66 Jahre SchwäbischePost

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LOKALES

Samstag, 22. November 2014

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„Bild“ lässt testweise in Aalen drucken Von der „Remonte“ über die Innenstadt an die Bahnhofstraße – Schwäbische Post Vorreiter in Sachen Zeitungsdruck Drei Jahre lang hatte es nach Kriegsende in Aalen keine Lokalzeitung gegeben, die ihren Namen verdient hätte. Zwar gab es schon 1945 und 1946 eine Lokalseite des „Schwäbischen Donaukuriers“ (später Südwest Presse), doch erst am 25. Februar 1948 erschien wieder eine regelmäßige Tageszeitung mit ausführlichem Lokalteil. Der amerikanische Major Charles A. Pallette erteilte 1948 zwei Männern die Lizenz für eine Zeitung in den Kreisen Aalen, Heidenheim und Schwäbisch Gmünd: Dr. Johannes Binkowski auf Vorschlag der CDU, und Karl Eduard Conrads für die liberale DVP. Die Zeitung saß in der ehemaligen Remonte, der alten Wehrkreis-Reit- und Fahrschule in der Turnstraße. Reste davon gehören heute zum TheodorHeuss-Gymnasium und der Uhland-Realschule. Gedruckt wurde die Zeitung am Marktplatz in der Druckerei Stierlin. Einer der ersten Redakteure war Hans Bausch, der später Intendant des Süddeutschen Rundfunks wurde. Erster Chefredakteur der Zeitung wurde Dr. Hermann Baumhauer. Zunächst erschien die Zeitung nur zwei Mal die Woche mit wenigen Seiten, auch wegen des extremen Papiermangels. Die Schwäbische Post war damals auch die einzige Zeitung für Gmünd und Heidenheim, mit 36 000 Exemplaren. Doch Binkowski und Conrads konnten nicht miteinander, sie hatten unterschiedliche Auffassungen darüber, wie eine Zeitung zu machen sei. Schon im Sommer 1948 ging Conrads nach Heidenheim. In Aalen verlagerte sich der Standort der „Schwäbischen Post“ mehrfach. Im Jahr 1954 wechselten Verlag und Redaktion in das ehemalige „Hotel Bären“ in der Fußgängerzone, in dem heute noch der „Schwäpo-Shop“ ist. Dort wurden sogar die Fundamente für eine Zeitungsdruckmaschine gelegt. Der ursprüngliche Plan, dort sozusagen im Schaufenster mitten in der Stadt für jeden sichtbar die Zeitung zu drucken, wurde jedoch nie verwirklicht. Tatsächlich war es der expandierenden Firma viel zu eng geworden. Das alte Gasthaus „Bären“ und die Stierlinsche Druckerei am Marktplatz reichten nicht mehr aus, daher musste ein neues Domizil gefunden werden. Ab 1959 zog die Firma Schritt für Schritt auf das ehemalige Gelände der „Ketten- und Drahtfabrik Aalen“ (Kedra) an der Bahn-

Im Jahr 1966 wurde die neue Rollenoffset-Zeitungsdruckmaschine (kurz: „Rotation“) bei SDZ in Aalen in Dienst gestellt. Auf dieser Maschine ließ Axel Springer testweise eine Bild-Zeitung drucken, um die Qualität der neuen Technik zu testen.

Lokalseite von Montag, 22. Mai 1950. Tags zuvor hatten die Aalener Dr. Karl Schübel wieder zum OB gewählt.

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Die SchwäPo-Redaktion in den 80er Jahren: Von links Richard Scheuber, Chefredakteur Erwin Hafner, Helmut Banschbach, Dr. Rudolf Grupp, Mary Sidon, Hermann Hofer, Elfriede Stippler und Manfred F. Kubiak.

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hofstraße 65. Von den ehemaligen Kedra- Gebäuden ist heute noch ein Altbau an der Pforte übrig. Mitte der 60er-Jahre stand eine Erneuerung der Druckmaschine an. Entgegen dem Trend bei deutschen Zeitungen entschied man sich 1965, eine Rollenoffset-Rotation anzuschaffen. In den USA war dies damals bereits Standard, in Deutschland fast unbekannt. Dies brachte der Zeitungstechnik einen Sprung nach vorn. Vierfarbendruck war plötzlich möglich, und auf den Fotos konnte sich auch das Chormitglied in der hintersten Reihe wiedererkennen, weil das Raster viel feiner war. Mehrfach wurde die SchwäPo seither vom Ifra Colour Quality Club ausgezeichnet. Selbstbewusst sagen die Verleger heute: „Wir gehören zu den 50 Zeitungen mit dem besten Druck, und zwar weltweit.“ „Aus der ganzen Welt sind damals Verleger zu uns gekommen“, erinnert sich Bernhard Theiss. Sogar Axel Springer war in Aalen, um bei der Schwäbischen Post ein Exemplar der „Bild“-Zeitung zu drucken. Damit konnte er dann im Springer-Konzern Überzeugungsarbeit leisten, dass man diese Technologie unbedingt auch anwenden müsse. Fast 30 Jahre lang hielt die moderne Rotation. Nicht der technische Fortschritt, nur das mechanische Ende der Maschine sorgte dafür, dass 1992 eine neue Druckmaschine angeschafft wurde. Man entschied sich bewusst dafür, das handliche „Berliner Format“ beizubehalten, während die meisten Zeitungen zum größeren wechselten. „Straff, handlich, modern“ lautete der Werbeslogan jener Zeit. In den 90er-Jahren hielt die Digitalisierung Einzug. Schreibmaschinen verschwanden aus den Redaktionsstuben, eine Zeitungsseite wurde in einer „digitalen Kette“ von der Blattplanung über das Artikelschreiben bis zur Druckplatte komplett elektronisch hergestellt. Die Krise am Zeitungsmarkt 2001 bis 2003 hätte fast das Ende der Selbstständigkeit bedeutet. Doch es ging wieder aufwärts, wenn auch nur leicht. Wirtschaftlich waren die letzten Jahre nicht schlecht, aber weitere Strukturänderungen stehen auf der Tagesordnung. Mit dem Ausbau des Online-Angebots www.schwaepo. de und die Entwicklung von Apps für Smartphones und Tablets gibt es jetzt sowohl Nachrichten ohne Redaktionsschluss rund um die Uhr, sowie die SchwäPo digital im Layout der gedruckten Ausgabe. Aufgewertet mit zusätzlichen Fotos und Videos.

66 Jahre Schwäbische Post und 55 Jahre Gmünder Tagespost

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