. Jänner 2011 eröffnete in der Mariahilfer Straße 81 die neue Wiener Kabarettbühne „Stadtsaal“ mit Auftritten von Josef Hader, Willy Astor und Martina Schwarzmann.

Der attraktive Spielort wird von Fritz Aumayr, einst verantwortlich für „Kulisse“, „Spektakel“ und „Vindobona“, sowie Andreas Fuderer, Chef des Kabaretts Niedermair, geleitet. Außerdem ist Till Hofmann von der Münchener Lachund Schießgesellschaft an Bord.

Er bringt Acts aus dem deutschsprachigen Ausland nach Wien.

So auch im Herbst, wenn Rick Kavanian von 5. bis 7. Oktober sein Programm „Ipanema“ serviert: Genau wie in seinem erfolgreichen Bühnendebut „Kosmopolit“ wechselt Kavanian zwischen seinen Figuren in Höchstgeschwindigkeit und verzichtet dabei auf Masken,

Kosmostheater Premiere

Made in France Wien. Am 12. Oktober hat im Kosmostheater „Das kleine Zimmer am Ende der Treppe“ Premiere.

Im Stück von Carolé Fréchette bietet Henri seiner frisch angetrauten Frau Grâce das nötige Kleingeld zum Shoppen und ein Haus mit 28 Zimmern. Eine einzige Türe müsse jedoch verschlossen bleiben. Fréchettes atemberaubender Blaubart-Horrortrip wirbelt das Paar samt Verwandtschaft durch ein Labyrinth voller Abgründe und Rätsel.

Unter der Regie von Barbara Klein spielen in dieser deutschsprachigen Erstaufführung Peter Bocek, Melanie Gemeiner, Julia Kneussel, Anna Morawetz und Susanne Rader. Weitere Vorstellungen: vom 13. bis 29. Oktober. www.kosmostheater.at

Niedermair Werner Brix

Männer-Lachen

© Alexander Zechmeister

Wien. Kabarettist Werner Brix weiß, wie das ist, wenn Männer älter werden: Mit unzähligen Werkzeugen und Maschinen versuchen sie sich Denkmäler zu schaffen, die sich „Wintergarten“ nennen oder „Dachboden-Isolierung“ oder „Motorrad-zerlegen-und-nichtmehr-zusammenbauen-können“.

Das wird am 14., 20., 21., 22. und 30. Oktober besprochen. Frauen sind willkommen – wenn sie über Männer lachen können ... www.niedermair.at

Werner Brix im Niedermair: „40plus – über Männer in den besten Jahren“.

Kostüme und Requisiten. Lediglich ein Glas „aufgewühltes Wasser“ steht zur Verfügung, um die Kehlen der 20 verschiedenen Charaktere geschmeidig zu halten.

Georg Ringsgwandl kommt! „Ich regel das” von und mit Andreas Rebers steht am 14. und 15.

Oktober auf dem Programm und ist eine Abrechnung mit allem, was für die Menschen scheinbar gut sein soll oder zumindest danach klingt. Das fängt mit „Bio” an und hört mit „Vertrauen” auf.

Der bayrische Ex-Chirurg Georg Ringsgwandl kommt mit „Das Le-

ben und Schlimmeres. Songs und Geschichten“ vom 19. bis 22. Oktober nach Wien. Nach sechs Jahren Rock’n’Roll wird das ein unaufdringlicher Abend ohne Choreografie. Songs aus der Zeit zwischen 1976 und 2011.

Ades Zabel & Company treten mit „Edith Schröder: Made in Neukölln“ von 31. Oktober bis 3. November auf. Die Chaostruppe ist in Berlin Kult und längst aus der Nische der Trashszene herausgewachsen. Die schrillen Shows sind das stimmige Konzept für Auftritte fernab der kommerziellen Entertainment-Industrie. www.stadtsaal.com

© Jörn Hartmann

Im ehemaligen Ballsaal „Zum blauen Bock“ gibt es jetzt Kabarett-Higlights.

Wien-Premiere von „Edith Schröder – Made in Neukölln“: schrille Berliner Mischung.

TO N T R Ä GER & KONZERT

76 – entertainmentbiz

Warner Music Group CEO Edgar Bronfman wird Aufsichtsratsvorsitzender; sein Nachfolger heißt Stephen Cooper

SHORT

Nach dem Verkauf wartet die Personalrochade

Geistiger Vater des Plattencovers ist tot New York/Sarasota. Der Erfinder des illustrierten Plattencovers, Alex Steinweiss, ist tot. Wie die New York Times berichtete, starb er im Alter von 94 Jahren in Sarasota im US-Bundesstaat Florida. Steinweiss, gelernter Grafikdesigner, hatte seine bahnbrechende Idee kurz nach seiner Einstellung als Art Director bei der Plattenfirma Columbia 1939: Er schlug vor, Schallplatten zukünftig in künstlerisch gestaltete Papphüllen anstatt bloß in praktische Schutzhüllen zu verpacken. Der Erfolg war durchschlagend, die Coverkunst ein Publikumshit. Steinweiss gestaltete 30 Jahre lang rund 1.000 Hüllen für Jazz-, Klassik-, und Folkplatten – außer für Columbia auch für andere Labels wie Decca. Daneben entwarf er Reklameplakate.

Im 3. Fiskalquartal wurde ein Umsatz von 686 Mio. USD erzielt; das Digitalgeschäft machte rund 30% aus.

New York. Der langjährige CEO der Warner Music Group, Edgar Bronfman, zieht sich aus dem operativen Geschäft zurück. In seiner neuen Funktion agiert er als Vorstandsvorsitzender. Als sein Nachfolger wurde Stephen F. Cooper, der zuvor bereits Vorstandsmitglied war, bestimmt. Die Hintergründe zu diesem Schritt sind laut einem Memo Bronfmans an die Mitarbeiter vor allem darin begründet, dass sich der 56-Jährige mehr um die Entwicklung der Langzeitstrategie des Majors kümmern möchte als um das Tagesgeschäft.

Warner Music wurde vor knapp zwei Monaten von Len Blavatnik und dessen Beteiligungsgesellschaft Access Industries übernommen. In einer Warner Music-Pressemitteilung erklärt Bronfman: „Um die Möglichkeiten, die nun nach der Access-Industries-Transaktion vor uns liegen, am besten nutzen zu können, mussten wir unser Team so einfallsreich und effektiv wie möglich aufstellen. Da es mein Wunsch war, mich auf Wachstumsmöglichkeiten zu konzentrieren und Steve Cooper bei einer Reihe an Firmen Managementerfahrungen sammeln konnte, bin ich dankbar, dass er mein Angebot angenommen hat, mit mir Posten zu tauschen und künftig als unser CEO zu fungieren.“

© APA/Georg Hochmuth

Skero räumte mit „Kabinenparty“ beim letzten Amadeus ab.

Wien. Die Amadeus-Verleihung wechselt wieder in die klassische Award-Saison: Nachdem die Awards in den letzten beiden Jahren im Herbst verliehen wurden, findet die Verleihung des österreichsichen Musikpreises erst wieder im Frühjahr 2012 statt. Der Nominierungszeitraum schließt nahtlos an jenen des Vorjahrs an und wird bis Ende 2011 verlängert, was bedeutet, „dass durch die Verlegung in die Frühjahrssaison kein Song und kein Album für eine mögliche Nominierung verloren geht“, so der Veranstalter IFPI. Anlässlich der zehnten Verleihung im Jahr 2009 wurden die Amadeus Austrian Music Awards einer grundlegenden Reform unterzogen; österreichische Musik, Genre-Vielfalt, Interaktion im Web 2.0 und Publikums-Voting stehen seither im Vordergrund.

Synergien verstärkt nutzen Laut Brancheninsidern wie dem Billboard Magazine würden die Vorteile bei der Ernennung Coopers vor allem auf einer Mischung aus frischem Wind und bewährtem Know-how basieren; Cooper soll Warners Management-Riege aufmischen und kann dabei gleich-

© EPA/Peter Foley

EVA KAISERSEDER

Amadeus: Verschiebung ins Frühjahr 2012

Edgar Bronfman, jahrelang der Mann an der Spitze, wurde abgelöst. Er kümmert sich verstärkt um die strategische Planung.

zeitig auf ein starkes Team mit Erfahrung – inklusive Bronfman – bauen. Außerdem solle er Access Industries „finanzielle Disziplin“ in das operative Geschäft bei Warner Music einbringen. Eine weitere „Billboard“-Mutmaßung ist, dass sich Bronfman so ein Hintertürchen für einen eleganten Abgang offenhält: Mit der Niederlegung seines CEO-Postens könne er das Unternehmen quasi ungestört verlassen, was – so Billboard – vermutlich der Fall sein wird, sollte Warner Music die angeschlagene EMI nicht übernehmen. Keinen Einfluss hatte die Personalrochade auf die Jobs von Lyor Cohen – seines Zeichens Chairman und CEO des Labels –

und Cameron Strang, der Chairman und CEO des Verlagsarms Warner/ Chappell Music ist.

Nicht mehr an der Börse Der frisch gekürte Warner Music Group CEO ist nebst dieser Funktion auch Aufsichtsratsmitglied beim Chemie-Unternehmen LyondellBasell Industries N.V., Gründer und Vorstandsmitglied der Private-Equity-Firma Cooper Investment Partners und Mitgründer und Berater bei Zolfo Cooper, die Unternehmen etwa bei Umstrukturierungen und beim ÜbergangsManagement unterstützt. Seit der Übernahme ist Warner zwar nicht

mehr börsenotiert, doch sind die Ergebnisse des 3. WMG-Fiskalquartals noch wie bisher gewohnt präsentiert worden.

Konkret erzielte Warner Music hier mit Umsätzen von 686 Mio. USD (Vorjahr: 652 Mio. USD) ein Plus von 5,2 Prozent. Die Umsätze aus dem Digital-Geschäft beliefen sich auf 203 Mio. USD – was 30% des Gesamtergebnisses umfasst bzw. 13 % mehr als im Vergleichszeitraum 2010 mit 179 Mio. USD bedeutet. Währungsbereinigt bleibt hier ein Plus von neun Prozent. Bestseller waren etwa Bruno Mars, „Dr. House“ Hugh Laurie oder Superfly. www.wmg.com

Hackerangriff Gema vs. YouTube – eine unendliche Geschichte; Anonymous attackierte kürzlich die Gema-Site

„Den freien Informationsfluss behindert!“ Berlin/München. Der leidige Kleinkrieg zwischen YouTube und der deutschen Verwertungsgesellschaft Gema geht in die nächste Runde. Diesmal mischte ein Dritter mit, der für eine zeitweise Lahmlegung der Gema-Webpräsenz und Unmut beim Betreiber sorgt: Das derzeit medial omnipräsente Hackerkollektiv Anonymous steckt auch hinter der Attacke.

Kraftwerk gewinnt Kampf ums Sample

Schon im Juni war die Website das Ziel einer Hacker-Attacke. Damals wurden so viele Anfragen an die Site geschickt, bis sie zusammenbrach. Jetzt gab es wieder Alarm, doch es handelte sich diesmal nicht um eine Blockade, sondern um eine Attacke auf die Inhalte des Webservers, erklärte die Gema. Hintergrund dafür ist das seit 2009 laufende Verfahren, mit

dem die Gema von der GoogleTochter YouTube Gebühren für mehrere Filme auf dem Videoportal fordert. YouTube argumentiert, die Gema habe die Rechte nicht erteilt. Diese hält dagegen, Rechte seien bislang nicht beantragt worden: „Die wiederholt vorgetragene Behauptung, die Gema verweigere einen Vertragsabschluss mit YouTube, ist falsch.“ Sie verweist auch darauf, dass mit einer Vielzahl von Online-Musikanbietern – etwa mit iTunes – Lizenzbeziehungen bestünden. Allerdings sei die Gema nicht bereit, sich „von Lizenznehmern die Konditionen diktieren zu lassen“.

