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FREITAG, 27. JÄNNER JÄNN ER 2012 – 67

MIT GEHALTSANGABE

OHNE BARRIEREN

Ingrid Nikolay-Leitner erklärt, worauf bei Stelleninseraten künftig zu achten ist Seite 69

Career Moves will die Jobchancen von Menschen mit Handicap verbessern Seite 71

© sxc

AUFSTEIGERIN ERIN G. GRADNITZER, ZER, EWEIN AMROP JENEWEIN © Amrop Jenewein

„Es ist eine wunderschöne Herausforderung gewesen“ Abschied Roland Kefaloudi-Walli verlässt Myhammer Österreich mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Seite 68 Armut Jeder dritte Erwerbsfähige auf der Welt ist arbeitslos oder lebt trotz Arbeit in Armut.

Seite 69

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© BKA

careernetwork

GASTKOMMENTAR

Managementberater Tom Schmitt über das Phänomen „Netzwerke“ und wie man diese Plattformen erfolgreich nützt. Seite 70

© privat

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C A R E E R P OR TR A I T

68 – careernetwork

Freitag, 27. Jänner 2012

„Ich bin ein bisschen ein Weltverbesserer“ Warum ihm Nationalismus zuwider ist, er die Onlinewelt der Post vorzog und er gerne ein Rockstar wäre, verrät Roland Kefaloudi-Walli im Gespräch.

lichen Werdegang gehabt. Und aus meiner Entscheidung, die Post zu verlassen, hat sich ein ungemein vielseitiger Weg ergeben“, würde er auch rückblickend grundsätzlich nichts anders machen. „Wenn ich heute nochmals 18 wäre, würde ich vielleicht Ethnologie studieren.

Ich war früher nicht sehr ausdauernd, eher stur. Ob das für ein Studium gereicht hätte, kann ich nicht sagen.“ 2010 bewies er dann doch Ausdauer und schloss seinen berufsbegleitenden MBA ab. „Heute versuche ich vor allem, zielstrebig zu sein, allein aus Selbstzweck heraus, weil nicht alles, was mich interessiert, sich auch ausgeht.“ Und seine Interessen sind vielfälltig, wie auch der zwischenzeitliche Ausflug in die Gastronomie zeigt: „Zwischen meinem Engagament bei ‚netway‘ und ‚adworx‘ im Jahr 2001 habe ich gemeinsam mit zwei Partnern eine Bar in Griechenland eröffnet. Jeden Sommer habe ich dort dann die nächsten fünf Jahre lang Drinks gemixt und die Leute unterhalten. Ich bin quasi der Plauderer im Team gewesen, habe das aber immer im Sinne der Kundenbeziehungen gesehen“, so Kefaloudi-Walli amüsiert. „Mein gesamtes Umfeld hat mir damals prophezeit, dass ich irgendwann mit einer Griechin im Gepäck nach Hause kommen würde. Vier Jahre lang habe ich gesagt: ‚So ein Blödsinn!‘. Und was soll ich sagen: Im fünften Jahr bin ich dann mit einer Griechin im Gepäck nach Wien zurückgekommen“, erinnert er sich, wie er seine heutige Frau, Fani, kennenlernte.

Wien. Knapp fünf Jahre lang – oder rund 100.000 mal – durfte Roland Kefaloudi-Walli als Country Manager von Myhammer Österreich zwischen Handwerkern und Auftraggebern vermitteln. Mit Ende letzten Jahres wurden die Österreich-Agenden des Onlineportals aber wieder in die Myhammer AG in Berlin eingegliedert und das Büro in Wien aufgelöst: „Es hat viel Spaß gemacht“, zieht Kefaloudi-Walli im Gespräch mit medianet keine wehmütige, sondern eine zufriedene Bilanz. „Die breite Fächerung der Aufgabenfelder als Countrymanager bei einem Onlineportal – gerade in einem kleinen Team macht man von der Anzeigenakquise über die Pressearbeit bis hin zu wirtschaftlichen Entscheidungen alles mit – ist eine schöne Herausforderung

10 Fragen A N R OL A ND K E FA LOUD I -WA L L I

Mein Lebensmotto ist … „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu“.

Mein letztes Geld würde ich ausgeben für … die Menschheit, wenn man ihr die Dummheit abkaufen könnte.

Darüber kann ich lachen … Hoppalas und lustige Homevideos.

