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Freitag, 12. Oktober 2012 – 63

Vor dem boom?

neues von der „Intermot“

Automobilexperten prophezeien Billigautos eine goldene Zukunft Seite 65

Auf der Kölner Messe rücken Zweiradhersteller ihre News ins Rampenlicht Seite 70

© KTM

© EPA

automotivebusiness vw caddy maxi raumwunder mit allradantrieb © Porsche Austria

Daimler und Renault rücken enger zusammen

© Panthermedia.net/Christian Philipp Worring

short

© Panthermedia.net/Runkersraith C.V. Schraml M.A

Wien. Von Jänner bis September 2012 sind laut Statistik Austria in Österreich 352.135 Kraftfahrzeuge neu zugelassen worden. Das entspricht gegenüber dem Vergleichszeitraum 2011 einem Minus von 1,7 Prozent. Zählt man nur die Personenkraftwagen, wurden heuer in den ersten drei Quartalen 266.890 neu zugelassen, was einem Rückgang zu 2011 von 2,4 Prozent entspricht. Die Rekord-Neuzulassungsmarke von 356.145 Pkw im Vorjahr wird damit heuer also nicht erreicht werden. www.statistik.at

© Daimler (2)

Wien. Boom der Firmenfahrzeuge: Von den bislang im Jahr 2012 neu zum Verkehr zugelassen 267.000 Pkw sind 51% Firmenwagen. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden damit laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) um 43.152 mehr Autos auf „juristische Personen“ zugelassen; Grund dafür seien laut VCÖ vor allem die steuerlichen Begünstigungen. Es sei günstiger, ein Firmenauto für die private Nutzung statt einer Gehaltserhöhung zu bekommen. www.vcoe.at

Mercedes-Chef ­Dieter Zetsche (li.) und Renault-­NissanBoss Carlos Ghosn setzen auf intensive Zusammen­arbeit.

Kooperation Um Kosten zu sparen, vertiefen Daimler und Renault ihre Zusammenarbeit. Gemeinsam wollen die beiden Hersteller eine Motorenfamilie ­entwickeln, Automatikgetriebe fertigen und neue Modelle konstruieren. Seite 64

© Volkswagen

Autosalon Paris Peugeot löst Sturm der Entrüstung aus

KTM Zweiradbauer steigert seinen Absatz um 33 Prozent

Bei den Auseinandersetzungen in Paris wurde u.a. auch Tränengas eingesetzt.

Paris. Bei einer Demonstration gegen den Abbau von Arbeitsplätzen in Frankreich ist es vor dem Pariser Autosalon zu Zusammenstößen zwischen Protestierern und Polizisten gekommen. Die Sicherheitskräfte hinderten Hunderte Demonstranten am Dienstag daran, in die Hallen des Autosalons zu gelangen, und setzten dabei auch Tränengas ein. Vor dem Autosalon hatten sich unter anderem Mitarbeiter des kriselnden Autobauers PSA Peugeot Citroën versammelt. Der Konzern hatte mit dem angekündigten Abbau von 8.000 Stellen einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. www.mondial-automobile.com

© KTM/Barbanti A.

Wolfsburg. Europas größter Autobauer, Volkswagen, will sein China-Geschäft mit einer Tuning-Tochter aufmotzen.

Der neue China-Vorstand Jochem Heizmann will laut einem Bericht der Financial Times Deutschland mit viel PS, Sonderlackierungen und breiten Reifen mehr Kunden für die Marke gewinnen. Eine Blaupause für das Projekt sei demnach die R GmbH aus Wolfsburg, die unter anderem Golf- und Scirocco-Modelle mit der Motorleistung eines Porsche vertreibt.

www.volkswagen.de

© EPA

Heftige Demonstrationen vor Salon Mehr Verkäufe & mehr Marktanteil

Insgesamt konnte KTM im laufenden Jahr bisher 79.100 Fahrzeuge verkaufen.

Mattighofen. Der oberösterreichische Motorradbauer KTM AG hat seinen Absatz in den ersten neun Monaten 2012 um 33% auf 79.100 Stück verbessert – ein Rekordergebnis, weil darin auch die seit April erstmals in Indien durch den KTM-Partner Bajaj verkauften „Duke 200“ enthalten sind. Nun gibt es das Ziel, heuer insgesamt mehr als 100.000 Maschinen zu verkaufen und damit ein „All-time-high“ zu schaffen, hieß es in einer Aussendung. KTM freut sich auch über steigende Marktanteile in Europa: Im Jahr 2012 steig der Anteil um mehr als ein Drittel auf 7,3 Prozent.

www.ktm.com

C ov e r

64 – automotivebusiness

Kommentar

Nun also auch Volkswagen

Freitag, 12. Oktober 2012

Daimler Der Autobauer vertieft seine Kooperation mit Renault und bringt mit Ford Brennstoffzellen-Partnerschaft auf Schiene

Mit Kooperationen zurück auf die Erfolgsspur finden Künftig könnten im Rahmen der Zusammenarbeit Infiniti-Modelle auf Mercedes-Architektur basieren.

L

ange hat man die europäische Verkaufskrise in Wolfsburg klein geredet.

Davon bleibe der Absatz unbeeinflusst, hieß es bei VW noch vor ein paar Wochen, durch hohe Verkäufe in anderen Regionen könne man das Minus in Europa kompensieren, hieß es ein paar Tage später und nun werden Produktions- und Verkaufspläne zusammengestrichen. Der schwächelnde Markt hat also auch den Branchenprimus erreicht – um satte 140.000 Fahrzeuge müssten die Planungen nach unten revidiert werden, wie Betriebsratschef Bernd Osterloh betonte. Ziel sei es – das habe man aus der Krise von vor vier Jahren gelernt –, keine großen und aktuell unverkäuflichen Fahrzeugbestände aufzubauen. Zusammen mit den später notwendigen Rabatten kann eine solche Überproduktion rasch viel Geld kosten und das will man bei VW vermeiden. Was auch kein Problem sein sollte, weil man nun – besser spät als nie – die Reißleine gezogen hat und unabhängig davon international derart breit und massiv aufgestellt ist, dass 140.000 Modelle mehr oder weniger zur Randnotiz verkommen. Hätte ein derartiger Produktionsrückgang bei so manchem Konkurrenten massive Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis, ist der Schaden in Wolfsburg in erster Linie kosmetischer Natur und ein optischer Dämpfer auf dem Weg zum Weltmarktführer.

Goodyear Kinderdorf

© Goodyear

Früh übt sich

Goodyear war vor wenigen Wochen zu Gast im SOS Kinderdorf Osttirol.

