medianet career

medianet

inside your business. today.

Freitag, 25. Jänner 2013 – 67

Hans Bachinger über die verzwickte Suche nach dem Vertriebsprofi Seite 69

Wer ist wirklich gefragt?

Österreich präsentiert sich als Schlaraffenland für Akademiker

Seite 71

Aufsteiger Anton Schutti, Sporthilfe

© GEPA pictures/ Sporthilfe

Wo ist Mr. Right?

© T. Kölsch/pixelio.de

© Menschen im Vertrieb

careernetwork

Erfahren Dietmar Ecker hat in der Politik viel gelernt – das Kapitel ist aber zum Glück ­abgeschlossen, wie er meint.

Vorbild Die EU bastelt an einem „Jugendgarantie“Programm nach österreichischem Modell.

© Ecker & Partner

Seite 68

© milestone p.o.e. ag

„Ich wollte nicht mein Leben lang in diesem Apparat sein“

Gastkommentar

Andrea Cerny, Mitglied des Vorstands der milestone p.o.e. ag, über Vorund Nachteile virtueller Kommunikation in Projekten.

Seite 70

Seite 69

Social Recruiting Erschließen Sie sich auf Facebook den größten Talente-Pool der Welt BeKnownTM ist die neue Facebook-Anwendung von Monster für berufliche Kontakte. Knüpfen Sie Ihr persönliches Netzwerk mit aktiven und passiven Jobsuchenden weltweit auf Facebook und mehr als 25 Mio. deutschsprachigen Facebook-Nutzern: von Studenten über gelernte Arbeiter bis hin zu qualifizierten Angestellten. Veröffentlichen Sie Ihre Jobs kostenfrei in Ihrem beruflichen Netzwerk. Außerdem können Ihnen BeKnown-Nutzer über Ihr Unternehmensprofil folgen. Mehr über BeKnown erfahren Sie bei monster.at oder Ihrem Kunden-berater.

Jetzt anmelden: APPS.FACEBOOK.COM/BEKNOWN

von

Career portrait

68 – careernetwork

Freitag, 25. Jänner 2013

„Ich bin daheim nur ein einfacher Holzarbeiter“ Wie er seinen infantilen Gelüsten nachgeht, warum er nicht mehr vor jedem präsentieren möchte und die Politik lehrreich, aber „zum Glück“ ein abgeschlossenes ­Kapitel ist, verrät Ecker & Partner-Chef Dietmar Ecker im Gespräch.

Wien. Er gilt als „Medienprofi für alle Härtefälle“ (Zitat: Der Standard anlässlich der Causa Kampusch) und Wegbegleiter beschreiben ihn als einen Mann, der „unglaublich rasch im Erfassen von Situationen“ ist, „großes politisches Gespür“ und eine „sehr hohe soziale Intelligenz“ hat. Dietmar Ecker selbst stapelt – obwohl er es an sich gewohnt ist, Menschen im rechten Licht erscheinen zu lassen – in Sachen Eigen-PR lieber tief: „Daheim bin ich nur einfacher Holzarbeiter.“ Daheim, das ist in der Hinterbrühl, wo er gemeinsam mit seiner Frau einen Pferdehof betreibt, Dressurpferde und Welsh-Ponys züchtet und Appenzeller Ziegen, japanische Hühner, sechs Hunde und sechs seltene Rassekatzen beherbergt. Die Reiterstiefel zieht er jedoch nur selten an: „Ich befriedige viel lieber meine infantilen Gelüste, indem ich mit dem Traktor herumfahre und Holz mache“, erzählt er amüsiert. „Meine Liebe zu schnellen Autos und PS-starken Gefährten ist erwacht, als ich fünf war – da habe ich meine erste ‚Carrera‘-Rennbahn bekommen“, erzählt Ecker. Und diese Liebe ist bis heute geblieben: Anstatt aber an der Fernsteuerung von Elektroautos herumzuschrauben, dreht er lieber am Gasgriff seiner Moto Guzzi und bereist das Nordkap oder Asien: „Das ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man die Kraft des Motorrads spürt.“

