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Freitag, 7. Dezember 2012 – 73

© bfi Wien

Das bfi Wien gönnt sich eine neue Werbe­ linie und zieht die anderen bfis mit Seite 75

Frommer Wunsch

IV-Präsident Georg Kapsch hofft auf ein rascheres Kurzarbeitsprozedere Seite 76

Aufsteigerin Monika Eder, ­Jaguar Land Rover

© Jaguar Land Rover

Frischer Wind

© APA/Roland Schlager

careernetwork „Was ich anfange, mache ich in der Regel auch fertig“ Teamdienlich Citrix-Chef Wolfgang Traunfellner sieht seine Aufgabe in der Vorgabe von Visionen und Guidelines.

Realitätsfern Der Fachkräfte­mangel ist hinlänglich bekannt, die Lösungs­ansätze sind aber noch Mangel­ware.

© privat

Seite 74 Gastkommentar

Der Berater und Coach Siegfried Lachmair über die Notwendigkeit von Teamgesprächen und den Nutzen für das Unter­ nehmen.

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© jawe

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von

Career portrait

© Citrix

Warum er weder eine Trucker-Karriere einschlug noch das Unternehmen seiner Eltern übernahm, warum der Lainzer Tiergarten ein Quell für Problemlösung ist und warum er sich vorstellen kann, wieder die Servierschürze auszupacken, verrät Citrix Austria-Chef Wolfgang Traunfellner im Gespräch.

10 Fragen An Wol fgang T raun fellner

Als Kind wollte ich immer … Lkw-Fahrer werden.

Mein Lebensmotto ist … „Fange nie an aufzuhören, höre nie auf anzufangen!“ Mein letztes Geld würde ich ausgeben für … eine gemeinsame Reise mit meiner Familie – momentan würde die Wahl auf Cuba fallen.

Darüber kann ich lachen … mich und meine neunjährigen Zwillinge.

Das letzte Buch, das ich gelesen habe, war … „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ von Jonas Jonasson.

In 20 Jahren werde ich … hoffentlich gesund das Leben mit meiner Familie genießen.

Davor habe ich Angst … vor Schicksalsschlägen in meinem persönlichen Umfeld.

Das ist meine größte Stärke … andere zu motivieren – sie mitzuziehen.

Das ist meine größte Schwäche … meine Ungeduld.

Mit dieser Person würde ich gerne für 24 Stunden die Rollen tauschen … meinem Bruder – der arbeitet in der Finanzwelt und ich würde gerne einmal in diesem Bereich hinter die Kulissen blicken.

Freitag, 7. Dezember 2012

© jawe

74 – careernetwork

„Ein 08/15-Job ist noch nie etwas für mich gewesen“ Wien. „Ein 08/15-Job ist noch nie etwas für mich gewesen“, stellt Wolfgang Traunfellner im Gespräch mit medianet klar. „Ich wollte immer aktiv selbst gestalten, wohin der Weg geht.“ Was der heutige Citrix Austria-Chef schon in sehr jungen Jahren herausfand, war jedenfalls, dass „arbeiten sehr viel Spaß macht“ und Leistung honoriert wird: „Meine Eltern hatten ein sehr vielschichtiges Unternehmen – einen Weinhandel, eine Bäckerei, ein Gasthaus und ein Lebensmittelgeschäft; das war quasi der Nahversorger der Ortschaft“, erinnert sich Traunfellner, als Kind „sehr schnell in dieses Geschäft hineingewachsen“ zu sein: „Ich habe schon als Zehnjähriger serviert“, erzählt er amüsiert. Ausgebeutet habe er sich dabei nie gefühlt – ganz im Gegenteil: „Mein Vater wusste, wie man mit ‚Mitarbeitern‘ richtig umgeht und hat mir und meinen Brüdern schon sehr früh ein Lohnsackerl als Anerkennung ausgehändigt.“ Trotz all dieser positiven Erfahrungen war ihm schnell klar, dass er den elterlichen Betrieb nicht übernehmen sollte: „Mein Vater hat

uns nie in eine Richtung gedrängt, sondern vielmehr ermöglicht, unseren eigenen Weg zu gehen“, so Traunfellner. „Die Firma habe ich aus dem Grund nicht übernommen, weil die große Vielfalt, die wir abgedeckt haben, aus meiner Sicht so nicht mehr fortführbar gewesen ist: Wenn man am Wochenende im Gasthaus steht und von Montag bis Freitag eine Bäckerei und einen Lebensmittelhandel führt, übertrumpft der Beruf das Private zu stark.“ Und als „extremer Familienmensch“ sei das daher keine Option gewesen.