Keine Lösung in Sicht

© EPA/Dennis M. Sabangan

Hamburg. Noch ein Rechsstreit rund ums Urheberrecht, allerdings – endlich – mit einem Ergebnis: Kraftwerk versus Moses Pelham. Das Oberlandesgericht Hamburg hat kürzlich entschieden, dass das 1997 von Moses Pelham und Martin Haas produzierte Stück „Nur mir”, gesungen von Sabrina Setlur, die Urheberrechte der Band Kraftwerk verletzt. Darin wurde ein etwa zwei Sekunden langes Sample aus dem Kraftwerk-Stück „Metall auf Metall“ ohne Erlaubnis der Band verwendet. Die beklagten Komponisten könnten sich nicht auf das Recht zur freien Benutzung berufen, weil sie in der Lage gewesen wären, die gesampelte Sequenz selbst herzustellen, hieß es in der Begründung des Senats.

September 2011

US-Sunnyboy Justin Bieber zählt zu den größten Stars auf YouTube.

Beim aktuellen Angriff hatten die Aktivisten die Inhalte mit einem ironisch gemeinten Hinweis auf das Gebahren von YouTube im Streit rund um gesperrte Web-Videos blockiert: „Leider ist diese Seite (nicht nur) in Deutschland nicht verfügbar, da sie auf ein Unternehmen verweisen könnte, für das Anonymous die erforderlichen

Freiheitsrechte nicht eingeräumt hat“, so die Ansage an Besucher, die die Gema-Site aufgerufen hatten.Im Juni hatten die Hacker ihren Angriff damit begründet, dass sie den freien Informationsfluss behindert sähen.

Gema und die YouTube-Mutter Google verhandeln bereits seit längerer Zeit über eine Vergütung für Musik-Videos auf der Plattform – bislang aber ohne eine Lösung.

Zahlreiche Musikstücke sind daher für deutsche Nutzer gesperrt. YouTube blendet beim Aufruf eines entsprechenden Videos den Hinweis ein, dass der Song nicht verfügbar sei, „da die Gema die Verlagsrechte hieran nicht eingeräumt hat“. Der Konflikt dreht sich verkürzt gesagt um eine feste Vergütung pro Videoaufruf (Gema) und einer Beteiligung an den Werbeeinahmen für die Urheber (Google/YouTube).

In den USA wurde mittlerweile ein Kompromiss gefunden: YouTube konnte sich nach eigenen Angaben kürzlich mit zwei bedeutenden Vereinigungen US-amerikanischer Musikproduzenten über die Urheberrechte einigen. www.gema.de

TO N T R Ä GER & KO N ZERT

September 2011

entertainmentbiz – 77

Popkomm/Berlin Music Week Der traditionelle Branchentreff fokussiert heuer auf Businessmodelle rund um Cloud Computing und Streaming

Die Wolke steht im Mittelpunkt EVA KAISERSEDER

Berlin. Die jährliche „Popkomm“ steht vor der Tür. Laut Veranstalter wird die Musikmesse heuer mit besonders vielen Panels punkten; unter anderem ist Streaming einer der Schwerpunkte des Messegeschehens. Dass der Verbraucher hier Musik über das Internet aus „virtuellen Wolken“ laden, von dort versenden oder eigene Musik-Kollektionen als Stream ins Netz stellen, ohne eine dafür notwendige lokale Installation, dürfte hinlänglich bekannt sein. Wie sich mit derartigen Modellen Geld machen lässt, diese Unbekannten stellt man sich in Berlin unter dem Titel: „What happens in the cloud, stays in the cloud – Business model cloud distribution”. Ben Drury, CEO von 7 digital, und Oke Göttlich, CEO von finetunes, halten die Keynote am ehemaligen Flughafen Tempfelhof, wo die Popkomm zwischen 7. und

EMI Verkauf verzögert

Krisenstimmung London. Bad News für die marode EMI: Neuen Einschätzungen zufolge könnte EMI Music wegen der Finanzkrise einen Wertverlust um 0,5 Mrd. £ erleiden, so das Branchenblatt Musikmarkt – Für den derzeitigen Besitzer Citigroup ein möglicher Grund, den Verkauf hinauszuzögern. „Die Kreditmärkte frieren derzeit ein, es entwickelt sich zu einer ziemlich großen Sache“, erklärt Jonathan Barrett, Media-Analyst bei Singer Capital. „Private-Equity-Käufer, die sich für EMI Music interessieren, müssten zu einem Konsortium von Banken gehen, um eine Reihe von großen Schecks für den Kauf zu schreiben – nun besteht die Sorge, dass die Banken nicht aushelfen wollen“, so Barrett weiter.

Google Optimierte Suche

Neues Tool Mountain View. Ein neues Musiktool wurde kürzlich von Google präsentiert. Als Ergänzung zum vor rund drei Monate präsentierten Google Beta wurde der „Magnifier“ vorgestellt; dabei handelt es sich um eine neue Musik-Suchseite, mit der die User ihre Sammlung erweitern können. Der Magnifier wird neben der Musik auch die Künstler dahinter vorstellen. Es werden außerdem über diesen Dienst Videos zu Live-Auftritten sowie Interviews mit den Artists zugänglich sein.

© sxc/Emin Ozkan

Der Magnifier soll die Suche nach der passenden Musik erleichtern.

9. September stattfindet. Daniel Barkowski, Director of Popkomm, sagt: „Cloud-Streaming ist eines der Hauptthemen der diesjährigen ‚Popkomm‘-Konferenz. Wir freuen uns, zahlreiche Branchenvertreter zu präsentieren, die im Detail Geschäftsmodelle aus Sicht der Musikindustrie erläutern.“ Im Anschluss werden aktuelle Themen zum Musik-Streaming diskutiert, etwa: Wie schnell ersetzt der moderne Distributionskanal den klassischen Mp3 Download? Wie sieht das Business-Modell mit der Wolke für die Contentindustrie aus? Welche verschiedenen Geschäftsmodelle gibt es bereits und wie sind diese

wirtschaftlich umsetzbar? Neben derartigen Businessinfos wird außerdem spezielles Augenmerk auf die Live Showcases gelegt. Insgesamt 115 Künstler aus 26 Ländern werden in diversen Locations in ganz Berlin auftreten. Die Konzerte sind in zwei Kategorien gesplittet – nachmittags die PopkommLive-Showcases im Rahmen des Musikbranchentreffs, abends die Konzerte während der „Berlin Music Week“, die quasi als Dachmarke für Veranstaltungen wie a2n, Berlin Festival und eben die Popkomm fungiert. In Clubs wie dem „La Vie En Rose“, „Silverwings“ oder dem „Friseur“ präsentieren sich New-

comer wie Bernhard Eder (Österreich) oder Felix Zenger (Finnland) dem Fachpublikum. „Unser Ziel ist es, eine Auswahl neuer Künstler höchster Qualität vorzustellen, die kurz vor dem Durchbruch in den Mainstream stehen und die viele wichtige Entscheidungsträger und einflussreiche Medienvertreter auf der ‚Popkomm‘ am meisten interessieren werden“, so Paul Cheetham, Popkomm Music Manager, im Vorfeld der Messe. Das Ticketing passiert übrigens seit heuer über die Ticketscript GmbH, Besucher der können ihr Ticket so individuell zusammenstellen. www.popkomm.de

© Popkomm

Paul Cheetham, Music Manager: „Stellen Künstler kurz vor dem Durchbruch in den Mainstream vor“.

Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit bei der letztjährigen Eröffnung.

TO NTR Ä GER & KO NZER T

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September 2011

News Nach Gerüchten über eine Spotify-Übernahme heißt es jetzt, „Facebook Vibes“ stehe bereits in den Startlöchern

SHORT

Mischt Zuckerberg bald das Musikbusiness auf?

HP plant Cloud Music/ Video Store für WebOS

ALEXANDRA BINDER

Kommt laut Brancheninsidern: HPs Engagement in Sachen Cloud Music.

Silicon Valley. Der nächste große Coup könnte den Namen „Facebook Vibes“ tragen und nein, eine alleinige Übernahme von Spotify Music – wie jüngst mehrfach kolportiert – steckt nicht dahinter. Vielmehr soll Facebook-Music, oder welchen Namen das neue Feature letzten Endes auch tragen wird, zum Hub für die Top-Musicdienste werden.

Was das genau heißen könnte, darüber sind auch bereits Details an

Wien. HP hat große Pläne für 2011, was die Veränderung der normalen Routine von Benutzern angeht. Nicht nur soll ihr WebOS Ende 2011 auf jedem Computer installiert sein und ein besseres Erlebnis liefern, wenn man mit Touchscreens arbeitet, sondern auch noch Inhalte liefern, die über die der Apps hinausgehen. Mit einem Cloud Musik und Video Store könnte HP auf das Territorium von iTunes eindringen, ohne wirklich direkte Konkurrenz zu betreiben, denn laut Gerüchten sollen hauptsächlich eigene Inhalte, die oft gehört und gesehen werden, dort gespeichert werden und eventuell auch längerfristig auf dem Gerät selbst bleiben, wenn es zu den Favoriten gehört und man nicht ständig traffic verursachen will.

„Werden tatsächlich mehrere Musikdienste in Facebook integriert, gibt es bald gar keinen Grund mehr, das Social Network zu verlassen.“ MARCEL SEER, T3N MAGAZIN

Patentrechtsverletzung: Spotifys US-Problem

die Öffentlichkeit gelangt. Nicht nur sei man bereits mit Musikanbietern in Kontakt getreten und habe den Plan plaziert, man wolle Musik bei der nächsten Entwicklerkonferenz „f8“ als Thema groß rausbringen, so der Online-Dienst GigaOm.

San Diego. Nur eine Woche nach dem Start des Musikdienstes in den USA tauchte mit PacketVideo ein Unternehmen auf, das vorgibt, Patente für die Auslieferung von Musik im Netz exklusiv zu besitzen. PacketVideo hat nach eigenen Angaben zwei Klagen vor Gerichten in San Diego und in den Niederlanden eingereicht. Zuvor habe man versucht, sich außergerichtlich mit Spotify zu einigen.

Music-Download-Dialog Gerüchte darüber gab es schon länger; jetzt hat der Programmierer Jeff Rose aber zudem konkrete Hinweise gefunden und sie in seinem Blog veröffentlicht: Er überprüfte die Datei FacebookVideoCalling.

Rihanna schlägt Lady Gaga auf Facebook

jar, mit der Facebook den neuen Videochat einbindet. Da die Datei jedoch viel zu klein für die integrierten Funktionen ist, überwachte Rose den Netzwerktraffic, während das Plugin weitere Daten von den Facebook-Servern lud. Und siehe da: Neben dem Quellcode für den Videochat, der intern als „peep” bezeichnet wird, stellt der Download auch die Basis für einen weiteren Service namens Facebook Vibes mit der kaum zufällig gewählten Klasse „MusicDownloadDialog”.

Die kommenden Features Die Features des künftigen Musikangebots wiederum gibt GigaOm an, ebenfalls bereits zu kennen.

Die Vermutungen basieren dabei auf den Pitches von Facebook bei Musik-Services. Via „Musik“-Tab – untergebracht in Facebooks seitlicher Navigation – soll man auf ein Dashboard zugreifen können, das einiges an Features bietet. So soll etwa eine Liste von „Recommended Songs“ anzeigen, welche Musiktitel Freunde gehört und vorgeschlagen haben. Benachrichtigungen darüber, ob Freunde Songs auf meinem Profil oder von mir vorgeschlagene Songs gehört haben, gibt es natürlich auch. Ebenfalls integriert: Rankings in Form von Top Songs und Alben sowie zuletzt gehörte Lieder. Über einen „happening now“Ticker soll das gesamte musikalische Universum des eigenen sozialen Netzwerks abgebildet werden, indem angezeigt wird, was Freunde aktuell hören. Außerdem soll es am unteren Seitenrand eine Anzeige geben, über die man gehörte Musik steuern kann. Neben „Play“ und „Pause“ soll dort auch per Mouseover ersichtlich sein, welcher Song gerade gespielt wird und über wel-

© Chris Ratcliffe/Pool

© HP

Wie es aussieht, will Facebook ein Hub für eine Vielzahl der populärsten Musikdienste werden.