töne im PR-Wesen steht Ecker aber zu seiner Branche: „Mir macht das Geschäft riesigen Spaß und ich bin gern Unternehmer.“ Das sei auch der Grund gewesen, warum er eine sich bereits abzeichnende Politkarriere frühzeitig abbrach. „Ferdinand Lacina hat mich mit 22 als Pressesprecher ins Finanzministerium geholt. Das hat mich sehr geprägt – schließlich bekommt man nicht alle Tage so eine Chance. Nach acht Jahren als Ministersekretär hatte ich aber genug. Darum habe ich auch einen Kündigungsbrief an die SPÖ geschrieben.“ Auch die folgenden Angebote aus politiknahen Instituten lehnte er dankend ab: „Ich wollte nicht mein Leben lang in diesem Apparat sein.“ Dass ihn der damalige GGK-Chef Hans Schmid unbedingt ins Agenturenbusiness holen wollte, kam ihm da nur zupass: „Er hat mich mit einem tollen Motorrad geködert und wollte mir eine Beteiligung bei DDM schmackhaft machen.“ Ecker griff zu und gründete nach einem Jahr bei DDM seine eigene Agentur: „Das ist die einzige Möglichkeit gewesen, um aus dem Politsystem auszubrechen. Und dass mir das gelungen ist, dafür bin ich dankbar. Ich habe keine Verbindlichkeiten – weder finanzielle noch politische. Das ist unbezahlbar fürs Leben.“ (jawe)

© ps

Ähnlich ins Schwärmen kommt Ecker beim Thema Kino. „Ich bin ein absoluter Filmliebhaber und schau mir mit meiner Frau in der Woche sicher 10 bis 15 Filme an – vom japanischen über den serbischen bis hin zum Film Noir ist alles dabei.“ Ob angesichts dieser vielfältigen – und zeitintensiven – Hobbies überhaupt noch Zeit zum Arbeiten bleibt? „Beruf und privat trenne ich nicht“, sagt Ecker. „Ich versuche zu leben, was ich tue. Und die Arbeit beschäftigt mich natürlich auch zu Hause.“ Da könne es dann schon vorkommen, dass Innovationen aus der reinen Emotion heraus entstehen. „Das ist dann nicht immer leicht für meine Mitarbeiter, weil sie sich sehr flexibel und rasch auf etwas Neues einstellen müssen“, übt Ecker Selbstkritik. „Meine Mitarbeiter sind aber in den letzten 15

© Ecker & Partner

Der Cineast

Jahren mit mir mitgewachsen. Ich bin in der glücklichen Situation, ein Team zu haben, das wirklich etwas kann.“ Das zeige sich am deutlichsten in der Tatsache, dass die vor 15 Jahren gegründete Agentur Ecker & Partner trotz Wirtschaftsund PR-Krise heuer im zweistelligen Prozentbereich wächst. Quasi als „Belohnung“ will er seine Agentur daher künftig auf eine breitere Basis stellen und beteiligt sukzessive seine Führungsmitarbeiter am Unternehmen: „Das funktioniert sehr gut – und sie tragen die Agentur mittlerweile auch erfolgreich nach außen. Es hängt nicht mehr nur alles an meiner Person.“ Generell spielt Ecker lieber eine

1964–1987

Geboren am 24. Juni 1964 in Wels, studiert Dietmar Ecker nach der HAK-Matura Soziologie und Politikwissenschaften an der Uni Wien. Schon während des Studiums arbeitet er als Journalist beim österreichischen Wirtschaftspressedienst.

tragende Rolle im Hintergrund, als sich allzusehr in den Vordergrund zu drängen: „Das ist auch der Grund, warum ich zu keinen Abendveranstaltungen gehe; das brauche ich nicht für mein Ego.“

Der Agenturchef Gleiches gelte auch für den Auftragszuschlag um jeden Preis: „Vor unfachkundigen Personen präsentiere ich sicher nicht mehr“, meint Ecker. „Immer mehr Juroren haben keine Ahnung vom Geschäft. Das will ich mir nicht mehr antun. Das hat nichts mit Arroganz oder Abgehobenheit zu tun. Aber warum soll ein Jurist oder ein Controller über