Traum und Realität Statt also in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, oder seinem Kindheitstraum vom Lkw-Fahrerleben nachzugehen („ich habe schnell erkennen müssen, dass die Realität mit dem verklärten Bild vom 40-Tonner, der gen Westen fährt, nichts mit der Realität zu tun hat“) inskribierte Traunfellner Betriebswirtschaftslehre an der WU Wien. „Ich bin sicher nicht der schnellste Student gewesen, weil

ich immer nebenbei gejobbt habe, um unabhängig zu sein“, erzählt er. „Einmal bin ich auch vor der Frage gestanden, beruflich richtig durchzustarten oder fertig zu studieren; und obwohl ich gut verdient habe, hat die Uni gewonnen“, so Traunfellner. „Was ich anfange, mache ich in der Regel auch fertig; diese Konsequenz habe ich.“ Eine Grundhaltung, die sich auch in seinem sportlichen Ergeiz widerspiegelt: „Ich bin immer schon gern gelaufen und habe mir vor einigen Jahren das Ziel gesteckt, einen Marathon in drei Stunden dreißig zu laufen.“ Nachdem er dieses Ziel erreicht hat – „ich habe sehr strukturiert auf dieses Ergebnis hintrainiert“ – hing er die Marathonkarriere aber an den Nagel: „Um noch schneller zu werden, hätte ich mehr trainieren müssen. Und da hat die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht mehr gestimmt. Es hätte einfach keinen Spaß gemacht“, erklärt er, warum er heute seine Laufschuhe nur mehr „um des Laufens willen“ im Lainzer Tiergarten ausführt. „Nach 20 Minuten erreicht man ein Stadium, wo man ganz un-

bewusst Dinge analysiert und sehr oft Lösungen für die unterschiedlichsten Probleme findet.“ Beruflich versucht er, etwaige Probleme im Team zu lösen: „Der Erfolg eines Unternehmens hängt in erster Linie von einer starken Mannschaft ab. Es gibt Chefs, die nur vermeintlich schlechtere Mitarbeiter einstellen – ich praktiziere das genaue Gegenteil. Je besser und eigenverantwortlicher meine Mitarbeiter sind, desto besser kann auch ich arbeiten“, so Traunfellner. „Meine Aufgabe sehe ich in erster Linie darin, die Visionen und Guidelines vorzugeben und ein Umfeld zu schaffen, in dem die Mitarbeiter ihr Potenzial zur Gänze ausschöpfen können.“ Und diese dürften die in sie gesteckten Hoffnungen zu Traunfellners Zufriedenheit erfüllen: „Ich könnte mir derzeit gar keinen anderen Job vorstellen; das Arbeiten mit einem Superteam füllt mich sehr aus.“ Und wenn ihm die IT aber doch einmal zu stressig werden sollte? „Dann packe ich meine alten Servierfähigkeiten aus und eröffne ein Lokal im italienischen Stil.“ (jawe)

1966–1994

1995–2004

2004–Heute

Am 20. Februar 1966 in Scheibbs geboren, inskribiert Wolfgang Traunfellner nach der Matura Betriebswirtschaft an der WU Wien (Spezielle Betriebswirtschaftslehren: Wirtschaftsinformatik und Transportwirtschaft). Während des Studiums sammelt er erste berufliche Erfahrungen in der IT, bevor er 1994 das Studium mit dem Magistertitel abschließt.

Kurze Zeit nach seiner Sponsion steigt er bei Platinum Technology Wien ein. 1998 wechselt er zu Hyperion Software Solutions Austria. Parallel fungiert er bis 2002 als Geschäftsführender Gesellschafter im elterlichen Betrieb L.Traunfellner& Sohn KG. Von 2002 bis 2004 ist Traunfellner dann als Business Development Manager bei der eudaptics software gmbh.

2004 wechselt er als Senior Sales Manager Austria zur Citrix Systems GmbH und übernimmt die Verantwortung für das Channel Management und Develompent in Österreich. Seit August 2011 ist Traunfellner nun Country Manager Austria der Citrix Systems GmbH. Er ist verheiratet und hat neunjährige Zwillinge.

