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KreuzlingerZeitung

Nr. 24

13. Juni 2014

KREUZLINGEN

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Meinungen bildet man sich immer selbst zu, allerdings erhält die BevÜlkerung auch einen hohen Gegenwert. So ist ihr Ja zur Schwimmhalle eines mit Hintergedanken. Nur, wenn dadurch andere Bereich, beispielsweise Kultur, nicht leiden mßssen.

Ramona ZĂźlle ist die jĂźngste Gemeinderätin im Kreuzlinger Rat. Nach den ersten hundert Tagen im Amt wollten wir wissen, wie’s so läuft und haben mit der 21-Jährigen Ăźber ihre Ziele und ihren Ansporn gesprochen. Kreuzlingen. In der laufenden Legislaturperiode nahmen bereits sieben Kreuzlinger Gemeinderäte ihren Hut. Dieses Wechselspiel kann ab und an eine erfrischende VerjĂźngungskur mit sich bringen. So geschehen im Fall von Ramona ZĂźlle. Bei den Wahlen im Jahr 2011 hatte sie, kaum erwachsen, mit einem sehr guten Ergebnis abgeschnitten: ÂŤIch bekam die viertmeisten Stimmen von den Nichtgewählten, das hat mich schon ĂźberraschtÂť, blickt sie zurĂźck. Seit dem RĂźcktritt von Ernst Thoma auf Januar 2014 verstärkt sie nun die Reihen der CVP im Kreuzlinger Rathaus. Vier Sitzungen hat sie bislang miterlebt, im Mai die Fraktionsmeinung präsentiert. Dank der guten UnterstĂźtzung der Fraktion habe es nicht lange gedauert, bis sie sich im Stadtparlament zurechtgefunden habe: ÂŤIch kann immer nachfragen, wenn es etwas gibtÂť, lobt sie.

ZUR PERSON Ramona ZĂźlle arbeitet beim Betreibungsamt in Frauenfeld als Sachbearbeiterin Pfändungen. Neben ihrem Mandat als Gemeinderätin der CVP hat sie ein weiteres wichtiges Ehrenamt: Sie ist Präsidentin der Syna, Sektion Kreuzlingen. In ihrer Freizeit fährt sie Einrad oder schwitzt im Fitness-Studio. Ausserdem spielt sie Gitarre und Keyboard – und ist grosser Fan der Hardrocker ÂŤGuns N’RosesÂť. sb Das politische Geschäft wurde der jungen Frau dabei, so scheint es, in die Wiege gelegt: Sie ist die Tochter von CVP-Ortspräsident und Syna-Zentralsekretär Ernst ZĂźlle. ÂŤKlar, bei uns wurde wohl immer etwas mehr Ăźber Politik gesprochen als in anderen FamilienÂť, sagt sie. Auch heute noch kann sie bei ihrem Vater jederzeit auf ein offenes Ohr zählen. Diskutiert werde aber ÂŤvon Fraktionskollege zu FraktionskolleginÂť, wie die Gemeinderätin betont. ÂŤWir bilden uns beide eine eigene Meinung und stimmen nicht immer gleich. Das Wahlcouvert habe ich meist schon abgeschickt, bevor er seines Ăźberhaupt gelesen hat.Âť

Das Amt macht viel Arbeit

Um den Hals trägt Ramona Zßlle einen Sheriffstern, das Geschenk eines guBild: sb ten Freundes, denn frßher wollte sie immer Polizistin werden.

Dass sie damals zusagte, als zunächst die Jung-CVP und dann die CVP wegen ihrer Kandidatur anfragten, sei aber keinem Familienmitglied zu verdanken, sondern dem bekannten Kreuzlinger Politiker Christian Lohr. Mit Begeisterung erinnert sie sich daran, wie sie als Schßlerin ein Referat des heutigen CVP-Nationalrats im Rathaus Weinfelden erleben durfte. Fßr mich ist er ein grosses Vorbild, erzählt sie. Wie Christian Lohr sein Leben und die politische Laufbahn trotz seiner Behinderung erfolgreich meistert, das inspiriert mich sehr. Der Entscheid, in der Lokalpolitik etwas zu bewegen, sei dann nach der Lehrabschlussprßfung gefallen.

Jugend fßr Politik interessieren Der Partei sei sie dabei dem Grundgedanken nach verbunden. Man mßsse eine Sache aber immer selbst beurteilen und nicht in Parteileitlinien denken. Es reizt mich, so nahe am Geschehen zu sein, beschreibt die junge Politikerin ihre Motivation. So ist es mÜglich, das mitzugestalten, was ich selber benutze, wovon ich selber profitiere. Das mache sich auch im Freundeskreis bemerkbar. Seit sie im Rampenlicht stehe, wßrden Medienberichte mit besonderer Aufmerksamkeit gelesen, immer Üfter gebe es interessante Diskussionen. Ich will die Jugend zum Mitbestimmen anregen, erklärt Ramona Zßlle. Ein aufregendes Jahr kommt auf die junge Gemeinderätin zu. So stehen zunächst die Ersatzwahlen fßr den Stadtrat vor der Tßr, bei denen ihr Vater fßr die CVP kandidiert (siehe Seite

4). Die Tochter will im Wahlkampf selbstverständlich aktiv mithelfen. Eine weitere anspruchsvolle Aufgabe wartet mit den bevorstehenden Abstimmungen zu Schwimmhalle und Boulevard im heissen Herbst auf sie.

Schwierige Entscheidungen Das Xentrum prägt das ganze Jahr, sagt Ramona Zßlle. Und es ist manchmal keine leichte Aufgabe, sich zu den verschiedenen Themen und Vorlagen eine Meinung zu bilden. Beispielsweise Schwimmhalle: Hier kommen hohe Kosten auf uns

Zu ihren Terminen gehĂśren seit Januar auch die Fraktions- und Gemeinderatssitzungen sowie die Sitzungen der EinbĂźrgerungskommission, zu ihren Pflichten das Studieren der Unterlagen. Bei all der Arbeit hat sie es sich zum Ziel gesetzt, ihre Lieblingsthemen nicht aus den Augen zu verlieren. ÂŤVerdichtetes BauenÂť etwa sei ein solches Steckenpferd der Kurzrickenbacherin. ÂŤIch geniesse den dĂśrflichen Charakter hier, dass sich jeder kennt und grĂźsst. Trotzdem finde ich es wichtig, dass Kreuzlingern weiter wächst, deshalb ist das verdichtete Bauen nĂśtig.Âť Verbesserungspotential wittert sie beim Blick Ăźber die Grenze. ÂŤDie Kreuzlinger und Konstanzer BevĂślkerung ist schon lange zusammengewachsen – die politischen Beziehungen hinken dem etwas hinter her.Âť Als Präsidentin der Sektion Kreuzlingen der Gewerkschaft Syna hat sie ausserdem ein zweites Ehrenamt inne. Wie bringt sie das alles unter einen Hut? ÂŤIch nehme mir die Zeit dafĂźr gerne, weil ich es wichtig findeÂť, sagt Ramona ZĂźlle. ÂŤIch mĂśchte mich beweisen und dem Volk empfehlen.Âť Und noch ein weiteres Ziel hat sie sich definiert: ÂŤ2015 hoffe ich auf eine Wiederwahl.Âť S. BĂśker Anzeige

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