Automotive1402

medianet

inside your business. today.

Freitag, 14. Februar 2014 – 57

weitere investitionen © BMW

BMW will sein Motorenwerk in Steyr weiter ausbauen Seite 59

© Panthermedia/Smelov

automotivebusiness steigende akzeptanz

Invensity-Studie: Die Skepsis der Autofahrer gegenüber Elektroautos sinkt Seite 63

up! Cityvan volkswagens neuer city-lader © Volkswagen

„Die Technik gibt viele Design-Standards vor“

© Panthermedia.net/Gelu Sorin Popescu

short

© APA/EPA/DPA/Julian Stratenschulte

Wien. Noch keine Spur vom erwarteten NoVA-Boom: Da mit 1. März die Normverbrauchsabgabe für viele Fahrzeuge deutlich teurer wird und zahlreiche Hersteller auch entsprechende NoVA-Aktionen laufen haben, rechnen Branchenkenner mit Schnäppchenjägern und entsprechenden Vorzieheffekten. Im Jänner ging der Schuss laut Statistik Austria aber nach hinten los; die Zahl der Pkw-Neuzulassungen ging demnach gegenüber Jänner 2013 um 13,6 Prozent zurück.

www.statistik.at

© Renault/PhotoMartini.com

Hannover. Continental stemmt sechs Jahre nach dem letzten Milliarden-Deal die nächste große Übernahme. Der deutsche Zulieferer kauft für 1,4 Mrd. € den US-Kautschuk- und Kunststoffspezialisten Veyance. Mit dem US-Finanzinvestor Carlyle sei darüber eine Vereinbarung getroffen worden, teilte Conti mit. Veyance erzielte zuletzt mit 9.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von 1,5 Mrd. €, der Zukauf soll bei der Tochter ContiTech eingegliedert werden.

www.conti-online.com

© EPA/Frank Rumpenhorst

Interview Laurens van den Acker, Senior Vice President Corporate Design bei Renault, im Gespräch mit medianet automotivebusiness über Design­philosophie und Elektroauto-Engagement des französischen Herstellers.

Seite 58 GM Verlust des Europageschäfts konnte halbiert werden

Husqvarna Märke präsentiert sich auf der Motorrad Linz

Opel-Chef Karl-Thomas Neumann zeigt sich mit dem Sanierungskurs zufrieden.

Rüsselsheim/Detroit. Beim Autohersteller Opel zeigt der harte Sanierungskurs der US-Konzernmutter General Motors Wirkung. Im vergangenen Jahr ging der operative Verlust des Europageschäfts um mehr als die Hälfte auf 844 Mio. USD (623 Mio. €) zurück, wie GM in Detroit berichtete. „Mit diesem Ergebnis, das wir auch dank hoher Kostendisziplin und verbesserter Effizienz unserer internen Abläufe erreichen konnten, haben wir unsere eigenen Planungen übertroffen“, lobte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann seine Mitarbeiter daraufhin in einem Rundbrief.

www.opel.de

© Husqvarna/Rudi Schedl

Ingolstadt. Der Oberklasse-Autobauer Audi ist mit einem kräftigen Verkaufsplus ins Jahr gestartet. Weltweit lieferte die VW-Tochter im Jänner 124.850 Fahrzeuge aus, das sind 11,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Vor allem in China legte der Absatz kräftig zu, wie Audi mitteilte, auch im krisengeschüttelten Europa und da vor allem in Deutschland liefen die Geschäfte deutlich besser als zuletzt. In den USA stagnierten dagegen die Auslieferungen, was der deutsche Autobauer auf die dortige Kältewelle zurückführte. www.audi.de

© Opel/Axel Wierdemann

Die eigenen Planungen übertroffen Zweiradmesse als Promotion-Turbo

Husqvarna zeigt in Linz unter anderem die neue 4stroke RSC 3458.

Linz. Husqvarna Österreich präsentiert heute bis übermorgen (14. bis 16. Februar) erstmals auf der Motorrad Linz von 14. bis seine Motocross- und Enduro-Bikes. Im Rahmen der Messe startet auch eine Sales-Promotion, bei der es zu jeder neuen Husqvarna Motocross ein MX-Training zu gewinnen gibt.

Dabei werden Mitte April zehn Teilnehmer aus allen MotocrossKunden, die zwischen 15. Februar und 15. April eine neue Husqvarna Motocross kaufen, ausgelost. Als Coach fungiert an diesem exklusiven Trainingstag Husqvarna Österreich-Teamfahrer Ossi Reisinger. www.husqvarna-motorcycles.com

C ov e r

58 – automotivebusiness

Kommentar

Der ADAC kommt nicht zur Ruhe

Freitag, 14. Februar 2014

Interview Laurens van den Acker, Senior Vice President Corporate Design Renault, im Gespräch mit medianet

„Im Zentrum des Designs steht immer der Mensch“ Der Manager bricht eine Lanze für die Optik der Fahrzeuge: „Das ist immer noch kaufentscheidend.“ gungswinkel von Karosserien, bestimmte Höhen von Scheinwerfern, eine bestimmte Bodenfreiheit. Dazu kommt das aktuelle Konvolut an Elektronik und Sicherheitstechnik.

Der Gesetzgeber gibt Verbrauchsund Emissionslimits vor. Das alles ist wie höhere Mathematik. Es klafft eine breite Lücke zwischen prinzipieller Machbarkeit und gesetzlicher Zulassungsfähigkeit.

Ein DéZir wird so nie auf die Straße kommen, der Twin’Run, wie wir ihn in Monaco auf der Formel 1Strecke laufen haben lassen, wird wohl ein Einzelstück bleiben.

Gergro Josel

Opel 1.996 Zulassungen

© dpa-Zentralbild/Martin Schutt

Starker Auftakt

Der Marktanteil von Opel liegt im Jänner bei 7,3 Prozent im Totalmarkt.

Wien. Opel Österreich ist gut ins neue Jahr gestartet: Mit 1.996 Zulassungen sichert sich der deutsche Automobilhersteller im Jänner einen Marktanteil von 7,3 Prozent im Totalmarkt, bei den Pkws liegt er bei sogar 7,7 Prozent (1.853 Zulassungen).

