WWF Regional Wallis

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WALLIS Ausgabe November 2018, WWF Oberwallis, Rhonesandstrasse 12, 3900 Brig, Tel. 076 552 18 20 info@wwfoberwallis.ch, www.wwfoberwallis.ch

Die Gletscher-Edelraute steigt bis über 3000 m ü. M.

ZERMATT – DAS MEKKA FÜR BOTANIKER Der touristische Hotspot ist gleichzeitig einer der wertvollsten Lebensräume für seltene Pflanzen im Wallis. Warum ist das so? Ein Bericht von Botaniker Arnold Steiner. Neulich war ich im Turtmanntal unterwegs, mit Ziel Turtmannhütte. Neben der imposanten Bergkulisse interessierten mich als Botaniker vor allem die Pflanzen. Vom Lärchenwald über alpine Rasen bis zu Blockschuttfeldern war alles vertreten. Gegen die Hütte hin kam das Edelweiss hinzu, eng gebunden an die dortigen Kalkschieferbänder. Kurzum: eine wunderschöne Alpenflora. Und doch habe ich etwas vermisst: Den ganzen Tag über bin ich keiner einzigen seltenen Pflanze begegnet. Nicht, dass denen hier oben et-

was geschehen wäre. Nein, es gibt schlicht und einfach kaum welche.

50 Rote-Liste-Arten Auf jener Tour im Turtmanntal wurde mir einmal mehr bewusst, welchen Sonderfall die Region von Zermatt in der Alpenflora einnimmt. Dort begegnet man nämlich beinahe auf Schritt und Tritt Seltenheiten, die in der Schweiz fast nur in Zermatt vorkommen. Hier gibt es rund 50 Rote-Liste-Arten. Das ist ein Spitzen-

wert für diese Höhenlage, auf welcher die Natur in der Regel noch intakt ist und wo viel weniger Arten gefährdet sind als in den intensiv genutzten Tallagen. Aber wieso ist ausgerechnet die Gemeinde Zermatt, dieser mondäne Kurort, so reich ausgestattet mit schweizweit, ja weltweit gefährdeten Arten? Die Ursache dafür ist hauptsächlich im Zusammenspiel von morphologischen und klimatischen Eigenheiten zu finden, wie es alpenweit einmalig ist: Der Talkessel von Zermatt ist ringförmig komplett abge-


Wie Inseln im Eismeer Die Schnee-Edelraute wächst nur an wenigen Stellen am Zermatter Rothorn.

© ARNOLD STEINER

Auch wenn der letzte Beweis noch aussteht, geht man davon aus, dass die Südhänge am Gornergrat und um Findeln während der letzten Eiszeit im Sommer jeweils lange genug schneefrei waren, dass sich auch anspruchsvollere Pflanzen halten konnten. Diese Südhänge waren wie Inseln im Meer von Eis, auf denen einige ganz spezielle Arten überlebten wie etwa der Stein-Klee, dessen Hauptvorkommen um Zermatt liegt. Eine weitere bedeutende Ursache für die Pflanzenvielfalt von Zermatt liegt in der wechselhaften Geologie. Kalkarme Gebiete werden von kalkreichen Bändern mit Bündnerschiefer unterbrochen, und beide tragen ihre ureigene Flora, was es für den Botaniker besonders spannend macht. Richtig, unterschiedliche Gesteine gibt es auch im Turtmanntal, das floristisch auch durchaus interessant ist. Und zudem im Gegensatz zu Zermatt noch fast unberührt. Wer jedoch botanische Besonderheiten zu Gesicht bekommen will, der kommt in Zermatt auf seine Rechnung! ■

© BRIGITTE WOLF

schirmt von den höchsten Viertausendern der Alpen. Hier regnen die Wolken ab, was zur Folge hat, dass die südexponierten Gebiete im Innern des Talkessels am Gornergrat und um Findeln zu den trockensten der ganzen Schweiz zählen. In manchen Jahren gibt es dort weniger Niederschlag als in der Ebrosteppe von Spanien, was höchst ungewöhnlich ist für diese Höhenstufe. Das führt dazu, dass nirgends sonst in den Alpen die Steppenund Trockenrasen so hoch steigen wie in Zermatt.

So könnten sich Pflanzen während der Eiszeit in Zermatt gefühlt haben: Blühen auf einer Insel inmitten des Eismeers: hier der Moosartige Steinbrech.

© ARNOLD STEINER

© BRIGITTE WOLF

Arnold Steiner

Einer der ganz Kleinen, der Stein-Klee.