Nußdorf-Debant. Anlässlich des Weltkindertags und des ÖAMTC Verkehrssicherheitstags vermittelte Goodyear Austria Ende September Reifenwissen im SOS Kinderdorf Osttirol. Neben den Kindern des SOS-Dorfs waren auch Schulklassen der umliegenden Volks- und Hauptschulen vor Ort – der Reifenhersteller nutzte die Gelegenheit, um dem Nachwuchs die Rolle des Reifens für Verkehrssicherheit zu erklären. „Früh übt sich, wer ein Reifenexperte werden will“, sagte Tassilo Rodlauer, Geschäftsführer Goodyear Dunlop Tires Austria. „Das Bewusstsein für die Sicherheit auf der Straße zu fördern, ist unser primäres Anliegen.“ www.goodyear.at

Stuttgart. Daimler ist angeschlagen.

Frohlockte der deutsche Premium-Automobilhersteller noch vor Monaten ob der steigenden Absatz- und Umsatzzahlen, regiert jetzt der Sparstift. Ausgaben und Aufwendungen werden – trotz immer noch ansehnlicher Verkaufszuwächse – zusammengestrichen und dazu sollen möglichst alle Unternehmensbereiche ihr Schäuflein beitragen.

Das gilt auch für die Produktentwicklung, deren hohe Kosten man nun in Stuttgart durch Kooperationen und Allianzen mit anderen Herstellern zu senken hofft. So will Daimler etwa mit dem bisherigen Kooperationspartner Renault in gleich mehreren Bereichen enger zusammenarbeiten; zudem will Konzernchef Dieter Zetsche gemeinsam mit Ford und Nissan den nächsten Schritt bei der ­Entwicklung der Brennstoffzelle gehen.

Die beiden Konzernchefs Dieter Zetsche (Mercedes, li.) und Carlos Ghosn (Renault Nissan) haben ihre Zusammenarbeit intensiviert.

neuen Vierzylinder-Motorenfamilie ausloten. Ziel sei es, mit den neuen Turbomotoren einen verbesserten Kraftstoffverbrauch bei gleichzeitig niedrigen CO2-Emissionen zu erzielen. Nissan erhalte

Reaktion auf Konkurrenz Nötig werden diese Schritte nicht nur aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage, sondern auch, um den neuen Brennstoffzellen-Allianzen in der Automobilindustrie und der Ankündigung Toyotas, 2014 das Modell „Prius“ mit serienmäßiger Brennstoffzelle auf den Markt zu bringen, zu begegnen.

Während sich Daimler zu den Gesprächen mit Ford in Schweigen hüllt, wurden Gespräche mit Renault und Nissan offiziell bestätigt. Die drei Autobauer, die bereits seit Frühjahr 2010 mittels Überkreuzbeteiligung verbunden sind, würden laut den beiden Konzernchefs Zetsche und Carlos Ghosn die gemeinsame Entwicklung einer

„Die ersten Fahrzeuge mit Motoren aus der Partnerschaft sind nun auf der Straße unterwegs – das ist ein wichtiger Meilenstein.“ Dieter zetsche, daimler

von Daimler zudem die Lizenz zur Fertigung von Automatikgetrieben für seine Nobelmarke Infiniti, deren Modelle in Zukunft ganz auf Basis der Mercedes-Architektur gebaut werden könnten. Die Produktion eines Einstiegsmodells für die Luxusklasse soll 2015 starten, im Jahr darauf sollen dann auch Motoren und Getriebe zum Einsatz kommen.

Kooperation gut aufgestellt Mit den nun beschlossenen Maßnahmen sehen Ghosn und Zetsche die Kooperation ihrer Konzerne auf einem guten Weg. „Die neuen Komponenten belegen, wie breit und schnell unsere Zusammenarbeit wächst“, sagte Ghosn. Zetsche pflichtete ihm bei: „Dieses Jahr erreichte unsere Zusammenarbeit einen wichtigen Meilenstein – die

ersten Fahrzeuge mit Motoren aus der Partnerschaft sind nun auf der Straße. Darüber hinaus sind unsere Ingenieure stets offen für neue Bereiche möglicher Zusammenarbeit.“ So laufe auch die gemeinsame Produktion des neuen „smart“ auf der Plattform des Renault „Twingo“ nach Plan, hieß es; das Modell soll bereits 2014 auf die Straße kommen.

Ihre gegenseitige Beteiligung von aktuell 3,1 Prozent wollen Daimler und Renault trotzdem nicht ausweiten – man können auch mit einem Flirt glücklich sein, ohne gleich heiraten zu müssen, sagte Ghosn. Erst recht, wenn dieser Flirt nichts kostet und ganz im Gegenteil Millioneneinsparungen bringt – Geld, das sowohl Daimler als auch und vor allem Renault dringend benötigen.

www.daimler.com

BMW Das Minus in Europa kann der Autobauer mit einem Plus in anderen Regionen mehr als nur kompensieren

„Alle unsere Werke sind voll ausgelastet“ München. Anders als Konkurrent Daimler (siehe auch Story oben) sieht der deutsche Autobauer BMW keinen Grund, auf die Kostenbremse zu treten. „Wir haben in diesem Jahr Mitarbeiter eingestellt und alle unsere Werke weltweit sind voll ausgelastet“, sagte BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson am Pariser Autosalon. Der Konzern halte an allen Investitionsvorhaben fest, übernehme weltweit Tausende Auszubildende und habe sich mit den Sozialpartnern auf flexiblere Arbeitszeiten geeinigt – die Grundlage zum Abbau der Leiharbeit.

schwächelnden Märkte in Südeuropa kann BMW bisher durch Wachstum andernorts gut verkraften, etwa in den USA oder in Russland: „Es gibt viele Höhepunkte auf der Welt.“ Deshalb würden die Verkaufszahlen auch zulegen „und ich denke, wir werden weiter vorankommen“.

Im August hatte BMW weltweit einen Absatzrekord eingefahren,

die Verkäufe stiegen um 9,7 Prozent auf 121.615 Fahrzeuge. Zum Septembergeschäft sagte der Vertriebschef: „Der September wird ein ziemlich guter Monat für uns mit zweistelligem Wachstum weltweit.“ Der Hersteller strebt für das Gesamtjahr eine neue Bestmarke bei den Auslieferungen an.