Das letzte Buch, das ich gelesen habe, war … „Es geht uns gut“ von Arno Geiger.

In 20 Jahren werde ich … 60 Jahre alt sein und Kinder haben.

„Es fehlt der Weitblick“

© privat (2)

Als Kind wollte ich immer … Fußball spielen. Manche behaupten, dass ich das immer noch will. Meine Frau zum Beispiel.

gewesen.“ Und diese Herausforderung sucht er auch in seinem aktuellen Projekt: „Ich habe ein, zwei Ideen, die noch nicht ganz ausgereift sind. Aber es wird vermutlich wieder in Richtung Portal gehen“, will er sich zum jetztigen Zeitpunkt noch nicht in die Karten schauen lassen. Seine Onlineaffinität hat der gebürtige Wiener schon früh entdeckt – nicht gerade zur Freude seines Vaters: „Mein Vater ist mit Leib und Seele Briefträger gewe-

sen und ich habe auch aus diesem Grund bei der Post den Beruf des Fernmeldemonteurs erlernt“, erinnert er sich an seinen Berufseinstieg zurück. „Ich bin mit 15 sehr genügsam gewesen und habe nicht nach Statussymbolen gestrebt.

Das tue ich auch heute noch nicht unbedingt. Aber nach sechs Jahren bei der Post sind meine Ansprüche doch etwas gestiegen und ich konnte immer weniger mit dem starren System rund um mich leben und

habe gekündigt“, schildert er, wie es zum „Krieg“ mit seinem Vater kam: „Er hat nie verstanden, warum ich den sicheren Job gegen die ‚unsichere‘ Onlinewelt eintauschen konnte“, so Kefaloudi-Walli.

Keine fixen Vorstellungen Ob er diesen Schritt jemals bereute? „Auf keinen Fall. Als Jugendlicher habe ich keine fixe Vorstellung von meinem beruf-

Wenig verwunderlich kann er dem aktuellen „GriechenlandBashing“ auch wenig abgewinnen: „Mir ist generell jede Form von Nationalismus, jede engstirnige Sichtweise, zuwider. Da fehlt der Weitblick“, gesteht er, mit dem Gedanken „vielleicht doch noch in die Politik einzusteigen“, zu spielen: „Je älter ich werde, desto wichtiger wird mir das Thema Nachhaltigkeit. Ich bin, wenn man so will, ein bisschen ein Weltverbesserer und würde gern die Menschen mit meinen Ideen mitreißen.“ Ob er das aber nun bei einer Partei oder doch bei einem künftigen Projekt besser machen könne, das wollte sich Kefaloudi-Walli noch offen lassen. (jawe)

Davor habe ich Angst … dem Tod – leider.

Das ist meine größte Stärke … Einfühlungsvermögen.

1 9 7 2 –1 9 92

1 9 9 2 –2 0 0 1

2001–2012

1972 in Wien-Ottakring geboren, absolviert Roland Kefaloudi-Walli die Lehre zum Fernmeldemonteur und arbeitet die ersten Jahre seiner Berufslaufbahn bei der Post AG.

Nach einigen Stationen im Vertrieb bei Mitsubishi oder Elin, ersten Verlagserfahrungen bei News/tv-media wechselte er 1998 ins Projektmanagement des Internetproviders netway. 2001 eröffnete er gemeinsam mit zwei Kollegen eine Bar in Griechenland ...

... und betreute diese auch während seines Engagements beim Online-Vermarkter adworx fünf Sommer lang. 2006 wechselte Kefaloudi-Walli dann als Country Manager zur MyHammer AG und betreute den österreichischen Markt bis Ende letzten Jahres. 2010 schloss er den International MBA „Management & Communications“ an der FH-Wien ab.

Das ist meine größte Schwäche …

Sachen manchmal zu genau zu nehmen.

Mit dieser Person würde ich gerne für 24 Stunden die Rollen tauschen … dem Sänger der Rockband „Bush“, Gavin Rossdale. Man sagt mir, dass ich einen Mittelpunktkomplex hätte. Den könnte ich als Rockstar dann gut ausleben.