Dieser Aufschwung ist vor allem den rund 670 Zulassungen des Opel Mokka zu verdanken. „Ich freue mich sehr über dieses tolle Ergebnis, das die Qualität und Innovation unserer Produktpalette widerspiegelt“, kommentiert Alexander Struckl, Geschäftsführer General Motors Austria GmbH das Ergebnis. www.opel.at

medianet: Wie entscheidend ist Design für den Verkaufserfolg?

Van den Acker: Design ist der wichtigste Grund für eine Kaufentscheidung, selbst wenn sich viele Leute denken, es sei ein rein rationaler Prozess, geprägt von Qualität, Einsatzzweck, Praxisdetails, Verbrauch und so weiter. Aber die erste Entscheidung fällt mit den Sinnen und die werden vom Design angeregt. Die Optik ist für uns wiederum eine Möglichkeit, darzustellen, wofür wir, als Renault, stehen und wo wir hinwollen. Es ist ein selbstbewusstes Merkmal unserer Strategie, was sich unter anderem im neuen Markengesicht mit aufs Doppelte vergrößertem und steiler stehendem Logo, dem charakteristischen Rhombus, manifestiert.

Wir stellen darüber hinaus den Menschen in den Mittelpunkt, mit der ‚voîture à vivre‘ (Auto zum Leben) und nicht, wie es – bei allem Respekt – ein deutscher Hersteller tut, mit Leistung, Technologie und Performance oder auch, wie es japanische Mitbewerber tun, die die Welt verbessern wollen, aber ein wenig zu sehr in die Anonymität

Der Niederländer Laurens van den Acker will mit seinen Fahrzeugen Emotionen und Sinnlichkeit transportieren – immer im Rahmen der technischen Machbarkeit.

geraten. Deshalb haben wir die ‚Marguerite‘ kreiert, deshalb liegt unserer Design-Philosophie der ‚Cycle of Life‘ zugrunde.

Gestaltung und Konstruktion unserer Autos, um als Unternehmen weiterzuleben und weiter wachsen zu können.

medianet: Ist Ihr Designansatz eher emotional-sinnlich oder eher technisch-rational beeinflusst?

Van den Acker: Meine Antwort auf die Frage, ob Autodesign mehr Kunst oder mehr Technologie ist lautet: beides. Ich habe gewissermaßen zwei Hüte auf. Ich muss die Verbindung zwischen Emotion sowie Sinnlichkeit und Rationalität sowie Machbarkeit herstellen. Das eine geht ohne das andere nicht.

Wir brauchen die Fantasie, die Magie und die Inspiration, wir brauchen die Technik, die Machbarkeit und die Wirtschaftlichkeit bei der

medianet: Wieso klaffen Konzeptund Serienautos so weit auseinander?

Van den Acker: Weil wir in einem engen Korsett an technischen Vorgaben leben … medianet: … und man sich auch an gesetzliche Vorgaben halten muss?

Van den Acker: Genau. Oft ist es ein Wunder, dass man aufgrund der geltenden Bestimmungen immer noch schöne Autos bauen kann. Die Technik gibt Standards vor, wie etwa bestimmte Nei-

medianet: Wie stark beeinflussen andere Hersteller das ElektroautoEngagement von Renault?

Van den Acker: Wir leben gerade in interessanten Zeiten im Bezug auf die Autoindustrie. Die Entwicklungen gehen immer schneller. Vor zehn Jahren noch war CO2 kein Thema; künftig kommen noch weitere Emissions-Limits hinzu.

Das führte zur Entwicklung von lokal emissionsfreien Fahrzeugen, zu Elektroautos, wo Renault derzeit führend ist. Andere Hersteller, kleine wie Tesla, große wie BMW mit dem i3, verstärken unsere Strategie auf diesem Sektor. medianet: Sie sehen also durchaus Potenzial für die Technologie?

Van den Acker: Elektrisch betriebene Fahrzeuge gewinnen zunehmend an Glaubwürdigkeit, und wenn es um CO2 geht, sind sie Hybrid-Autos weit voraus. Auch angesichts der zu erwartenden Tatsache, dass sich der Autobestand in den kommenden zwanzig bis dreißig Jahren verdoppeln wird, ist es zwingend notwendig, etwas Drastisches im Hinblick auf Emissionen zu unternehmen.

www.renault.com

Rekord Renault und Nissan feiern 2013 einen neuen Absatzrekord und erzielen mehr Einsparungen als geplant

Hersteller-Allianz zahlt sich doppelt aus Paris. Die Allianz aus den Autobauern Renault und Nissan hat im vergangenen Jahr mehr Fahrzeuge verkauft als je zuvor. Dank der großen Nachfrage vor allem aus China und den USA kam das Bündnis auf einen Absatz von 8,3 Millionen Wagen, was Renault Nissan hinter den Rivalen Toyota (9,98 Millionen Fahrzeuge), Volkswagen (9,73 Millionen) und General Motors (9,72 Millionen) zum viertgrößten Player weltweit macht.

Das Ergebnis entspreche dem fünften Rekord in Folge und einem weltweiten Marktanteil bei Neuwagen von etwa zehn Prozent, teilten die Unternehmen vor wenigen Tagen in Paris mit. Im Vergleich zu 2012 habe man den Absatz um 2,1 Prozent gesteigert.

Nur AvtoVaz mit Minus Als besonderen Erfolg feierte die Allianz die Tatsache, das Renault seinen Absatz in dem rückläufigen europäischen Markt um 2,4 Prozent auf 1,3 Millionen Fahrzeuge erhöhen konnte. Der Marktanteil auf dem Stammkontinent des Unter-

rund 43 Prozent an Nissan – umgekehrt sind die Japaner mit 15 Prozent an Renault beteiligt. Beide Seiten arbeiten bei Forschung und Entwicklung sowie dem Einkauf, aber auch bei Produktion, Logistik

nehmens sei um 0,4 Prozentpunkte auf 9,5 Prozent gestiegen. Negative Zahlen kamen nur vom russischen Partner AvtoVaz; das Unternehmen mit der Marke Lada verkaufte 2013 lediglich 535.634 Wagen und damit um 12,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Nissan setzte hingegen 5,1 Millionen Wagen ab und damit 3,3 Prozent mehr als im 2012.

und Personal zusammen. Außerdem kooperiert die Allianz unter anderem mit dem deutschen Automobilhersteller Daimler. www.renault.com www.nissan-global.com

Großes Einsparungspotenzial Unabhängig von den guten Absatzzahlen wollen die beiden Hersteller aber auch ihre Kostenseite optimieren und in Zukunft mehr sparen, als bisher geplant. Bis 2016 sollen die Kosten um mindestens 4,3 Mrd. Euro gedrückt werden, wie die beiden Hersteller bekanntgaben; bisher hatten beide Seiten gemeinsame Einsparungen von 4,0 Mrd. Euro angepeilt.