Soll bald seinen nächsten Coup aus dem Köcher ziehen: Marc Zuckerberg.

chen Service das geschieht. Marcel Seer, t3n Magazin für Social Media, E-Business und Web-Technologien, beurteilt die Idee höchst positiv: „Sollte Facebook das alles wahrmachen, was derzeit in Gerüchten verbreitet wird, könnte das Social Network einen Volltreffer landen“, so Seer. Musik werde Facebook generationenübergreifend noch attraktiver machen: „Schließlich nimmt das soziale Netzwerk ein für jedermann wichtiges und damit großes Internetthema in seine Angebotspalette auf. Wenn tatsächlich mehrere Dienste in Facebook integriert werden sollen, dann gibt

News Das geplante große Webradio-Portal liegt auf Eis

es bald gar keinen Grund mehr, das soziale Netzwerk überhaupt wieder zu verlassen, geschweige denn, andere Wege zu suchen, um Musik zu hören.“ Zudem sei das Angebot an funktionierenden Musik Services im deutschsprachigen Bereich derzeit eher rar gesät – ein Umstand, der Facebook mit Sicherheit gigantische Zugriffszahlen für seinen Musikdienst bringen würde. Seer: „Wobei hier natürlich noch vollkommen offen ist, ob, wann und in welcher Form das Angebot für den Deutschen Markt bereitstehen wird.“ www.facebook.com

Millaphon Records G. Baumann/T. Hofmann sind an Bord

© EPA/Paul Buck

Springer verschiebt den Radiomat Mehmet Scholl gründet Plattenlabel

© Radiomat

Silicon Valley. Rihanna ließ die Königin der ausgeflippten Auftritte mit knapp 30.000 „Likes“ mehr hinter sich. GaGa war einst die erste Künstlerin, die es in dem sozialen Netzwerk auf mehr als 10 Mio. Fans brachte und überflügelte damit Barack Obama. Hatte Rihanna noch 2010 lediglich 5.000 Freunde, führt sie nun die Hitliste der weiblichen Facebook-Stars mit über 40,6 Mio. Fans an. Täglich steigt ihre Fananzahl laut Famecount.com um rd. 100.000.

Wenn das so bleibt, könnte sie bald sogar absolute FacebookSpitzenreiterin werden. Derzeit trägt diesen Titel Eminem mit knapp 43,3 Mio. „Likes“.

© Millaphon

Rihanna: stieß im Sommer 2011 Lady Gaga vom Facebook-Thron.

Betaversion: punktete mit eigenen Kanälen mit den Formaten Schlager, Charts, Rock.

Wollen sich „ernsthaft“ um Musikerbelange kümmern: Baumann, Scholl, Hofmann.

Berlin. Das für den 1. Juli geplante neue Webradio-Portal radiomat.de ist offenbar für eine Zeit lang auf Eis gelegt. Der Axel Springer-Verlag hatte einen Aggregator für Webradiostreams nach dem Vorbild von radio.de geplant. Nachdem das Special-Interest-Medium „Radioszene“ am Vortag über den geplanten Start berichtet hatte, wurde offenbar die Notbremse gezogen, um eine Debatte um Leistungsschutzrechte zu vermeiden, wie man dort berichtet.

München. Der Ex-Fußballstar Mehmet Scholl hatte schon immer ein Faible für Indierock; bei seinem Abschied vom FC Bayern München ließ er sogar die „Hidden Cameras“ aufspielen. Jetzt hat der 40-Jährige sein eigenes Label gegründet: Millaphon Records. Die Plattenfirma betreibt er gemeinsam mit dem Komponisten Gerd Baumann und dem Veranstalter Till Hofmann. „Es fehlte eine kleine Firma, die sich ernsthaft um die Belange der Musi-

Jetzt wolle man sich erst alle Genehmigungen von den Sendern holen, die aufgenommen werden sollen. Bei einigen Tausenden könne das eine Zeit lang dauern, sagte ein Sprecher von Springer. Ursprünglich sei geplant gewesen, die Sender nur nach dem Widerspruchsprinzip zu übernehmen. Dabei war die Beta-Version schon Online gewesen – angeboten wurden drei eigene Kanäle mit den Formaten Schlager, Charts und Rock.

ker kümmert”, fanden Scholl & Co. Als zweites Album auf Millaphon erschien im Juli „Narrisch” von Keller Steff. Unterschätzen sollte man Scholl nicht; immerhin bringt bringt er die größte Plattensammlung mit in die Firma. Schon seit seiner Zeit als aktiver Spieler beim FC Bayern hat er die Fahrten zwischen den Spielen mit dem Suchen neuen Tracks verbracht. Ständig kompiliert er etwas, im Studio für Radiosendungen und am Rechner.

September 2011

T O NTR Ä GER & KONZE R T

entertainmentbiz – 79

Langzeitstudie US-Psychologen haben Songs wissenschaftlich untersucht und dabei herausgefunden, was im Pop über den Erfolg entscheidet

Hirnscan zeigt das Hitpotenzial ALEXANDRA BINDER

Georgia. Bisher dachte man, gutes Marketing, ein eingängiger Titel oder ein unkomplizierter Tanz sei für den Erfolg oder Misserfolg eines Popsongs verantwortlich.

Mitnichten, sagen Forscher der Empory University Georgia jetzt.

Ihre These: Ob es ein Lied an die Spitze der Charts schafft, lässt sich im Gehirn von Teenagern ablesen. Zu dieser Aussage kommen sie aufgrund einer Studie, die sie mit dieser wichtigsten Zielgruppe für Popmusik gemacht haben.

Abgleich mit den Charts Die Hirnforscher um Studienleiter Gregory Berns testeten die Reaktion der Teenies auf bis dato unbekannte Songs im Kernspintomografen. Die Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren hörten die für namhafte Musiker komponierten

Suchmaschine Downloads

Baidu einigt sich Peking. Der chinesische Suchanbieter Baidu hat es geschafft, einen Vertrag mit drei der vier großen US-Plattenfirmen zu unterzeichnen. Es darf künftig chinesische und internationale Musik von One-Stop China streamen, einem Joint Venture von Universal Music, Warner Music und Sony Music. Es lizenziert sowohl die Kataloge der Labels als auch Neuerscheinungen und zahlt für jeden Song, der angehört oder heruntergeladen wird.

Baidu-User werden über eine teils werbefinanzierte Plattform namens „Ting” auf die Titel zugreifen. „Dieser Deal verbindet das WeltklasseRepertoire an lizenzierter Musik von One-Stop mit einem riesigen Publikum und schafft so entscheidende Möglichkeiten für Künstler”, teilte das Joint Venture mit.

RTL2 Casting Show

My name is …

© RTL2

Grünwald. Wieder gibt es Castingshow-Stars. Unter dem Motto „My name is ...“ drehte sich bei RTL2 alles um musikalische Doppelgänger: In drei Casting-Sendungen entschied eine Fachjury (Alessandra Pocher, Michelle, Ex-„Sony BMG“Europachef Maarten Steinkamp) über die Leistungen und den Finaleinzug, dann stimmte das Publikum ab. Gewonnen hat der 12-jährige Linus als Justin Bieber-Double, von den Erwachsenen der 28-jährige Mario als Robbie Williams.

Fliegen demnächst nach Las Vegas: Casting-Gewinner Linus und Mario.

Lieder zum ersten Mal. Dabei wurden ihre Gehirnaktivitäten gemessen. Das war im Jahr 2007. Drei Jahre später erfolgte der Abgleich der Ergebnisse mit den aktuellen Charts. Das Ergebnis ist nicht ganz unbrisant. Denn: Tatsächlich hatten es vor allem diejenigen Songs nach oben geschafft, auf die das ventrale Striatum, eine Region des Großhirns, am stärksten reagiert hatten.

Zuverlässiger als Befragung Songs, bei denen das Striatum hingegen gar keine Reaktion gezeigt hatte, floppten in 90% der

Fälle. Erstaunlicherweise sind die Daten aus dem Hirnscan sogar zuverlässiger als die Aussagen der Teenager. Lieder, die die befragten Jugendlichen als Hit einstuften, obwohl ihr ventrales Striatum nicht reagierte, floppten letztendlich doch. „Mein Ziel ist es, kulturelle Phänomene und Trends zu verstehen”, erklärt Gregory Berns. „Ich will wissen, wo Ideen herkommen und wieso manche erfolgreich sind und andere nicht.” Die nun erst abgeschlossene Studie wurde in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Journal of Consumer Psychology veröffentlicht.

© Alexandra H/pixelio.de

Teenager-Großhirn trifft zuverlässigere Aussagen als die eigene Meinung.

Ob ein Popsong Potenzial hat, lässt sich offenbar an Teenager-Gehirnen ablesen.

TV, DVD & K I NO

80 – entertainmentbiz

SHORT

Lesbischer Lifestyle zu positiv dargestellt?

Miami. Als Emily Fields in der ersten Staffel der US-Serie „Pretty Little Liars“ ihr Coming-out als Lesbe feierte, begann eine konservative Organisation aus Florida, sich gegen die Serie des Kabelsenders ABC Family zu engagieren.

Die anti-lesbischen Appelle haben Wirkung gezeigt: 20 Unternehmen zogen ihre Werbespots zurück. McDonald‘s bleibt aber Hauptsponsor von „Pretty Little Liars“. www.serienjunkies.de

Deutsche schauen am meisten Online-Videos

September 2011

Levi’s & Facebook US-Jeans-Markenmanager ließen einen Kurzfilm produzieren, der unsere Welt verbessern soll

60-Sekunden-Kurzfilm „Go Forth“ hatte Premiere Facebook dient als globale Plattform zur Präsentation von Pionieren, die sich humanitär engagieren.

ALICE HEFNER

San Francisco. Der vom in Berlin lebenden Regisseur Ralf Schmerberg gedrehte, 60-Sekunden-Kurzfilm mit dem Titel „Levi‘s Legacy“ ist eine emotionale Reise in das Leben junger Leute, die ihre Hoffnungen und Träume von einer besseren Welt in sinnvoller Weise zum Ausdruck bringen.

Der Film zeigt in passionierten Szenen mit wegweisenden, jungen Leuten in Deutschland – von Berlin bis zur Ostsee – wie die kommende Generation ihren Tag nutzt, um positive Veränderungen nachhaltig herbeizuführen.

Der Download-Service ist ab Oktober in USA und Europa verfügbar.

Los Angeles. Das US-amerikanische Filmstudio 20th Century Fox will noch in diesem Jahr die Einführung von FilmDownloads auf Android-Smartphones ermöglichen.

Die Option soll den Kunden in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland bereits ab Oktober zur Verfügung stehen. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt für die Etablierung von Android als Streaming- und Medienplattform. Und auch das Filmstudio profitiert davon. http://fox.com

Ein Film mit 60 Sekunden Länge soll weltweit Wirkung zeigen und jungen Menschen Mut machen, anderen zu helfen.

tern können, mit uns gemeinsam die wichtige Tätigkeit der heutigen Pioniere zu unterstützen.“

325 Mio. Zuschauer Die Premiere des Films erreichte zunächst auf Facebook fast 325 Mio. Menschen, bevor der Film ab dem 12. August in zahlreichen Ländern der Welt im Kino und im späteren Verlauf des Monats auch im Fernsehen zu sehen war.

Auf Facebook und Levi.com werden Fans und Zuseher ermutigt, den Geist und Einfluss heutiger Pioniere zu unterstützen, die an der Schaffung einer besseren Welt arbeiten. „Wir sind begeistert, dass Levi‘s sich entschieden hat, Facebooks

Potenzial für Markenwerbung auszunutzen und die Premiere für die erste, weltweite Werbekampagne auf unserer Plattform stattfinden zu lassen“, erläutert Carolyn Everson, Vice President of Global Marketing Solutions von Facebook.

und Gary White die Lebensqualität Hunderter Gemeinden in Afrika, Südasien und Zentralamerika durch die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser und Abwasserentsorgung verändert haben.