E r wa c h s e n e n b i l d u n g

Freitag, 7. Dezember 2012

careernetwork – 75

bfi Wien Die neue Werbelinie der Bildungseinrichtung steht unter dem Motto: „bfi: Bildung. Freude Inklusive“

Karriere-Inside mit: Christoph Weissenböck

Auf zu neuen Werbeufern!

Erstmals ziehen alle heimischen Berufsförderungsinstitute werblich am selben Strang.

Wien. Die im Jahr 2011 in Angriff genommene Neuausrichtung des bfi Wien findet nun auch in einer neuen Werbelinie ihren Niederschlag: „Wir wollen nicht einfach mit der Verheißung einer TopKarriere und dem direkten Weg in den Chefsessel punkten“, erklärt Maria Peischl, Werbeleiterin des bfi Wien, die neue Werbelinie und den neuen Slogan „bfi: Bildung.

Freude Inklusive“: „Wir stellen vielmehr die Ausbildung selbst – das ‚Erlebnis bfi Wien‘ – in den Vordergrund. Was zählt, sind die Emotionen, die bei uns erlebt werden – die Freude, die u.a. durch neu entstehende Freundschaften und die persönliche Horizonterweiterung mitgenommen wird.“

lernen.“ Ein entscheidender Faktor seien für das Gelingen des neuen Konzepts vor allem die eigenen Mitarbeiter – die „Freude-Botschafterinnen und Freude-Botschafter“ wie sie die bfi Wien-Chefin nennt: „Beratungs- und Fachkompetenz, Freundlichkeit und umfassende Kundenorientierung sind es, was das bfi Wien ausmachen.“ So könne man die Teilnehmer der Programme „nicht nur zum beruflichen, sondern zum Lebenserfolg“ führen. „Der Weg dorthin und die Verwirklichung ihrer Ziele beim ‚bfi Wien‘ machen Freude – das ist unsere Botschaft“, betont Höllinger.

Beweisführung 2013

Ab Jänner startet die TV-Kampagne – Online und Plakat folgen im Laufe des Jahres.

Freude im Mittelpunkt

Erstmals in der mehr als 50jährigen Geschichte der Berufsförderungsinstitute wird die neue Wer-

belinie österreichweit, also über alle Bundesländer-bfis hinweg, umgesetzt: „Gemeinsam sprechen wir damit gut 220.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer pro Jahr an“, so Höllinger.

Auf Agenturseite wird das bfi von Unique betreut; die Wiener Agentur konnte sich bei einem Pitch im Frühjahr unter mehreren Bewerbern „mit ihrem emotionalen Setting“ durchsetzen, wie Höllinger und Peischl betonen. Ob die neue Werbelinie und der neue Claim auch von wirtschaftlichem Erfolg gekrönt werden, zeige sich 2013,

© bfi (4)

Maria Peischl und Valerie Höllinger präsentieren die neue Werbelinie.

so Höllinger: „Die Beweisführung steht im Wirtschaftsjahr 2013 an, das nach einem ‚Jahr des Change‘ zum ‚Jahr der Kundenorientierung‘ ausgerufen wird.“ Der länderübergreifende Werbeauftritt werde „die Marke ‚bfi‘ stärken und das moderne Image manifestieren“, ist Peischl überzeugt.

Neben einer ab Jänner startenden TV-Kampagne ist 2013 auch eine österreichweite Online- und Plakat-Präsenz geplant. „Durch ­diese Offensive wird der Claim ‚bfi: Bildung. Freude Inklusive‘ bald bei den Kunden verankert sein.“ (red)

50. Staatspreis Erwachsenenbildung Auszeichnung

Erwachsenen-PISA kommt 2013

Die Sieger für 2012 stehen fest

Wien. Am 2. Oktober 2013 erblickt eine neue OECD-Bildungsstudie das Licht der Welt: Das „Programme for the International Assessment of Adult Competencies“ (PIAAC) testet aber nicht Schülerleistungen, sondern die Kompetenzen Erwachsener. Die deshalb auch als „Erwachsenen-PISA“ bezeichnete Erhebung ist ein wichtiger Bestandteil der OECD-Kompetenzstrategie, die vom stellvertretenden Direktor des Bildungsdirektorats der OECD und „Erfinder“ der PISA-Studie, Andreas Schleicher, präsentiert wurde.