1987–1997

1987 holt ihn der damalige Finanzminister Ferdinand Lacina ins Finanzministerium und ernennt ihn kurz darauf zum Pressesprecher. Nach einem kurzen Stopp bei der AK Wien holt ihn die damalige SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Brigitte Ederer als Kommunikationsleiter in die Parteizentrale.

die PR-Strategie des Unternehmens entscheiden; dafür gibt es doch andere Experten.“ Bestes Beispiel sei eine „misslungene“ Präsentation mit einer US-amerikanischen Markenagentur gewesen: „Wir haben eine perfekt inszenierte Schwarz-weißPräsentation gemacht und dann hat man uns skurrilerweise mit den Worten ‚Wir verwenden schon Farbfotos auf Plakaten‘ abgelehnt.“ Den Kopf schüttelt Ecker auch beim Thema Korruption: „Die kleinbürgerliche, antikapitalistische Haltung in Österreich ist faszinierend. Da werden Finanzspekulation und Unternehmertum gern in einen Topf geworfen. Das ist aber nicht zielführend.“ Trotz dieser Miss-

1997–Heute

Schon nach wenigen Monaten kündigt Ecker den Job als SPÖ-Kommunikationschef und lässt sich von GGK-Chef Hans Schmid überreden, als Geschäftsführender Gesellschafter die DDM Wien aufzubauen. Am 1. Juni 1996 gründet er seine eigene Agentur Ecker & Partner, die er bis heute als Geschäftsführer leitet. Dietmar Ecker ist verheiratet und hat zwei Töchter.

9 Fragen An Dietmar Ecker

Als Kind wollte ich immer … mit dem Motorrad durch die Welt fahren.

Mein Lebensmotto ist … Kein Motto zu haben.

Mein letztes Geld würde ich ausgeben für … eine Reise nach Afrika.

Darüber kann ich lachen … die Ernsthaftigkeit der Bedeutungslosigkeit.

Das letzte Buch, das ich gelesen habe, war … „Das dreizehnte Kapitel“ von Martin Walser.

In 20 Jahren werde ich … tot oder lebendig sein.

Das ist meine größte Stärke … meine Schwächen zu kennen.

Das ist meine größte Schwäche … das Kino.

Mit dieser Person würde ich gerne für 24 Stunden die Rollen tauschen … mit Dostojewskis Großinquisitor – es muss eine interessante Situation sein, Jesus mitzuteilen, dass er kein Recht hat, auf die Erde zurückzukommen und die über Tausende Jahre aufgebaute Ordnung zu stören …

p e r s o n a l m a n a g e m en t

Freitag, 25. Jänner 2013

careernetwork – 69

Vertrieb Hans Bachinger, Menschen im Vertrieb, über den „idealen Verkäufer“, Personalkahlschlag und Imageprobleme

Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

Wie finde ich Mr. Right?

Bachinger: „Verkäufer zu sein, gilt in Österreich als kein sonderlich erstrebenswerter Beruf.“

egal, ob Handwerk oder Studium, und rutscht erst danach zufällig in den Verkauf hinein. Dadurch ist es schwierig, gute Verkäufer zu finden. Weil die Basis fehlt.“

Menschen begeistern

Menschen im Vertrieb-Geschäftsführer Hans Bachinger: „Oft wird der Verkäufer abwertend mit dem ‚Keiler‘ gleichgesetzt – als jemand, der einem etwas aufschwatzen will.“

um Unternehmen – wie er es nennt – in eine „Sales Driven Company“ zu verwandeln.

reich als kein sonderlich erstrebenswerter Beruf.“ In Folge führe das dazu, „dass Verkäufer für ihren Beruf verschiedene Alibi-Titel finden (...) Wenn wir einen klassischen ‚Verkäufer‘ suchen, haben wir viel weniger Bewerber, als bei einem Inserat mit der Bezeichnung ‚Marketingleiter‘.“ Abseits des Imageproblems sei die Suche nach dem idealen Vertriebsmitarbeiter oft auch ein Ausbildungsproblem – schließlich gibt es seiner Meinung nach keine klassische Vertriebsausbildung: „Der Verkäufer ist eher ein ‚Zufallsprodukt‘. Man erlernt einen Beruf,

Rekrutierungsprobleme In Österreich arbeiten aktuell nicht weniger als 600.000 Menschen im Vertrieb bzw. Verkauf – ungefähr 19% der Gesamtbeschäftigten. Dennoch beklagen viele heimische Unternehmen Probleme bei der Rekrutierung „gestandener“ Vertriebsmitarbeiter.