Soziales Engagement

Wasser für ein Leben

Zunächst stellt das digitale Engagement-Programm „Go Forth“ in einer sozialen Online-Herausforderung die gemeinnützige Organisation Water.org vor, die der Bereitstellung von sauberem Trinkwasser und der Abwasserentsorgung für Menschen in Entwicklungsländern verpflichtet ist.

Water.org ist eine Organisation, deren Gründer Matt Damon

Filmfans in der gesamten Welt werden aufgefordert, sich der Marke Levi‘s bei der Unterstützung der Bemühungen von Water.org durch ein Online-Versprechen anzuschließen, mit dem bis zu 8.000 Menschen sauberes Wasser erhalten sollen – ein Leben lang. www.ralfschmerberg.de/home www.levi.com www.water.org

Sony Pictures Herzschmerz-Kollektion „Girls‘ Night“

The Walt Disney Company „The Help“ als Blockbuster

Junge Frauen wollen Spaß haben

Frauen-Power in den Kino-Charts

lets, bietet die Sony Pictures Home Entertainment ‚Girls‘ Night‘ alles, was eine erfolgreiche Promotion benötigt“, so Hein weiter.

Starke Markenkooperationen, u.a. mit dem Dating-Portal neu. de, und PR-Aktionen wie z.B. „Ein Wellness-Wochenende für dich und deine besten Freundinnen“, die in Koop mit A-Rosa Resort durchgeführt wird, sorgen für zusätzliche Aufmerksamkeit. www.sonypictures.com

München. Ab Oktober präsentiert Sony Pictures Home Entertainment mit der Katalog-Aktion „Girls‘ Night“ wieder „starke Filme fürs schwache Geschlecht“. Insgesamt 15 auserwählte Best-Seller und Top-Klassiker aus dem Bereich „Komödie“ und „romantische Komödie“ bilden die optimale Voraussetzung für einen unvergessenen Mädelsabend. „Girls just wanna have fun! Wir Frauen lieben Spaß und Unterhaltung – und dafür geben wir auch gern Geld aus“, so Wiebke Hein – Product Marketing Manager Catalog.

Emma Stone brilliert

Auf DVD und Blu-ray Am 6. Oktober startet die „Girls‘ Night“ und findet ihr Ende am 8. Dezember. Alle Titel sind sowohl auf DVD als auch auf Blu-ray erhältlich. Der Aktionspreis ist zwischen 7,99 € und 12,99 € angesiedelt. „Mit auffälligem Packaging, toller Auswahl an Produkten zu guten Preisen und zielgenauen Begleitmaßnahmen wie z.B. eine speziell gestaltete Edgar Card-Kampagne in über 4.000 ausgewählten Out-

wertem Humor ist die Geschichte, die in Mississippi Anfang der 1960er-Jahre spielt: Als die junge Skeeter (Emma Stone) nach dem College in ihre Heimatstadt zurückkehrt, träumt sie davon, Schriftstellerin zu werden. So fasst sie den Entschluss, afroamerikanische Frauen zu interviewen, die ihr Leben damit verbracht haben, sich als Hausmädchen um die Kinder der Weißen zu kümmern. www.thehelp-derfilm.de

Wien. In der emotionalen DreamWorks-Produktion, die von Walt Disney in die Kinos gebracht wird, brillieren neben Viola Davis, Octavia Spencer, Bryce Dallas Howard und Jessica Chastain auch Emma Stone, die derzeit mit „Crazy, Stupid, Love“ in den Kinos zu sehen ist und zu den heißesten Gesichtern Hollywoods gehört. „The Help“ kommt am 8. Dezember 2011 in die österreichischen Kinos.

Sony Pictures bietet ab Oktober 2011 passende Movies für die „Girls’ Night“.

Basierend auf dem Bestseller von Kathryn Stockett (Nummer eins der New York Times-Bestsellerliste), gelingt Regisseur Tate Tylor ein einfühlsamer und auch provokativer Film über Freundschaft, Courage und Ausgrenzung.

Vor allem die charakterstarke Besetzung mit der Golden Globenominierten Emma Stone („Einfach zu haben“) und der Oscar -nominierten Viola Davis („Eat Pray Love“) in den Hauptrollen sorgt für ein ungewöhnlich eindrucksvolles Kinoerlebnis.

Bewegend und schmerzlich, aber auch voller Hoffnung und liebens-

© The Walt Disney Company

© Niko Korte/pixelio.de

20th Century Fox bringt Filme auf Smartphones

© Levi’s Go Forth

London. Online-Videos machen dem klassischen Fernseher die User streitig. In Deutschland sind die Bewegtbilder im Web besonders beliebt, wie die Marktforscher von comScore aufzeigen. Mit den Internet-Medien verbringen die Deutschen auch mehr Zeit als die User in jedem anderen europäischen Land – Zeit, die sie bislang dem Fernsehen gewidmet haben.

Mit einer durchschnittlichen Sehdauer von 19,6 Stunden in einem Monat liegt Deutschland an der Spitze, gefolgt von der Türkei, Spanien und Großbritannien.

Den Marktforschern bei Nielsen zufolge verzichten besonders die Heavy-User schnell auf den Fernsehapparat.

Dennoch ist das klassische TV nach wie vor deutlich weiter verbreitet als die Online-Videos. So ist der Anteil jener Konsumenten, die keine Streams nutzen, wesentlich größer als jener, die überhaupt nicht fernsehen. www.comscore.com

Mit dem Gedicht „The Laughing Heart“ (Das lachende Herz) von Charles Bukowski übermittelt der Film eine Botschaft von Hoffnung und Befähigung, die das Thema „Now Is Our Time“ („Jetzt ist unsere Zeit gekommen“) unterstreicht.

Der Film endet mit dem ultimativen Aufruf der Marke Levi‘s, jetzt zu handeln: „Go Forth“.

Die „Go Forth“-Kampagne erscheint in 24 Ländern und 19 Sprachen und dient als Aufruf, positive Veränderungen in der Welt von heute herbeizuführen. „Die Welt benötigt Inspiration heute mehr denn je, und sie braucht Menschen mit Pioniergeist, Menschen, die daran glauben, dass alles möglich ist. Unser 60-Sekunden-Kurzfilm ‚Go Forth‘ und das digitale Engagement-Programm zollen Menschen Anerkennung, die den Mut haben, nach vorn zu treten und die Welt zu verändern“, sagt Becca Van Dyck, Global Chief Marketing Officer der Marke Levi‘s. „Wir hoffen, dass wir Menschen mithilfe von Facebook begeis-

© Sony

© sxc

Jetzt ist unsere Zeit Das Fernsehen bekommt zunehmend Konkurrenz durch Computer.

Die Emanzipation beginnt in den USSüdstaaten der 60er mit einem Flüstern.

TV, DVD & K I NO

September 2011

entertainmentbiz – 81

Maßgeschneiderte Werbung Auf neuen Fernsehapparaten können in den USA passende Links zum laufenden Programm eingeblendet werden

TV-Geräte schauen ins Zimmer DINO SILVESTRE

San Francisco. Das US-amerikanische Unternehmen Flingo hat einen Fernsehapparat entwickelt, der Informationen über das aktuell geschaute Programm per Internet an andere Geräte weitergibt, wie technologyreview.com berichtet.

Das Gerät soll in den USA noch in diesem Jahr erscheinen und unter 700 Euro kosten. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von zielgerichteter Information bis hin zur personalisierten Werbung in Echtzeit. Datenschützer stehen dem System logischerweise sehr kritisch gegenüber.

Spionage im Wohnzimmer Der neuartige Fernseher schickt Informationen zum aktuell gespielten Programm an einen Webserver, der die jeweilige Sendung identifiziert.

Anschließend wird die Information über das Internet zurück an andere internetfähige Geräte im Haushalt geschickt.

Das System kann auch DVDInhalte oder Videodateien identifizieren. „Jede Webseite oder mobile App, die vor dem Fernseher verwendet wird, kann den Fernseher fragen, was gerade läuft“, fasst FlingoMitbegründer David Harrison zusammen.

„Jede Webseite oder mobile App, die vor dem Fernseher verwendet wird, kann den Fernsehapparat fragen, was gerade läuft.“ DAVID HARRISON FLINGO-MITBEGRÜNDER

© EPA

Internetseitenbetreiber wissen dadurch schon im Voraus, welche Infos die Nutzer suchen. OnlineHändler können zu einer Sendung automatisch die passende Werbung einblenden lassen, und soziale Netzwerke leiten die User z.B. zu Fanseiten weiter.

Flingo hat bereits eine Programmschnittstelle veröffentlicht, mit der Entwickler weitere Anwendungen programmieren können.

Die Aussicht auf personalisierte Daten verspricht hohe Gewinne für das Start-up. Die Verbindung zwischen TV und Internet funktioniert auch in die andere Richtung.

Die Vernetzung im Haushalt kann man zum Angriff auf die Privatsphäre nützen.

Auf dem Fernseher können passende Links zum laufenden Programm eingeblendet werden.

Daten nur mit Zustimmung Laut Flingo werden alle neuen Möglichkeiten des Geräts nur mit Zustimmung des Nutzers aktiv.

Beim ersten Einschalten müssen Besitzer des Geräts die Geschäftsbedingungen akzeptieren und dem Datenversand zustimmen.

Danach muss der Zugriff auf die Daten für jede Anwendung einzeln genehmigt werden. Laut Analysten gibt es einen großen Markt für das Gerät. Viele Medienkonsu-

menten nutzen Internet und Fernsehen parallel. Der neue Fernseher automatisiert lediglich einige Abläufe.

Radikale Datenschützer sehen solche Geräte als weiteren Schritt in Richtung „gläserner Mensch“.

Die Fernsehzuschauer verlieren durch ein geschicktes Zusammenspiel verschiedener Interessen immer mehr ihre Privatsphäre und geben via TV-Konsum, soziale Netzwerke und Surf-Gewohnheiten im Internet immer mehr von sich preis. „Niemand wird dazu gezwungen“, so Harrison. „Den Leuten wird der Konsum erleichtert.“ http://flingo.tv

© DFFG/A.C. Schiffleitner

Fernseher schickt Informationen an einen Webserver, der Daten sammelt.

Die Fernsehzuschauer verraten der Werbeindustrie, was sie gerne im TV sehen.

TV, DVD & K I NO

82 – entertainmentbiz

September 2011

Komplette Saga Alle „Star Wars“-Abenteuer kommen am 16. September mit vielen Extras auf Blu-ray

SHORT

Sternstunden für einen Science Fiction-Klassiker

© APA/Pedro Domenig

Sky blickt auch hinter die Filmkulissen

40 Stunden Bonus-Material mit vielen neuen Szenen, spannenden Dokus und den besten Parodien.

BRITTA BRUCKNER

Wien. Angefangen hatte alles 1973 mit einem 14 Seiten dünnen Exposé eines Weltraum-Abenteuers, das „vor langer Zeit“ in einer „weit, weit entfernten Galaxie” spielt – herausgekommen ist eine der erfolgreichsten Filmreihen aller Zeiten, auszeichnet mit zehn Oscars. Im aktuellen Ranking liegt die „Star Wars”Saga auf Platz drei mit einem weltweiten Einspielergebnis von rund 4.28 Mrd. USD (ca. 2,96 Mrd. €). Dazu kommen laut Schätzungen des Forbes-Magazins noch Einnahmen von 20 Mrd. USD aus dem Merchandising.

Nach dem „Film der Woche“ folgt ab 4. September das „Making-of“ dazu.

München. Nach dem Film zum Set: Am 4.9. startet Sky sein neues Format „Making of …“ mit Interviews, Infos zu den Spezialeffekten und vielem mehr. Immer direkt nach dem „Film der Woche“ entführt Moderatorin Sarah Valentina Winkhaus die Zuschauer hinter die Kulissen des zuvor gesehenen Films.