Die Behaarte Poster-Miere, eine ausgesprochene Hochgebirgsart, wächst praktisch ausschliesslich in Spalten und auf Terrassen von Silikatfelsen.


«Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern, die andern Windmühlen», sagt ein chinesisches Sprichwort. Beispiele für das Erstere sieht man zurzeit hüben wie drüben zur Genüge. Das liegt offenbar im Trend. Der WWF dagegen steht für die zweite Version. Dem Wandel der Zeit muss man mit kreativen und konstruktiven Lösungen begegnen. Von einem solchen Beispiel haben sich die Teilnehmenden am diesjährigen Sektionsausflug beim Kraftwerk Gletsch überzeugen können. Von Anfang an haben sich die involvierten Kreise an einen Tisch gesetzt und nach gemeinsamen Lösungen gesucht. Niemand konnte auf seiner Maximalposition beharren. Herausgekommen ist eine gute Lösung mit der Druckleitung und der Turbinenhalle im Berg einerseits und der Aufweitung des Rottens in der Aue Sand mit der neuen Brücke in Oberwald andererseits. Die Bereitschaft, bei Projekten von Anfang an mit den Umweltverbänden zusammenzuarbeiten, ist bei Unternehmen in den letzten Jahren gestiegen. Der WWF wird nicht mehr nur als Verhinderer, sondern auch als konstruktiver Partner wahrgenommen. Nachholbedarf und Aufklärung bestehen aber noch bezüglich Grossraubtiere. Anstatt Unterschriften für ein Wallis ohne Grossraubtiere zu sammeln, sollte man sich mit den Gegebenheiten auseinandersetzen und die nötigen Schutzmassnahmen umsetzen. Einige haben das ja auch bereits getan. Auch hier ist der Wind des Wandels nicht aufzuhalten. Trotz Unterschriften wird es ein Wallis ohne Grossraubtiere wohl nicht mehr geben. ■ Klaus Minnig, Präsident WWF Oberwallis

© OLA JENNERSTEN, WWF SCHWEDEN

DER WIND DES WANDELS

DIE WILDEREI BEDROHT WOLF UND LUCHS Wo Wölfe leben, werden sie gewildert – ganz unabhängig von ihrem rechtlichen Status. Auch eine reguläre Wolfsjagd verhindert Wilderei nicht. Das weiss man von Erfahrungen beispielsweise aus Spanien oder Schweden. Die Wilderei von Wölfen ist auch in der Schweiz eine Realität, und das Wallis bildet da keine Ausnahme. Alleine in den letzten drei Jahren fielen in unserem Kanton mindestens drei, wenn nicht vier Wölfe der Wilderei zum Opfer: 2016 wurde der Wolf M63 nahe Brig gewildert und später am Ufer des Rottens bei Raron aufgefunden, 2017 wurde die Wölfin F16 im Val d’Anniviers während der Fortpflanzungszeit erschossen, und in diesem Jahr wurde im Goms die Wölfin F28, die sich gerade mit M82 zu einem Paar zusammengefunden hatte, für einen Fuchs gehalten und irrtümlich erlegt. Und auch das erwachsene Weibchen F14 des Augstbordrudels ist Ende 2016 plötzlich verschwunden. Was der Wölfin zugestossen ist, bleibt unklar. Doch dass sie von sich aus das Wallis verlassen hat, ist unwahr-

scheinlich; denn Wolfspärchen sind sehr stabil und bleiben bis ans Lebensende zusammen. Wilderei ist daher eine naheliegende Vermutung für das Verschwinden des Weibchens. Der Luchs wird in der Öffentlichkeit zwar niemals so hitzig diskutiert wie der Wolf, aber ob es ihm im Wallis so viel besser geht, ist fraglich. Eine neuere Studie zeigt nämlich, dass verglichen mit unseren Nachbarregionen im Wallis nur sehr wenige Luchse leben. Dabei sind die Lebensräume hier vergleichbar. Die einzige schlüssige Erklärung ist daher, dass auch sie illegal und in aller Stille erlegt werden. Dagegen vorzugehen, ist schwierig, aber Wilderei ist kein Kavaliersdelikt! Es ist wichtig, die Täter ausfindig zu machen und angemessen zu bestrafen. ■