Nichtsdestotrotz erwartet Robertson, dass sich die Krise in Europa

2013 fortsetzen wird. „Wir gehen vorsichtig ins nächste Jahr; aber wir haben die Kosten im Griff und investieren weiter in unsere Produkte“, betonte Robertson. Nur wenn man auch in schwierigen Zeiten die richtigen Entscheidungen treffe, könne man auch die Früchte ernten, wenn es wirtschaftlich wieder aufwärtsgeht.

www.bmwgroup.com

Zuversicht übers Jahr hinaus Dies bestätigt auch eine Meldung aus Arbeitnehmerkreisen, wonach BMW 3.000 seiner insgesamt 12.000 Leiharbeiter fest anstellen wolle. Robertson wollte die Zahl zwar nicht bestätigen, dementierte sie aber auch nicht. Insgesamt zeigten die jüngsten Entwicklungen die Zuversicht des Unternehmens, sagte er: „Es gibt viele Unbekannte und viele Herausforderungen, aber wir liegen voll im Plan.“ Die

© EPA

Jürgen Zacharias

© Daimler

Jürgen Zacharias

BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson sieht sein Unternehmen derzeit voll auf Kurs und blickt zuversichtlich in die Zukunft.

Freitag, 12. Oktober 2012

H e r s t e l l er & z u li e f e r e r

automotivebusiness – 65

CAR-Center Das Automotive Research Institut der Universität Duisburg-Essen prophezeit Billigautos in den kommenden Jahren eine goldene Zukunft

Geiz wird im Fahrzeughandel geil Moritz Kolar

Duisburg/Essen. Billigautos nach dem Vorbild der Renault-Tochter Dacia stehen nach einer Studie vor einer erfolgreichen Zukunft. Besonders in den Krisenländern Südeuropas und in wachsenden Märkten Osteuropas, Asiens und Südamerikas hätten die Fahrzeuge, die ein gutes Drittel günstiger seien als konventionelle Autos, großes Potenzial, prognostiziert das CARCenter Automotive Research der Universität Duisburg-Essen.

Neues Rekordjahr möglich „Fasst man die Entwicklungen zusammen, werden um das Jahr 2030 weltweit 25 Millionen Billigautos verkauft“, sagt CAR-Leiter Ferdinand Dudenhöffer. Im Jahr 2011 waren es noch 6,5 Mio. Musterbeispiel für den Erfolg mit Billigautos sei laut Dudenhöf-

Daimler Marktprognose

Europa stagniert Stuttgart. Daimler-Chef Dieter Zetsche erwartet 2013 eine Stagnation auf dem europäischen Automarkt.

Es könne im nächsten Jahr nicht mit Wachstumsimpulsen gerechnet werden, sagte Zetsche. „Das Niveau zu halten, wäre da schon sehr erfreulich.“ Weltweit allerdings sei 2013 ein Wachstum des Bruttosozialprodukts von rund drei Prozent zu erwarten. „Daher können wir auch auf dem wichtigen US-Markt Zuwächse erwarten.“ Zetsche sagte zudem, bei Umsatz und Absatz seien in diesem Jahr bei Daimler in Deutschland Rekordergebnisse zu erwarten. „Ich bin also zuversichtlich, dass die Phase, in denen die Wettbewerber die Nase etwas vorn hatten, zu Ende geht und wir uns wieder deutlich nach vorn schieben.“ www.daimler.com

Interbrand Auto-Ranking

Toyota rückt auf

© EPA/Narong Sangnak

New York. Die Autohersteller konnten im abgelaufenen Jahr ihren Markenwert teils deutlich verbessern. Laut dem aktuellen Ranking der US-Beratungsfirma Interbrand ist die wertvollste Automarke Toyota, es folgen Mercedes und BMW – alle drei konnten dabei ihr Ranking verbessern, Toyota liegt aktuell auf Platz zehn. Die wertvollsten Marken insgesamt sind Coca-Cola mit einem Markenwert von 77,8 Mrd. USD vor Apple (76,6 Mrd. USD) und IBM (75,5 Mrd. USD).

Toyota bringt es auf einen Wert von 30,3 Mrd. USD, Daimler von 30,1 Mrd. USD und BMW von 29,1 Mrd. USD. www.interbrand.com

Toyota gilt laut Interbrand aktuell als wertvollste Automobilmarke der Welt.

fer Dacia. Die Marke kam 2004 mit dem ‚Logan‘ auf den Markt und hat mittlerweile auch einen Kombi, einen Pick-up, einen Kleinwagen, einen SUV und einen Van im Angebot. „Dacia ist durch diese Vielfalt zum erfolgreichsten Autobauer in der Geschichte des Automobils geworden“, sagt Dudenhöffer. „Noch nie hat es ein Hersteller geschafft, in weniger als zehn Jahren praktisch von Null über 800.000 Fahrzeuge pro Jahr zu produzieren; noch vor dem Jahr 2015 wird Dacia weltweit über eine Million Fahrzeuge bauen.“ Inzwischen hätten weitere Autobauer wie Hyundai im Low-Cost-

Segment investiert. Nissan plane beispielsweise, Datsun als Billigmarke wiederzubeleben. Zudem sei eine Reihe chinesischer Hersteller in diesem Segment aktiv. Für Dudenhöffer ist deshalb klar: „Wer die Marktführerschaft im weltweiten Automarkt erringen will, kommt nicht ohne Billig-Autos aus.“ Allerdings hätten Konzerne wie Toyota, GM, Ford oder VW noch kein passendes Konzept in der Schublade. „Der VW-Konzern hat damit in einem der am schnellsten wachsenden Marktsegmente kein Angebot“, sagte der Automobilexperte.

www.uni-due.de

© EPA

Im Jahr 2030 sollen weltweit bereits 25 Millionen Billigautos verkauft werden.

Erfolgreiche Strategie: Dacia konnte mit Billigfahrzeugen stetig Marktanteile gewinnen.

R u n d u m s au t o

66 – automotivebusiness

Freitag, 12. Oktober 2012

ÖAMTC Der heimische Autofahrerclub hat dieser Tage seinen traditionellen Winterreifen-Test präsentiert und zieht ein positives Fazit

Winterpneus beweisen Klasse Moritz Kolar

Wien. Der Blick auf das Thermometer zeigt: Der Herbst ist in Österreich angekommen. Damit wird es für Autofahrer auch wieder Zeit, sich über die richtige Bereifung für die kalte Jahreszeit Gedanken zu machen. Im Winterreifentest 2012 hat der ÖAMTC gemeinsam mit seinen Partnern insgesamt 37 Modelle getestet. Neben den Dimensionen 165/70 R14 T (Kleinwagen) und 205/55 R16 H (Kompakt- und Mittelkasse) wurden heuer auch Reifen der Größe 215/65 R16 T (für kompakte SUV) einer strengen Prüfung unterzogen.

