Ächz, Schluchz, Seufz

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„Eine sequentielle Kunst.“ 4 Diese Definition griff Scott McCloud, ein bekennender Verehrer Eisners, im Jahr 1993 in seinem Werk „Comics richtig lesen“ auf und formte daraus seine persönliche Variante, die sich bis heute weltweit breiter Zustimmung erfreut: „Zu räumlichen Sequenzen angeordnete, bildliche oder andere Zeichen, die Informationen vermitteln und/oder eine ästhetische Wirkung beim Betrachter erzeugen sollen.“ 5

0.2. Geschichte Die Entstehung der Comics und ihre Entwicklung - gerade in den letzten Jahren - ist so umfangreich und komplex, dass sie keinesfalls im Rahmen dieser Arbeit angemessen aufgearbeitet werden kann. Hier möchte ich auf die Werke von Scott McCloud und Stephan Ditschke6 verweisen, die sich dieser Frage mehr als ausführlich widmen.

0.3. Genres Comics lassen sich natürlich, wie andere Erzählformen auch, nach ihrer inhaltlichen Komponente in Kategorien wie „Action“, „Romantik“, „Horror“ usw. einteilen. Selbstverständlich lassen sich hierbei auch zu jeder Sparte Beispiele aufzählen. Das allgemeine Vorurteil, Comics seien immer nur lustig, kann sich längst nicht mehr halten. Eine gänzlich andere und für den BE-Unterricht relevantere Genredefinition orientiert sich an der optischen Erscheinung. Hier lassen sich starke regionale Unterschiede herausarbeiten. So ist es bei den meisten Mainstream-Produktionen sofort ersichtlich, ob es sich um einen amerikanischen, europäischen oder asiatischen Comic handelt. Unterschiede lassen sich in erster Linie am Charakterdesign, aber auch in der Ausgestaltung der Hintergründe feststellen. Auch formale Unterschiede wie die Kolorierung der Zeichnungen, die Anordnung der einzelnen Bilder auf der Seite, die Form der Sprechblasen und die verwendete Schriftart lassen Schlüsse auf die Herkunft eines Comics zu. Um die Aussage eines Comics vollständig zu erschließen, ist es oft sogar notwendig, sich der Herkunft der Geschichte im Klaren zu sein, da sich die Bedeutung häufig verwendeter Superzeichen in verschiedenen Kulturkreisen unterscheidet.

4 Eisner, Will | “Comics & Sequential Art” 1985 | Poorhouse Press | S.8 5 McCloud, Scott | „Comics richtig lesen“ 2001 | Carlsen Comics | S.17 6 Ditschke, Stephan | „Comics: Zur Geschichte und Theorie eines populärkulturellen Mediums“ 2009 | transcript Verlag, Bielefald

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