Zum Auftakt am 4.9. wird um 22:10 Uhr das „Making-of …“ zu „The Book of Eli“ (USA 2010) mit Denzel Washington gezeigt, eine Woche später folgt der Actionthriller „From Paris with Love“ (FR 2010) und am 18.September „The Social Network“ (USA 2010). www.sky.at

Am 16. September bringt Twentieth Century Fox Home Entertainment – wie von Georges Lucas bei der „Star Wars” Celebration V Convention in Orlando im August letzten Jahres bereits angekündigt – die komplette Reihe für das Heimkino in High Definition auf Blue-ray, auf den Markt. „Star Wars: The Complete Saga I-VI” auf Blu-ray bietet auf neun Discs neben den sechs Blockbustern mehr als 40 Stunden Bonusmaterial. Darunter Interviews mit den Schauspielern und der Crew zu den einzelnen Filmen, aber auch bisher noch nie gezeigtes Material aus den Archiven der Lucasfilm.

Die Discs 7 und 8 enthalten erweiterte Szenen und auch solche, die schlussendlich dem Schnitt zum Opfer gefallen sind, interaktive Sammlungen mit Requisiten, Modellfiguren und Kostümen, Konzeptzeichnungen, zusätzliche Interviews, einen Rundgang durch die Lucasfilm Archive und vieles mehr.

Die Disc Nr. 9 schließlich ist ganz den Dokumentationen rund

Kurz & gut – Austria 9 Shorts Kurzfilmfestival Wien. Ab Ende September zeigt der österreichische Privatsender einmal wöchentlich direkt vor dem Hauptabendprogramm 20 Kurzfilme heimischer Nachwuchstalente (Einreichungen sind noch bis 14.9. möglich).

Zum Abschluss der Ausstrahlungsreihe wird eine Fachjury die Filme begutachten. Zusätzlich hat auch das Publikum die Möglichkeit, seine Stimme abzugeben. In einer Preisverleihung werden die ausgewählten Siegerfilme prämiert und der Publikumspreis vergeben. www.austria9.at

Viele Filmhighlights im September

TM & © Lucasfilm Ltd.

Movie-Set mit vielen Extras

Das 9-Disc-Box-Set bietet allen „Star Wars“-Fans einen unvergleichlichen Einblick in eine „weit, weit entfernte Galaxis“ …

um das Phänomen „Star Wars“ gewidmet. „Sternenkrieger gesucht” aus dem Jahr 2007 ist ein Tribut an die 501st Legion, eine weltweite Organisation von rund 5.000 „Star Wars” Kostüm-Fans. Viel zu lachen gibt es bei „Star Wars Parodien” mit Clips aus „Family Guy”, „Die Simpsons”, „How I Met your Mother” und vielen mehr. Highlight ist dabei „Weird Al” Yankovics einzigartige Musikvideo-Hommage an „Die dunkle Bedrohung”.

C-3PO und R2-D2 führen durch das Making-of des ersten „Star Wars” Films. In der Retrospektive, die Lucasfilm anlässlich des 30. Jahrestags von „Das Imperium schlägt zurück” produziert hat, erinnern sich George Lucas, Irvin Kershner, Lawrence Kasdan und

John Williams an die Dreharbeiten. Den Spezialeffekten sowie den Kostümen widmen sich weitere Dokumentationen, darunter eine über die Neuverfilmung der Taurücken-Szene aus dem Jahr 1977, bei der die ursprünglichen, noch recht „getrickst“ wirkenden Gummifiguren durch modernste Computer-Animation zum Leben erweckt wurden.

Das ganze Universum In „Star Wars: Fahrzeuge, Waffen und Geräte“ erklären führende Wissenschaftler aus den Bereichen Physik, Maschinenbau oder Astronomie, was von all den in den Filmen vorkommenden technischen Spielerein zumindest theoretisch

möglich ist und was auch weiterhin Science Fiction bleiben wird.

Die Macht auf Blu-ray Zeitgleich zu „Star Wars: The Complete Saga I–VI” erscheinen auch die Blu-ray Box-Sets „Star Wars: Trilogie I-III – der Anfang” und „Star Wars: Trilogie IV-VI”, und Mitte Oktober folgt dann auf DVD und Blue Ray „Lego Star Wars: die Padawan Bedrohung”.

Auch wenn Georges Lucas bereits erklärt hat, keinen weiteren „Star Wars”-Film mehr drehen zu wollen, ist die komplette Sammlung nicht der Schlusspunkt. Derzeit soll Lucas schon an der 3-DÜberarbeitung der Filme arbeiten. www.foxfilm.at

Cineplexx Das Donauplex bekommt einen IMAX-Saal – und am Wienerberg soll es bald bewegliche Sitze geben

© Paramount Pictures

Lei(n)wander Ausblick für Wiener Kinofans Wien. „Mehr als 300.000 Besucher seit dem Neustart von IMAX in Österreich verstehen wir als klaren Auftrag”, sagt Christian Langhammer, geschäftsführender GF der Cineplexx Kinobetriebe. „Die Kinobesucher schätzen das Highend-Kino mit der besten Qualität in Bild und Ton und wollen mehr davon.”

Der neue IMAX-Saal im Donauplex soll ab dem kommenden Früh-

Gezeigt werden Klassiker ebenso wie Dokus und Neuerscheinungen.

wurde, um das Sichtfeld der Kinobesucher zu maximieren. „Wir sind überzeugt davon, dass der 3D-Boom im Kino weiter anhält. In den IMAX-Sälen wirken 3D-Filme noch beeindruckender und mitreißender,” erklärt Langhammer. Österreichweit gibt es derzeit drei IMAX-Säle: im ApolloKino in Wien, im Cineplexx Graz und im Cineplexx Hohenems.

oder den D-Box-Sesseln wird der Unterschied zwischen Wohnzimmer und Kinosaal noch größer.

In den Cineplexx Kinos können Besucher den Film nicht nur sehen, sondern sie spüren den Film.”

„Die Kinobesucher schätzen das Highend-

Modernste Technik

© Cineplexx/Scheiblecker

St. Pölten. Die Herbstsaison im Kino im Kesselhaus am Campus Krems ist gestartet. Am Programm stehen Neuerscheinungen und Klassiker, „Filme zum Frühstück”, Kinderkino und „Kino à la carte”.

Vom 21. bis 23. September veranstaltet die Österreichische Filmgalerie in Kooperation mit dem Filmarchiv Austria und dem Österreichischen Filmmuseum das internationale Fachsymposium „Digital Film Restoration Within Archives”.

An den drei Abenden werden Lucchino Viscontis „Senso” (21. September), Sam Woods „Beyond the Rocks” inklusive Live-Klavierbegleitung (22. September) und Fritz Langs „Metropolis” (23. September) digital restauriert gezeigt. www.kinoimkesselhaus.at

jahr zur Verfügung stehen und ein deutliches Mehr an Komfort und Qualität bringen. Die leicht in den Zuschauerraum geneigten IMAXBildwände rücken näher an den Zuschauer heran und reichen von der Decke bis zum Boden. Das hervorragende Bilderlebnis im IMAX wird noch zusätzlich durch die einzigartige IMAX-Saalgeometrie verstärkt, die speziell entwickelt

Ab dem Frühjahr 2012 gibt es im auch Donauplexx einen IMAX 3D-Saal.

Das Cineplexx Wienerberg bekommt im Spätherbst bewegliche Sitze. Die sogenannten D-Box Motion Seats gibt es derzeit erst in wenigen Kinos in Europa, den USA oder Kanada. Unter jedem beweglichen Sitz befinden sich drei Motoren. Die Bewegung wird auf die Handlung abgestimmt, sodass sich der Kinositz passend zu Bild und Ton bewegt. Die Intensität der Bewegung kann der Kinobesucher über ein Steuerungselement in der Armlehne in drei Stufen selbst regeln. „Mit Innovationen wie digitaler Projektion, der IMAX-Technologie

Kino mit der besten Qualität in Bild und Ton und wollen mehr davon.“ CHRISTIAN LANGHAMMER GF CINEPLEXX KINOBETRIEBE

Verabschieden müssen sich die Kinobesucher allerdings vom Cineplexx Reichsbrücke, das am 22. September 2011 seinen Betrieb einstellt. www.cineplexx.at

TV, DVD & K I NO

September 2011

entertainmentbiz – 83

bulb fiction In seinem neuen Dokumentarfilm ergreift Regisseur Christoph Mayr Partei gegen das von der EU beschlossene Ende der Glühbirne

Die EU und die „Glühbirnen-Lüge“ Mit am Werk war das Produzententeam der Aufreger-Doku „Plastic Planet“.

Wien. Im internationalen Vergleich ist das schöne Österreich ein eher kleines Licht – vor allem, was den Verbrauch an Glühbirnen angeht.

Umso verwunderlicher also, warum es gerade ein Film mit österreichischer Beteiligung ist, der sich mit dem umstrittenen „Glühbirnenverbot“ der Europäischen Union auseinandersetzt.

Lobbyisten und Lügner Regisseur Christoph Mayr, der im Jahr 2006 schon mit seinem Streifen „Zöglinge“ (Dor Film) für ein paar Schlagzeilen sorgte, geht in „Bulb Fiction“ (Neue Sentimental Film) über die reine Dokumentation hinaus und ergreift Partei gegen die „Richtlinie zur Regulierung von Lichtprodukten in privaten Haushalten“. Mayr versucht dabei sowohl den Widerstand zu

3D Splash am One Way Trip

© thienfilm

Schweizer Horror

Horror aus dem Land der Eidgenossen – mit österreichischer Unterstützung.

Wien. An den Zutaten alleine kann es nicht liegen, denn die sind im Kino schon oft zusammengemischt worden. „Der Film bietet alles, was zu einem packenden Horrorfilm gehört“, verheißt der Pressetext zu „One Way Trip 3D“ nichts Gutes: „Spaß, Spannung, spritzendes Blut, rollende Köpfe und schreiende Opfer. Und ‚One Way Trip‘ ist kein Hollywood-Import, sondern ‚Made in Switzerland‘!“ Tatsächlich ist es weniger die Handlung, die das neueste Werk von Regisseur Markus Welter auszeichnet, sondern mehr das Umfeld. Es handelt sich immerhin um den ersten 3DFilm aus der Schweiz (mit österreichischer Drehbuchbeteiligung) sowie laut Welter auch um den ersten Horrorfilm aus dem Land der Eidgenossen. „‚One Way Trip‘ ist kein Horrorfilm, bei dem einem ständig etwas um die Ohren fliegt“, sagt Welter. „Mit solchen Dauereffekten verliert die Dreidimensionalität schnell ihre Faszination. Wir konzentrierten uns stattdessen auf das Spiel mit der räumlichen Tiefe hinter und auf der Leinwand – mit gezielt gesetzten 3D-Effekten, die plötzlich aus der Leinwand heraustreten.“ Und ähnlich plakativ benimmt sich auch die Handlung von „One Way Trip 3D“. www.onewaytrip3d.com

ONE WAY TRIP 3D Horrorfilm, Österreich/Schweiz 2011, 85 Min. Regie Markus Welter Drehbuch Matthias Bauer, Bastian Zach Kamera Filip Zumbrunn Produktion Valentin Greutert, Simon Hesse, John Lueftner Darsteller Sabrina Reiter, Matthias Britschgi, Aaron Hitz, Simon Käser, Melanie Winiger Verleih Thienfilm Filmstart 23. September

portraitieren als auch den in Brüssel rotierenden Lobbysmus, der – so der Tenor des 90-minütigen Streifens – zu einer der größten Lügen geführt hat, die von der EU gegenüber ihren Bürgern bislang in die Welt gesetzt wurde. Denn: Mit der Glühbirne wurde erstmals ein Produkt aus dem Verkehr gezogen, das keine gesundheitsschädlichen Auswirkungen hat (oder wenigstens keine größeren als ihr Nachfolger, die Energiesparlampe).

