Wolfsburger Kurier

Page 1

Hilfe nach Brand in Fallersleben

Phaeno zeigt Ausstellung am Fenster

Eisbären bei den Grizzlys zu Gast

Seite 2

Seite 4

Seite 5

Kleinanzeigen-Annahme über Internet: www.wolfsburger-kurier.de oder E-Mail: kleinanzeigen@wolfsburger-kurier.de oder über Telefon (0 53 61) 20 00 -10 bis -13

Sonntag, den 31. Januar 2021 · Nr. 4/44. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0

Wann starten die Corona-Impfungen im CongressPark?

Chaos bei der Vergabe der Impftermine in Niedersachsen HANNOVER/WOLFSBURG (of/ph). Seit Donnerstag können sich über 80 Jahre alte Menschen für einen Impftermin gegen das Corona-Virus anmelden – eigentlich. Doch offenbar gibt es einige Mängel. Die Impf-Hotline war überlastet und Wolfsburger wurden zur Impfung in andere Städte geschickt. Das Land Niedersachsen hatte eine Telefonhotline zum Impfstart für über 80-Jährige eingerichtet. Innerhalb einer Stunde wurden am Donnerstag über 700.000 Anrufe registriert. Die Telefone waren komplett überlastet. Auf der Online-Plattform www.niedersachsen.de teilte das Land mit: „Wir bedauern, dass aufgrund der großen Nachfrage nach Impfterminen und der äußerst geringen verfügbaren Impfstoff-Menge über das Impfportal derzeit keine Termine mehr buchbar sind. Sie können sich, wenn Sie 80 Jahre und älter sind, alternativ unter der Hotline 0800/9988665 auf die Warteli-

ste setzen lassen.“ In Niedersachsen gibt es rund 800.000 Menschen, die zu der Gruppe mit höchster Impfpriorität gehören. Problem: Das Land Niedersachsen verfügt noch nicht über ausreichend Impfstoff. Schätzungen zufolge wird eine Impfung dieser Personengruppen je nach Menge des zur Verfügung stehenden Impfstoffs mehrere Monate dauern. „Wir bitten deshalb um Verständnis, dass deshalb zunächst die besonders gefährdeten Gruppen in den Heimen geimpft werden und die Impfzentren erst anschließend für zuhause lebende über 80-Jährige geöffnet werden“, heißt es

von seiten des Landes. Alle Wolfsburger, die im Jahre 1941 oder früher geboren wurden, haben laut Stadtverwaltung ein Informationsschreiben zur Corona-Schutzimpfung erhalten. Diese Menschen sollen die ersten sein, die im Impfzentrum im Congress Park geimpft werden können. Die Impfungen beginnen, sobald wieder genügend Impfstoff zur Verfügung steht. Die Stadt teilte weiter mit, dass sich 80-Jährige auf einer Warteliste eintragen lassen können sollen. Auch über das Onlineportal: www.impfportal-niedersachsen.de sei das möglich. Der Impftermin soll

Kein Impfstoff und keine Erstimpftermine – zumindest in Wolfsburg. Wann die begehrten Impfdosen (kl Foto: LK HE) auch im Congress Park verabreicht werden, konnte in dieser Woche noch niemand sagen.

dann postalisch vom Land Niedersachsen per Post mitgeteilt werden. Am Donnerstag berichtete Oberbürgermeister Klaus Mohrs in einer digitalen Pressekonferenz, dass ihn „noch auf dem Weg zur Arbeit“ Anrufe erreicht hätten, dass es noch keine Warteliste gebe, noch keine Impftermine in Wolfsburg und die Hotline auch noch nicht funktioniere. Mohrs: „Es gibt zu wenig Impfstoff und deshalb aktuell auch keine Termine für die Erstimpfung.“ Für die notwendige Zweitimpfung habe das Land die notwendigen Dosen zurückgehalten. Trotzdem sei der holprige Impfstart ein „großes Ärgernis – gerade für 80-Jährige“, so Mohrs. Zumal diese bei der Hotline zunächst die Nachricht bekommen hätten, dass diese Nummer nicht vergeben sei. „Jetzt gibt es nur ein Besetztzeichen – das macht es auch nicht besser“, so Mohrs. „Total inakzeptabel“ sei hingegen, dass Wolfsburgern Impftermine in anderen Städten angeboten worden seien – „und das, wo wir Reiseverkehr möglichst einschränken sollen“, so Mohrs. Bereits am Freitag sollte die nächste Oberbürgermeisterkonferenz mit Landesvertretern stattfinden. „Da wird es lebhaft“, so das Wolfsburger Stadtoberhaupt. Zu den aktuell sinkenden Zahlen bei der 7-Tages-Inzidenz (Stand am Freitag: 57,9) erklärte Mohrs, dass er diese „mit einer gewissen Zufriedenheit zur Kenntnis nehme.“ Mit Sorge sehe der OB jedoch die Verteilung der Infektionen auf die Altersstrukturen. So seien Personen über 65 Jahre deutlich weniger betroffen, als Kinder. Man müsse bei der Öffnung der Kitas und Schulen für mehr Schutz sorgen, so das Fazit des OB.