P E R S O N A L MA N A GE ME N T

Freitag, 27. Jänner 2012

careernetwork – 69

Stelleninserate Seit Jahresbeginn kann das Verschweigen des Mindestlohns in Ausschreibungen teuer werden

Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

Jetzt darf gestraft werden Ingrid Nikolay-Leitner, Leiterin der Gleichbehandlungsanwaltschaft, erklärt, worauf künftig zu achten ist. gezahlt wird. Natürlich hat dieser Betrag zumindest dem branchenüblichen Kollektivvertrag zu entsprechen. Wenn die Bereitschaft besteht, mehr zu zahlen, muss auch das bekannt gegeben werden.

Ebenso kann eine Bandbreite angegeben werden“, so Nikolay-Leitner.

Dabei muss das Entgelt immer in Zahlen ausgeschrieben sein – die Angabe des Kollektivvertrages reicht nicht aus.

Wie sieht es mit der Ausschreibung von atypischen Arbeitsverhältnissen aus? „Der Betrag kann als Stunden-, Monats- oder Jahresentgelt angegeben werden. Daher müssen die Angaben also auch bei Teilzeit oder geringfügiger Beschäftigung gemacht werden.

Wenn kein Arbeitsvertrag, sondern ein Werkvertrag vorliegt, müssen die Angaben nicht gemacht werden. In diesem Fall besteht ja keine kollektivrechtliche Grundlage.“

FACTS & FIGURES Was muss bei Stellenanzeigen angegeben werden? Das zu erwartende Mindestentgelt in Zahlen, das entweder gleich hoch oder höher sein muss als der kollektivvertraglich (oder durch andere Gesetze) festgelegte Betrag und ggf. die Bereitschaft zur Überzahlung.

Vorsichtig, aber dennoch optimistisch Vorsichtig, aber dennoch zuversichtlich geht der Großteil der Unternehmer in puncto Recruiting in das Jahr 2012 – so lassen sich die Ergebnisse der jüngsten karriere. at-Onlineumfrage zusammenfassen. Denn die Mehrheit (65 Prozent) der befragten 219 Unternehmer und HR-Manager gab an, trotz bescheidener Konjunkturprognosen heuer mit gleichbleibendem Personalbedarf zu rechnen.

Dennoch ist die Vorsicht groß, denn lediglich eines von zehn Unternehmen will seinen Personalstand angesichts der erwarteten Wirtschaftsentwicklung stärker ausbauen. Ebenfalls vorsichtig geben sich weitere zehn Prozent, die nur so viele neue Mitarbeiter rekrutieren wollen, wie ihnen die Fluktuation vorgibt. Überhaupt keine neuen Arbeitskräfte will jedes siebte Unternehmen einstellen (15 Prozent).

Woher kommt aber diese relative Zuversicht? Höchstwahrscheinlich daher, dass die Unternehmen ihre Lehren aus den vergangenen, teilweise ebenfalls krisengebeutelten, Jahren gezogen haben; und dass sie mit ihrem Krisenmanagement erfolgreich gewesen sind, was sich natürlich positiv auf Selbstvertrauen und Zuversicht in den Personalabteilungen des Landes auswirkt.

Darüber hinaus spricht die Einschätzung der Befragten für Realismus: Denn gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten will jedes Unternehmen Schlüsselpositionen mit hochqualifiziertem Personal besetzt haben. Was wiederum zur Folge hat, dass die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in vielen Branchen unabhängig von der Konjunktur konstant groß bleibt.

© BKA

Wien. Seit März 2011 sind Unternehmen mittlerweile dazu verpflichtet, in ihren Stelleninseraten auch das zu erwartende Entgelt auszuschreiben. Seit Jahresbeginn 2012 drohen nun auch Sanktionen, wenn Ausschreibungen nicht dem Gesetz entsprechen. Was Personaler und Firmenchefs bei der Formulierung von Stelleninseraten im Speziellen beachten müssen, erklärt Ingrid Nikolay-Leitner, Leiterin der Gleichbehandlungsanwaltschaft. „Unternehmen müssen in ihren Stelleninseraten den Betrag nennen, der für die Stelle mindestens

Ingrid Nikolay-Leitner: „Stelleninserate dürfen keinesfalls diskriminierend sein.“

Neutrale Formulierungen

Was droht bei Nichteinhaltung? Beim ersten Vertoß gibt es eine Verwarnung, danach droht eine Geldstrafe von bis zu 360 €.

