Wolfsburger Kurier

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Sonntag, den 12. Dezember 2021 · Nr. 49/45. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0

Machen Weihnachtseinkäufe mit 2G-Regel überhaupt Sinn?

Coronamaßnahmen: Scharfe Kritik aus dem Einzelhandel WOLFSBURG (of/ph). Seit dem 11. Dezember gilt in Niedersachsen die 2GRegel für das Einkaufen in Geschäften, die nicht den täglichen Bedarf decken. Schon im Vorfeld gab es vom Einzelhandelsverband scharfe Kritik. Der Wolfsburger Kurier holte Meinungen aus dem Wolfsburger Einzelhandel ein. Der Handelsverband Deutschland (HDE) sieht die Vorgaben als verfassungswidrig und nicht zielführend bei der Bekämpfung der Pandemie an. Die Branche werde dadurch im wichtigen Weihnachtsgeschäft schwer getroffen. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Politik trotz funktionierender Hygienekonzepte und der Maskenpflicht nun im Einzelhandel 2G einführt. Damit werden viele Handelsunternehmen aus rein symbolischen Gründen in ihrer umsatzstärksten Zeit massiv eingeschränkt. Und das in der wichtigsten

Phase des Jahres, dem Weihnachtsgeschäft“, so HDEHauptgeschäftsführer Stefan Genth. Einkaufen mit Hygienekonzept und Maskenpflicht sei eine sichere Angelegenheit, das Infektionsrisiko beim Einkaufen gering. Der Handel werde hier offenbar genutzt, um Ungeimpften das Leben schwerer zu machen. „Auf dem Rücken des Handels die Versäumnisse in der staatlichen Impfkampagne zu kaschieren – das ist geradezu absurd“, so Genth weiter. Erhebliche Umsatzanteile dürften sich in den Online-Bereich verschieben. „Die Bundes-

regierung muss die drohenden Verluste bei vielen stationären Händlern jetzt konsequent auffangen“, so Genth. Der HDE fordert bei der Überbrückungshilfe Einzelhandelsunternehmen auch schon bei einem nachgewiesenen Umsatzverlust von 15 Prozent die Möglichkeit der Antragsstellung zu geben. Nach dem bereits schwachen Auftakt des Weihnachtsgeschäfts hatten laut HDE verschärfte Corona-Maßnahmen in der Woche vor dem zweiten Advent erhebliche Einbußen für den Einzelhandel zur Folge. Aus einer aktuellen Trendumfrage

Beim Einkaufen gibt es seit Beginn der Pandemie immer neue Regeln zu beachten.

Archivfoto: of

des Handelsverbands Deutschland unter 1.600 Händlern geht hervor, dass die Umsätze im stationären Non-Food-Handel um durchschnittlich 26 Prozent geringer ausfielen als im Vorkrisenjahr 2019. Des Weiteren stellte der HDE fest, dass unter 2G-Bedingungen die Besucherzahlen im Innenstadthandel durchschnittlich um 41 Prozent im Vergleich zu 2019 gesunken seien. „Die Einführung verschärfter Corona-Maßnahmen in Geschäften ist eine dramatische Zäsur im Weihnachtsgeschäft. In der Woche vor dem zweiten Advent sind Umsätze und Frequenzen spürbar eingebrochen“, so Genth. Die HDE-Umfrage zeigt, dass zwei Drittel der befragten Handelsunternehmen mit dem Verlauf der zurückliegenden Woche unzufrieden sind. Besonders hart traf es den Bekleidungshandel, der ein Umsatzminus von 35 Prozent bei einem Frequenzrückgang von 44 Prozent zum Vorkrisenniveau verzeichnete. Matthias Lange vom Wolfsburger Kaufhaus WKS findet deutliche Worte für die 2GRegelung: „Das ist ein zusätzlicher Schlag ins Genick und Dilettantismus erster Klasse.“ Zumal die neue Landesverordnung am Mittwoch dieser Woche noch gar nicht vorgelegen habe. Dabei würden die Kunden die Händler fragen, welche aktuelle Regelung gelte. Auch war am Mittwoch noch nicht geklärt, mit welchem System die Impfnachweise der Kunden ausgelesen werden sollen. Er alleine habe fünf verschiedene Apps ausprobiert. Die Pandemie werde „auf dem Rücken von Handel und Gastronomie ausgetragen.“ Weiter Seite 3

Bei Volkswagen kommt es am 13. und 17. Dezember zu Schichtausfällen. Archivfoto: Volkswagen