Ein Imageproblem? „Bis zu einem gewissen Grad ja“, so Bachinger. „Verkäufer zu sein gilt in Öster-

Chance Vielfalt

Den idealen Verkäufer zeichnet Bachinger zufolge eine Mischung aus Talent und erlernbaren Faktoren aus: Auf Talentseite seien es vor allem Eigenschaften wie „kommunikativ“, „offen“ oder „extrovertiert“ – „in jedem Fall muss man Menschen mögen. Man sollte Begeisterung ausstrahlen und auch andere Menschen begeistern können“, sagt Bachinger.

Gewisse Eigenschaften könne man wiederum erlernen. „Man muss verkaufen, den Vertrieb trainieren. Auch der beste Spitzensportler kann nur dann seine Leistung bringen, wenn er dementsprechend trainiert. Argumentations- und Fragetechniken etwa oder Rhetorik kann man sich beispielsweise durchaus durch Schulungen aneignen“, meint Bachinger abschließend. (red)

© Menschen im Vertrieb

Wien. „Verkaufszahlen eingebrochen“, „Absatz rückläufig“, „stockender Vertrieb“ – das musste man vor allem in den wirtschaftlich herausfordernden letzten Jahren häufiger lesen. Damit einhergehend wurde häufig auch über die scheinbar logischen Konsequenzen berichtet: Redimensionierungen und vor allem Personalabbau.

Für Hans Bachinger, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens ‚Menschen im Vertrieb‘, ist das nicht zwingend die richtige Reaktion auf Umsatz- und Gewinneinbrüche: „Ich glaube“, sagt Bachinger im Gespräch mit medianet, „dass bei den meisten Unternehmen im Zweifelsfall die Verkäufer ausgetauscht werden – ohne vorher zu hinterfragen, ob nicht vielmehr die Strukturen und Prozesse im Vertrieb optimiert werden sollten.“ Und wenn schon Personalmaßnahmen, dann ist es laut Bachinger meistens besser, in der Führungsebene anzusetzen, bevor man den „kleinen Vertriebler“ vor die Tür setzt: „Wenn es beispielsweise in einer Fußballmannschaft nicht gut läuft, dann tauscht man den Trainer aus – und siehe da, auf einmal ändert sich das Spiel und die Herangehensweise, sodass das Team wieder erfolgreich ist. Wenn es im Verkauf also nicht rund läuft, sollte man den ersten Blick auf die Führung werfen und da Veränderungen durchführen.“ Generell seien eine Optimierung des Verhaltens in Richtung der Zielgruppe sowie eine Förderung der Motivation im Unternehmen effektivere Hebel,

Diversity Management: Ein Thema, das in den vergan­ genen Monaten größere Breitenwirksamkeit erlangt hat.

Ganz aktuell widmet sich ­eine Studie von Ernst&Young der gelebten Vielfalt in deutschen Großunternehmen.

Die Ergebnisse machen nachdenklich. So betonen zwar fast alle teilnehmenden Betriebe (92 Prozent), Diversity-Maßnahmen für einzelne Bereiche anzubieten.

