WR-Mitgliedermagazin - Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein Ausgabe 02-2012

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Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein

Ausgabe Juli 2012

Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik! Internet – Wachstumstreiber des 21. Jahrhunderts

Seiten 6-9

■ Wolfgang Bosbach MdB: Im Netz ist nichts erlaubt, was im richtigen Leben verboten ist Seiten 10-11 ■ Minister Dr. Peter Ramsauer: Bürgerprotest und knappe Kassen

Seiten 16-17

■ Schleswig-Holstein nach der Wahl: Wirtschaftsrat analysiert Koalitionsvertrag

Seiten 48-49

copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG



Editorial

Internet – Wachstumstreiber des 21. Jahrhunderts

Matthias Leutke Landesvorsitzender

W

er in Hamburg auf dem Jungfernstieg spazieren geht, kann von seinen Geschäftspartnern, seinem Bankberater oder einem Sachbearbeiter des Finanzamts gesehen werden. Ebenso sichtbar sind wir, wenn wir im Internet unsere Urlaubsfotos einstellen, unsere Vorlieben mitteilen, Kommentare abgeben oder einfach nur einkaufen gehen. Im Internet werde „blankgezogen als gebe es kein Morgen mehr“ hat Wolfgang Bosbach MdB beobachtet. Bekämen Bürger aber unverlangt den Katalog einer Baumschule zugesandt, würden sie sich sofort empört an ihren Abgeordneten im Bundestag wenden. Es ist erstaunlich, welche Unterschiede zwischen dem virtuellen Raum und der realen Welt gemacht werden. „Im Netz ist nichts erlaubt, was im richtigen Leben verboten ist“ haben

wir deshalb den Bericht über Bosbachs Vortrag zur Vorratsdatenspeicherung überschrieben. Moderne Netzpolitik dürfe nicht nur warnen, sondern müsse auch werben, mahnt Katharina Wolff MdHB. Die Teilhabe im Netz, der Fortschritt und auch die Netzpolitik seien lebendig und finden längst statt. „Wir können uns jetzt nur noch entscheiden, ob wir dabei sein wollen oder nicht. Ansonsten läuft es einfach nur ohne uns.“ „Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik!“ fordert eine bundesweite Kampagne des Wirtschaftsrates. Wir dürfen dieses Thema keinesfalls einer Partei überlassen, die das Urheberrecht aushebeln will und sich für ein Mindesteinkommen einsetzt. Über 9.500 IT-Unternehmen haben ihren Sitz in Hamburg. Zusammen mit anderen Branchen können sie vom Trend der Vernetzung profitieren. Ein weiterer wichtiger Bereich: das CloudComputing. Thomas Stoek, Mitglied des Hauptvorstandes des Branchenverbandes BITKOM, berichtete auf unserem POLITISCHEN FRÜHSTÜCK über die Chancen, die der Wachstumstreiber ITK der Hansestadt bietet. Einer der größeren Player der digitalen Branche ist unser Mitglied, die Xing AG. Dr. Stefan Groß-Selbeck, Vorsitzender des Vorstandes, zeigt in einem Beitrag die Chancen von Netzwerken für die Zukunft auf.

Natürlich haben wir uns in den vergangenen Monaten auch mit anderen wichtigen Themen beschäftigt: Minister Dr. Peter Ramsauer erläuterte Vorhaben in der Verkehrspolitik. Erck Rickmers MdHB zeigte die Perspektiven der Schifffahrt auf. Im Rahmen unserer neuen Reihe WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT waren wir zu Gast bei der Firma E-Collection. Bei BMW informierten wir uns über die Zukunft der Mobilität und die Vattenfall Europe Distribution gewährte Einblicke in die Netzwarte. Wir bedanken uns bei unseren Gastgebern und freuen uns auf weitere spannende Abende „vor Ort“, die für das zweite Halbjahr bereits in Planung sind. Nach der Sommerpause begrüßen wir u.a. den früheren Bayerischen Ministerpräsidenten, Dr. Edmund Stoiber, seit 2007 ehrenamtlicher Leiter der EUArbeitsgruppe zum Bürokratieabbau. Ich wünsche Ihnen einen schönen, erholsamen Sommer.

Ihr Matthias Leutke Landesvorsitzender Hamburg

Ergebnisse der Mitgliederversammlung Mit der Kooptation von vier weiteren Mitgliedern ist der Ende März von der Mitgliederversammlung gewählte Landesvorstand komplett. Auf der Mitgliederversammlung im März wurde ich als Landesvorsitzender bestätigt. Ich danke Ihnen für das erneute Vertrauen. Ebenfalls bestätigt wurden die bisherigen Mitglieder des Landesvorstandes: Harald Boberg (Bankhaus Lampe), Gunther Bonz (Eurogate GmbH & Co. KgaA, KG), Albert Darboven (J. J. Darboven GmbH & Co. KG), Prof. Dr. Jörg F. Debatin (amedes Holding AG), Katharina von Ehren (Katharina von Ehren International Tree Broker

GmbH), Marcus Vitt (Donner & Reuschel AG), Michael Westhagemann (Siemens AG) und Tjark H. Woydt (Maritime Consultant). In den Landesvorstand kooptiert wurden: Peter Kronenberg (Imtech Deutschland GmbH & Co.KG), Dr. Andreas Mattner (ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG), Dirk Ulrich Naumann zu Grünberg (Naumann zu Grünberg & Partner Rechtsanwälte & Steuerberater) und Dr. Hanno Stöcker (ASTARE Service GmbH). Landesgeschäftsführer ist Conrad Seiffert. Herzlich danke ich den Mitgliedern des Landesvorstandes für die geleistete Arbeit. Wir alle freuen uns, die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen. Ihr Matthias Leutke

Ausgabe Juli 2012 | Landesverband Hamburg

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INHALT

Internet – Wachstumstreiber des 21. Jahrhunderts

@ „Jette in den Wolken“ Welche Vorteile Hamburg aus dem Cloud-Computing ziehen kann

Beitrag von Dr. Stefan Groß-Selbeck zu Gast: Minister Dr. Peter Ramsauer

Netzwerke schaffen Zukunftsstrukturen Im Netz ist nichts erlaubt, was im richtigen Leben verboten ist

Von Hamburg nach Asien – droht dem Schifffahrtsstandort eine Abwanderung?

Bürgerprotest und knappe Kassen

zu Gast: Wolfgang Bosbach MdB

zu Gast: Erck Rickmers MdHB 1

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Titelthema

Veranstaltungen

Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik! Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Im Netz ist nichts erlaubt, was im richtigen Leben verboten ist mit Wolfgang Bosbach MdB . . . . . 10-11

Deutlich mehr Schatten als Licht Wirtschaftsrat analysiert Koalitionsvertrag . . . . . . . . . . . . . . 48-49

Jette in den Wolken Vorteile des Cloud-Computing mit Thomas Stoek . . . . . . . . . . . . . . . 12-13

Landesmitgliederversammlung: Die europäische Perspektive Werte – Politik – Wirtschaft . . . . . . . 50

Bürgerprotest und knappe Kassen mit Minister Dr. Peter Ramsauer . .16-17

Sektion Herzogtum Lauenburg: Worauf es jetzt ankommt! . . . . . . . . 51

Von Hamburg nach Asien – droht dem Schifffahrtsstandort eine Abwanderung? mit Erck Rickmers MdHB . . . . . . . . 18-19

Sektion Segeberg: Cyber-Angriffe auf deutsches Know-how . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

Netzwerke schaffen Zukunftsstrukturen Gastbeitrag von Dr. Stefan Groß-Selbeck . . . . . . . 7-8 Was ist moderne Netzpolitik? Kommentar von Katharina Wolff MdHB . . . . . . . . . 9

Editorials Hamburg: Matthias Leutke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Schleswig-Holstein: Dr. Philipp Murmann . . . . . . . . . . 48-49

Der Strompreis zwischen Markt und Politik mit Dr. Tobias Paulun . . . . . . . . . . . 22-23 Ein Jahr Scholz – Zählt das Erreichte oder reicht das Erzählte? mit Dietrich Wersich MdHB . . . . . .32-33 Im Spannungsfeld zwischen Gewinn und Gewissen mit Bischöfin Kirsten Fehrs . . . . . . 36-37

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Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein | Ausgabe Juli 2012

Sektion Kiel: Vom traditionellen Stadtwerk zum Stadtwerk 2.0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Podiumsdiskussion: Energiewende im Kreis Steinburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56-57 Sektion Kiel: Das neue Geschäftsmodell der HSH Nordbank AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59


WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT:

Thema: Energiewende Seiten 55-58

Die europäische Perspektive Werte – Politik – Wirtschaft E-Mobilität – BMW Niederlassung Hamburg

Vom traditionellen Stadtwerk zum Stadtwerk 2.0

Seiten 24-25

Vor ihrer Kaperfahrt in den Landtag: den Piraten auf den Zahn gefühlt

Landesmitgliederversammlung mit Ehrengast Dr. Hans-Gert Pöttering MdEP

Deutlich mehr Schatten als Licht Wirtschaftsrat analysiert Koalitionsvertrag 32

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Vor ihrer Kaperfahrt in den Landtag: den Piraten auf den Zahn gefühlt . . . . . . . . . . . . . . . . . 60-61 Sektion Lübeck: Wachstumsmarkt Kreuzfahrt . .62-63 Zweite Nordeuropäische E-mobil-Rallye . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

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Rubriken

Wirtschaftstag Berlin 2012: Mein Besuch des Parlamentarischen Abends in Berlin von Erwin Heimberger . . . . . . . . . . 14-15

Veranstaltungsvorschau Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . .66

...im Übrigen Infos aus der Landesgeschäftsstelle Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . 66

Junger Wirtschaftsrat Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 JOUR FIXE für Mitglieder Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40-41 Zwischenruf von Ludolf von Löwenstern . . . . . . . . 39 Neue Mitglieder in den Landesverbänden . . . . . . . . . . 44

Besichtigung des JadeWeserPorts . 20

Erneuerbare Energien – sind sie die Zukunft? E-COLLECTiON . . . . . . . . . . . . . . . . . 28-29

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Wirtschaftsrat Intern

Wirtschaftsrat vor Ort

E-Mobilität BMW Niederlassung Hamburg . . 24-25

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Landesfachkommissionen ITK Informationsund Telekommunikationstechnologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Energiewirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

Warum ich Mitglied im Wirtschaftsrat bin . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

Die Brisanz der Energiewende Vattenfall Europe Distribution . . . . . 30 Mehr als schöner wohnen Hotel Atlantic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

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Schwerpunkt – Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik

Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik! Von 2010 bis 2016 wird sich die InternetWirtschaft der G-20-Staaten nahezu verdoppeln. Die weltweite Zahl der Nutzer wird in diesem Zeitraum um eine weitere Milliarde auf dann drei Milliarden Menschen steigen. Die in Deutschland ansässigen Unternehmen sind bei dieser Entwicklung dabei. Doch wir könnten besser sein. Nach einer Untersuchung der Boston Consulting Group liegt der Anteil der Internetökonomie am Bruttoinlandsprodukt mit drei Prozent deutlich unter dem Anteil in den G-20 Staaten mit 4,1 Prozent. Auch die 27 Länder der EU liegen im Schnitt mit einem Anteil von 3,8 Prozent über Deutschland. Der Wirtschaftsrat ist überzeugt: Für die Bundesregie-

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rung muss Netzpolitik Wirtschaftspolitik sein. Nur so lässt sich die volle Wachstumskraft des Internets realisieren. „Die besten Ansätze helfen nicht, wenn wir in Deutschland keine gleichen Wettbewerbsbedingungen vorfinden, die für alle Unternehmen gelten“, stellt unser Mitglied Dr. Stefan Groß-Selbeck fest. Wir haben den Vorsitzenden des Vorstandes der Xing AG gebeten, uns die Situation aus seiner Perspektive zu schildern. Moderne Netzpolitik darf nicht nur warnen, sondern muss auch werben, unterstreicht die Bürgerschaftsabgeordnete Katharina Wolff in ihrem Kommentar. Die junge CDU-Politikerin warnt ihre Fraktion davor, sich nur mit

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den Gefahren zu beschäftigen und dabei die Chancen, die dieses Medium bietet, außer Acht zu lassen. CA

Über die bundesweite Kampagne „Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik“ informieren der gleichnamige Flyer und die Broschüre „Wachstumstreiber Internet“, die Sie in der Landesgeschäftsstelle erhalten. Mehr zum Thema Netz- und Medienpolitik finden Sie auf unserer Webseite www.wirtschaftsrat.de unter „Themen“.


Netzwerke schaffen Zukunftsstrukturen Die Zukunft ist in der Gegenwart angekommen. Lange wurde davon geredet, dass das Internet unser Leben revolutionieren wird. Doch das Internet und die digitalen Medien haben bereits jetzt praktisch alle Lebensbereiche nachhaltig und dauerhaft durchdrungen. Wir befinden Dr. Stefan Groß-Selbeck Vorstandsvorsitzender XING AG

uns mitten in einem dynamischen Prozess gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen.

Dr. Stefan Groß-Selbeck (45) ist seit Januar 2009 Vorstandsvorsitzender der XING AG.

Diese Entwicklungen können wir deutlich bei der Generation der Kinder und Jugendlichen erkennen, die wie selbstverständlich mit digitalen Medien umgehen. Nach einer Studie des Branchenverbands Bitkom nutzen 98 Prozent der 10- bis 18-Jährigen das Internet. Aber bereits die Mehrheit der 13- bis 15-Jährigen geht mindestens einmal am Tag ins Internet (71 Prozent). In der Altersgruppe 16 bis 18 Jahre steigt dieser Anteil sogar auf 88 Prozent. Sie chatten, surfen, bloggen oder recherchieren für Hausaufgaben. Freizeit findet im Internet statt. In Schulen werden interaktive Tafeln eingesetzt, auf denen man schreiben, aber auch digitale Medien über Computer abbilden und kombinieren kann. In Universitäten lassen Professoren ihre Studenten weltweit über Livestream an ihren Vorlesungen teilhaben; das gesammelte Wissen der Menschheit kann theoretisch über das Internet in beinahe jedem Winkel der Erde aufgerufen werden. Im Alltag können wir jederzeit über internetfähige Smartphones mobil und unterwegs ins Internet, uns informieren und kommunizieren. Damit verändert sich nicht nur die Art, wie wir privat miteinander umgehen, sondern es

Er ist verantwortlich für den kontinuierlichen Ausbau des beruflichen Netzwerks, die Erschließung zusätzlicher Geschäftsfelder und die stetige Verbesserung des Serviceangebotes für die Mitglieder. Vor seinem Wechsel zur XING AG war Dr. Stefan Groß-Selbeck Vorsitzender der Geschäftsführung von eBay Deutschland. Unter seiner Führung entwickelte sich Deutschland zum größten und wichtigsten eBay-Markt außerhalb der USA. Zuvor war er bei der ProSiebenSat1 Media AG als Geschäftsführer der Bereiche Marken und Finanzen tätig, davor von 1997 bis 2000 als Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group in München. Dr. Stefan Groß-Selbeck studierte Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft an den Universitäten Freiburg, Lausanne, Montpellier und Köln. Im Jahr 1996 erlangte er den Titel des Master of Business Administration (MBA) am INSEAD in Fontainebleau, Frankreich.

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2008 2009 2010 2011

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Mitglieder in Mio.

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Umsatz in Mio. Euro

Entwicklung der XING-Mitgliederzahlen und des Umsatzes der XING AG

2008 2009 2010 2011 Quelle: XING AG

wandeln sich auch die Arbeitswelt und die Arbeitsumgebung. Mit Laptops, Tablets und Smartphones können Arbeitnehmer von überall mobil arbeiten. Es eröffnen sich neue Perspektiven für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Nach Meinung von Experten sind in mittelständischen Unternehmen über 60 Prozent der Mitarbeiter „Mobile Workers“. Die Mitarbeiter werden zu mobilen Botschaftern ihrer Unternehmen und Firmen. Neue technische Möglichkeiten der kollaborativen Arbeit kombiniert mit neuen Denkansätzen schaffen neue Formen der Beteiligung und der Teilhabe. Das Internet demokratisiert immer mehr auch politische und gesellschaftliche Strukturen. Hierbei spielen soziale Netzwerke, insbesondere auch die professionellen Netzwerke, eine bedeutende Rolle. Sie machen klassische Netzwerke, die in früheren Zeiten Eliten vorbehalten waren, für alle zugänglich. Sie sind im Begriff, die Geschäftswelt ähnlich stark zu verändern, wie die Revolution des Einzelhandels durch das Internet in den vergangenen Jahren. Soziale Netzwerke werden damit zu einem Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Durch Innovationen und weitreichende Entwicklungen schaffen sie neue Arbeitsfelder und ermöglichen neue Perspektiven. Schon heute entstehen durch professionelle Netzwerke in Deutschland tausende von Arbeitsplätzen. Allein die XING AG ist am Standort Hamburg Arbeitgeber von mehr als 450 Menschen. Mehr als 5,5 Millionen Nutzer profitieren von den Möglichkeiten modernen Netzwerkens und tauschen Know-how aus. Jedes vierte Mitglied hat bereits

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Schwerpunkt – Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik

ein Jobangebot über die Plattform erhalten. Andere organisieren über Internetanbieter ihre freiberufliche Tätigkeit, akquirieren Aufträge und stellen Teams zusammen. So bieten die Plattformen zahlreichen Berufsgruppen die Möglichkeit, von der Vernetzung im Internet wirtschaftlich zu profitieren und wiederum Arbeitsplätze zu schaffen oder zu vermitteln. Gleichzeitig wird im Bereich des Arbeitsmarktes beispielweise eine hervorragende Übersicht geschaffen, wo offene Stellen zu finden sind und Arbeitgebern und Arbeitnehmern die Möglichkeit gegeben, miteinander in Kontakt zu treten und aufeinander zuzugehen. Erhöhte Transparenz und Effizienz sind das Ergebnis. Mit diesen Entwicklungen schaffen Netzwerke Zukunftsstrukturen und tragen als Teil der IT- und Internetbranche zur Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland bei. Jedoch: Die besten Ansätze helfen nicht, wenn wir in Deutschland keine gleichen Wettbewerbsbedingungen vorfinden, die für alle Unternehmen gelten. Dies gilt ins-

besondere für den Bereich des Datenschutzes. Hier bestehen unterschiedliche Ausgangsvoraussetzungen, da beispielsweise soziale Netzwerke aus den USA ihren Sitz in Irland wählen und in der Folge deutsches Datenschutzrecht für nicht anwendbar erklären. Wir müssen dafür sorgen, dass alle Marktteilnehmer hierzulande in einem fairen und gleichen Wettbewerb, einem sogenannten „level-playing-field“, agieren können. Denn Daten sind ein Wirtschaftsgut. Sie sind in wachsendem Maße Grundlage für völlig neue Produkte und Dienstleistungen. Hier ist es gemeinsame Aufgabe der Wirtschaft und der Politik, für Vertrauen beim Verbraucher und für gleiche Wettbewerbsbedingungen zu sorgen. Staat und Unternehmen ziehen hier übrigens am gleichen Strang: Denn Unternehmen, die nicht das Vertrauen ihrer Kunden genießen, haben keinen Bestand. Insofern ist Vertrauen nicht nur ein Wettbewerbsfaktor, sondern zugleich auch die Basis dafür, dass durch Netzwerke spannende, moderne Zukunftsstrukturen für den Wirt-

ggf. Anzeige

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schaftsstandort Deutschland entstehen können. Ich sehe einen weiteren Ansatz für die nachhaltige Stärkung des Wirtschaftsstandorts in der Schaffung von Wirtschaftsclustern. In regionalen Zusammenschlüssen ergeben sich Synergieeffekte. Dadurch können IT-Unternehmen ihre Produktivität steigern, durch zentriertes Wissen größere Innovationen möglich machen und neue Geschäfts- und Finanzierungsformen entwickeln. Diese Dynamik schafft regionale Wettbewerbsvorteile. Diese ersten erfolgversprechenden Ansätze sehen wir derzeit am Beispiel Berlin: Dort treffen junge, global agierende Kreative und Unternehmen auf Investoren, die an neue Ideen glauben und ihnen mit Risikokapital den Rücken stärken. So ist in den vergangenen Jahren eine bunte Start-up-Szene entstanden. Die hier entstehenden Innovationen wirken weit über die Region hinaus. So können wir nicht nur die Gegenwart, sondern auch gerade die Zukunft für uns gestalten. Dr. Stefan Groß-Selbeck


Kommentar

Was ist moderne Netzpolitik? Der Erfolg der Piraten bei den letzten Landtagswahlen hat gezeigt, dass das Thema Netzpolitik längst keine Randerscheinung mehr ist, sondern mittlerweile fester Bestandteil der Politik.

Zur Netzpolitik gehört mehr als nur die Teilhabe von Bürgern an politischen Entscheidungen oder die Transparenz im Internet. Netzpolitik besteht zu einem großen Teil auch aus Standortpolitik. Die digitale Wirtschaft trägt mittlerweile nicht nur einen erheblichen Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei, sondern schafft täglich neue Arbeitsplätze. In Hamburg arbeiten allein in der Games-Branche mehr als 3.000 Menschen, wenn man Agenturen, Start-ups und Medienhäuser dazu zählt, sind es mehr als 23.000. Aus wirtschafts- und standortpolitischer Sicht ist die Ansiedelung solcher Unternehmen für eine Medienmetropole wie Hamburg also von großer Bedeutung. Wir haben zwar schon einige große Firmen wie Google, Xing und Facebook von Hamburg begeistern können, allerdings liegen wir immer noch deutlich hinter Berlin zurück. Der Hamburger Senat hätte z.B. mehr tun können und müssen, um die Branchengröße Twitter vom Standort Hamburg zu überzeugen. Auch im Bereich Venture Capital ist Deutschland noch im Aufbau. Wir liegen bei den Investitionen in diesem Bereich unter dem europäischen Durchschnitt von 0,03 Prozent gemessen am BIP (ca. 400 Mio. Euro ). Im Vergleich dazu: In den USA wurden 2009 15,4 Mrd. US Dollar Venture Capital eingesammelt. Zudem müssen die bürokratisch immer noch recht hohen Hürden bei der Unternehmensgründung abgebaut werden, und es muss für Jungunternehmer leichter werden, auch an öffentliche Fördergelder heranzukommen (die zudem noch aufgestockt werden müssten). Ich bin der Auffassung, dass moderne Netzpolitik nicht nur warnen darf, sondern auch mal werben muss. Werben für einfachere Wege demokratischer Teilhabe. Es nützt nichts, sich

darüber zu beklagen, dass zunehmend mehr Menschen kein Interesse mehr an Politik haben, wenn man nicht auch bereit ist, andere Formen der Beteiligung zu finden. Netzpolitik wirkt somit in fast alle Politikbereiche hinein und ist damit ein echtes Querschnittsthema. Es strahlt z.B. in das Ressort „Inneres“ hinein, in dem die Vorratsdatenspeicherung eine große Rolle spielt. Selbst wenn ich persönlich dafür bin, dass auch im Netz in einigen Teilen eine Anonymität genauso gegeben sein muss wie „auf der Straße“, ist es dennoch wichtig, dass der Staat Zugriffsmöglichkeiten hat, wenn Unrecht begangen wird. Schade ist, dass die Vorratsdatenspeicherung häufig nicht als das verstanden wird, was sie eigentlich ist: ein simples Mittel, um Unrecht zu bekämpfen und keine Überwachung aller, die alle unter Generalverdacht stellt. Die Netzpolitik strahlt aber genauso in den Bereich Bildungspolitik, in die der natürliche Umgang, aber vor allem der richtige Umgang mit dem Internet geschult werden sollte. Es nützt meines Erachtens nichts, über Datenschutz zu sprechen, so lange Menschen (insbesondere Jugendliche) freiwillig ihr halbes Leben ins Netz stellen wollen. Den richtigen Umgang mit Facebook zu vermitteln, ist aus meiner Sicht wichtiger, als dort einfach vieles zu verbieten. Wir brauchen eine Netzpolitik, die keine Verbote aufstellt, die Brücken baut und keine Gräben aufreißt. Das Netz ist längst kein eigener Kosmos mehr, sondern gehört zu unserem täglichen Leben. Wir sollten diesem Thema also lieber Zeit widmen, indem wir die inhaltlichen Punkte umsetzen, unseren Standort Deutschland und auch Hamburg stärken, anstatt immer wieder darüber zu diskutieren, ob die Teilhabe im Netz nun gut oder schlecht ist.

Katharina Wolff MdHB Geboren am 30.11.1983 in Hamburg 2003 Abitur am Wilhelm Gymnasium in Hamburg 2006 Eintritt in die JU/CDU Harvestehude/Rotherbaum 2009 Abschluss des rechtswissenschaftlichen Studiums als Dipl. Juristin Seit 2010 Geschäftsführende Gesellschafterin der Personalberatung Premium Consultants GmbH Seit 2011 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und sozialpolitische Sprecherin der CDU Fraktion Seit 2012 Geschäftsführende Gesellschafterin des Ernährungs – Startups Impuls-Diät GmbH

Meiner Fraktion habe ich letztens etwas gesagt, womit aber auch jeder andere gut beraten ist, wenn es bedacht wird: „Die Teilhabe im Netz, der Fortschritt und auch die Netzpolitik sind lebendig und finden längst statt. Wir können uns jetzt nur noch entscheiden, ob wir dabei sein wollen oder nicht. Ansonsten läuft es einfach nur ohne uns.“ Katharina Wolff MdHB CDU Wahlkreisabgeordnete Harvestehude/Rotherbaum/ Hoheluft-West

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Community / Netzwerke 48 % (Profil ausgefüllt: ca. 24 Mio. angemeldet: ca. 30 Mio.)

Singlebörse

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private Homepage

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berufliche Website Blog Sonstige

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Im Netz ist nichts erlaubt, was im richtigen Leben verboten ist Das Internet sei kein rechtsfreier Raum. Es werde jedoch zunehmend zum „rechtsverfolgungsfreien Raum“, so die Befürchtung des Vorsitzenden des Innenausschusses des Deutschen Bundestages. Anhand von zahlreichen Beispielen hob Wolfgang Bosbach beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK die Bedeutung der Vorratsdatenspeicherung für die praktische Arbeit von Polizei und Staatsanwaltschaften hervor.

Könne ein Bürger sein Recht nicht mehr durchsetzen – durch Schmerzensgeld oder Schadenersatz – sei das Recht im Kern entwertet. Das sei immer dort der Fall, wo Polizei und Staatsanwaltschaften über keine Grundlage für die Aufklärung einer Straftat verfügten. Während es bei einem Raubüberfall Augenzeugen und Spuren gebe, sei die Sicherung von Beweismaterial im Internet ungleich schwerer. „Beim Pishing im Netz habe ich nur diese elektronischen Spuren und sonst nichts. Ich habe keine Fingerabdrücke, keine Fußspuren, keine DNA, keine Zeugen, keine Urkunde. Wenn die Spur noch da ist, habe ich einen Ermittlungsansatz, ist die Spur weg, ist das das Ende.“ Hier setzt die sogenannte Vorratsdatenspeicherung an. Wenn Computer

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oder Mobiltelefone benutzt werden, entstehen Verbindungsdaten. Diese sollen gesichert und für Fahndungsund Ermittlungszwecke herangezogen werden.