In seinem Film setzt sich Mayr mit den Aspekten der Desinformation auseinander und wirft Fragen auf, wie weit die EU Einfluss in die

persönliche Lebensumgebung von Menschen nehmen darf. Die Betrachtung ist bisweilen zwar etwas plakativ, aber dennoch eine wichtige Bereicherung des heimischen Dokumentarfilms. www.bulbfiction-derfilm.com

BULB FICTION Dokumentarfilm, Österreich 2011, 90 Min. Regie & Drehbuch Christoph Mayr Kamera Moritz Gieselmann Schnitt Paul Sedlacek Produzenten Thomas Bogner, Daniel Zuta Produktion Neue Sentimental Film. Hergestellt u.a. mit Mitteln des Filmfonds Wien Filmstart 16. September

© thienfilm (2)

CHRIS HADERER

„bulb fiction“ versucht zu ergründen, warum die Glühbirne wirklich abgeschafft wird.

HA R D & SO F T

84 – entertainmentbiz

SHORT

Neue Projektoren für Heimkino-Systeme

September 2011

Loewe Der Premiumhersteller konzentriert sich bei seinem heurigen IFA-Auftritt auf leistungsfähiges Home-Cinema

Neue Heimkino-Systeme mit Features und Komfort

© Epson

Einfache Bedienung, ein großer Funktionsumfang und sehr ausgewogenes Design machen neugierig.

Meerbusch/Berlin. Der Elektronikhersteller Epson zeigt auf der IFA 2011 vom 2. bis 7.

September eine neue Linie von Full-HD-Heimkinoprojektoren.

Auf seinem Messestand 103 in Halle 21b präsentiert das Unternehmen Homecinema Beamer in unterschiedlichen Einsatzbereichen, vom Wohnzimmer über eine GamingInstallation bis hin zur Highend-Projektion im professionellen Heimkino. „Unsere Besucher dürfen sich auf neue Entwicklungen in der Projektionstechnologie und echte Innovationen freuen“, sagt Schahin Elahinija, Leiter Marketing der Epson Deutschland GmbH, über den Messeauftriff von Epson. „Unsere neuen Projektoren decken die gesamte Bandbreite des Heimkinos ab; so bietet unsere Range für jeden Einsatzzweck das passende Gerät.“ www.epson.de

© devolo

Heim-Netzwerk mit TV aus der Steckdose

Neue Powerline-Adapter vernetzen Entertainment-Hardware.

Berlin/Wien. Mit einer neuen Produktgruppe feiert Powerline-Weltmarktführer devolo eine Premiere auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin: Unter dem Leitsatz „Entdecke die einfache Verbindung“ zeigt devolo mit dLAN home erstmals eine neue Produktreihe, die speziell auf die Vernetzung internetfähiger Unterhaltungselektronik abgestimmt wurde.

Die dLAN home-Familie von devolo besteht zum Start aus unterschiedlichen AdapterSets, die durch ihr schwarzes Design zu modernen Unterhaltungselektronikgeräten passen.

Mit dem Internet to TV-Set bietet devolo eine dLAN-homeLösung, die für die Verbindung von Internetfernsehern, internetfähigen DVD/Blu-Ray-Disc Playern und Spielekonsolen entwickelt worden ist. Optimiert für die Übertragung von Internet-TV-Inhalten und Daten des Videotext-Nachfolgers HbbTV, bietet sie eine gute Vernetzung von Unterhaltungselektronik und Breitband-Internetanschluss. Insgesamt stellt devolo eine breite Palette von Home-Produkten vor, die eine Alternative zu WLAN-Netzen darstellen sollen. www.devolo.at

Berlin/Wien. Seit heute (und noch bis 7. September) steht Berlin wieder im Zeichen der Internationalen Funkausstellung (IFA).

Der Aufwärtstrend, der schon im Vorjahr bei der 50. IFA erkennbar war, scheint heuer weiterzugehen.

Laut Auskunft der Messeleitung ist die weltgrößte Fachmesse für Unterhaltungselektronik und Elektrogeräte in fast allen Bereichen überbucht. „Das einzige Limit für die IFA 2011 ist die Kapazität des Messegeländes in Berlin“, sagt Rainer Hecker, Aufsichtsratsvorsitzender der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik: „Gute Vorzeichen also für eine erfolgreiche Veranstaltung.“ Tatsächlich liegt der heurige Schwerpunkt auf dem Entertainmentbereich, der schon der Mitte August stattgefundenen Videogaming-Messe gamescom zu Besucherrekorden verholfen hat.

Ausgereiftes Heimkino Im Heimkino-Segment setzt beispielsweise der Edelhersteller Loewe im Umfeld der heurigen IFA auf sein neues Home Cinema Set. Die Premium-Suite besteht aus der 3D-fähigen Anlage Loewe MediaVision 3D, den Loewe Satellite Speakern, dem Loewe Subwoofer Compact sowie der Loewe Assist Multi-Control. Mit der letztgenannten Fernbedienung ist nicht nur der Zugriff auf das gesamte Loewe System möglich, sondern auch auf TV-Geräte anderer Hersteller.

Die MediaVision 3D-Anlage besitzt außerdem eine iPod-Schnittstelle und unterstützt das Abspielen von zahlreichen Audio HD-Formaten (z.B. Dolby True HD, dts-HD MA, usw). Ist ein Internetanschluss

© Loewe (2)

CHRISTOPH FELLMER

In Berlin präsentiert Epson eine neue Projektoren-Reihe für Heimkinos.

Das aus einer umfangreichen Einzelproduktpalette bestehende Loewe Home Cinema.

vorhanden, kann die MediaVision 3D auf den integrierten Musikerkennungsdienst Gracenote zugreifen. Auch das Rippen ist mit der Loewe MediaVision 3D möglich, wodurch Lieblingssongs in Musikdateien umgewandelt und über USB archiviert werden können. Das System ist außerdem mit einer Reihe von Komfortfunktionen ausgestattet, wie zum Ein- und Ausschalten von Peripheriegeräten. Das Home Cinema Set soll ab November um etwa 1.800 € zu haben sein.

Kompakte Miniklasse Auch mit TV-Geräten ist Loewe auf der heurigen IFA präsent, im Speziellen mit den Loewe Connect 22/26 SL Flat TVs, die aufgrund ihrer Bildschirmdiagonale und ihrer handlichen Bauweise als Zweitgeräte für Küche oder Kinderzimmer konzipiert wurden. Sie ver-

fügen über die sogenannte EdgeLED-Technologie, die für ausgewogene Bildqualität bei niedrigem Stromverbrauch sorgt. Attraktiv sind die Loewe Connect 22/26 SL Flat TVs auch für Hotels, denn der Loewe Hotel Mode ist ebenfalls serienmäßig integriert.

Zu den Features der Loewe Connect Minis gehören auch Loewe MediaNet, MediaHome und MediaUpdate. Letzteres ermöglicht eine einfache Aktualisierung der Software via Internet oder USB. Dank MediaText (HbbTV) wird auch der internetbasierte Videotext

der Zukunft unterstützt. Mit Loewe MediaNet ist eine große Auswahl an Internet-Inhalten, wie Videos, Musik oder Nachrichten, nutzbar.

Loewe MediaHome erlaubt den Zugriff auf eben diesen Content im Heimnetzwerk. www.loewe.de

Neue Kompakt-TVGeräte von Loewe: als Zweitgerät für Küche und Kinderzimmer.

Toshiba Der Elektronikhersteller setzt bei seinem IFA-Auftritt auf Konvergenz zwischen Unterhaltungselektronik und PC

Der Computer als TV-Gerät – und umgekehrt Berlin/Wien. Wie zahlreiche andere Hersteller auch setzt Toshiba bei seinem IFA-Auftritt auf TV- und Videotechnologie – stellt dabei aber die Verschmelzung von konventionellem Entertainment und der Computertechnologie in den Mittelpunkt. Seit der Erfindung des Digitalzeitalters sind Fernsehgeräte ohnehin kleine Computer, weshalb sie in Zukunft verstärkt auch (teilweise) wie solche eingesetzt werden sollen.

Neue Plattform Herzstück von Toshibas Konvergenzstrategie für die Computer- und Unterhaltungselektronikwelten ist „Toshiba Places“; die webbasierte Dienste-, Streaming- und Download-Plattform zeigt, wie sich Multimediaanwendungen sowohl auf dem TV-Gerät als auch auf dem Notebook nutzen lassen. Angebote wie das Videoportal Video Place, die Nachrichtenbörse News Place oder das Social-Network-Portal Social Places können mit einer konsistenten Bedienoberfläche sowohl

am Fernsehgerät als auch am Computer genutzt werden. Dadurch unterscheiden sich die Endgeräte eigentlich nur durch die Darstellungsqualität und die Art der Bedienung.

Persönliches Fernsehen Weil TV-Geräte eigentlich – wie erwähnt – kleine Computer sind, präsentiert Toshiba im Rahmen der IFA neue TV-Geräteserien auf Basis einer MultiProzessor-Plattform, deren Rechenleistung die Integration neuer Anwendungen und Technologien in Fernsehgeräte erlaubt. Toshiba zeigt dabei unter anderem, wie Personal-TV Fernsehgeräte personalisiert und den Gewohnheiten der NutIm Rahmen der IFA zeigt Toshiba zahlreiche Produktneuheiten am TV- und PC-Sektor.

zer anpasst. So identifiziert zum Beispiel eine Gesichtserkennung automatisch den Zuschauer und nimmt etwa individuelle Toneinstellungen vor.

Smart-TV bietet den umfassenden Zugriff auf Inhalte, Dienste

und Funktionen. So erlaubt u.a. USB Recording das Aufzeichnen von Inhalten auf externen USB-Festplatten. Auf der IFA zeigt Toshiba darüber hinaus eine neue Generation von TV-Geräten, die durch Studio-Monitor-Technologie eine Bildqualität bieten, wie sie sonst nur bei Bildschirmen im professionellen Umfeld zu finden ist.

Auch beim heurigen IFATrendthema 3D will Toshiba Akzente setzen und mit der neuen TV-Generation zeigen, welch hohe Bildqualität bei der 3D-Darstellung erreicht werden kann. Für den Elektronikhersteller ist 3D seit längerer Zeit ein wichtiges Thema, wobei das Unternehmen einen großen Fokus auf 3D-Darstellung ohne die Notwendigkeit einer Brille legt. Obwohl die 3D-Technologie am Heimmarkt insgesamt noch nicht wirklich angenommen wird, stellt sie einen Schwerpunkt des IFAAuftritts dar. © Toshiba www.toshiba.de

September 2011

G A MI NG & B E T TI N G

entertainmentbiz – 85

Ars Electronica Festival 2011 Unter dem Motto „Origin“ will sich das Kunst-, Kultur- und Technologiefestival dem Ursprung aller Dinge nähern

Zurück zum Anfang unserer Welt CHRIS HADERER

Linz. Während in Berlin die „Internationale Funkausstellung“ das Publikum für die Segnungen aus dem Consumer ElectronicsBereich interessieren soll, ereignet sich in Linz eine elektronische Veranstaltung der etwas anderen Art: Noch bis zum 7. September steht Linz einmal mehr unter dem Banner des Kunst-, Kultur- und Technologiefestivals Ars Electronica.

Seit dem Jahr 1979, als das Festival zum ersten Mal abgehalten wurde, verwandelt sich die oberösterreichische Landeshauptstadt einmal im Jahr in eine Bühne, die sich auf internationalem Niveau mit den Auswirkungen von Technologie auf künstlerische Weise auseinandersetzt.

Das Modell CERN Das Motto der heurigen Ars Electronica, die vergangenen Mittwoch eröffnet wurde, soll das Publikum an den Ursprung des Universums heranführen, an den „Origin“. Eine Kooperation mit dem Schweizer Teilchenforschungsinstitut CERN sorgt für die wissenschaftliche Basis des Origin-Festivals. Hochkarätige Experten des weltgrößten Forschungszentrums im Bereich der Teilchenphysik werden am Symposium der Ars Electronica teilnehmen und hier über ihre Arbeit im „Large Hadron Collider“ (LHC) berichten.

