Wohn!Design 2/2016

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Links: „Tapetentitan“ taufte P+S International ihr ältestes Werbegesicht. Dieter Bohlens neueste Kollektion hört auf den Namen „Studio Line“ und verspricht Extravaganz und Exklusivität. Unten: Laut O-Ton bei Rasch Textil hielt Barbara Becker nicht nur ihren Pilatesgestählten Körper in die Kamera, sondern brachte sich mit viel Biss und Passion in ihre Miami-Kollektion „b.b home passion V“ ein.

Ihre Wohnzimmerwand braucht ein neues Gesicht? Dann kleben Sie doch Nena drauf. Oder Barbara Becker oder den Bohlen. Zumindest diese Stars sind vollkommen von der Rolle. „Ich liebe Miami“, schwärmt Barbara Becker. „Das macht es nicht besser“, möchte man ihr antworten. Oder können Sie sich ernsthaft eine Tapete mit pinkfarbenen Flamingos auf türkisem Palmen-Hintergrund in deutschen Wohnzimmern vorstellen, Frau Becker? Zugegebenermaßen macht Humor vieles erträglicher, und am Ende ist es müßig, über schön oder weniger schön zu diskutieren. Das gilt gleichermaßen für die Kollektion von Harald Glööckler. Und dennoch entsprechen Strass-Steine, funkelnde Kronen und Kroko-Imitate der wachsenden Aversion gegen triste raufasertapezierte Wände, denen ein wenig Gla-

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mour nicht schadet. Es ist ja sowieso nicht für die Ewigkeit gedacht, wie Musik-Urgestein Nena sinniert: „Auch die schönsten Tapeten bleiben bei mir nicht ewig kleben. Ich habe festgestellt, dass auch mein Bett gerne wandert und immer wieder verrückt werden möchte.“ Der Kommentar entfällt an dieser Stelle. Weniger mobil geht es bei „Shopping-Queen“ Guido Maria Kretschmer zu. Seine Kollektion ähnelt eher dem sanften Kuss eines pastellfarbenen Schmetterlings und visualisiert seinen TV-Slogan: „Die tut einfach nichts für dich.“ Da bleibt am Ende nur der Rat: Kleistermeister nimm lieber den Farbeimer. |mlm

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