Wolfgang Bosbach MdB: setzt sich für die Vorratsdatenspeicherung zur Abwehr von Gefahren ein

„Im Kern geht es um die Sicherung elektronischer Beweise, sogenannter flüchtiger Beweise, die auch nicht mehr rekonstruierbar sind. Das ist die eigentliche Kernfrage, die politisch, auch gesellschaftspolitisch, beantwortet werden muss.“ Das Vorhaben ist umstritten, die Bezeichnung unglücklich. „Vorratsdatenspeicherung“ erweckt den Eindruck, der Staat horte Unmengen von Daten, auf die er bei Bedarf zurückgreifen kann.

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Tatsächlich sollen die Daten bei den privaten Anbietern verbleiben und nur unter strengen Auflagen abrufbar sein. Wie eng der Rahmen für die Behörden gesteckt ist, zeigt sich für Bosbach an der Praxis der akustischen Wohnraumüberwachung. Vor ihrer Einführung als „Großer Lauschangriff“ kritisiert, greife der Staat heute in kaum mehr als drei Fällen jährlich auf diese Ermittlungsform zurück. Einer dieser Fälle war die Überwachung der sogenannten

Quelle: BITKOM, Februar 2011

POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 15. Mai


Sauerland-Gruppe, einer deutschen Zelle der terroristischen Vereinigung Islamische Jihad-Union, die auch Kontakte zu Al Kaida unterhielt.

„Richtig ist, im Netz ist nichts erlaubt, was im richtigen Leben verboten ist. Das Netz ist auch kein rechtsfreier Raum, aber es wird zu einem rechtsverfolgungsfreien Raum.“ Eine gesetzliche Regelung zur Speicherung von Telekommunikationsdaten steht noch aus. Der Bundestag hatte dem damaligen Innenminister Schily eine gesetzliche Regelung verweigert. Schily ging den Weg über die Europäische Union. Diese erließ 2006 eine Richtlinie. Es oblag der schwarz-roten Bundesregierung, sie in nationales Recht umzusetzen. 2007 verabschiedete diese ein Gesetz, gegen das Kritiker, darunter auch Sabine LeutheusserSchnarrenberger, vor dem Bundesverfassungsgericht klagten. Das Urteil fiel wenige Monate, nachdem LeutheusserSchnarrenberger Justizministerin geworden war. Das Gericht erklärte die Vorratsdatenspeicherung für prinzipiell zulässig, verwarf jedoch das Gesetz in Teilen als verfassungsrechtlich bedenklich.

„Eigentlich müsste die Justizministerin an der Spitze der Rechtstreue stehen und als erste für die Umsetzung kämpfen; denn wenn wir von den Bürgerinnen und Bürgern verlangen, dass sie geltendes Recht beachten, dann müssen wir Politiker mit gutem Beispiel vorangehen.“ Die unterschiedlichen Auffassungen in der Koalition haben sich inzwischen zu einem ernsthaften Konflikt entwickelt. Während die Ministerin durch die Vorratsdatenspeicherung die Bürgerrechte gefährdet sieht, drängen Innenpolitiker wie Bosbach darauf, dass Deutschland seinen europäischen Verpflichtungen nachkommt. Die von der Europäischen Kommission gesetzte Frist ist verstrichen, es drohen Strafzahlungen

in Millionenhöhe. Bosbach rechnet mit 86.000 Euro täglich. Gerade zur Aufklärung terroristischer Netzwerke sei die Beweissicherung elektronischer Daten von herausragender Bedeutung, so Bosbach: „Hier geht es nicht um Schwarzfahrer oder Hühnerdiebe, sondern hier geht es um schwere Straftaten“. Kritiker wehren sich dagegen, dass Daten ohne Anlass gespeichert werden. Im Falle der Zulassung eines Autos sei genau dies der Fall, sagt Bosbach, der die Argumentation als „schräg“ empfindet: „Unter welchem Tatverdacht stehe ich hier? Wieso muss ich ein Nummernschild haben? Wieso muss ich mich als Halter dieses Kraftfahrzeuges öffentlich offenbaren? Welcher Tat verdächtigen sie mich? Ich habe keine Unfallflucht begangen. Ich kann ja auch keine begehen, weil ich gar kein Auto habe.“

„Der Schutz der persönlichen Daten spielt aus guten Gründen eine überragende Rolle. Und schon sind wir mitten in dieser Widersprüchlichkeit. Im Internet – nicht nur bei Facebook – da wird blankgezogen als gebe es kein Morgen mehr.“ Doch was für Autofahrer normal ist, gilt nicht für die Nutzer von Datenautobahnen. Die IP-Adresse, mit der man den Computer identifizieren kann, der mit dem Netz verbunden ist, darf nicht gespeichert werden. Zudem ist ein Großteil dieser Adressen dynamisch, d.h. er wird nur für die Dauer einer Internetverbindung zugewiesen. Im Straßenverkehr käme das ständig wechselnden Kennzeichen gleich. Kein Zweifel, die Vorratsdatenspeicherung ist ein Eingriff in die Privatsphäre. Verzichte der Staat darauf, müsse der Bürger jedoch wissen: „Tausende kommen straflos davon, in jedem Jahr“. Ebenso müsse klar sein, dass Opfer auf ihrem Schaden sitzen blieben, Urheber ihre Rechte nicht durchsetzen könnten. Kritiker der Vorratsdatenspeicherung müssten den Mut haben, offen zu sagen: „Es gibt einen rechtsfreien Raum“. CA

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POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 19. Juni

Jette in den Wolken Welche Vorteile Hamburg aus dem Cloud-Computing ziehen kann „Zitroon, Zitroon!“ mit diesem Ausruf pries Henriette Müller, genannt Zitronenjette, Ende des 19. Jahrhunderts auf den Straßen die gelben Südfrüchte an. Wie Zitronen müssen IT-Unternehmen heute die Arbeitsplätze in ihren Unternehmen anbieten. In Hamburg könne er sofort 60 Fachkräfte einstellen, berichtet Thomas Stoek, Mitglied des Vorstandes der QSC AG und des Hauptvorstandes des Branchenverbandes BITKOM e.V.. Den Bedarf der Branche in der Hansestadt schätzt er auf bis zu 4.000. In seinem Vortrag ging Stoek auf die Chancen ein, die der Wachstumstreiber ITK Hamburg bietet. „Wir müssen ungeheure Anstrengungen unternehmen, um die Attraktivität als Arbeitgeber in unserer Branche, die ja unheimlich schnelllebig ist, hochzuhalten und die besten Talente zu bekommen“, schildert Stoek die größte Herausforderung der Branche. Nach einer aktuellen Studie des BITKOM bleiben derzeit in Deutschland 38.000 Stellen unbesetzt. Nicht nur der Mittelstand, auch die Deutsche Telekom muss Aufträge ablehnen, weil auf dem Arbeitsmarkt das notwendige Personal nicht zu bekommen ist. Früher habe das Gehalt an erster Stelle gestanden, für heutige Hochschulabgänger spielen andere Faktoren eine Rolle, etwa die Attraktivität des Arbeitsplatzes: „Wenn wir als IT-Anbieter den Mitarbeitern eine doch immer noch moderne, aber abgenutzte Bürolandschaft anbieten, können wir die neue Generation damit

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nicht hinter dem Ofen herlocken.“ Arbeitgeber müssten sich auf den Wandel in der Arbeitswelt einstellen. Aus Sicherheitsgründen lange undenkbar, gehört es heute in vielen Unternehmen zur Praxis, dass Mitarbeiter ihre eigenen Mobilgeräte mitbringen und damit auf den Unternehmensserver zugreifen (Bring Your Own Device). Auch die Nutzung des Internets und Sozialer Netzwerke wie Xing oder Facebook ist meist Standard. „Wenn wir als Unternehmen eine Sperre aufbauen, wird es uns nicht gelingen, die Talente an Bord zu bekommen“, meint Stoek, der sich selbst als eher konservativ bezeichnet.

Spanier als Retter für die Hamburger IT Eigentlich dürfte es in einer Stadt wie Hamburg nicht schwer fallen, Nachwuchskräfte zu finden. Weil die Be-

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Thomas Stoek Thomas Stoek (geb. 1964) studierte Elektrotechnik an der Technischen Universität Darmstadt. Der Diplom-Ingenieur absolvierte überdies eine MBAAusbildung des International Institute for Management Development in Lausanne, Schweiz. Stoek verfügt über mehr als 20 Jahre IT-Erfahrung in nationalen und internationalen Unternehmen, u.a. bei Guardian iT (SunGard) in London, Esker in Lyon sowie Zend Technologies, Tel Aviv. Im Rahmen von Unternehmensfinanzierungen hilft Stoek neuen und innovativen Unternehmungen der ITK Branche in der Gründungs- und Expansionsphase. In der Zeit von Januar 2010 bis März 2012 war Stoek im Vorstand der INFO AG, wobei er ab Juli 2011 den Vorsitz inne hatte. Zum 1. September 2011 wurde Thomas Stoek in den Vorstand der QSC AG berufen. Zudem ist Stoek Mitglied im Hauptvorstand des BITKOM e.V., Berlin.


werber ausbleiben, richtet Stoek sein Augenmerk inzwischen auf europäische Staaten wie Spanien, die unter einer hohen Arbeitslosenquote leiden, gleichzeitig aber über beachtliches Know-how verfügen.

Die Cloud: Regenmacher für die ausgedörrte Konjunktur Schließlich wird die Branche – wie schon in den vergangenen Jahren – der Wachstumsmotor in Deutschland sein. 2010 konnte der durch die Wirtschaftskrise verursachte Investitionsstau aufgeholt werden. Die Unternehmen rüs-

nen werden variable Kosten. Das ist gerade für kleinere und mittlere Unternehmen interessant. Sie müssen keine eigene IT-Abteilung mehr unterhalten, sondern können den auf ihren Bedarf zugeschnittenen Rundumservice zu einem monatlichen Festpreis erwerben. Mit der zunehmenden Auslagerung steigt der Kostendruck in der Branche. Gleichzeitig müssen die Infrastruktur angepasst und die entsprechenden Kapazitäten für Lagerung und Verarbeitung enormer Datenmengen bereitgestellt werden. Hier gibt es in Hamburg viel zu tun. In unterschiedlichen Gesprächen mit dem Senat hat Stoek

TREND: WACHSTUM Wachstum in % IT-Hardware

15 10 7,9 5,1

5

28.000

2010

Hardware-Entwickler

40 % 36 % 20 % 14 % Quelle: BITKOM

* jeweils September in Deutschland

2009

2010

2011

2012

burg Süd. Das Bundesdatenschutzgesetz schreibt vor, dass sensible Daten nicht ins Ausland verlagert werden dürfen. In der Regel legen Unternehmer auch großen Wert darauf, in der Nähe ihrer Daten zu sein. Einem Hamburger sei es einfach nicht zu vermitteln, seine Daten in ein Münchner Rechenzentrum auszulagern, so Stoek. Stärkung der Attraktivität des Standortes für IT-Fachkräfte und Ausbau der Investitionen in die Hochverfügbarkeits-Infrastruktur lauten daher

20.000 IT-Administratoren

2011

Quelle: BITKOM, EITO, IDC

84 %

IT-Berater

1,3

0

Gesuchte Jobprofile in der IT-Branche

Experten für Marketing u. Vertrieb

4,4 3,0 2,5

3,2 1,7

38.000 Softwareentwickler

IT-Services

20,6

20

STEIGENDER BEDARF AN IT-EXPERTEN Offene Stellen für IT-Experten*

Software

25

MEGA-TREND CLOUD COMPUTING Umsatz mit Cloud Computing in Deutschland 2011-2016 in Mrd. Euro

teten Server um und erneuerten ihre Computersysteme. Seit dem vergangenen Jahr rückt der Service in den Vordergrund. Dabei spielt die Schnelllebigkeit eine entscheidende Rolle: „Ich brauche keinen teuren Rechner, der in 12 Monaten schon wieder veraltet ist, wenn es gelingt, heute eine Dienstleistung zu kaufen, die ich dann bezahle, wenn ich sie benutze“. Was für die Strom- und Telefonkosten gilt, lässt sich auch auf die IT übertragen. Das sogenannte „Cloud-Computing“ verändert die Geschäftsmodelle. Über das Internet werden IT-Leistungen bedarfsgerecht und flexibel bereitgestellt und nach Nutzen abgerechnet. Das kann sowohl die Software betreffen als auch Plattformen für die Entwicklung und den Betrieb von Anwendungen. Selbst die Basis-Infrastruktur lässt sich in die Cloud verlagern. Damit vollzieht sich eine kleine Revolution: Das margenstarke Lizenzgeschäft der großen Software-Anbieter entfällt, aus Investitio-

18

17,1

16

.a. nt p oze r P 7 Ø3

14 12

14,0 10,9

10 7,9

8

2 0

B2B

7

6 4

10,7 8,9

5,3

B2C

4,7

3,6 1,9 1,7

3,2

3,9

5,1

2,3

2011

2012

2013

2014

2015

3

6,4

2016 Quelle: BITKOM

die hohe Bedeutung von Investitionen in leistungsfähige Breitbandnetze und hochmoderne, sichere Rechenzentren hervorgehoben. Das 5.000 qm große Rechenzentrum, das die Info AG in Hamburg betreibt, ist zu 90 Prozent ausgelastet. Von seinem einwandfreien Funktionieren hängen 65.000 Arbeitsplätze in der Metropolregion ab. Über die Schaltzentrale laufen die Geschäfte von Unternehmen wie Otto, Tchibo, dem Spiegel Verlag oder Ham-

die Aufgaben für Politik und Wirtschaft in Hamburg. Bislang steht die IT-Wirtschaft noch im Schatten der Branchen, denen die Hansestadt ihren Ruf verdankt. Unternehmer wie Thomas Stoek sehen großes Potential. Wir sollten ihren Wert für die Zukunft erkennen und ihnen die notwendige Aufmerksamkeit schenken. Die Zitronenjette, zu Lebzeiten Spott und Hohn ausgesetzt, wird heute als Hamburger Original verehrt. CA

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Wirtschaftstag Berlin 2012

Mein Besuch des Parlamentarischen Abends in Berlin Wie in jedem Jahr wurde am Vorabend der Bundesdelegiertenversammlung zu einem Parlamentarischen Abend eingeladen. Der Landesverband Bremen war in diesem Jahr Gastgeber für die Delegierten aus Schleswig Holstein, Niedersachsen, Hamburg und für die eigenen Mitglieder. Die Veranstaltung bot den Teilnehmern – etwa 100 Delegierte waren gekommen – wieder einmal die Möglichkeit, sich über Verbandsgrenzen hinaus kennen zu lernen, Kontakte zu knüpfen und eben wirklich zum Netzwerken. Man stellte sich spontan vor und fand meist über den Smalltalk hinaus Themen für einen anregenden Gedankenaustausch. Ganz in diesem Sinne hatte ich schon zu Beginn des Abends in den Herren Jens Werhahn und

Thomas Ludewigt Partner aus Niedersachsen. Später schlossen sich Gespräche mit Delegierten aus dem heimatlichen Hamburg und auch aus anderen Regionen an. Auch 2012 waren Mitglieder aus der Politik anwesend, was dem Abend einen weiteren interessanten Aspekt verlieh. Staatsminister Eckart von Klaeden MdB sprach über die Finanzsituation sowie die Probleme der Energiewende. Susanne Grobien MdBB,

Dr. Philipp Murmann, Astrid Hamker, Rita Mohr-Lüllmann MdBB, Imke Goller-Wilberg, Eckard von Klaeden MdB

Marcus Vitt und Karl-Josef Mondorf

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Landesverband Hamburg | Ausgabe Juli 2012

Jan-Dirk Sinning, Simone Niekammer und Peter Hoffie am Empfang

Geschäftsführerin des Landesverbands Bremen, lud anschließend zu einem Buffet, das keine Wünsche offen ließ. Ich kann abschließend nur sagen, dass der Parlamentarische Abend wirklich segensreich ist. Ich hatte Gelegenheit, viele verschiedene Gespräche zu führen und neue Kontakte herzustellen. Am Ende des Tages hatte ich das Gefühl, einen sehr schönen Abend verbracht zu haben, der mir sehr viel gegeben hat. Erwin Heimberger Verleger

Susanne Grobien MdBB und Geschäftsführerin des Landesverbandes Bremen

Nicole Lamotte, Sibylle Winther, Franca Reitzenstein und Imke Kuhmann


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Mittagsveranstaltung am 17. April

Bürgerprotest und knappe Kassen Bundesminister Dr. Peter Ramsauer über die Probleme, eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur zu schaffen Minister Ramsauer ist frustriert: „Kaum will man irgendwo etwas Konkretes beginnen, in dem Glauben, man tut etwas Gutes, kommen sofort wieder die Einwendungen“. Ob Y-Trasse oder Elbvertiefung, im ganzen Land treffen Infrastrukturprojekte auf Widerstand. „Sie glauben gar

Verkehrspolitik als Kraftakt: Minister Dr. Peter Ramsauer

nicht, mit was ich mich alles auseinandersetzen muss“, empört er sich auf der Mittagsveranstaltung des Landesverbandes im Hotel Atlantic. Für die Probleme der Obstbauern, die eine Versalzung ihrer Anbauflächen befürchteten, habe er ja noch Verständnis. Die absurdesten Einwendungen von Seiten der „ewigen Nein-Sager“, der „Ver-Sager des Fortschritts für unser Land“, bringen Ramsauer jedoch in Rage. Wie aber soll es weitergehen in einem Land, in dem ein Bahnhof zum Symbol des Widerstandes gegen die Staatsgewalt geworden ist? Ramsauer ist Politiker genug, um nicht in Resignation zu verfallen. Seine Antwort auf Stuttgart 21: das Planungsvereinheitlichungsgesetz. Mit ihm will die Bundes-

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regierung „die Öffentlichkeitsbeteiligung bei Großvorhaben verbessern“. Bislang, so Ramsauer, werde Bürgerbeteiligung gleichgesetzt mit denjenigen, die sich gegen ein Projekt aussprechen.

Die Position der schweigenden Mehrheit fließe nicht mit ein. Gemeinsam mit seinem Kollegen Bundesinnenminister Friedrich will Ramsauer das ändern: „Damit in einem Planungsprozess

Silke Lorenz und Hans-Werner Blöcker

Werner Gliem und Michael Krons

Landesverband Hamburg | Ausgabe Juli 2012


auch klar wird, wer Mehrheit ist und wer Minderheit ist und damit auch klar wird, dass diejenigen, die am lautesten schreien, noch lange keine Mehrheit sind“. Ziel ist das, was Ramsauer das Geißler’ische Postulat nennt: „Kürzere Planungszeiträume bei mehr Bürgerbeteiligung“. Es lohne sich, die Forderung des Schlichters umzusetzen. Spare man doch ein Vielfaches der Zeit und Kosten späterer Verfahren durch eine frühzeitige Beteiligung. Eine weitere Herausforderung, mit der Ramsauer zu kämpfen hat, ist die chronische Unterfinanzierung. Statt der zehn Milliarden Euro, die seinem Ministerium jedes Jahr für den Bau und Erhalt von Straßen, Schienen und Wasserwegen zufließen, würden mindestens 14 Milliarden benötigt. Baukostensteigerungen mindern den schmalen Etat jährlich um drei Prozent, dem Wert von 30 Kilometern Autobahn-Neubau. Bei seiner Suche nach Alternativen bläst dem Minister ebenfalls der Sturm der Entrüstung entgegen. Prominentester Kritiker ist der Bundesrechnungshof. Dessen Zweifel an der Wirtschaftlichkeit Öffentlich-Privater Partnerschaften (ÖPP) lässt Ramsauer nicht gelten: „Was viele dieser sogenannten angelernten Wirtschaftlichkeitsrechner schlicht und einfach nicht rechnen, ist die Tatsache, dass wir durch späteren Bau gewaltige volkswirtschaftliche Kosten verursachen“. Aus diesem Grund sieht Ramsauer in der Elbquerung im Zuge der A 20 durchaus ein naheliegendes ÖPPProjekt. Auch die Nutzerfinanzierung ist für Ramsauer kein Tabu. Ende letzten Jahres brachte er die PKW-Maut auf Autobahnen wieder ins Gespräch, denn:

„Wenn alle Türen zugemacht werden, dann muss man in irgendeine Richtung losmarschieren“. Das politische Geschäft kennt er gut genug, um auch aus einem Scheitern Kapital zu schlagen. Der Finanzminister beschwichtigte den CSU-Politiker, indem er dem Verkehrsressort eine zusätzliche Milliarde überwies. Diese ermöglichte unter anderem den dringend erforderlichen Baubeginn für die fünfte Schleuse des Nord-OstseeKanals in Brunsbüttel. Ramsauer will weiter um die notwendigen Mittel für den Ausbau und den Unterhalt der Verkehrswege kämpfen. Die PKW-Maut verwirft er nicht. Schließlich ist er sich sicher, dass so oder so ein paar Milliarden Euro zusammenkommen. Eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur sei elementare Voraussetzung für Deutschlands Wohlstand. Ramsauer rief daher dazu auf, die notwendige gesellschaftliche Diskussion zu führen. Selbst in ernstzunehmenden Kreisen werde die Behauptung aufge-

stellt, Importe könnten durch die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe ersetzt werden. „Das kann tun, wer will. Aber als Politiker trage ich Verantwortung nach dem Motto: Mobilität ermöglichen, statt verhindern. Das ist der Anspruch, den ich habe und an dem ich mich auch politisch messen lassen muss.“ Schließlich könne er den Hamburgern nicht verbieten, Joghurt aus Sterzing zu essen. Deutschland sei ein Land der Ideen und werde weltweit darum beneidet. Damit dürfe man sich nicht zufrieden geben, sondern müsse ebenso das Land der Verwirklichung, des Umsetzens bleiben. Das wiederum sei unmittelbar mit dem Bau und der Instandhaltung der Verkehrsinfrastruktur verbunden. „Wir sind gehalten, dafür zu sein und ‘Ja’ zu sagen, und jeder von Ihnen kann dazu einen Beitrag leisten, nicht nur der Bundesverkehrsminister.“ CA

Generalkonsulin Immi Patterson und Matthias Leutke

Michael Eggenschwiler und Markus Weinberg MdB

Minister Dr. Peter Ramsauer und Dr. Andreas Mattner

Quelle: BMVBS

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POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 2. April

BRZ-ANTEIL (BRUTTORAUMZAHL) IN % JAPAN 1 14,5 GRIECHENLAND 2 13,1 DEUTSCHLAND

ANZAHL DER SCHIFFE 3.680 3.145

9,4

3.748

CHINA 4 7,3

3.277

USA 5 4,2

1.014

NORWEGEN 6 3,5

1.428

SÜDKOREA 7 3,3

1.104

DÄNEMARK 8 2,9

881

HONGKONG 9 2,7

709

TAIWAN 10 2,4

659

SINGAPUR 11 2,2

836

ITALIEN 12 1,9

749

BERMUDA 13 1,8

249

KANADA 14 1,4

373

TÜRKEI 15 1,4 SONSTIGE

1.209

28,0

15.840

Quelle: Verband Deutscher Reeder (VDR) 2011

Von Hamburg nach Asien – droht dem Schifffahrtsstandort eine Abwanderung? Asien gewinnt in der Schifffahrt zunehmend an Bedeutung: Fast 95 Prozent der Weltproduktion im Schiffbau entfielen 2011 auf die drei Spitzenreiter China, Korea und Japan (Clarkson Reserach). Die deutsche Handelsflotte ist nach Japan die drittgrößte der Welt, gefolgt von China und Südkorea. Auch in der Finanzierung wird Asien eine größere Rolle spielen. 2010 lag der Anteil schiffsfinanzierender Banken am weltweiten Kreditportfolio bereits bei 15 Prozent (KPMG).

Dennoch sieht Erck Rickmers, Gründer der Reederei E.R. Schiffahrt, weniger die Konkurrenz aus Fernost als Bedrohung für den Standort Hamburg. Es sei vielmehr die Dualität von Schifffahrts- und Finanzkrise, mit der die Branche aktuell zu kämpfen habe. Was drohe, sei weniger eine Abwanderung nach Asien als „die Abwanderung zum Insolvenzverwalter“. Die Schifffahrt leidet unter den Überkapazitäten, die durch die „Investitionsexzesse“ entstanden sind. Aktuell seien fast 300 Schiffe mit insgesamt einer Million TEU beschäftigungslos. Ursache hierfür war die Politik des billigen Geldes während der Ära Greenspan. Die Folge: ein Verfall der Frachtraten. Massengutfrachter mit einer Kapazität von rund 180.000 Tonnen

18

(Capesize-Klasse), die im Sommer 2008 pro Tag Charterraten von rund 150.000 Dollar einbrachten, kosteten heute nur noch 4.800 Dollar. Die Verschlechterung der Ertragslage bringt die Reedereien zunehmend in Bedrängnis. Rickmers

„Ich glaube, dass sich unsere Welt in einem Veränderungsprozess befindet, der eine Dynamik hat, für die es in der Menschheitsgeschichte kein Beispiel gibt.“ nannte die Insolvenz der Korea Line, die Zahlungsunfähigkeit der japanischen Reederei Sanko und die Restrukturierung der chilenischen Compañía Sud Americana de Vapores (CSAV). Auch

Landesverband Hamburg | Ausgabe Juli 2011

Die Frachtraten sinken – Erck Rickmers MdHB beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK

Hapag-Lloyd musste Ende 2009 mit einer Bürgschaft von über einer Milliarde Euro gerettet werden. Das erneute Engagement der Stadt verteidigte Rickmers mit Hinweis auf die Gefahr, der Verkauf der Reederei an einen ausländischen Investor könne zu einer Verlagerung des Hauptsitzes und damit der Ladungsströme führen. Damit verbunden wären Umschlagsrückgänge für den Hamburger Hafen und der Verlust von Arbeitsplätzen. Problematisch für die deutsche Handelsflotte ist ihre Kleinteiligkeit: 400 Reeder betreuen rund 3.600 Schiffe. Neben großen Unternehmen wie Hapag und Hamburg Süd und mittleren wie Leonhardt & Blumenberg, gibt es viele Kleinstreedereien. Trotz höchstem Einsatz seien diese zunehmend


Kock

auf Fremdkapital angewiesen. Weil es ihnen schwer falle, im Bankengeschäft zu bestehen, würden sie die Krise wohl nicht überleben. Einige würden ihre Eigenständigkeit aufgeben, um ihre

„Schifffahrt war und ist seit jeher ein zyklisches Geschäft. Die Generationen unserer Eltern und Großeltern waren größeren Herausforderungen ausgesetzt als wir es jetzt sind.“ Wettbewerbsfähigkeit durch Zusammenschlüsse wiederherzustellen. So wurden die Reedereien des Hauses Komrowski nach dem Zusammenschluss mit Rickmers’ E.R. Schiffahrt Teil eines größeren Gebildes, der BlueStar-Gruppe. Selbst für größere Unternehmen ist die Kreditverknappung im Schifffahrtsbereich eine Herausforderung. Inzwischen sei sogar eine Beleihung auf der Basis des Schrottwertes eines Schif-

83

15

2 EUROPA

ASIEN

USA

Quelle: KPMG: Studie alternative Schiffsfinanzierung, 2012

Angaben in Prozent

Anteile der schiffsfinanzierenden Banken am weltweiten Kreditportfolio

fes schwierig. Schließlich sind die Banken selbst stark angeschlagen und müssen im hohen Maße Abschreibungen auf Staats-, Immobilien- und auch Schiffsfinanzierungen vornehmen. Hinzu kommt, dass die im Januar 2011 gegründete europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) bis Juni 2012 von den Banken eine Kernkapitalquote von mindestens neun Prozent verlangt. Mit Risiken behaftete Engagements werden daher abgebaut. Auch wenn sie prozyklisch wirke, d.h. die Krise noch verstärke, sei die Zurückhaltung der Banken eine wichtige Voraussetzung zur Gesundung des Marktes. Schiffe haben eine Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren, würden drei bis vier Jahre lang weniger gebaut, habe dies heilende Wirkung: „Die Wachstumsraten sind nach wie vor da. Die Weltbevölkerung wächst, der Welthandel wächst, die Globalisierung nimmt immer größere Formen an, wir haben neue Anforderungen an Sicherheit und Umweltverträglichkeit.“ Asien sei keine Bedrohung. „Im Gegenteil: Ohne China wäre ein dynamisches Wachstum gar nicht vorstellbar.“ Die Welt befinde sich in einem Veränderungsprozess, in dem sich die wirtschaftlichen Kräfte nach Osten verschieben. „Länder wie China, Vietnam, Indonesien, Malaysia, in etwas anderer Form auch Indien, streben mit ungeheurem Fleiß bis hin zur Selbstaufgabe nach Erfolg und Gewinnmaximierung.“ Hunderte Millionen junger Menschen mit einer immer besseren Ausbildung seien bereit, „extrem hart und entbehrungsreich zu arbeiten, um sich ein kleines Stück von dem Wohlstandskuchen abzuschneiden, der für uns alle selbstverständlich geworden ist“. In Deutschland werde man sich sehr anstrengen müssen, um dagegen zu halten. Um die Zukunft des Schifffahrtsstandortes Hamburg macht Rickmers sich dennoch keine Sorgen. Mit seinem Know-how und seinen Erfahrungen habe er beste Voraussetzungen. „Wir sollten keine Zukunftsangst haben, sondern sollten mehr die Chancen als die Risiken sehen und uns auf die damit einhergehenden Veränderungen aktiv einstellen. Dann werden auch wir – und das gilt für alle Branchen – langfristig erfolgreich sein.“ CA

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Wirtschaftsrat vor Ort am 18. April

Besichtigung des JadeWeserPort Gemeinsam mit den norddeutschen Landesverbänden Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern fand am 18. April 2012 eine Besichtigung des JadeWeserPort in Wilhelmshaven statt. Vor dem Hintergrund der Berichterstattung über die Mängel beim Bauwerk an der Spundwand, den sogenannten Schlosssprengungen, war der Zeitpunkt der Baustellenbesichtigung perfekt gewählt.