2012 waren Kosten in Höhe von knapp 2,7 Mrd. Euro gestrichen worden. Ende dieses Quartals sollen die neuen Schritte der Zusammenarbeit veröffentlicht werden.

Die beiden Partner sind seit 15 Jahren eng verzahnt. Renault hält

© dpa/Abaca/B3588 Abaca Giancarlo Gorassini

N

un also doch. Lang hatte sich ADAC-Präsident Peter Meyer gegen seinen Rücktritt gewehrt, diese Woche musste er dem immer größer werdenden Druck aber endlich nachgeben. Nachdem infolge eines externen Prüfberichts bekannt wurde, dass der ADACAutopreis „Gelber Engel“ noch stärker manipuliert wurde, als anfangs angenommen, war ein Köpferollen in der Führungsetage unausweichlich.

Neben der Teilnehmerzahl sei bei der Wahl zum Lieblingsauto der Deutschen in diesem Jahr auch die Rangfolge gefälscht worden, wie der ADAC unter Berufung auf die Prüfung der Unternehmensberatung Deloitte am Montag mitteilte. Es gebe zudem Anhaltspunkte dafür, dass auch in den Vorjahren ähnliche Veränderungen vorgenommen worden seien, womit feststeht: Die Vertrauenskrise beim ADAC ist total.

Sämtliche Auszeichnungen und Tests der vergangenen Jahre werden nun in Zweifel gezogen und werden das wohl auch noch in den kommenden Jahren. Das ist ärgerlich, wenn es um Beliebtheitsumfragen wie den „Gelben Engel“ geht, kann aber auch Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit haben, wenn auch Reifentests und dergleichen von Manipulationen bedroht sein sollten.

Und das will – und kann – zum jetztigen Zeitpunkt wohl keiner 100prozentig ausschließen.

Bratislava. Seit 2010 ist Laurens van den Acker Senior Vice President Corporate Design bei Renault. Wir trafen ihn zum Interview, in dem er die Renault Design-Strategie erläutert, die durch das Symbol der „Marguerite“, deren Blütenblätter für „The Cycle of Life“ stehen, gekennzeichnet ist. Der französische Autohersteller will damit zum Ausdruck bringen, dass der Mensch im Zentrum aller Überlegungen steht.

Dieser Lebenszyklus besteht für van den Ackeren aus den Abschnitten „Love“, „Explore“, „Family“, „Work“, „Play“ und „Wisdom“.

© Renault/PhotoMartini.com

Jürgen Zacharias

Die Allianz von Renault und Nissan hat sich zu einem Erfolgsmodell entwickelt.

H e r ste l l e r & Z u l i e f er e r

Freitag, 14. Februar 2014

automotivebusiness – 59

BMW Der deutsche Premiumhersteller intensiviert seine Investitionen in Österreich und seine Kooperationen mit österreichischen Unternehmen

Blau-weiße Deals in rot-weiß-rot Motorenwerk in Steyr wird ausgebaut, die Partnerschaft mit Magna verlängert.

München. Was lange währt, wird endlich gut. So lautet ein bekanntes Sprichwort, das im Falle von BMW und Österreich dringend abgeändert werden müsste.

In diesem Fall gilt nämlich: Was lange währt, ist schon lange gut.

Die Rede ist von den Investitionen des deutschen Premiumherstellers in unserem Land und der gleichzeitigen Zufriedenheit mit den hierzulande erzielten Produktionsergebnissen, die deshalb in Zukunft auch weiter ausgebaut werden sollen. So verlängerte BMW Anfang Februar seine Partnerschaft mit Autozulieferer Magna und kündigte darüber hinaus einen Ausbau des Motorenwerks in Steyr an.

mehr als 350 Mio. € investiert. Die BMW-Forschungsquote liege bei 7,1 Prozent, während sie in Österreich über alle Branchen hinweg 2,8 Prozent betrage.

Chancen in den USA & China Die Investitionen schlagen sich auch in den Produktionsergebnissen nieder: In Steyr wurden heuer zum vierten Mal in Folge über eine Mio. Motoren produziert, der Umsatz erreichte 3,4 Mrd. €. In Europa erwartet Gerhard Wölfl, Geschäftsführer von BMW Motoren, einen stagnierenden Absatz. Hoffnungsmärkte seien die USA und

MAXXIMALER WINTERSCHUTZ

Flexible Fertigung geplant Aber alles der Reihe nach, beginnen wir in Graz und da bei der Partnerschaft von BMW mit Magna, die nun auf neue Füße gestellt werden soll. Laut Medienberichten ist geplant, kein fixes Modell in Graz zu bauen, sondern verschiedene Fahrzeugtypen zu montieren.

Der Vertrag soll demnach noch diese Woche unterschrieben werden und sichere die Partnerschaft über das Jahr 2016 hinaus. Dann läuft die aktuelle Kleinwagenfertigung in Graz aus; derzeit werden neben dem BMW X3 der Mini Countryman und der Mini Paceman in der Steiermark gefertigt. Die Kooperation soll für einen Lebenszyklus eines neuen Modells – üblicherweise zwischen sechs und sieben Jahren – geführt werden. Im Gespräch für die zukünftig Fertigung sind der neue 5er BMW sowie das Nachfolgemodell des 3er. Laut Bericht soll der österreichische Zulieferer pro Jahr mehr als 100.000 Fahrzeuge für den deutschen Hersteller bauen und dabei vor allem seine Allradkompetenz ausspielen.

Das BMW-Motorenwerk in Steyr soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden.