Es zeigt sich allerdings auch sehr deutlich, dass dieser an sich sehr breite Themenbereich meist relativ eindimensional gesehen wird, nämlich als reines MännerFrauen-Anliegen. 42 Prozent der befragten Unternehmen fokussieren sich auf die Dimension ‚Gender‘. Zweitstärkstes Diversity-Anliegen ist – mit großem Abstand (17 Prozent) – dann das Thema Alter und Demografie, gefolgt von Work-Life-Balance (zwölf Prozent), sexueller Orientierung und Internationalität (jeweils acht Prozent). „Diese starke Fokussierung auf die Dimension ‚Gender‘ lässt vermuten, dass viele Unternehmen Diversity mit Gender gleichsetzen. Wenn dem so wäre, müsste angezweifelt werden, ob sie den Grundgedanken von Vielfalt erkannt haben“, kommentiert Sabine Rachor, Senior Manager bei Ernst&Young, die Studienergebnisse.

Doch warum ist Vielfalt im Unternehmen notwendig?

Weil allein schon demografisch gesehen die Ressourcen an qualifizierten Arbeitskräften begrenzt sind. Kurz: Wir werden es uns auf Dauer immer weniger leisten können, auf Mütter, ältere Arbeitnehmer, Mitarbeiter mit anderem Reisepass oder Menschen mit speziellen Bedürfnissen verzichten zu können.

Facts & Figures „Menschen im Vertrieb“ ist eine österreichische Beratergesellschaft, die branchenübergreifend vertriebliche Beratungs- und Coachingkompetenz mit dem Recruiting von vertriebsrelevanten Positionen verbindet.

Zu ihren Kunden zählen beispielsweise Metro, Mercedes-Benz, BMW, ÖAMTC, Allianz, stabil, Internorm oder Hartl Haus.

Jugendgarantie Arbeitslosen Jugendlichen sollen Lehrstellen oder Aus- und Weiterbildung angeboten werden

börse

Die Auf- und Umsteiger der Woche im Kurzporträt.

▲

▲

▲

„Boot noch nicht stabilisiert“

Andrea Viehauser verstärkt ab sofort die Geschäftsführung von NP Neumann & Partners GmbH. Viehauser ist seit 2000 in der Executive Search-Branche tätig und seit 2010 Teil von NP Neumann & Partners in Wien.

Anton Schutti Sporthilfe

Anton Schutti (59) leitet auch die nächsten fünf Jahre die österreichische Sporthilfe als Geschäftsführer. Schutti – seit April 2000 in dieser Funktion tätig – konnte sich im Hearing gegen zwei weitere Kandidaten durchsetzen.

▲

Karin Lang Helvetia

Karin Lang (44) übernimmt per Februar 2013 die Marketingleitung bei Helvetia. Gemeinsam mit einem dreiköpfigen Team verantwortet sie künftig die Marketingaktivitäten des Schweizer Versicherers für ganz Österreich.

Norbert Marschallinger Fressnapf

© Fressnapf

Andrea Viehauser

Promotion

EU-Sozialkommissar Laszlo Andor verwies darauf, dass die Jugendgarantie natürlich finanzielle Kosten verursache, „aber die Kosten des Nichthandelns sind sehr viel höher“. Österreichs Kanzler Werner Faymann hatte tags zuvor vor den EU-Abgeordneten in Straß-

burg gewarnt, dass die Krise bereits vorbei sei. „Unser Boot ist auch aus einem anderen Grund noch nicht stabilisiert: Solange nicht jeder junge Mensch in Europa Arbeit oder Ausbildung hat, solange ist die Krise nicht vorbei.“ In der EU habe heute jeder vierte Jugendliche keinen Job. Eine Jugendausbildungsgarantie in ganz Europa könnte mehr als eine Mio. 16- bis 17-Jährige von der Straße holen. „Sie muss nur jetzt so schnell wie möglich in den Ländern der Europäischen Union implementiert werden.“ Es könne nicht sein, dass die Antwort der EU an die Jugend sei, „wir können dir keine Ausbildung, keinen Job anbieten“.

(APA)

NP Neumann & Partners © NP/www.fayer.at

job

In der Debatte waren sich die Mandatare der verschiedenen Fraktionen zwar einig, dass mit einer Jugendgarantie dringend der steigenden Jugendarbeitslosigkeit gegengesteuert werden müsse, doch dürfe diese Garantie nicht mit einer Jobgarantie gleichgesetzt werden.