Was darf nicht vorkommen? Angaben, die den Anschein vermitteln, dass Geschlecht, Alter, Religion, ethnische Zugehörigkeit, Weltanschauung oder sexuelle Orientierung Anforderungskriterien sind.

laubt ist etwa auch, ausreichende Deutschkenntnisse zu verlangen – immer bezogen auf die konkrete Tätigkeit.“ Nicht geschlechtsneutrale Stellenausschreibungen werden bereits seit 1992 geahndet. Haben die Sanktionen hier gefruchtet? „Auf jeden Fall. Die geschlechtsneutrale Formulierung in Ausschreibungen funktioniert bereits ganz gut, das kann man in vielen Zeitungen feststellen. In diesem Punkt ist das Bewusstsein bereits vorhanden“, so Nikolay-Leitner abschließend. (lw)

junges, dynamisches Team. Wenn Sie zu uns passen, bewerben Sie sich!“ Wie so oft gibt es aber auch hier Ausnahmen. Nikolay-Leitner: „Bei Berufsfeuerwehrleuten kann das Alter und die damit verbundene körperliche Fitness unter Umständen ein entscheidendes Kriterium für die Ausübung der Arbeit sein.

Selten gibt es auch Fälle, bei denen ein bestimmtes Geschlecht unverzichtbar für die Tätigkeit ist. Ein Beispiel hierfür wäre eine Stellenausschreibung für ein Frauenhaus, bei der es um die Betreuung von traumatisierten Frauen geht. Er-

Damit ein Inserat gesetzeskonform ist, muss es vor allem eines sein, weiß Nikolay-Leitner: „Nicht diskriminierend. Nach wie vor gilt natürlich, dass Inserate keine Hinweise darauf enthalten dürfen, dass die Stelle nur für ein bestimmtes Geschlecht vorgesehen ist. Ebenso dürfen auch Religion, sexuelle Orientierung, ethnische Zugehörigkeit und auch Alter kein ersichtliches Anforderungskriterium sein“, erklärt die Juristin. Das bezieht sich auch auf indirekte Formulierungen wie: „Wir sind ein

Wer muss ausweisen? Unternehmen und Arbeitgeber, für deren Entgeltsystem Kollektivverträge, Gesetze oder andere Normen als Grundlage dienen.

Armut Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) fordert unter anderem eine „strikte Regulierung der Finanzmärkte“

1,1 Mrd. Menschen sind arbeitslos oder arm Arbeitsplätze entstehen, um die vorhandene Arbeitslosigkeit abzubauen und die etwa 400 Mio. Neuzugänge in den Arbeitsmarkt aufzunehmen.

Hinzu kämen vor allem in den Entwicklungsländern rund 900 Mio. Menschen, die mit einem täglichen Einkommen von weniger als zwei US-Dollar (1,5 €) trotz Arbeit unter der Armutsgrenze lebten. „Jeder dritte Arbeitnehmer auf der

Welt ist arbeitslos oder lebt trotz Arbeit in Armut“, erklärte ILOGeneraldirektor Juan Somavia.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund bezeichnete die ILO-Zahlen als Weckruf für die Staats- und Regierungschefs weltweit. „Sie müssen endlich mehr Anstrengungen für Wachstum und Beschäftigung unternehmen“, forderte DGB-Chef Michael Sommer. Allein in Europa seien 45 Mio. Menschen arbeitslos.

Besorgniserregend sei vor allem die hohe Jugendarbeitslosigkeit in den südeuropäischen Krisenländern. Die Politik müsse mit konjunkturstützenden Maßnahmen gegensteuern.

Weltweit müssen nach den ILOBerechnungen in den kommenden zehn Jahren 600 Mio. neue

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börse

Die Auf- und Umsteiger der Woche im Kurzporträt.

Seit Jahresbeginn verstärkt Gabriele Gradnitzer (39) Amrop Jenewein als Senior Consultant, spezialisiert auf Life Sciences/Pharma, Industrie und Dienstleistungen.

Sie bringt 15 Jahre Erfahrung als Executive Search-Beraterin mit.

Thomas Fiala Global Solutions

© Global Solutions

Amrop Jenewein © Amrop Jenewein

job

Gabriele Gradnitzer

Thomas Fiala (43) ist seit 1. Jänner 2012 neuer Senior Partner der Unternehmensberatung Global Solutions Europe und leitet ab sofort das Partnerbüro in Wien. Fiala war zuletzt für Danone im Bereich Baby Food tätig.

PROMOTION

Jeder dritte Arbeitnehmer auf der Welt ist arbeitslos oder lebt trotz Arbeit in Armut.