160 ha große Güterverkehrszentrum, die hinter dem Terminal liegende Logistikfläche, die sich guter Nachfrage erfreut. Die ersten vier Containerbrücken, die größten und modernsten der Welt, stehen bereits auf der Kaje, um möglichst Anfang Mai in den Probebetrieb zu gehen. Aufgrund der erheblichen Schäden in der Spundwand gibt es Fotos(2): JadeWeserPort

Die Veranstaltung stieß mit über 100 Teilnehmern auf großes Interesse und bei typisch norddeutschem Wetter, mit Sonne, Wolken und Wind, genossen die Mitglieder und Gäste des Wirtschaftsrates die Fahrt über den neuen Container-Terminal und die informativen Ausführungen von Dr. Jan Miller, Geschäftsführer der JadeWeserPort Logistics Zone GmbH & Co. KG. Miller vermarktet das

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Landesverband Hamburg | Ausgabe Juli 2012

Zweifel daran, dass der Terminal wie geplant ab 5. August 2012 von Eurogate in Betrieb genommen werden kann. Über die Schadenübernahme durch Bauherr oder Arbeitsgemeinschaft herrscht weiterhin Unklarheit, da noch nicht feststeht, wer für die Schäden verantwortlich ist. Dies wird Gerichte sicher noch jahrelang beschäftigen. Das Projekt JadeWeserPort ist für den gesamten Norden Deutschlands von herausragender Bedeutung. Ein Tiefwasserhafen an der Nordsee mit einer Kaje von 1,7 Kilometer Länge, der ampelfrei direkt von der Autobahn erreicht werden kann, ist schon eine kleine Sensation. Deshalb ist es besonders wichtig, dass der neue Superhafen nicht schon vor der Inbetriebnahme zerredet wird. Man darf ihn nicht auf einzelne Bundesländer beziehen, er ist als Angebot Deutschlands in Bezug auf europäische Konkurrenz in anderen Ländern, wie den Niederlanden, zu verstehen. Susanne Grobien MdBB Landesgeschäftsführerin Wirtschaftsrat Bremen


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POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 26. April

Der Strompreis zwischen Markt und Politik Zur Deckung des deutschen Strombedarfs durch Erneuerbare Energien steht das „Ob“ nicht mehr in Frage. Vielmehr geht es um das „Wie“ und darum, in welcher Weise Erneuerbare Energien in die bislang für konventionelle Kraftwerke entwickelte Versorgungsstruktur integriert werden können. Aus volkswirtschaftlicher Sicht spielen für Industrie und Verbraucher die Kosten der neuen Konzeption eine große Rolle. Matthias Leutke und Dr. Tobias Paulun, Direktor Strategy & Market Development, European Energy Exchange AG

1996 hatte die EU-Kommission eine Richtlinie erlassen, mit der die zuvor abgesicherten (Monopol-)Rechte der Regionalversorger aufgehoben und ein europäischer Binnenmarkt auch für Strom eingeführt wurde. In der Folgezeit entstanden in den Mitgliedsstaaten zahlreiche Strombörsen, an denen die Energie sowohl für den Spotmarkt (höchstens zwei Tage vor Lieferung) als auch langfristig (eine Woche bis ein Jahr) in Form von Derivaten gehandelt werden. Die Verbraucher erhielten zugleich das Recht, ihren Versorger kurzfristig zu wählen und zu wechseln. Die erstrebte Wettbewerbssituation zwischen den Erzeugern war damit hergestellt; eine Transparenz des Marktes ergab sich allerdings nur eingeschränkt. Nach wie vor bestehen einzelvertragliche Beziehungen zwischen

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Kontrahenten, sogenannte „OTC“-Verträge (Over the Counter). In Deutschland zentralisierte sich der Stromhandel, als sich im Jahr 2000 die beiden Strombörsen (in Leipzig und Frankfurt) zur European Energy Exchange AG (EEX) mit Sitz in Leipzig zusammen schlossen. 2007 gründete die EEX zusammen mit der französischen Powernext SA die EPEX SPOT SE mit Sitz in Paris, die Märkte für den kurzfristigen Stromhandel in Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz betreibt. Dort wird täglich um 12 Uhr der „Physical Electricity Index“ (Phelix) berechnet, der europaweit Maßstab und Referenzpreis für Stromlieferungen am Folgetag ist. Er basiert auf dem Preis, zu dem das höchste Volumen gehandelt wird und bestimmt für jede der nächsten 24 Stunden den Marktwert für Strom. Inzwischen nehmen über 200 Teilnehmer an dieser Stromauktion teil. Dadurch sowie durch die Handelsüberwachung der Börse wird sichergestellt,

Landesverband Hamburg | Ausgabe Juli 2012

dass der Marktpreis jeden Tag transparent und diskriminierungsfrei berechnet wird. Deutschland verbraucht jährlich knapp ein Fünftel des gesamteuropäischen Strombedarfs, regenerativ wird derzeit ein Anteil von 20 Prozent erzeugt. Dessen Förderung geschieht marktfern, beispielsweise durch fest-

Roland Kressel: „Wieviel Kernkraftwerkstrom importieren wir?“

Dr. Rainer Schubach Leiter der Landesfachkommission Energiewirtschaft


PR Energieeinsparung

gelegte Einspeisetarife und eine garantierte Vergütung des erzeugten Stroms, das heißt unabhängig von den zum jeweiligen Zeitpunkt benötigten Mengen. Die Einspeisung des Stroms erfolgt für den Erzeuger risikolos zu jedem Zeitpunkt und zu festgelegten Preisen. Diese werden durch eine Umlage, die das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festschreibt, vom Verbraucher subventioniert. Da zu erwarten ist, dass die EEG-Umlage mit weiter zunehmender Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energien ebenfalls weiter steigen wird, würden Marktmodelle, die zu einer Senkung der EEG-Umlage beitragen, die Akzeptanz des Fördersystems langfristig erhöhen. Andererseits könnten auch Speicher einen entscheidenden Fortschritt für die Marktnähe der Erneuerbaren Energien bedeuten. Derartige Technologien sind derzeit allerdings noch nicht im großtechnischen Maßstab verfügbar und erfordern hohe Investitionsbereitschaft. Hierfür sind stabile Rahmenbedingungen und ein langfristig tragfähiges, verlässliches Marktdesign eine entscheidende Voraussetzung. Der europäische Markt wird auch zukünftig einen großen Beitrag zur Effizienz der Stromversorgung leisten, indem er über den Marktpreis für elektrische Energie konventionelle Kraftwerke und Erzeugungstechnologien auf Basis Erneuerbarer Energien koordiniert, das heißt zeitnah steuert und damit die Bereitstellung „konservativer“ Energie mit der prognostizierten Erzeugung aus Erneuerbaren Energien abstimmt. He

Dr. Peter Ruland: „Brauchen wir bei kompletter Einspeisung von Erneuerbarer Energie überhaupt noch eine Strombörse?“

Das Netzwerk Energie einsparen – made in Hamburg Die Idee ist so einfach wie genial. Wenn sich die vorgeschlagene Energieeinsparung einstellt, zahlt das Unternehmen ein Honorar. Wenn nicht, dann nicht. Und die Idee hat sich inzwischen durchgesetzt. Immer mehr Interessengemeinschaften wie Innungen, Verbände und Händlervereinigungen haben Vertrauen in „Das Netzwerk“, dem Verbund der kleinen und mittelständischen Unternehmen mit Sitz im hit-Technopark Hamburg, das für sie Energieverbrauchsanalysen vornimmt und umsetzt.

„Schnell und einfach müssen unsere Tipps sein“, erkären Thorsten Schäperkötter und Thies Schomann, die beiden Geschäftsführenden Gesellschafter ihr Erfolgsmodell, „nach drei bis vier Jahren müssen sich die Investitionen für unsere Kunden amortisiert haben.“ Und eine Erfolgsgarantie geben sie obendrein: Denn erst aus den Einsparungen des ersten Jahres nach ihrer Arbeit sind eine Provison von 30 Prozent der Kostenersparnis fällig. Vor allem die Werkstätten und die Händler aus dem Automobilbereich nutzen die Kompetenz des Netzwerks. Unternehmen wie Daimler, Porsche, Audi, VW oder Toyota lassen sich die Beleuchtungskosten berechnen und auch die Energielieferverträge überprüfen und analysieren. „Ein Drittel aller Energiekosten werden falsch abgerechnet“, sagt Schäperkötter, der für die Firmen mit den Lieferanten nachverhandelt und Kosten einspart. Noch größeres Potenzial gibt es bei der gesamten Lichtplanung, wenn man bedenkt, dass ein einzelnes Autohaus rund 100.000 Euro für Strom und Heizung ausgibt. Allein die direkt von den

Herstellern bezogenen Leuchtmittel in Werkstätten, Büros und Außenanlagen zu günstigsten Einkaufspreisen ohne Zwischenhändler bringen den Netzwerk-Kunden erhebliche Einsparungen. Wie effektiv die Energie-Überprüfung einer technischen Anlage sein kann, ergab die einfache Druckluft-Analyse einer Leitungsanlage im Werk eines Autozulieferers. Eine kleine Leckage von nur einem Millimeter Durchmesser wurde entdeckt. Die Reparatur mit einem neuen Endstück kostete 340 Euro – der jährliche energetische Verlust hatte zuvor 100.000 Euro betragen. Für Daimler haben die Hamburger Energieberater von „Das Netzwerk“ gerade einen gezielten Energie Guide für alle Mercedes Benz-Niederlassungen, Vertretungen sowie die Vertragsund Servicepartnerbetriebe entwickelt und umgesetzt. Dabei werden die Maßnahmen vom Frauenhofer Institut begleitet und bewertet. Am Ende sollen dann die Betriebe, die am meisten Energie gespart haben, prämiert werden. Eine schöne Idee für die gesamte deutsche Wirtschaft – made in Hamburg. Infos unter: www.das-netzwerk.eu

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Wirtschaftsrat vor Ort am 24. Mai

E-Mobilität – BMW Niederlassung Hamburg Wir stehen vor einer aufregenden Zukunft des Automobils. Innovative Technologien, Rückgang der Emissionen sowie ein Umdenken im Komplex Mobilität – und trotzdem kein Rückschritt in Sachen Komfort. Geringe Reichweite, kaum Fahrspaß und zu teuer – hieß es bisher. Beginnt jetzt der Boom der City-Mobile?

ANTRIEB ELEKTROMOTOR Im beeindruckenden Offakamp-Verkaufsraum locken schnittige Ausstellungs-Fahrzeuge aller Preisklassen mit herkömmlichen Antrieben. Allerdings sollte es um diese Fahrzeuge in den nächsten Stunden gerade nicht gehen. Unsere Mitglieder waren gekommen, um Neues vom Markt der E-Mobile zu erfahren und die Modelle der kommenden Fahrzeuggeneration aus der Leipziger BMW-Produktion zu bewundern. Doch diese Prototypen waren schon wieder „on Tour“, und so beschränkten sich Hausherr Erik Santer und der project i Kommunikationsreferent Manuel Sattig aus München in einem 30-Minuten-Vortrag auf Bilder, Grafik und Worte. Fahrzeuge mit Elektroantrieb wurden bereits Ende des 20. Jahrhunderts entwickelt und haben sich – wie z. B. die Apollo-Mondfähre – in der Praxis bewährt. Auf der Suche nach Alternativen zu fossilen Brennstoffen erlebt die Elektro-Antriebstechnik eine Renaissance.

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Conrad Seiffert und Erik Santer

Manuel Sattig

Ibrahim Cifci und Prof. Dr. Hans-Peter Erb

Derzeit hakt die Entwicklung allerdings noch an mindestens drei Schwachpunkten: die Ladezeiten der Akkumulatoren, die Zuladungskapazitäten und die Reichweite. Durchleuchtet man den Komplex Mobilität, sind weitere Aspekte entscheidend und von großer Bedeutung. MOBILITÄT ÜBERDENKEN Der Markt für künftige Mobilität wird sich neu ordnen müssen: Die Energie-

Landesverband Hamburg | Ausgabe Juli 2012

und IT-Dienstleister, die Automobilhersteller, die Öffentlichen Verkehrsunternehmen und der Individualverkehr sind aufeinander abzustimmen. Die drohende Ressourcenknappheit und der damit verbundene Preisanstieg fossiler Kraftstoffe findet im „grünen Strom“ ein (mögliches) Substitut. Der Markt muss den Veränderungen durch Klimawandel und Demografie folgen. Schon die Urbanisierung (bis 2030 werden mehr als 60 Prozent der Weltbe-


völkerung in Städten leben) verlangt Umstellungen im öffentlichen wie auch im Individual-Verkehr. Die Autobauer verfolgen neue Ziele durch neue Modellreihen, so auch BMW. Geänderte regionale Rahmenbedingungen verlangen nach Diversifizierung der Fahrzeugmodelle. Und nicht zuletzt unterstützt die Politik den Schritt der Konsumenten in die mobile Neuzeit durch Förderprogramme und finanzielle Anreize. Bei all dem sind weiterhin viele Fakten zu berücksichtigen wie z.B. maßgebliche und gravierende Veränderungen der Arbeitsprozesse, der Materialien, Ölund Kraftstoffe, Steuern. NACHHALTIGKEIT IST DAS MOTTO DER BMW-PRODUKTION In der Leipziger BMW-Produktion wird das Nachhaltigkeitskonzept konsequent einen Schritt weiter geführt. Dort wird ein völlig neues Produktionskonzept aufgesetzt. Zu den Rohstoffen gehören recycelte PET-Flaschen (Polsterstoffe), hanfähnliche Pflanzen (Armaturen) und der konzerneigene CFK-

herkömmlichen Technologie wachsen. Der Aufbau der Fertigungsstraßen der Modelle „BMW i - BORN ELECTRIC“ läuft, der BMW i3 kommt 2013. Auch bei den Elektrofahrzeugen wird BMW der Erfüllung der Kundenwünsche durch Premium-Produkte und PremiumDienstleistungen gerecht. WAS KANN E-MOBILTÄT – WAS GEHT (NOCH) NICHT? Die Elektrifizierung der Antriebe benötigt Autobatterien als mobile Stromspeicher. Industrie und Forschung arbeiten mit Hochdruck an Lösungen. Derzeit kommt das E-Mobil nicht weit, nach 250 km steht man. Da nützt es wenig, wenn Untersuchungen ergeben, dass der Tagesdurchschnitt bei 40 km liegt. Ein Solardach im Werksgelände, das die eigene Firmenflotte mit Ladestrom versorgt, scheint wirtschaftlich und schnell realisierbar. Für Otto Normalverbraucher wie für Laternenparker werden ein ausgebautes Netz öffentlicher Ladestationen, Grünstrom zum Laden und vor allem Schnellladesys-

WEG VOM ÖL – STEUERERSPARNIS ALS STARTPAKET? Die Bundesregierung macht den kaufwilligen Elektromobillisten ein Geschenk. Ab Mai 2012 bis Dezember 2015 gibt es Steuerbefreiung bei Erstzulassungen. Das gilt nicht nur für elektrische Pkw, sondern auch für alle anderen E-Fahrzeuge wie Lieferwagen und Leichtfahrzeuge. Nicht nur Steuerersparnis, auch freie Parkplätze für E-Fahrzeuge sowie Ladestationen für Laternenparker wären denkbar. Dies könnte das hochgesteckte Ziel der Regierung, bis zum Jahr 2020 eine Million E-Autos auf die Straße zu bringen, ermöglichen. Bis Ende 2020 sollen nach Plänen der Bundesregierung eine Million Elektroautos auf unseren Straßen fahren. Forschungs- und Entwicklungsprogramme sind längst aufgelegt und werden umgesetzt. Hamburg ist eine der acht Modellregionen und mit rund 350 Pkws, fünf Bussen sowie 60 Fahrzeugen einer kommunalen E-Flotte am Start. Trotz der Absage des Förderprogramms

Florian Eilken und BMW-Mitarbeiterin Katharina Lube

Uwe Hahlbrock, Gerhard Röthlinger und BMWMitarbeiter Patrik Kramer Rüdiger Haun und BMW-Mitarbeiter Matthias Debe

Kunststoff (Karosse), deren speziell entwickelte Faser aus einem Joint Venture mit der SGL Group stammt. Allein durch Wasser- und Energieeinsparungen sowie eigener Windkraftanlage werden gravierende Energieeinsparungen in der Produktion erreicht. Durch die Lieferung von Batteriezellen von SB LiMotive (ein Joint Venture von Samsung und Bosch) wurde das Batteriethema angegangen. Der Anstieg der E-Mobiltät soll bei BMW graduell zur

Michael Menck und Markus Alzer

teme benötigt. Das Problem Raumangebot wurde gelöst: Das speziell für Elektromobilität entwickelte Baukonzept heißt „LifeDrive“ und ist eine horizontale Trennung der Fahrzeugarchitektur. Im Chassis wird die Energiequelle, der Speicher, versenkt, die Fahrgastzelle ist komplett aus dem Leichtbaumaterial CFK gefertigt und kompensiert somit das übliche Mehrgewicht eines elektrischen Antriebs komplett.

„Schaufenster Elektromobilität“ setzt Hamburg unbeirrt seinen Kurs fort. Was das Angebot E-Mobile angeht, steht Deutschland derzeit auf Rang vier, Japan und USA liegen an der Spitze (Studie McKinsey). E-Mobilität bleibt nach wie vor eine Herausforderung. Für Nutzer und Hersteller bleibt es eine Schlüsseltechnologie für die Zukunft von Verkehr, Energie und Klima. EJH

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PR Bildung

EMBA: Studieren bei den Medienmachern! Vielfältige Kooperations-Angebote: „Praxisbezug und Networking stehen fü r uns im Vordergrund!“ Privat und praxisnah zu studieren und dennoch einen staatlichen Studienabschluss zu erhalten, ist in der deutschen Bildungslandschaft eines der derzeit innovativsten Ausbildungs-Konzepte: Seit 2007 hat sich damit die Europäische Medien- und Business-Akademie EMBA in Hamburg, Berlin und Düsseldorf erfolgreich als Bildungsträger etabliert – mit praxisorientierten Win-Win-Kooperationsangeboten für die Wirtschaft. Das deutsche Bildungssystem bietet derzeit nur einen Weg unter motivierenden Rahmenbedingungen zu studieren: private Hochschulen. Doch ihre Abschlüsse sind in der Regel nur staatlich anerkannt, nicht tatsächlich staatlich vergeben – in den Augen vieler Personalchefs durchaus ein Manko. Anders an der EMBA: Weil sie als private Hochschul-Akademie zum akkreditierten Studienmodell der staatlichen Hochschule Mittweida gehört, verbindet sie die Vorteile eines privaten Studiums mit dem Abschluss einer staatlichen Hochschule. Medien und Marketing von „echten“ Medienmachern Nicht der einzige Vorteil der EMBA; denn hinter der Hochschul-Akademie stehen vor allem „echte“ Medienmacher mit langjährigen Erfahrungen und Kontak-

ten in die Medien- und Kommunikationsbranche. „Lernen von den Profis“ – das ist deshalb das Credo, mit dem hier gelehrt wird. Die fast 200 Dozenten und Lehrbeauftragten verfügen nicht nur über entsprechend hohe akademische Graduierungen und stehen zugleich für die perfekte Kombination aus akademischer Qualifizierung und praktischer Berufserfahrung. „Für uns stehen Qualität, Praxisbezug und Networking absolut im Vordergrund der Ausbildung“, sagt Thomas Dittrich, Gründungsgeschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter der EMBA, im Interview. Reale Praxisprojekte mit und für die Wirtschaft So gestalten unsere Studenten vom ersten Semester an ihre studentischen Praxisprojekte immer unter „realen“

Bedingungen als Auftragsarbeiten auch für die heimische Wirtschaft. „Wirtschaft und Studierende sollen schon im Studium voneinander profitieren“, erklärt Dittrich die Win-Win-Situation für beide Seiten. „Durch die realen Projektaufgaben bekommen EMBA-Studierende nicht nur einen Einblick in das wirkliche Arbeitsleben, sondern können sich zugleich vor potentiellen Arbeitgebern präsentieren, bewähren und Kontakte knüpfen.“, so Dittrich weiter. Top-Studienbedingungen für Wachstums-Branchen Kompakt, aktuell und praxisnah vermitteln die Studienangebote alle Grundlagen für eine spätere Karriere im Medien-, Kommunikations- und Marketingmanagement und sind damit perfekt auf die neuen Jobs und Berufsbilder dieser Zukunfts- und Wachstumsbranchen ausgerichtet. Neben den Lehrbeauftragten unterrichten an der EMBA zudem eine Vielzahl von hochkarätigen und prominenten Gastdozenten aus Wirtschaft, Politik und Medien. Die EMBA ist auf die Medien- und Marketing-Studiengänge „Angewandte Medien“ und „Business Management“ mit zwölf verschiedenen Studienrichtungen eingestellt. Alle sechssemestrigen BachelorStudiengänge und -richtungen sind von der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur im Auftrag der Kultusministerkonferenz akkreditiert. ■

Auf zu neuen Ufern! Wir begleiten Unternehmer und ihre Familien beim Generationswechsel ■ bei der Zielfindung in der Familienkonferenz ■ durch Mediation bei Interessenkonflikten ■ mit professionellen Changemanagement-Methoden

Unternehmernachfolge Beratung für Familienunternehmen 26

Landesverband Hamburg | Ausgabe Juli 2012

ationen: Weitere Inform hfolge.com mernac www.unterneh

Schmuck, Kern & Partner


Landesfachkommission

Informations- und Telekommunikationstechnologie Deutschlands digitale Städte (eTowns) Das Wirtschaftsinstitut Köln hat gemeinsam mit dem Internetkonzern Google zehn deutsche Städte als „eTowns” ausgezeichnet. „Mit der Verleihung des ‘eTown’-Awards möchten wir auf die Bedeutung des Internets für den Innovations- und Wirtschaftsstandort Deutschland hinweisen. In den ‘eTowns’ setzen die ansässigen Unternehmen die Chancen des Internets besonders konsequent in die Praxis um”, beschreibt Google-Deutschlandchef Stefan Tweraser die Idee hinter dem Preis. Sie seien „die digitalen Leuchttürme ihrer Region”. Als erste Stadt wurde Erding bei München ausgezeichnet. Daneben werden noch neun weitere deutsche Städte prämiert – jeweils eine in jedem der zehn deutschen Postleitzahlgebiete. In unserem PLZ-Gebiet 2 handelt es sich um Delmenhorst. Grundlage des Rankings sind die Strukturdaten des IW Köln, die mit den Nutzerzahlen von Googles Online-Marketing-Plattform AdWords kombiniert wurden. „Innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich das Internet von einem Werkzeug für wenige zu einer Technologie für jedermann entwickelt und weite Teile der Geschäftswelt verändert. Es ist die Dampfmaschine des 21. Jahrhunderts”, sagte René Arnold vom IW Köln. Zahlreiche Studien belegen, dass das Internet auch für die deutsche Wirtschaft ein Innovations- und Wachstumstreiber ist. Nach einer aktuellen Umfrage setzt inzwischen fast jede zweite deutsche Firma auf Soziale Medien. Meistens werden die Netzwerke genutzt, um den

Bekanntheitsgrad zu steigern, neue Kunden zu gewinnen oder Kundenbeziehungen zu pflegen. Das Beratungsunternehmen Boston Consulting Group erwartet, dass die Online-Wirtschaft in den G20-Staaten bis zum Jahr 2016 ein Marktvolumen von 4.200 Milliarden US-Dollar erreichen wird (Quelle: silicon).

Aus der Arbeit der Kommission ITK In den Sitzungen in den Monaten März, April und Mai haben wir unter anderem über die in Arbeit befindliche neue Studie, die sechste seit Gründung dieser Kommission im Jahr 1994, gesprochen. In der Sitzung im Monat April haben wir uns ferner dem Thema „RWE Smart Home“ gewidmet, vorgetragen von Dr. Norbert Verweyen, CTO, der RWE Effizienz GmbH. SmartHome funktioniert in jedem Einsatzbereich mit einer „Zentraleinheit“ und per Funk angeschlossenen Steuergeräten (Bewegungs- und Rauchmelder, Lichtschalter, schaltbare Steckdosen, Jalousie-Schalter, Fussboden-/Heizungsregler, etc.). Alle Geräte sind batteriebetrieben und arbeiten mit einem verschlüsselten Funkprotokoll miteinander und über

die Zentraleinheit. Die Zentraleinheit kann an einen DSL-Router angeschlossen werden, um einen remoten Zugriff via Smartphone oder Internet mittels eines RWE-Backend-Servers zu ermöglichen. Damit kann auch außerhalb der Räumlichkeiten weltweit die gesamte Steuerung verschlüsselt bedient werden. In weiteren Sitzungen wird sich die Kommission ITK unter anderem mit folgenden Themen befassen: „Cloud Computing – Wolkig oder Heiter?“, „Die Piraten und die Freiheit im Internet“, „Deutsche Unternehmensbörse“, „Smart Power Hamburg“, „Social Media Burnout“.