Beim letzten Sportausschuss kam es zu technischen Problemen. Der Ausschuss muss nachgeholt werden.

Sportausschuss musste vertagt werden

Das digitale Zeitalter ist noch nicht „voll“ da WOLFSBURG (of). In Zeiten der Corona-Pandemie finden Ausschusssitzungen in hybrider Form statt. Teilnehmer des Gremiums sind per Internet zugeschaltet, andere wiederum sitzen im Ratssaal. Doch die Technik spielt nicht immer mit. Damit möglichst wenig Menschen im Ratssaal sind, nutzen sowohl Mitarbeiter der Stadt Wolfsburg als auch Kommunalpolitiker oft die Möglichkeit mittels KommunikationsSoftware an Ausschüssen oder Ratssitzungen in Bild und Ton teilzunehmen. So gerne der Sportausschussvorsitzende Werner Reimer die Tagesordnung am Dienstag auch abgearbeitet hätte – es sollte aufgrund technischer Störungen nicht möglich sein. Eines wurde zumindest an jenem Dienstagnachmittag deutlich: Wolfsburg auf dem Weg zu digitalen Vorzeigestadt – da sind noch einige Hürden zu nehmen. Bis zum, für einige sicherlich interessanten, Tagesordnungspunkt, wie sich die Corona-Pandemie auf die Sportvereine in Wolfsburg ausgewirkt hat, kam das Gremium nicht mehr. Die Sitzung wurde abgebrochen und auf den Februar verschoben. Ein wichtiges Thema wur-

de aber noch angeschnitten: Die geplante Sanierung an den Sporthallen des Schulzentrums in Vorsfelde und des THG. „Es stehen die Dachsanierung, der erweiterte Brandschutz und die Sanierung der Sporthallen an“, berichtete Christoph Andacht vom Geschäftsbereich Schule der Stadt Wolfsburg dem Ausschuss. Die Maßnahmen sind in vier Bauabschnitte unterteilt. Den Abschluss der Maßnahmen bildet die Grundsanierung der Sporthalle 1, dazu gehören die Dach- und Fassadensanierung sowie die Instandsetzung der Haustechnik und die Sanierung der Umkleiden. „Dies soll Mitte 2022 beginnen und bis Ende 2023 dauern“, so Andacht. Bereits im Dezember 2020 wurden dem Schulausschuss die Kosten für die Sanierung genannt: Für Vorsfelde rund 14 Millionen und für das THG rund eine Million.

Virtuelle Stimmen und drei Kranzniederlegungen

Auschwitzgedenktag 2021 auch in Wolfsburg begangen WOLFSBURG (ph). Am 27. Januar wird bundesweit den Opfern des Nationalsozialismus gedacht – am Jahrestag der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz. Wegen der Corona-Pandemie gab es ein Gedenken per Video. Künstlerische Beiträge waren bei den Kranzniederlegungen aufgrund der Pandemie nicht möglich, aber die Stadt Wolfsburg beteiligte sich mit einem Video im Internet und im lokalen Bürgersender TV 38. In dem einstündigen Video gab es Ausschnitte aus der Gedenkveranstaltung 2020, aber auch neue Beiträge. Stadträtin Iris Bothe erklärte, dass es auch darum gehe „sich klarzumachen, dass Demokratie nicht etwas ist, was selbstverständlich ist, sondern für das man sich einsetzen muss.“

Wolfsburgs OB Klaus Mohrs ging auf die Erstürmung des Capitols in Washington/USA und auch auf Demonstranten ein, die im vergangenen Jahr versucht hatten, in das Reichstagsgebäude einzudringen. „Derartige Angriffe – und seien sie noch so klein – auf das symbolische Zentrum unserer Demokratie sind sehr schmerzhaft und überhaupt nicht hinzunehmen.“ Yakov Harety von der Orthodoxen Jüdischen Gemeinde Wolfsburg und Dimitri Tukuser von der Liberalen Jüdischen

Gemeinde Wolfsburg kamen ebenfalls zu Wort. Tukuser berichtete von der eigenen Kindheit in Littauen, wo er von dem Massenmord an 138.272 Menschen erfuhr – initiiert vom SSMann Karl Jäger. Harety gedachte ebenfalls zuerst den Opfern – „und unsere Erinnerung ist lebendig und dauerhaft“, aber er denke auch an die Begriffe „Befreiung“ und „Freiheit“. Trotz zunehmendem Antisemitismus „tragen wir heute die Verantwortung für die Freiheit und dafür, eine gute Gesellschaft und eine gute Zukunft für unsere Kinder zu bauen“, so Harety. Die digitale Veranstaltung gibt es weiterhin unter www.wolfsburg. de/gedenktag zu sehen.

Der stellvertretende Ortsbürgermeister Wilfried Andacht, Oberbürgermeister Klaus Mohrs und der Leiter von VW Heritage, Dieter Landenberger (von links) bei der Kranzniederlegung bei der Stele an der Breslauer Straße.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Wolfsburger Kurier by Wolfsburger Kurier - Issuu