BLEIVERGIFTUNG: GEFAHR FÜR DEN BARTGEIER Neue Studien zeigen: Bartgeier, Adler und andere Aasfresser der Alpen können Opfer von Bleivergiftungen werden. Wie kommt das? Der Biologe François Biollaz, Verantwortlicher des Bartgeier-Netzwerks Westschweiz, gibt Auskunft im Interview. Herr Biollaz, wie kommt ein Bartgeier zu einer Bleivergiftung Bartgeier sind Aasfresser. Sie ernähren sich von den Überresten toter Tiere. Diese können Bleipartikel enthalten. Frisst der Bartgeier solche Tiere, nimmt er auch das Blei zu sich. Bartgeier können bis zu 30 Jahre alt werden. Das Blei wird vom Körper aber nicht abgebaut, sondern sammelt sich während des ganzen Lebens im Körper des Vogels an. Das Problem betrifft auch Adler. Ist das gefährlich für Bartgeier? Blei verursacht eine Vergiftung, die je nach der Schweregrad unterschiedliche Auswirkungen auf den Vogelkörper hat: Orientierungslosigkeit, Mobilitätsprobleme und Gehirnstörungen. Dies kann bis zum Tod führen. Es kann aber auch sein, dass die Bleivergiftungen zu Unfällen führen, zum Beispiel wenn die Vögel wegen Orientierungs- oder Sehstörungen in Stromleitungen fliegen.

© FOTOS: HANSRUEDI WEYRICH

Wie kommt das Blei in die Nahrung der Bartgeier? Neueren Studien zufolge stammt Blei

aus der Munition, die zur Jagd verwendet wird. Wenn der Sprengkopf auf das Tier trifft, verteilen sich winzige Bleifragmente im Tier. Diese werden von den Aasfressern aufgenommen, wenn sie die zurückgelassenen Eingeweide oder die toten Tiere, die nicht gefunden wurden, verzehren. Das Problem ist von Wissenschaftlern erst vor wenigen Jahren erkannt worden. Davor dachte man, dass nur Schrot problematisch sei. Erst seit ein paar Jahren gibt es wieder Bartgeier im Wallis. Müssen wir nun befürchten, dass sie gleich wieder aussterben? Nein, überhaupt nicht. Glücklicherweise sind nicht alle Bartgeier vergiftet. Aber man muss das Problem ernst nehmen und Lösungen erarbeiten. Was wären denn mögliche Lösungen des Problems? Derzeit entwickeln viele Hersteller bleifreie Munition, die hauptsächlich aus Kupfer besteht. Diese Munition ist sehr effektiv, aber sie muss vor dem Einsatz getestet werden.

Gibt es gute Beispiele, wie man andernorts mit dem Problem umgeht? In einigen Kantonen verwendet die Wildhut nur noch bleifreie Munition für regulative Abschüsse. Jäger, die über das Problem informiert wurden und das Beispiel der Behörden sahen, zogen nach und wechselten von sich aus auf bleifreie Munition. Und wo stehen wir in dieser Frage im Wallis? Auch bei uns haben einige Jäger die Munition gewechselt. Aber es gibt noch viel Informationsarbeit zu leisten. Zuerst sollte der kantonale Jagddienst mit gutem Beispiel vorangehen und die Wildhüter anweisen, die Munition zu wechseln. Dies wäre eine Motivation für die Jäger, freiwillig umzustellen. Wahrscheinlich wird es in Zukunft zu einer Änderung der Gesetzgebung und zu einem Verbot von Bleimunition kommen, aber bis dahin hoffe ich, dass die Jäger den Schritt bereits getan haben. Besten Dank für das Interview!


VALAIS

© ILSEGRET MESSERKNECHT

Edition novembre 2018, WWF Valais, Rue de Conthey 2, 1951 Sion info@wwf-vs.ch, www.wwf-vs.ch

Les enfants peignent avec une peinture à bases de pigments naturels extraits de la terre.

LE FESTIVAL DES 5 CONTINENTS MARQUAIT SES 25 BOUGIES À MARTIGNY Le WWF Valais présent a pu faire connaitre ses activités. Après l’installation de la tente, du mobilier et de la documentation, nous étions prêts à accueillir nos visiteurs. Furent proposées initiatives et pétitions à signer, informations sur la biodiversité dans les jardins privés et en général, sur le loup et le lynx ou encore sur les recours engagés. Pour les enfants (et leurs parents), l’activité sur le sol fut intrigante puis surprenante et très intéressante selon nos visiteurs. Ils ont pu expérimenter avec le toucher, l’odeur et la vue 3 sols

