Durchblick - Ausgabe 3/2010

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Ausgabe September 2010

Durchblick

Leben und Arbeiten im Wittekindshof

Sommerfest, S. 2

Kinästhetik, S. 3

Schülerfirma, S. 10

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Blindtext Editorial / Inhalt

Liebe Leserin, lieber Leser,

Inhalt

Seite

Interview: Am Anfang war der „Gentle-Dance“

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wir sind ja in aller Regel sehr wetterfühlig! Ob zu heiß oder zu kalt, zu nass oder zu trocken: selten ist das Wetter so, wie wir es uns wirklich wünschen. So auch beim Sommerfest am 8. September: es war regnerisch und kühl. Keine guten Voraussetzungen für einen ‚märchenhaften’ Festumzug. Schirme und Regenbekleidung waren angesagt. Und doch: die zahlreichen Wittekindshofer mit ihren bunten Kostümen, mit den roten Zipfelmützen, den Fußball-Trikots vom Sommermärchen und vielem mehr ließen sich weder den Festumzug noch den anschließenden Spielnachmittag durch ‚das bisschen Regen’ vermiesen.

„Mehr Anfragen als Plätze“

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Wohnen lernen – Leben lernen

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Neue Räume im Industriedenkmal

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Beim Sommerfest wird gefeiert! Und so zogen die etlichen hundert Menschen, Mitarbeitende wie Bewohner – zu Fuß, auf dem Festwagen oder mit dem Rollstuhl – durch die Straßen des Gründungsgeländes. Am Ende wurden zwar auch die Anerkennungsurkunden etwas nass, mit denen die Teilnehmer für ihr Engagement ausgezeichnet wurden – aber was soll’s?! Dem König – stellvertretend für alle fröhlichen Festgäste – möchten wir das Titelfoto dieser „Durchblick“-Ausgabe widmen.

Erfolge in gefragten Berufen

Was im Wittekindshof sonst noch von Bedeutung war, während der Sommerwochen und ganz generell, entnehmen Sie bitte den folgenden Seiten. Beim Gespräch über Kinästhetik habe ich viel gelernt über partnerschaftliches gemeinsames Lernen. Bei den vielen Berichten, die man überall in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof von heimgekehrten Urlauberinnen und Urlaubern hören konnte, wird deutlich, wie gut und anspruchsvoll sich die Freizeitangebote der Diakonischen Stiftung entwickelt haben, obwohl sie von Mitarbeitenden wie von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern hohe Flexibilität und Teamfähigkeit erfordern. Es scheint, als sei ‚Teilhabe’ in vielen Urlaubsregionen zwischenzeitlich selbstverständlich. Ihr

Klaus Schuhmacher

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„Wie im Berufsleben“ „Wir woll‘n wieder an die Nordsee!“

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Jeder ist ein Fundraiser!

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„Eine echte Turniermannschaft!“

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Nur wenige Zivildienstleistende

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„Let‘s Dance“

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Gesamtvertretung konstituiert

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Personalia

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Verstorbene

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Zum Titelfoto König beim Sommerfest: Das ‚märchenhafte’ Sommerfest auf dem Gründungsgelände in Bad Oeynhausen war ein Fest für alle, die es gerne farbenfroh mögen. Matthias Dreisvogt aus dem Bereich Gerahaus war ein König! Das Foto stammt von Maik Meid.


Blindtext Interview

Am Anfang war der „Gentle-Dance“ Warum Kinästhetik gemeinsames Lernen bedeutet

Sehn, was geht: Marcelle Haake und Trainer Michael Lilienkamp erarbeiten miteinander ein Stück Bewegungsfreiheit. Wo Lebensfreude wachsen soll, wird die Frage laut: „Was brauchst Du in erster Linie?“

Das Thema Kinästhetik – auch in seiner offiziellen Schreibweise Kinaesthetics – war schon verschiedentlich Gegenstand Wittekindshofer Berichterstattung. In der lokalen Presse, aber auch im „Durchblick“ wurde von Erfolgen gemeinsamen Tuns von Klientinnen und Klienten und Personen berichtet, die sich mit Bewegungsabläufen intensiv und systematisch beschäftigt haben. Dabei spielten das Miteinander eine Rolle und die Fähigkeit von

Menschen mit Behinderung, aktiv an ihrer Mobilität mitzuwirken. Nun haben Beobachtung und langjähriges Miteinander zwischen Bewohnern und Mitarbeitenden schon immer spezielle Techniken und Hilfsmittel zu Tage gefördert, mit denen sich das Leben beiderseits erleichtern ließ. Kinaesthetics ist nun aber ein vergleichsweise neues Angebot, bei dem einerseits systematisch und andererseits ganz individuell über

Bewegungsmöglichkeiten nachgedacht und sie anschließend eingeübt und angewendet werden. Über Kinaesthetics im Wittekindshof sprach für den „Durchblick“ Klaus Schuhmacher mit Michael Lilienkamp, dem ersten hauptamtlichen Kinaestetics-Trainer in der Diakonischen Stiftung, der dort zum Team der Therapeutischen Dienste zählt.

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Interview

Durchblick: Herr Lilienkamp, zunächst die Frage nach dem Begriff Kinaesthetics. Auf mich wirkt er etwas kalt und fremd. Ich kann auch nicht unbedingt etwas alltagssprachliches damit assoziieren. Was ist Kinaesthetics? Michael Lilienkamp: In der Tat, der Begriff oder das Wort Kinaesthetics kommt aus dem Englischen – sprich aus dem Amerikanischen – und setzt sich aus zwei bis Das drei Teilen zusammen.

Durchblick: Was muss jemand erlernen, um auf dem Gebiet Kinaesthetics aktiv zu werden? Lilienkamp: Man muss ein hohes Maß an Sensibilität haben. Man muss sich auf diesen anderen Menschen einlassen können. Das heißt auch, zu schauen und wahrzunehmen: Wo steht er eigentlich? Was für Hilfe benötigt er letztendlich?

anderen bringen – und das ist eine Haupttätigkeit in der Pflege – müssen wir sie heben und tragen. Das gilt auch, wenn wir Menschen, die im Bett runtergerutscht sind, wieder zum Kopfteil bringen oder einen Transfer mit ihnen machen. Wir haben gelernt und erfahren, den Menschen mit allen Teilen, die er letztendlich hat, über Heben und Tragen fortzubewegen.

Wenn man das Wir haben aber nie darauf geachtet kann eigentlich an einem oder geschaut, welche Fähigkeiten jeder Mensch! Beispiel hat denn derjenige? Vielleicht kann klar Es geht da sehr viel er seinen Arm zum Stützen einsetmacht: um Wahrnehmung, zen? Vielleicht kann er sein Bein Man setzt jemanden von einem Berührung, Spüren und natürlich beugen, kann Druck aufbauen und Rollstuhl auf einen Stuhl. Man um den wichtigen Aspekt der kann selber auch aktiv werden? Der Interaktion. Kinaesthetics steht also versucht das nicht über Heben und Klient hatte den passiven Teil und Tragen zu machen, sondern man für den Austausch zwischen zwei wir waren sehr aktiv tätig. schaut eher darauf: Kann man Menschen. einen Lernprozess mit demjenigen Wir haben oftmals über den Klienzusammen entwickeln? Wie kann Durchblick: Sind das gleichberechten entschieden, und manchmal tigte Menschen? Haben die gleiche er seine Fähigkeiten, seine Ressourmachen wir das in Bezug auf seine cen einsetzen, damit man gemeinInteressen oder wie muss man sich Bewegungsfähigkeiten auch heute sam in die Richtung vom Rollstuhl das vorstellen? noch. auf den Stuhl kommt? Lilienkamp: Das können natürlich Durchblick: Durchblick: auch Menschen sein, die gleiche Bedeutet das denn, dass alle Interessen haben! Aber in der Regel Man hat jahreWelche Fähigkeiten Klienten befälang Menschen ist es so, dass Kinaesthetics für ein hat denn derjenige? higt sind, sich gehoben. Da Konzept steht, in dem man andere an Kinaesthetics haben sich FrauMenschen Unterstützung erfahren en und Männer zu beteiligen? lässt. Aber nicht in dieser Form: “Komm, ich zeige Dir, wie es geht!“ oftmals Probleme mit dem Rückgrat eingehandelt Lilienkamp: Das heißt, dass dazu und nun sagen Sie: „Das hätte alle Menschen grundsätzlich befäVielmehr macht man sich gemeingar nicht sein müssen, wenn man higt sind! Es kommt im Einzelnen sam auf einen Weg, um Schritt anders an diese Aufgaben herannatürlich darauf an, welches Hanfür Schritt zu erlernen. Das kann gegangen wäre.“ Was wissen Sie, dicap ein Mensch hat, mit welcher eigentlich auch jeder Mensch. was andere noch nicht wussten? Einschränkung er lebt. Aber Neues zu lernen ist von jeder Basis aus Das muss nicht unbedingt jemand möglich. sein, der vorher schon tief in diesem Lilienkamp: Was andere noch nicht wussten? Ich komme selber Thema drin war. Dieses Erfahren, aus der Pflege. Ich habe während Im Grunde genommen kann jeder dieser Lernprozess aus dem es entvon uns, die wir vielleicht nur eine steht, kann ich eigentlich mit jedem meiner Ausbildung gelernt, wenn wir Menschen von einem Ort zum kleine Einschränkung haben und Menschen zusammen durchlaufen.