Die ILO empfiehlt dazu unter anderem eine „strikte Regulierung der Finanzmärkte“. Diese könne nicht nur zur wirtschaftlichen Stabilisierung einen wichtigen Beitrag leisten, sondern auch direkt zum Beschäftigungswachstum, indem kleine und mittlere Unternehmen besseren Zugang zu Krediten bekämen und durch eine „gleichmäßigere Einkommensverteilung“ die Nachfrage positiv beeinflusst würde.

(APA)

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Ilse Stria Humboldt

© Fotostudio Wilke

© APA/Andreas Tröscher

Zwei Dollar am Tag

„Strikte Regulierung“

Seit 1. Jänner 2012 ist Ilse Stria (52) neue Geschäftsführerin der Humboldt Bildungsgesellschaft. Sie löst in dieser Funktion Eva Braunstein ab, die seit 22 Jahren an der Spitze des Unternehmens stand.

Birgit Eder Konica Minolta Austria

© Konica Minolta

Berlin. Weltweit sind nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf rund 1,1 Mrd. Menschen arbeitslos oder leben unterhalb der Armutsschwelle.

Die Zahl der Arbeitslosen sei 2011 mit 197 Mio. unverändert geblieben, teilte die ILO mit. Es seien damit fast 27 Mio. Personen mehr arbeitslos gewesen als 2007, vor der weltweiten Finanzkrise.

Vor Kurzem hat Birgit Eder (34) die Leitung des Bereichs Human Resources bei Konica Minolta Austria übernommen.

Zuletzt war die ausgebildete Arbeits- und Wirtschaftspsychologin HR Business Partner bei T-Systems Austria.

N E TW OR K I N G

70 – careernetwork

Freitag, 27. Jänner 2012

Gastkommentar Managementberater Tom Schmitt über das Phänomen „Netzwerke“ und wie man diese Plattformen erfolgreich nutzt

Mit Status-Intelligenz punkten

© z.V.g.

Schmitt: „Um Netzwerke richtig zu nutzen, sollte man sich an deren Spielregeln halten.“

Der deutsche Berater Tom Schmitt ist Autor des Buchs „Status-Spiele“.

Bruchsal. Um die Karriere zu beflügeln, genügt es nicht bloß, Mitglied in Netzwerken zu sein. Die Netzwerke sollten auch als Plattform genutzt werden, um sich darzustellen und zu positionieren. Hier sind sieben Tipps, wie Ihnen das gelingt: 1. Sich an die (Spiel-)Regeln halten: Um Netzwerke richtig zu nutzen, sollte man sich an deren (ungeschriebene) Regeln halten. Die meisten Mitglieder von Netzwerken verzeihen es etwa nicht, wenn platte Werbung in eigener Sache gemacht wird. Selbstbeweihräucherung und -überhöhung erzeugen mehr Ablehnung als Interesse.

2. Präsent sein: Zeigen Sie statt dessen eine charmante Präsenz.

Ein interessanter Vortrag, ein klares Statement oder eine intelligente Frage erzeugen auch die gewünschte Aufmerksamkeit.

3. Alleinstellung: Erarbeiten Sie sich eine Alleinstellung. Sie sind „der Spezialist für...“. Das hebt Ihren Status und macht Sie attraktiv.

Positionierungsfrage 4. Sich positionieren: Haben Sie den Mut, anders zu sein. Betonen Sie das Besondere Ihrer Person.

Doch Vorsicht! Bleiben Sie authen-

tisch. Menschen spüren, wenn andere Personen nur eine aufgesetzte Rolle spielen.

son wird Sie irgendwann fragen: „Und was machen Sie beruflich?“ Jetzt können Sie punkten.

6. Den Status anpassen: Gute Netzwerker passen ihren Status dem Status ihres Gegenübers an.

So bleibt die Kommunikation spannend und interessant.

7. Mit dem Status spielen: Nehmen Sie im Gespräch mal einen höheren, mal einen tieferen Status ein. Mal sind Sie zum Beispiel der erfahrene Experte, mal der interessierte Laie.

Wenn Sie geschickt mit Ihrem Status spielen, wecken Sie die Neugier Ihrer Gesprächspartner. Das heißt: Sie sind im Spiel.