TS850, Michelin Alpin A4, Dunlop SP Winter Sport 4D, Goodyear UltraGrip 8 und Nokian WR D3. Dem Syron Everest 1 wird seine Schwäche bei Nässe zum Verhängnis; er schnitt als einziges Produkt dieser Dimension mit „nicht empfehlenswert“ ab. Laut Hersteller wurde allerdings bei der Produktion ab der Kalenderwoche 23/2012 bereits nachgebessert – leider zu spät für den aktuellen ÖAMTC-Test.

Gerade für SUV sind „echte“ Winterreifen sehr wichtig, wie ÖAMTC-Tests in der Vergangenheit bereits gezeigt haben. „Insbesondere bergab kann es auf einer Schneefahrbahn passieren,

dass es mit den bei SUV-Besitzern beliebten All-Terrain-Reifen im wahrsten Sinne des Wortes kein Halten mehr gibt“, so der ÖAMTCExperte. Von den sechs in der Dimension 215/65 R16 T überprüften Winterreifenmodellen schneiden drei mit „sehr empfehlenswert“ ab (Bridgestone Blizzak LM-80, Dunlop SP Winter Sport 4D und Continental ContiCrossContact Winter).

Mit „nicht empfehlenswert“ musste der auf Schnee stärkste Reifen dieser Dimension, der Sailun Ice Blazer WSL2, bewertet werden.

Grund dafür sind einmal mehr die schwachen Nass­griffeigenschaften.

www.oeamtc.at

© ÖAMTC

Elf der 37 getesteten Reifen wurden mit „sehr empfehlenswert“ bewertet.

Unter der Testlupe: 37 Pneumodelle mussten den Anforderungen des Clubs genügen.

Das erfreuliche Ergebnis: „Elf Pneus erreichten die Wertung ‚sehr empfehlenswert‘ und weitere 21 Modelle schnitten mit ‚empfehlenswert‘ ab“, zeigt sich ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel erfreut. „Die Konsumenten haben damit eine große Auswahl an ausgewogenen Winterreifenmodellen.“ Diesem positiven Ergebnis stehen allerdings ein „bedingt empfehlenswerter“ Reifen und vier Modelle, die mit „nicht empfehlenswert“ durchfielen, gegenüber. Verantwortlich dafür waren vor allem die schlechten Eigenschaften dieser Pneus bei Nässe. „Dieser Fahrbahnzustand tritt aber speziell im Winter sehr häufig auf. Eine bessere Bewertung war daher, unabhängig von eventuellen Stärken in anderen Kriterien, nicht möglich“, so der ÖAMTCExperte.

Eine Marke der Daimler AG

Ausgewogenes Portfolio

Testergebnisse im Detail In der „klassischen“ Kleinwagendimension 165/70 R14 T erreichten drei der 15 getesteten Reifenmodelle die ÖAMTC-Empfehlung „sehr empfehlenswert“: Michelin Alpin A4, Continental ContiWinterContact TS800 und Pirelli Winter 190 Snowcontrol Serie 3 fuhren der Konkurrenz davon. „Diese drei Reifen sind sehr ausgewogen und bieten in allen Kriterien gute bis sehr gute Eigenschaften“, erklärt Eppel.

Nur „bedingt empfehlenswert“ ist in dieser Dimension der GTRadial ChampiroWinterPro, der zwar den niedrigsten Kraftstoffverbrauch, aber auch Schwächen auf Schnee aufweist. Mit dem Effiplus Epluto I und dem Premiorri ViaMaggiore (der auf Schneefahrbahn seine Stärken hat), fallen zwei Reifen dieser Größe aufgrund der Schwächen bei Nässe im ÖAMTC-Test durch. Ähnlich das Ergebnis in der Dimension 205/55 R16 H: Fünf der 16 vom ÖAMTC und seiner Partner in dieser Dimension getesteten Modelle wurden mit „sehr empfehlenswert“ bewertet: der neue Continental ContiWinterContact Der Dunlop SP Winter Sport 4D wurde als „sehr empfehlenswert“ bewertet.

Weil manches sich gefährlich anzieht. © Goodyear Dunlop

Die PRE-SAFE® Bremse von Mercedes-Benz.

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r u n d u m s au t o

Freitag, 12. Oktober 2012

automotivebusiness – 67

Daimler Der deutsche Automobilhersteller verpasst seiner Unimog-Baureihe eine dritte Achse und damit noch höhere Geländegängigkeit

Allrounder erweitert Einsatzgebiet Die Nutzlast der 6x6-Version liegt bei rund 10 Tonnen, die Leistung bei 218 PS.

Angetrieben wird die 6x6-Unimog-Version von einem 218 PS Reihen-Dieselmotor.

Stuttgart. Daimler erweitert das Einsatzspektrum seines Allradspezialisten „Unimog U 5000“ mit einer dritten Achse und macht die neue Version 6x6 mit 17 t zulässigem Gesamtgewicht und einer Nutzlast von rund zehn Tonnen fit für zusätzliche Aufgabenfelder. Der Allrounder ist damit vor allem für Spezialeinsätze in besonders schwierigem Terrain prädestiniert, bei denen schwere Lasten oder Aufbauten zu transportieren sind und zugleich höchste Anforderungen an die Geländegängigkeit gestellt werden, etwa beim Trans-

port schwerer Einsatzgeräte oder von Kran- und Tanklöschaufbauten abseits der Straße.

singlebereiften Achsen mit grobstolligem Profil und die optional erhältliche Reifendruckregelanlage „Tirecontrol“. Damit ist zugleich hohe Traktion, aber auch gute Manövrierfähigkeit und ein reibungsloses, bodenschonendes Durchkommen auch in unwegsamem Gelände möglich. Auf Wunsch verbessert eine zusätzliche Geländegruppe mit je acht Vor- und Rückwärtsgängen das Handling im Gelände nochmals beträchtlich.