Darüber hinaus fragt das Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft nach dem „Modell CERN“ und dessen eigentlicher Bedeutung. Es geht um einen Freiraum, in dem Tausende Wissenschaftler aus zig Nationen gemeinsam forschen und Neues erdenken. „Ein Freiraum, wie wir ihn abseits der modernen Physik für die Entwicklung anderer Dinge – gesellschaftlicher Utopien etwa – ebenfalls dringend bräuchten“, sagt Gerfried Stocker, künstlerischer Direktor der Ars Electronica. „Welche Voraussetzungen also müssten wir schaffen, damit auch hier

© Chris Haderer (2)

Gerfried Stocker, der künstlerische Leiter des Ars Electronica Festivals.

© AEC

Das Ars Electronica Center am Donauufer: ein Museum für digitale Kunst.

Zurück zum Ursprung: Teilchenphysik ist eines der heurigen Hauptthemen.

alles beginnt?“ Einen Anfang setzt die Ars Electronica zumindest für die „junge Generation“. Mit einem eigenen „Festival im Festival“ startet Ars Electronica heuer eine neue Plattform für Kinder und Jugendliche. „Create Your World“ lautet der Titel dieses „Zukunftsfestivals der nächsten Generation“, das junge Menschen „inspirieren, vernetzen und ganz einfach dazu ermutigen möchte, die Welt von morgen zu denken, neue Lebensmuster zu entwerfen und experimentell zu verwirklichen“, sagt Stocker.

Die junge Generation steht außerdem im Mittelpunkt einer weiteren Schwerpunktkonferenz des

diesjährigen Festivals. „Social Media and Open Society“ fragt nach den Quellen – nach dem Ursprung – gesellschaftlicher und politischer Erneuerung. Nicht zuletzt unter dem Eindruck der aktuellen Entwicklungen im arabischen Raum geht es bei der Konferenz um die junge Generation, die sich via Facebook und Twitter vernetzt und austauscht. Neben dem Kernthema „Origin“ bietet das Festival wie üblich auch eine Reihe von Symposien und anderen quer über Linz verstreuten Veranstaltungen – bis hin zum Digital-Kunstpreis „prix ars electronica.“ www.aec.at

© AEC

Für eine knappe Woche verwandelt sich Linz in eine Bühne für digitale Künstler.

Die Ars Electronica wirft heuer einen Blick ins Herz des Forschungsinstituts CERN.

G A M ING & B E T TI NG

86 – entertainmentbiz

SHORT

Neue Tanzspiel für Wii und Kinect/Xbox 360

September 2011

Electronic Arts Der Publisher setzte auf der „gamescom 2011“ vor allem auf Fortsetzungen altbewährter Game-Serien

Viele Fortsetzungen und ein Multiplayer-Game ist von „Battlefield 3“ überzeugt: „Wir haben mit ‚Battlefield 3‘ einen der Publikumsmagneten der ‚gamescom 2011‘ im Portfolio. Das Spiel wird die neue Benchmark im Segment der Shooter“, meint er.

Als bestes Konsolenspiel wurde „FIFA12“ ausgezeichnet, eine Fußballsimulation, die durch die „Impact Engine“ ein sehr realistisches Gameplay bietet und Referenzcharakter hat. Als bestes Online-Game konnte „Star Wars: The Old Republic“ einen gamescom Award einheimsen, „The Sims Social“ wiederum konnte sich als bestes Browserspiel durchsetzen (es ist kostenlos über die FacebookPräsenz von Electronic Arts verfügbar). „Die ‚gamescom Awards‘ bestätigen unser starkes Line-up für dieses Jahr“, sagt Lorber. „Ganz besonders freut mich, dass wir mit einem breiten Angebot dabei sind, das für jeden Geschmack etwas bietet.“

CHRIS HADERER

Köln/Wien. Im Rahmen der gamescom 2011 hat Ubisoft das Release-Datum des Spiels „The Black Eyed Peas Experience“, dem zweiten Spiel der bereits millionenfach verkauften „Experience“-Marke, bekannt gegeben. Das neue Tanzspiel, das die Tanzmoves sowie die Songs der Black Eyed Peas beinhaltet, wird im November für Microsoft Kinect für Xbox 360 und für Nintendo Wii erscheinen.

Bis heute hat sich die Experience-Marke von Ubisoft über drei Mio. Mal verkauft. Die Serie macht das Universum eines Künstlers für Fans in einem interaktiven Spiel erlebbar.

Die Black Eyed Peas konnten weltweit bislang übrigens mehr als 56 Mio. Platten verkaufen.

Darüber hinaus hat Ubisoft mit „Die Schlümpfe & Co“ das laut AppData derzeit erfolgreichste lizenzbasierte Social Game der Welt im Portfolio. Entwickelt von Ubisofts Chengdu Studio, hat das Spiel seit dem Start Ende Juli über 3.613.797 monatliche aktive User erreicht. Das Spiel wurde weltweit in sechs verschiedenen Sprachen (Englisch, Deutsch, Französisch, Japanisch, Spanisch und Traditionelles Chinesisch) veröffentlicht. Ebenso wie Castle & Co. wird „Die Schlümpfe und Co.“ Anfang September auf Mixi veröffentlicht, der größten japanischen Social Gaming Plattform, zeitgleich zum Start des Kinofilms. www.ubisoft.com

© Electronic Arts

Sony Ericsson baut Xperia Play Games aus

FIFA12 wird demnächst exklusiv auch für Android zu haben sein.

Wien. Sony Ericsson bringt in Zusammenarbeit mit EA Mobile das Spiel FIFA12 als AndroidVersion exklusiv auf das Xperia Play. Zudem ist Minecraft ab sofort als weiterer Titel ausschließlich auf dem „PlayStation certified“ Smartphone verfügbar. „FIFA12 wird in diesem Jahr zweifelsohne eines der beliebtesten Spiele sein. Xperia Play-Besitzer kommen als erste Android-Nutzer in den Genuss, den Bestseller zu spielen”, freut sich Björn Bourdin, Marketingleiter von Sony Ericsson DA-CH-NL. „FIFA12 reiht sich dabei definitiv in die Liste der Highlights ein.” www.sonyericsson.at

Köln/Wien. Mitte August ging in Köln die Gaming-Fachmesse „gamescom 2011“ über die Bühne. Womit weder die Aussteller noch die Veranstalter gerechnet hatten, war der unglaubliche Publikumsandrang, der sogar zeitweise Eingangssperren verursachte. Der Entertainment-Bereich boomt also, wobei die gamescom allerdings auch ein Beispiel dafür ablieferte, dass die Hersteller weniger auf Innovationen als auf Altbewährtes setzen.

Dementsprechend standen auch Fortsetzungen etablierter Spielereihen im Vordergrund der Präsentationen. Diese allerdings entpuppen sich als aufwendig produzierte Epen, die durchaus mit kleinen Hollywood-Produktionen konkurieren können. Das zeugt zwar nicht von großer Risikobereitschaft der Hersteller zum Ausprobieren neuer Ideen, spiegelt aber die Stimmung am Entertainment-Markt recht gut wieder.

Multiplayer Online-Game Eine echte Neuigkeit hatte Electronic Arts auf der gamescom 2011 aber auch zu bieten, nämlich die Ankündigung des Massive Multiplayer Online Games „The Secret World“, das im April des kommenden Jahres online gehen soll. Seit Ende August können sich Interessenten über die Secret WorldHomepage auch als Betatester bewerben. „Dank der Fortschritte, die wir bei der Entwicklung machen, kann das gesamte Team nach Herzenslust und stundenlang spielen“, sagt Ragnar Tørnquist, leitender Produzent und Creative Director „Wir freuen uns darauf, die ersten Spieler bei den demnächst erscheinenden Betaversionen zu begrüßen.“ www.ea.com www.thesecretworld.com

Vier gamescom-Awards Ein Beispiel für die erfolgreiche Neuauflage gleich mehrerer Klassiker stammt vom Publisher Electronic Arts, der in Köln ein Heimspiel zu absolvieren hatte und letztlich immerhin vier der acht von einer Expertenjury vergebenen „gamescom Awards“ mit nach Hause nehmen konnte. Das von Fans bereits lang erwartete „Battlefield 3“ wurde zum besten Spiel der Messe gekürt. „Überzeugt haben die Jury offensichtlich nicht nur die 64-Spieler-Multiplayer-Modi, sondern auch die neuen Coop-Möglichkeiten“, sagt Martin Lorber, PR Director von Electronic Arts Germany. Auch Dirk Schülgen, Marketing Director bei Electronic Arts,

gamescom-Blockbuster: „Battlefield 3“ spielt mit bewährten Motiven und Szenarien.

Wird die Welt der Multiplayer Games vielleicht neu definieren: „The secret World“.

Nintendo Für das Weihnachtsgeschäft will der Japaner eine umgemodelte Wii veröffentlichen, die neue „Wii U“ folgt 2012

Abgespeckte Wii-Neuauflage bis zur „Wii U“ Klassikers. Die neue Wii ist schlanker, kann anders aufgestellt werden und ist nicht mehr mit Game Cube-Spielen kompatibel, wodurch es sich bei der neuen Wii eigentlich um eine abgespeckte Version handelt. Anwender, die noch über Game Cube-Spiele verfügen und die Anschaffung einer Wii-Konsole erwägen, sollten noch vor dem Weihnachtsgeschäft zuschlagen.

Einen Einstieg in die HD-Welt bietet übrigens auch die Neuauflage leider nicht.

Köln/Wien. Wie die meisten Entertainment-Hersteller setzte auch der Nintendo-Konzern auf der Gaming-Fachmesse gamescom 2011 in Köln auf Altbewährtes.

In erster Linie trumpfte Nintendo im Rahmen der Mitte August stattgefundenen Veranstaltung mit dem 25-jährigen Jubiläum der „Zelda“Spieleserie auf. Zu ihr gehören die Titel „The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D“ für den Nintendo 3DS und „The Legend of Zelda: Skyward Sword“ für die Wii. Die auf der Spielemesse anwesenden ZeldaFans wurden außerdem zu einem „Zelda“-Flashmob aufgerufen, der die ohnehin vollkommen überfüllte Veranstaltung noch ein bisschen enger machte.

Die eigentliche Novität, die „Wii U“, die kommendes Jahr auf den Markt gebracht werden soll, war auf der Kölner gamescom leider nicht zu Gast. Das mag möglicherweise an der leicht verunglückten Präsentation der Konsole auf der US-Fachmesse E3 zurückzuführen sein. Nintendo will nachbessern, bevor das Gerät der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Von der originalen Wii-Konsole wurden bislang übrigens mehr als 86 Mio. Stück abgesetzt.

Abgespeckte Wii-Konsole Angekündigt wurde im Rahmen der gamescon 2011 auch eine neue Wii-Konsole, die zum Weihnachtsgeschäft in den Handel kommen soll. Genau genommen handelt es sich um kein wirklich neues Gerät, sondern um eine überarbeitete Version des seit 2006 gehandelten

International gesehen ist die im Frühjahr auf den Markt gebrachte 3DS-Plattform ein Sorgenkind von Nintendo. Während in Deutschland laut Nintendo zum Start etwa 200.000 Einheiten der 3D-Konsole abgesetzt werden konnten, hinkt das Geschäft in Japan hinter den Erwartungen nach. Das mag allerdings weniger an den Qualitäten der Konsole liegen, als am Tsunami und der Atomkatastrophe, die kurz nach dem 3DS-Start über Japan hereinbrachen. Dadurch hatten viele potenzielle Käufer andere Sorgen als sich mit Videospielen auseinanderzusetzen.

3D noch kein Hit

© Nintendo

Ubisoft macht die Welt der Black Eyed Peas nachtanzbar.

© Electronic Arts (2)

© Ubisoft

Kommendes Jahr will das Unternehmen ein neues Massive Multiplayer Online-Game veröffentlichen.

Einer von Nintendos Wii-Aufhängern: das 25-jährige Jubiläum der „Zelda“-Spielereihe.

Von der gamescom erwartet man sich Impulse für das 3DS-Geschäft – da Nintendo in den 3D-Bereich per se große Erwartungen setzt.