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Interview

unseren Alltag so auch gut meistern, neu erlernen, Bewegung effektiver zu gestalten. Viele Leute leiden unter Rückenproblematiken und auch zuhause sind viele Tätigkeiten durch Heben und Tragen geprägt. Aber gibt es auch einen anderen Weg, dass ich für mich selber Entlastung finde? Wenn ich den Vergleich zu Menschen mit einem Handicap ziehe, ist es so, dass Menschen in diesen Prozess involviert werden. Wir als Unterstützer „Kinaestheteten“ kommen nicht, nehmen dich, und bringen dich an einen anderen Ort, sondern wir gestalten diesen Prozess zusammen. Das ist ein Lernprozess. Das kann relativ schnell gehen, aber es kann auch ein bisschen zeitintensiv sein. Es heißt: Gemeinsames lernen.

Prozess in der Kinaesthetics, dass Menschen voneinander lernen, bedeutet auch, dass derjenige, der jemanden unterstützt, genauso davon profitiert, wie er selbst. Es ist für beide ein Entlastungsprozess! Das steigert auch die Lebensqualität – bei beiden! Durchblick: Von Kinaesthetics in der Arbeit der Diakonischen Stiftung Wittekindshof höre ich etwa seit 4, 5 Jahren. Ist Kinaesthetics etwas ganz Neues oder haben wir das nur im Wittekindshof spät erkannt? Wie ist die Entwicklung dieses Angebotsbereiches? Lilienkamp: Kinaesthetics gibt es in Deutschland bereits seit den 70er, 80er Jahren. Der Ursprung der Kinaesthetics kommt eigentlich aus dem Tanz. Der Tanz „Gentle-Dance“ hat viel mit Bewegung zu tun.

Durchblick: Herr Lilienkamp, Sie schulen nicht nur Mitarbeitende Zwei Amerikaner, Lenny Maietta der Diakonischen Stiftung Witteund Frank Hatch, haben diese Konkindshof. Vor kurzem haben Sie zeption entwickelt. Das sind Tänzer auch einen Kurs für Angehörige gewesen, Choreographen, die angeboten. Reagieren Angehörige haben sich gedacht, Tanz entsteht im Umgang mit ihrem Kind, mit durch Fortbewegung und diese Bruder oder Schwester anders Fortbewegung kann ich auch in als Mitarbeitende, die aus einer anderen Bereichen nutzen. professionellen Sicht in eine In Deutschland Kinaestheticswurde das zuerst Es ist für beide ein Beziehung in der Pflege Entlastungsprozess hineingehen? eingesetzt. Eigentlich denkt Lilienkamp: man eher: „Naja, Man muss Pflege! Alles dazu sagen: Menschen, die Persoeilig, wenig Zeit!“ Aber sie haben nen in ihrer häuslichen Umgebung diese Konzeption in Richtung Pflege betreuen, leisten einfach Schwerstentwickelt. arbeit. Sie haben nicht, wie Menschen in einem Pflegeberuf, diese Durchblick: Das ist ja noch immer Qualifikation, diese Erfahrung. ein wichtiges Stichwort: Der Sie sind für neue Ideen, für neue Faktor Zeit spielt in der Pflege eine Impulse sehr, sehr dankbar. Dieser bedeutende Rolle. Sind Sie mit

Ihren Angeboten da noch richtig? Braucht man nicht sehr viel Zeit für das Einüben und Durchführen von Kinaesthetics? Können Sie dabei mit zeitlichen Vorgaben leben?

Wir kommen genauso schnell ans Ziel

Lilienkamp: Ja, sage ich ganz klar! Das heißt, die Zeit, die man am Anfang etwas mehr reinsteuert – das gebe ich offen zu – bekommt man hinterher gut wieder heraus. Die Umsetzung zum Beispiel eines Transfers von A nach B gestaltet sich hinterher schneller, als wenn ich jemanden mit dem Lifter hebe. Vor allen Dingen: Wenn ich dieses mit einem Lifter tue, ist die Eigenaktivität des Klienten kaum vorhanden – sie ist gleich Null. So können wir einen Interaktionsprozess gemeinsam gestalten und kommen von der Zeit her genauso schnell ans Ziel, als wenn wir es mit dem Lifter machen würden, oder sogar noch schneller. Durchblick: Das würde ja bedeuten, dass Kinaesthetics in Einrichtungen wie der Diakonischen Stiftung Wittekindshof eine große Zukunft haben kann. Wie sehen Sie denn hier momentan die Verfügbarheit von KinaestethicsAngeboten und wo möchten Sie in den nächsten Monaten und Jahren hinkommen? Lilienkamp: Im Moment sind wir im Wittekindshof soweit, dass wir in zwei Bereichen das Projekt laufen haben, und dies seit ca. 4-5 Jahren.

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Interview

Dies sind die Bereiche Bethanien und Kinderheimat. Momentan sieht es so aus, dass auch andere Bereiche dazu kommen werden.

Ich habe dann festgestellt, dass es für die Klienten, aber auch für mich, manchmal schmerzhaft ist, wie wir uns fortbewegen. Und da kam das Angebot über das Fortbildungsreferat an einem Kurs zu diesem Thema teilzunehmen.

Lilienkamp: Mein Wunsch wäre, dass viele Kolleginnen und Kollegen an so einem Kurs teilnehmen und dabei starke Erfahrungen machen. Ich erfahre immer wieder die Interaktion, diesen Austausch zwischen zwei Menschen in den Teams, wenn ich Praxisanleitung mache.

Und natürlich werden nicht nur Teams und Gruppen auf dem Campus geschult werden, sondern Und nun setze ich mich in allen Bereichen Da stelle ich immer wieder fest, Es ist schmerzhaft, seit 11 Jahre der Diakonischen dass die Sensibilität noch weiter gewie wir uns fortaktiv mit die- fördert werden könnte – damit der Stiftung. Bedingt bewegen ser Thematik Mensch mit all seinen Fähigkeiten durch die Erfahrung auseinander. und Ressourcen so angenommen aus den Projekten wird, wie er letztendlich ist. ist es die Zielsetzung in den Wohnbereichen, dass Durchblick: Ist es zwischenzeitlich Mitarbeiter im Grund- und Aufbaugelungen Kinaesthetics zu einem Dazu gehört es, zu schauen: „Wo kurs geschult werden und einzelne Teil der Ausbildung zu machen stehst Du im Moment? Wo kann ich Mitarbeiter, die weiteres Interesse oder ist es eine Zusatzqualifikation, Dich abholen? Wo kann ich Dich unhaben, als Peer-Tutoren ausgebildet die man verstärkt und spezialisiert terstützen?“ Und nicht zu kommen: zu werden, so dass sie Praxisanleiter im Nachgang zur Ausbildung „Ich weiß immer schon alles, was und -begleiter zum Thema KinaesDu brauchst oder benötigst.“ Es ist erwirbt? thetics werden. Sie treiben dann die oft so, dass Menschen besonders Weiterentwicklung auf den Grupmit einem Handicap einem zeigen: Lilienkamp: Bis jetzt ist es noch pen, in den Teams voran. „Da brauche ich Hilfe! Da habe ich so, dass man es zum Nachgang Bedarf! Da zur Ausbildung muss ich die Durchblick: Was hat Sie persönlich erwirbt. Aber Unterstützung für Kinaesthetics begeistert? Kinaesthetics Den Menschen so haben!“. verfügt über annehmen, wie er Lilienkamp: Da muss ich ein wenig ein Netzwerk in Natürlich ausholen. Ich mache das hier ja ganz Europa, und letztlich ist wünsche ich nicht alleine, sondern vielfach mit dieses Netzwerk mir zukünfeiner externen Kollegin, mit Gunarbeitet jetzt an dula Höppner zusammen. Sie hat tig, dass das einem Curriculum, bewirkt, dass ich in die KinaestheThema im Wittekindshof lebt und um eine Hauptausbildung zum Kitics-Ausbildung gegangen bin. Ich naesthetics-Trainer zu ermöglichen. nicht nur ein Schulungsthema ist. war vor Jahren in einer schwierigen Kinaesthetics sollte zur Haltung Situation, wo ich massive Probleme werden: „Wie begegne ich meinem Durchblick: Wenn Sie einen mit dem Rücken hatte. Ich habe mir Wunsch für Kinaesthetics im WitteGegenüber? Nehme ich ihn so gesagt: „Es muss doch eine andere kindshof frei hätten? Wie sollte sich an, wie er ist? Was brauchst Du in Möglichkeit geben, als Menschen Kinaestetics im Laufe eines Jahrerster Linie? Und wie können wir da wirklich wie Paketstücke von A nach zehnts weiterentwickeln? gemeinsam etwas entwickeln?“ B zu bringen.“