© Helvetia/Lang

EU-Kommissar Andor will arbeitslosen Jugendlichen Perspektiven bieten.

Wien/Straßburg. Das EU-Parlament hat die 27 Staaten der Union aufgefordert, „Jugendgarantie“-Programme zu unterstützen. Mit einer klaren Mehrheit von 546 Stimmen gegen 96 bei 28 Enthaltungen stimmten die Europaparlamentarier am Mittwoch in Straßburg dafür, in allen EU-Ländern entsprechende Initiativen in Gang zu setzen. Österreich diente als Vorbild bei dem von der EU-Kommission geplanten „Jugendgarantie“-Programm. Damit soll dafür gesorgt werden, dass arbeitslosen Jugendlichen nach höchstens vier Monaten ohne Job eine Beschäftigung, eine Lehrstelle oder Aus- und Weiterbildung angeboten wird. Dies ist de facto die Übernahme des österreichischen Vier-Punkte-Plans.

© GEPA pictures/Sporthilfe

© EPA

„Die Kosten des Nichthandelns sind höher“

Norbert Marschallinger (38) ist ab sofort neuer Geschäftsführer von Fressnapf Österreich. Der bisherige Geschäftsführer von MegaZoo Österreich übernimmt die geschäftliche Verantwortung von Heidi Obermeier.

Personalmanagement

70 – careernetwork

Freitag, 25. Jänner 2013

Gastkommentar Andrea Cerny, Mitglied des Vorstands der milestone p.o.e. ag, über die Vor- und Nachteile virtueller Kommunikation in Projekten

Web 2.0: Freund oder Feind?

© milestone p.o.e. ag

Cerny: „Virtuelle Kommunikation hat Vorteile, sie kann persönliche Begegnung aber nicht ersetzen.“

Andrea Cerny ist Projektmanagerin, IPMA Level C, in Wien.

Wien. Der Erfolg von Projekten hängt u.a. von einem wesentlichen Faktor ab: der Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten. Darüber sind sich Experten einig. Wenn es jedoch um den Einsatz von Social Media und virtuellen Projektteams geht, herrscht bedeutend weniger Einigkeit darüber, was virtuelle Kommunikation leisten kann.

Heutzutage kann sich niemand mehr vorstellen, Projekte ohne E-Mail, Videokonferenzen und Ähnliches abzuwickeln. Social Media bieten viele neue Möglichkeiten, um die Arbeit in Projekten noch effizienter und ressourcenschonender zu gestalten. Mithilfe von

Projekt-Blogs etwa können Informationen schnell und einfach gesammelt und verteilt werden, unabhängig davon, wo auf der Welt die Mitarbeiter verstreut sind. Wikis erlauben es, sehr strukturiert Informationen zur Verfügung zu stellen, jeder Projektmitarbeiter kann diese ergänzen, erweitern und verändern. So entsteht eine Wissensdatenbank, die nicht nur wesentliche Informationen dokumentiert, sondern auch projektrelevantes Know-how leicht erfassbar und managebar macht. Auch Social Network-Plattformen wie LinkedIn oder Xing eignen sich, wenn es darum geht, mittels persönlicher Pro-

fildaten Experten zu bestimmten Anforderungen zu finden.

chungen im klassischen Sinn auszutauschen. Darunter leiden Teamarbeit und „Wir-Gefühl“ – zwei wesentliche Faktoren. Das Bedürfnis nach persönlicher Begegnung ist auch in einer zunehmend digitalen Welt ungebrochen groß – vielleicht noch größer als in der Pre-SocialMedia-Zeit. Das gilt auch für das Projektmanagement.

Aktuelle Entwicklungen in der Ausbildung bestätigen das. So sind etwa Projektmanagement-Brettspiele im Kommen. Diese ermöglichen es Projektmanagern, ihr Wissen zu vertiefen, kontinuierlich aufzufrischen und während des Spiels von den Inputs ihrer Kollegen zu profitieren. Auch für Unternehmen ergeben sich Vorteile: Die Trainingskosten können gesenkt und die Etablierung einer PM-Community im Unternehmen gefördert werden. Zudem sorgt es für einen bereichernden Erfahrungsaustausch zwischen Mitarbeitern.

