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REGION
KreuzlingerZeitung
Nr. 39
27. September 2013
Einmalig im gesamten Thurgau Ausflug
zur Saline
Die «Wohnoase Tägerwilen» an der Hauptstrasse wird aus einem Mehrfamilienhaus und vier Einfamilienhäusern bestehen und einst mehr Energie erzeugen, als sie im Betrieb verbraucht. Tägerwilen. Erstmals entsteht im Kanton Thurgau eine Wohnüberbauung nach Minergie-A-ECO, die eine positive Energiebilanz für Heizung, Lüftung, Warmwasser und Haushaltsstrom aufweist. Neben der Entlastung der Umwelt profitieren die künftigen Besitzer einer Wohneinheit von Nebenkosten, die nahezu gegen Null tendieren.
Verbrauchsquellen optimiert Gebaut wird die Anlage von der Firma visiobau aus Muolen. «Die Wohnoase Tägerwilen ist ganzheitlich optimiert», sagt Projektleiter Stefan Truog. Das Ziel lag darin, Gebäude zu entwickeln, die mehr Energie erzeugen, als sie im Betrieb benötigen. Alle Verbrauchsquellen wie Raumwärme, Warmwasser, Haushaltsstrom, aber auch die sogenannte graue Energie, die bei der Erstellung der Überbauung anfällt, wurden genau analysiert und gegenseitig optimiert. Dazu gehören Massnahmen
Kreuzlingen/Möhlin. Die Trachtengruppe Kreuzlingen besuchte die Saline Riburg in Möhlin. Diese bildet mit den Salinen Schweizerhalle und Rheinfelden seit 1909 die Vereinigte Schweizer Rheinsalinen AG. Alle Kantone, ausser der Waadt, decken daraus ihren gesamten Auftau-, Speise- und Industriesalzbedarf.
Wissenswertes über das Salz
Eines der Einfamilienhäuser aus Richtung Südost.
wie mehr oder weniger Dämmung, eine optimale Besonnung, eine sinnvolle Fensterausrichtung oder effiziente Geräte. Der Verbrauch der gesamten Überbauung pro Jahr liegt massiv unter dem vergleichbarer Wohnanlagen und kann durch die Photovoltaikanlage vollumfänglich abgedeckt werden. Ein innovatives Haus-Automationssystem erlaubt es den Besitzern, den Energieverbrauch von überall aus laufend zu kontrollieren. «Da wollen wir Sportsgeist wecken», so Truog. Vom Kanton gibt es Fördergelder für die Wohnoase. «Das Zusammen-
Bild: visiobau
spiel verschiedener Techniken wird hier getestet», lobt Martin Müller, Leiter der Abteilung Energie, das Vorzeigeprojekt. Gemeindeammann Markus Thalmann findet’s ebenfalls toll: Das Projekt passe zu Tägerwilen, einer Gemeinde, in der bereits heute jeder Neubau eine Photovoltaikanlage bekommt und wo Verdichtung nach innen wichtig ist. Er hofft auf Nachahmer: «Dafür wollen wir Anreiz schaffen. Das ist die Zukunft», so Thalmann. Weitere Informationen sind im Internet zu finden unter www.wohnoase-taegerwilen.ch Stefan Böker
Wohnungen mit Wintergarten Kürzlich fand die symbolische Feier zum Start der Bauarbeiten des «Chämiparks» in Lengwil statt. Hier entstehen 21 neue Eigentumswohnungen. Fünf sind schon verkauft. Deren Käufer waren bei der Grundsteinlegung ebenfalls anwesend. Lengwil-Oberhofen. Der Wettergott war der Bauherrschaft an diesem Tag nicht besonders freundlich gesonnen. Es regnete mal mehr, mal weniger heftig. So erlebten einige zukünftige Bewohnerinnen und Bewohner die Grundsteinlegung ihres neuen Zuhauses unter Regenschirmen. Dies konnte ihre Freude aber nicht trüben. Architekt und Bauherr Bruno Hiestand blickte auf die Geschichte des industriell genutzten Areals zurück und erläuterte die Bauphasen des Projekts. Gemeindeammann David Tschudi begrüsste die neuen Lengwiler und verlieh seiner Freude darüber Ausdruck, das mit der Überbauung