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Wohnen in Hamm

„Mehr Anfragen als Plätze“ Neues Wohnhaus in Hamm eröffnet Eine Punktlandung bei der Zeit- und Kostenplanung ist beim neuen Wohnhaus der Diakonischen Stiftung Wittekindshof in der Sulkshege in Hamm-Heessen gelungen. Nach 14-monatiger Bauzeit wurde der Neubau für 24 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderung im Juli seitens der Hagener Architekten Zamel und Krug und der beteiligten Handwerkerschaft an das Wittekindshofer Mitarbeiterteam übergeben. Mit Leben erfüllt Die ersten Kinder sind im August eingezogen. Die offizielle Einweihungsfeier hat am 20. September stattgefunden. Pünktlich zur Fertigstellung liegt auch der endgültige Zuwendungsbescheid der Aktion Mensch vor, die den Neubau mit 250.000 Euro fördert. Die rund 2,2 Millionen Bau- und Ausstattungskosten werden ansonsten durch Fördermittel, Zinszuschüsse oder zinsgünstige Darlehen der Stiftung Wohlfahrtspflege, des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stiftung Deutsche Behindertenhilfe sowie aus Eigenmitteln der Diakonischen Stiftung Wittekindshof finanziert. Dafür werden deshalb so viel wie möglich Spenden benötigt, z.B. für die weitere Gestaltung des Außengeländes. Zu den ersten Bewohnern gehören drei Jungen, die bisher im Wittekindshofer Wohnhaus an der Schleswigstraße wohnen. Die meisten anderen kommen direkt aus dem Elternhaus in Hamm und Umgebung. „Der Bedarf ist sehr

hoch. Wir haben mehr Anfragen als Plätze. Trotzdem sind noch nicht alle Zimmer vergeben“, berichtet Teamleiterin Monika Hubert. Sie weiß aus Erfahrung, wie schwer Eltern der Umzug ihres Kindes fällt. „Selbst wenn sie längst wissen, dass Die Nachfrage ist groß: Im neuen Haus in Hamm sollen sich das Wohnhaus für alle 24 junge Menschen wohlfühlen. Beteiligten viel Entlastung bringt, ist es eine junge Menschen, für die aufgrund schwere Entscheidung. Sie braucht ihres herausfordernden Verhaltens Zeit und oft wird die Aufnahme besondere Rahmenbedingungen deswegen noch einmal verschound intensive Begleitung erforderben“, so Monika Hubert. Sie legt lich sind. schon bei der Aufnahme viel Wert darauf, dass Wohngemeinschaften entstehen, in denen sich die jungen Perspektiven auch für die Mitarbeitenden Menschen wohl fühlen und SicherMit dem Wohnhaus schafft der Witheit und Geborgenheit erleben. tekindshof 23 neue Arbeitsplätze, die voraussichtlich 26 Frauen und Baulich ist das zweigeschossige Männer in Voll- und Teilzeit überHaus so gestaltet, dass auch Apnehmen werden. Drei Mitarbeiter partements eingerichtet werden werden aus dem Wittekindshofer können. Aufgrund der AufnahWohnhaus in der Schleswigstraße meanfragen und des spezifischen Unterstützungsbedarfes der Kinder, in die Sulkshege wechseln. Weitere neue Mitarbeitende haben bereits Jugendlichen und jungen Erwacheinen Arbeitsvertrag unterschriesenen im Alter zwischen sechs ben. „Wir suchen vor allem noch und 25 Jahren werden zunächst sechs Wohngruppen für jeweils vier männliche Fachkräfte mit einer Ausbildung als Erzieher, Heilpädagoge Personen eingerichtet. Eine Wohnoder Heilerziehungspfleger. Da im gruppe ist für Bewohnerinnen und Haus mehr Jungen als Mädchen Bewohner mit schwerer Mehrfachwohnen werden, ist es wichtig, behinderung reserviert, die auf dass im Team genügend Männer den Rollstuhl angewiesen sind und mitarbeiten“, so Geschäftsbeumfassende Unterstützung benötireichsleiter Klaus Daniel, der für die gen. Zwei weitere Gruppen bilden Angebote in Hamm und im Kreis den Heilpädagogischen IntensivWarendorf verantwortlich ist. bereich, ein Wohnangebot für

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Wohnen in Herne

Wohnen lernen – Leben lernen Neue Wohnschule beginnt im Oktober Es ist geschafft! Acht Frauen und Männer halten ihre Zeugnisse für die erfolgreiche Teilnahme an der Ambulanten Wohnschule, einem Projekt des Kontakt- und Informationszentrums (KIZ) Herne in Händen. Von August 2009 bis Juli 2010 haben sie sich einmal pro Woche und an drei Wochenenden mit folgenden Themen beschäftigt: Selbstbestimmtes Leben Angemessenes Verhalten in der Gemeinschaft

Das Projekt hat sehr zum Zusammenwachsen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Gemeinschaft beigetragen. Die gegenseitige Unterstützung, der Zuspruch und das Wachsen an neuen Aufgaben waren dabei wichtige Erfahrungen. Gestärkt mit neuem Selbstbewusstsein haben zwei Teilnehmer den Schritt in ein Wohngemeinschafts-Projekt des Wittekindshofes gewagt, vier Teilnehmer brauchen noch etwas mehr Zeit und wollen

mit der Ambulanten Wohnschule weitermachen. Ein neuer Kurs beginnt am 04. Oktober 2010. Derzeit sind noch Plätze frei. Informationen gibt es bei Yvonne Tolksdorf, Kontakt- und Informationszentrum Wittekindshof Herne, Tel.: (0 23 23) 1 48 06 90. Yvonne Tolksdorf, AUW Herne

Gedächtnistraining Den richtigen Weg in meiner Stadt finden, Busschule, Verhalten im Straßenverkehr Lebensmittel: Ernährungspyramide Einkaufen, Aufbewahren, Kochen, Backen Waschen und Bügeln, Putzen – gewusst wie! Wohnung: Bezahlung von Miete und Einrichtung Umgang mit Geld, Umgang mit Behörden Möglichkeiten der Beschäftigung in der Freizeit Umgang mit dem PC, dem Internet und dem Handy Reisen: Kontinente, Reiseziele, Koffer packen Sonnenschutz, Impfungen Wie schütze ich mich vor Betrügern? Erste Hilfe im Haushalt

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Fünf der acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ambulanten Wohnschule mit Projektleiterin Yvonne Tolksdorf (1.v.r.) und der ehrenamtlichen Mitarbeiterin Margrit Foede (1.v.l.).

Ambulante Wohnschule Seit Sommer 2008 bietet das Kontakt- und Informationszentrum (KIZ) Wittekindshof in Herne eine einjährige Ambulante Wohnschule für Frauen und Männer an. Dabei bereiten sie sich auf das selbständige Leben in einer eigenen Wohnung vor. An einem Nachmittag pro Woche und zusätzlich an drei Seminarwochenenden werden sie in der Wittekindshofer Trainingswohnung in der Vinckestraße in kleinen Gruppen auf künftige Aufgaben vorbereitet. Es geht um Grundlagen zur Haushaltsführung, um den Umgang mit Geld, um Schriftverkehr und die Kontakte zu Behörden und Ämtern. Auch sinnvolle Freizeitgestaltung sowie das Kennenlernen und das Miteinander mit Freunden und Bekannten werden theoretisch erörtert und praktisch geübt.