Anonymisierung So weit, so schön. Meine Erfahrungen zeigen aber, dass sich viele Firmen zwar der Vorteile virtueller Kommunikation bewusst sind, die wenigsten aber auch die Schattenseiten kennen: Übermäßiger Einsatz elektronischer Medien führt zu einer Anonymisierung und zu mangelhafter Kommunikation zwischen Projektleitung und den Projektmitarbeitern. Die räumliche Distanz bietet nur wenig Möglichkeit, sich in (informellen) Projektbespre-

JOBTICKER

Studie Mitarbeiterführung

Bevorzugen wirkt Hamburg. Fühlen sich Mitarbeiter besser behandelt als ihre Kollegen, erbringen sie besonders gute Ergebnisse – Führungskräfte profitieren also davon, wenn sie Einzelne besser behandeln als andere.

Das ist das Ergebnis einer Studie von Christian Tröster, Professor an der Kühne Logistics University in Hamburg, und Stefan Thau, Professor an der London Business School.

In vier Studien untersuchten sie, wie sich Führungsqualität auf den Selbstwert, die Emotionen und das Verhalten einzelner Mitarbeiter auswirkt. Das Ergebnis: Wer sich im Vergleich zu anderen besser behandelt fühlt, stärkt das Team und steigert so die Produktivität. Dagegen bringen Mitarbeiter, die gleich gut wie ihre Kollegen behandelt werden, weniger gute Ergebnisse.

Warengruppenmanager/in Non Food METRO Cash & Carry Österreich GmbH Dienstsitz: Vösendorf

Trade Marketing Manager/in DACH Innocent Alps GmbH Dienstsitz: Salzburg

FEEI 800 Techniker fehlen

Technikermangel Wien. Die Ergebnisse der aktuellen Studie „Mitarbeiterqualifikation in der Elektro- und Elektronikindustrie“ des FEEI – Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie offenbart einige Baustellen: 90% der Unternehmen haben Probleme, technische Positionen zu besetzen – in der Branche fehlen bis zu 800 Techniker. Nur rund acht Prozent der technischen Fachkräfte sind Frauen, obwohl 87% der Unternehmen gern mehr Frauen beschäftigen würden.

Junior Product Manager/in (Kosmetik) Parfums Christian Dior GmbH Dienstsitz: Wien

© APA/Herbert Neubauer

Diese und mehr als 4.000 Jobs der Online-Jobbörse monster.at, finden Sie auch mit den kostenlosen Apps für Android, iPhone & iPad!

Nur rund acht Prozent der technischen Fachkräfte in Österreich sind Frauen.

J o bwatc h

Freitag, 25. Jänner 2013

careernetwork – 71

Arbeitsmarkt-Prognose Absolventen von Hochschulen werden in der nächsten Zeit in Österreich sehr gefragt sein, so eine AMS-Studie

Schlaraffenland für Akademiker Wien. Mit Optimismus können Studierende derzeit in ihre berufliche Zukunft blicken. Denn einer Studie des Arbeitsmarktservice zufolge werden die Job-Aussichten für Akademiker in Österreich weiterhin gut aussehen.

Die Arbeitsplätze für Hochschulabsolventen werden auch gebraucht, denn im europäischen Vergleich wird in Österreich in den nächsten zehn Jahren sogar das höchste Wachstum an hochqualifizierten Erwerbspersonen erwartet. Während EU-weit bis 2020 um 20% mehr Akademiker prognostiziert werden, sind es in Österreich 70%. Damit setzt sich ein Trend weiter fort: Akademiker haben die besseren Jobchancen. Zwischen 2004 und 2010 stieg die Zahl der erwerbstätigen Hochschulabsolventen auch bereits um 27%, während die Zahl der Erwerbstätigen generell nur um knappe 10% stieg.