différents : un sol primaire, un sol de jardin et un sol de forêt. Il s’agissait de trouver les petits habitants qui y vivent et une fois dénichés, chercher leurs noms et leurs caractéristiques sur les cartes présentées devant eux. Ensuite, les enfants pouvaient participer au concours de dessin à base de différentes couleurs de terre. Le succès fut au rdv ! Tous les enfants concourants ont fait preuve d’une belle imagination et ont réalisé de superbes créations. Elmira Bekteshi de Martigny

fut la gagnante du concours avec le dessin joint. Nous la félicitons chaleureusement pour son petit chien avec sa médaille WWF en coin ! Au total, discussion et ambiance chaleureuse ont jalonné ces 2 journées riches en rencontres et discussions en tout genre. L’excellent et encourageant accueil des organisateurs aidant, nous reviendrons volontiers, pourquoi pas, l’année prochaine ? ■ Christine Pustel


RECOURS CONTRE L’AUTORISATION DE TIR D’UN LOUP Même si la présence de ces derniers n’a pas été avérée à ce jour, il est incontestable que depuis des années, toute la région de la rive gauche du Rhône entre Augstbord et le Val d’Hérens est habitée par plusieurs loups adultes. Au moins quatre loups adultes ont été identifié dont le couple (M73 et F24). Dans le Val d’Anniviers, la présence d’une meute de loups a été avérée en 2017, alors qu’en 2016 c’est dans la région voisine d’Augstbord qu’une meute était observée. Malgré le braconnage d’une louve en Anniviers en février 2017, une reproduction a eu lieu cette même année. Le Plan Loup définit la meute comme «un groupe d’au moins trois loups, dont au moins une femelle, restant stables durant au moins douze mois et occupant un territoire commun (…) ». Cette définition inclut la possibilité qu’il y ait des années sans reproduction. Toutes ces indications laissent penser qu’il est vraisemblable qu’une meute existe dans le Val d’Anniviers. Or dans le cas de la présence d’une meute, le canton doit recevoir l’accord de l’OFEV avant de délivrer une autorisation de tir. Les associations environnementales ont aussi estimé que les mesures de protection des troupeaux qui

© G I A N C A L R O M I A N C O R I , W W F I TA LY

Après une étude approfondie des dossiers, le WWF et Pro Natura ont décidé de déposer un recours contre l’autorisation de tir d’un loup dans le Val d’Anniviers délivrée par le canton du Valais pour éviter qu’un tir du loup injustifié ne compromette la survie de louveteaux potentiels. Il regrette l’auto-risation de tir d’un loup dans la vallée de Conche, mais ne la contestera pas.

pouvaient être raisonnablement mises en oeuvre n’ont pas été prises et que les informations à ce sujet étaient contradictoires dans le dossier consulté. L’alpage de Singlinaz avait été déclaré non protégeable. 18 moutons y avaient été tués en juinjuillet et ajoutés au quota des dégâts provoqués par le loup. Or en deuxième partie de l’été, un berger en quête d’herbage est venu s’y installer avec son troupeau et ses chiens de protection. Seuls trois moutons ont été tués dès lors que ce berger s’y est installé. Sur l’alpage de la Lé, les mesures de protection proposées par le canton

DÉPART DU CO-PRÉSIDENT Entré au Comité en 2005, Régis Chanton a été élu en 2007 en tant que coprésident du WWF Valais romand. Il a présidé le WWF Valais en duo avec son homologue du Haut-Valais. Infatigable défenseur de la nature, du paysage et de l’environnement, Régis Chanton est aussi membre de nombreuses autres associations comme Pro Natura, ATE ou Chabl’air. Il a dirigé avec compétence le WWF pendant plus de dix ans faisant bénéficier la section de son esprit de rigueur, de sa bonne connaissance du contexte politique cantonal et fédéral et a veillé au bon fonctionnement de la section. Le WWF le remercie chaleureusement de son engagement de longue haleine et lui souhaite une heureuse retraite. Néanmoins s’il quitte le comité, il se tient à disposition pour collaborer à la réalisation concrète de projets de terrain.

n’ont pas été mises en œuvre. Les 22 moutons tués ne peuvent être pris en compte dans le décompte justifiant l’octroi d’une autorisation de tir du loup. Issu de la souche italienne, le retour du loup se fait de manière naturelle. Mais en Suisse l’expansion de la population de loups en Suisse se fait de manière très lente. Alors qu’un premier individu était formellement identifié en 1995 dans le Val Ferret, la population totale de loups en Suisse est estimée à 30-35 individus, dont 3 ou 4 familles de loups. Un effectif aussi faible rend la population suisse encore très fragile. Le WWF est convaincu que la cohabitation entre l’homme et le loup est possible en Suisse moyennant un soutien de l’agriculture et en particulier de l’élevage du petit bétail par les pouvoirs publics pour faire face aux grands prédateurs et la collaboration des cantons et des éleveurs de bétail à la mise en œuvre des mesures de protection des troupeaux et de prévention des dégâts (mesure de préventions des dégâts, indemnisation des dégâts, etc.). Nous avons pu constater que le renforcement de la protection des troupeaux est souvent l’option la plus efficace. L’élimination d’un individu causant de grands dommages reste toutefois toujours possible. ■


