AI braucht normen
AI baut auf der Norm auf. LGBTQIA+ liegt außerhalb dessen und gleichzeitig gibt es keine Norm von LGBTQIA+. Für viele Menschen der LGBTQIA+ Communities sind Selbstbezeichnungen für ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität ein Suchen und (Neu) Finden. Das entzieht sich sowohl Kategorien und Normen, als auch der Lern- und Entscheidungsgrundlage von AI. LGBTQIA+ Menschen in all ihrer Vielfalt werden damit nicht wahrgenommen und an den Rand gedrängt.
AI macht unsichtbar
Algorithmen können zensieren und Internetinhalte mit LGBTQIA+-Relevanz ausblenden.
Unter den Vorwänden wie „Jugendschutz“ oder „sexuell explizit“ werden z.B. auf YouTube Videos mit LGBTQIA+ Inhalten strategisch demonetarisiert. Automatisierte Content-Moderationen greifen ebenso oft kontrollierend ein. Namen von Transgender Personen und Content von Drag Queens fallen ebenso oft unter die Algorithmen-Zensur.
AI denkt binär
Die sogenannte automated gender recognition nimmt jede Möglichkeit zur Selbstidentifikation. Sie schließt von gesammelten Daten auf das Geschlecht von Personen. Da spielen Stereotype und Vorurteile eine große Rolle, die Vielfalt von Geschlecht wird dabei untergraben. Trans*- und Nicht-binäre Personen werden dabei in ein binäres System gepresst und ihrer eigenen Identität beraubt. Die Konsequenzen reichen vom Ausschluss auf einer Dating-App bis zur Sperre des Bankkontos wegen Betrugsverdacht und invasive Sicherheitschecks an Flughäfen.
AI festigt stereotype
AI greift auch auf Datensätze aus kommerziellem Kontext zurück. Personalisiertes Marketing baut auf diesen Datensätzen auf und nimmt Profile von LGBTQIA+ Personen an. Das verstärkt unrealistische Stereotype über LGBTQIA+ Personen. Dabei wird übersehen, dass Menschen der LGBTQIA+ Communities so vielfältig sind, wie alle anderen Menschen auch.
AI ist instrumentalisierbar
Im politischen Kontext kann AI genutzt werden, um gezielt LGBTQIA+ Personen, -Aktivist*innen, oder -Kampagnen ausfindig zu machen und zu verfolgen. In Russland wird bereits das System
„Ocolus“ verwendet, um jede Nennung von LGBTQIA+ Personen und sogenannten „nicht-traditionellen Lebensstilen“ zu identifizieren und zu sanktionieren.