Interesse zählt 5. Sich für andere Menschen interessieren: Bei den Netzwerktreffen – sei es im Club, auf der Messe oder dem Kongress – sollten Sie sich vor allem für die anderen Menschen interessieren. Suchen Sie zum Beispiel in den Pausen, beim Small-Talk den Kontakt. Doch statt Plattitüden auszutauschen, sollten Sie Fragen stellen. Fragen Sie und hören Sie zu. Sammeln Sie Informationen. Die andere Per-

Tom Schmitt arbeitet als Managementberater für die Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner, Bruchsal (www.krausund-partner.de). Er ist Autor des Buchs „Status-Spiele: Wie ich in jeder Situation die Oberhand behalte“.

JOBTICKER

Lehrlingskampagne JMC

powered by monster.at

Der StunT Hero Wien. Der Verband der Österreichischen Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen (VÖTB) setzt bei seiner Jugendoffensive „StunT“ (Stuckateur und Trockenausbauer) wie bereits in den letzten Jahren auch auf die Agentur JMC rund um Agenturchef Josef Mantl: Neu ist der Wettbewerb „StunT Hero 2013“, der unter der Projektleitung von Bernd Plank die junge Community via Social Media und Contests stärken und erweiteren soll und „neben dem Brandingpush die Erhöhung der Lehrlingszahlen zum Ziel“ hat, wie man seitens JMC betont.

Channel Marketing Manager (m/w) Microsoft Österreich GmbH Dienstsitz: Wien !"#$%$&'()*+,(-&.+/$+&0*$&1+2$%&,(34$+/$%&5$,$%$+6+177$%

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Leiter Qualitätsmanagement (m/w)

Zahlreiche Projekte

Hexcel Composites GmbH & Co KG Dienstsitz: Neumarkt am Hausruck !"#$%$&'()*+,(-&.+/$+&0*$&1+2$%&,(34$+/$%&5$,$%$+6+177$%

Seit mittlerweile zwei Jahren läuft nun die Lehrlingskampagne StunT unter der Projektleitung von JMC. Eine jugendlich gestaltete Facebookseite „als Social Media-Outreach paarte sich mit engagiertem ‚Bodeneinsatz‘,“ wie es seitens des Teams heißt. So war das StunTTeam in zahlreichen Schulen in ganz Österreich unterwegs und konnte mehrere Tausend Schüler erreichen. Außer den Schulpräsentationen gab es noch weitere Aktionen, um auf den Lehrberuf aufmerksam zu machen – so etwa die „Wall of fame“ in der Lugner City, wo StunT-Team und StunTLehrlinge die Besucher animierten, sich auf einer Wand mit ihrem Gips-Handabdruck zu verewigen. „Mit Videoclips, auf einem YouTube-Channel gesammelt, konnten wir bei unserer Zielgruppe mit unterhaltsamen und informativen Virals punkten“, betont Plank. Und es scheint sich gelohnt zu haben: Die Lehrlingszahlen wurden bereits im ersten Jahr des Projektbestehens verdoppelt.

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Leiter Marketing & Produktmanagement (m/w) Dr. Pendl & Dr. Piswanger GmbH Dienstsitz: Wien !"#$%$&'()*+,(-&.+/$+&0*$&1+2$%&,(34$+/$%&5$,$%$+6+177$%

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Detailinfos zu den Jobs: Einfach Referenznummer in das Suchfeld von

© JMC

www.monster.at eingeben und auf SUCHEN klicken.

Mit dem „StunT Hero“ will man die junge Community stärken und ausbauen.

Freitag, 27. Jänner 2012

THE MA : BE HI N D E R UN G UN D A RB E I T

careernetwork – 71

Potenziale nutzen „Career Moves“ vermittelt als erster in Europa zwischen Unternehmen und Jobsuchenden mit und ohne Behinderung

„Behinderung kann jeden treffen“ Wien. Pro Jahr tragen durchschnittlich mehr als 8.000 Österreicher bleibende Behinderungen von Arbeits-, Freizeit-, oder Verkehrsunfällen davon. Neben diversen Barrieren im Alltag birgt auch der Arbeitsmarkt für viele Menschen mit Behinderung zahlreiche Hürden, die bereits bei der Bewerbung anfangen. Die Online-Jobbörse „Career Moves“ will genau diese Barrieren abbauen und vernetzt Unternehmen mit Jobsuchenden.

Menschen mit und ohne Behinderung haben die Möglichkeit, sich chancengleich zu bewerben.