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Mitarbeiterstand wächst Stärkstes Ass im Ärmel des BMW Motorenwerks in Steyr ist der Dreizylinder-Diesel, der im vergangenen Jahr alle Absatzerwartungen übertraf. Aus diesem Grund will der Autobauer den Ausbau des Werks weiter vorantreiben und allein im laufenden Jahr 200 neue Arbeitsplätze schaffen. Im vergangenen Jahr konnte der Mitarbeiterstand um 3,6 Prozent auf 2.823 erhöht werden. BMW hat nach eigen Angaben in Österreich in den vergangenen 35 Jahren fast 5,5 Mrd. € investiert. An Förderungen zurückbekommen habe man für das Motorenwerk in Steyr rund 200 Mio. €. Allein im Vorjahr habe die BMW-Group hierzulande

China, wo der Dieselantrieb immer attraktiver werde.

Auch in Österreich erhofft sich BMW steigende Absatzchancen für sein Triebwerks-Flaggschiff: Durch die Anhebung der NoVA beim Kauf eines Neuwagens und die Erhöhung der motorbezogenen Versicherungssteuer werden in Zukunft schwächere Motoren nachgefragt. Kurt Egloff, Chef von BMW Austria, erwartet daher ein „Downsizing“, von dem einerseits der neue Dreizylinder-Dieselmotor, aber auch das Elektroangebot von BMW rund um den Ende des Vorjahres eingeführten i3, profitieren soll. www.bmwgroup.com

© BMW

Jürgen Zacharias

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07.02.14 11:23

M ode l l & H a n de l

62 – automotivebusiness

Freitag, 14. Februar 2014

VW up! CityVan Den Spezialisten für das urbane Umfeld bietet Volkwagen auch als Nutzfahrzeug an

short

Ultrakompakter City-­Lader bietet enorm viel Platz

Japan-Supersportler feiert Premiere

© Nissan

Seit Herbst 2013 hat VW auch seinen Kleinsten in einer Nutzfahrzeug-Variante im Angebot.

Wien. up! – das heißt so viel wie „Auf!“ Eine Aufforderung aus Wolfsburg sozusagen, sich aufzumachen in die Welt der City-Flitzer. Mit dem up! brachte VW 2011 einen preiswerten Stadt-Profi auf den Markt, der sich mittlerweile großer Beliebtheit erfreut. Seine Assets sind die beeindruckenden Platzverhältnisse, der moderate Verbrauch und ein durchaus interessanter Einstiegspreis. Ein logischer Schritt also, den VW Österreich nun seit vergangenem Herbst geht und den up! auch in einer vorsteuerabzugsberechtigten Fiskal-Lkw-Variante namens up!

CityVan anbietet. Und auch die Lademeister-Version des up! überzeugt wieder vollends; speziell in der Erdgas-Version, mit der man im täglichen Berufsverkehr nochmals bares Geld spart.

Wien. Der neue Nissan GT-R Nismo kehrt nach Europa zurück: In intensiven Test- und Abstimmungsfahrten auf der traditionsreichen Nordschleife perfektioniert, feiert der vom Motorsport inspirierte Ableger des legendären Supersportwagens auf dem Genfer Automobilsalon (6. bis 16 März) seine offizielle Europapremiere.

Bereits der „normale“ GT-R gilt als einer der fahraktivsten Supersportwagen der Welt.

Doch auf diesem Ruf hat sich Nissan nicht ausgeruht: In Zusammenarbeit mit den motorsporterfahrenen NismoExperten hat der japanische Autohersteller den ultimativen GT-R erschaffen. Das europaweit im September 2014 auf den Markt rollende Flaggschiff der Nismo-Palette verbindet eine äußerst sportive Optik mit revolutionärer Aerodynamik und ultrapräzisem Handling.

Das exklusive Design folgt der langjährigen Rennsportphilosophie „Form Follows Function“. Zahlreiche vom Motorsport inspirierte Details wie das Aerodynamik-Paket, aber auch das optimierte Fahrwerk und der nachgeschärfte Antriebsstrang sichern höchste Performance – selbst bei hohen Geschwindigkeiten. So fühlt sich der GT-R Nismo auf Rennstrecken ebenso zuhause wie auf öffentlichen Straßen. www.nissan.at

Ein Kubikmeter Laderaum Wie schon in der Pkw-Variante überzeugt der up! CityVan vor allem durch sein erstaunliches Platzangebot. Wie die Herren von VW das machen, ist völlig unklar, aber sie haben es geschafft, dem up! ein Laderaumvolumen von bis zu einem Kubikmeter abzuluchsen.

Was auch immer man damit transportieren will: Es gelingt anstandslos. Der CityVan verfügt über alle nutzfahrzeugspezifischen Komponenten wie Trenngitter zwischen Fahrerhaus und Laderaum, Verblechung der hinteren Seitenscheiben sowie durchgehenden, ebenen Laderaumboden. Damit wird der up! CityVan, wie auch der Polo CityVan als Fiskal-Lkw eingestuft und bringt Unternehmern viele wirtschaftliche Vorteile. So berechtigt er Unternehmer zum Abzug der

Topseller im ­Abenteurer-Outfit

© Volkswagen

Gregor Josel

Nissan macht den GT-R zum Nismo und spendiert ihm 600 PS.

Der up! CityVan spart in der CNG-Version nicht nur Vorsteuer und NoVA, sondern auch viel an der Tanke: ab 14.790 Euro.

Vorsteuer bei Anschaffung (Kauf/ Leasing) sowie bei den laufenden Kosten und zur Abschreibung (Afa) innerhalb von fünf Jahren. Ebenso entfällt die Normverbrauchsabgabe (NoVA).

Komfort und Sicherheit Die Serienausstattung umfasst unter anderem Features wie die Klimaanlage, das Radio-CD-System „RCD 215“ inkl. MP3-Wiedergabefunktion, ein Heckscheibenwischer, elektromechanische Servolenkung, die in der Höhe einstellbare Lenksäule, Komfortblinker und Tagfahrlicht. Dazu gibt es die glänzend schwarze Blende in der Mitte der Instrumententafel (u.a. mit der dort

integrierten Steuerung der Klimaund Audioanlage). Auch in Sachen passiver und aktiver Sicherheit ist der up! CityVan groß: Front- und Kopf-Thorax-Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, Gurtstraffer, ABS inklusive ASR, das elektronische Stabilisierungsprogramm ESP sowie eine City-Notbremsfunktion sind serienmäßig an Bord.