Ludolf Baron von Löwenstern Vorsitzender der Landesfachkommission ITK

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Wirtschaftsrat vor Ort am 11. April

E-Roller g u e z r h Testfa

Erneuerbare Energien – sind sie die Zukunft? „Erneuerbare Energien – heute schon die Zukunft leben“ – unter diesem Motto lud die Firma E-COLLECTiON die Mitglieder des Landesverbands Hamburg am 11. April zu einer Veranstaltung im Rahmen der Reihe WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT ein.

Peter Lindlahr Geschäftsführer hySOLUTIONS GmbH

Dr. Detlev Repenning Geschäftsführender Gesellschafter E-COLLECTION

Die Referenten des Abends stellten die derzeitigen Entwicklungen im Bereich erneuerbarer Energien vor, nahmen dabei Bezug auf ihr jeweiliges Arbeitsfeld und ließen auch einen Blick in die Zukunft nicht aus. So ging Peter Lindlahr in seinem Vortrag darauf ein, welche Projekte durch hySOLUTIONS im Bereich eMobilität in der Modellregion Hamburg bereits umgesetzt wurden. Die Region verfügt beispielsweise mit 350 Pkws und fünf Bussen über die größte Elektroflotte in Deutschland. Bemerkenswert ist auch das dichte Ladenetz mit insgesamt 200 Ladepunkten in Hamburg. Dr. Detlev Repenning führte zunächst in die Philosophie der ECC Repenning GmbH ein, schilderte die

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Dr. Oliver Weinmann Geschäftsführer Vattenfall Europe Innovation GmbH

Entstehung der Idee – die ursprünglich der o.m.t GmbH entstammt – Batterien für E-Fahrzeuge und stationäre Speicher zu entwickeln und demonstrierte hierdurch, welches Potential in künftigen Stromspeichern steckt. Den inhaltlichen Teil rundete Dr. Oliver Weinmann anschließend mit seinem Bericht über die Erfahrungen ab, die die Vattenvall Europe Innovation GmbH bereits mit erneuerbaren Energien gesammelt hat. Zu diesen gehören etwa der intensive Ausbau der Netze und regelbarer Kraftwerke, die Weiterentwicklung der bestehenden Stromnetze zu einem Smart Grid und Innovationen im Bereich Elektromobilität. Ein Meilenstein war hier die Eröffnung der größten Wasserstofftankstelle Euro-

Landesverband Hamburg | Ausgabe Juli 2012

pas in der HafenCity im Februar dieses Jahres. Viele der 90 Gäste nahmen an diesem Abend die Gelegenheit wahr, die E-Fahrzeuge von E-COLLECTiON Probe zu fahren und sich so von Erneuerbaren Energien begeistern zu lassen. Diese Möglichkeit bietet der Showroom der Firma E-COLLECTiON auch außerhalb von Abendveranstaltungen. Ziel des E-COLLECTiON-Teams ist es, „Deutschland zu elektrisieren“, indem unter dem Stichwort MOBiLiTY eMobilität erfahrbar wird und möglichst viele Menschen erreicht werden. Hinter dem Firmennamen verbirgt sich das Bestreben, ganzheitliche Energiekonzepte zu entwerfen und individuell auf den einzelnen Kunden abzustimmen. Mit den ergänzenden Geschäftsbereichen ENERGY und LiGHTiNG werden die effiziente Speicherung von Energie und deren Nutzung mit Beleuchtungskonzepten für verschiedene Branchen zum „Großen Ganzen“. Bernd Repenning, Geschäftsführer von E-COLLECTiON und Florian Hempel, Head of Marketing, engagieren sich seit dem Frühjahr 2012 als Vertreter der neugegründeten Landesvertretung Norddeutschland im Bundesverband eMobilität (BEM). Im Rahmen dieser Tätigkeit luden sie am 21. Mai zum ersten „eStammtisch Hamburger Runde“ ein. Zusammen mit dem BEM-Präsidenten Kurt Sigl begrüßten Repenning und Hempel ihre Gäste, und geladene Referenten regten mit ihren Vorträgen zu intensiven Diskussionen an. „Es war ein gelungener Abend, viele Interessierte sind zu uns gekommen, und wir haben gute Gespräche über eMobilität, ihre Umsetzung und unsere Ziele geführt“, so Hempel im Anschluss. Er freut sich auf viele weitere spannende Abende und wünscht sich noch mehr Zuspruch von Personen aus allen Bevölkerungsschichten. Seine Vision: Jeder soll Zugriff auf Elektromobilität haben, ob jung oder alt, ob Tellerwäscher oder Millionär, ob Hausfrau oder Immobilienmakler. Alle sind zu den „eStammtischen“ eingeladen, um sich hierüber zu informieren, mitzureden, auszuprobieren und die Begeisterung für eMobilität weiterzutragen.


PR Mobilität

Wer sich für die Stammtische anmelden oder in den Verteiler aufgenommen werden möchte, über den regelmäßig über kommende Veranstaltungen informiert wird, kann sich gerne per E-Mail an Florian.Hempel@bem-ev.de wenden. Florian Hempel Head of Sales | Marketing E-COLLECTiON - ENERGY | LiGHTiNG | MOBiLiTY

Dynamischer als je zuvor: der neue Lexus Die vierte Generation der Lexus GS Baureihe kommt in Deutschland mit zwei Modellen in den Handel: mit dem neuen GS 250 und dem leistungsstarken Spitzenmodell GS 450h.

Johann-Heinrich Rieckers mit einem Testfahrzeug

Hero Wilters und Mathias Minkus

Florian Hempel und Matthias Lischke

Ingo Bock und Axel Schwabedissen

Sowohl die Karosserie als auch der Innenraum des neuen GS wurden völlig neu gestaltet. Mit einer ausdrucksstarken neuen Frontpartie und dem markanten Diabolo-Kühlergrill verleiht das dynamische Karosseriedesign der vierten GS Generation die kraftvolle Präsenz einer charakterstarken Sportlimousine. Im GS 250 ermöglicht die überarbeitete Hinterradaufhängung mit separaten Feder- und Dämpferelementen einen um 32 Prozent größeren Kofferraum. Durch die Verwendung eines neuen Batteriepakets mit besonders intelligenter Raumausnutzung steigt beim Vollhybridmodell GS 450h das Fassungsvermögen des Gepäckabteils auf 482 Liter. Gleich mehrere faszinierende Hightech-Systeme präsentiert Lexus erstmals im neuen GS: eine neue energiesparende Klimaautomatik mit „S-Flow“ und Nano-Technologie, die zweite Generation des intuitiv zu handhabenden „Remote Touch“ Bedienelements und das mit 12,3 Zoll weltweit größte in einem Serien-Automobil verbaute Multiinformations-Display. (Foto) Der GS 450h verfügt als weltweit erste Premium-Sportlimousine im klassischen Layout mit Frontmotor und Heckantrieb über einen Vollhybridantrieb mit Atkinson-V6-Benzinmotor und modernster D-4S Direkteinspritz-Technologie. Mit seiner maximalen Systemleistung von 254 kW (345 PS) beschleunigt der GS 450h in 5,9 Sekunden von 0 bis 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h. Der Ben-

zinverbrauch konnte um 23 Prozent (5,9 Liter je 100 Kilometer) sowie die CO2-Emissionen auf 137 Gramm p/km gesenkt werden. Der Lexus Hybrid Drive Wie alle Lexus Hybridfahrzeuge ist auch der neue GS 450h ein Vollhybrid, der allein vom Verbrennungsmotor, allein vom Elektromotor oder durch den gemischten Einsatz beider Kraftquellen angetrieben werden kann. Der Vollhybridantrieb verfügt über ein äußerst laufruhiges V6-Benzintriebwerk mit 3,5 Liter Hubraum und 215 kW (292 PS) sowie über einen kompakten, wassergekühlten Hochleistungs-Elektromotor. Je nach Bedarf treiben beide Aggregate vereint oder unabhängig voneinander die Hinterräder an. Zu den Komponenten des Hybridantriebs gehören ein Generator, eine Nickel-MetallhydridHochleistungsbatterie und ein Planetenradgetriebe, das die Leistungsverzweigung zwischen Verbrenner, Elektromotor und Generator bedarfsgerecht regelt, sowie ein Hybrid-Steuergerät für das perfekte Zusammenspiel aller Baugruppen. Intelligente Sicherheitssysteme Zur umfassenden Ausstattung des neuen Lexus GS gehören die technisch fortschrittlichsten aktiven Sicherheits- und Fahrerassistenzsysteme, die derzeit verfügbar sind. Zum Beispiel das Advanced Pre-Crash Safety System (A-PCS) der neuen GS Modelle umfasst unter anderem ein Driver Monitoring System. Die ergänzende adaptive Geschwindigkeitsregelanlange ACC des GS 450h arbeitet jetzt bei jedem Tempo bis zum ■ Stillstand des Fahrzeugs.

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Wirtschaftsrat vor Ort am 2. März

Die Brisanz der Energiewende

Dr. Dietrich Graf

Bei Vattenfall Europe Distribution, dem Stromverteilungsnetzbetreiber für Hamburg, informierten sich die Mitglieder über die Zukunft der Energieversorgung.

Zum Jahreswechsel war in der Presse zu lesen, dass eine zuverlässige Stromversorgung der Stadt bei kritischen Wetterverhältnissen gefährdet sei. Wie kritisch war die Situation? Welche Faktoren beeinflussen die sichere Versorgung der Metropole Hamburg? Im Rahmen der Veranstaltungsreihe WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT informierten sich 70 Mitglieder beim Hamburger Verteilnetzbetreiber Vattenfall Europe Distribution. Dr. Dietrich Graf, Geschäftsführer des Hamburger Verteilnetzbetreibers, referierte über die Energiewende und deren mögliche Auswirkungen auf das Hamburger Stromnetz. Anschließend wurde den Teilnehmern ein Rundgang durch die Netzwarte angeboten. Die Warte gibt einen Überblick über das gesamte Verteilungsnetz von Vattenfall. Tritt irgendwo im Raum Hamburg eine Störung auf, erfahren die Mitarbeiter der Warte dies zuerst und können schnell reagie-

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ren. Eine zur Warte gehörende Dauerausstellung erklärt mit zahlreichen Tafeln und Exponaten den Aufbau des Verteilnetzes und seiner Elemente. Außerdem informierten sich die Gäste am Smart-Meter-Modell über aktuelle Projekte. Seit 2011 sind in der HafenCity zahlreiche Wohnungen mit Smart-Metern ausgestattet. Die intelligenten Zähler ermöglichen durch eine individuelle Visualisierung der Verbrauchswerte ein zeitnahes Erkennen von Stromfressern. Die Energiewende ist ein brisantes Thema – besonders für den Großraum Hamburg. Im Winter gab es häufig Spekulationen über einen möglichen Blackout als Folge der Energiewende. Doch wie kann es dazu kommen? Bisher war klar: Strom wird in Kraftwerken produziert. Über verschiedene Netzebenen – Höchstspannung für die Übertragung über weite Strecken, Hoch- und Mittelspannung für die regionale Übertragung und schließlich die Verteilung in die Niederspannung – wird er an die Verbraucher transportiert. Eine scheinbar einfache Angelegenheit, doch weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft, schon wegen der gesteigerten Ansprüche, nicht einfach zu meistern. Aus der über 120 Jahre alten Einbahnstraße von zentralen Kraftwerken zu den Verbrauchern wird zunehmend ein komplexes Wechselspiel aus Verbrauch und Produktion, zentraler und dezentraler Erzeugung, Umwandlung und Zwischenspeicherung. „Smart Grids“ ist das Zauberwort – intelligente Netze, die viel mehr können, als Strom nur zu transportieren und zu verteilen.

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Die wachsende Komplexität liegt unter anderem am steigenden Stromaufkommen aus erneuerbaren Energiequellen. Denn das bedeutet, dass Stromnetze plötzlich nicht mehr nur „verteilen“, sondern auch Strom aufnehmen, speichern und zurückspeisen müssen, weil Wind und Sonneneinstrahlung sich nicht so verhalten, wie es für den Verbrauch optimal wäre. Aus der Einbahnstraße wird so eine Straße mit Gegenverkehr. Dazu muss man wissen: Stromerzeugung und Stromverbrauch müssen stets im Gleichgewicht sein, um eine Instabilität der Netze und damit eine Stromunterbrechung zu verhindern. Sonne, Wind, Blockheizkraftwerke, Bioenergie: Die Herausforderung besteht darin, das vielfältige und mitunter schwankende Stromangebot so ins Netz zu integrieren, dass die Versorgungssicherheit zu jeder Zeit gewährleistet ist. Das erfordert die Einbindung von Speicherkapazitäten wie z.B. Pumpspeicherwerke oder Batterien zum Ausgleich von Angebot und Nachfrage und eine professionelle Steuerung. Ebenso wichtig ist der Ausbau der Übertragungsnetze, um den unsteten Stromfluss auszugleichen und den Windstrom aus Norddeutschland in die Verbrauchszentren im Westen und Süden des Landes zu transportieren. Das Netz muss flexibler werden – dank eines umfassenden Netzmanagements und computergestützter Netzleitstellen wird dies möglich. Klar ist auch, Übertragungs- und Verteilungsnetzbetreiber meistern die Energiewende nur gemeinsam. Diese gute Zusammenarbeit führte dazu, dass während des letzten Winters glücklicherweise keine Ausfälle oder Abschaltungen von Großkunden im Großraum Hamburg auftraten. „Hamburg ist im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen die Stadt mit den geringsten Ausfallzeiten“, so Graf. Andrea Seerig Vattenfall Europe Distribution Berlin GmbH


PR E-Mobilität

E-Mobil: Autohaus Günther kann sofort liefern Der Nissan LEAF ist jetzt auch in Deutschland zu haben. Das erste in großen Stückzahlen gebaute und vollwertige C-Segment-Elektrofahrzeug wird seit April 2012 zum Kauf angeboten. 2011 wurde es zum „Auto des Jahres in Europa“ und zum „World Car of the Year“ gewählt. Über das Autohaus Günther können attraktive Leasing-Angebote für das Zero-Emissions-Fahrzeug vereinbart werden. Die überaus reichhaltige Ausstattung besticht, es sind nur zwei Extras buchbar: ein Winter-Paket (Sitzheizung vorn und hinten sowie Lenkradheizung) sowie eine in den Dachkantenspoiler integrierte Solarzelle, die die 12-VoltBordbatterie bei ihrer Arbeit unterstützt. Ansonsten ist der LEAF mit allen Komfort- und Sicherheits-Features bestückt, die man auch von konventionell angetriebenen Fahrzeugen gewohnt ist. Die fortschrittlichen IT- und Telematiksysteme des Nissan LEAF halten den Fahrer stets über alle relevanten Daten auf dem Laufenden, darunter den aktu-

ellen Energieverbrauch und die Distanzen zu den nächstgelegenen Ladestationen. Leise Power Spontane Leistung liefert der 80 kW (109 PS) starke Elektromotor. Aus dem Stand entwickelt er ein maximales Drehmoment von 280 Nm – was in etwa auf dem Leistungsniveau eines 2,5-LiterV6-Benzinmotors liegt. Die lebhafte Beschleunigung (0 bis 100 km/h in 11,9 Sekunden) passt ideal zum bevorzugten Einsatzgebiet des LEAF: Innenstädte und deren Außenbezirke.

Eine Batterieladung reicht bis zu 175 Kilometer – eine Distanz, die für die meisten Kunden absolut ausreichend ist. Ein Display im Kombiinstrument gibt jederzeit aktuelle Daten zum Ladezustand der Batterie und der Restreichweite. Unter einer Klappe in der Fahrzeug-Nase befinden sich die zwei Ladeanschlüsse für Wechsel- (bis 3,3 kW) und Gleichstrom (bis 50 kW). Zuverlässiger Partner: Autohaus Günther GmbH Seit 1977 ist der Händler für Nissan Neuund Gebrauchtwagen auf dem Hamburger Markt. Mit vier Standorten ist das Unternehmen größter NissanHändler im Stadtgebiet. Seit März 2012 wurde das Autohaus Günther mit dem Standort Hamburg-Hamm zu einer von 18 offiziellen Nissan LEAF Händlern in Deutschland.

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Abendveranstaltung am 28. März

Ein Jahr Scholz – Zählt das Erreichte oder reicht das Erzählte?

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung sprach Dietrich Wersich MdHB, Vorsitzender der CDU-Bürgerschaftsfraktion

habe Scholz gegen das Gebot der Sparsamkeit verstoßen. Trotz der absoluten Mehrheit der SPD sei es wegen der dringend notwendigen Konsolidierung des Haushalts schwer vertretbar, einen zusätzlichen Senator mit dem dazugehörigen Apparat (Staatsrat und Behörde) einzusetzen. Scholz leiste sich damit – ebenso wie Voscherau – den größten Senat in der Hamburger Nachkriegsgeschichte.

ne neuen Schulden ab 2013). Dabei sei Hamburg aufgrund seiner Wirtschaftskraft in der Lage, den KonsolidierungsVorbildern Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen zu folgen. Es müsse nicht die vom Grundgesetz eingeräumte, für notleidende Bundesländer gedachte, Frist bis zum Jahr 2020 ausschöpfen.

Das süße Gift der Wohltaten auf Fremdfinanzierung ist ein zukunfts-

Das wirtschaftsstarke Hamburg

schädigender Sündenfall.

sollte bei der HaushaltsOlaf Scholz genieße in Hamburg eine an Heiligenverehrung grenzende öffentliche Darstellung, so die Einschätzung von Dietrich Wersich, der als Oppositionsführer allerdings nicht gekommen war, um weiteres Lob zu spenden, sondern vielmehr um nach dem ersten Jahr unter Scholz Ergebnisse einzufordern und Perspektiven zu hinterfragen.

Scholz leistet sich den größten Senat der Hamburger Nachkriegsgeschichte. Zentraler Angriffspunkt des CDU-Fraktionsvorsitzenden war die offene Flanke des Bürgermeisters: seine Finanzpolitik. Bereits bei der Senatsbildung

konsolidierung den Vorbildern von Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen folgen können. Wersich ließ keinen Zweifel daran, dass die Hansestadt wirtschaftlich prächtig dasteht. Aber: Das sei nicht Ergebnis der SPD-Politik, sondern baue auf Leistungen der Vorgängerregierung auf („Wachsende Stadt“) und spiegele die gute Konjunktur in der Bundesrepublik wider. Allein 2011 habe Hamburg Mehreinnahmen von 1,5 Milliarden Euro. Selbst unter dieser Flut zusätzlichen Geldes verlasse der SPD-Senat den strikten Pfad des Haushaltsausgleichs und streiche die von der CDU bereits 2007 eingeführte Schuldenbremse (kei-

Das süße Gift der fremdfinanzierten Wohltaten sei ein „zukunftsschädigender Sündenfall“. Der SPD-Senat hatte unpopuläre Sparmaßnahmen der Vorgängerregierung zurückgenommen (Kita- und Studiengebühren, Beamtenbesoldung), ohne die Gegenfinanzierung durch Einschnitte auf der Ausgabenseite vorzunehmen. Als führende Kraft der parlamentarischen Opposition habe die CDU gerade hier ein Wächteramt. Die Schulden, die Hamburg mit seiner aktuellen Finanzpolitik in den kommenden acht Jahren neu aufzunehmen gedenke, hätten jährlich zusätzliche Zinsen von 100 bis 150 Millionen Euro zur Folge, wie der ehemalige Senator Uldall in der Debatte erläuterte. ➜

PR Kunsthaus an der Alster

Kunst macht glücklich! Das „ Kunsthaus an der Alster“ im Hamburger Stadtteil Pöseldorf hat sich dieses Ziel zur Aufgabe gemacht. Die Galerie für zeitgenössische Kunst und Einrahmung vertritt nationale sowie internationale Künstlerinnen

Buchobjekte von Wolfgang Schlett in der aktuellen Ausstellung „ausgelesen“, zu sehen bis zum 19. Juli

und Künstler. Die professionelle Kunstberatung geht dabei über den privaten Bereich hinaus. Denn auch im geschäftlichen Sektor ist ein sicheres Urteil gefragt. Kunst ist wichtiger Bestandteil einer adäquaten, repräsentativen Raumgestaltung. Darstellung der Firmenphilosophie und der authentische Auftritt nach innen und außen sind wesentlich für das Erscheinungsbild eines Unternehmens und bringt dieses voran.

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Um einen möglichst unverfälschten und langfristigen Kunstgenuss zu gewährleisten ist eine fachgerechte Rahmung zu empfehlen. Der Einsatz entsprechender Materialien ist maßgeblich für den Erhalt und die Wirkung eines Kunstwerkes. Das „Kunsthaus an der Alster“ bietet alles unter einem Dach und steht Ihnen mit Engagement und Fachkompetenz zur Seite. Beratungen vor Ort, im

Landesverband Hamburg | Ausgabe Juli 2012

privaten oder geschäftlichen Umfeld, gehören zum Service. Während der Ausstellung mit faszinierenden Buchobjekten von Wolfgang Schlett finden Autorenlesungen statt. Ab 23.8. sind Skulpturen und Malerei von Enzo Arduini, Italien zu sehen. Ein Besuch lohnt sich. Unter www. kunsthausanderalster.de oder live bei einer Tasse Kaffee auf der Terrasse in der ■ Alsterchaussee 3, in Hamburg.


PR Erweiterte Gebäude-Versicherung

Wersich kritisierte die mit der „Hamburger Energiewende“ angestrebten Alleingänge. Die Neuausrichtung in der Energiepolitik müsse national, besser noch auf europäischer Ebene, erfolgen. Der Gedanke, auf Hamburger Gebiet weitere Windräder aufzustellen, verkenne den effektiven Nutzen. Das entscheidende Windpotential im norddeutschen Raum liege Offshore. Der Beitrag Hamburgs zur Förderung der Windenergie sei vielmehr in Forschung und Innovation zu suchen. Von großer Bedeutung sei ein Fortschritt in der Speichertechnik, um die Nutzung der unstetig anfallenden (Wind-)Energie dem tatsächlichen Bedarf anzupassen. Hamburg habe die Voraussetzungen, durch Forschung und Innovation ein weltweit führender Standort für Erneuerbare Energien zu werden.

Elementar-Gefahren – Erweiterung der Gebäude-Versicherung In den letzten Jahren haben plötzlich auftretende Unwetter nachweislich zugenommen. Die Kanalisation kann bei Starkregen die Wassermassen nicht mehr aufnehmen, so dass sich das Regenwasser in ganzen Straßenzügen zu Flüssen aufstaut, die Gebäude oder Kellerräume überfluten. Diese Sturzfluten hinterlassen oft Schäden in Milliardenhöhe.

Hamburg hat Voraussetzungen, durch Forschung und Innovation der weltweit führende Standort für Erneuerbare Energien zu werden. Auch in der Wissenschaftspolitik der Regierung erkennt Wersich keine Impulse. Im Vordergrund stehe das Bestreben, die Hochschulen billiger zu machen. Bis 2020 werde die Quelle des technischen Fortschritts, die TU Harburg, 10 Prozent an Kaufkraft ihres Etats verlieren. Durch die Abschaffung der Studiengebühren verzichte man jährlich auf Einnahmen von 40 Millionen Euro, die der Qualitätssteigerung hätten dienen können. Kritisch sah Wersich ferner die Tendenz, statt einer betonten Förderung des Exzellenzprinzips nun die Gremienuniversität wieder aufleben zu lassen, bei der Vertreter aller Gruppen (Professoren, Assistenten, Studenten und Angestellte) gleichberechtigt über die Geschicke ihrer Institution bestimmten. Abschließend stellte der Fraktionsvorsitzende fest, dass auch in der Politik Konkurrenz das Geschäft belebt. In diesem Sinne forderte er Ideen und Phantasie für die Stadt und glaubt, dass die CDU auf gutem Wege sei. Zur Arbeit des Bürgermeisters resümierte er: „Nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt“. Unter nüchternem Maßstab vermisst Wersich Ergebnisse. He

Sturzfluten lassen sich nicht bestimmten Regionen zuschreiben, sondern können überall auftreten: Egal, ob die betroffene Region in der Nähe eines Flusses, einer Hochebene, am Meer oder im Flachland gelegen ist. Somit können auch Gebäude betroffen sein, die sich Kilometer weit von Gewässern entfernt befinden. Die meisten Gebäudeeigentümer in Deutschland haben noch nicht auf die steigenden Risiken durch die vermehrt drohenden Naturgefahren reagiert. Eine wichtige Maßnahme zur Risikovorsorge ist die Sicherung der Gebäude – beispielsweise durch das Einbauen von Rückstausicherungen. Zudem sollten die finanziellen Folgen dieser Risiken abgesichert werden, indem die Gebäude-Versicherung angepasst wird. In den meisten Gebäude-Versicherungen ist lediglich die Gefahr Sturm/ Hagel enthalten. Die Erweiterung der Gebäude-Versicherung um den Baustein „Elementarschäden“ schützt zusätzlich vor den

Naturgefahren Überschwemmung/ Starkregen, Rückstau, Hochwasser, Erdbeben/Vulkanausbruch, Erdsenkung/ Erdrutsch sowie Schneedruck/Lawinen. Der Baustein wird als Ergänzung einer Feuerdeckung (im Rahmen der Betriebsunterbrechungs- oder Sachversicherung) vereinbart. Neben den allseits präsenten Überschwemmungsereignissen aufgrund der Ausuferung von Gewässern fällt hierunter auch die Überflutung des Versicherungsortes durch Witterungsniederschläge. Die Elementarschaden-Versicherung zahlt bspw. die Reparaturarbeiten am Gebäude bis hin zur Neuerrichtung. Dabei werden auch schadenbedingt anfallende Kosten für den Abtransport von Schutt/Schlamm, für den Abriss oder für Sicherungsmaßnahmen bezahlt. Für Eigentümer empfiehlt es sich, die Gebäude-Versicherungen auf diese interessante Erweiterung für Schäden durch Elementargefahren zu über■ prüfen.