Das funktioniert mittels einfacher Symbole, die signalisieren, ob Jobangebote auch für Menschen mit körperlichen oder Sinneseinschränkungen infrage kommen. „Behinderung kann jeden jederzeit treffen – vom topausgebildeten Akademiker bis zum Hilfsarbeiter.

Die Barrieren, mit denen Menschen mit Behinderung zurechtkommen

Tagung MS-Gesellschaft

„Best Employer“ Wien. Die Multiple-SkleroseGesellschaft entwickelte bei ihrer Tagung in Wien mit Arbeitgebern, Betroffenen, Experten aus Medizin, Politik und Wirtschaft gemeinsame Strategien, um die Situation von MS-Patienten im Arbeitsleben zu verbessern. Langfristiges Ziel ist es vor allem, die Patienten länger in der Arbeitswelt zu halten.

Mit dem Projekt „Mit MS arbeiten“ der MS-Gesellschaft und der Wirtschaftskammer Wien soll das Bewusstsein der Unternehmen für die Potenziale chronisch kranker Menschen weiter geschärft und mehr Betriebe als bisher von den Stärken MS-betroffener Mitarbeiter überzeugt werden. Im Rahmen der Tagung wurden zehn Unternehmen mit dem „Best Employer Award“ ausgezeichnet.

Studie Gleichstellung

„Good Policies“

© sxc

Wien. In einer internationalen Studie des „Zero Projects“, einer Plattform zur Verbesserung des täglichen Lebens von Menschen mit Behinderungen, wird Österreich bezüglich seiner Antidiskriminierungs- und Gleichstellungspolitik positiv hervorgehoben. Besonders die berufliche Eingliederung von Jugendlichen mit Behinderung werde in Österreich stark gefördert. Gelobt wurde zudem die Bewusstseinskampagne „Arbeit mit Behinderung“.

Eine Studie lobt Österreichs Maßnahmen für Menschen mit Behinderung.

müssen, beginnen vor allem im Kopf“, weiß Gregor Demblin, Sprecher und Mitbegründer von Career Moves. Er ist seit einem Badeunfall selbst querschnittsgelähmt.

beitsmarkt zu integrieren. „Career Moves ist nachhaltig: Nicht nur Barrieren bei der Bewerbung, sondern auch in den Köpfen werden durchbrochen“, so Demblin.

Wirtschaftlicher Schaden

200 Unternehmen dabei

„Eine unnötige Ausgrenzung findet am Arbeitsmarkt statt: Menschen mit Behinderung wird oft keine Leistungsfähigkeit zugetraut“, erklärt Demblin. Neben dem persönlichen Schicksal, das durch die plötzliche Arbeitslosigkeit ausgelöst wird, sei es auch volkswirtschaftlich gesehen wichtig, diese Personen wieder in den Ar-

Der ÖAMTC ist eines von 200 Unternehmen, die Jobangebote auf Career Moves veröffentlichen.

Für das Bestreben, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen, wurde der Autofahrerclub sogar mit dem „Job-Oskar“ ausgezeichnet. Christoph Mondl, stellvertretender Generalsekretär: „Der ÖAMTC hat sich zum Ziel ge-

setzt, Menschen mit Handicap in ihrem Alltag zu unterstützen. Dazu gehören Mobilitätsangebote genauso wie berufliche Perspektiven.“ 2009 wurde Career Moves von der Online-Jobbörse „Careesma“ gestartet und ist seit 2010 ein eigenständiges Projekt, das vom Bundessozialamt gefördert wird.

Bisher haben über 200 Unternehmen rund 800 Jobangebote auf Career Moves veröffentlicht. Neben der Jobvermittlung bietet man auch Beratung: Das OnlineService-Center beantwortet Fragen zum Thema Beschäftigung und Behinderung. Mehr dazu: www.careermoves.at

© Career Moves

Career Moves-Sprecher Gregor Demblin: „Am Arbeitsplatz findet unnötige Ausgrenzung statt.“

Career Moves-Sprecher Gregor Demblin kennt die Barrieren am Arbeitsmarkt.

Striving for a top career?

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Jointly offered with the University of Minnesota, USA. Professional MBA, Start: October 2012 Specialization options in Banking, Energy Management, Entrepreneurship & Innovation, Finance & Controlling, Health Care Management, Marketing & Sales, Project & Process Management, Social Management, Tourism Management mba@wu.ac.at, +43-1-313 36-4816 www.executiveacademy.at

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