VALLON DE RÉCHY ET ENNEIGEMENT ARTIFICIEL Un projet prévoyant un doublement de la surface d’enneigement technique du domaine skiable de Vercorin passant de 10 ha à 20 ha a été mis à l’enquête publique. L’eau supplémentaire nécessaire à cet enneigement proviendra de la Rèche en amont de l’Ar du Tsan au cœur de la zone protégée du site marécageux. Rappelons que le Vallon de Réchy est inscrit dans deux inventaires fédéraux (bas-marais d’importance nationale et site marécageux d’une beauté particulière et d’importance nationale) en raison de la présence de marais irrigués par des torrents à crues périodiques, permettant la survie d’espèces végétales et animales rares, reliques arctiques liées aux milieux perturbés par les crues. Ce sont des espèces peu compétitives liées à l’eau froide qui ont besoin de l’action « dévastatrices » de la crue pour pouvoir disposer d’un lit de sable et gravier qui ne se stabilise pas. Il est donc vital pour la survie de ces espèces fragiles et uniques qu’aucun captage ne vienne perturber le débit irrégulier de la Rèche. Pour le cas qui nous occupe, seul le surplus des eaux captées pour l’eau potable du captage de la Tine sur la Rèche sera utilisé, sans augmentation du volume capté. Un accord a été trouvé dans le cadre des négociations avec TéléVercorin SA et la commune de Chalais, moyennant l’inscription de la condition suivante dans la décision autorisant la construction de l’enneigement technique au Crêts de Midi : «Afin de ne pas porter atteinte aux valeurs du Vallon de Réchy, la commune de Chalais et la Société de la Télécabine de Vercorin SA s’engagent à ne pas modifier la capacité de l’actuelle installation de captage sur la Rèche ( 605’540/116’060) en amont de l’Ar du Tsan. Dans tous

les cas, aucun captage d’eau supplémentaire ne sera fait dans le Vallon de Réchy pour l’enneigement mécanique du domaine skiable de Vercorin. L’eau provenant du captage dans la Rèche sera dévolu par la commune de Chalais prioritairement aux besoins de la population». ■

HÔTEL DE CHETSERON À CRANS MONTANA Faut-il développer de l’hébergement hôtelier sur le fragile étage alpin à plus de 2’000 m. d’altitude ? La transformation de la gare d’arrivée de la télécabine de Chetseron en hôtel de luxe à 2112 mètres d’altitude sur un plateau surplombant la vallée du Rhône s’est terminé en 2013. Pendant l’été 2018, une modification du plan d’aménagement détaillée (PAD) de Chetseron de 2012 est demandée pour permettre de construire un nouveau bâtiment et de transformer en dur des équipements éphémères. L’opposition déposée par le WWF questionne le fait de construire dans une zone aussi fragile qu’inadaptée. Quels vont être les projets futurs dans une prochaine demande de modification de la zone ? Assistons-nous à un nouveau grignotage de la montagne aussi incongru

que déraisonnable ? Est-il judicieux de détruire les paysages de haute montagne si important pour le tourisme estival ? Comment les hôtes accéderont-ils à cette structure hôtelière isolée ? Quel dérangement sur la faune et la région ces projets créent-ils ? Avec l’entrée en vigueur de la nouvelle loi sur les résidences secondaires et les enjeux du réchauffement climatique, le tourisme est à la quête d’un nouveau souffle. Il ne faudrait pas qu’une nouvelle poussée immobilière colonise un nouvel espace de la montagne, l’étage alpin composé de pelouses alpines rares et d’une végétation fragile qui a heureusement échappé jusqu’à aujourd’hui aux bulldozers. ■

RECHERCHE DE PROJETS NATURE Vous avez un projet concret qui vous tient à cœur ? N’hésitez pas à nous contacter pour le présenter c’est bien volontiers que le WWF se chargera de l’examiner et cas échéant d’y participer en vous faisant bénéficier de son expertise et expérience, voire de contribuer à sa réalisation.