Die Strategie befasst sich mit der Entwicklung, Aktivierung und effektiven Nutzung von Kompetenzen und damit neben der Ausvor allem mit der Weiterbildung. Österreich stehe dabei im Moment recht gut da. Zwar sind die PISAErgebnisse im OECD-Schnitt unterdurchschnittlich, dafür punkte man hierzulande mit vergleichsweise niedriger (Jugend-)Arbeitslosigkeit, hoher Weiterbildungsbeteiligung und Frauenbeschäftigungsquote

Wien. Ursula Kubes-Hofmann, die Wiener Frauenbildungseinrichtung „abz*austria“, das Projekt „Gemeinsam schlau im Gemeindebau“ und die Bildungsforscherin Solveig Haring sind die Preisträger des „50.

Staatspreises für Erwachsenenbildung“. Kubes-Hofmann sicherte sich die Kategorie „Erwachsenen-

börse

Die Auf- und Umsteiger der Woche im Kurzporträt.

Die Trophäen für die Sieger des 50. „Staatspreis für Erwachsenenbildung“.

bildnerIn 2012“. Die Direktorin des Rosa-Mayreder-Colleges der Wiener Volkshochschulen GmbH wurde „für die Realisierung eines modernen Ansatzes frauenpolitischer Bildungsarbeit und die Errichtung einer strukturellen Schnittstelle zwischen Universität und Erwachsenenbildung“, ausgezeichnet.

Die mit 5.000 € dotierte Kategorie „Innovation 2012“ gewann abz*austria. Die Wiener Non-Profit-Frauenorganisation bemüht sich seit 20 Jahren um die Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt. Ebenfalls 5.000 € Preisgeld konnte das von der Wiener Volkshochschulen GmbH durchgeführte Projekt „Gemeinsam schlau im Gemeindebau – Ausbildung von älteren LernbegleiterInnen im Gemeindebau“ mit nach Hause nehmen. Und die mit 3.000 € dotierte Kategorie „Wissenschaft und Forschung 2012“ gewann die Bildungsforscherin Solveig Haring mit ihrem Artikel „Neue Medien – ‚alte‘ Frauen“. (red)

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Ingo Peitler Iventa

Ingo Peitler (42) verstärkt seit Oktober 2012 das Wiener Personalberater-Team der Iventa International Management Consulting GmbH. Vor seinem Wechsel zu Iventa war er als Key Account Manager in der APA-IT tätig.

© Jaguar Land Rover Austria

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Monika Eder Jaguar Land Rover

Monika Eder (42) ist ab sofort neuer Finance Director bei Jaguar Land Rover Austria. Sie folgt in dieser Funktion Rainer Werndl und leitet den gesamten Bereich Finance bei Jaguar Land Rover Austria für die Märkte Österreich und Tschechien.

© APA/Lufthansa Cityline

Generell wolle man mit der Kompetenzstrategie auch den starken Fokus auf das Thema Schule weiterentwickeln. „Es geht nicht nur um Schule“, so Schleicher. „Wir sind recht gut darin, junge Menschen auszubilden, aber nicht darin, deren Kompetenzen weiterzuentwickeln bzw. zu verbessern; das gilt OECDweit.“ Es stelle sich auch die Frage, welche Kompetenzen in Zukunft am Arbeitsmarkt gebraucht würden.

So zeige sich etwa, dass kognitives Routinewissen – „also das, was man leicht unterrichten und testen kann“ –, an Wert verliere. Demzufolge würden analytische Fähigkeiten immer stärker nachgefragt. „Das müssen die Bildungssysteme künftig auch widerspiegeln.“ (APA)

© Oreste Schaller Photographie

„Geht nicht nur um Schule“

© Iventa

job

sowie der „vorbildlichen“ Einbeziehung der Sozialpartner. Unterdurchschnittlich schneide Österreich bei der Beschäftigungsquote älterer Arbeitnehmer ab.