Bekanntes und Bewährtes Bei der technischen Auslegung setzt der neue Dreiachs-Unimog auf bewährte Komponenten: verwindungsfähiger Rahmen, Allradantrieb auf allen drei Portalachsen, zuschaltbare Differentialsperren, Schraubenfedern, acht Vorwärts- und sechs Rückwärtsgänge, ein Wendekreis-Durchmesser von lediglich 19,5 m, geringer Bodendruck durch gleichmäßige Gewichtsverteilung auf die drei

Zwei Motor-Varianten Der serienmäßige Reihen-Dieselmotor OM 924 LA mit 160 kW (218 PS) Leistung und einem maximalen Drehmoment von 810 Nm erfüllt dank BlueTec-Technologie die Euro-5-Norm. Für spezielle Einsätze und Exportmärkte steht der Motor alternativ auch in einer Euro-3-Ausführung zur Verfügung.

www.daimler.com

Arbeiterkammer Studie

Teures Leasing Wien. Ein Auto über Leasing zu finanzieren, kann teurer kommen als mit einem Kredit. Leasingangebote seien zudem häufig mangelhaft. Es fehlen Zinssätze und korrekte Angaben zum Gesamtbetrag, klagt die Arbeiterkammer. Die AK stützt sich auf eine aktuelle Analyse von acht Autohändlern, die sie beim Verein für Konsumenteninformation in Auftrag gegeben hatte.

Bemängelt wird etwa, dass in den Effektivzins-Berechnungen nicht alle Nebenkosten enthalten sind.

So muss laut Gesetz etwa die Vollkaskoversicherung im Jahreszins berücksichtigt werden; keiner der Autohändler tat dies jedoch laut AK. Rechnet man die Vollkaskoversicherung dazu, schnalzen die Zinssätze auf 7,55 bis 23,4%.

www.arbeiterkammer.at

Profi Reifen Neue Filiale

Plus im Service Vösendorf. Profi Reifen- und Autoservice (Profi) hat eine neue Filiale in Vösendorf eröffnet. Am Standort in der Shopping-City-Süd (SCS) wurde die alte Profi-Filiale vor dem Sommer abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Die neue Filiale gilt als die modernste und größte in Österreich und bietet neben Autoservice auf fünf Bühnen auch eine große Auswahl an Qualitätsreifen. „Rechtzeitig zum Start in die Wintersaison können wir mit der Eröffnung der neuen Filiale einen weiteren Schritt in Richtung TopQualität und größtmögliche Kundenfreundlichkeit setzen“, so KarlHeinz Wörle, CEO von Profi.

www.profi-reifen.at

© Profi Reifen

© Daimler

Moritz Kolar

Die neue Filiale in Vösendorf bietet eine große Auswahl an Qualitätsreifen.

04.10.12 08:36

Modell & Handel

68 – automotivebusiness

Freitag, 12. Oktober 2012

VW Caddy Maxi TDI 4Motion Im Caddy Maxi in der Comfortline-Variante trifft Platz auf Komfort und Allradantrieb

short

Komfort-Raumwunder mit Allradantrieb und DSG

Der Fehlerteufel hat sich eingeschlichen Dacia Sandero. In unserer letzten Ausgabe haben wir den neuen „Dacia Sandero“ vorgestellt. In der Headline haben wir den gebürtigen Rumänen fälschlicherweise als Koreaner bezeichnet. Dies möchten wir hiermit richtigstellen und uns für diesen kleinen Fehler entschuldigen.

Bis zu 3.880 Liter schluckt der Laderaum des Caddy Maxi und ist mit 140 PS auch topmotorisiert.

Gregor Josel

Wien. Für Familie, Freizeit und Business bietet VW mit dem „Caddy“ eine günstigere Alternative zu „Touran“ und Co. Speziell in der Comfortline-Ausstattung und mit Allradantrieb und DSG verfügt der Caddy neben seinen überragenden Platzverhältnissen auch über eine umfangreiche Komfortausstattung und viele Sicherheitsfeatures.

© Jaguar Landrover

Weltpremiere für die neue Brit-Katze

Der VW Caddy macht optisch kein Geheimnis daraus, ein echter Ladeprofi zu sein. Der Laderaum treibt den „Caddy Maxi“ in die Länge und in die Höhe. Mit 4,87 und knapp 1,86 m Höhe ist der Caddy wahrlich kein Kleinwagen mehr und macht damit sogar den VW-Transportern Konkurrenz. Die Front hingegen wirkt eher Pkw-artig und entschärft die kantige Optik der Heckpartie. Bis zu 4,7 m� Volumen finden im Caddy Maxi Platz, wahlweise ist der Caddy auch als Siebensitzer erhältlich. In der getesteten Comfortline-Ausstattung zählt die dritte Sitzreihe jedoch zur Serienausstattung. Der Innenraum ist funktionell und übersichtlich gestaltet. Für den Fahrer stellt sich pures Pkw-Feeling ein, die Sitzposition und Bedienung des Caddy sind auf bestem Pkw-Niveau. Dem überzeugenden Platzangebot fallen jedoch versenkbare Sitze zum Opfer. Wer das volle Kofferraumvolumen des Caddy Maxi nutzen möchte, muss die Sitzbänke der zweiten und dritten Reihe ausbauen und verstauen. Doch dann versorgt einen der Caddy Maxi mit Platzverhältnissen, die an eine Kleinwohnung erinnern und fast zum Campen im Heck einladen, ein kleines Zelt hätte im Heck des

Neues Sportmodell von Jaguar: Der F-Type kommt nächsten Sommer.

Paris. Auf dem Pariser Autosalon feierte das neueste Modell der Jaguar-Familie seine Premiere: Der „F-Type“ wird zunächst im kommenden Jahr als zweisitziger Roadster erhältlich sein. Dank einer AluKarosserie wiegt der mit einem Stoffverdeck ausgestattete Jaguar F-Type in der Basisversion unter 1.600 kg. Ein ausfahrbarer Heckspoiler und versenkte Türgriffe bestimmen ein von wenigen Linien geprägtes, gleichwohl puristisches wie verführerisches Design.

Neben dem per Kompressor beatmeten 5.0 l V8 mit 495 PS stehen zwei ebenfalls aufgeladene 3.0 l V6 mit 340 PS und 380 PS zur Wahl. Das neben dem Jaguar Intelligent Start/ Stopp-System serienmäßige Achtstufen-Quickshift-Automatikgetriebe erlaubt eine manuelle Bedienung über einen zentralen Wählhebel oder Lenkrad-Schaltwippen.

Die Preise reichen von 73.400 € für den Einstiegs-V6 bis zu 99.900 € für den Jaguar F-Type V8 S.

Hybridpremiere für den japanischen SUV

Der viertürige „Caddy Maxi Comfortline TDI 4Motion“ mit DSG-Getriebe ist ab einem Einstiegspreis von 36.551 Euro zu haben.

Caddy jedenfalls Platz! Für die Passagiere bietet der Caddy viel Komfort: Weder Klimaautomatik noch Bluetooth-Freisprech- bzw.