Bewerbung Je später …

Aus dem Bauch

„Der Trend zur stärkeren Beschäftigung von Akademikern hat bereits mehrere Konjunktureinbrüche und externe Schocks überstanden. Die grundsätzliche Einschätzung eines steigenden Bedarfs an Hochqualifizierten wird von einer Reihe von Faktoren genährt, wie der zunehmenden Tertiärisierung und der Internationalisierung der Wirtschaft und dem demografischen Wandel“, erklären die Studienautoren.

Die höchsten Zuwachsraten am Arbeitsmarkt werden bei Wissenschaftern erwartet; hier prognostiziert das AMS ein Plus von 31%. Der Haken: Vor allem in der Forschung

müssen Akademiker am Beginn ihrer Karriere atypische Beschäftigungsverhältnisse in Kauf nehmen.

Das ist besonders in geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Studienrichtungen der Fall.

Techniker gefragt In technisch-naturwissenschaftlichen Studienrichtungen hingegen werden Akademiker keine Probleme haben, eine stabile Berufslaufbahn einzuschlagen; hier ist laut AMS das Angebot höher als die Nachfrage.

In den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften wird sich

aufgrund der steigenden Absolventenzahl die Jobsituation aber verschärfen. Betroffen davon sind hauptsächlich Frauen, da sie in technischen Studienrichtungen eher unterrepräsentiert sind. Die Geistes­wissenschaften haben derzeit einen Frauenanteil von 71%.

Da sich laut Studie Männer voraussichtlich weniger als Frauen an höherer Bildung beteiligen werden, wächst auch die Konkurrenz zwischen Fraue: Akademikerinnen werden daher weniger mit ihren männlichen Pendants als mit anderen Frauen konkurrieren müssen, sagen die AMS-Experten voraus. (lw/APA)

© Thomas Kölsch/pixelio.de

Auf atypische Beschäftigungsverhältnisse müssen sich Berufseinsteiger anfangs aber einstellen.

Derzeit herrschen keine schlechten Zeiten für Akademiker in Österreich.

www.bfi-wien.at

HIER BILDEN SICH AUCH NEUE PERSPEKTIVEN!

Philadelphia. Bei der Wahl des richtigen Kandidaten für einen Job spielen viele Faktoren mit. Einer davon ist die Tageszeit, wie eine Untersuchung der Wharton School of the University of Pennsylvania gezeigt hat. Denn je später das Bewerbungsgespräch stattfindet, umso schlechter stehen die Chancen.

Vorgesetzte vergleichen jeden Bewerber mit allen anderen Bewerbern des gleichen Tages. Wenn der erste Bewerber besonders gut gefällt, werden alle weiteren intuitiv besonders kritisch bewertet.

Die meisten Entscheidungen passieren aus dem Bauch heraus, so die Studie. Psychologe Dominik Rosenauer rät: Die Kandidaten sollten Interesse am Unternehmen zeigen, dann hinterlassen sie am ehesten Eindruck.

BFI Business Manager

Kurzstudium

© BFI Wien

Wien. Die Short Cycle Academy des BFI Wien bietet die Ausbildung zum „Akademischen BusinessManager“ an. Die Academy ermöglicht es, in relativ kurzer Zeit ein Studium zu absolvieren oder fehlende ECTS-Punkte für ein weiterführendes Studium nachzuholen.

In nur drei Semestern werden Grundlagen von Wirtschaftsrecht, Marketing, HR-Management, aber auch Präsentationsskills vermittelt. Interessierte können sich bis 20. Februar anmelden.

Wissen für Praxis oder weitere Studien vermittelt die Short Cycle Academy.

Weiterbildung am BFI Wien umfasst weit mehr als die Bildung von Wissen.

Sehen Sie Weiterbildung nicht nur als Mittel zum Zweck – lernen Sie auch, was Ihnen Freude macht und Sie persönlich weiterbringt. Denn das entscheidet ebenfalls über Ihren Erfolg. Das BFI bietet Ihnen dafür ein breites Spektrum.

PROZENT DER KARRIERE.AT KUNDEN SIND MIT DEM SERVICE SEHR ZUFRIEDEN.* Das ist einzigartig unter ร sterreichs Jobbรถrsen.

* karriere.at Kundenzufriedenheitsanalyse 2011