Sparen mit Erdgas Während ja zahlreiche Hersteller neuerdings hauptsächlich auf E-Mobilität und Hybrid-Entwicklung setzen, geht VW hier konsequent einen etwas anderen Weg und bietet für zahlreiche Fahrzeuge einen Erdgasantrieb als Op-

tion. So auch für den up! CityVan, für den diese Antriebsvariante viel Sinn macht, denn das Einsatzgebiet des up!-Transporters wird wohl hauptsächlich im urbanen Umfeld liegen, die Reichweitenproblematik stellt sich somit nicht.

Der Erdgasmotor EcoFuel leistet 50 kW/68 PS, gibt sich im Alltag vollends seinen Aufgaben gewachsen und überzeugt durch erstaunlichen Durchzug und agiles Ansprechverhalten. Der Durchschnittsverbrauch beträgt lediglich 2,9 kg/100 km (CNG). Das bedeutet wiederum einen CO2-Ausstoß von nur 79 g pro km. Beim up! CityVan EcoFuel ist die BlueMotion Technology serienmäßig. www.vw-nutzfahrzeuge.at

Peugeot 2008 1,6 e-HDI Peugeot versieht den 208 mit Stelzen und macht mit dem neuen 2008 auf Kompakt-SUV

Morgengymnastik mit dem Löwen-SUV © Skoda

Wien. SUVs, so weit das Auge reicht. Jeder Hersteller hat sie im Programm, mittlerweile gibt es die feschen, praktischen Hochstelzer auch als Kompakte und Ultrakompakte. Das Segment blüht, SUVs sind in aller Munde und machen Sinn. Klar: Erhöhte Sitzposition, coole Optik, tolle Übersicht – es gibt zahlreiche Vorteile, die für SUVs sprechen. Und die Mähr vom bösen Mehrverbrauch ist schon

Skoda erweitert das Modellportfolio des Octavia um einen Abenteurer.

Der hohe Kombi Hochkombi nennt man den 2008 bei Peugeot. Das stimmt auch auf weitesten Strecken, denn ein echter Offroader ist er keiner. Seine Ver-

wandtschaft zum 208 sieht man ihm auf den ersten Blick an, wobei der 2008 doch deutlich erwachsener wirkt als sein kleiner Bruder in der Kleinwagen-Klasse. Im Innenraum geht‘s freilich typisch à la Peugeot zu. Das Lenkrad: Wie soll man sagen – knuffig trifft‘s vielleicht am besten; es ist klein, liegt tief und lädt zum Lungern auf den bequemen, aber recht straffen Sitzen ein. Es ist Geschmackssache, doch hat man sich nach ein paar Tagen erst mal an die neue Sitzposition gewöhnt, so macht sie durchaus Sinn. Im Heck des Hochkombis finden bis zu 410 l Platz; legt man alles um, bietet der kleine, hochgeschossene Franzose sogar 1.400 l Platz.

Gut am Gas

© Peugeot

Salzburg. Skoda setzt seine Modelloffensive kraftvoll fort. Auf dem Genfer Automobilsalon feiert der neue Skoda Octavia Scout Weltpremiere. Der robuste Allrounder begeistert mit markantem Offroad-Look, innovativem Allradantrieb, besten Fahreigenschaften auch auf schwierigen Wegen und hoher Vielseitigkeit auf und abseits der Straße.

Vorn und hinten gibt es kraftvolle, schwarz beplankte Stoßfänger mit silberfarbigem Offroad-Aufsatzteil. Die Front zeigt einen breiten Lufteinlass sowie scharf geprägte Nebelscheinwerfer. Auch Türschweller und Radkästen sind schwarz beplankt, dazu kommen schwarze Seitenschutzleisten.

Die Bodenfreiheit ist im Vergleich zum ‚normalen‘ Octavia um 33 mm erhöht. www.skoda.at

lange nicht mehr wahr, denn es gibt auch schon viele rein frontgetriebene Modelle wie beispielsweise den neuen Peugeot 2008, der auf dem 208 basiert.

Einstiegspreis für den 2008: 14.490 €; Topversion mit 115 PS Diesel ab: 21.590 €.

Der Testwagen wird von einem 1,6 l HDI-Motor angetrieben, der 115 PS leistet und über ein Drehmoment von satten 270Nm verfügt.

Damit lässt sich der kleine 2008 erstaunlich dynamisch bewegen, das Fahren macht in Verbindung mit dem kleinen Lenkrad fast genauso

viel Spaß wie im kleinen Bruder 208. Im Durchschnitt begnügt sich der kleine Franzose mit rund 6,1 l auf 100 km, wobei das Fahrzeug im Test hauptsächlich in der Stadt bewegt wurde. Überland und im Mix ist ein Wert von 5,5 l durchaus denkbar.

Neben cooler Ausstattung und ansprechendem Fahrverhalten bietet der 2008 auch viel Sicherheit für seine Klasse. So sind u.a. ESP mit ASR, EBV und ein Notbremsassistent serienmäßig an Bord. Im Fall eines Aufpralls werden Insassen durch insgesamt sechs Airbags geschützt. Das patentierte System Grip Control sorgt im Peugeot 2008 für optimale Traktion auf unterschiedlichen Untergründen. Diese Traktionshilfe ist eine erweiterte Antriebsschlupfreglung, die sich an die jeweilige Bodenbeschaffenheit anpasst. So kann der Fahrer jederzeit entscheiden, das System eigenständig im Standardmodus agieren zu lassen, oder am Bedienelement auf der Mittelkonsole den gewünschten Modus auswählen: Schnee, Gelände, Sand, ESP Off.

www.peugeot.at

I n n ovati on & U m we lt

Freitag, 14. Februar 2014

automotivebusiness – 63

Studie Die Technologie- und Innovationsberatungsgesellschaft Invensity hat die Akzeptanz von Elektroautos untersucht

short

Autofahrer freunden sich mit Elektrofahrzeugen an Moritz Kolar

Wiesbaden. Elektroautos werden derzeit aus vielerlei Gründen nicht richtig vom Markt angenommen.

So fehlt es noch an kostengünstigen Modellen, lassen sich viele Autofahrer von der nach wie vor geringen Reichweite der Fahrzeuge abschrecken und ist auch die Skepsis gegenüber der neuen Technologie immer noch weit verbreitet.

