Impact Nr. 18

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Umfrage bei der Wasserbauequipe in der Romandie

Im Wasser arbeiten: Wie ist dies möglich? «Meine rund 20-köpfige Equipe Wasserbau ist ein Kleinstunternehmen in unserem Grosskonzern, das noch nicht sehr bekannt ist. Seit über 40 Jahren erledigen wir alles unter Wasser, was sonst auf normalem Weg nicht machbar ist. Wir schweissen, betonieren, sanieren Brückenpfeiler, Häfen- und Kläranlagen, Kraftwerke und holen ölverseuchte Holzstücke aus tiefen Brunnen. Viele Kunden reagieren echt erstaunt, wenn wir ihnen unsere Methode vorschlagen, die überhaupt nicht teurer ist. Ganz im Gegenteil. Bis jetzt beschränkte sich unser Radius auf den Genfersee, aber meine Vision wäre eine schweizweite Tätigkeit.»

«Früher habe ich Pipelines für Gas und Petrol gelegt. Seit fünf Jahren betreue ich die Baustellen des Wasserbaus rund um den Genfersee. Jede Baustelle ist ein Unikat, nie stellen sich uns dieselben Aufgaben. In Vevey sanieren wir im Moment die Hafenanlage. Die Arbeiten unter Wasser sind das ganze Jahr möglich. Einzig wenn es auf dem See heftig windet, verunmöglicht der hohe Wellengang das präzise Arbeiten unter Wasser. Und dieses Jahr mussten wir im Januar, was aber sehr unüblich ist, über eine Woche pausieren, weil das Seeufer eine einzige Eisfläche war.»

«Sieben Jahre tauche ich schon, um zu arbeiten. Das Hobbytauchen habe ich daher an den Nagel gehängt. Nach Feierabend gehe ich jetzt lieber fischen. Am Hafen von Vevey arbeite ich maximal drei Stunden pro Tag unter Wasser, jeweils eineinhalb Stunden, eine halbe Stunde Pause und dann nochmals eineinhalb Stunden. Ich arbeite höchst konzentriert. Ab und zu schaut ein Egli vorbei. Aber man kann sich nicht vorstellen, was sonst alles auf dem Seegrund beim Hafen liegt: Krücken, Velos, Geld, ganze Portemonnaies… Den Rest des Tages erledige ich andere Arbeiten, die auf der Baustelle anfallen.»

«Meine europäisch anerkannte Tauchausbildung habe ich in Marseille, dem einzigen Ausbildungszentrum in Europa, erlangt. Danach arbeitete ich längere Zeit auf Ölplattformen im Meer, später ging es in den Kongo, nach Nigeria und Russland. Jetzt fühle ich mich für meine zwei Kollegen sowie für die vier weiteren, die als Externe bei Bedarf zugezogen werden, ganz und gar verantwortlich. Wir arbeiten immer im Team, einer taucht, der andere überwacht oben, hilft ihm beim An- und Ausziehen des Tauchanzugs und überprüft die Sauerstoffleitung. Denn Tauchen ist mehr als nur zusammen arbeiten. Da geht es um grosses gegenseitiges Vertrauen.»

Alain Berrut Leiter Wasserbau Romandie

Grégory Wilk Bauführer beim Wasserbau

Sébastien Verdel Taucher Wasserbau

Thierry Aillain Chef Tauchequipe Wasserbau

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