Johannesschule

Neue Räume im Industriedenkmal Johannesschule rückt näher ans Gronauer Zentrum Im Frühjahr ist die Berufspraxisstufe der Gronauer Johannesschule, der Wittekindshofer Förderschule für geistige Entwicklung für den Nordkreis Borken, in neue Räume im Wirtschaftszentrum Gronau (WZG) umgezogen. Durch steigende Schülerzahlen war in der Johannesschule eine deutliche Raumnot entstanden. Eine vor wenigen Jahren errichtete feste Holzbehausung hatte da nur kurzfristig Entlastung gebracht. Von ursprünglich 130 Schülerinnen und Schülern hatte sich deren Zahl auf ca. 170 eingependelt. Mit Ausnahme der Schulküche waren die Fachräume in Klassenräume umgewandelt worden – trotzdem langte der Platz nicht aus. Mit dem Umzug der Berufspraxisstufe ins WZG ist die Raumnot behoben. Gute Berufsorientierung Gleichzeitig sind die älteren Schülerinnen und Schüler, die sich auf das Berufs- und Erwachsenenleben vorbereiten, näher ins Zentrum von Gronau gerückt. Der Bahnhof und alle wichtigen Buslinien liegen schräg gegenüber; die Fußgängerzone in Sichtweite. Die Johannesschule nutzt im WZG rund 600 Quadratmeter für fünf Klassen mit zusammen rund 60 Schülerinnen und Schülern im Alter von 17 bis 25 Jahren. Zur Verfügung stehen fünf Klassen- und Nebenräume, eine Küche, Sanitär-, Pflege- und Pausenräume sowie eine große Werkhalle im Untergeschoss. „Die Schülerinnen und Schüler haben hier fast ideale Voraus-

Reichlich Raum im Traditionsgebäude: Das Wirtschaftszentrum in Gronau ist nicht nur ein Ort der Produktion und der Administration – auch Kinder und Jugendliche erlernen dort, sich Perspektiven zu erschließen.

setzungen, um sich Grundlagen in verschiedenen Berufsfeldern zu erarbeiten“, freut sich die Schulleiterin Jutta Thier-Mechelhoff. Holz- und Metallverarbeitung befinden sich in der großen Werkhalle, Wäschepflege kann man – mit allem was dazugehört – in den benachbarten kleineren Fachräumen erlernen. Unterricht in den Bereichen Gartenund Landschaftsbau sowie Kochen und Backen findet wie bisher in der Johannesschule und im Elisabethheim statt, rund 10 bis 15 Gehminuten vom WZG entfernt. Vielseitiges Engagement Bei einer kleinen Einweihungsfeierlichkeit Ende April zeigte sich die Schulleiterin beeindruckt vom Eifer und von der Schnelligkeit, mit der sich die Schülerinnen und Schüler auf die neuen Gegebenheiten ein-

gestellt hätten. Dabei lobte sie auch die Lehrerschaft: „Die Kolleginnen und Kollegen haben schon im Vorfeld viel geleistet, um die passende Umgebung zum Lernen und Leben zu schaffen. Mit ihrem Einfühlungsvermögen haben sie den Umzug erleichtert. Das verdient hohen Respekt, weil dies zusätzlich zu den alltäglichen Herausforderungen des Schulalltages zu leisten war.“ Zwar gibt es im neuen Domizil keinen Schulhof wie an der Johannesschule. Attraktive Pausen- und Freizeitgestaltung ist durch das Landesgartenschau-Gelände und die Nähe zur Innenstadt trotzdem möglich, so Jutta Thier-Mechelhoff, die sich auch beim Kreis Borken und der Stadt Gronau für die Unterstützung bei der Suche geeigneter Schulräumlichkeiten bedankte.

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Johannesschule

„Wie im Berufsleben“

Schülerfirma bereitet auf die Zukunft vor In die Räume des Wirtschaftszentrums Gronau (WZG) umgezogen (vgl. S.9) sind auch große Teile der Schülerfirma der Johannesschule, in der die Schülerinnen und Schüler verschiedene Aspekte des Berufslebens kennen lernen und wichtige Grund- und Schlüsselqualifikationen vermittelt bekommen. Ein Arbeitsbereich ist die Wäschepflege. „Wir kümmern uns um die Wäsche der Johannesschule. Die muss gewaschen, getrocknet und gebügelt werden“, erklärt Marcel Herzog. Sebastian Winkler ergänzt: „Und wenn etwas kaputt ist, reparieren wir es.“ Freude am Waschen Die Arbeit mit Waschmaschinen, Trocknern, Wäscheleinen und Bügeleisen gefällt den beiden jungen Männern. Gut zurecht kommen sie auch mit der Nähmaschine. Zusammen mit ihrer Fachlehrerin Andrea Sprakel haben sie einen Organisationsplan erarbeitet, um alle Arbeiten erledigen zu können. „Das ist Termindruck wie im Berufsleben, aber die Schüler sind so motiviert

Alles Gewöhnungssache: Bei guter Vorbereitung und Anleitung können auch junge Männer versiert mit den Dingen umgehen, die man ansonsten gerne der Hausfrau überlässt.

und können mit Waschmaschine, Trockner und Bügeleisen sehr gut umgehen, so dass meistens keine Hektik aufkommt“, berichtet die Lehrerin: „Es klappt sogar so gut, dass wir noch kleine Kundenaufträge annehmen können. Vielleicht braucht ja noch jemand in Gronau Unterstützung beim Waschen, Bügeln oder Nähen.“ Über den Wäscheservice hinaus, betreibt die Schülerfirma auch den Schulkiosk und hat eine Reparaturgruppe, die viel Erfahrung mit defekten Schubladen oder Stühlen besitzt, einen Innendienst, der in der Schule dafür sorgt, dass

nirgendwo Seife und Papierhandtücher fehlen, und einen Hauswirtschaftsdienst mit Kochstudio. Dort werden beispielsweise Obst und Gemüse der Saison verarbeitet und die Produkte später verkauft. Lohn der Arbeit Für diese Schülerfirma arbeiten die Schülerinnen und Schüler der Berufspraxisstufe an zwei Tagen in der Woche. Auch erste Grundlagen der Betriebswirtschaft lernen sie dabei kennen. Sie stellen ihre Arbeitsleistung in Rechnung und erhalten Geld, das sie gemeinsam für Ausflüge oder Klassenfahrten ausgeben können. In diesem Schuljahr hat die Schülerfirma eine mehrtägige Fahrt der Berufspraxisstufe in die Jugendbildungsstätte Nordwalde unterstützt, so dass alle Schülerinnen und Schüler an dem Seminar zur Berufsorientierung teilnehmen konnten.

Fachlehrerin Andrea Sprakel und die Schüler Marcel Herzog und Sebastian Winkler haben ihre Abteilung in der Schülerfirma gut im Griff.

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Urlaub / Freizeit

„Wir woll‘n wieder an die Nordsee!“ Was Wittekindshofer Urlauber in Burhave erlebt haben Urlaub ist eine tolle Sache! Wer in den letzten Wochen dennoch am Arbeitsplatz weilte, musste es immer wieder erfahren: Die Kolleginnen und Kollegen sind weg! Sie erholen sich daheim oder in der Ferne und kommen erst in etlichen Tagen wieder zurück. Und wenn man dann den ein oder anderen wieder getroffen hat – mehr oder weniger braungebrannt – dann haben sie meist beteuert, dass sie gerne noch geblieben wären! Das spricht nicht gegen den Arbeitsplatz oder die Arbeitsmoral dieser Kollegen. Im Gegenteil: Erholung, Ausspannen, andere Impulse und Emotionen zu empfinden und zu genießen baut auf, gibt Kraft und eröffnet neue Motivation – auch für die Arbeit in der Diakonischen Stiftung! Das trifft übrigens nicht nur für Mitarbeitende zu. Auch Bewohnerinnen und Bewohner, Klientinnen und Klienten der Diakonischen Stiftung Wittekindshof reisen gerne in den Urlaub und erinnern sich hernach noch lange an diese ‚herausgehobene Zeit’ des Jahres. So war es denn kein großes Problem, einen Gesprächstermin in der ambulanten Wulferdingsener Wohngruppe zu bekommen, um ein Urlaubsnachgespräch für den „Durchblick“ zu führen. Dazu eingeladen waren auch Frauen und Männer aus der stationären Gerahaus-Gruppe Team 3, die ebenfalls an der Urlaubswoche in Burhave teilgenommen hatten.

