Samstagsblatt
SPEZIAL
13 „EINE VĂ–LLIG NEUE SITUATION“ Hermann Imhof, Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung:
Bild: Imhof Ein Unfall, chronische Krankheiten oder fortschreitende Alterserscheinungen kĂśnnen AuslĂśser sein, dass ein Mensch plĂśtzlich hilfs- bzw. pflegebedĂźrftig wird. Oft beschlieĂ&#x;en AngehĂśrige, den Betroffenen Zuhause zu pflegen. Diese Entscheidung verdient Anerkennung und groĂ&#x;en Respekt. Sie sollte jedoch auch grĂźndlich bedacht sein. Denn alle Beteiligten erwartet eine vĂśllig neue Situation, die Jahre andauern kann. „GENAU HINSCHAUEN“ Melanie Kuwalefsky, Leitung der Beratungsstelle der AWO:
„ES KANN GANZ UNTERSCHIEDLICH SEIN“
vom AngehĂśrigen vertuscht, da eine Angst vor der Diagnose als bedrohlich Norbert Huber, GeschäftsfĂźhrer empfunden wird. Zudem gehĂśrt eine Caritas MĂźnchen: mangelnde Krankheitseinsicht im Anfangsstadium mit zur Symptomatik. Der Weg zum Hausarzt zur Diagnosestellung wird von allen Beteiligten daher hinausgezĂśgert. Im Vorfeld zeigen sich zudem meist folgende Symptome: Die Konzentrationsfähigkeit wird herabgesetzt, so werden z.B. Familienfeiern fĂźr den Betroffenen als sehr belastend empfunden, da gerade in diesem Rahmen das Vertuschen der Krankheit sehr aufwändig erscheint. SprachBild: job schwierigkeiten, die richtigen Worte im Gespräch zu finden, verunsichern Ob jemand im eigenen Umfeld Hilfe die Betroffenen erheblich. Im AnfangsbenĂśtigt, kann ganz unterschiedlich stadium kĂśnnen Orientierungsprobleerkennbar sein. Sie sollten darauf ach- me auftreten, die sich in zeitlicher, Ăśrtten, ob sich etwas im Verhalten Ihres licher und personenbedingter DesoriAngehĂśrigen ändert, z.B. wird Ihr An- entierung zeigen. So kann z.B. der gehĂśriger aggressiv, kommt nicht zu Platz des geparkten Autos, aufgrund Verabredungen oder ändert sich sein der Veränderungen im KurzzeitgepersĂśnliches Erscheinungsbild. Ist der dächtnis nicht mehr gefunden werden. AngehĂśrige nicht dem Anlass entspre- Hinzu kommt, dass Termine nicht einchend gekleidet oder ist sein Wohn- gehalten werden, da diese einfach in umfeld verändert, z.B. wird der MĂźll Vergessenheit geraten. Das Resultat nicht mehr regelmäĂ&#x;ig weggebracht, daraus bedeutet fĂźr den Betroffenen das Bad ist nicht geputzt. Wenn mĂśg- den sozialen RĂźckzug, da das Gebäude lich besprechen Sie Ihre Beobachtun- an Merktechniken im Verlauf der Ergen mit anderen Personen, damit Sie krankung zusammenbricht. Zudem ein kompletteres Bild und Sicherheit kann durch den veränderten Gehirnin Ihrer Einschätzung erhalten. stoffwechsel eine Depression zur Symptomatik dazugehĂśren. „ES HAT SEINE TĂœCKEN“ Sabine Rube, Referentin Demenz- „MAN ZIEHT SICH ZURĂœCK“ arbeit - Malteser Hilfsdienst e. V.:
Bild: Melanie Kuwalefsky, AWO Wenn sich der Betroffene anders verhält als gewohnt, sollte ich aufmerksam werden und genau hinschauen. KÜrperliche Beeinträchtigungen sind meist fßr andere Menschen offensichtlich, anders verhält es sich bei geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen. Da sich diese meist schleichend ankßndigen, sind sie fßr das Umfeld des Betroffenen erst spät erkennbar.
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Bild: Malteser Das Krankheitsbild Demenz hat seine Tßcken, da bei der beginnenden Symptomatik mit leichten kognitiven GedächtnisstÜrungen, parallel vom Betroffenen ein massives Verdrängen der auftretenden Symptome entsteht. Die GedächtnisstÜrungen werden auch
benheiten, die frĂźher fĂźr die Person wichtig waren, verändern sich dann häufig. Etwa die äuĂ&#x;ere Erscheinung aber auch die Mobilität, da mit einer Demenz vielfach auch Orientierungsprobleme einhergehen. Ein weiteres Zeichen ist eine stark vereinfachte Kommunikation.
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