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62 – destinationaustria
KOMMENTAR
Gourmets finden 2012 spektakulär
Freitag, 20. Jänner 2012
ÖHV-Kongress Hoteliervereinigung lud von 16. bis zum 18. Jänner nach Schladming zum jährlichen Branchen-Treff
Immer mehr Geld fließt an die e-Vertriebspartner ÖHV fordert eine koordinierte Vorgangsweise gegen die zunehmende Macht der Buchungsportale. ALICE HEFNER
pektakuläre GourmetErlebnisse in nicht weniger als 19 führenden Hotels und Restaurants, ein ganzes Jahr der ungewöhnlichen kulinarischen Genüsse – das verspricht das ‚Relais & Châteaux Gourmetfestival 2012‘. Die Mitglieder in Österreich, Nord- und Osteuropa laden erstmals zu einer Eventreihe, an der Relais & Châteaux-Häuser quer durch Europa teilnehmen. Die Auftaktveranstaltung zu der fulminanten kulinarischen Reise der Genüsse fand am Dienstag, 17. Jänner, im Relais & Châteaux Restaurant Steirereck im Stadtpark in Wien statt. Der gefeierte Küchenchef Simon Taxacher vom Relais & Châteaux Hotel Restaurant Spa Rosengarten in Kirchberg reiste eigens dafür an, um gemeinsam mit Küchenchef Heinz Reitbauer einen genussvollen Lunch zu kreieren. Mit einer einzigartigen Menüfolge, die die Handschrift beider Grand Chefs trägt, wurde das Relais & Châteaux Gourmetfestival 2012 feierlich eröffnet. So wird schon die erste Station des Festivals zum Gipfeltreffen der Genüsse: Südliches Flair trifft dabei auf Tiroler Alpen, Sommer auf Winter. Und das auf ganz wunderbare Art und Weise im Relais & Châteaux Singer Sporthotel & Spa auf 1.300 m Seehöhe. Richard Hessl, Küchenchef vom Hotel Schloss Seefels, kocht zusammen mit Thomas Kunath und der Brigade vom Singer Sporthotel & Spa eine Komposition nach dem Motto „AlpeAdria-Kulinarium“. Irgendwie ist dieses Land ja doch eine Insel der Seligen ...
S
Schladming. Nirgends haben Usability und Kundenfreundlichkeit so zugenommen wie im Tourismus: Recherchiert und gebucht wird online, ohne Kosten und Aufwand. „Gäste suchen sich aus einer Vielzahl von Verkaufskanälen den besten aus. Optimales Service für den Gast, für das der Hotelier sehr großen Aufwand treibt“, halten Peter Peer und Sepp Schellhorn, die Präsidenten der Österrei-
„Der immer schärfere Wettbewerb der Hotels um den Gast spielt den Plattformen in die Hände. Die Buchungsplattformen profitieren.“ SEPP SCHELLHORN ÖHV-PRÄSIDENT
© ÖHV/Helge Kirchberger
GEORG BIRON
Peter Peer und Sepp Schellhorn, die Präsidenten der Hoteliervereinigung ÖHV, kritisieren, dass viel zu viel Geld an ausländische Buchungsplattformen fließt.
chischen Hoteliervereinigung (ÖHV), bei der Präsentation einer Untersuchung zum e-Tourismus beim ÖHV-Hotelierkongress in Schladming fest. Christian Maurer, Professor für Tourism and Leisure Management an der IMC Fachhochschule Krems, hat für eine Status quo-Erhebung zum e-Tourismus in Österreich 522 Betriebe befragt: 91% der 4- und 5-Sterne-Betriebe gaben an, Buchungsanfragen über die eigene Website bearbeiten zu können, 68% sind direkt über die Website buchbar – eine rasche und günstige Option für beide Seiten, finden dort die Gäste doch in den meisten Fällen exklusive Angebote. Doch die Zahl der direkten Buchungen über die eigene Website
liegt sogar unter 20%. Dieser Wert sollte angehoben und damit unnötige Kosten vermieden werden. Die Marketingausgaben der Hotels sind jedoch seit dem Jahr 2000 um 18% stärker gestiegen als die Inflation. „Auf dieser Kostensteigerung sind die Hoteliers sitzen geblieben. Wir brauchen eine innovative Lösung“, erklärt ÖHV Präsident Peer. Umso mehr, als die Konzentration im Online-Vertrieb die Position der Hotellerie erschwert. „Der immer schärfere Wettbewerb der Hotels um den Gast spielt den Plattformen in die Hände. Die Zahlungen an die Buchungsplattformen steigen enorm“, so Schellhorn. Das Beratungsunternehmen Toedt, Dr. Sell und Coll. errechnet für den Zeitraum 2008
bis 2013 eine Erhöhung der Online-Vertriebskosten um 290%. Und: Wie vor Kurzem in einem Inserat zu erfahren war, haben sich die größten Online-Plattformen zu einem Vertriebs-Syndikat zusammengeschlossen. Dass es den Wettbewerb nicht fördert, wenn große Wettbewerber zusammenrücken, liegt auf der Hand.