„Das Miteinander von Bewohnern aus dem ambulant und dem stationär unterstützten Wohnen“, so Mitarbeiterin Kirsten Jankowski, „stellte kein Problem dar. Man hat einander geholfen; einer hat vom anderen profitiert.“ Viel Platz zum Wohnen Die 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Urlaubswoche haben von solchen gruppenpädagogischen Überlegungen sehr profitiert.

Gebäuden, ruhig aber doch einigermaßen zentral gelegen. Und bei den knapp vier Stunden Fahrzeit, die die Mitarbeiter in zwei Bullies zurücklegten, war sogar noch eine schöne Pause dabei: „Schon die Fahrt hat mir gut gefallen“, so Klaus-Jürgen Burbulla, einer der Nordsee-Urlauber. Neben den formalen Überlegungen hat sich die Gruppe vor dem Urlaub auch mit den Attraktionen beschäftigt. Vor allem Prospekte wurden

Bei der Planung hat aber auch die Entfernung zum Urlaubsort eine wichtige Rolle gespielt. Im Gegensatz zu Holland-Freizeiten, die einige aus der Vergangenheit kannten, wollte man das Ziel ohne großen Anfahrtsstress erreichen und in einer Unterkunft wohnen, in der für alle genügend Raum sein würde. Hier kam dann die Erfahrung der Gruppenleiterin ins Spiel. Gabriele Heitland kannte in Burhave bei Butjadingen eine Ferien-Siedlung mit kleinen aber gut geschnittenen

Im „Zoo am Meer“: Man hat den Eisbären so dicht vor der Nase, dass man meint, man könne ihn streicheln.

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Urlaub / Freizeit

gesichtet, bis man zum Entschluss kam, den nahe gelegenen „Zoo am Meer“ und das weithin bekannte Klimahaus in Bremerhaven auf die Ausflugsliste zu nehmen. Aber auch hier stand es den Urlaubern frei, ob sie die ausgewählten Bildungsziele den eher bescheidenen Shopping-Möglichkeiten vorziehen würden. Sie entschieden sich, wie wohl alle Urlaubsgruppen: die einen so, die anderen anders. Trotzdem: ein Zoo ist immer eine ganz besondere Attraktion mit Langzeitwirkung. Einen richtigen Eisbären in knapper Entfernung gibt es weder in Wulferdingsen noch im Wittekindshof zu sehen – von Leoparden ganz zu schweigen. Baden an der FFN-Lagune Bei einem Urlaub an der See gibt es aber immer von vornherein eine Hauptattraktion: die See und den Strand. Um den Tücken von Ebbe und Flut aus dem Wege zu gehen, hatten sich die Wittekindshofer Urlauber die „Nordsee-Lagune“ des Radiosenders FFN auserkoren: einen optimalen Zugang ans Wasser, sauber, rollstuhlgerecht und mit allen erdenklichen Sicherheitsstandards ausgestattet, aber auch mit den Serviceangeboten, die man besonders im Urlaub nicht missen möchte. Fünf, sechs Stunden baden in der Lagune, das ist schon fast ein Programm, das einen Urlaubstag ausfüllt, zumal wenn danach noch der Grill- oder der Tanzabend auf dem Programm steht oder gemeinsames Abendessen im Fischrestaurant angesagt ist: preiswert, gut und reichlich! Auch das Klimahaus ist noch in guter Erinnerung: Dass man in ein paar Stunden verschiedene Gegen-

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den der Erde durchquert und die dort jeweils aktuellen Temperaturen am eigenen Leibe verspürt, grenzt schon an ein Wunder: draußen Hochsommer, drinnen Arktis. Wem es dennoch warm ist, der kann sich sogar noch in die Kältekammer begeben, was die Wittekindshofer – vorsichtshalber ausgestattet mit warmen Jacken – auch ausprobieren. Das ewige Eis um den nachgebauten Nordpol und die Hitze in der ebenfalls künstlichen Wüste – diese Gegensätze bleiben im Gedächtnis!

Zu einem gelungenen Urlaub zählt liebevoll zubereitetes Essen.

Auf keinen Fall vergessen werden darf die Hafenrundfahrt mit dem Schiff. Das gehört dazu, wenn man Urlaub an der Nordsee-Küste macht. Und dann kommen die Urlaubserinnerungen an einen ganz besonderen Punkt: Es wird darüber nachgedacht, was man versäumt hat in Burhave – was man versäumt hat, wenn man statt in den Zoo zum Shoppen gegangen ist. Oder weil der Wagen für die fest geplante Kutschfahrt gerade defekt

war. Klar, es gab auch einen ‚spitze Fahrradverleih’, und so konnte Sara Kleymann unter Beweis stellen, dass sie tatsächlich Fahrrad fahren kann. Aber was ist ein Fahrrad schon, gemessen an einer ausgefallenen Kutschfahrt? Oliver Kehse und Tamara Klenner wollen diese versäumte Attraktion auf jeden Fall nachholen! Warum eigentlich nicht? Irgendwie zeichnet sich die Frage ab, ob man nicht noch mal nach Burhave fahren könnte, um das Versäumte nachzuholen. Schließlich ist ja eine Woche Urlaub an der Nordsee wirklich nicht viel! „Das kann ich mir gut vorstellen“, sagen auch Helga Schletter und Ingrid Peitzmeier. Die anderen stimmen zu. ‚Nie mehr Burhave!’ hat keiner gesagt. Es war einfach eine schöne Woche, die 15 Bewohnerinnen und Bewohner sowie drei Mitarbeitende dort verlebt haben. Und warum dann nicht noch mal dorthin fahren? Wenn daraus nichts werden sollte, bleiben immer noch hunderte von Erinnerungsfotos mit Schnappschüssen, die Urlauber so gerne machen, um ihre schönste Jahreszeit in den Alltag hinüberzuretten. Ja, so ein Urlaub ist schon eine schöne Sache für alle, sowohl für die Bewohnerinnen und Bewohner als auch für die Mitarbeitenden der Diakonischen Stiftung Wittekindshof!


Spenden

Jeder ist ein Fundraiser! Ideen, Fortschritte und gemeinsame Ziele Jedes Mal auf dem Weg zum neuen Förderschulgebäude bin ich überrascht, wie schnell die Arbeiten vorangehen. Für einen Baulaien wie mich ist es stets ein kleines Wunder, wie viele Arbeiter dem Haus ein Gesicht geben, so dass es schon bald für den eigentlichen Zweck zur Verfügung steht. Viele Freunde, Angehörige und Förderer der Diakonischen Stiftung Wittekindshof spenden regelmäßig für Projekte, die ihnen – wie beispielsweise das neue Schulgebäude – ans Herz gewachsen sind. Und wir versuchen unser Bestes, um mit ihnen in Verbindung zu bleiben und über die Fortschritte der ausgewählten Projekte zu informieren. Einsatz, der sich lohnt Die größte Motivation zum Spenden zum Beispiel für den Schul-

neubau sind aber die Schülerinnen und Schüler selbst. Sie zeigen mit ihrer Vorfreude auf den Gesichtern, warum sich ein Einsatz für das große Vorhaben lohnt. Die Vorstellung davon, dass das neue Haus mit vielen Kindern und Jugendlichen belebt wird, erschafft schöne Bilder und Empfindungen in den Köpfen von Freunden und Förderern. Aber nicht nur große Bauvorhaben benötigen Mithilfe. Es sind gerade die kleinen Projekte, die im Alltag der Klientinnen und Klienten besondere Bedeutung haben. Und doch können sie nur erfolgreich umgesetzt werden, wenn es eine bestimmte Anzahl von Unterstützern, Mitstreitern, Spendern und Förderern gibt. Und damit kommt jeder ins Spiel, der gerne helfen möchte. Alter und

Spendengröße sind dabei nachgeordnet. Was zählt ist Engagement und die Entscheidung mithelfen zu wollen. Dorothea Elges, eine Kollegin aus der Kinderheimat in Bünde, setzt sich aktiv dafür ein, dass genügend Spenden zusammenkommen, um ein integratives Weihnachtsmusical zu realisieren, auf das sich vor Ort schon alle freuen. Sie läuft mit beim Köln-Marathon und lässt sich ihre gelaufenen Kilometer von Unterstützern finanzieren. Über die Spendenaktionsplattform Helpedia (www.helpedia.de) teilt sie dies ihren Freunden mit, so dass diese mit einer kleinen Spende die Kinder bei diesem Vorhaben unterstützen. Projekte zum Geburtstag Engagement steckt an und begeistert viele. Jeder kann etwas tun, um Projekte der Diakonischen Stiftung Wittekindshof zu fördern. Egal, ob zum Geburtstag, einer Veranstaltung oder einfach nur so. Haben Sie auch eine Idee? Lassen Sie sich zum Beispiel auf www.helpedia.de/organisationen/wittekindshof inspirieren oder kontaktieren Sie uns. Denn: jeder ist ein Fundraiser! Auch Sie!