Audio-Funktion oder Navigationssystem fehlen. Die umfangreichen Abmessungen des Caddy machen sich vor allem beim Rangieren und Einparken bemerkbar. Trotz der senkrechten Heckklappe ist er beim Reversieren etwas unübersichtlich, man sollte sich einen optionalen Parksensor gönnen, der das Leben in diesen Situationen erheblich erleichtert.

Kraftvoller Dieselantrieb Dass VW Turbodiesel kann, ist kein Geheimnis. Im Test-Caddy arbeitet der bewährte, 140 PS starke,

Turbodieselmotor von Volkswagen, der den VW mit Leichtigkeit beschleunigt und vor allem im unteren Drehzahlbereich über ordentlichen Durchzug verfügt. Das macht in der Stadt und in beladenem Zustand Sinn. Die 2010 vorgestellte, neue Commonrail-Dieseleinspritzung des Motors zeichnet sich durch hohe Laufruhe und einen niedrigen Geräuschpegel aus.

Allrad und DSG Die Kraft wird beim Testmodell, dem Caddy Maxi TDI 4Motion DSG, konsequent via Volkswagen-DSG Getriebe und Allradsystem „4Motion“ auf die Antriebsräder übertragen. Speziell für den 140 PS starken Diesel steht ein Sechsgang-DSG

Getriebe zur Verfügung, das im Vergleich zum herkömmlichen Siebengang-DSG über eine adaptierte Abstufung verfügt. Das 4MotionSystem verteilt die Kraft zwischen Vorder- und Hinterachse via Haldexkupplung. Zur Serienausstattung der Caddy 4Motion-Modelle zählen in Österreich unter anderem ESP mit Berganfahrassistent und EDS, Wärmeschutzverglasung, 15“-Fahrwerk mit 195/65 R15-Bereifung, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Multifunktionsanzeige, 4Motion-Schriftzug auf Schaltknauf und Heckklappe und die rechte Schiebetür im Fond.

In der getesteten Version kommt der Caddy mit zahlreichen zusätzlichen Extras auf 41.463 €.

www.volkswagen.at

Ford Fiesta 1.6 TDCi Econetic Der kleine Ford zeichnet sich durch viel Komfort und wenig Verbrauch aus

Tolle Ausstattung und geringer Verbrauch

© Mitsubishi

Wien. Der „Fiesta“ ist seit vielen Jahren ein Topseller. Der kleine Ford steht seinen größeren Schwestermodellen wie „Focus“ und „Mondeo“ allerdings in Sachen Ausstattung und Innovation um nichts nach. In der neuen Basisvariante, als 1,6 TDCi Econetic, verfügt der Fiesta über eine tolle Serienausstattung und einen äußerst sparsamen Motor, der sich auch in Sachen Geräuschentwicklung

durchaus zurückhaltend gibt. Mit seinem ebenso selbstbewussten wie individuellen und dynamischen Design gliedert sich Fiesta als unverwechselbares und vollwertiges Mitglied in die Modellfamilie von Ford ein. Markentypische Attribute kennzeichnen auch die Seitenansicht des kompakten Modells.

So zählen die kraftvoll ausgestellten Radläufe ebenso zu den Grundelementen des Ford kinetic Design

wie die unterschnittene Karosseriefläche zwischen den Achsen und die nach hinten ansteigende Schulterlinie.

Tolle Serienausstattung Zur Serienausstattung der Basisversion des Ford Fietsa 1,6 TDCi zählen unter anderem die aktiven und passiven Sicherheitsstandards ESP+, Antiblockiersystem ABS, Fahrer- und Beifahrerairbags, Seitenairbags vorn, Sicherheitsbremsleuchten sowie darüber hinaus 175/65R14-Leichtlaufreifen, ein höhenverstellbarer Fahrersitz, Sportfahrwerk, eine Klimaanlage, der in Wagenfarbe lackierte Heckspoiler, elektrische Fensterheber, Wegfahrsperre, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Nebelschlussleuchten und ein CD-Radio mit vier Lautsprechern und einem AUX-Anschluss.

Sparsamer Motor

© Ford Austria

Der „Outlander“ ist ab nächstem Frühjahr auch als Hybrid zu haben.

Paris. Mitsubishis Highlight des Messeauftritts in der französischen Hauptstadt Paris war die Weltpremiere des neuen innovativem Plug-in-Hybridmodells Outlander PHEV. Der repräsentative Allrounder kombiniert die im Elektropionier Mitsubishi i-MiEV seit 2009 bewährte e-Antriebstechnologie mit einem Benzinmotor inklusive variabler Ventilsteuerung (MIVEC). Der Zielwert für den Verbrauch liegt bei unter 2,0 l/100 km und damit deutlich unter dem konventionell angetriebener Fahrzeuge. Auch in puncto Aktionsradius fährt der Outlander PHEV dank 880 km Reichweite mit diesen auf Augenhöhe. www.mitsubishi.at

© Porsche Austria

Optische Reize

„Ford Fiesta 1,6 TDCi Econetic“: kleiner Sparmeister mit umfangreicher Ausstattung.

Der 1,6 TDCi-Motor des Fiesta, der aus leichtem Alu gebaut ist, zeichnet sich durch geringeren

Treibstoffverbrauch, niedrigere Abgaswerte und verbesserte Performance aus. Der Motor leistet 70 KW (95 PS) und beschleunigt den Fiesta in weniger als 12 Sek. auf Tempo 100. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von knapp 160 km/h macht der Fiesta auch auf der Autobahn eine gute Figur.

Durch verschiedene Econetic-Maßnahmen wie eine verbesserte Aerodynamik, reduzierten Rollwiderstand, optimierte Achsübersetzung und ein intelligentes Motormanagement wurde der Verbrauch des Fiesta im EU-Normverbrauchstest auf 3,7 l gedrückt. Im echten Leben lässt sich der Fiesta dann mit knapp unter 5 l Diesel auf 100 km bewegen.

Bei reinen Überlandfahrten senkt sich der Verbrauch auf rund 3,8 l.

Der CO2-Ausstoß bleibt bei Normverbrauch laut EU-Testzyklus unter der magischen 100 g/km-Grenze.

In der Einstiegsversion ist der Ford Fiesta 1,6 l TDCi DPF ab 18.620 € zu haben. Der Öko-Bonus beträgt für das Basismodell des Fiesta 360 €. (gj)

www.ford.at

Freitag, 12. Oktober 2012

I n n ovatio n & U m we lt

automotivebusiness – 69

Toyota Auf der Elektronikmesse „Ceatec“ hat der Automobilhersteller sein Konzept eines smarten Elektro-Einsitzers präsentiert

Schlauer Einsitzer für die Stadt Der Einsitzer soll seinen Besitzer an Stimme und Gesichtsausdruck erkennen.