Alternativen sind nötig „In anderen Branchen wurde schon gegen weniger offensichtliche Praktiken vorgegangen“, erinnert Peer an die ÖHV-Beschwerde vor der EU-Kommission gegen Kostensteigerungen im bargeldlosen Zahlungsverkehr. „Seither sind die Disagios stark gesunken“, stellt
Peer den Vertriebspartnern die Rute ins Fenster. Gefragt sei daher eine Alternative, so Schellhorn. Nach dem Vorbild der Schweiz sollen regionale Tourismusorganisationen deutlich stärker in den Vertrieb eingebunden werden. „Wir können uns Parallelstrukturen nicht leisten. Wo Gäste von öffentlichen Institutionen angesprochen werden, sollen sie buchen können, ohne dass Gelder an Dritte fließen – bei der Österreich Werbung, bei der Landestourismusorganisation und auch bei der Destination selbst.“ Von rund 46 Mio. €, die von 4- und 5-Stern-Betrieben als Kommission an Plattformen gehen, fließen etwa 37 Mio. € ins Ausland. Fast alle großen e-Vertriebsunternehmen stehen in ausländischem Eigentum. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist das nicht optimal. Damit ließe sich eine nationale Vertriebslösung finanzieren. Darüber hinaus sollten die Tourismusorganisationen die ContentQualität erhöhen und ihre Leistungen besser darstellen. „Wir sind davon überzeugt, dass die Tourismusorganisationen gute Arbeit leisten. Sie können diese Leistungen ruhig den Betrieben präsentieren und stolz darauf sein“, so der Vorschlag der beiden ÖHV-Präsidenten. www.oehv.at
DER ÖHV KONGRESS Der ÖHV-Hotelierkongress bringt der Hotellerie und dem gesamten Tourismus einen Wissensvorsprung. Journalisten & Gäste Rund 600 Teilnehmer, darunter 40 Journalisten, 450 Entscheider von Top-Tourismusbetrieben, 23 Referenten sowie 85 Politiker und andere Gäste nehmen daran teil. Die Wertschöpfung Die Region Schladming erzielt rund 1.550 Nächtigungen und eine Wertschöpfung von rund 400.000 €.
Hotels Geldbeschaffung
Burgenland 2012 Riesiger Andrang herrschte bei den 28 burgenländischen Ausstellern bei der Ferien-Messe Wien
ÖHV geht bis zum VfGH
Fulminanter Start für das Burgenland Wien. Der traditionelle VIP-Empfang am Nachmittag des ersten Tages lockte zahlreiche Besucher an den Burgenlandstand. Die Spitzen aus der burgenländischen Politik, aus Kultur, Tourismus und Wirtschaft ließen es sich nicht nehmen, beim ersten großen touristischen Auftritt des Burgenlands im Tourismusjahr dabei zu sein.
Kulinarisches auf der Messe „Burgenland schmeckt“ ist das Motto auf der diesjährigen Messe, und das wird auch, neben dem Naturerleben, bestimmendes Jahresthema sein. Wein und Kulinarik spielen eine Hauptrolle im heimischen Tourismusangebot und finden auch bei den Gästen immer mehr Zuspruch, wie das enorme Besucherinteresse bei den „kulinarischen“ Partnern, insbesondere bei den Winzern, am Messestand zeigte. Nicht nur auf
der Ferien-Messe dabei, die sich im Vorjahr zusammengetan und buchbare Angebote geschnürt haben.
55 Naturerlebniswelten
© Burgenland Tourismus
Wien. Die Österreichische Hotelvereinigung redet Klartext: Der Rechnungshof hat 599 vernünftige Sparvorschläge ausgearbeitet. Anstatt aber nur einen davon umzusetzen, soll noch einmal der Tourismus die Staatskassen füllen. Der Versuch, dem Tourismus die Energieabgabenvergütung zu streichen, der Industrie aber nicht, ist schon einmal gescheitert. „Das ist Diskriminierung. Wir wollten allen Beteiligten einen aufwendigen Prozess ersparen, aber die Regierung pokert lieber. Wir sehen uns vor Gericht“, so Thomas Reisenzahn, Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). „Die Bankenkrise war teuer, die Politik braucht Geld. Aus Angst vor den Großen holt man es sich von den Kleinen.“ www.oehv.at
Mario Baier, Direktor Burgenland Tourismus, Kulturlandesrat Helmut Bieler, Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld, Michaela Resetar, Präsidentin Burgenland Tourismus, haben Rückendeckung von Künstlern wie Harald Serafin oder Wolfgang Böck.
der Ferien-Messe, sondern auch auf der Genussplattform www.burgenland-schmeckt.at finden Gäste viele Informationen und Wissenswertes rund um das erstklassige weinkulinarische Angebot des gastfreundlichen Burgenlands.
28 Aussteller decken auf der Ferien-Messe das gesamte touristische Spektrum rund um die Themensäulen Natur, Wein & Kulinarik, Kultur, Gesundheit & Wellness und Sport ab. Erstmals waren auch die „KreativReisenBurgenland“ auf
Neben dem Genuss wird auch 2012 das Naturerleben eine Hauptrolle spielen. Die vom 19. bis 22. April stattfindenden landesweiten „Pannonischen Natur.Erlebnis.Tage“ mit der zeitgleich abgehaltenen „Bird Experience“ im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel geben Einblicke in die faszinierenden Naturerlebniswelten des Burgenlands, wie man sie in dieser Intensität sonst nicht erleben kann. 55 Naturerlebnisangebote und drei Tagestouren gibt es – von Kanufahrten auf Raab und Lafnitz durchs Schilf auf dem Neusiedler See über Birdwatching-Touren bis zur Moor-Erlebnisfahrt. Selbstverständlich inklusive Übernachtung. www.burgenland.info