© EPA/Sandro Campardo

Fazit: Die Skepsis der Autofahrer der Technologie gegenüber wird in den nächsten Jahren schrumpfen.

Studie: Fiat Chrysler ist am grünsten

Fiat liegt in der Studie vor BMW, Volkswagen und General Motors.

Turin. Fiat Chrysler ist weltweit führend beim Umweltschutz in der Autoproduktion. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Center of Automotive Management. Unter der Leitung von Stefan Bratzel wurden dafür die sogenannten ökologischen Fußabdrücke von 13 großen Herstellern untersucht und deren Reports über Emissionen, Energie- und Wasserverbrauch, Abfallwirtschaft sowie Umweltstrategien analysiert. Hinter Fiat Chrysler landen BMW und Volkswagen auf den Plätzen, General Motors komplettiert die Spitzengruppe.

Am unteren Ende der Rangliste stehen demnach die asiatischen Hersteller. www.fiat.it

„Innovative und alltagstaugliche Elektrodie Elektromobilität längst kein Nischendasein mehr fristet.“ Utz Täuber, Invensity

© Panthermedia.net/Yury Smelov

fahrzeuge zeigen, dass

Grünes Prüfsiegel für den neuen Kia Soul EV

Noch ist die Nutzung von Elektroautos ungewohnt, und sind viele Autofahrer gegenüber der Technologie sehr skeptisch.

Geht es nach der aktuellen Studie „eMobility 2020“ der Wiesbadener Technologie- und Innovationsberatungsgesellschaft Invensity, ist es zumindest mit Letzterer bald vorbei. Demnach wird die Skepsis der Autofahrer – die Studie wurde für Deutschland erstellt, gilt aber wohl auch für heimische Autofahrer – gegenüber vollständig elektrisch betriebenen Fahrzeugen in den kommenden Jahren kontinuierlich sinken. 50% der befragten Branchenexperten gehen von einer spürbaren Reduktion der Vorbehalte aus, während 16% sogar davon überzeugt sind, dass die Skepsis nahezu völlig verschwinden wird.

Demgegenüber sehen 22% der Befragten in naher Zukunft nur teilweise Veränderungen und 12 Prozent glauben nicht, dass Autofahrer in absehbarer Zeit gegenüber Elektroantrieben offener werden.

kein Nischendasein mehr fristet.“ Diese Aussage wird von der Tatsache unterstrichen, dass es aufgrund der großen Nachfrage bereits deutliche Engpässe bei der Produktion des i3 gibt. Bestätige sich dieser Trend in den nächsten Monaten und Jahren, werden aus Sicht von Invensity auch andere Hersteller bei der Entwicklung eigener Elektrofahrzeuge schnell nachziehen müssen.

Aus der Nische in die Breite Utz Täuber, Leiter des Invensity Innovation Centers, bestätigt die Einschätzungen der befragten Experten: „2013 war zweifelsohne das Jahr der Elektromobilität.

Innovative und alltagstaugliche Elektrofahrzeuge wie das Tesla Model S oder der BMW i3 zeigen, dass die Elektromobilität längst

Infrastruktur-Aufholbedarf Erste Vorreiter gibt es bereits: Das US-amerikanische Unternehmen Tesla ist seit Jahren am Markt aktiv und bietet mit dem Model S

Frankfurt. Der Kia Soul EV – der dieser Tage auf der Chicago Auto Show seine Weltpremiere feiert – kann ein exklusives Prüfsiegel vorweisen. Mit der branchenweit ersten Validierung dieser Art hat UL Environment dem neuen Elektroauto bescheinigt, dass 10 Prozent der im Innenraum verwendeten Kunststoffe biologisch basiert sind und damit aus nachhaltiger Produktion stammen. Im Innenraum des neuen Modells kommen viele biobasierte Materialien zur Anwendung, darunter biologisch abbaubarer Kunststoff sowie Schaumstoff und Gewebe auf Biobasis.

www.kia.com

auch das erste Oberklassefahrzeug mit reinem Elektroantrieb an. Mit 416 PS und einer Reichweite von bis zu 328 km mit einer Batterieladung ist das Model S auch mit konventionellen Fahrzeugen in höheren Preissegmenten konkurrenzfähig.

Um die Alltagstauglichkeit von Fahrzeugen wie dem BMW i3 oder dem Model S zu erhöhen und das Problem der beschränkten Reichweite zu lösen, sieht Utz Täuber noch deutlichen Nachholbedarf in Sachen Infrastruktur: „Für den langfristigen Erfolg der E-Mobilität ist ein flächendeckendes Netz von Schnellladestationen entscheidend.“ www.invensity.com

Sensor verhindert ­Fehlbetankungen

Hella Mit einer neuen Technologie will der Automobilzulieferer 0,5 Liter Treibstoff auf 100 Kilometer sparen

teriezellen, und eine Leistungselektronik, zur Steuerung von Laden und Entladen, kombiniert. Mittels eines Energiespeichermoduls las-

se ununterbrochen weiter, sodass Sicherheit und Komfort der Insassen durchgängig gewährleistet sind. Nach heutigem Stand gehen wir davon aus, dass konventionelle Fahrzeuge erstmalig 2016 serienmäßig segeln werden.“

sen sich über das Segeln hinaus der optimierte Start-Stopp-Betrieb sowie Rekuperation realisieren.

www.hella.com

Verschiedene Produkte Bislang hat Hella zwei unterschiedliche Produkte entwickelt, um die Segelfunktion in verschiedenen Fahrzeugsegmenten zu etablieren: Für größere Fahrzeuge bietet Hella 48/12-Volt-DC/DC-Wandler zur flexiblen Umsetzung eines Zweispannungsbordnetzes. Neben der Segelfunktion unterstützt das 48-Volt-Bordnetz auch die Rückgewinnung von Energie beim Bremsen (Rekuperation), das stärkere Beschleunigen durch Unterstützung des 48-Volt-Generators (Boosten) sowie das elektrische Anfahren (Kriechen).

Zur Anwendung in der Kompaktklasse hat der Zulieferer außerdem ein integriertes Modul entwickelt, das einen Energiespeicher, wie beispielsweise Lithium-Ionen-Bat-

Fehlbetankungen kommen selten vor, sind dann aber ärgerlich.