Tokio. Der japanische Automobilhersteller Toyota hat vor wenigen Tagen das Konzept eines neuartigen Elektromobils vorgestellt, das seinen Besitzer an Stimme und Gesichtsausdruck erkennt. Der „Smart Insect“ ist ein Einsitzer mit Flügeltüren, der vor allem für den Einsatz in Städten konzipiert wurde.

Lernfähiges System „Der Name versucht, das Bild eines kleinen Insekts zu vermitteln, das mit großen Flügeln umherfliegt, so wie dieses Fahrzeug sich frei durch ein Informationsnetzwerk bewegt und es dabei nutzt“, sagte ein Firmensprecher auf der Elektronikmesse „Ceatec 2012“ in Chiba bei Tokio.

Im „Smart Insect“ kann der Fahrer seinen eigenen Tablet-Computer und sein Smartphone in ein

Dock stecken, damit diese dann als Navigationssystem oder Musikplayer zur Verfügung stehen. Das System lernt von den Gewohnheiten und Vorlieben des Besitzers und bietet beispielsweise von sich aus morgens eine Alternativroute für den Weg zur Arbeit an, wenn sich auf der üblichen Strecke der Verkehr staut. Das Auto sendet dem Fahrer auch eine Mitteilung auf sein Smartphone, falls er bei einem niedrigen Batteriestand vergessen hat, das Ladekabel anzuschließen.

Der japanische Automobilhersteller nimmt erstmals an der Ceatec teil. Die Messe, die neben der Berliner Funkausstellung IFA

und der CES in Las Vegas zu den großen internationalen Elektronikshows gehört, litt im vergangenen Jahr noch unter den Folgen der Nuklearkatastrophe in Fukushima im März 2011.

Erfolgreiche Elektronikmesse In diesem Jahr präsentieren insgesamt 624 Aussteller ihre Produkte und Entwicklungen auf dem Gelände der Makahuri Messe in Chiba. 22 Aussteller aus China haben allerdings ihre Beteiligung wegen des Inselstreits zwischen Japan und China abgesagt.

www.toyota.com

© EPA

Moritz Kolar

Der Toyota „Smart Insect“ wurde erstmals auf Elektronikmesse „Ceatec“ präsentiert.

Deutschland Rückschlag

Keine E-Prämie

Berlin. Die deutsche Bundesregierung hat trotz des bisher enttäuschenden Absatzes Kaufprämien für Elektroautos einhellig abgelehnt. Vor einem Spitzentreffen mit Kanzlerin Angela Merkel und Vertretern der Autobranche lehnten sowohl Wirtschaftsminis-ter Philipp Rösler als auch sein Kabinettskollege, Verkehrsminister Peter Ramsauer, solche staatlichen Anreize entschieden ab. „Markt und Wettbewerb sind die besten Treiber für Innovationen; Kaufprämien oder eine staatliche Förderung der Lade-Infrastruktur kommen deshalb nicht in Betracht“, sagte Rösler. Ramsauer ergänzte: „Dort, wo man solche Prämien eingeführt hat – wie in den USA oder Frankreich –, haben sie nichts gebracht.“

www.bundesregierung.de

VW Neue Erdgas-Autos

Marktstart 2013

© Volkswagen

Wolfsburg. Anfang 2013 werden die ersten Exemplare der fast baugleichen Erdgasautos „VW Eco Up“ und „Skoda Citigo CNG Green tec“ an Kunden ausgeliefert. Produktionsstart ist im November. Zu Preisen machten die Hersteller zwar noch keine Angaben, doch der Motorumbau dürfte mit etwa 2.500 bis 3.000 € zu Buche schlagen, sagte VWSprecher Jakob Kähler mit Bezug auf den Up. Auch den dritten Verwandten im Bunde – den „Seat Mii“ – wird es mit Erdgasantrieb geben.

Ein Vorzug der kleinen CNG-Stadtwagen liegt im hohen Energiegehalt von Erdgas und dem damit einhergehenden geringen Verbrauch.

www.volkswagen.com

Mit der Produktion des „VW Eco Up“ wird bereits im November begonnen.

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Freitag, 12. Oktober 2012

Intermot Köln 2012 Der Trend zu Rollern sowie zu Reise-Enduros und Mittelklasse-Motorrädern hält weiterhin an

short

Supersport stagniert, Abenteuer gewinnt

Kawasaki: Jubiläum & Hubraum-Erweiterung

© Kawasaki

Wenige echte Neuheiten, viel Modellpflege; die Leistungs-Mittelklasse ist weiterhin im Aufwind.

Beatrix keckeis-hiller

Kawasaki feiert 40 Jahre Z-Baureihe mit der neuen Mittelklasslerin Z800.

Köln. Der kleinste der japanischen Motorrad-Hersteller, Kawasaki, feiert(e) 2012 ein rundes Jubiläum: Vor 40 Jahren wurde mit der Z650 der Grundstein zur Z-Baureihe – kompromisslos ausgelegte und leistungsstarke Naked Bikes – gelegt. Zur gebührenden Feier folgt nun mit der Z800 ein weiteres Z-Familienmitglied.

Das neue sportliche Naked Bike kommt Seite an Seite mit der neuen hubraumerweiterten Mittelklasse-Supersportlerin, der ZX-6R 636, für die Saison 2013 auf den Markt.

www.kawasaki.at

Nur wenige echte Premieren Vor diesem Hintergrund geriet die erste große Motorradmesse dieses Herbstes, die „Intermot“ in Köln (3.–7.10.2012), weniger zur Neuheiten- als zur (überarbeiteten und modellgepflegten) Bestands-Schau. Und demzufolge beschränkten sich die echten gro-

Die „Intermot“ in Köln war auch in diesem Jahr gut besucht, geriet allerdings von der Neuheiten- zur Bestandsschau.

ßen Premieren auf weniger als eine Handvoll.

Unter den Europäern waren es BMW und KTM, die beide ihre

© Ducati

Ducati: Allrounderin mit Rundum-Update

© Koelnmesse

Köln. Der Zweirad-Markt zeigt sich in manchen Teilen Europas – vor allem im Süden – stark rückgängig.

In Österreich gehen die Uhren wieder einmal ein wenig anders. Das Gesamtmarkt-Minus von 0,29% (119 Einheiten) per Ende August 2012 (gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres) ist sehr moderat.