Im Auftrag der d/b Immobilien GmbH baut die Implenia im «Chämipark» 21 Eigentumswohnungen. Vorangegangen war eine intensive Vorbereitungsphase sowie eine umfassende Altlastensanierung. Von den ursprünglichen Plänen, auf dem Areal der ehemaligen Furnier- und Sägefabrik Iseli Mietwohnungen zu realisieren, wurde abgewichen. Jetzt entstehen grössere EigentumswohDaniel Iseli (l.) und Bruno Hiestand von der d/b nungen, wahlweise als Immobilien GmbH verbuddelten unter anderem 2½-, 3½- oder 4½-Zimeine Ausgabe der KreuzlingerZeitung. Bild: sb merwohnungen oder als Loft-Wohnungen inkluein wichtiger Beitrag zum Wachstum sive Tiefgarage. In einer historischen Umgebung: Das stillgelegte «Chämi», der Gemeinde geleistet wurde. Der Grundstein, eine eiserne Box, der Hochkamin», steht, zwar deutlich war gefüllt mit Dokumenten der reduziert in der Höhe, sanft renoviert Gemeinde, einer Tages- und einer als Zeitzeuge einer 100-jährigen FaWochenzeitung sowie Fotos vom brikgeschichte. Mit dem Verkauf der Wohnungen Areal und Bauunterlagen. Symbolisch wurde er von den Bauherren Daniel ist die Thoma Immobilien Treuhand AG aus Amriswil betraut. sb Iseli und Bruno Hiestand verlegt.
Während zweier Stunden fachlich kompetenter Führung wurde unser Interesse am Salz wach. Auf immer neue Fragen gab die führende Dame professionelle Antworten. Das Salz liegt in einer Tiefe von 140 bis 400 Metern, von Menschenhand völlig unberührt bis ins 19. Jahrhundert. 1836 wollte der aus Schwäbisch Hall stammende Carl Friedrich Glenck auch in der Schweiz das weisse Gold finden und fördern. Nach mehreren erfolglosen Bohrungen und finanziellen Rückschlägen hatte Glenck mit Hilfe des Basler Geologieprofessors Peter Merian in 137 Metern Tiefe Glück. Carl Friedrich Glenck darf man zu den deutschen Pionieren zählen, welche in der ThurgauerZeitung am 18. September 2013 als «Schweizbauer» beschrieben wurden: wie Heinrich Nestle, Franz Carl Weber, Max Zeller, Hans Conrad Escher und manche weitere. «Der Fundort des Salzes verlangte nach einem würdigen Namen. Die Stätten der Salzgewinnung mussten für Glenck das Wort Halle enthalten, denn «hals» ist das griechische Wort für Salz: Schweizerhalle war geboren! Der staunenswerte Schlusspunkt unserer Besichtigung war der europäisch grösste Holzkuppelbau, der Saldome 2. Mit einem Durchmesser von 93 und einer Höhe von 31 Metern bietet er Lagerplatz für 80 000 Tonnen Salz. Nach der Besichtigung hatten wir das feine Mittagessen im Hotel Schiff in Möhlin wohl verdient. Danach führte uns unser Chaufferur Walter Marti bei Stein Säckingen über den Rhein in den Schwarzwald und sicher durch das kurvenreiche Wehratal hinauf zum Schluchsee und weiter nach St. Blasien. Dem dortigen majestätischen Dom statteten wir einen kurzen Besuch ab. In der «Tannenmühle» in Grafenhausen genossen wir mit den letzten Septembersonnenstrahlen einen feinen Schwarzwaldzvieri. Über Schleitheim und Schaffhausen fuhr der Car zügig zurück nach Kreuzlingen. Beglückt über diesen erlebnisreichen Tag durften wir wohlbehalten auseinandergehn. A. Hensinger