Maik Meid Ist es nicht schön, wenn Menschen sich freuen? Dabei ist es gar nicht so schwer, anderen Freude zu bereiten.

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Sport / Zivildienst

„Eine echte Turniermannschaft!“

Wittekindshofer Werkstätten bei Deutscher Fußballmeisterschaft Die Fußballmannschaft der Wittekindshofer Werkstätten kann am 20. bis 23. September erstmals an der Deutschen Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen teilnehmen. Ausgetragen wird dieses Endrunden-Turnier an der Sportschule in Duisburg-Wedau. Qualifiziert haben sich die Wittekindshofer bei einem Aufeinandertreffen der zwölf besten Mannschaften Nordrhein-Westfalens in Essen. „Gegen den amtierenden Deutschen Meister, die Mannschaft aus den Recklinghäuser Werkstätten, haben wir zweimal verloren. Im entscheidenden Halbfinale aber 3:1 gewonnen“, freut sich Trainer Dieter Spier.

Turniermannschaft entwickelt hat. Sie konnte ihre Leistungen von Spiel zu Spiel steigern“, so Dieter Spier. Im Finale setzten sich die Kicker aus Bad Oeynhausen gegen die Mannschaft Westfalenfleiß aus Münster mit 2:0 durch.

Die Fußballmannschaft der Wittekindshofer Werkstätten hat das NRW Auswahlturnier zur Deutschen Meisterschaft gewonnen.

Der Ausgang des Auswahlturniers zur Deutschen Meisterschaft sei bis zuletzt offen gewesen: „Die Mannschaft der Wittekindshofer Werkstätten konnte das Rennen machen, weil sie sich als echte

Ob die Erfolgsgeschichte im September in Duisburg-Wedau fortgesetzt werden kann, müssen die Spieler im bundesweiten Vergleich beweisen. In der Vorrunde müssen sie sich in einer der vier Gruppen, in denen jeweils vier Mannschaften spielen, im Modus „Jeder gegen Jeden“ durchsetzen. In der Platzierungsrunde folgen vier weitere 15Minuten Spiele auf dem Kleinfeld mit fliegendem Wechsel bei sechs Feldspielern und einem Torwart.

Nur wenige Zivildienstleistende Personalleiter lehnt Pflichtjahr ab Die Diskussion um die Aussetzung des Wehrdienstes und die daraus resultierenden Folgen für den Zivildienst werden in Martin Fels der Diakonischen Stiftung Wittekindshof mit Gelassenheit beobachtet. „Unter rund 2.700 Mitarbeitenden haben wir nur 25 Zivildienststellen in der Gesamtstif-

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tung zwischen Rahden und Herne. Schon seit Jahren sind viele Stellen oft nicht besetzt“, erklärt Martin Fels, Ressortleiter Personal und Recht. Da alle Zivildienstleistenden in der direkten Betreuung und Unterstützung von Menschen mit Behinderung eingesetzt werden, gibt es im Wittekindshof grundsätzlich nur Zivildienstleistende, die sich selbst auf eine solche Stelle beworben haben. Der Einsatz von Zivildienstleistenden wurde bereits zuvor durch die Ver-

kürzung der Dienstzeit erschwert, da es behinderten Menschen nicht zugemutet werden kann, dass sie sich nach wenigen Monaten immer wieder auf neue Personen einstellen. „Das ist immer mit Beziehungsabbrüchen verbunden, die für alle Beteiligten belastend sind“, so Fels. Ein soziales Pflichtjahr für alle lehnt er ab: „Man kann niemanden zwingen, sich einfühlsam auf Menschen mit Behinderung einzulassen.“


Veranstaltungen

„Let‘s Dance“

Heiße Rhythmen im Espelkamper Bürgerhaus Der Moderator war begeistert: Auch Temperaturen von fast 40 Grad hatten Hunderte von Besucherinnen und Besucher nicht davon abhalten können, zur integrativen Disko „Let‘s Dance“ ins Bürgerhaus nach Espelkamp zu kommen. Weniger als beim letzten Mal zwar, aber der Stimmung tat das keinen Abbruch. Die Tanzfläche war stets gut gefüllt und schon die erste Gesangseinlage von Moderator Mirko Heinze wurde mit reichlich Applaus und begeisterten Zugaberufen bedacht. Rollstühle, Rollatoren oder andere Gehhilfen waren kein Hinderungsgrund für die Tänzerinnen und Tänzer vom Teenie- bis ins Seniorenalter. Verliebte Pärchen bevölkerten die Tanzfläche ebenso wie kreative Einzeltänzer oder Paare, die schon Zuhause geübt hatten. Der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt. Jeder fand seine Form zum Tanzen – egal ob auf vier Rädern oder beiden Beinen. Andere genossen es, einfach dabei zu sein und die dröhnenden Bässe zu hören und zu spüren. Auch das Musik-Team Haldem traf mit seinen Pop-Hits, Oldies und aktuellen Partysongs den Musikgeschmack des bunt gemischten Publikums. Natürlich fehlten die Songs der Fußball-WM nicht. Auch ohne Poldi, Schweinsteiger und Youngstar Thomas Müller kochte dabei die Stimmung und die gefühlte Temperatur stieg noch einmal deutlich. Zwei Verschnaufpausen boten die Showeinlagen. Zu sanften Walzerklängen drehten die Tänzerinnen

und Tänzer der Behinderten-TanzSport-Gemeinschaft Lübbecke Pirouetten und bewiesen, dass man zum Tanzen keine Füße braucht. Die zweite Showeinlage eröffnete das Hüffer Spektaculum aus dem Wohnhaus der Lebenshilfe Lübbecke in Bünde farbenfroh mit bunten Tüchern und einer brennenden Fackel, mit der ein Feuertopf entzündet wurde. Die mittelalterliche Gauklergruppe erntete viel Applaus für ihre Feuerspucker, einer Jonglage mit brennenden Keulen und den an zwei Ketten durch die Luft gewirbelten Feuerbällen. In Espelkamp willkommen Landrat Dr. Ralf Niermann, der für die zweite integrative Disko die Schirmherrschaft übernommen hatte, war begeistert von der Stimmung und der großen Schar

unterschiedlicher Menschen, die trotz tropischer Temperaturen ausgelassen und friedlich tanzten und feierten. Auch Espelkamps Bürgermeister Heinrich Vieker ließ es sich nicht nehmen, die Gäste zu begrüßen: „Es wäre schön, wenn sich die integrative Disko im Bürgerhaus zu einer Traditionsveranstaltung entwickeln würde. In Espelkamp sind Sie willkommen!“ Die integrative Disko „Let’s Dance“ für Menschen mit und ohne Behinderung fand zum zweiten Mal im Bürgerhaus Espelkamp statt. Veranstalter waren die Sozialträger: Ludwig-Steil-Hof, Die Diakonie Lübbecke, Lebenshilfe Lübbecke und Minden sowie die Diakonische Stiftung Wittekindshof. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Bürgerhausverein Espelkamp.

Zuschauen und Mitmachen begeisterten gleichermaßen: Bei der 2. integrativen Disco im Espelkamper Bürgerhaus gehörten Aufführungen des Hüffer Spektaculums und der Lübbecker Behinderten-Tanz-Sport-Gemeinschaft zu den Höhepunkten.