© Hella

Lippstadt. Mit dem Ziel, Fahrzeughersteller bei der Umsetzung der ambitionierten CO2-Regularien der Europäischen Union zu unterstützen, hat der Elektronik-Experte Hella eine Funktion mitentwickelt, die Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb das „Segeln“ beibringt. Geht der Fahrer während der Fahrt vom Gaspedal, wird der Motor des Fahrzeugs abgeschaltet. Das Fahrzeug segelt dann mit abgeschaltetem und ausgekoppeltem Motor weiter. Dies ist typischerweise beim Heranfahren an eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder auf abschüssiger Straße der Fall. Sobald Gas- oder Bremspedal betätigt werden, startet der Motor wieder. Durch das Abschalten könnten laut Angaben des Automobilzulieferers rund 0,5 l Kraftstoff je 100 km in einem typischen Fahrzyklus eingespart werden, was 12 g CO2 entspricht. Zur Segelfunktion sagt Carsten Hoff, Leiter des Produktsegments Energiemanagement bei Hella: „Alle Funktionen von der Lenkkraftunterstützung bis hin zum Radio oder der Heizung laufen während der Segelpha-

© APA/Herbert Pfarrhofer

Zulieferer bringt Autos das Segeln bei

Die neue Technologie soll laut Hella ab 2016 serienmäßig zum Einsatz kommen.

Coburg. Wissenschaftler der Hochschule Coburg haben einen neuen Sensor entwickelt, der Autofahrer vor Fehlbetankungen bewahren soll. In den Einfüllstutzen integriert, durchleuchtet der Sensor den Treibstoff und zeigt nach einem Abgleich mit einer Datenbank die Zusammensetzung des Kraftstoffs an. Nach Angaben der Hochschule Coburg soll der Sensor darüber hinaus auch beim Kraftstoffsparen helfen: Der Sensor gibt detaillierte Kraftstoffdaten an die Motorsteuerung weiter und erlaube dadurch eine optimale Anpassung des Motormanagements. www.hs-coburg.de

C ov e r

64 – automotivebusiness

Freitag, 14. Februar 2014

Frost & Sullivan Bis 2020 werden laut einer Studie 60 bis 70 Prozent der Leads für Neuwagenverkäufe digital generiert

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Die digitale Automobilwelt rückt immer näher & näher

© panthermedia.net/Arne Trautmann

Handy-Nutzung am Steuer weit verbreitet

Autohändler und Automobilhersteller setzen daher schon jetzt weltweit zunehmend auf Digitalisierung.

Frankfurt. Alles ist verbunden, alles ist vernetzt. Die zunehmende Konnektivität bringt viele Veränderungen unseres Alltags mit sich und verändert selbst in traditionellen Branchen wie der Automobilindustrie die Art und Weise, wie Geschäfte geführt werden. Aufgrund hoher Immobilienkosten, teurer Ressourcen und dem immer weiter steigenden Innovationsbedarf, um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, mussten viele Automobilhändler in den vergangenen Jahren ihre Ladenflächen um 10, 20 oder sogar 30% verkleinern. Um trotzdem nicht den Kontakt zu ihren Kunden zu verlieren und gleichzeitig auf das geänderte Konsumentenverhalten zu reagieren, haben viele Händler in einer vermehrten Digitalisierung einen Ausweg aus dieser Entwicklung gefunden. Aber damit nicht genug, wird sich diese Entwicklung laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan rund um die Auswirkungen des Online-Einzelhandels auf die Autohändlerstruktur in den kommenden Jahren weiter beschleunigen.

22 Prozent aller Deutschen nutzen ihr Smartphone am Steuer eines Autos.

Paris. 22% aller Autofahrer weltweit verschicken laut einer Studie des international tätigen Marktforschungsinstituts Ipsos auch während der Fahrt Nachrichten per Smartphone und bewegen sich darüber hinaus auch in Sozialen Netzwerken. Insgesamt wurden dazu 18.000 Autofahrer befragt und wie sich zeigt, nehmen es vor allem die Autofahrer in SaudiArabien und Südafrika mit der Konzentration auf den Straßenverkehr nicht so ernst: Mehr als 40% der Autofahrer benützen dort während der Fahrt ein mobiles Endgerät, in Indien greift immerhin jeder dritte Fahrer unterwegs zum Smartphone, in Schweden sind es 24% und in Deutschland immerhin 22%.

Verpönt scheint die Unterwegs-Nutzung in Großbritannien und Ungarn zu sein, wo sich weniger als zehn Prozent beim Fahren mit dem Smartphone ablenken.

Diese Zahlen geben Aufschlüsse über die Nutzung mobiler Endgeräte, sind aber auch für Automobilhersteller nicht uninteressant. Diese bemühen sich derzeit, die Vernetzung ihrer Fahrzeuge voranzutreiben und sehen sich damit einer großen Nachfrage gegenüber.

Hauptaufgabe für die Hersteller wird es nun sein, entsprechende Dienste anzubieten, diese mit Bedienkonzepten wie beispielsweise Sprachsteuerung aber auch möglichst sicher zu gestalten.

www.ipsos.com

Generation Y im Fokus Demnach müssen sich die globalen Automobilunternehmen innovativ verändern und ein neues Einzelhandelsmodell für die nächste Generation junger Autokäufer entwickeln, der sogenannten Generation Y, die sich für gemeinschaftlichen Konsum (engl. Collaborative Consumption) und digitale Marketingkampagnen begeistert.

Frost & Sullivan geht davon aus, dass bis 2020 zwischen 60 und 70% der Leads für Neuwagenver-

car2go gibt es in Zukunft auch mit Stern

Traditionelle Verkaufssituationen wird es im Automobilhandel immer weniger geben.

käufe durch eine digitale Plattform (Websites, Mobile Sites, Social Media oder Apps) erzeugt werden.

