Wirtschaft & Ethik Magazin

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5X2 TOP-Praxis Alexander Walz Geschäftsfßhrer der Personal- und Managementberatung Conciliat GmbH

Gegenseitiges Verständnis als MaĂ&#x;stab fĂźr die perfekte Stellenbesetzung Nur mit Hilfe eines kollaborativen Stellenbesetzungsprozesses, bei dem die Wertvorstellungen aller Beteiligten berĂźcksichtigt werden, ist ein perfektes Matching zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer mĂśglich.

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ie Welt verändert sich. Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung werden Wege kĂźrzer, die Kommunikation untereinander stärker und die Struktur der Gesellschaft transparenter. Die Verzahnung mit der digitalen Welt – Industrie 4.0 – macht auch vor dem Bereich Human Resources (HR) und Recruiting nicht Halt. Die Digitalisierung birgt viele Chancen, aber auch groĂ&#x;e Risiken, denn derjenige, dem es nicht gelingt, die neuen Anforderungen in seine Prozesse zu integrieren, läuft Gefahr, vom Wettbewerb Ăźberholt, ja sogar abgehängt zu werden. Längst reicht es nicht mehr, Unternehmen auf Personalsuche die breite Masse an Bewerbern aus der Kundendatenbank zu präsentieren. Firmen wollen nicht irgendeinen Bewerber, sondern denjenigen, der bestmĂśglich zum vakanten Posten, zu den Werten und Zielen des Unternehmens passt. Hier stĂśĂ&#x;t die moder ' % $ % $ > (" ( Grenzen, denn fĂźr das perfekte Matching zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer braucht es mehr, als den bloĂ&#x;en, rein technischen Abgleich von genormten Kriterien. Mit zunehmender Transparenz der Gesellschaft ist es heute fĂźr Unternehmen wichtiger denn je, ihre Marke der Welt gegenĂźber wertvoll zu präsentieren. Dabei gilt das Prinzip: Marke ist nicht das, was auf Plakaten steht, sondern das, was die Leute Ăźber sie sagen, wenn man nicht dabei bist. Das gilt selbstverständlich auch fĂźr die Mitarbeiter, die tagtäglich – bewusst oder unbewusst – ihr Unternehmen repräsentieren. Mitarbeiter sind also wertvolle Markenbotschafter. Eine natĂźrliche, positive AuĂ&#x;endarstellung ist wiederum abhängig davon, wie wohl sich die Mitarbeiter bei ihrem Arbeitgeber fĂźhlen $ * ! X !š – ! $ % # nen. Firmen legen daher viel Wert auf das Commitment von zukĂźnftigen Mitarbeitern. An dieser Stelle wird deutlich, wie wichtig es ist, schon im Vorfeld einer Stellenbesetzung zu klären, ob Arbeitgeber und Arbeitnehmer zueinander passen.

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Geschäftsfßhrer Alexander Walz (re.)

Die Frage, die man sich als guter Personalberater stetig stellen sollte, lautet: Wie erreiche ich ein gutes Matching? In einem ersten Schritt ist es unabdingbar, genau zu wissen, was das Personal suchende Unternehmen will. Um die jeweilige Firma, die vakante Stelle und die Anforderungen des Arbeitsgebers an den kĂźnftigen Mitarbeiter zu verstehen, bedarf es eines engen Kontakts zu den jeweiligen Verantwortlichen. Detaillierte Informationen, die ausschlieĂ&#x;lich im persĂśn" ( % $ $ Q "$ $ $ erfolgreiche Stellenbesetzung. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass viele Unternehmen Stellen ausschreiben, die sie in dieser Form gar nicht besetzen wollen. Dies liegt nicht selten daran, dass standardisierte Ausschreibungen verwendet und lediglich die Titel geändert werden. Ebenso problematisch sind Ăźbertriebene Erwartungen oder zwanghaft „hip“ formulierte Stellenausschreibungen, die junge Bewerber anlocken sollen, oft aber genau das Gegenteil bewirken, wenn sie


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