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Evangelisches Berufskolleg

Erfolge in gefragten Berufen

Jetzt auch Kooperation mit der Fachhochschule Osnabrück Schon vorm Examen „ausgebucht“ Im Rahmen einer Feierstunde mit Zeugnisübergabe verabschiedete Uwe Vogelpohl 19 Erzieherinnen und Erzieher sowie 22 Absolventinnen und Absolventen der Heilerziehungspflegeausbildung aus dem Unterricht am Evangelischen Berufskolleg. Viele von ihnen erreichten aufgrund ihres Notendurchschnitts die Fachhochschulreife. Praktische Berufserfahrung hatten die Kollegiatinnen und Kollegiaten während dreijähriger Ausbildungen in verschiedenen Arbeitsfeldern der Diakonischen Stiftung Wittekindshof, aber auch in benachbarten Einrichtungen wie der Stiftung EbenEzer, der Jugendhilfe Schweicheln, den Ledder Werkstätten oder dem Offenen Ganztageskindergarten in Blasheim gesammelt. Uwe Vogelpohl, Leiter des Berufskollegs, bestätigte den Absolventen, dass sie als Fachkräfte zu einer umworbenen Berufsgruppe gehören und in nahezu allen sozialpädagogischen Handlungsfeldern tätig werden können. Dementsprechend konnte er darauf hinweisen, dass alle Absolventen bereits Arbeitsangebote für die Zeit nach dem Anschluss der Ausbildung vorliegen hatten: „Insbesondere die Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger waren bereits einige Wochen vor ihrem Examen ausgebucht“.

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Da in vielen Bereichen neben Fachkräften mit dreijähriger Ausbildung auch Mitarbeitende mit erweiterten Kenntnissen und einem Studienabschluss gesucht werden, hat das Evangelische Berufskolleg Wittekindshof im Mai eine Vereinbarung über eine Kooperation mit der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Fachhochschule Osnabrück unterzeichnet. Durch Absprachen über Ausbildungsinhalte und die verwendete Literatur sei eine Anerkennung von Wittekindshofer Ausbildungsleistungen im Bachelorstudiengang Elementarpädagogik der Fachhochschule möglich. Darüber hinaus schätzt Uwe Vogelpohl den Austausch: „Absolventen des Berufskollegs bringen viel Praxiserfahrung in den Studiengang und unser Kollegium profitiert von den jährlichen Treffen mit Vertretern der Fachhochschule, bei dem wir Anregungen aus der aktuellen Forschung bekommen.“ Zugang aus unterschiedlichen Lebenssituationen Am Evangelischen Berufskolleg Wittekindshof in Bad Oeynhausen haben außerdem 38 Frauen und Männer erfolgreich den zweijährigen Bildungsgang Heilerziehungshilfe absolviert. Damit haben sie eine Qualifikation, mit der sie in verschiedensten Bereichen der Behindertenhilfe arbeiten können. In der Klasse der jungen Berufseinsteigerinnen

und Berufseinsteiger haben alle auch die Fachoberschulreife erlangt. In einer zweiten Klasse absolvierten Frauen und Männer, die bereits eine andere Berufsausbildung abgeschlossen haben und über zum Teil langjährige Berufserfahrung verfügen, berufsbegleitend die staatlich geprüfte Heilerziehungshilfeausbildung. Unter ihnen befanden sich 11 Mitarbeitende aus Werkstätten für behinderte Menschen der Evangelischen Stiftung Eben-Ezer, des Diakonischen Werkes Minden, der Lebenshilfe Herford und der integ gGmbH, die gleichzeitig die Ausbildung als geprüfte Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung erfolgreich beenden konnten. Besondere Hochachtung sprach der Leiter des Berufskollegs, Uwe Vogelpohl, denjenigen aus, die durch die Ausbildung nach der Familienphase den Wiedereinstieg ins Berufsleben gefunden haben oder die sich hinsichtlich ihres Arbeitsplatzes oder des Berufsfeldes, in dem sie oft jahrelang tätig waren, verändert haben. Sein Respekt gelte auch denjenigen, die neben der Ausbildung und der beruflichen Praxis eine Familie unterstützt, Kinder oder Angehörige versorgt haben oder andere private Belastungen tragen mussten.


Evangelisches Berufskolleg

Erfolgreiche Heilerziehungshelferinnen und -helfer: Sie können in fast allen Bereichen der Behindertenhilfe arbeiten.

Am Evangelischen Berufskolleg Wittekindshof haben 41 Frauen und Männer die Heilerziehungspflegeausbildung bzw. die Ausbildung als Erzieherin und Erzieher erfolgreich abgeschlossen.

Erfolgreiche Abschlüsse am Berufskolleg Die Ausbildung als staatlich geprüfte Heilerziehungshelferinnen und -helfer abgeschlossen und die Fachoberschulreife erlangt haben: Angela Cassone, Desiree Eggert, Kevin-Aleksandr Schröder (Bad Oeynhausen), Sonja Streiberger (Enger), Katrina Pürsten (Espelkamp), Jennifer Majcher (Herford), Christina Gieseking und Niklas Niedermeier (Hille), Dirk Kikenberg (Kirchlengern), Olga Töws (Minden), Daniel Altvater (Porta Westfalica), Nicole Timpe (Porta Westfalica), Sarah Kristin Ritsche (Stolzenau), Nadine Ebbinghaus (Verl), Astrid Brauner, Stefanie Krömker und Miriam Möhle (Vlotho).

Die staatlich anerkannte Ausbildung als Erzieherin oder Erzieher haben erfolgreich abgeschlossen: Anne Außmann, Britta Gerdschwager, Svenja Gerdschwager, Silke Jekubczik, Florian Mlodoch, Nico Wysocki (Bad Oeynhausen), Jessica Schmidt (Bad Salzuflen), Gesa Birkemeyer (Bielefeld), Johann Reimer (Herford), Sandra Burmester, Kurt Droste, Katy Gordalla, Annika Otling (Hille), Franziska Schläger (Hüllhorst), Susanne Bläsi (Kirchlengern), Daniela Klemm (Löhne), Daniela Palsbröker (Lübbecke), Georgina Laura Steinfeldt (Minden) und Nicol Heitkamp (Rahden).

Die Heilerziehungshilfeausbildung nach einem Berufswechsel haben abgeschlossen: Anja Kütemeier, Sabine Neumann, Heike Schröder (Bad Oeynhausen), Sabine Klüter (Bünde), Martina Engelsmeier, Inke Hellmich (Espelkamp), Ilona Holländer (Herford), Marlies Hein (Hiddenhausen), Petra Schmieder (Löhne), Melanie Wellpott (Lübbecke) und Maria Neufeld (Minden); zusätzlich den Abschluss als geprüfte Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung erlangt haben: Elfriede Kim (Bad Driburg), Frank Depping (Bad Salzuflen), Heinrich Kröker (Espelkamp), Volker Fromme (Kalletal), Michael Jan Fabiszak (Lemgo), Katja Rosengart (Löhne), Till Zimmer (Petershagen), Klaus Schulze (Spenge), Jörg Vogel (Vlotho), Ulrich Hesterberg (Warmsen) sowie ohne Heilerziehungshilfeausbildung Diakonin Monika Grimm (Bad Oeynhausen).

Die staatlich anerkannte Heilerziehungspflegeausbildung haben erfolgreich beendet: Stefan Benker (Ahaus), Mandy Hartung, Lilli Krist (Bad Oeynhausen), Marina Janzer (Espelkamp), Anastasia Friesen (Hille), Janine Studholme (Hüllhorst), Lene Kämpf (Ibbenbüren), Frank Schnittger (Lemgo), Silvia Flörke, Faton Shala, Sophie Zurheide (Löhne), Tarek Moustakas (Lübbecke), Katrin Bock, Anastasia Kozlova, Jaana Schulz (Minden), Verena Sieveke (Oerlinghausen), Magdalena Jurczok (Petershagen), Tatjana Airich (Porta Westfalica), Swenja Immohr (Rahden), Nadine Berks, Katharina Plöger (Vlotho).