Promotion

OECD Neue Bildungsstudie wird im Oktober lanciert

Zeit ist das unsichtbare Gold der Gegenwart. Keiner hat es im Überfluss – schon gar nicht im Job. Jeder kennt das: Will man sich einer Sache widmen, kommt etwas anderes dazwischen. Verstärkt wird das Problem dadurch, dass man oft an fixe Arbeitszeiten gebunden ist, die „abgesessen“ werden müssen, selbst wenn weniger Arbeit da ist. Ist viel zu tun, wird die Zeit dafür meist knapp. Eine IMAS-Studie unter Unternehmensvertretern beschäftigt sich nun mit dem Thema. Wesentliche Ergebnisse: Mit 40,3 Arbeitsstunden pro Woche liegt die durchschnittliche Arbeitszeit in Österreich im oberen Drittel des EU-Rankings; zieht man allerdings Urlaub und Feiertage ab, liegt die Alpenrepublik gleich deutlich unter dem OECD-Schnitt. Fazit der Wirtschaftskammer, die die Umfrage in Auftrag gegeben hat: Die verbleibende Nettoarbeitszeit müsse effizienter genutzt werden.

Interessant auch die Begründung der Unternehmensvertreter: Noch vor der Hoffnung auf gesteigerte Produktivität (71 Prozent Zustimmung) durch freiere Zeiteinteilung liegt die Überzeugung, dadurch als Arbeitgeber an Attraktivität zu gewinnen (78 Prozent) – eine Tatsache, die unzählige Studien unter Arbeitnehmern ebenfalls bestätigen.

Die Ergebnisse können als positives Signal aus den Führungsetagen gewertet werden: Denn was bringt es dem Unternehmen, wenn es Mitarbeiter fürs Sesselwärmen bezahlt und einige Zeit später dafür wieder überfordert?

So weit, so klar. Die größte Herausforderung liegt allerdings – wie immer – in der Umsetzung neuer Lösungen, nicht am Erkennen der Notwendigkeit.

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Klaus Froese Tyrolean

Klaus Froese (49), derzeit noch Geschäftsführer der Lufthansa CityLine, übernimmt ab 1. Februar 2013 als Geschäftsführer das Ruder bei der AUA-Tochter Tyrolean. Er folgt damit Gaudenz Ambühl (61), der in Ruhestand geht.

© leisure.at/Oreste Schaller

Auch die kaufmännische Geschäftsführerin des Bildungsinstituts, Valerie Höllinger, betont, dass sich mittels der angebotenen Ausund Weiterbildungsprogramme „mehr als nur reines Wissen“ aufbauen lasse: „Es bilden sich neue Interessen, neue Perspektiven und neue Freundschaften“, so Höllinger. „Nicht zuletzt, weil Kundinnen und Kunden mit ähnlichen Interessen und Zielen sich über Tage, Wochen oder sogar Monate hinweg in entspannter Atmosphäre kennen-

Zeit ist Attraktivität

Michaela Löwe café+co

Michaela Löwe (46) übernimmt die Kommunikationsleitung bei café+co International.

Zuletzt verantwortete sie das Marketing bei BIAC Business Insurance Application Consulting, einer Tochter der Vienna Insurance Group.

J o bwatc h

76 – careernetwork

Freitag, 7. Dezember 2012

Gastkommentar Siegfried Lachmair über die Notwendigkeit von Teamgesprächen und den Nutzen für das Unternehmen und die Mitarbeiter

Reden lernt man durch reden

© privat

„Ziel ist es, Klarheit auf der Beziehungs- sowie Strukturebene zu schaffen.“

S. Lachmair ist Berater und Coach in der Personal- & Organisations-Entwicklung.

Linz. In fast allen Großbetrieben gibt es bereits das bilaterale Mitarbeiter- bzw. Zielvereinbarungsgespräch. Nur wenige Unternehmen führen auch Teamgespräche durch. Bei diesem geht es darum, dass nicht nur der Vorgesetzte mit seinem Mitarbeiter bilateral ein standardisiertes sowie strukturiertes jährliches Mitarbeitergespräch führt, sondern im gesamten Team offen über die Zusammenarbeit und den Umgang miteinander gesprochen wird. Inhaltlich geht es im Teamgespräch anstelle von fachlichen Fragen vor allem um Beziehungs-, Rollen- und Strukturthemen im Team.

Teamgespräche sollen in der Regel einmal pro Halbjahr durchgeführt werden; die Dauer richtet sich nach der Anzahl der TeamMitglieder und liegt bei ca. 1� bis 3 Stunden. Der Ablauf des Teamgesprächs soll vom Team-Sprecher moderiert werden. Das heißt, das Gelingen des Teamgesprächs fällt und steht mit der Haltung des Teamleiters.

wusst ist. Das heißt, einmal spricht er als Moderator und hat die Interessen aller Team-Mitglieder zu berücksichtigen, das nächste Mal handelt er als Chef, der seine Interessen subjektiv vertritt.