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PR Budersand – Golf & Spa auf Sylt

Ein Lichtspielhaus jenseits aller Reetdach-Romantik Puppenstubengemütlichkeit ist ausgesperrt, das Hotel Budersand Golf & Spa in Hörnum ist ein Haus ohne Krimskrams Tja, der Wind. Der ist Stammgast auf der Insel, heute zupft und rupft er wieder am Strandhafer auf den Dünen. Über die typische Nordsee-Szenerie huschen Nolde-Wolken, das Wattenmeer verzieren zarte Schaumkronen, ein Krabbenkutter tuckert aus dem kleinen Hörnumer Hafen. Leise lächelnd blickt sie von der Terrasse des Restaurants Strönholt hinunter, sieht Golfspieler über die sattgrünen Fairways gehen, vor dem Hotel Budersand flattern Fahnen in hektischen Reflexen. „Ich bin immer wieder verwundert, dass dies alles Realität wurde“, sagt Claudia

Ebert. Golfplatz und Hotel sind ihr Werk. Weil sie einen Traum hatte. Rückblende, Sommer 2004: Claudia Ebert steht zum erstenmal auf der Düne Budersand in Hörnum und blickt auf ein 73 Hektar großes Militärareal mit über 40 Kasernen. „Ich stellte mir den Golfplatz und das Hotel direkt am Meer vor und wusste sofort: Das ist es! Das will ich in Angriff nehmen.“ Claudia Ebert stammt aus der traditionsreichen Unternehmerfamilie Stöher, die nach dem zweiten Weltkrieg im hessischen Hünfeld eine neue Heimat fand. Ihr Urgroßvater hatte das Fa-

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milienunternehmen Wella gegründet, das sich in weniger als einem Jahrhundert zu einem Weltunternehmen entwickelte. Den Verkauf der Firma Wella im Jahr 2003 beschreibt Ebert als tiefen Einschnitt in ihr Leben. „Wir hatten einen Teil unserer Indentität verloren“, erinnert sie sich. „Das war schmerzhaft, hat aber letztlich den Ansporn zu einem neuen Anfang gegeben.“ Der neue Anfang hieß „Budersand Hotel – Golf & Spa – Sylt“ in Hörnum. Eine Vision, ein Plan, ein Traum, ein 50-Millionen-Projekt – und wenig später schon Realität. Am 2. August 2005 wechselten die 73 Hektar Militärareal den Besitzer, die Kasernen wurden platt gemacht, „wir begannen der Insel ein Stück Natur zurückzugeben.“ Schon länger hatte Claudia Ebert den Wunsch, einmal ein Hotel zu bauen und Menschen zu bewirten. „Der Golfplatz hat sich eher nebenbei ergeben, nahm aber zu Beginn alle Kraft in Anspruch.“


PR Budersand – Lichtspielhaus am Meer

Die Familie bündelte ihre Kräfte: Claudia Eberts Sohn Simon – DiplomBetriebswirt und Immobilienökonom – gestaltete mit ihr federführend das Projekt, Tochter Jana – Fotografin und Designerin – übernahm die komplette fotografische Darstellung des Hauses und trug mit ihrer Bildsprache wesentlich dazu bei, dass der raue Charme der Insel in der Exklusivität des Hotels ihren adäquaten Ausdruck fand. Im Jahr 2008 wurde der Golfplatz eröffnet und vom GOLF-MAGAZIN gleich zum „besten neuen Golfplatz Deutschlands“ gekürt. Zweimal danach gabs Bronze – drittbester Golfplatz der Republik. Eine Riesen-Auszeichnung für den Newcomer. „Von Anfang an haben wir besonderen Wert auf ein einzigartiges Golf-Erlebnis in traumhafter Natur und auf höchstem Qualitäts-

niveau gelegt,“ bekräftigt Simon Ebert, der Geschäftsführer des GC Budersand. Der Platz ist pure Links, Golf in seiner natürlichsten Form. 2009 wurde das Hotel Budersand eröffnet. „Wie eine Gallionsfigur reckt es sich dem Meer entgegen – will es Sylt und seinem ästhetischen Katechismus ganz bewusst den Rücken zukehren?“, fragte sich die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Das Hotel Budersand beweist: Sylt kann mehr als Reetdach-Romantik. Vier Kuben mit mediterran anmutenden Innenhöfen fügen sich zu einem Komplex, verbunden durch Flure und viel Glas.„Ein Strandgut der Internationalität auf Deutschlands deutschester Insel,“ befand die „FAZ“. Auf folkloristische Dekorationen wurde gänzlich verzichtet, moderner Kunst begegnet man an jeder Ecke, in

den Zimmern, in den Fluren, an der Bar, sogar im Spa. „Nichts wurde mit Tinnef und Kinkerlitzchen versehen“, lobte „DIE ZEIT“. Wer das Hotel betritt, glaubt die Insel zu verlassen und in eine andere Welt einzutauchen. Man fühlt sich wie in einem Lichtspielhaus am Meer, Elke Heidenreich stellte die Bibliothek mit 1.200 Büchern zusammen, Chefkoch Jens Rittmeyer erkochte für das HotelRestaurant KAI3 flugs einen Stern, mit Hokospokus hat dieses Fünf-SterneHaus nichts zu tun. Auch deshalb, weil es in Hörnum liegt und Sylts tiefer Süden lange als der verschlafene Zipfel der Insel galt. Jetzt sind dort alle hellwach. „Vielleicht war unser Projekt sowas wie ein Weck-Ruf“, schmunzelt Claudia Ebert. Sie blickt auf das von amerikanischer Zedern umgürtelte Hotel, auf den wogenden Strandhafer, dann geht sie in ihr Direktionsbüro hoch oben auf der Budersand-Düne: Wenn Träume verwirklicht sind, werden sie sehr irdisch – und machen Arbeit. Eric Delatour BUDERSAND Hotel – Golf & Spa – Sylt Am Kai 3 25997 Hörnum / Sylt Tel. Fax Mail FB

+49 (0)4651.4607-0 +49 (0)4651.4607-450 hotel@budersand.de www.facebook.com/BUDERSAND

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POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 22. Mai

Im Spannungsfeld zwischen Gewinn und Gewissen Theologische Aspekte einer evangelischen Wirtschaftsethik „Rudern zwei ein Boot, der eine kundig der Sterne, der andere kundig der Stürme.“ Mit diesem Gleichnis aus einem Gedicht von Reiner Kunze beschrieb Bischöfin Fehrs nach dem Vorbild der Bibel ihr Anliegen. Auf der Fahrt über das Meer sind die beiden auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen. Kein Zweifel, wer mit dem sternkundigen Pfadfinder und wer mit dem sturmerprobten Schiffer gemeint ist. Im Klartext des Alltags: So unterschiedlich die Aufgaben auch sind,

Kirsten Fehrs Bischöfin der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, Sprengel Hamburg und Lübeck

zwischen Kirche und Wirtschaft gibt es verbindende Elemente, die vereint das Boot heil durch die Widrigkeiten der Marktwirtschaft bringen. „Was wären wir ohne diesen Himmel, der uns deshalb Orientierung gibt, weil er über das hinausweist, was wir selbst wissen und uns geben können.“ Dieser Satz deutete auf eine transzendente, theologische Sicht für „den Anteil der Sterne“ im wirtschaftlichen Handeln hin. Man durfte gespannt sein, ob es Fehrs gelingen würde, evangelische Glaubenssätze in die Realität einer globalen Wirtschaft einzupassen. Die Bischöfin teilte ihr Referat in vier Kapitel: Christliche Freiheit begleitet unser Handeln, Über die Rolle der Kir-

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che in der Gesellschaft, Der Mensch im Widerspruch und Grenzen einer rein wirtschaftlichen Betrachtungsweise.

„Nichts macht unsicherer, als wenn die eigene Rede, das eigene Tun ohne Resonanz bleibt.“ Grundlage des ersten Themenkomplexes war die Schöpfungstheologie. Sie besagt, dass Gott jedem einzelnen Menschen seinen Wert verleiht, unabhängig von irdischen Maßstäben. Jeder sei „unendlich wertvoll“ als Teil einer Ge-

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meinschaft. Konkurrenz sei nicht vorgesehen, und wenn sie dennoch eintrete – wie bei Kain und Abel – seien die Folgen fürchterlich. Für die Praxis fragt sich, wie es ermöglicht werden kann, die extremen Ansätze in sinnvolles wirtschaftliches Handeln zu integrieren. Wirklichkeitsnah war dagegen die Erfahrung, dass der Mensch und seine Identität auf den Dialog angewiesen sind. „Nichts macht unsicherer, als wenn die eigene Rede, das eigene Tun ohne Resonanz bleibt.“ Dies sei, so Fehrs, eine besondere Form von Gefan-


genschaft. Die Bischöfin postulierte „Freiheit gibt es nur in Verantwortung“. Darüber hinaus gelte die Verantwortung vor Gott, die zu christlicher Freiheit führe und dazu verhelfe, Entscheidungen in gelassener Distanz zu sich selbst zu treffen. Bei ihrem zweiten Thema, der Rolle der Kirche in der Gesellschaft, sieht die Bischöfin die größte Herausforderung darin, die steigende soziale Spaltung in unserem Land abzubauen. Eine Gemeinsamkeit mit der Wirtschaft biete hier die Aufgabe, dass „möglichst wenige auf der Strecke bleiben“. Jeder

„In einer immer traditions-ungebundeneren Gesellschaft, die seit Jahren eine ziellose Wertedebatte führt, darf die Würde von Geschöpfen und Schöpfung nicht auf der Strecke bleiben.“ solle am Morgen mit dem Gefühl aufstehen können, bis zum Lebensabend gebraucht und gewollt zu werden. Im gemeinsamen Ruderboot – um zum Gleichnis zurückzukehren – habe die Kirche die Funktion der Mahnerin. In einer immer traditions-ungebundeneren Gesellschaft, die seit Jahren eine ziellose Wertedebatte führe, dürfe die Würde von Geschöpfen und Schöpfung nicht auf der Strecke bleiben. Auch soll-

Prof. Dr. Wolfgang Müller-Michaelis: „Ein komplementäres Thema wäre ein Blick von der Wirtschaft auf die Kirche“.

ten die Seelen nicht schutzlos immer größerer Beschleunigung ausgeliefert werden. Fehrs äußerte sich positiv über ihre Kontakte mit Hamburger Wirtschaftsunternehmen. So habe die Arbeit der Handelskammer am Runden Tisch mit St. Jacobi gezeigt, dass es ein vielfältiges Engagement gebe, um „Profit“ und Gemeinwohl „wenn schon nicht in ein Gleichgewicht, so doch wenigstens in ein Verhältnis zu bringen“. Im Hinblick auf die zahlreichen Stiftungen in der Hansestadt wünschte sich die Bischöfin „noch mehr Verklammerung von guten Projekten mit gutem Geld“. „Der Mensch im Widerspruch“ behandelte das Dilemma, „entweder ins Minus zu kommen oder vom Glauben abzufallen“. Das bedeutet: Gleichgültig, was man macht oder wie man es macht, immer bleibe eine Schattenseite. Die Kirche in Hamburg sei bereit zu einem Gespräch über die ethischen Grenzen aus christlicher Betrachtung. Grenzen seien dort überschritten, wo

Wolfgang Prinzenberg: „Sind politische Fragen wirklich ein Thema der Kirche?“

Lebensbereiche einer ausschließlich wirtschaftlichen Betrachtungsweise unterworfen werden. Die Bischöfin mahnt beispielsweise einen „würdevollen“ Umgang mit den Mitarbeitern an. Sie fordert eine Unternehmenskultur, die einschließt, statt ausschließt. Das letzte Thema war die Bildungsförderung der Schwächeren. Die Kirche übernimmt hier Verantwortung. Sie will gute Bildung für jedes Kind. (Evangelische) Schulgründungen in unterschiedlichen Stadtteilen stießen auf großen Zuspruch. Zweideutig war allerdings die Aussage: „Es ist nicht leicht, dass aus privaten nicht elitäre Schulen werden“. War damit der Geldbeutel der Eltern oder die Qualität der Bildung gemeint? Die erst jüngst in ihr Amt berufene, spürbar um Kontakt zur Wirtschaft bemühte, Bischöfin schloss mit den Worten: „Alles geschieht immer im Austausch und Gespräch, im Reden und Antworten; und damit sollten wir nun sofort beginnen“. He

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Wirtschaftsrat vor Ort am 30. Mai

Mehr als schöner wohnen Im Rahmen der Veranstaltungsreihe WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT besuchten 100 Mitglieder das Hotel Atlantic Kempinski. Nach einer gut dreijährigen Renovierungsphase präsentieren sich die Zimmer und Suiten nunmehr in unterschiedlichen, harmonisch aufeinander abgestimmten Farben und Stilrichtungen und werden selbst höchsten Ansprüchen gerecht. Nach 40-monatiger gründlicher Kernsanierung nun wieder das klassische Grand Hotel in eleganter und zeitgenössischer Form, einfach zum Wohlfühlen!

Der Gastgeber: Hoteldirektor Peter Pusnik

Das vor 103 Jahren eröffnete Hotel war zunächst auf die 1. Klasse-Passagiere berühmter Luxusliner ausgerichtet. Seitdem gilt es als Synonym hanseatischer Noblesse. Und die Gästeliste belegt es: Die Prominenz logiert im Haus an der Alster genauso gern wie manch inkognito reisender VIP. Der weiße Prachtbau mit der Weltkugel auf dem patinagrünen Dach rangiert unter den ersten und besten Grand-HotelAdressen. „Gut 80 Prozent unserer Gäste sind Deutsche“, berichtet Nina

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Christiansen, PR- und Marketingmanagerin des Hotels. „Besonders im Frühjahr und Herbst werden wir viel gebucht. Gute Belegung haben wir auch an den Wochenenden.“ Das Haus beherbergt neben 245 Zimmern auch 30 Suiten. In der exklusiven „Energy Clinic“ erwarten ein großer Indoor-Pool, Sauna und Solarium die Übernachtungs- wie auch Tagesgäste, die Schwerpunkte auf Wellness und Erholung setzen. Ganz Aktive können die Geräte im Gym von 7.00 bis 22.00 Uhr nutzen. Eine „Rejuvenation”Behandlung steht zum Thema Wohlfühlen im Mittelpunkt des permanenten Angebotes. Die Hamburger kennen ihr malerisch an der Außenalster gelegenes Hotel Atlantic zumindest von außen. Doch schon so mancher hat in den prachtvollen Festsälen auf dem Ball über den Wolken oder auch beim Presseball ausgelassen getanzt und gefei-

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ert. Für viele gilt der Besuch als ein „Must“ zum Jahresauftakt. 13 Veranstaltungsräume mit modernster Kommunikationstechnik bietet das Atlantic für Galas und Business-Meetings. Die hanseatische Tradition wird auch im Atlantic Restaurant gepflegt. Chefkoch Thomas Wilken kreierte mit seinem 30-köpfigen Küchenteam ein neues gastronomisches Konzept, das auf drei Säulen basiert: klassisch, maritim und regional. Ob pommersches Weiderind, Sylter Royal, Müritzwaller oder nordfriesisches Deichlamm – mit seinen raffinierten Kreationen bringt Wilken für jeden Geschmack etwas. Tägliche Lunchzeit von 12.00 bis 15.00 Uhr, Dinner von 18.00 bis 23.00 Uhr. Das chinesische Gourmetrestaurant „Tsao Yang“ zählt zu den ersten Adressen in der Hansestadt. Den abendlichen Besuchern des Wirtschaftrats, die von Hoteldirektor Peter Pusnik und seinen Mitarbeitern mit interessanten Details vertraut gemacht wurden, genossen ihren kurzen Aufenthalt in dem traditionsreichen Haus. Übrigens auch Wolfgang Bosbach, Mitglied des Deutschen Bundestages: „So stellt sich ein schlichtes Gemüt aus dem Bergischen Land das Wohnumfeld aller Hamburgerinnen und Hamburger vor. Schöner wohnen wäre hier weit untertrieben.“ EJH

Hanns Heinrich Supthut und Nina Christiansen, Hotel Atlantic

Elfi Nimphy und Lore Göttsch


Zwischenruf

ZWISCHENRUF

Was lernen wir aus Griechenland? Cliquen-Wirtschaft, Korruption, feudales Staatsverständnis – was hören und lesen wir in diesen Tagen nicht alles über Griechenland. Alles ganz weit weg? Deutschland: Ein ganz anders gelagerter Fall? In vielen Punkten sicherlich. Aber leider nicht in allen. Zum Glück haben wir einen weitgehend funktionierenden Staatsapparat, eine unabhängige Justiz und eine moralisch weniger zweifelhafte politische Klasse. Aber wie sieht es mit unseren Finanzen aus? Sind die entscheidend solider als bei den Griechen, Italienern, Spaniern oder Iren? Wir erinnern: Im August 2007 brach die Finanzkrise aus. Bei uns zunächst eher undramatisch. Einige Hedgefonds wurden dichtgemacht, ein zweitrangiges deutsches Bankinstitut namens IKB musste, wie auch die HSH Nordbank, die WestLB, die Hypo Real Estate und andere – wohlgemerkt alle unter staatlicher Führung – mit Milliarden Euro an Steuergeldern gerettet werden. Die Lage erschien den politisch Verantwortlichen zwar schwierig, aber beherrschbar. Diese Illusion blieb eine Konstante im weiteren Verlauf der Krise. Alle Rettungsversuche sind bislang aber mehr oder weniger im Sand verlaufen (oder in die Haftung des Steuerzahlers übergegangen) und die Dynamik des Desasters nimmt langsam albtraumhafte Dimensionen an. Allein Deutschlands Staatsschulden liegen, wenn man alles richtig zusammenzählt, bei knapp 6 Billionen Euro. Mit über 500 Milliarden Euro erzielte unser Staat 2011 einen Rekord an Steuereinnahmen. Davon kann Griechenland nur träumen. Eine gute Grundlage, so denkt man, für solide Finanzen und konsequenten Schuldenabbau. Staatsschulden entstehen ja (bei uns) nicht, weil der Staat notwendige Ausgaben finanzieren muss, sondern weil Politiker mehr versprechen,

als sie aus vorhandenen (Steuer-)Einnahmen finanzieren können. Das sichert Wählerstimmen. Verantwortliches, zukunftsorientiertes Handeln sieht allerdings anders aus. Seit 1965 hat keine Bundesregierung auch nur eine D-Mark bzw. einen Euro an Schulden getilgt, stattdessen jährlich zusätzliche Neuverschuldung angehäuft. Damit ist die Zukunft sicher nicht zu gestalten. Wo wird das enden? Und was wird bei uns getan, um nicht noch weiter in diesen Strudel hineinzugeraten bzw., wenn es zum Äußersten kommt, nicht

mit abzustürzen? Europaweit ist es ein Gang ins Ungewisse. Im eigenen Land aber sieht es so aus: Die demografische Wende ist längst eingeläutet – von einer grundlegenden Reaktion jedoch kein Wort, kein Konzept und somit keine Reform. Das Pensionssystem der staatlich Bediensteten ist so nicht mehr finanzierbar – kein Konzept und somit keine Reform. Das Rentensystem und das Gesundheitssystem: Beide können früher oder später so nicht mehr bedient werden – kein Konzept und somit keine Reform. Das Bildungssystem ist nicht mehr up-to-date – von einem grundlegenden Konzept (auch angesichts der Bildungshoheit der Bundesländer) keine Spur. Unsere Staatsschulden steigen, das Gespenst einer Inflation geht – angesichts der riesigen Verbindlichkeiten – um. Kein Wunder, dass sich der Bürger um seine Zukunft sorgt.

Die europäischen Regierungen haben vereinbart, dass die Budgets ausgeglichener werden. Als Hilfsmittel sollen immer neue Sparrunden dienen. Kann diese Strategie aufgehen? Fraglich, angesichts der begleitenden gesellschaftlichen Konflikte. Es ist ein Spiel mit höchstem Risiko. Dabei stehen finanziell noch relativ gesunde Volkswirtschaften, wie die unsrige, an vorderster Front in der Mithaftung. Zahlen deren Bürger am Ende die ganze Zeche? Die vom Rechnungshof, wie auch vom Bund der Steuerzahler, immer erneut angeprangerten Steuerverschwendungen von jährlich über 30 Milliarden Euro führten bislang nicht dazu, dass sich die Politik wirkungsvoll damit beschäftigte – einer finanziellen Haftung unterliegt sie ohnehin nicht. Fragwürdige Entscheidungen (die z.B. neue Schulden verursachen) bleiben für die Abgeordneten folgenlos. Einige Bundesländer nähern sich einem ausgeglichenen Etat ohne Neuverschuldung. Andere, darunter auch Hamburg, leben mit Absichtserklärungen und schieben die Stunde der Wahrheit noch vor sich her. Professor Lauk brachte es auf den Punkt: „Viel zu lange haben die Versprechungen für neue soziale Wohltaten auf immer höheren staatlichen Neuverschuldungen beruht. Die Schuldenkrise deckt die Schwächen schonungslos auf.“ Der Präsident des Wirtschaftsrats hat damit recht. Es ist höchste Zeit, dass Regierungen und Parlamente den Mut aufbringen, die unpopulären, aber notwendigen Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung umzusetzen. Man kann hinzufügen, dass auch für die Einnahmeseite, d.h. für das Steuersystem, Reformen Not tun. So würde beispielsweise eine Neuordnung der Mehrwertsteuer Handlungsspielraum eröffnen. Noch nie gab es in der Haushalts- und Sozialpolitik so viel Korrekturbedarf! Ludolf von Löwenstern

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Veranstaltungsberichte

JOUR FIXE FÜR MITGLIEDER Hamburg ist Single-Hauptstadt. In über der Hälfte der Hamburger Haushalte lebte 2011 nur eine Person. Ein Markt, den Online-Partnervermittlungen für sich entdeckt haben: Mehr als 2.000 gibt es in Deutschland, das wichtigste halbe Dutzend – darunter Elitepartner, Parship, Friendscout 24, eDarling und Neu.de – setzt jährlich etwa 200 Millionen Euro um. Das Hamburger Unternehmen Dating Cafe erkannte schon früh das Potenzial des Internets, Menschen zusammenzubringen und war eines der ersten im Netz. „Frühling im Netz – der Markt der Online-Partner agenturen“ war unser Thema beim JOUR FIXE im März. Björn Walter, Geschäftsführer der Dating Cafe Vermittlungsagentur GmbH, gewährte einen Blick auf die aktuellen und künftigen Trends der Online-Partnersuche. Wie passen digitale Welt und Romantik zusammen? Welcher Markt kann in diesem Segment des Internets erobert werden, und wie kann sich ein Unternehmen wie das Dating Cafe durch Diversifizierung vom Wettbewerb abheben und neu positionieren?

Die Senatskanzlei plant und koordiniert die Regierungsarbeit des Senats und unterstützt den Ersten Bürgermeister. Staatsamt, Pressestelle, Medienamt und Planungsstab, die Hamburger Landesvertretung in Berlin und das HanseOffice in Brüssel werden vom Chef der Senatskanzlei geleitet. Welche Aufgaben hat die Behörde? Wie sieht der Alltag an der Schaltstelle der Politik aus? Was bedeutet es, ein Regierungsprogramm umzusetzen und die verschiedenen Fachbehörden zu koordinieren? „Die Schaltzentrale des Senats – die Arbeit der Senatskanzlei“ war das Thema von Staatsrat Dr. Christoph Krupp beim JOUR FIXE im April. Der Chef der Senatskanzlei der Freien und Hansestadt Hamburg ging auf glanzvolle Aufgaben, wie die Organisation von Staatsbesuchen und die Pflege internationaler Beziehungen, ebenso ein wie auf die Planung der Regierungsaufgaben. Täglich werden die wichtigsten Themen mit dem Ersten Bürgermeister und den

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Im Gespräch mit Mitgliedern: Staatsrat Dr. Christoph Krupp

Conrad Seiffert und Gerd zur Brügge

J. Kubilay Falkenberg, Guido Panke, Adelheid Sailer-Schuster

Prof. Dr. Jörg Draeger und Björn Walter

Philipp Müller und Gabriele Sievers

Yili Wang und Erwin Heimberger

Günther Siegert und Wolfgang E. Buss

Olaf Tintelnot und Thomas Rosenke

Sven Witschel, Dr. Frank Schröder-Oeynhausen, Matthias C. Lischke und Gustel Baumert

Sibille Lachmann und Serdar Kutluk

Dr. Hanno Stöcker und Dr. Henning C. Vollbrecht

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beteiligten Fachbehörden abgestimmt. Dabei hat Krupp sich das Ziel gesetzt, eine pragmatische Verwaltung zu schaffen, die für den Bürger und nicht um ihrer selbst willen existiert. Das ist zweifellos eine große Herausforderung, die von den Teilnehmern des JOUR FIXE in der anschließenden Diskussion kritisch hinterfragt wurde. Der offene Umgang mit den unterschiedlichen Positionen führte zu einem lebendigen Abend im Baseler Hof.


gelang es Wissenschaftlern des Bernhard-Nocht-Instituts, das SARS-Coronavirus zu identifizieren. 2006 wurde ein zuvor unbekanntes frühes Blut-Stadium der Malaria-Erreger entdeckt. Seit Januar 2008 ist das Institut Stiftung öffentlichen Rechts. Prof. Dr. Rolf Horstmann Besichtigung des neuen Hochsicherheitslabors

Im Mai waren wir zu Besuch im Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin. „Von Armutskrankheiten und importierten Epidemien“ berichtete uns der Vorsitzende des Vorstandes, Prof. Dr. Rolf Horstmann. Als „Institut für Schiffsund Tropenkrankheiten“ gegründet, blickt man am Hamburger Hafen auf über 100 Jahre Forschung zurück. Gegenwärtig konzentrieren sich die Un-

tersuchungen auf Malaria, hämorrhagische Fieber und Gewebewurm-Infektionen. Für Arbeiten mit Lassa- oder Ebola-Viren verfügt das Institut über Hochsicherheitslaboratorien der höchsten biologischen Sicherheitsstufe. Im Bereich der Tropenmedizin arbeitet das Institut eng mit der Bundeswehr zusammen und berät Wissenschaft, Industrie, Politik und Öffentlichkeit. 2003

Auch im zweiten Halbjahr begleiten Dr. Hanno Stöcker und Gabriele Sievers durch ein attraktives Programm. Diskutieren Sie spannende wirtschaftliche Themen in kommunikativer Atmosphäre. Bei zugelosten Sitzplätzen erhalten Sie Gelegenheit, bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Wegen der großen Nachfrage bei dieser beliebten Reihe bitten wir um Verständnis, dass wir in der Regel nur Mitglieder berücksichtigen können. CA


Berichte aus dem Jungen Wirtschaftsrat FRAGEN AN EIN NEUES MITGLIED

J U N G E R W I RTS C H A F TS R AT

Neuer Name mit frischem Wind Florian Eilken im Gespräch mit dem Bundesvorsitzenden Rene S. Spiegelberger Das Jahr 2012 ist für den Juniorenkreis des Wirtschaftsrates voller Ereignisse. Im September feiert er 25. Jubiläum und richtet den Jungen Wirtschaftstag in Hamburg aus. Passend zu diesen Anlässen hat der Juniorenkreis einen neuen Namen erhalten. Rene S. Spiegelberger, Bundesvorsitzender des Juniorenkreises, erklärt im JournalInterview die Hintergründe der Namensänderung.