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Mitarbeitervertretung

Gesamtvertretung konstituiert

Mitarbeitervertretungen Gronau, Hamm-Warendorf und Herne gewählt Wie im Mitarbeitervertretungsgesetz vorgesehen wurde im Anschluss an insgesamt vier (Teil-)Wahlen eine Gesamtmitarbeitervertretung für alle Bereiche der Diakonischen Stiftung Wittekindshof gebildet. Der Gesamtvertretung gehören Vertreterinnen und Vertreter der MAV’en der Ost-Region (Campus, Kreise Minden-Lübbecke und Herford), der West-Region (MAV Gronau), der Region Hamm-Warendorf sowie der Region Herne an. Nachdem wir in der „Durchblick“Ausgabe 2/2010 die Wahlergebnisse der Ost-Region vorgestellt hatten, hier die Resultate der drei weiteren Wahlen: MAV Gronau In Gronau wurde Dietmar Schaaf erneut zum 1. Vorsitzenden der MAV Gronau gewählt. Er ist zur Ausführung dieses Amtes mit einer halben Stelle (0,5 VB) freigestelllt. Renate Robert und Christel Opitz übernehmen als 2. bzw 3. Vorsitzende dessen Stellvertretung. Ferner gehören der MAV Gronau an: Uwe Feierabend, Ute Niehoff, Kerstin Brockmann, Anette Witt, Gerhard Roters und Alfred Olde groote Beverborg. MAV Hamm-Warendorf Für die Region Hamm-Warendorf wurde Lioba Hirschberg (Sulkshe-

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ge-Hamm) zur Vorsitzenden und Bahar Karaköse (AUW-Warendorf) zu ihrer Stellvertretung gewählt. Monika Hubert, ebenfalls Sulkshege-Hamm, ist das dritte Mitglied der MAV Hamm-Warendorf. MAV Herne Zum Vorsitzenden der MAV Herne wurde Wolfgang Wien gewählt; Stellvertreterin ist Simone Hoffmann. Sandra Koch gehört als Schriftführerin ebenfalls zur MAV in der Region Herne. Gesamtmitarbeitervertretung Der Gesamtmitarbeitervertretung der DSW stehen Dieter Thormann (Region Ost; Bad OeynhausenVolmerdingsen) als Vorsitzender und Dietmar Schaaf (Region West; Gronau) als sein Stellvertreter vor. Weitere stimmberechtigte Mitglieder sind Wolfgang Wien (MAV Herne) und Lioba Hirschberg (MAV Hamm-Warendorf). Die Kolleginnen Ursula Eversen (Region Ost) und Renate Robert (Region West) sind als beratende Mitglieder tätig. Wirtschaftsausschuss Im Wirtschaftsausschuss vertreten Bahar Karaköse (MAV Hamm-Warendorf) und Wolfgang Wien (MAVHerne) die Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Gesamtmitarbeitervertretung ist zuständig für die Aufgaben, die

Kolleginnen und Kollegen aus mehreren oder allen Regionen betreffen. Ferner übernimmt die Gesamtmitarbeitervertretung die Aufgaben einer Mitarbeitervertretung, sofern in einer Region weder eine MAV amtiert noch ein Wahlvorstand vorhanden sind. Auch Dienstvereinbarungen, die allen Kolleginnen und Kollegen der Diakonischen Stiftung zu gute kommen, werden vom Vorsitzenden stellvertretend für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unterzeichnet. Bei fortschreitender Regionalisierung an Orten außerhalb des Gründungsgeländes und der CampusRegion wird künftig der Arbeit der Gesamtmitarbeitervertretung ein höherer Stellenwert zukommen, als in der Vergangenheit. MAV Ost Eine erste Veränderung hat sich in der MAV der Ost-Region ergeben: Andreas Korff, der für die MAVArbeit mit halber Stelle freigestellt wurde und das Amt des 1. Schriftführers übernommen hatte, ist aus persönlichen Gründen aus seinen MAV-Aufgaben ausgeschieden und hat sein Mandat zur Verfügung gestellt. Helmut Janz, MAV Region Ost


Personalia

Personalia In der letzten Ausgabe haben wir in der Rubrik „Personalia“ leider ein Bild vertauscht. Die Person, die wir in der gedruckten Version als Jörg Schreiber benannt hatten, ist in Wirklichkeit Cordt Seifert. Entschuldigung für das Versehen! Damit nun nichts endgültig durcheinander gerät, die entsprechenden Personalmeldungen mit den korrekten Fotos: Bankbetriebswirt Cordt Seifert (33) hat im April die Verantwortung für die Organisation und Abwicklung von Cordt Seifert Finanz- und Investitionsmaßnahmen übernommen. Zu den Aufgaben des gelernten Bankkaufmanns zählen Beantragungen von Fördergeldern und Erstellung von Verwendungsnachweisen für Bauvorhaben. Vor seinem Eintritt in die Diakonische Stiftung war er als Bankangestellter und selbstständiger Baufinanzierungsberater tätig. Seifert ist Mitarbeiter in der Abteilung Finanzen und Controlling.

Ebenfalls zu dieser Abteilung gehört Jörg Schreiber (36). Seit Ende 2009 hat er als Controller den ImmobilienbeJörg Schreiber stand im Blick. In Abstimmung mit der Abteilung Bau- und Immobilienservice ist er etwa für die Einführung eines Mietmanagements und die Kostenverfolgung bei Baumaßnahmen verantwortlich. Schreiber hat eine duale Ausbildung zum Betriebswirt absolviert und dabei an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Bielefeld studiert. Zuletzt war er bei einem Unternehmen der Entsorgungswirtschaft als Controller für den Bereich Osteuropa verantwortlich.

Sabrina Kleimeier

Seit 15. Juli 2010 arbeitet Sabrina Kleimeier im Sektretariat des Kaufmännischen Vorstandes und Ressort-

Verstorbene In der Bewohnerschaft der Diakonischen Stiftung Wittekindshof verstarben:

Aus dem Kreis der Mitarbeiterschaft bzw. der ehemaligen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verstarben:

20.05.2010 04.07.2010 17.07.2010 29.07.2010 31.07.2010

13.06.2010 Gerda Kirchner, Morgenstern 10.08.2010 Helga Heemeier, Ulenburg

Walter Ramsauer Franz Lietmeyer Ulrich Riswick Günter Roch Willi Hahnefeld

leiters Wirtschaft und Finanzen, Dieter Hakenberg, tätig. Sie hat dort Nicole Burmeister abgelöst, die in Mutterschutz und Elternzeit verabschiedet wurde. Sabrina Kleimeier, geboren in Löhne, ist gelernte Industriekauffrau und war dort zuletzt bei einem mittelständischen Automobilzulie-ferer tätig. Nach fast 35-jähriger Zugehörigkeit zur Diakonischen Stiftung Wittekindshof wurde Diakon Karl-Heinz Edler in die Karl-Heinz Edler Ruhephase der Altersteilzeit verabschiedet und vor allem für sein ehrenamtliches Tun mit dem Goldenen Kronenkreuz der Diakonie ausgezeichnet. Der gebürtige Volmerdingsener hatte Polsterer und Dekorateur gelernt ehe er 1976 in die Diakonische Stiftung wechselte. 1981 schloss er die Ausbildung zum Diakon erfolgreich ab. Seit Ende 1984 war er als Leiter des Hauses Hauptstraße tätig. Während seiner letzten sechs aktiven Berufsjahre hatte er das Amt des stellvertretenden Leiters des Geschäftsbereiches SoLe (Selbstbestimmte offene Lebensräume) inne und organisierte und begleitete als Stabsstelleninhaber zahlreiche Umzüge von Bewohnerinnen und Bewohnern der Diakonischen Stiftung in dezentrale unterstützte Wohnformen.

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Blindtext

Impressum Durchblick, Leben und Arbeiten im Wittekindshof, Zeitschrift der Diakonischen Stiftung Wittekindshof Herausgeber: Pfarrer Prof. Dr. Dierk Starnitzke, Theologischer Vorstand (v.i.S.d.P.) Redaktion: Klaus Schuhmacher Zur Kirche 2, 32549 Bad Oeynhausen Tel.: (0 57 34) 61-11 30 Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 06.11.2010 Fotos: Anke Marholdt: S. 1, 7, 9, 10, 14, 15, 17, 19 Maik Meid: Titel, S. 13 Pönnighaus Photography: S. 3 Privat: S. 8, 11, 12, 14 Klaus Schuhmacher: S. 1, 19 Texte: Die nicht namentlich gekennzeichneten Texte wurden erstellt von Anke Marholdt, Pressesprecherin, sowie Klaus Schuhmacher und Ella Buresch. Auswahl und Redaktion: Klaus Schuhmacher Satz und Layout: amadeo Marketing & Design Druck: Druckerei + Verlag, Kurt Eilbracht GmbH & Co. KG, Löhne Versand: Wittekindshofer Werkstätten, Bad Oeynhausen Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck auch auszugsweise nur mit Genehmigung der Redaktion. Spendenkonto: Kto.: 12 22 00 BLZ: 494 900 70 Volksbank Bad Oeynhausen-Herford eG

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