Folgende Fragen sollten im Teamgespräch gestellt werden: Wie ist aktuell die Stimmung? Wie fühlen Sie sich vom Vorgesetzten geführt und motiviert? Wie funktioniert die Zusammenarbeit? Was hat sich seit dem letzten Teamgespräch verbessert? Damit Teamgespräche gelingen, braucht es eine kompetente Einführung durch entsprechendes Coaching der Teamleiter sowie Trainings, betreffend gelingender Team-Kommunikation. Der Nutzen ist vielfach – neben Führungskompetenzentwicklung, Konfliktprävention und Motivationssteigerung: Das Teamgespräch schafft zusätzlich Mehrwert durch Lerntransfers, die aufgrund von Offenheit erst möglich werden.

Zwei klare Rollen Daher ist es notwendig, dass der Teamleiter sich beim Teamgespräch seiner beiden Rollen als Vorgesetzter und Moderator be-

JOBTICKER

Kurzarbeit Neuregelung

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Speed counts!

Wien. Die Industriellenvereinigung (IV) ist mit der Reform der Kurzarbeit grundsätzlich einverstanden, befürchtet jedoch, dass die Unternehmen bei Bedarf zu wenig schnell handeln können. „2009 hat‘s zu lang gedauert, ich hoffe, dass es diesmal innerhalb von Tagen gehen kann“, sagte IV-Präsident Georg Kapsch. „Jeder Monat mehr kostet Geld und letztlich Beschäftigung.“ Ab 2013 übernimmt der Staat die Sozialversicherung für die Kurzarbeiter nicht erst ab dem siebenten, sondern bereits ab dem fünften Monat, im Fall von Qualifizierungsmaßnahmen sogar früher. Um schneller reagieren zu können, will die IV die Entscheidung über die Einführung von Kurzarbeit von der Sozialpartnerauf die Betriebsebene verlagern. „Wir haben nie verlangt, dass die Unternehmer allein die Entscheidung treffen sollen.“

Eventmanager (m/w) Verlagsgruppe NEWS GmbH Dienstsitz: Wien 1lKHUH -RELQIRV ÀQGHQ 6LH XQWHU IROJHQGHU 5HIHUHQ]QXPPHU

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Junior Produktmanager Printmedien (m/w) Chladek Managementberatung GmbH Dienstsitz: Wien 1lKHUH -RELQIRV ÀQGHQ 6LH XQWHU IROJHQGHU 5HIHUHQ]QXPPHU

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Schlechter Ausgangslevel Kapsch wollte sich auf keine Schätzung einlassen, welcher Level in der gerade beginnenden Konjunkturkrise erreicht werde. Der Ausgangspunkt sei heute aber schlechter als vor drei Jahren, so der IVPräsident. Aktuell befinden sich laut Sozialministerium 31 Betriebe mit 2.821 Beschäftigten in Kurzarbeit; am Höhepunkt der Krise 2009 waren mehr als 60.000 Arbeitnehmer von der Regelung betroffen.

AMS-Chef Johannes Kopf schätzt, dass es diesmal „nicht mehr als 10.000 Kurzarbeiter“ werden. (APA)

Marketing/PR-Spezialist (m/w) digitaldruck.at - Druck- und Handels GmbH Dienstsitz: Leobersdorf/NÖ 1lKHUH -RELQIRV ÀQGHQ 6LH XQWHU IROJHQGHU 5HIHUHQ]QXPPHU

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Detailinfos zu den Jobs: Einfach Referenznummer in das Suchfeld von

© APA/Roland Schlager

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IV-Präsident Georg Kapsch: „Jeder Monat mehr kostet Geld.“

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Freitag, 7. Dezember 2012

careernetwork – 77

Fachkräfte-Management Studie zeigt: Wenige Personaler haben eine strategische Personalplanung, Entscheidungen fallen anlassbezogen

Strategie statt Bauchgefühl Wien. Wenn es um das Management des Personals eines Unternehmens geht, werden viele Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen, nur wenig basiert auf strategischer Planung. Nur ein Zehntel der deutschsprachigen Unternehmen verfolgt eine konkrete Strategie fürs Personalmanagement.

So bringt es eine Studie von Joshua Consulting ans Licht.

