WIR 2/2019
Herzlich willkommen in der Welt der Klänge und Töne Eine Klangwelt zum Sitzen und Liegen
B
ernhard Deutz baut Saiteninstrumente aus Holz, die beispielsweise der Therapie von Wachkomapatientinnen und -patienten oder nervlich erkrankten Menschen dienen. WIR haben ihn in seinem Ladengeschäft mit Werkstatt im Prenzlauer Berg besucht und dort Klangliegen und Klangstühle ausprobiert.
Freundlich empfängt uns Bernhard Deutz in seiner Klangwerkstatt. Zahlreiche Instrumente stehen mitten im Raum oder lehnen an der Wand. Seit 30 Jahren baut der Sozialpädagoge und Musiktherapeut Körperinstrumente. „Vor 35 Jahren gab es im musiktherapeutischen Bereich kaum Saiteninstrumente, die einfach spielbar waren. Daher hat es mich gereizt, selber qualitativ hochwertige Saiteninstrumente zu bauen“, erklärt er seine Begeisterung und seine Geschäftsidee. Er zeigt uns, dass die Instrumente aus
Kirschholz und anderen einheimischen Holzarten gefertigt werden und mit handelsüblichen Saiten, so wie auch Gitarren oder Geigen, bespannt sind. Allerdings seien sie nicht dafür geeignet, sich mit ihnen an Melodien wie Highway to Hell oder Smoke on the Water zu versuchen. Vielmehr kann man auf ihnen Tonfolgen und Klänge schwebender und sphärischer Art erzeugen. Die Instrumente sind meist auf einen Ton gestimmt und entwickeln mit Hilfe ihres Resonanzbodens einen Klangteppich. Dieser Sound wirkt auf den ganzen Körper. Wie funktioniert ein Klangstuhl?
Der Klangstuhl oder die Klangliege ist ein Instrument, bei dem auch Menschen mit Lähmungen im Sitzen oder Liegen mittels der Klänge und Tonfolgen nervlich entspannen 41