Dabei gibt sich vor allem der deutsche Premiumhersteller Audi als Pionier: In seinem digitalen Showroom (Audi City) in einem gehobenen Londoner Einkaufsviertel präsentiert Audi seine gesamte Palette von 40 Modellen mithilfe virtueller Medien. Die Besucher werden ermutigt, ihre Traumautos auf Multi-Touch-Tischen zu konfigurieren, indem sie selbstständig alle möglichen Optionen ausprobieren. „Der HaloEffekt des digitalen Showroom im Herzen der Stadt wird voraussichtlich die Verkäufe in außerhalb gelegenen Läden vorantreiben und den Aufbau von Händlernetzwerken

­ eeinflussen – und zwar sowohl b hinsichtlich der Größe wie auch der Anzahl der traditionellen Händler“, erläutert Frost & Sullivan Director Growth Consulting Automotive & Transportation, Julia Saini.

Digitale Showrooms boomen Automobilunternehmen verwenden zudem modeorientiertes Merchandising und integrieren Lifestyle-Elemente in den weltweiten Einzelhandel. Sowohl Lexus Intersect in Tokio wie auch L‘Atelier Renault in Paris organisieren besondere Veranstaltungen und Ausstellungen für die Einführung neuer Produkte und ermöglichen ein intensives Erleben der Automobilmarke, indem sie lifestylebezogene

Konzepte aus Kunst, Mode, Musik, Design, Food und Technologie einbeziehen.

Das Aufkommen der Digitalisierung im Autoeinzelhandel hat darüber hinaus zur Entwicklung von neuen und zusätzlichen Leistungsindikatoren geführt. Innovative Vertriebsstrategien wurden eingeführt, und es waren sowohl Kostensenkungen als auch Nachträge bei den Investitionskosten zu verzeichnen. Laut Frost & Sullivan werden in Zukunft auch Leistungsindikatoren wie Markenbekanntheit, die digitale Einbindung der Kunden, Alter der Kunden, die Lead-Reaktionszeit und die Zufriedenheit mit der Konfigurierbarkeit des Fahrzeugs in digitalen Einzelhandelsformaten von zunehmender Bedeutung sein. „Bessere Qualität der Leads und einfaches Nachverfolgen durch integrierte Social Media-Strategien definieren den Erfolg der digitalen Showrooms“, erklärt Julia Saini. „Bis zum Jahr 2016 werden die Automobilhersteller weltweit voraussichtlich mehr als 100 digitale Showroom/Lifestyle Stores eröffnen, die insbesondere das Einzelhandel- als auch Markenerlebnis bei begrenztem tatsächlichem Platzangebot verbessern sollen.“ Frost & Sullivan erwartet, dass die europäischen und nordamerikanischen OEMs zwischen 500 Mio. und fünf Mrd. USD investieren werden (zwischen 366 Mio. und 3,66 Mrd. €), um die Ladentechnik zu erneuern, Personal zu schulen und die verschiedenen Aspekte des Autoeinzelhandelsprozesses zu integrieren. In diesem Zusammenhang werden Digitalisierungstechnologien wie etwa digitale Werkzeuge, Schilder und Kioske in kurzer Zeit stark zunehmen.

www.frost.com

Online-Datenbank Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat git eine Übersicht des Angebots von Fahrassistenzystemen

Website hat Fahrassistenzsysteme im Blick

© Daimler

Berlin. Fahrerassistenzsysteme werden mittlerweile für fast alle Neuwagen angeboten und von den Herstellern zunehmend auch in kleinen Fahrzeugklassen verplant. Kein Wunder, lässt sich damit doch – trotz allen Ärgers rund um die Überelektrisierung des Fahrzeugs – ein mehr an Sicherheit erzielen, wie auch der Deutsche Verkehrs-

Daimler baut seinen CarsharingDienst car2go mit der B-Klasse aus.

sicherheitsrat (DVR) in einer aktuellen Aussendung festhält. Um bei der Fülle der mittlerweile angebotenen Systeme nicht den Überblick zu verlieren, hat der DVR gemeinsam mit Partnern eine Datenbank mit allen relevanten Informationen ins Leben gerufen und online gestellt.

Wer wissen möchte, welche Si-

cherheitssysteme für sein Wunschauto angeboten werden, kann sich auf der Plattform www.besterbeifahrer.de informieren. Über die typengenau Verfügbarkeit der verschiedenen Assistenzsysteme in über 300 Fahrzeugmodellen informiert die dort integrierte Datenbank der Kampagne „Bester Beifahrer“, die seit Kurzem auch

via App (http://app.bester-beifahrer.de/) abrufbar ist. „Fahrerassistenzsysteme wie Abstandsregler, Notbrems- oder Spurassistenten haben ein hohes Unfallvermeidungspotenzial und sind für jeden Neuwagen sinnvoll; hier sollte nicht am falschen Ende gespart werden“, sagt Welf Stankowitz, DVR-Referatsleiter Fahrzeugtechnik. Zudem können einige Systeme auch beim Spritsparen helfen, das Fahren mit dem Abstandsregeltempomat kann den Verbrauch um rund zehn Prozent senken.

E-Safety-Award der EU

© BMW Group

Stuttgart. Daimler hat sich in den vergangenen Jahren mit seinem Mobilitätsdienst car2go weltweit einen guten Namen erarbeitet. Bestanden die Flotten bislang ausschließlich aus Fahrzeugen der Marke smart, stehen nun erstmals auch Mercedes-Fahrzeuge zum Angebot. Unter der Marke „car2go black“ beginnt dieser Tage in Berlin und Hamburg ein Pilotbetrieb, bei dem zunächst ausgewählte und später dann alle Kunden insgesamt 200 schwarze B‑Klasse-Modelle nutzen können. Miete und Rückgabe finden – im Unterschied zum bisherigen Modell – auf speziell reservierten Parkspots statt.

www.car2go.com

© panthermedia.net/Arne Trautmann

Moritz kolar

Abstandsregler, Notbremsassistent und Co kosten zwar Geld, haben aber das Potenzial, im Ernstfall Menschenleben zu retten.

Die Kampagne „Bester Beifahrer“ des DVR und seiner Partner setzt sich unter dem Motto „Schlaue Autos kommen besser an“ für mehr Sicherheit auf den Straßen durch den Einsatz von Fahrerassistenzsystemen ein. Seit 2006 liefert sie Informationen rund um das Thema und wurde 2009 von der EU-Kommission für vorbildliche Verkehrssicherheitsarbeit mit dem E-Safety-Award ausgezeichnet.

www.bester-beifahrer.de