Besonders Unternehmen, die stark von Fachkräften abhängig sind, prognostiziert die Studie schwere Zeiten. Sie sind immer stärker auf ein gezieltes Fachkräfte-Management angewiesen, um den demografischen Entwicklungen, wie Überalterung der Gesellschaft, entgegenwirken zu können. Fachpersonal sei im deutschsprachigen Raum bereits jetzt eine knappe „Ressource“. Besonders in Handel und Industrie herrsche bereits Knappheit beim Fachkräftenachwuchs.

Jugend Arbeitslosigkeit

Musterschüler

Wien. Geht es nach der Wirtschaftskammer, ist Österreich ein Vorzeigebeispiel in Sachen Jugendbeschäftigung. In der gesamten EU sind fast 6 Mio. Jugendliche arbeitslos, Österreich weise mit 8,5% im Vergleich zu anderen Ländern eine sehr niedrige Jugendarbeitslosigkeit auf. „Österreichs Rezept für eine geringe Jugendarbeitslosigkeit und eine stabile Jugendbeschäftigung liegt in der starken Sozialpartnerschaft, in der dualen Berufsbildung und einem dynamischen, flexiblen Arbeitsmarkt“, interpretiert WKO-Abteilungsleiter Martin Gleitsmann die Analyse. Die duale Berufsausbildung in Österreich sei ein Erfolgsfaktor, der aber nicht 1:1 auf andere EU-Länder umlegbar sei, so Gleitsmann.

Bewerbung Sympathie

Gefühlssache

© Petra Bork/pixelio.de

Berlin. Mit Sympathie können Jobbewerber mehr punkten als mit Kompetenzen. Zu dem Ergebnis kommt eine US-Studie der Northwestern University. Arbeitgeber wählen demnach eher Menschen aus, die sie sich gut als Freunde vorstellen können. Dazu gehört etwa auch, dass der Bewerber ähnliche Interessen und Freizeitaktivitäten verfolgt. Die Sympathie spiele im Arbeitsumfeld eine ähnlich wichtige Rolle wie im privaten Umfeld.

Ob ein Arbeitsverhältnis zustande kommt, hängt stark vom Gefühl ab.

„Man sollte annehmen, dass Unternehmen die wichtige ‚Ressource‘ Fachkraft entsprechend pflegen“, wundert sich Barbara Joshua, Begründerin und Geschäftsführerin von Joshua Consulting: „Sie bringen auch Hunderte Millionen Euro auf, um Fachkräfte zu rekrutieren, zu entwickeln und letztlich zu halten.

Doch in vielen Fällen basieren diese Aktivitäten nicht auf quantifizierten Planungen oder ausformulierten Strategien; vieles passiert aus dem Bauch heraus“, sieht sie Aufholbedarf.

Es sind nicht einmal nur die kleinen Unternehmen, die auf gezielte HR-Strategien verzichten: Befragt

wurden Unternehmen mit zum Großteil einem Jahresumsatz von über 50 Mio. €.

Lediglich die Mitarbeiterzahl und die Zu- und Abgänge waren für zumindest 45% der Unternehmen im Voraus geplant. „Das ist viel zu wenig“, kritisiert Joshua. „Um Personal planen zu können, muss der Fachkräftebedarf qualifiziert festgelegt, quantifiziert und visualisiert werden“, weiß die Expertin.

Streuverluste vermeiden So manche HR-Maßnahmen, wie Lehrlingsoffensiven oder Aus- und Weiterbildungsprogramme nach

dem „Gießkannen-Prinzip“, bieten zu hohe Streuverluste. Strategische HR-Planung sei unerlässlich, so Joshua, die „Strategic HR-Planning“, ein Tool zum FachkräfteManagement, vorstellt: „Es simuliert idealtypische Karrierepfade, berücksichtigt personenbezogene Einschätzungen von Führungskräften und stellt unterschiedliche Entwicklungsszenarien einander gegenüber; es visualisiert, welche Qualifikationen in welcher Anzahl benötigt werden und wann diese zur Verfügung stehen sollen.

So können Jahre im Voraus treffsichere Maßnahmen gesetzt werden“, so Joshua. (lw)

© Silke Kaiser/pixelio.de

Im Gerangel um die besten Fachkräfte müssen Unternehmen eine konkrete HR-Strategie verfolgen.

Strategie ist im Personalmanagement oft ein Fremdwort.

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