Unter den europäischen Herstellern konnten hierzulande bis auf wenige Ausnahmen (Aprilia, minus 1,08%) fast alle zulegen – KTM mit plus 24,58% – oder gleich bleiben (Ducati). Bis auf Honda (plus 22,64%) mussten die japanischen Hersteller Rückgänge hinnehmen.

Ducati Multistrada 1200: Update mit Variationen und neuer Luftfederung.

Triumph Street Triple Modelljahr 13: neue Kanten, Auspuff jetzt im Keller.

Köln. Die Briten haben im Lauf der Saison mit der OffroadVersion der Tiger Explorer und dem Reise-Flaggschiff Trophy bereits zwei ihrer Neuheiten abgefeiert. Auf der Intermot in Köln folgte eine frisch interpretierte Version des MittelklasseNaked Bikes Street Triple. Sie unterscheidet sich – gemeinsam mit der R-Version – von der Vorgängerin durch kantigeres Oufit und abgesenktes Auspuff-Endrohr. www.triumph-motorcycles.de

„KTM 1190 Adventure“: eine der wenigen echten News auf dem Branchentreff.

Sehr zurückhaltend vertreten waren die Italiener. Moto Guzzi hatte zwar die neue California angekündigt, sich aber kurz vor Beginn der Intermot entschieden, diese erst in Mailand, bei der EICMA (15.–18.11.

2012) zu zeigen. Ebenso trat Vespa nicht mit der neuen 946 auf. Und Ducati präsentierte zwar die neu gemachten Multistrada 1200 (siehe links), die war jedoch bereits im Vorfeld – fahraktiv – der Fachpresse vorgeführt worden.

Festzustellen war auf der Intermot Köln, dass die Haupttrends der vergangenen Jahre anhalten: Das Angebot an Rollern wird nach wie vor noch breiter, ebenso das der großen Reise-Enduros. Suzuki präsentierte in dieser Hinsicht das Konzept einer neuen DL 1000 V-Strom (als einziger Komplettanbieter, der derzeit kein solches Modell im Programm hat). Und das Segment der Hochleistungs-Supersportlerinnen stagniert, es ist derzeit in erster Linie HomologationsBasis für den Straßen-Rennsport.

www.intermot.de

Reise-Enduros BMW liefert mit der rundum neu gemachten R 1200 GS ein neues und starkes (Kauf-)Argument

Das Feuer des Wettbewerbs ist neu entfacht Köln. Das Segment der ReiseEnduros ist eines der wachstumsund stückzahlträchtigsten. In der großen Hubraum-Klasse, ab 1.000 cm�, sind diese hochbeinigen Eisen auch noch hoch imageträchtig. Marktführer in dieser Klasse ist BMW mit der R 1200 GS und mit ihrem hohen Allround-Potenzial von Alltag bis Fernreise.

Dicht auf den Fersen fährt ihr eine Österreicherin, allerdings mit stärker betonter Offroad-Orientierung: die KTM Adventure.

Als Plattform, um die neu gemachte R 1200 GS zu präsentieren und einem internationalen Publikum vorzustellen, wählte BMW ein Heimspiel in Deutschland: die „Intermot“ in Köln. Einer der Haupt-Events war demnach die Enthüllung der Neuen mit nunmehr flüssigkeitsgekühltem

Zweizylinder-Boxer. Der Hubraum wurde auf 1.170 cm� gepusht, damit leistet das Aggregat nun 125 PS bei 7.700 U/Min. (und 125 Nm Drehmoment-Max bei 6.400 U/ Min.) bei einem Fahrfertig-Gewicht von 238 kg (laut Werksangabe). Der Kardanantrieb wurde von rechts nach links versetzt. ABS ist – wie

Heimspiel in Deutschland Mittlerweile hat sich die Schar der Mitbewerberinnen stark verdichtet, sowohl seitens europäischer als auch fernöstlicher Hersteller – von Ducati mit der Multistrada bis Triumph mit der Tiger 1200 Explorer und von Honda mit der Crosstourer über Kawasaki mit der Versys 1000 bis Yamaha mit der XTZ 1200 Super Ténéré.

Nicht zuletzt deshalb war es nun für BMW höchste Zeit, das Flaggschiff komplett zu überarbeiten und technisch upzudaten.

mit dem Modelljahrgang 2013 bei sämtlichen BMW-Modellen – Serie.

Zu haben ist an Bordelektronik alles, was derzeit lieferbar ist – von ASC (Traktionskontrolle) über ein fünfstufiges Fahrmodi-System bis ESA (auf Knopfdruck justierbares Fahrwerk).

Österreicher mischen mit

© BMW/Michael Alschner

© Triumph

Triumph: Update der nackten Engländerin

Dezente Italiener

© KTM

Köln. Mit einem optischen und technischen Update der Multistrada startet Ducati in die nächste Saison. Neben einer Elektronik-Verfeinerung offerieren die Italiener das neue Skyhook Suspension-System (Luftfederung), das Ganze gleich in drei Variationen: Außer der Standard-Allrounderin kann man neben einer komplett reiseausgestatteten 1200 S Granturismo- auch eine fix fertig rennadjustierte 1200 S Pikes Peak-Version ordern.

www.ducati.com

neuen Groß-Enduros ins Rampenlicht stellten (siehe unten). Unter den Japanern war Kawasaki die einzige Marke, die gleich mehrere Neuheiten zeigte: zum einen das neue Mitglied der Z-Baureihe, die Z800 (siehe links), und zum anderen die Neuauflage eines Konzepts, das vor zehn Jahren gestartet worden war: eine Mittelklasse-Supersportlerin mit erweitertem Hubraum: die ZX-6R 636 (siehe links).

Dazu kam noch ein Sporteisen der kleinen Klasse: die Ninja 300.

BMW R 1200 GS: von Grund auf neu gemachtes Reise-Enduro-Flaggschiff.

Vom Heimspiel zum Länderspiel geriet die Intermot mit dem Mitmischen der Österreicher, sprich dem gleichzeitigen Auftritt von KTM, mit der neuen 1190 Adventure. Das Feuer des austro-germanischen Wettbewerbs fachten die Mattighofener mit der komplett neuen, mittlerweile 1.195 ccm-AggregatEnduro frisch an. Die hochbeinige Oberösterreicherin holt aus dem V2 150 PS bei 9.500 U/Min. nebst einem Drehmoment-Max von 125 Nm bei 7.500 U/Min. Sie bietet neben C-ABS (kombiniertes Bremssystem) auch eine Innovation, und zwar das erste TraktionskontrollSystem mit Offroad-Funktion.

www.ktm.com

www.bmw-motorrad.at