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Sonntag, den 18. Oktober 2020 · Nr. 42/43. Jahrgang Stadtwaldstraße 1a, 38440 Wolfsburg, Tel. (0 53 61) 20 00-0
Finanzierung für Weddeler Schleife steht vor dem Abschluss
Halbstundentakt: 2. Gleis soll im Dezember 2023 fertig sein WOLFSBURG/BRAUNSCHWEIG (of) Der zweigleisige Ausbau der Eisenbahnstrecke zwischen Weddel und Fallersleben – die so genannte Weddeler Schleife – steht vor dem Durchbruch. Damit soll ab Dezember 2023 ein halbstündiger Takt im Eisenbahnverkehr zwischen Braunschweig und Wolfsburg möglich sein. Insgesamt kostet der Ausbau der Weddeler Schleife rund 150 Millionen Euro. Die Bundesregierung hat bis zu 114 Millionen Euro für das Projekt eingeplant. Mit den zusätzlichen Mitteln wäre die Finanzierung komplett gesichert. Am 11. Dezember 2020 sollen die Haushaltsberatungen im Bundestag abgeschlossen werden. Die restliche Finanzierung soll anteilig von Bund, Land und dem Regionalverband Großraum Braunschweig getragen werden. „Wenn der Bundestag dem Vorschlag folgt, steht die Gesamtfinanzierung für das lan-
desbedeutsame Ausbauprojekt Weddeler Schleife endlich. Unser beständiger, auch persönlicher Einsatz und der enge Draht zu den Entscheidern in Berlin haben sich gelohnt. Das ist ein Riesenerfolg, für den die Region Braunschweig und das niedersächsische Verkehrsministerium viele Jahre gekämpft haben“, sagte Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann. Mehr als 13.000 Menschen pendeln täglich zwischen Wolfsburg und Braunschweig. Ziel des zweigleisigen Ausbaus der Weddeler Schleife ist ein ganztägiger Halbstundentakt im
Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zwischen Braunschweig und Wolfsburg sowie Qualitätsund Kapazitätsverbesserungen für den Fern- und Güterverkehr. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2021 geplant. Mit einer Fertigstellung wird Ende 2023 gerechnet. Die erste umfassende Sperrpause ist für Oktober 2021 geplant, davor finden bereits vorbereitende Arbeiten statt. Die Oberbürgermeister der Städte Braunschweig und Wolfsburg, Ulrich Markurth und Klaus Mohrs äußerten sich gemeinsam: „Wir freuen uns sehr, dass die vielen Gespräche mit dem Land und dem Bund
Die Weddeler Schleife soll kommen. Im Dezember 2023 soll das 150 Millionen Euro Projekt fertig sein. Der Takt der Züge zwischen Braunschweig und Wolfsburg würde sich erhöhen. Archivfoto: ph
sich nun ausgezahlt haben. Es zeigt sich einmal mehr, dass Braunschweig, Wolfsburg, der Regionalverband und Volkswagen sich gemeinsam sehr erfolgreich in Hannover und Berlin Gehör verschaffen können. Der Ausbau der Weddeler Schleife wird ein echter Gewinn für die Mobilität in unserer Region genauso wie für den Güterund Fernverkehr.“ Mit dem Ausbau des 21,1 Kilometer langen Abschnitts auf der Bahnstrecke BraunschweigWolfsburg wird eine erhebliche Verbesserung im regionalen Bahnverkehr sowie auch im Güter- und Fernverkehr erwartet. Der Volkswagenbetriebsrat stellte heraus: „Die Finanzierungszusage ist ein ganz großer Durchbruch für Tausende Pendlerinnen und Pendler zwischen Braunschweig und Wolfsburg. Ich gehe nun davon aus, dass der Regionalverband umgehend nach Fertigstellung der Gleise einen 30-Minuten-Takt mit umweltschonenden Zügen umsetzt“, sagt der für Verkehrsthemen zuständige Betriebsratskoordinator Jürgen Hildebrandt. Doch nur mit dem Gleis sei es nicht getan, wie Hildebrandt weiter ausführte: „Bis zur Freigabe der Strecke in drei Jahren wird es sicherlich einige Einschränkungen durch die Arbeiten geben. Aber das geht vorbei und dann werden noch viel mehr Pendler als heute mit dem Zug zur Arbeit fahren. Das ist stressfrei für die Menschen und schonend für die Umwelt. Allerdings können viele Kollegen für den Weg zur Arbeit nicht auf das Auto verzichten, darum machen wir als Betriebsrat uns weiter stark für den sechsspurigen Ausbau der Autobahn A39 und für den vierspurigen Ausbau der Bundesstraße B188.“
Gibt es bald schäferere Regeln für den Besuch der Fußgängerzone in Wolfsburg? Zwischen 9. bis 15. Oktober zählte das Gesundheitsamt in Wolfsburg 26 neue Corona-Infektionen.