Rene S. Spiegelberger

Herr Spiegelberger, der Juniorenkreis des Wirtschaftsrates hat seinen Namen geändert. Warum? Zum einen wollen wir eine klare Abgrenzung zu befreundeten wirtschaftspolitischen und gesellschaftlichen Institutionen und Verbänden vollziehen. Zum anderen wollen wir den Markenkern des Juniorenkreises und des Wirtschaftsrates stärken. Gemäß unserem Leitspruch „Junge Wirtschaft trifft junge Politik“ eine stärkere Verbindung zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen darstellen, mit der sich die junge Generation der Unternehmer beschäftigt. Damit können wir die Bedeutung von Zukunftsthemen ausdrücken, die

KONTAKT Für Ihre Fragen und Anregungen haben wir immer ein offenes Ohr. Sprechen Sie uns gerne auf den Veranstaltungen an oder schreiben Sie uns eine E-Mail: florian.eilken@googlemail.com

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eine zentrale Rolle innerhalb des Juniorenkreises spielen. Welche Themen sind das zum Beispiel? Ein aktuelles Thema ist die Netzpolitik. Es wird dabei oft nur von Reglementierung, Risiken und Schutz von Urheberrechten gesprochen. Wir Junioren möchten jedoch auch die Chancen und Möglichkeiten für Unternehmer in den Vordergrund rücken, die das Internet bietet. Zudem wollen wir dafür sensibilisieren, wie Eigenverantwortung gefördert und Datenschutz in die eigene Hand genommen werden kann. Dies wird auch eines der Themen auf dem Wirtschaftstag der Junioren im September in Hamburg sein. Bedeutet der neue Name auch einen frischen Wind für die Marke? Der neue Name geht natürlich auch mit einem neuen Corporate Design und einem Logo einher. Diese Erneuerung der Corporate Identity bedeutet auch ein erfrischendes, moderneres Image. Und dieses Image spiegelt unsere Markenbotschaften und unsere Ziele wider. Welche Ziele besitzen dabei die größte Relevanz für die Junioren? Die Junioren sind eine starke und zukunftsorientierte Gruppe, die das Ziel verfolgt, innerhalb der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen und mit diesem Beispiel voran zu gehen. Wir unterstützen junge Unternehmer, die sich politisch engagieren möchten. Wir pflegen dabei stets einen lebendigen Kontakt zu Abgeordneten, beispielsweise mit den Jungen Gruppen der uns nahestehenden Fraktionen auf Bundund Länderebene, sichern jungen Unternehmern konkrete Ansprechpartner im politischen Lager und binden sie so aktiv in politische Prozesse ein. Unser Ziel ist es, gegenseitiges Verständnis und Bewusstsein für den jeweils anderen zu schaffen.

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Sonja Zuber Geschäftsführerin coocom – medical communication

Frau Zuber, warum sind Sie Mitglied im Jungen Wirtschaftsrat geworden? Als Unternehmerin war es mir schon immer wichtig, mich zu engagieren – beruflich wie auch ehrenamtlich. Im Rahmen des Jungen Wirtschaftsrates ist es mir möglich, die Ideen und Themen zu konkretisieren, die die Gesellschaft, meine Mitarbeiter und mich selbst bereits heute, aber auch in Zukunft bewegen werden. Meine Vision ist es, dass Engagement und Gestaltungswillen in der jungen Generation nachhaltig gefördert werden. Denn nur wenn die jungen Potenzialträger aktiv sind, werden sich Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland zukunftsfähig entwickeln können. Welche inhaltlichen Themen und Botschaften möchten Sie in Ihrer Funktion als Vorstandsmitglied des Jungen Wirtschaftsrates vermitteln? Der demografische Wandel wird in allen gesellschaftlichen Bereichen Herausforderungen mit sich bringen, die nur auf breiter Ebene diskutiert und in zukunftsorientierte Lösungen weiterentwickelt werden können. Mein persönliches Interesse gilt besonders dem Gesundheitswesen, denn hier treffen strukturelle Handlungsbedarfe auf wirtschaftliches Wachstum. Auf verbandsinterner Ebene ist mir vor allem die Steigerung der Mitgliederzahl ein Anliegen, denn der Junge Wirtschaftsrat bietet hervorragende Chancen für wirtschaftspolitische Gestaltung. Wie bewerten Sie die Gemeinschaft der Mitglieder untereinander? Der Junge Wirtschaftsrat ist eine ideale Institution, um sich mit anderen Jungunternehmern und Führungskräften auszutauschen und zu vernetzen. Auf den Veranstaltungen, wie beispielsweise dem diesjährigen Jungen Wirtschaftstag in Hamburg, stehen Entscheider aus Politik und Wirtschaft für den offenen Dialog zur Verfügung – das erweitert nicht nur den eigenen Horizont, sondern steigert auch die Handlungsfähigkeit. Die Fragen stellte Florian Eilken


PR Unternehmenserfolg

Erlebniseinkaufswelten in Köln

Mit dem Markt gewachsen Großes Engagement, Innovationen und zukunftsweisende Einkaufswelten machen die Firma Globetrotter Ausrüstung zu Europas größtem OutdoorHändler. „Norddeutschlands erstes Spezialgeschäft für Expeditionen, Safaris, Survival, Trekking“, 1979 in Hamburg-Wandsbek gegründet, machte im Geschäftsjahr 2011/12 einen Jahresumsatz von 250 Millionen Euro. Bundesweit sind rund 1.600 Mitarbeiter aus 60 verschiedenen Nationen in den acht Filialen sowie im Versand beschäftigt. In den architektonisch beeindruckenden Verkaufshäusern und im europaweiten Versandhandel werden mehr als 25.000 Artikel von 700 Herstellern vertrieben. Der Markt für „Outdoor-Equipment“ hat sich kontinuierlich positiv entwickelt. Deutschland erreicht 23 Prozent des europäischen Marktes, UK & IRL 15, gefolgt von Frankreich mit 14 Prozent. Aus Abenteuerlust und unternehmerischer Wagnis ist eine europaweit erfolgreiche Firma entstanden, die immer wieder mit neuen Ideen überrascht. Den familiären Geist, der bereits 1979 die beiden Gründer Klaus Denart und Peter Lechhart mit ihren ersten Kunden verband, spürt man noch heute. Die Kundschaft wird über den Hauptkatalog, 2012 mit einer Auflage von 1,1 Millionen, sowie über die Website über Produkte und Trends informiert. Regelmäßig erscheinen zusätzliche Kataloge, Speziale und Themenflyer. Das Kundenmagazin „4-Seasons“,

das viermal im Jahr erscheint, ist mit einer Mindestauflage von 400.000 Exemplaren das auflagenstärkste Outdoor-Magazin Europas. Für alle Printprodukte werden nur Materialien und Druckereien in Anspruch genommen, die die Anforderungen des FSC-Standards erfüllen. Was ist das Erfolgsgeheimnis dieser Firma? Andreas Bartmann und Thomas Lipke, die geschäftsführenden Gesellschafter, verraten gern das Geheimnis: „Unsere Mitarbeiter, unsere Mitarbeiter, unsere Mitarbeiter. Alles andere lässt sich kopieren“, behauptet die engagierte Geschäftsleitung. Die Mitarbeiter bilden eine einzigartige und wertvolle Grundlage des Unternehmens. Fairness, Wertschätzung und Integrität sind die Prinzipien bei Globetrotter. Diese gelten ebenso bei der Einstellung des Personals, bei der Bezahlung, beim Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben, flexiblen Arbeitszeiten, bei Schulung und Fortbildung, Arbeitsschutz, Sicherheit der Mitarbeiter und

ihrer Arbeitsplätze sowie beim Umgang untereinander. Die gesamte Unternehmensorganisation basiert auf flachen Hierarchien und bietet viel Raum für Eigeninitiative und selbständiges Arbeiten aller Kollegen. Die Mitarbeiter bilden eine multikulturelle Organisation, die mit ihrer Begeisterung und Offenheit für Reisen und neue, ferne Länder über 60 Nationen vereint. Es werden nicht nur die individuellen Verschiedenheiten der Mitarbeiter toleriert, sondern im Sinne einer positiven Wertschätzung hervorgehoben. Unterschiedliche Mentalitäten, Denkweisen, Religionen und Erfahrungen werden bei Globetrotter als große Bereicherung für das gesamte Unternehmen gesehen. Im letzten Jahrzehnt Auszeichnungen eingeheimst Stolz ist das Management auf verschiedene Auszeichnungen u.a.: Einzelhandelspreis 2009 vom EHV Nord, AxiaAward 2009, Norddeutschland im Bereich Kundenbeziehungsmanagement (2010) sowie den Store of the Year „Out of Line 2007“, die Köln (2007) und München (2012) erhielt. Man darf gespannt sein, wie sich das Unternehmen am Standort Hamburg weiterentwickelt. Erst im letzten Jahr wurde das Logistikzentrum mit über 10.000 Palettenstellplätzen in Hamburg-Rahlstedt in Betrieb genommen und auf CO2-neutralen Versand umgestellt. EJH

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Wirtschaftsrat Intern

I N FOS AUS DER L AN DESGESC HÄFTSSTELLE HA MBU RG IM ÜBRIGEN ... ... bedanken wir uns für den guten Zuspruch bei unseren Veranstaltungen. ... danken wir unseren Mitgliedsunternehmen für ihre Gastfreundschaft als Veranstalter der jeweiligen Vorträge WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT. Die Reihe erfreut sich bei vielen Mitgliedern großer Beliebtheit. ... brauchen wir Sie, liebe Mitglieder, als konstruktiv kritische Wegbegleiter, damit wir auch in Zukunft wissen, wo wir noch besser werden sollen. ... wollen wir noch mehr miteinander sprechen. Darum planen wir nach den Sommerferien ein neues Format. Mit-

glieder und Gäste sollen Gelegenheit bekommen, sich in lockerer Runde mit Landesvorstand und Hamburger Politikern auszutauschen. Die Veranstaltung wird einmal monatlich im Hotel Atlantic stattfinden. Ein Referat ist ausdrücklich nicht vorgesehen.

... haben wir während der Hamburger Sommerferien unser Programm erheblich reduziert. Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer und freuen uns auf ein Wiedersehen mit Ihnen im August.

... sind unsere Veranstaltungen in der Regel mit einem Frühstück, Mittagoder Abendessen verbunden. Das ermöglicht uns, die Veranstaltungskosten gering zu halten. Die Hotels, mit denen wir eng zusammenarbeiten sind bereit, auf eine Raummiete zu verzichten, sofern sich ihre Kosten durch Einnahmen aus der Gastronomie kompensieren lassen. Für diese Regelung bitten wir um Verständnis.

Conrad Seiffert

WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN Gustel Baumert Managing Director Körber Schleifring GmbH

Hermann Ernst König Managing Director Hermann Jaeger GmbH

Catharina von Bülow Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

René Ingo Küntzel Wirtschaftsprüfer/Steuerberater KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Christian Conreder Nörenberg Schröder & Partner Rechtsanwälte / Wirtschaftsprüfer / Steuerberater Jürgen Gerbig Geschäftsführer ELANTAS Beck GmbH Stephan Groht Geschäftsführender Gesellschafter Elbfonds GmbH Emissionshaus Hamburg Dr. Stephan R. Göthel LL.M. Partner Taylor Wessing Partnerschaftsgesellschaft Anja Halfkath Inhaberin Jade Immobilien-Kontor e. Kfr.

Rolf-Dieter Lampey Geschäftsführender Gesellschafter ZYO Pharma GmbH Christian Rother Christian Wetzel Vorstand Volz Gruppe AG Sven Witschel Director KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Fabian Wittke Peter Zimmermann Geschäftsführer DVA International GmbH

Jan Herberg Geschäftsführer Herberg Engineering Gesellschaft für Systementwicklung und technische Integration mbH

Andreas Cordes Geschäftsführer Cordes GmbH Preetz

Dr. jur. Kurt-Georg Herzog Geschäftsführer Elbfonds GmbH Emissionshaus Hamburg

Kai Gusek Vorstand Gemeindediakonie Lübeck e.V. Lübeck

Steffen Knoop Geschäftsführer Wascut GmbH

Dr. Roland Hamelmann Inhaber eff +, Bad Schwartau

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Landesverband Hamburg | Ausgabe Juli 2012

Paul Heidtmann Inhaber Textilpflege Heidtmann Itzehoe Martin Krumm Geschäftsführer Krummweb UG Neumünster Christian Maaß Leiter Geschäftskunden Deutsche Bank AG Kiel Thomas Reinertz Gebietsleiter Schleswig-Holstein DSK – Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG Bad Oldesloe Kolja Sahm Geschäftsführender Gesellschafter FootBridge Management Consulting GmbH Kappeln Jürgen Schwarz Leitung Bereich Kommunalprojekte E.ON HANSE AG Quickborn Kai Staak Inhaber Körperteam – Beauty Kiel Heinrich Voges Geschäftsführender Gesellschafter OHV Ostseeholz GmbH Ahrensbök (Ostholstein)


Vorschau Landesverband Hamburg

V E R A N S TA LT U N G S V O R S C H A U

Warum ich Mitglied im Wirtschaftsrat bin „Potentiale aktivieren, Engagement und Gestaltungswillen in der jungen Generation fördern – das ist meine Vision für den Wirtschaftsrat. Gemeinsam mit anderen Jungunternehmern und Führungskräften möchte ich mich für die wirtschaftspolitische Entwicklung in Deutschland einsetzen, innovative Impulse geben und meine Chancen, aber auch meine Verantwortung als Unternehmerin, aktiv nutzen, um Wachstum, Soziale Marktwirtschaft und Fortschritt voranzubringen.“

Sonja Zuber Geschäftsführerin coocom – medical communication

„Ich bin Mitglied im Wirtschaftsrat, um mit interessanten Menschen über wirtschaftspolitische Fragestellungen zu diskutieren. Die notwendige Distanz zur operativen Politik spielt für mich dabei eine entscheidende Rolle.“

Hauke Harders Geschäftsführender Gesellschafter C.A.R.D 2. UG

Nachlese „Man kann nicht erwarten, dass es den Leuten gut geht

VERANSTALTUNGEN 6. August 2012 Golfturnier auf Gut Kaden 18. August 2012 NUR FÜR MITGLIEDER: Tagestörn anlässlich der Hamburger Cruise Days 10. September 2012 Mittagsveranstaltung mit Dr. Ottmar Gast, Sprecher der Geschäftsführung Hamburg Süd KG 19. September 2012 PAUSENGESPRÄCH Podiumsdiskussion 18. Oktober 2012 Mittagsveranstaltung mit Dr. Dr. h.c. Edmund Stoiber

POLITISCHES FRÜHSTÜCK 15. August 2012 Karl Gernandt Aufsichtsratsvorsitzender Kühne & Nagel

29. August 2012 Dr. Andreas Mattner Geschäftsführer ECE Projektmanagement G.m.b.H. 5. September 2012 Dr. Gert Hoffmann Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig 25. Oktober 2012 Prof. Dr. Jörg F. Debatin Vorsitzender des Vorstandes der amedes Holding AG

JOUR FIXE FÜR MITGLIEDER 19. Juli 2012 Uli Hellweg, Geschäftsführer IBA / Besuch der IBA

und sie dann auch noch zufrieden sind.“ Volksmund

9. August 2012 Hans-Christoph Klaiber, Geschäftsführer NORD EVENT GmbH 6. September 2012 Jutta Ludwig, Vorsitzende der Geschäftsführung HWF 4. Oktober 2012 Ingo Meyer, Vorsitzender des Vorstandes des ADAC Hansa Änderungen vorbehalten

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PR Reisezeit

A-ROSA begrüsst mit neuem Katalog das kommende Reisejahr Kreuzfahrten auf Flüssen 2013 Rund 50 Flusskreuzfahrten, Neuheiten bei Themenreisen und ein großes Angebot an Grand Tours laden Reisende schon vor dem Urlaubsantritt zum Träumen ein. Willkommen Urlaub! A-ROSA macht Lust auf bevorstehende Reisefreuden – und das spürt man auf jeder Seite des neuen A-ROSA Hauptkatalogs „Kreuzfahrten auf Flussen 2013“. Handfest und wertig zugleich, präsentiert er ab dem 29. Juni 2012 auf 124 Seiten pure Emotionen, Texte mit Lesebuchcharakter und die größte Routenvielfalt auf Donau, Rhein und Rhône. Informationen zum Preissystem und Leistungsumfang der Marke finden im strukturiert aufbereiteten und separaten Preisteil mit 84 Seiten Umfang ihren Platz. Die „Route Intensive“ ab Lyon über Avignon, Arles und Port St. Louis bietet mit den Abfahrten am 4. Mai oder 24. August 2013 großartige Einblicke in die Landschaft und Kultur Frankreichs. Auf der Donau erleben A-ROSA Gäste ab Passau, Frankfurt oder Oltenita zu zahlreichen Abfahrtsterminen die Katarakten. Bis zum „Donau Delta“ am Schwarzen Meer folgen aufregende Metropolen wie Wien, Budapest oder Belgrad. Möglich gemacht wird die Erweiterung dieses Angebots unter anderem durch die A-ROSA SILVA, die Anfang Juli 2012 getauft wird und ihren Dienst aufnimmt. Frühes Buchen für 2013 noch attraktiver Die Grand Tours wie auch alle anderen Reisen sind für Reisefreudige beim SELECT-Preis zu vorteilhaften Frühbucherkonditionen zu erhalten. Das A-ROSA Preissytem verfügt über ein kundenorientiertes, abgestuftes Leistungsprofil, das sich in die drei Stufen SELECT, SMART und SPONTAN gliedert. Mit steigender Anzahl der Buchungen

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und näherrückendem Reisedatum steigt der Preis. Tagesaktuelle Verfügbarkeiten können über das Reisebüro, unter www.arosa.de/smart oder unter +49(0)381-202 6001 abgefragt werden. Dies gilt auch für A-ROSA SPONTAN, für den kurzentschlossenen Gast, bei dem A-ROSA die Auswahl des Schiffes, Termins, der Route und der Kabinenkategorie übernimmt. Das besondere Etwas: die A-ROSA Themenreisen Zubuchbare Golfpakete, Wellness-, Gourmet-, Festtags- und Weihnachtsreisen kennt man von A-ROSA aus den vergangenen Jahren – und sie liegen weiter im Trend. So zum Beispiel die 8-tägige „Route Gourmet“ ab Lyon auf der Rhône inklusive Feinschmeckerdinner und angeleiteten Verkostungen. In 2013 erweitert darüber hinaus eine Themenreise der besonders geschmackvollen Art das A-ROSA Angebot: Die 6-tägige Donau-Tour „Wein und Genuss “. Am 21. August begibt sich die A-ROSA MIA hierfür auf den Weg von Passau uber Bratislava und Wien. Diese Städte sind als solche bereits attraktiv, doch zusätzliche Inklusivleistungen machen die Reise zu einer wahren Genießertour: Jeden Abend gibt es Weinempfehlungen aus dem jeweiligen Fahrtgebiet und darauf abgestimmte

Landesverband Hamburg | Ausgabe Juli 2012

Menüs. Die Teilnehmer erleben Matinees und gönnen sich Heurige in Österreich – Weinfreunde kommen voll auf ihre Kosten. Neue Horizonte entdecken und dabei den eigenen erweitern Das gilt für die A-ROSA Medienreisen, die erstmals im Katalog aufgeführt sind. Beim „Kurs Süd“ am 25. Mai 2013 und auf dem „Kurs Rhein & Mosel“ am 24. August 2013 erwartet die Gäste prominente Begleitung: Der als „Mr. Tagesschau“ bekannte Jo Brauner, Dr. Uwe Christiansen, ehemaliger Präsident der Akademie Für Publizistik in Hamburg und Dr. Wilhelm Herlyn, vormals Chefredakteur der dpa, informieren und unterhalten mit Vorträgen und Diskussionen an Bord. Ein Stück St. Pauli auf dem Rhein Die Theater-Legenden des berühmten Schmidts TIVOLI in Hamburg können am 5. Oktober 2013 bei A-ROSA erlebt werden. Die Kleinkunst auf höchstem Niveau garantiert vergnügliche Stunden mit den Stars von der Reeperbahn und ihrer exklusiven Show für Kopf und Herz. Weitere Informationen und Buchungen im Reisburo, unter der Telefonnummer +49-0381-2026001 oder www.a-rosa.de


PR Golf in Hamburg – Swiss-Cup

Erneut hatte Initiator Dr. Peter J. Voigt (Voigt Capital Systeme) den Swiss-Cup organisiert. Es war der 26. und die Begeisterung für dieses Wettspiel ist ungebrochen. Das beweist die hohe Teilnehmerzahl: 110 Spielerinnen und Spieler aus vielen Golfclubs starteten an den Abschlägen 1 + 10. Um kurz nach vier waren alle wieder im Clubhaus, und es ging zum gesellschaftlichen Teil des Einladungsturniers über, der mit dem Kuchenbuffet startete und mit dem köstlichen Dinner seinen Höhepunkt fand. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft des Schweizerischen Konsulats Hamburg, Honorarkonsul Michael Eggenschwiler, Hamburgs Airport Chef, der sich die Siegerehrung mit Peter Voigt nicht entgehen ließ. Über 400 Schweizer Fahnen schmückten das Golfgelände und bildeten einen starken Kontrast zum satten Golfgrün. Die von den zahlreichen Sponsoren eingebrachten Präsente fanden glückliche Gewinner, ebenso die verlosten Hotelgutscheine dreier renommierter Häuser aus Italien, Österreich und natürlich aus der Schweiz.

Holm war wieder Treffpunkt der Schweizer Freunde

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Analyse des Wirtschaftsrates

Deutlich mehr Schatten als Licht Wirtschaftsrat analysiert Koalitionsvertrag HAUSHALTSPOLITIK Die Rücknahme einer Vielzahl von Einsparungen werden durch die angekündigten Mehreinnahmen nicht gedeckt. Insbesondere die Aufstockung der Mittel für die dänischen Schulen für jährlich 5 Millionen Euro zeigt die massive Durchsetzung von Klientelinteressen in der Dreierkoalition. Da zugleich Infrastrukturinvestitionen wegfallen, wird auch das Aufkommen der Steuereinnahmen gedämpft (10)*. Es fällt unter diesen Vorzeichen schwer, der neuen Koalition eine Fortsetzung des Konsolidierungspfades zuzutrauen, zumal der Vorsitzende der größten Regierungsfraktion erklärter Gegner der in der Verfassung verankerten Schuldenbremse ist und bereits als Finanzminister der Regierung Simonis ein dreifaches Überschreiten der verfassungsgemäßen Verschuldungsgrenze geplant hatte. Besorgniserregend ist zudem die Rücknahme des gerade eingeführten Kommunalhaushaltskonsolidierungsgesetzes für hochverschuldete Kommunen, die jetzt wieder bis auf weiteres ohne Perspektiven ihren Verschuldungskurs fortsetzen müssen (11). VERKEHRSPOLITIK Die Kürzung der geplanten Finanzierungsmittel für den Landesstraßenbau ist unverantwortlich. Schon jetzt ist der Straßenbau angesichts der Güterverkehrsprognosen hoffnungslos unterfinanziert. Ohne einen forcierten Ausbau der A 20 hin zu einer westlichen Elbquerung droht Schleswig-Holstein in zehn Jahren ein Verkehrsinfarkt im Hamburger Umland. Das verteuert Transporte von und nach Schleswig-Holstein und stellt den Standort als logistisches Drehkreuz in Nordeuropa auf das Abstellgleis. Die verkehrspolitischen Aussagen der Koalition sind ansonsten widersprüchlich. Einerseits unterstützt man „die Bedeutung des Hafens Lübeck als Drehscheibe im Ostseeraum“ (29). Andererseits kippt man eine zusätzliche Elbquerung und lehnt die in Skandinavien längst erfolgreich erprobten „Giga-Liner“ kategorisch ab (30). Daß eine in der Landesverfassung für die dänische Minderheit privilegierte Partei jetzt als Teil einer Landesregierung gegen die mit Dänemark im Staatsvertrag vereinbarte Fehmarnbelt-Querung vorgeht, zeigt, daß der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) keine ethnischen, sondern vor allem regionale Interessen bündelt. Für Schleswig-Holstein ist die verkehrliche Anbindung an die Metropolregion überlebenswichtig und darf nicht durch südschleswigsche Regionalinteressen blockiert werden. Der Ausbau der B5 an der Westküste ist zu begrüßen (28) ebenso wie das Bekenntnis zu den erzielten Erfolgen des Ausschreibungswettbewerbs unserer Bahnlinien (2829). Eine AKN Anbindung an Fuhlsbüttel und sowie den Ausbau der S4 Bad Oldesloe-Itzehoe unterstützen wir. 48

Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Juli 2012

ENERGIEPOLITIK Eine erfolgreiche Energiewende wird bedeuten, daß die Interessen betroffener Bürger beim Bedarf neuer Stromleitungen nicht immer maßgeblich sein dürfen (38). Die Ankündigung einer eigenen Netzagentur der norddeutschen Länder und der Kündigung bei der Bundesnetzagentur zur Schaffung einer Landesnetzgesellschaft (39) ist kontraproduktiv. Die Energiepolitik muß zukünftig eher aus einer europäischen Warte denn von einer Vielzahl unterschiedlicher Interessen der Bundesländer gesteuert werden. Die angeblich drohende „Vermaisung“ der Landschaften wird infolge der fehlenden Wirtschaftlichkeit vieler Anlagen bald deutlich relativiert werden. Zudem brauchen unsere rasant steigenden Überkapazitäten von Windstrom dringend produktive Verwertungsperspektiven. Die volks-

Editorial

Dr. Philipp Murmann Landesvorsitzender Schleswig-Holstein

Schlewig-Holstein nach der Wahl Klassische Wachstumsprojekte bleiben auf der Strecke as Ergebnis der Landtagswahl in Schleswig-Holstein war denkbar knapp. Das ändert leider nichts an den gravierenden Folgen. Schon die ersten Beschlüsse der Dänenampel zeigen, daß nicht nur wie befürchtet massiv Klientelinteressen wie die dänischen Schulen mit jährlich 5 Millionen Euro bedient werden, sondern zudem zutiefst ideologische Positionen in die Tat umgesetzt werden sollen. So wurde beschlossen, das mehrgliedrige Schulsystem über eine Umstellung der Lehrerausbildung endgültig einzuebnen. Ebenso besorgniserregend sind die Ankündigungen zur Energiepolitik, die Netzgesellschaften notfalls zu

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wirtschaftlichen Verluste durch die Abschaltungen von Windanlagen aufgrund fehlender Netzkapazitäten werden sich bis zum fertigen Netzausbau auf über eine Milliarde Euro summieren. Diese Mittelverschwendung sollte in Investitionen für Speichertechniken umgelenkt werden. Schleswig-Holstein hat deshalb beste Voraussetzungen, um bei der Anwendung von Speichertechniken, wie beispielsweise der „power to gas“-Technologie, Vorreiter zu werden. SCHULPOLITIK Der Wechsel der Abteilung berufliche Bildung vom Bildungs- zum Arbeitsministerium ist begrüßenswert (60). Positiv ist ebenso das klare Bekenntnis zur dualen Ausbildung und die Bereitschaft, Schule und Berufsschule frühzeitiger miteinander zu verzahnen. Auch den Ansatz von Produktionsschulen werden wir unterstützen.

enteignen. Insgesamt wird sich die hiesige Wirtschaft darauf einstellen müssen, daß klassische Wachstumsprojekte in den nächsten Jahren auf der Strecke bleiben werden und die Haushaltsdisziplin wieder in das alte Muster zurückfällt, das bei der rotgrünen Landesregierung unter der Führung von Finanzminister Dr. Ralph Stegner seinerzeit zur Überschreitung der verfassungsmäßigen Grenze um das Dreifache geführt hatte. Welche Rolle der Wirtschaftsrat vor diesem Hintergrund spielen kann, ist in den nächsten Monaten zu klären. Das Ergebnis wird auch davon abhängen müssen, in welchen Themenfeldern die Entscheidungsträger der Regierungsfraktionen und der neuen Landesregierung zu einer sachorientierten Auseinandersetzung mit der Wirtschaft bereit sind. Bei einer nachhaltigen Abkehr von den Prinzipien einer sozialen Marktwirtschaft enden für den Wirtschaftsrat die Möglichkeiten eines konstruktiven Ratgebers. In Berlin stehen wir fortgesetzt vor großen europäischen Herausforderungen. Im Kern wird zu entscheiden sein, nach welchen Prinzipien die europäischen Staaten noch eigenverantwortlich für ihr Handeln einstehen müssen. Ohne substantielle Eingriffsmöglichkeiten in die Haushaltsouveränität unsolider Mitgliedstaaten darf es in der Währungsunion keine Haftung für fremde Haushaltsrisiken geben. Diese Linie muß bei aller Kompromißfähigkeit der Geberländer Bestand haben.