VW: Morgen stehen Bänder still

Halbleiter-Mangel: VW passt Produktion an WOLFSBURG. Erneut sorgen Engpässe bei den Halbleitern bei Volkswagen dafür, dass die Produktion nicht so laufen kann wie gewohnt. Für das Jahr 2022 erwartet der Konzern eine leichte Verbesserung der Situation. Von Unternehmensseite aus hieß es, dass die Produktion 2022 stabilisiert werde. „Im Gesamtjahr erwarten wir gegenüber 2021 eine leichte Verbesserung in der Halbleiterversorgung“, so Einkaufsvorstand Murat Aksel. Nach seiner Einschätzung werde aber mindestens das 1. Halbjahr aufgrund der anhaltenden Lieferengpässe der Chipindustrie „sehr anspruchsvoll“ bleiben. Massive Ausfälle in der Halbleiterindustrie hatten weltweit zu Engpässen geführt: Nicht nur Hightech-Autos von heute benötigen die kleinen Elektronikchips auch bei Herstellern von Smartphones, Computern oder Notebooks sind die Bauteile stark nachgefragt. Volkswagen hatte daher vor einem Jahr eine speziell eingerichtete Halbleiter-„Task Force“

aufgestellt. Durch ihre Arbeit konnten laut VW mehrere Millionen an zusätzlichen Halbleitern dem Produktionsnetzwerk des Konzerns zur Verfügung gestellt werden. Pandemie und Halbleiterkrise haben dem heimischen Automobilhersteller zugesetzt: Medienberichten zufolge sollen im Stammwerk Wolfsburg in diesem Jahr nur rund 400.000 Autos produziert werden. Im Zukunftspakt war einmal von über 800.000 die Rede gewesen. Auch die Zahl von einer Million war vor nicht allzu langer Zeit vom damaligen Produktionsvorstand Andreas Tostmann ins Spiel gebracht worden. Am Montag 13. Dezember, sowie am 17. Dezember stehen in Wolfsburg die Bänder in der Fertigung 1 und 2 auf den Montagelinien 1 bis 3 still.

Wolfsburgs Strategie in der derzeitigen Pandemie-Lage

Auffrischimpfungen sollen bis Ende Januar 2022 durch sein WOLFSBURG (of). Wie die Strategie der Stadt Wolfsburg in der aktuellen Corona-Welle aussieht und wie es sich mit Zahlen zum Impfen verhält, darüber wurde am Mittwoch im Gesundheitsausschuss berichtet. Dr. Volker Heimeshoff, Leiter des Geschäftsbereichs Gesundheit der Stadt Wolfsburg, wollte Optimismus verbreiten: Die Infektionskurve sinke zur Zeit, Entwarnung gebe es aber noch nicht. „Wolfsburg steht beim Impfen im Vergleich gut da.“ Die Stadt liege über dem Landesdurchschnitt. Der Experte hatte einige Zahlen parat: Rund 90 Prozent der Über-60-Jährigen seien inzwischen geimpft. Bei den Drittimpfungen, also dem „Booster“, lag die Stadt am Mittwoch bei 41,7 Prozent. Rund 3.500 Impfungen würden zur Zeit wöchentlich durchgeführt. Ein Problem machte

Heimeshoff aber deutlich: Für die Unter-30-Jährigen stehe im Moment nicht genügend Impfstoff von Biontech zur Verfügung. Das Vakzin Moderna werde aber nur für Über-30-Jährige empfohlen. Zur Zeit halten vier Impfteams in der mobilen Station in der City Galerie den Betrieb aufrecht. Ein weiteres Team ist bei der Feuerwehr, an Schulen und Kindergärten sowie in Pflegeheimen und z. B. bei der Wolfsburger Tafel unterwegs. Die Ausschussmitglieder hatten verschiedene Fragen: So wollte Velten Huhnholz (PUG) wissen, ob nicht erneut die Bundeswehr die Arbeit im

Gesundheitsamt unterstützen könne. Heimeshoff:. „Die Bundeswehr steht uns nicht zur Verfügung. Wir haben umgesteuert und Kollegen neu eingestellt.“ Es sei wichtig, einen festen Mitarbeiterstamm zu haben, damit nicht immer wieder neu angelernt werden müsse. Maik Woelk (FDP) fragte zum Thema Schule nach. Derzeit werden bei sechs Corona-Fällen im Sek-II-Bereich die Schüler nach Hause geschickt, er schlug vor, auf vier herunterzugehen. Krystyna Göpfert (AfD) berichtete von einer Schulangestellten die zur Arbeit gehe, ihr Mann aber an Corona erkrankt sei. Heimeshoff verwies auf das RKI, das die Regeln bestimme. Hier gebe es keine Absonderungsregelung. Die Verantwortung von Arbeitnehmer und Arbeitgeber sei gefragt.

Ende Januar 2022 soll der erste Satz an Booster-Impfungen in Wolfsburg abgearbeitet sein. Dafür wären bei einer Impfquote von 75% etwa 7.800 Impfdosen pro Monat nötig. Unter den ersten Satz an Boostern fallen jene Auffrischimpfungen, die nach sechs Monaten „fällig“ werden. Archivfoto: ph


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