APPEL ! Suite au départ de son co-président, le WWF Valais cherche un remplaçant. Toute personne intéressée par cette fonction bénévole peut prendre contact auprès de sa secrétaire au 079 378 48 22 ou envoyer un message à info@wwf-vs.ch pour avoir davantage d’infor-mation sur la mission et les buts du WWF Valais.


QUELLE PLACE POUR LE VELO EN VALAIS?

© BRIGITTE WOLF

Le WWF Valais se réjouit de la large approbation par la population valaisanne (74%) de l’article constututionnel sur les voies cyclables et les chemins pédestres. Mais quelle place lui est réservée en Valais ?

Action de l’ATE pour le velo avant la votation.

Le rêve d’être la Mecque du vélo mais cela concerne principalement la pratique comme produit touristique (cyclotourisme – VTT). Certes le Valais a énormément à offrir en la matière (cols alpins, pistes VTT, paysages magnifiques, nature préservée, gastronomie, la vigne et le vin). Cette activité déployée principalement durant la belle saison va dans le sens du développement d’un tourisme « quatre saisons » mais beaucoup reste à faire en matière d’infrastructures, à savoir la sécurisation du réseau routier, l’adaptation des prestations et de l’accueil des hébergements et la promotion du produit. Il n’en demeure pas moins qu’il conviendra de trouver des solutions pour le partage de l’espace afin d’assurer la cohabitation entre piétons et cyclistes d’une part et entre promeneurs et vététistes d’autre part. De même la démultiplication de pistes de descente VTT en site propre dans la montagne est un vrai problème du

point de vue de l’aménagement du territoire, surtout pour la faune, la forêt et le paysage. Il est à relever que la pratique de ce loisir le week-end, en famille ou entre amis, a tendance à se développer ces derniers temps. Ce succès est à mettre en parallèle avec l’organisation d’évènements accordant la priorité à la mobilité douce (Slow Up à Sion ou la Fugue chablaisienne) réunissant quelques milliers de participants. L’avènement du vélo électrique (VAE) a contribué grandement aussi au renouveau et à l’accroissement de l’usage du cycle. Le Valais offre des parcours relativement plats en plaine. Le projet Rhône 3 et la renaturation du fleuve en renforcera encore l’attrait dans le futur. L’ensoleillement dont jouit le canton est un élément supplémentaire favorisant la pratique du vélo. Il a été beaucoup question de la pratique du vélo comme loisir jusqu’à pré-

sent. Il convient d’avoir à l’esprit, et surtout de ne pas l’oublier, que le vélo est d’abord un moyen de transport. Son plus grand potentiel est à rechercher dans sa pratique comme moyen de déplacement, en remplacement de la voiture, pour nos trajets quotidiens, dont la majorité est d’une courte distance. A cet effet, le développement d’un réseau urbain et périurbain est une nécessité à réaliser rapidement. Ce réseau permettra également de relier le centre des villes et des villages aux itinéraires de loisirs et assurer ainsi sa continuité. La prise en compte de cette réflexion devrait être la règle No 1 en matière d’urbanisme et de conception du réseau routier. Ceci n’est hélas pas toujours le cas actuellement, de trop nombreux projets ou réalisations en étant la preuve. La mise à disposition de vélos en systèmes de libre-service est une condition complémentaire afin de proposer une offre complète et combinée de transports publics ou privés, de même que des places de stationnement abritées, voire sécurisées. Des associations (Pro Velo Valais, le TCS, l’ATE, Pro VTT, la FCVs) représentent les intérêts des cyclistes, mais sont-elles consultées et leurs avis suffisamment pris en considération ? Le vélo a bien des qualités, il est bon pour la santé, il contribue à préserver notre environnement, il améliore notre qualité de vie, il favorise la convivialité. N’estil pas aussi appelé « la petite reine » ! Il est grand temps que nos autorités politiques et les collectivités publiques (canton et communes) se concertent et se coordonnent et qu’elles passent enfin de la parole aux actes par l’aménagement d’itinéraires en site propre et sécurisés (Concept cantonal de la mobilité 2040). ■ Cherryl Clivaz

Impressum: Magazine du WWF Valais romand. Parution: 2 fois par an. Textes: Marie Thérèse Sangra, Cherryl Clivaz, Christine Pustel. Photos: Marie Thérèse Sangra, Ilsegret Messerknecht, Brigitte Wolf. Mise en page: Brigitte Wolf, Bitsch. Impression: S+Z, Brig-Glis.


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