„Gleiche Chancen für alle“ erscheinen in der Schulbildung jedoch nur erreichbar, wenn die unterschiedlich ausgeprägten Talente differenziert gefördert werden können. Bildungsgerechtigkeit muß bedeuten, daß leistungsfähige Schüler ebenso besondere Angebote erhalten wie leistungsschwächere oder leistungsunwillige. Ein „längeres gemeinsames Lernen“ erhöht die Anforderungen an die Lehrer deutlich, jedem Schüler in heterogen besetzten Klassen gerecht zu werden. Ein solcher Ansatz kann nur erfolgreich sein, wenn bei der Lehrerausbildung eine Bestenauslese stattfindet und differenzierte Zusatzangebote für besonders leistungsfähige, leistungsschwache oder unmotivierte Schüler flächendeckend vorhanden sind. Die Einführung eines stufenbezogenen Einheitslehrers für alle Schulgliederungen zielt genau in die falsche Richtung. Die Bereitschaft zu einer „Bildungskonferenz Schule“, die für zehn Jahre Empfehlungen parteiübergreifend abstimmen möchte, wird auf dieser Grundlage zu keinem konstruktiven Konsens führen. HOCHSCHULPOLITIK Die Aufspaltung der Ministerressorts Wissenschaft und Wirtschaft schwächt die Innovationsfähigkeit des Industriestandortes im globalen Wettbewerb. Positive Impulse für die Hochschullandschaft sind in dem Koalitionsvertrag kaum erkennbar. Die Einführung einer Drittelparität in Hochschulgremien (19) sowie eine Koppelung der Mittelzuweisung an die Erfüllung von Geschlechterquoten beim Hochschulpersonal (19) sind wissenschaftsfeindlich. Die Berufung von Exzellenz in Forschung und Lehre müssen tragende Prinzipien bleiben. Entsprechend sollte anstelle einer Finanzierung von zusätzlichen Studienanfängern (19) besser in die Qualität als in die Masse von Studienplatzbewerbern investiert werden. Im Bereich der Lehrerausbildung erscheint dies besonders notwendig, weil das Land als Bildungsträger die meisten dieser Studenten in den eigenen Schuldienst übernimmt. Zusätzliche Mittel für eine effektive Bestenauslese sowie eine systematische Aus-, Fort- und Weiterbildung unserer Lehrer sind zielführender als zusätzliche Lehrerstellen. Der Koalitionsvertrag trifft im übrigen keine Aussage zur Strategie für eine fortgesetzte Entwicklung des Forschungs- und Wissenschaftsstandortes. Das Verbot der Grünen Gentechnik verkennt die Notwendigkeit einer weltweit führenden Agrarfakultät, Wissen über Zukunftstechnologien frei entwickeln und mit Praxisbezug lehren zu können.

Dr. Philipp Murmann *(Seitenzahlen des Vertrags in Klammern)

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Landesmitgliederversammlung am 29. März 2012 auf Gut Bliestorf

Die europäische Perspektive. Werte – Politik – Wirtschaft Landesmitgliederversammlung mit Wahlen des Landesvorstands, klassischem Konzert sowie Ehrengast Dr. Hans-Gert Pöttering MdEP

Dr. Philipp Murmann (re.) dankt dem Ehrengast Dr. Hans-Gert Pöttering MdEP für sein kraftspendendes Plädoyer auf dem Weg zu einem vereinten Europa

Abendlicher Ausklang im festlichen Rahmen der Alten Scheune

Sektempfang auf Gut Bliestorf, das 1843 erbaut und zuletzt umfangreich saniert wurde

Die Mitgliederversammlung des Landesverbandes hat den amtierenden Landesvorstand eindrucksvoll im Amt bestätigt. Während der Landesvorsitzende Dr. Philipp Murmann einstimmig gewählt wurde, konnten auch die übrigen Mitglieder mit maximal zwei Gegenstimmen die Wahl bedenkenlos annehmen, die Rechtsanwalt und Notar Dr. Whilhelm Wessel als Tagungspräsident bündig leitete. Einzige Veränderung ist die Berufung von Norbert Basler zum stellvertretenden Landesvorsitzenden, der diese Aufgabe von unserem ehemaligen Landesvorsitzenden Hans-Werner Blöcker übernimmt. Der gewählte Vorstand hat jedoch – wie sonst üblich – keine weiteren Kooptierungen vorgenommen, sondern wird in den nächsten Monaten einen harmonischen Generationswechsel im Gremium vorbereiten. Nach dem formalen Teil fand der musikalische Part großen Beifall. Unter der Moderation von Martin Karl-Wagner (Flöte) zeichneten Martin von Hopffgarten (Violoncello) und Andrea Paffrath (Cembalo) sowie die Sopranistin Martina Doehring ein – nicht nur musikalisches – Porträt der Hohenzollern-Familie um Friedrich den Großen.

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Entsprechend kulturell gestärkt folgte zum festlichen Abendessen der Vortrag von Ehrengast Dr. Hans-Gert Pöttering MdEP, der als ehemalige Präsident des Europaparlaments und Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung die deutschen Zielsetzungen für Europa aus der Entstehung und den Eckpfeilern der Europäischen Gemeinschaft ableiten kann. „Wir sind zu unserem Glück vereint“, zitierte er die Berliner Erklärung von 2007, nicht ohne auch auf Fehler wie die zu frühe Aufnahme Bulgariens und Rumäniens hinzuweisen. Die Lehre daraus sollte sein, nicht erneut leichtfertig neue Mitglieder aufzunehmen, ohne daß deren Integrationsfähigkeit gesichert sei. Das gelte besonders für die Türkei. Die Überzeugung dieses erfahrenen deutschen Europäers tat gut in einer Zeit, in der die europäische Gemeinschaft tagtäglich neu auf die Probe gestellt wird. Innenminister Klaus Schlie überbrachte anschließend die Grußworte der Landesregierung und erinnerte an die herausragenden Leistungen Friedrich des Großen, von dessen bildungspolitischen Initiativen wir heute noch profitieren. WB und BZ

Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Juli 2012

Das Eutiner Wagner-Ensemble sorgte zum 300. Geburtstag Friedrich des Großen für einen atemberaubenden musikalischen Dialog zum historischen Briefwechsel „Mein Bruder Friedrich“

Dr. Rolf Murmann (li.) und Gastgeber Rudolph Freiherr von Schröder

Sektionssprecher Dr. Wilhelm Wessel (li) im Gespräch mit Ehepaar Dr. Wiebke und Prof. Dr. Karsten Witt (Landesvorstandsmitglied)


Mittagsgespräch der Sektion Herzogtum Lauenburg am 12. März 2012 in Schwarzenbek

Worauf es jetzt ankommt! Unter diesem Titel hatten unsere Mitglieder unmittelbar im Anschluß an die Mitgliederversammlung der Sektion die Gelegenheit, sich offen mit dem Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder auszutauschen. Da die Währungsunion einleitend vom Veranstalter aus der Diskussion genommen wurde und der Abgeordnete schnell klar machte, daß die Bildungspolitik nach seiner Auffassung insbesondere im Schulbereich Ländersache bleiben müsse, war Raum für speziellere Themen. Der Forderung, die auflaufenden Finanzreserven bei den Sozialversicherungsträgern dazu zu nutzen, die in der Krise vorgezogenen Zahlungspflichten für die Unternehmen wieder zurückzunehmen, wies

Stromerzeugung beitragen. Insgesamt müsse man bei den dezentralen Energiequellen beachten, daß sie in der Bevölkerung zu einer Umverteilung von unten nach oben führen würden. Die frisch in den Vorstand der Sektion gewählte Korinna Brammer, Geschäftsführerin KRD Sicherheitstechnik GmbH, mahnte an, daß die angekündigte Pflicht zur elektronischen Unternehmensbilanz für den deutschen Mittelstand deutlich über das Ziel einer verbesserten steuerlichen Transparenz

it m e i S n e l e Spi rem Pro Ih

24.09. GC St. Dionys

Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kauder MdB stellte sich den Fragen und Anliegen der Sektion Herzogtum Lauenburg

Kauder jedoch als nicht finanzierbar zurück. Er räumte allerdings ein, daß diese Variante den Charme der Einmaligkeit habe und daß dadurch ein Fehler der Großen Koalition korrigiert werden würde. Die notwendigen Kürzungen der Solarförderung begründete Kauder mit dem Hinweis auf das folgende Mißverhältnis: Zwar beanspruchten die Solaranlagen 7 Milliarden der insgesamt 14 Milliarden Euro EEG-Förderung, sie würden allerdings nur 3 Prozent zur

hinausschieße und unverhältnismäßig große Anpassungen in der Buchführung erfordere. Der nicht nur örtlich, sondern auch fachlich zuständige Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann versprach anschließend, dieser Sache nachzugehen. Ansonsten beendete unser Landesvorsitzender Dr. Philipp Murmann den Meinungsaustausch mit seiner Bewunderung für die großartige Fähigkeit des Gastes, die gesamte sachpolitische Palette kompetent im Blickfeld zu behalten. BZ

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PR Wohnungsbau

Pflegeimmobilien gehört die Zukunft In Hamburg-Wilhelmsburg entsteht das KerVita-Senioren-Zentrum „Am Inselpark“ mit hochwertigen Pflegeappartements Eine aktuelle Studie unter Hamburger Heimleitern ergab, dass die Versorgung pflegebedürftiger Angehöriger zunehmend schwieriger wird. Für die sogenannte Generation Sandwich ist nicht nur der Mangel an Kita-Plätzen für die Kinder, sondern zusätzlich auch die Frage nach der bestmöglichen Versorgung der pflegebedürftigen Eltern ein großes Problem. Immer mehr Menschen sind nicht bereit oder in der Lage, Angehörige bei Bedarf längere Zeit zu Hause zu betreuen. Außerdem ist mehr als jeder zweite (58 Prozent) Pflegeheimbewohner demenzkrank oder benötigt aus anderen Gründen eine Spezialpflege. Schätzungen gehen von bundesweit 3.400 neuen Pflegeheimen aus, die bis 2025 gebaut werden müssen, um den wachsenden Bedarf zu decken. Um den zukünftigen Pflegeheimbedarf gerecht zu werden, plant, baut und betreibt das Hamburger Unternehmen KerVita Senioren-Residenzen in Norddeutschland. Zu den zehn bestehenden Einrichtungen kommen bis Ende 2013 drei weitere dazu. Das ganzheitliche Pflegekonzept umfasst eine altersgerechte Betreuung und individuelle Pflege mit technisch hochwertiger Ausstattung – für demenziell veränderte Menschen ist ein eigener beschützter Bereich vorgesehen, um den besonderen Bedürfnissen gerecht zu werden. Ein interessantes Projekt entsteht auf der Elbinsel Wilhelmsburg – Ham-

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burgs größtem Stadtteil. „Fast jeder fünfte der rund 50.000 im Einzugsgebiet lebenden Einwohner ist bereits über 65 Jahre alt. Bisher gibt es nur drei Pflegeheime mit insgesamt 238 Plätzen, das ist nicht ausreichend“, so KerVitaGeschäftsführer Rieckmann. In der Nähe des S-Bahnhofs Wilhelmsburg wird derzeit das KerVita-Pflegeheim „Am Inselpark“ mit 146 Pflegeplätzen gebaut. Grundsteinlegung für den Neubau, dessen Fertigstellung für 2013

VORTEILE UND CHANCEN VON PFLEGEIMMOBILIEN ■ Einnahmesicherheit durch 20-Jahres-

Mietvertrag ■ Inflationsschutz ■ Wachsender Bedarf an Pflegeimmobilien ■ Günstige Finanzierung durch

Nachhaltigkeit ■ Steuerliche Vorteile ■ Keine vermietertypischen Aufgaben ■ Flexibilität durch eigenes Grundbuch ■ KerVita verfügt über eine Bonitätsindex

von 197 bei Creditreform ■ KerVita-Pflegeheime sind TÜV-Nord-

geprüft ■ Priorisiertes Belegungsrecht für Anleger

Mehr Informationen erhalten Sie hier: www.pflegeheim-invest.de

Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Juli 2012

geplant ist, ist am 12. Juli 2012. Das Gebäude befindet sich neben einem Ärztehaus – eine Apotheke, Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie sind in unmittelbarer Nähe, außerdem ist eine KITA und ein Mutter-Kind-Wohnhaus integriert. Das KerVita-Senioren-Zentrum liegt auf dem Gelände der Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg, Schauplatz für rund 60 Projekte, die bis 2013 und darüber hinaus realisiert werden. Neben dem Senioren-Zentrum und dem Ärztehaus befinden sich in unmittelbarer Nähe das Haus der Inselakademie sowie das Wälderhaus, ein multifunktionales Ausstellungs-, Schulungsund Beherbergungsgebäude. Seit Gründung der KerVita-Gruppe bietet das Unternehmen auch Privatanlegern die Chance am Erfolg des Wachstumsmarktes Pflegeimmobilien zu partizipieren. Pflegeimmobilien eignen sich hervorragend als Instrument der Altersvorsorge und können wie jede andere Immobile veräußert, vererbt oder verschenkt werden. Insbesondere Wilhelmsburg-Mitte wurde als Standort eines neuen Pflegeheims aufgrund verschiedener Studien unabhängiger Beratungsunternehmen als sehr positiv eingestuft. Knapp ein Drittel der Pflegheime in Hamburg wurden vor 1970 erbaut und entsprechen somit nicht mehr den Anforderungen an eine moderne Pflege mit technisch hochwertiger Ausstattung und altersgerechter Funktionalität. Die Auslastung bei den Einzelzimmern liegt bei 97 Prozent und die Wartezeit auf einen Pflegeplatz beträgt zehn Monate. Der nachhaltige Erfolg der KerVitaGruppe im stationären Pflegemarkt und eine Vielzahlt von Vorteilen bei der Investition in Pflegeimmobilien führen dazu, dass das Unternehmen eine kontinuierlich wachsende Nachfrage verzeichnet. Investitionen in Pflegeimmobilien sind nicht zuletzt auch ein gesellschaftliches Engagement. Sie ermöglichen mit dem Kauf einer Pflegeimmobilie Mitmenschen ein gesichertes ■ Leben auch im Pflegefall. Quellen: Harris Interactive: Pflege Status Quo in Hamburg 2012 / Studie „Pflegeheim-Atlas & Bedarfsprognose Deutschland 2009-2025. Dazu auch statistisches Bundesamt 2009.


PR Internationale Bauausstellung 2013

Neues Ausflugsziel in Wilhelmsburg

Der scheinbar unüberwindbare Gegensatz zwischen Stadt und Wald wird in Hamburg widerlegt. Mehr als acht Prozent der Staatsfläche sind als Naturschutzgebiete ausgewiesen und ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes der Hansestadt. 2012 entsteht in Wilhelmsburg mit dem WÄLDERHAUS ein multi funktionales Ausstellungs-, Schulungs- und Beherbergungsgebäude. Das WÄLDERHAUS ist ein Exzellenzprojekt der Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg. Das fünfgeschossige Haus liegt im Herzen des Quartiers Wilhelmsburg Mitte – am Haupteingang des zukünftigen Wilhelmsburger Inselparks. Die oberen drei Geschosse des Gebäudes werden vollständig – auch in ihren tragenden Bauteilen – in Massivholzbauweise erstellt. Die gesamte Fassade des fünfgeschossigen Gebäudes ist mit Lärchenholz verkleidet. Mit dem ehrgeizigen Nachhaltigkeits- und Energiekonzept wird das Ziel verfolgt, die Anforderungen der EnEV 2009 in Bezug auf den Transmissionswärmeverlust um 30 Prozent zu unterschreiten. In Bezug auf den Primärenergiebedarf wird eine Unterschreitung der EnEV 2009 um 50 Prozent angestrebt, wobei die Bauteile der oberen

drei Hotelgeschosse sogar nahezu Passivhausstandard erreichen. Das WÄLDERHAUS vereint unter seinem Dach eine Ausstellung, das Forum Wald, Sonderausstellungsflächen, umweltpädagogische Seminarräume sowie einen Hotel- und Gastronomiebetrieb. Diese einzigartige Kombination eröffnet dem Besucher eine Vielzahl von Möglichkeiten. Ob als Informationszentrum zum Thema Wald und Nachhaltigkeit, als Tagungsort oder Ausflugsziel für die ganze Familie. „Mit seiner außergewöhnlichen Architektur und seiner Nutzungsvielfalt fordert das WÄLDERHAUS die Stadtgesellschaft auf, das Thema Wald anders zu denken“, meint Thomas Stölting, Leiter des Projektes. „Das WÄLDERHAUS passt sehr gut in unser GartenschauKonzept. Es erfüllt auf allen Ebenen die Nachhaltigkeitskriterien der igs 2013. So liegt der Energieverbrauch des begrünten Hybridgebäudes dank guter Dämmung und effizienter Haustechnik ein

Drittel unter den Werten der gesetzlichen Energiesparverordnung. Eine Dauerausstellung mit interaktiven Schauelementen setzt sich mit der ökologischen Dimension des Waldes auseinander, stellt seine Rolle für Wasserhaushalt und Klima dar und beleuchtet seine herausragende kulturelle Bedeutung. So wie sich hier Wissen und Erleben auf eine ganz neue Art und Weise verbinden, nimmt die internationale gartenschau hamburg (IGS) ihre Gäste mit auf eine Zeit- und Weltreise durch Kulturen, Klima- und Vegetationszonen dieser Erde mit vielen attraktiven Erlebniswelten“, so Heiner Baumgarten, Geschäftsführer der igs 2013 gmbh. „Mit dem IBA-Exzellenzprojekt WÄLDERHAUS entsteht in Wilhelmsburg ein multifunktionales Gebäude. Es ist Teil eines Gebäudeensembles am Eingang zum Wilhelmsburger Inselpark, dessen unterschiedliche Nutzungen nicht nur zur Belebung des Stadtteils beitragen, sondern auch ein wichtiges zusätzliches Bildungsangebot darstellen. Außerdem stützt das WÄLDERHAUS mit seinem architektonischen Ansatz und dem Einsatz nachwachsender Rohstoffe einen nachhaltigen Städtebau“, kommentiert Uli Hellweg, Geschäftsführer der IBA Hamburg GmbH.

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Mittagsgespräch der Sektion Segeberg in Norderstedt am 20. April 2012

Cyber-Angriffe auf deutsches Know-how Herausforderung für unseren industriellen Mittelstand

Unternehmer aus SchleswigHolstein und Hamburg zu Gast bei der Extrakta Strauß GmbH im Gespräch über Abwehrmöglichkeiten zu Angriffen auf deutsches Know-how

Dr. Ole Schröder MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium: „Unsere staatlichen Initiativen zum Schutz gegen internationale Cyber-Kriminalität treffen leider oft auf ein unangebrachtes Mißtrauen der Bürger gegen den deutschen Staat.“

Heimatspiegel, 05. Mai 2012

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Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Juli 2012


Mittagesgespräch der Sektion Kiel am 06. März 2012 im Romantik Hotel Kieler Kaufmann

Zeichnete klare Konturen für die Entwicklung zum „modernen Stadtwerk 2.0“: Stefan Grützmacher, Vorstandsvorsitzender Stadtwerke Kiel AG

Vom traditionellen Stadtwerk zum Stadtwerk 2.0 Stefan Grützmacher pflegt das offene Wort. Von der Richtigkeit der Energiewende zeigt sich der Vorstandsvorsitzende der Stadtwerk Kiel AG nur mit Einschränkungen überzeugt. Er weiß, daß sie den Verbraucher teuer zu stehen kommen wird. Wie teuer, ahne dieser allerdings noch nicht. Und er ist sich keinesfalls sicher, daß sie ohne Pannen wie Zeitverzögerungen und Blackouts über die Bühne gehen wird. Wegen ihrer herausragenden gesellschaftspolitischen Bedeutung und „wegen ihrer 120-prozentigen Akzeptanz in der Bevölkerung“ denkt er auch darüber nach, ob sie nach marktwirtschaftlichen Kriterien oder aber als Staatsaufgabe organisiert werden soll. Letztlich beantwortet hat er sich die Frage allerdings noch nicht. Denn mit der entsprechenden Neuausrichtung seines Unternehmens habe er „mehr als genug“ zu tun, sagte Grützmacher, seit acht Jahren Chef des mit 500 Millionen Euro Umsatz mittelgroßen kommunalen Energieversorgungsunternehmens. Und er, der noch vor einem Jahr den Neubau eines 800-MW-Kohlekraftwerks mit dem Partner E.ON für richtig gehalten habe, der dann aber am frühzeitigen öffentlichen Widerstand gescheitert war, lehnt sich dabei ganz an die Vorgaben der Eigentümer – MVV Mannheim, Landeshauptstadt Kiel – an. Eine ausschlaggebende Rolle spielt in dem Konzept die Dezentralisierung der

Energieerzeugung und die Einbindung des Kunden als Investor in die Produktion: zum Beispiel über Mini-Blockheizkraftwerke, die sowohl im Keller eines Einfamilienhauses wie auch eines Wohnblock eingerichtet werden können. Die Vision: Wenn sich 1.000 oder 10.000 solcher Anlagen zu einem großen Block zusammenschalten lassen, sei die Kapazität einer Großanlage wieder erreicht. Grützmacher geht auch von einem weiter rückläufigen Energieverbrauch durch Wärmedämmung und sparsamere Hausgerätetechnik aus. Und er

glaubt an den Sparwillen der Verbraucher. Ihnen wollen die Stadtwerke mit differenzierten zielgruppengerechten Angeboten sowie mit Dienstleistungspaketen den professionellen Umgang mit Energie nahebringen. Für den Weg vom traditionellen Stadtwerk zum „Stadtwerk 2.0“ brauche das Unternehmen jedoch seine ganze Kraft und einen langen Atem, unterstrich der Mann an der Spitze. Großzügige Gewinnausschüttungen wie während seiner bisherigen Amtszeit würden ein für allemal der Vergangenheit angehören. Die Größe seines Hauses sieht er als „eher unterkritisch“. Gleichwohl legt er sich auf ein Fazit fest: Die Chancen seien größer als die Risiken. „Und wenn wir alles richtig machen, werden die Stadtwerke Kiel als Gewinner aus der Energiewende hervorgehen.“ WB

Die Sektion Kiel informierte sich über die geplante Rolle der Stadtwerke in der Energiewende

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Podiumsdiskussion am 08. Mai 2012 in Glückstadt

Energiewende im Kreis Steinburg

Interview Wolfgang Buhmann mit Jörg Warnke zur „Energiewende“ 270.000 Recyclingpapier pro erzeugt die Steinbeis Temming GmbH (Glückstadt) auf ihren beiden Maschinen. Dafür benötigt sie 235 Millionen Kilowattstunden Strom und 327 Millionen Kilowattstunden Wärme. Damit ist das Unternehmen der zweitgrößte Stromverbraucher in Schleswig-Holstein. Zur Zeit liegt der Aufwand für den Energieeinsatz, der zum Teil aus einem eigenen Kraftwerk erfolgt, bei 30 Millionen Euro. Frage: Herr Warnke, die Energiewende bedeutet einen radikalen Umbruch in der Energieversorgung. Können Sie bereits Auswirkungen auf die Kontinuität Ihrer Produktion erkennen? Warnke: Das Thema Netzstabilität ist auch für uns kein theoretisches mehr. Wir sind im Vergleich zu früheren Jahren deutlich häufiger von Netzschwankungen und Ausfällen betroffen. Frage: Es hat also bereits eine Produktionsunterbrechung gegeben. Mit welchen Folgen? Warnke: Die Prozeßleitsysteme reagieren sehr sensibel, auch auf kurze Spannungsschwankungen. Dieses hat schon zu Ausfällen der Produktion und Sachschaden geführt, die im Einzelfall sechsstellige Euro-Beträge erreichen kann. Frage: Und Ihre Erwartungen langfristig? Warnke: Der Zubau der erneuerbaren Energien erfolgt schneller als der notwendige Netzausbau, so daß eine weitere Verschärfung der Situation als fast sicher gilt.

Norddeutsche Rundschau, 9. Mai 2012

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Landesverband Schleswig-Holstein | Ausgabe Juli 2012

Frage: Als Großverbraucher ist die Papierindustrie zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit von der ErneuerbareEnergien-Zulage befreit. Rettet dieser Umstand, wie es offenbar das politische Ziel ist, die Ertragskraft? Warnke: Die deutsche Papierindustrie hätte ohne die Ermäßigung der EEGUmlage in jedem der vergangenen drei Jahre als negatives EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) erwirtschaftet. Für


den Erhalt der Industrieproduktion in Deutschland ist der Fortbestand der Ermäßigung von existenzieller Bedeutung. Genauso wichtig ist übrigens die Planbarkeit und Verläßlichkeit der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Frage: Das klingt alles nicht sehr begeistert. Geben Sie der Energiewende überhaupt eine Chance? Warnke: Die Bereitschaft, die Energiewende mitzutragen und zu gestalten, ist unter der Voraussetzung der Verläßlichkeit deutlich stärker ausgeprägt als es vielleicht von außen aussieht. WB

Podiumsdiskussion „Energiewende im Kreis Steinburg“ bei Steinbeis Temming mit v.l.: Dietmar Gruidl, Jörg Warnke, Matthias Boxberger, Moderator Dr. Bertram Zitscher, Dr. Jürgen Hett

Landesfachkommission

Energiewirtschaft

Erfolgreich werben unter Freunden

Dr. Stefan Liebing

Klausurtagung Die Kommission hat in ihrer konstituierenden Sitzung am 27. April 2012 u.a. folgende Fragen festgelegt, die im Juni im Rahmen einer Klausurtagung erörtert worden sind: ■ Speichertechnologien, heutiger Stand und welche Entwicklungschancen bestehen für SchleswigHolstein/Deutschland? ■ Netzausbau, was passiert bei Stromausfall, wie verhindert man ihn? ■ Was muß unter den einzelnen Akteuren (Land/Bund) für eine koordinierte Energiewende abgestimmt werden? ■ Welche Erzeugungskapazitäten für Energie haben wir heute und zukünftig in Schleswig-Holstein/ Deutschland? Die Ergebnisse werden in die Empfehlungen einfließen, welche die Kommission anschließend erarbeiten möchte.

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Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. ist die Stimme der Sozialen Marktwirtschaft.