In „Hotspots“ drohen Sperrstunden
Schärfere CoronaRegeln beschlossen BERLIN/WOLFSBURG. Bund und Länder haben im Kampf um die Ausbreitung von Covid-19 schärfere Regeln vereinbart. Dabei gilt als oberstes Ziel, dass ein weiterer Lockdown wie im Frühjahr vermieden werden soll. In der Konferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefs der Länder wurden neue Regeln beschlossen. Ziel sei es laut Bundesregierung die Infektionsdynamik in Deutschland unter Kontrolle zu behalten. Bund und Länder beschlossen entsprechend ihrer Hotspot-Strategie gegen die Infektionsdynamik unter anderem, spätestens bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner pro Woche eine ergänzende Maskenpflicht, eine Sperrstunde um 23 Uhr sowie Feiern im Familien- oder Freundeskreis zu begrenzen. „Wir sind in einer Phase der Pandemie, die ernst ist“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Als Eckpunkte wurden mit den Länderchefs unter anderem festgelegt, dass neben den bekannten Hygieneregeln und den Alltagsmasken auch auf das Lüften in Räumen geachtet werden soll. wenn sich dort mehrere Personen aufhalten. Bei steigenden Infektions-
zahlen spätestens ab einer Inzidenz von 35, soll eine Teilnehmerbegrenzung von 25 in öffentlichen und 15 in privaten Raum gelten. Eine ergänzende Maskenpflicht soll dort gelten, wo Menschen dichter zusammenkommen, es gilt ebenfalls die 35er-Inzidenz. Sollte es mehr als 35 Fälle in einer Woche geben soll eine Sperrstunde in der Gastronomie eingeführt werden und für Alkohol ein „Außenabgabeverbot“ herrschen. Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum auf maximal 10 Personen sind ebenfalls die Folge. Im privaten Raum dürfen sich ebenfalls 10 Personen treffen, allerdings nur aus zwei Hausständen. Steigen trotz der Maßnahmen die Infekte weiter an, seien „gezielte Beschränkungsschritte unvermeidlich“. Reisen aus und in Gebiete mit 50-er Inzidenz sollten vermieden werden. Nach Ende der Herbstferien sollen zudem die Regeln für die Beherbergungen erarbeitet werden.
Wohnbauoffensive: Stadt zieht nach acht Jahren Bilanz
2.500 Wohnungen gebaut, Ziel ist aber noch nicht erreicht WOLFSBURG (of). 2012 startete die Stadt Wolfsburg eine großanlegte Wohnbauoffensive. Bis 2020 sollten 6.000 Wohnungen gebaut werden. Im Jahr 2018 wurde das Ziel auf 10.000 erweitert. Das Rathaus zog jetzt ein Zwischenfazit. Die Mammut-Wohnbauoffensive ist eines der größten Projekte, das die Stadt Wolfsburg je zu stemmen hatte. „Wir haben in den Jahren zuvor zuwenig Mietwohnungsbau betrieben. Aber das ist nicht nur ein Phänomen in Wolfsburg“, sagte Oberbürgermeister Klaus Mohrs. Bislang hat die Stadt 2.500 neue Wohnungen geschaffen, das eigentliche Ziel von 6.000 bis zum Jahr 2020 wurde zwar noch nicht erreicht, die beiden großen Neubaugebiete „Hellwinkel Terrassen“ und „Steimker Gärten“ füllen sich aber langsam im ersten
Bauabschnitt. Der Spatenstich für den „Sonnenkamp“, das größte Neubaugebiet in Norddeutschland, ist bereits erfolgt (wir berichteten). Hier sind 3.000 Wohnungen geplant. Weiterhin stehen je 6.000 Suchende auf den Wartelisten für Grundstücke bei der Stadt sowie für Mietwohnungen bei der Neuland, Volkswagen Immobilien und Allertal. Für die Zuwanderung von Fachkräften ist fehlender Wohnraum oft ein Hemmnis. Nach wie vor pendeln 80.000 Menschen zur Arbeit nach Wolfsburg. Die Zahl ist in den letzten Jahren stetig
gewachsen. „Wohnungsbau gibt darüber hinaus wichtige Impulse für die Stadtentwicklung“, erklärt Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide. „Wolfsburg bekommt zeitgemäßen Wohnraum, der unsere Stadt aufwertet. Gleichzeitig entwickeln wir die Infrastruktur weiter, von der alle Wolfsburger profitieren. Bei der Planung achten wir stets darauf, Grünflächen zu erhalten und öffentliche Flächen mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen.“ Doch es ist nicht alles Gold, wie Marcel Hilbig, Leiter des Referats für Strategische Planung berichten musste: Wolfsburg habe auch Einwohner verloren. Die Gründe sind vielfältig. Weiter auf Seite 2
Blick auf das Neubaugebiet Hellwinkel-Terrassen. Der Spatenstich für das 720-Wohnungen-Projekt erfolgte im April 2016. Neben den Steimker-Gärten und dem Sonnenkamp ist der Hellwinkel das drittgrößte Neubaugebiet in der Wohnbauoffensive. Foto: ph