Zurzeit werden 3D-Geräte vom Publikum noch nicht im erwarteten Ausmaß akzeptiert – darüber hinaus zeigen Studien extreme Ermüdungserscheinungen von 3DTestpersonen. www.nintendo.de www.stadlbauer.at

September 2011

GA MI NG & BET TI N G

entertainmentbiz – 87

H2 Gambling Capital Eine internationale Studie des Beratungsunternehmens sieht den Online-Glücksspiel-Markt weniger rasch wachsen als erwartet

Glücksspielboom 2011 gebremst MORITZ KOLAR

Wien. Die Zukunft verspricht gute Geschäfte. Obwohl der Glücksspielmarkt mit geschätzten Bruttoerträgen von über 350 Mrd. USD (242 Mrd. €) längst zu den umsatzstärksten Branchen der Welt gehört, ist in den kommenden Jahren ein weiteres – deutliches – Wachstum zu erwarten. Vor allem die OnlineBranche, die derzeit nur knapp zehn Prozent des Gesamtmarkts (2010 insgesamt 18,4 Mrd. €) ausmacht, verspricht große Potenziale – wenn sie einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens H2 Gambling Capital zufolge auch 2011 nicht ganz ausgeschöpft werden dürften.

Prozent unter dem des Jahres 2010 liegen und damit den niedrigsten Wert seit dem Start der OnlineGlücksspiel-Branche im Jahr 1998 erreichen.

Verantwortlich dafür sei laut den Studienautoren in erster Linie der sogenannte Black Friday: Am 15. April dieses Jahres hatten das FBI und das US-Justizministerium in einer konzertierten Aktion die Webseiten von PokerStars.com, FullTiltPoker.com, Absolute Poker und UltimateBet geschlossen und Anklage gegen die Gründer und Manager der Pokerräume eingereicht. Diese Maßnahme sorgte nicht nur am US-Markt für deut-

liche Geschäftseinbrüche und Irritation, sondern auch für wachsende Unsicherheit bei den Pokerspielern weltweit.

Größter Online-Markt Unabhängig davon hat Europa 2010 seine Rolle als größter Markt für Online-Glücksspiele gefestigt und die Nummer-1-Position dürfte laut der Studie von H2 Gambling Capital in Zukunft sogar noch weiter ausgebaut werden. Der Bruttoertrag von Online-Glückspielen in Europa betrug 2010 rund 9 Mrd. €. Das Wachstum der gesamten Online-Branche in Europa

seit 2003 ist damit eindrucksvoll – seit 2003 (Bruttoertrag von 1,03 Mrd. €) ist der Markt um fast 800% gewachsen; hauptverantwortlich dafür sind Online Sportwetten, die rund 26% des gesamten Markts ausmachen.

Innerhalb Europas ist Großbritannien der größte Markt für Online-Glücksspiele. Dies ist wenig verwunderlich, da vor allem Sportwetten und Bingo in Großbritannien eine lange Tradition haben. Auf Platz 2 liegt der deutsche Markt, dahinter folgen Italien und Frankreich, der fünftgrößte Markt Europas ist Schweden. www.h2gc.com

© Manfred Jahreis/pixelio.de; pokerstars.com

Als größte Wachstumsbremse wirke demnach vor allem der „Black Friday“ in der US-Pokerszene.

Der Black Friday bringt dem OnlineGlücksspielmarkt eine Wachstumsdelle.

Black Friday wirkt sich aus Laut der Studie dürfte das Wachstum des Online-Glücksspiel-Markts 2010 mit voraussichtlich zwölf Prozent um 4,4

Vorarlberg Neues Gesetz

Deutlich strenger Bregenz. Der Vorarlberger Landtag wird im Herbst ein neues, strengeres Wettengesetz beschließen. Vor allem im Hinblick auf den verbesserten Jugendschutz finde das Vorhaben die Zustimmung aller vier Landtagsparteien, sagte der für Legistik zuständige Landesrat Siegi Stemer. Das Gesetz befinde sich derzeit zur Notifizierung bei der EU und solle noch im Herbst beschlossen werden, hieß es. Das Inkrafttreten ist für Anfang 2012 geplant. Die Voraussetzungen für eine Bewilligung zum Betrieb von Wett-Terminals sollen nun strenger gefasst werden; dazu kommen eine höhere Bankgarantie als bisher, verschärfte Strafbestimmungen und die Möglichkeit eines rascheren Entzugs der Bewilligung. www.vorarlberg.at/landtag

Century Casinos Gewinn

Gutes 2. Quartal Wien. Die in Wien und an der NASDAQ notierten Century Casinos haben im zweiten Quartal 2011, nach einem Minus im Vorjahr, einen Nettogewinn von 644.000 USD (451.930 €) erwirtschaftet.

Die Nettoerlöse stiegen im Jahresabstand um 21% auf 18 Mio. USD (12,47 Mio. €) und seien vor allem auf erhöhte Kundenfrequenzen, ein verbessertes Spieleangebot und optimierte Casinolayouts sowie neue Schiffscasinos zurückzuführen. „Die indikativen Ergebnisse nach der ersten Hälfte des dritten Quartals weisen auf eine weitere positive Entwicklung hin“, hieß es vonseiten des Unternehmens. www.cnty.com

AKM – WEIL MUSIK ETWAS WERT IST Musik spricht Verstand und Emotionen an. Musik wirkt.

Daher wird bei fast allen Veranstaltungen Musik dargeboten und auch in Betrieben mit fluktuierendem Publikum, wie z.B. in der Gastronomie und im Handel, ist der gezielte Musikeinsatz weit verbreitet.

Für diese öffentlichen Aufführungen ihrer Musikwerke steht den Komponisten und Musiktextautoren gemäß Urheberrecht eine faire Bezahlung zu. Die AKM hebt diese Tantiemen treuhändig ein und gibt sie an die Musik-Schaffenden weiter.

Die AKM ist Dienstleister für Künstler und Veranstalter: • Die Veranstalter können die erforderliche Aufführungslizenz für beinahe das gesamte Weltrepertoire geschützter Musik und Texte zentral bei der AKM erwerben (One Stop Shop).

• Durch dieses Service der AKM ersparen sich die Veranstalter unzählige direkte Anfragen bei den Rechteinhabern im In- und Ausland.

• Eine Aufführungslizenz der AKM bietet Rechtssicherheit für den konkreten Musikeinsatz und ein gutes Gewissen gegenüber den Künstlern.

Die Einnahmen werden nach festen Regeln an die Autoren und Komponisten verteilt, deren Werke auf den Musikprogrammen zu den Veranstaltungen und Sendungen aufscheinen; dabei wird die Aufführungshäufigkeit berücksichtigt. Die AKM zieht vor der Verteilung lediglich den entstandenen Betriebsaufwand ab. Der AKM selbst bleibt kein Gewinn.

Der Erwerb der Aufführungslizenz ist einfach: • Melden Sie Ihre Veranstaltung bzw. Ihren Musikeinsatz im Betrieb bei der zuständigen AKM-Geschäftsstelle an! Ihren Ansprechpartner finden Sie samt Kontaktdaten auf unserer Website www.akm.co.at unter „Geschäftsstellen AKM“.

© Elke Hannmann/pixelio.de

• Nutzen Sie die Möglichkeit der Online-Anmeldung von Veranstaltungen über den Lizenzshop der AKM auf www.akm.co.at .

Das zweite Quartal 2011 brachte den Century Casinos 451.930 Euro Gewinn.

E NTE R TA INM E NT & EVE NTS

88 – entertainmentbiz

September 2011

IBC2011 Auszeichnung

Naturfilmer Sir D. Attenborough

BEI DEN SALZBURGER FESTSPIELEN 2011 WURDE DIE KUNST BEKLATSCHT

© EPA/Andy Rain

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Sir David Attenborough wurde für sein TV-Schaffen mit dem „International Honour for Excellence“ ausgezeichnet.

© Montblanc (7); APA/Franz Neumayr

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London. Sir David Attenborough erhält in Anerkennung seiner bemerkenswerten Fernsehlaufbahn, insbesondere im Bereich der Naturfilme, die Auszeichnung IBC2011 (International Honour for Excellence). Seine Laufbahn erstreckt sich über fast 60 Jahre.

Sein Atlantic Productions-Dokumentarfilm „Flying Monsters 3D“ (mit Attenborough als Moderator) gehört zu den am meisten beachteten Programmen, die von Sky 3D je in Auftrag gegeben wurden.

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Hohe Promidichte in Salzburg: 1. Nach dem Schlussapplaus traf man sich zur Party in der Galerie Ropac (v.li.n.re.): 2. Diva Jacqueline Bisset mit Montblanc-CEO Lutz Bethge, der 3. von LH Gabi Burgstaller das „Ehrenzeichen des Landes Salzburg“ erhielt; 4. Ganz entspannt war Schauspieler Gabriel Byrne mit seiner Hannah; 5. Kunsthändler Thaddeus Ropac mit Vorstand der Montblanc Kulturstiftung, Ingrid Roosen; 6. Fröhlich: Prinz Amir Aga Khan; 7. Jurymitglied Birgit Minichmayr (li.) gratuliert den Preisträgern Martina Seitl (re.) und Christer Lundahl (hi.) zum Young Directors Award.

Immer auf der Höhe der Zeit

Künstler freuten sich in der Hitze der Nacht über Preise und Partys

Im Zeichen des Füllers Salzburg. Seit 2002 fördert der Edelfedernhersteller Montblanc das „Young Directors Project“ im Rahmen der Salzburger Festspiele – ein Wettbewerb für junge, internationale Theaterregisseure und ihre Ensembles. Die prominent besetzte Jury entschied auch dieses Jahr wieder, wer den Young Directors Award (Preisgeld: 10.000 €) sowie den exklusiv für dieses Projekt entworfenen „Montblanc Max Reinhardt Füller“ gewann: Martina Seitl und Christer Lundahl für ihr Stück „Sypmhony of a Missing Room“. Die Jury bestand aus Helga Rabl-Stadler (Präsidentin der Salzburger Festspiele), Schauspielerin Birgit Minichmayr, Kulturjournalistin Andrea Schurian sowie Thaddaeus Ropac (Galerie Ropac) und Schauspieler Klaus Maria Brandauer.

Montblanc-Premierenfeier in der Galerie Thaddaeus Ropac Natürlich kamen zur After Show Party in der Galerie Ropac auch jede Menge VIPs: Actrice Jacqueline Bisset und Schauspielkollege Gabriel Byrne waren ebenso zu Gast wie Prinz Amir Aga Khan, Schauspielerin Sunnyi Melles, Landeshauptfrau Gaby Burgstaller, Ingrid Roosen und Lutz Bethge von Sponsor Montblanc. Gesprächsstoff gab es genug; so fragte man sich, warum der Schweizer Provokateur Jean Ziegler nicht zur Party eingeladen war. www.salzburgerfestspiele.at

Die in Luxemburg geborene Sunnyi Melles Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein spielte von 1990 bis 1993 die Buhlschaft im „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen und zählte heuer zu den am meisten fotografierten Besuchern.

„Man hat Sir David Attenborough als den ‚größten Fernsehsprecher unser Zeit‘ bezeichnet, und während seiner gesamten Laufbahn hat er die neuesten technologischen Entwicklungen eingesetzt, um die Welt der Natur ans Licht zu bringen“, so Peter Owen, Vorsitzender des IBC Councils. „Bei der BBC Natural History Unit führte er als Vorreiter Zeitraffersequenzen in der Serie ‚The Private Life of Plants‘ ein und arbeitete mit Restlicht- und Infrarotkameras, um das Verhalten von Nachttieren einzufangen.“

Technologische Zeitreise Dazu Sir David: „In meiner gesamten Laufbahn habe ich die beste verfügbare Technik eingesetzt. Als ich anfing, war das der 16mm-Film, dessen leichte Kameras wir mit uns in die Wildnis nehmen konnten. Meine Reise führte mich von Schwarz-Weiß- zu Farbfilmen und vom Film zum digitalen HD. Heute finde ich 3D sehr spannend.“ www.ibc.org