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Mittagsgespräch der Sektion Dithmarschen am 10. Mai 2012 im Hause Aldra Solar GmbH

Die Wertschöpfungskette in der internationalen Solarindustrie Trotz ihrer noch jungen Geschichte kann die deutsche Solarindustrie auf eine turbulente Marktgeschichte zurückblicken. Angeheizt durch das Erneuerbare Energien-Gesetz EEG stand die noch junge Unternehmenstochter Aldra Solar GmbH im Jahr 2007 vor gravierenden Lieferschwierigkeiten, die nur in einem harten internationalen Wettbewerb bewältigt werden konnten. Heute, fünf Jahre später, so Prokurist Michael Kühl, setzte insbesondere die chinesische Produktion den Zuliefermarkt unter teilweise dramatischen Preisdruck, so daß sich der Endkundenpreis halbiert habe. Parallel habe sich auch die EEG-Förderung halbiert, und die Leistungsfähigkeit der Solarmodule sei deutlich gewachsen. Im Ergebnis habe Deutschland jetzt 67 Milliarden Euro privat investiert und verfüge über ein dezentrales und kaum zerstörbares Energienetz mit einer Jahresproduktionsmenge von 600 Terrawattstunden. Zudem sei eine neue Branche mit bundesweit 120.000 Beschäftigten entstanden. Diese verdiene auch mit am internationalen Marktwachstum, das in den nächsten Jahren vor allem in den U.S.A. und Asien erwartet werde. Es sei zwar richtig, so Prokurist Michael Kühl, daß die Chinesen inzwischen deutsche Qualität zu Kampfpreisen anbieten würden, diese Produktionsroboter kämen allerdings

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Michael Kühl, Prokurist der Aldra Solar GmbH (li) und Sektionsvorstand Peter Albers, Gesellschafter der Holding, ernten auch bei schwacher Sonne Energie

überwiegend aus Deutschland ebenso wie die Zulieferung durch Wechselrichter und Montagesysteme. Der Solarexperte machte für die Aldra Solar GmbH deutlich, daß die Gesellschaft weniger unter den Kürzungen als unter der fortgesetzten Unsicherheit der politischen Rahmenbedingungen leide. Strategisch sähe man sich als Projektierer einer eher wachsenden Nachfrage gegenüber, wenn zukünftig komplexe Energie-

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systeme in Verbindung mit Gebäudetechnik wirtschaftlich werden. In der anschließenden Diskussion wies Stefan Brumm, E.ON Hanse AG, darauf hin, daß die Bestückung ganzer Straßenzüge mit Solarmodulen zu erheblichen Belastungen der lokalen Netze führen würde, weshalb die verstärkten Anreize zum Eigenverbrauch des Solarstroms ein richtiger Schritt gewesen sei. BZ


Mittagsgespräch der Sektion Kiel am 25. April 2012 im Romantik Hotel Kieler Kaufmann

Das neue Geschäftsmodell der HSH Nordbank AG Paul Lerbinger ist sich sicher, daß die HSH Nordbank AG (Hamburg/Kiel) bis Ende 2014 die Restrukturierungsauflagen der EU-Kommission erfüllt haben wird und alsdann wieder selbstständig und „ohne europäischen Bewährungshelfer“ im Markt agieren kann. Bis zu diesem Zeitpunkt strebt das Institut eine Eigenkapitalrendite von zehn Prozent vor Steuern an, sagte der HSH-Vorstandsvorsitzende vor dem Wirtschaftsrat der CDU in Kiel. Eine wesentliche Voraussetzung dafür sei die Rückführung der Kostenstruktur auf eine Cost-Income-Ration von 45 Prozent. Mit dieser Kennziffer wird das Verhältnis des Aufwandes zum Erlös gemessen. Zum Vergleich: Bei den Sparkassen liegt die Cost-Income-Ratio rund doppelt so hoch. Ziel des jetzt eingeleiteten Marktauftritts sei die Fokussierung des Instituts auf eine „Bank für Unternehmer“, was ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland sei, betonte Lerbinger. Die Konzentration auf diese Nische ermögliche auch einen wesentlichen Vorteil bei der Gestaltung der Kostenseite. Auch die Verteilung der Verantwortung – jeweils ein Vorstand für die Kundenbeziehung sowie die Produktstruktur – sei einmalig in Deutschland. Trotz des von der EU verordneten Schrumpfkurses – bekanntlich müssen mehrere Geschäftsfelder wie die Flugzeugfinanzierung und das Geschäft mit ausländischen Immobilien komplett aufgegeben oder drastisch reduziert (Schiffe) werden – sieht Lerbinger ausreichend Manövrierräume für Wachstum. Das Gesamtpotential von 2011 bis 2014 bezifferte er auf neun Milliarden Euro. Im Wesentlichen soll es in dem Segment Firmen- und Privatkunden generiert werden. Neben Schiffsfinanzierung, Energie und Infrastruktur sowie Inlandsimmobilien bildet das Geschäft mit mittelständischen Firmenkunden einen der für die Zukunft definierten Kernbereiche. Dabei will sich die HSH Nordbank auf Unternehmen in einer Größenordnung von 15 Millionen bis eine Milliarde Euro Umsatz und gleichzeitig einer starken Personen- und Familienbin-

Sektionssprecher Reimer Tewes (li) empfängt den Vorstandsvorsitzenden Dr. Paul Lerbinger von der HSH Nordbank AG

dung konzentrieren. In der Erwartung, daß sich andere Institute zur Bereinigung ihrer Bilanzen aus diesem Segment zurückziehen werden, hat das Institut dabei außer Norddeutschland auch Märkte im Westen und Süden im Visier Im Immobiliengeschäft steht Wohnungsbau in den deutschen Ballungszentren im Vordergrund, im Schiffbau sind es Reedereien in Asien, aber auch – unverändert – in Griechenland. Bei der Abwicklung der in der „Abbaubank“ konzentrierten Vermögenswerte erwartet Lerbinger keine unangenehmen Überraschungen mehr – eher positive. „Es gibt nichts, was wir unter Druck verkaufen müßten“, sagte er. Für das Jahr 2014 peilt das Institut in der Kernbank eine Bilanzsumme von 82, in der Abbaubank von 38 Milliarden Euro an. Bei Ausbruch der Krise Ende 2008 lag das Bilanzvolumen bei 208 Milliarden Euro. WB

Hatten schon vor der Veranstaltung viel Gesprächsstoff: Dr. Ing. Michael Prange (li), Geschäftsführer incontecs GmbH, und Jörg Jacobi, Geschäftsführender Gesellschafter wir drei werbung gmbh

Gespräch am Rande: Dr. Thies Boysen (mi., Geschäftsführer Senator-Gruppe) mit Prof. Dr. Jens Scholz (li.) und Peter Pansegrau (beide Vorstand UK S-H)

Mitglieder und Gäste der Sektion Kiel informierten sich über die zukünftige Rolle der ehemaligen Landesbank

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Gespräche der Sektion Rendsburg-Eckerförde am 28. März 2012, der Sektion Stormarn am 17. April 2012 und

Vor ihrer Kaperfahrt in den Landtag: den Piraten auf den Zahn gefühlt Ziel der drei Begegnungen waren für den Wirtschaftsrat die programmatischen Ansätze der Piraten inhaltlich zu diskutieren, um neue Ideen auf ihre Substanz zu prüfen.

RENDSBURG Es waren Begegnungen der – noch – unbekannten Art. Beim ersten Mittagsgespräch der Sektion RendsburgEckernförde trafen der CDU-Landtagsabgeordnete Hinrich Neve und der stellvertretende Landesvorsitzende der Piratenpartei, Torge Schmidt, aufeinander. Sie hatten, um es kurz zu machen, sich nicht viel zu sagen. Denn Achim Petersen, Mitglied des Sektionsvorstandes als Moderator, hatte es sich im Angesicht der Landtagswahl zur Aufgabe gemacht, rein schleswig-holsteinische Themen zur Diskussion zu stellen. Da spulte Neve ebenso routiniert wie schlüssig das Programm der Union ab. Und der „Pirat“ hatte erwartungsgemäß wenig zu sagen, weil seine Partei weniger mit Sachthemen als vielmehr mit dem Ansatz eines permanenten politischen Dialogs und Themen wie „Internetfreiheit“, eine globales Problem, in die Wahl geht. Die wenigen landesspezifischen Ziele wie kostenlose Kindergartenplätze und ein kostenloser öffentlicher Personennahverkehr kollidierten, weil das Finanzierungsmodell fehlte, naturgemäß mit der Schuldenbremse, für die sich Schmidt auch aussprach. Sinn der Veranstaltung war deshalb wohl vor allem die Möglichkeit des gegenseitigen sich Beschnupperns. Denn, da stützte die Diskussion die bisher bekannten Meinungsumfragen: Auch in Schleswig-Holstein hatten die Piraten an diesem 26. März, sechs Wochen vor der Wahl, durchaus die Chance, die Fünf-Prozent-Hürde zu überwinden. Aber nur einen verschwindend geringen Anteil ihrer Stimmen würden sie wegen ihrer Sachaussagen einsammeln. Was sie attraktiv macht, ist ein

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teils latenter, teils offen geäußerter Frust in der Bevölkerung über den zunehmenden egozentrischen Stil des Parlamentarismus in Deutschland.

BAD OLDESLOE Nicht einmal drei Wochen lagen zwischen dem ersten Aufeinandertreffen eines gestandenen CDU-Landespolitikers mit einem Landtagskandidaten der Piraten-Partei Mitte März in Rendsburg und dem zweiten in Bad Oldesloe. Und doch war vieles anders. Allein schon die jeweils aktuelle Wahlprognose, die den Piraten nach fünf einen Stimmenanteil von elf Prozent bei der kommenden Landtagswahl voraussagte. Nicht nur im Wahlvorfeld, sondern auch als Parlamentarier werden die Piraten ihre individuelle Persönlichkeit über alles andere stellen. „Einen Fraktionszwang gibt es nicht“, beschied Mike Weber die gut doppelt so vielen Zuhörer in der Stormarner Kreisstadt. Jeder fühle sich, wie es im Grundgesetz stehe, ausschließlich seinem Gewissen verantwortlich. Die Öffentlichkeit werde sich in den kommenden Landtagssitzungen also auf ein bunt wechselndes Abstimmungsverhalten einstellen können. Mit diesem Politikverständnis traf der 37-jährige Jurist und Wirtschaftswissenschaftler auf den Stormarner Landtagsabgeordneten Joachim Wagner, der – aus dem traditionellen parlamentarischen Verständnis heraus – für Webers Position naturgemäß keinerlei Verständnis aufbrachte. Gerade die Berechenbarkeit der Parteien in ihrem Abstimmungsverhalten sei für die Bürger und Wähler eine verläßliche Größe und ein entscheidendes par-

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Hans-Hinrich Neve MdL (CDU), Moderator Achim Petersen (Sektionsvorstand RD-ECK) und Torge Schmidt (Spitzenkanditat der Piratenpartei)

teipolitisches wie parlamentarisches Kriterium. In den Sachfragen lagen Wagner und Weber, wie Moderator Rolf-Rüdiger Reichardt konstatierte, meist aus-, seltener beieinander. Während Wagner Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur im Interesse des Wirtschaftswachstums für unabdingbar hält, würde Weber die finanziellen Mittel im Interesse von Chancengleichheit lieber für Bildung bis zur kostenlosen Schulspeisung einsetzen. Ohne Abstriche auf einer Linie befand man sich in einem den Wahlkampf prägenden Thema: Für neue Schulexperimente darf es im Interesse von Schülern, Eltern und Lehrern keinen Spielraum mehr geben. Und: Die Schuldenbremse müsse Bestand haben. Deshalb, so Webers Aussage, würden die Piraten jedes kostenwirksame Gesetz unter den Vorbehalt der Finanzierbarkeit stellen. Dann tischte Weber vor dem Hintergrund der Verschuldungssituation Lübecks die Idee einer Insolvenzmöglichkeit für Kommunen auf. Konkrete Ausgestaltungsmöglichkeiten eines solchen Verfahrens ließ er allerdings offen. So konnte er weder Andeutungen über die Rolle der Gläubiger machen noch die künftige Situation einer wie auch immer entschuldeten Gemeinde darstellen. Hier horchte die Runde, als Unternehmer vom Konkursrisiko permanent begleitet, zunächst wohlwollend auf, konnte sich für den Gedanken, der über Andeutungen nicht hinausging, allerdings nicht begeistern.


der Sektion Pinneberg am 19.04.2012

v. vorn: Mike Weber (Piratenpartei), Moderator Rolf Rüdiger Reichardt (Sektionsvorstand Stormarn) und Joachim Wagner (Landtagskandidat der CDU-Stormarn)

PINNEBERG Die Begegnung in der Sektion Pinneberg mit dem Landesvorsitzenden der Piratenpartei war erstaunlicherweise nur schwach frequentiert, weshalb Sektionsvorstand Prof. Dr. Dressel den Dialog mit der CDU-Kandidatin Natalina Boenigk bald in ein offenes Tischgespräch überführen konnte. Hans-Heinrich Piepgras, seit über zwanzig Jahren in der IT-Branche tätig, stellte dabei klar,

Bei der Sektion Pinneberg diskutierten: v.l. Natalina Boenigk (CDU-Pinneberg), Moderator Prof. Dr.-Ing. Heinz Dressel (Sektionsvorstand Pinneberg) und Hans-Heinrich Piepgras (Landesvorsitzender der Piratenpartei)

daß seine Funktion als Landesvorsitzender keineswegs mit der meinungsbildenden Macht eines Vorsitzes in den klassischen Parteien vergleichbar sei. Bei den Piraten organisiere der Vorsitzende lediglich die Verfahren zur Meinungsbildung, die elektronisch umgesetzt werden würden. Offenbar geht die politische Macht in einem solchen Parteisystem tatsächlich auf die Mitglieder, was das Erfolgsgeheimnis dieser neuen Kraft ausmachen könnte.

FAZIT In allen drei Gesprächen mit den Piraten wurde deutlich, daß sie inhaltlich noch viele Themen vertieft diskutieren müssen, wenn sie politisch überzeugen wollen. Auf der anderen Seite sollten aber auch die klassischen Parteien bereit sein, von dem Erfolgsgeheimnis der Piraten zu lernen. Bleibt die auf die Mitglieder transferierte politische Macht ein Alleinstellungsmerkmal dieser Partei, dürfte damit zu rechnen sein, daß sie sich nachhaltig etabliert. WB und BZ

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Mittagsgespräch der Sektion Lübeck am 18. April 2012 im Lübecker Schabbelhaus

Wachstumsmarkt Kreuzfahrt – Chancen für die Hansestadt Lübeck? Die Hansestadt Lübeck, größter deutscher Ostseehafen, steckt in einer Zwickmühle. Einerseits könnte sie nachhaltig von dem weiter wachsenden Kreuzfahrtmarkt in der Ostsee profitieren, andererseits fehlen ihr zur Schaffung der infrastrukturellen Voraussetzungen die finanziellen Mittel. Das Dilemma wurde beim Mittagsgespräch der Sektion Lübeck des Wirtschaftsrates an traditioneller Stelle im „Schabbelhaus“ deutlich. Denn viele Touristen, die es in die MittelalterMetropole zieht, steuern sie über Ausflugsfahrten von Kiel oder Rostock-Warnemünde an. Zusammen mit Hamburg machen diese beiden Häfen mit jeweils 140 bis 160 Anläufen pro Saison das Geschäft unter sich aus. Lübeck-Travemünde hinkt mit 20 Anläufen weit hinterher. Der Grund: Es fehlt an den für die Abfertigung notwendigen Kaianlagen. Entweder wird die Wasserkante

Lübecker Nachrichten, 19. April 2012

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Jens Broder Knudsen erläuterte die fortgesetzt hohen Wachstumschancen im nordeuropäischen Kreuzfahrermarkt


Wirtschaftsköpfe der Hansestadt v.l.: Hanno Brüggen (H. & J. Brüggen KG), unser ehemaliger Sektionssprecher und Weinspezialist Heinz Püplichhuisen (von Melle GmbH) und Peter Schultheiß (Schultheiß Immobilien)

mit Terminals für den Frachtverkehr genutzt, oder sie befindet sich, wie das Dummerstorfer Ufer unter striktem Naturschutz. Jens Broder Knudsen, Geschäftsführender Gesellschafter der Sartori & Berger GmbH & Co. KG (Kiel), sprach von einem „enormem Reservepotenzial“ in Lübeck. Zugleich stellte er heraus, daß sich Investitionen durch Rückfluß von Abfertigungsgebühren sowie Kaufkraft schon frühzeitig bezahlt machen. „Jeder Hafen, der investiert hat“, sagte er, „hat sein Investment in Form von Anläufen zurückbekommen.“ Allein für die Ost-

see erwartet er weiter zweistellige Wachstumsraten, wobei auch die Saisonverlängerung in Richtung Weihnachts- oder Ganzjahreskreuzfahrten eine Rolle spielen wird. Warum das Wachstum – noch – an Lübeck vorbeigeht, machte Heinrich Beckmann, Geschäftsführer der Lübecker Hafengesellschaft mbH (LHG), deutlich. Die vorhandenen Kais an drei in Frage kommenden Liegeplätzen ließen lediglich das Anlegen von Schiffen bis zu einer Länge von 200 Metern zu. Darüber hinaus reichten die zur Verfügung stehenden Terminalflächen

nicht aus, um den so genannten TurnAround zu organisieren. Die Fähigkeit zum „Bettenwechsel auf See“ sowie Schiffsgrößen von über 200 bis 300 Meter aber sind die Grundpfeiler des Wachstums, waren sich Beckmann und Knudsen einig. Dieser setzte sogar noch nach: „Wenn Lübeck nichts tut, werden die Kreuzfahrer den Platz insgesamt ignorieren.“ Dagegen etwas zu, fehlt offenbar der politische Wille. Darin wiederum waren sich die Zuhörer einig: „SPD und Linke sagen in der Stadt sagt nein.“ 20 Millionen Euro bräuchte die LHG, um die Hafenanlagen den Kreuzfahrerinteressen entsprechend zu „ertüchtigen“. Eine Summe, die weder sie noch die Stadt aufbringen kann. Dabei müßte diese das größere Interesse haben, denn das Geld wird nicht an der Kaikante, sondern im Umland verdient. Exakt nachgewiesene Zahlen pro Hafenstandort gibt es nicht. Zuverlässige Schätzungen liegen aber bei 60 bis 90 Euro, die jeder Passagier in jedem besuchten Hafen an Land läßt. WB

PR LED – Lampen & Nostalgie

Eines der ältesten Unternehmen der Stadt Kaum ein anderes Unternehmen in der

Geschäft schlechter sehen kann welches Licht in den eigenen vier Wänden entsteht“, weiß Hagenah.

Stadt hat mehr Kompetenz in Sachen Beleuchtung als das Hamburger Traditionshaus Ewige Lampe am Neuen

Die guten alten Kristallleuchter kommen wieder.

Wall. Gegründet wurde eines der ältesten Handelshäuser bereits im Jahr 1889 – der Eintrag ins Handelsregister trägt die Nummer HRA 40. Geschäftsführer Nico Hagenah leitet das Familienunternehmen bereits in siebter Generation. „Angefangen hat alles vor 123 Jahren mit Gas- und Petroleumlampen, erst später kamen die „modernen“ Glühlampen dazu“, erklärt er. Der Service macht den Unterschied Mehrere Tausend Leuchten aus dem Hause strahlen auf der ganzen Welt. „Wir haben auch schon einige Hotels, Schiffe und sogar Privatflugzeuge ausgestattet.“ Neben der großen Vielfalt

und der Exklusivität des Angebots ist es aber besonders der Service des Hauses, der die Ewige Lampe zu etwas besonderem macht. „Wenn der Kunde es wünscht machen wir eine Hausberatung. Das bedeutet, dass wir mit mehreren verschiedenen Leuchten ins Haus kommen. Das ist wichtig, da man im

„Wieder im Trend sind Kristallleuchter, besonders die edle Modelle aus feinem Muranoglas mit Swarowskischliff. Durch den hohen Anteil an Bleioxyd im Glas strahlt der Leuchter in allen Farben. Auch modernste Technik findet man im Hause Ewige Lampe. „LED-Lampen sind das Neuste auf dem Markt. Die kleinen Leuchtmittel verbrauchen weniger Strom bei mehr Helligkeit, nehmen wenig Platz in Anspruch und lassen sich fast alle Formen bringen.“ Beleuchtungshaus Ewige Lampe Neuer Wall 42 , 20354 Hamburg Tel: 040 - 36 58 29, Fax: 040 - 36 25 82 www.ewige-lampe.de

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Umweltschonende E-Mobilität

Zweite Nordeuropäische Emobil-Rallye Der Wirtschaftsrat Schleswig-Holstein hatte als Nebenprodukt seiner Landesfachkommission Elektromobilität im letzten Jahr die „Nordeuropäische Emobil-Rallye“ aus der Taufe gehoben, um auf diese Weise Multiplikatoren aus Politik, Wirtschaft und Medien mit den Chancen und den Rahmenbedingungen dieser neuen Technik vertraut zu machen. Das Ziel ist ein Ausbau der Stärken des Standortes für Anwendungstest: Umweltschonende Mobilität wird in einem Tourismusland wenig preissensibel nachgefragt. Zudem wächst in Schleswig-Holstein rapide das Angebot von zeitweise überflüssigem Windstrom, der Speichermöglichkeiten braucht. Und schließlich sind in Schleswig-Holstein einer Reihe von Hochschul- und Forschungsinstituten sowie international erfolgreiche Zulieferunternehmen ansässig. Auch die zweite Rallye dieser Art hat ihre Ziele erreicht. Prinz Joachim von Dänemark hat auf dänischer Seite nicht nur die Schirmherrschaft übernommen, sondern ist auch im Feld gestartet. Auf der deutschen Seite hat Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer die Schirmherrschaft von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen übernommen. Für die Landesregierung hat Wissenschaftsstaatsekretärin Dr. Cornelia Andreßen erste Erfahrungen am Steuer eines Wasserstoffautos gesammelt. Leider konnte das Fahrerteam des Wirtschaftsrates diesmal nicht in die Spitze des Gesamtfeldes vorfahren, aber zusammen mit dem „Die Welt“-Autoredakteur Roland Wildberg wurde in der erstmals integrierten „Ersten Deutschen Journalisten Emobil-Rallye“ der sechsten Platz belegt. Die „Dritte Nordeuropäische Emobil-Rallye“ soll vom 9.-12. Mai 2013 von Dänemark entlang der Halligen Nordfrieslands in die Hafencity Hamburg führen, die dann gerade ihren Hafengeburtstag feiert. Interessierte Sponsoren oder Fahrerteams können gerne über unserer Landesgeschäftsstelle oder direkt unter www.emobil-rallye. com Kontakt aufnehmen. BZ

Prinz Joachim von Dänemark am Start der Emobil-Rallye-Rallye in Tondern

Der Prototyp „Protostar Lampo 2“ aus den U.S.A. mit einem Fahrerteam aus der Schweiz am Start

Schaulustige Kinder informieren sich an einer Nachladestation über die Zukunft der Mobilität

Neben den erfolgreichen Titelverteidigern Tim Ruhhoff und Anna Baumeister auf einem Tesla gab es viele Sieger

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Vorschau Landesverband Schleswig-Holstein / Impressum

... I M Ü B R I G E N ■ Die Sektion Herzogtum Lauenburg hat Rudolph Freiherr von Schröder als ihren Sprecher wiedergewählt. Neben Klaus Bittner, Wirtschaftsprüfer, Reinhold von Eben-Worlée, Worlee-Chemie und Karl Hermann Rosell, wurden neu in den Vorstand gewählt: Korinna Brammer, KRD Sicherheitstechnik GmbH, sowie Detlev von Bülow, Gaedertz Schneider GmbH. Wir danken zudem Herrn Rudolf Grothmann für die langjährige Mitwirkung. Mit dem Ausscheiden aus dem Vorstand der Raiffeisenbank Lauenburg legt er auch sein Ehrenamt im Wirtschaftsrat nieder. ■ Die Vorbereitungen für eine Delegationsreise des Juniorenkreises vom 24. - 27. Oktober 2012 in unsere Partnerregion Kaliningrad/Königsberg sind angelaufen. Geprüft werden derzeit Kooperationsthemen für die Abfallwirtschaft, Energiewirtschaft, Ernährungs- und Landwirtschaft.

Dr. Bertram Zitscher Landesgeschäftsführer

V E R A N S TA LT U N G S V O R S C H A U 04. Juli 2012 · Hamburg Sommerabend im Sparda-Derby Park PIK-König-Lounge (nur für Mitglieder), diverse Rennen, Blick hinter die Kulissen bzw. exklusive Führung 06. August · Gut Kaden (nur für Mitglieder) Gofturnier 15. August 2012 · Brunsbüttel Mitgliederversammlung der Sektion Dithmarschen mit Wahlen des Vorstands 15. August 2012 · Brunsbüttel Knut Frisch, Leiter der Anlage Brunsbüttel, Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH „Rückbau des Kernkraftwerkes Brunsbüttel – technisch-logistische Herausforderungen für die Region“ 17. August 2012 · Neumünster Bernhard Wewers, Geschäftsführer Landesweite Verkehrsservice Gesellschaft Schleswig-Holstein „Perspektiven des ÖPNV in Richtung Metropolregion“ 12. September · Norderstedt Imke Arntjen, Geschäftsführerin, 030-casting, Berlin; Anja Reschke, freie Journalisitin, u.a. NDR Fernsehen, Redaktion Panorama, Hamburg;

Jörg Howe, Vorsitzender der Medienanstaltung Hamburg/ Schleswig-Holstein sowie Vorsitzender der Konzernkommunikation der Daimler AG, Stuttgart; Christian Körner, Pressesprecher RTL-Fernsehen, Köln (angefragt) N.N., Geschäftsführer einer Produktionsfirma; Moderation: Christian Sowada, Sektionssprecher Segeberg „Scripted Reality -Bildungsauftrag und kulturelle Wertevermittlung im Fernsehen“ 19. September 2012 · Lübeck Stefan Fritz, Geschäftsführer der Stadtwerke Lübeck Holding GmbH „Strategie und Perspektiven der Lübecker Stadtwerke im Zuge der Energiewende“ anschließend Besichtung der Stromleitzentrale 24. - 27. Oktober 2012 Russland/Kaliningrad Junger Wirtschaftsrat Delegationsreise mit ausgewählten Gästen, u.a. Hansebüro Kaliningrad, deutsch-russiche Handelskammer, Gebietsregierung, russisch-orthodoxe Kirche, Königsberger Expreß, verschiedene Betriebe, Gespräche mit jungen Abgeordneten, deutschen Investoren und russischen Unternehmern Änderungen vorbehalten

IMPRESSUM Herausgeber, V.I.S.d.P.: Wirtschaftsrat der CDU e.V. Landesverband Hamburg Conrad Seiffert (Sei) Landesgeschäftsführer Colonnaden 25/II. Stock 20354 Hamburg Tel.: 040-30 38 10 49 Fax: 040-30 38 10 59 E-Mail: LV-HH@wirtschaftsrat.de Landesverband Schleswig-Holstein Dr. Bertram Zitscher (BZ) Landesgeschäftsführer Kleiner Kuhberg 2-6 - 46, 24103 Kiel Tel.: 0431-67 20 75 Fax: 0431-67 20 76 E-Mail: LV-S-H@wirtschaftsrat.de www.wirtschaftsrat.de

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Redaktion: Dr. Manfred Hermann (He) Dr. Christina Arndt (CA) Wolfgang Buhmann (WB) Ehrhard J. Heine (EJH) Simone Niekammer (Ni) Nicole Weich (We) Bildnachweis: nicht gesondert gekennzeichnete Bilder WR-Archiv Erscheinungsweise: 4 x pro Jahr

Auflage: 5.000 Exemplare Satz, Herstellung und Anzeigen: copy-druck Gesellschaft für Digital- und Offsetdruck mbH Neumann-Reichardt-Straße 27-33 (Haus 21) 22041 Hamburg Telefon: +49 (0) 40 - 689 45 45 Telefax: +49 (0) 40 - 689 45 444 E-Mail: info@copy-druck.de www.copy-druck.de Der Bezugspreis ist im Mitgliederbeitrag enthalten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.

Das nächste Heft erscheint am 5. Oktober 2012 zum Thema Privatisierung.

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