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Thomas Gansch
... unterwegs in Sachen Trompete
Silvester 2025 ist der aus einer Melker Musikerfamilie stammende Thomas Gansch ein halbes Jahrhundert auf der Welt, die er mit seiner Musik immer wieder und immer wieder anders bereichert. Eine Würdigung
VON RAINER KRISPEL
Der Musiker beantwortet den Anruf auf dem Weg ins ungarische Szolnok, wo er ein Konzert spielen und einen Workshop leiten wird. Bei letzterem haben Musiker:innen in halbstündigen Begegnungen die Gelegenheit, Thomas Ganschs Feedback zu ihrer Trompetenkunst einzuholen. »Ich sage geradeaus, was ich mir denk«, antwortet er auf die Frage, was sein Gegenüber dabei erwartet.
Sein Terminkalender gibt noch einiges her, bis er im Wiener Konzerthaus Ende September das erste von vier Konzerten bis Jahresende spielen wird – vier Konzerte, die die erstaunliche Bandbreite der künstlerischen und musikalischen Praxis von Thomas Gansch zeigen. Zweimal tritt er mit Mnozil Brass auf, jenem 1992 von (damals noch) Studenten der Musikuniversität Wien gegründeten Septett, das bis heute eine vitale Timeline hin zu Ganschs Anfängen in Sachen »anderer Blasmusik« darstellt. Mnozil Brass huldigt dem 200-Jahr-Jubilar und Walzerkönig Johann Strauss. »Ein Tänzchen zwischen den Stühlen« gilt in aufrichtiger Bewunderung »dem ersten großen Kommerzmusiker«, der sich die Dollarzeichen in seinem Programm aufrichtig verdient hat, seine Aufhebung der Trennung von E- und U-Musik ist bis heute beispielhaft.
Sollte der Herbst uns allzu kühl oder wiengrau begegnen, kann ein Besuch der »Schlagertherapie VIII« kurz vor Winterbeginn wärmstens (!) empfohlen werden. Im Quartett finden leichte Muse, Spieltrieb und musikalische Ausgefuchstheit aufs Unterhaltsamste zusammen. Der Wille, dem Publikum Freude zu bereiten, ist wohl der deutlichste gemeinsame Nenner der vielen Projekte von Thomas Gansch in dessen mehr als drei Jahrzehnten als aktiver Musiker.
Wobei, wie er frei von jedem aufgesetzten Multitasking-um-des-Multitasking-willens sagt: »Mir ist schnell fad.« So bewegt er sich mit der Trompete seit Jugendtagen mit Witz und Geist durch die verschiedenen Formationen und Programme, einzig beim Übergang von Big Band zu Klassik könnten dabei »rein mechanisch« Umstellungsschwierigkeiten auftreten. Selbst dann fährt Thomas Gansch mit seiner Strategie gut: »Ohren auf und durch!«
Thomas Gansch ist also offenen Ohrs und klingenden Instruments immer voll bei der Sache. Das Älterwerden beschert ihm und dem Publikum mit Gansch & Roses im November einen speziellen Abend, spielen von wegen »50 Jubilee: Happy Birthday« an diesem Abend doch einige seiner All-Time-Heroes wie der australische Posaunist James Morrison, WeatherReport-Drummer Peter Erskine oder Trompeter-Kollege Randy Brecker (von den Brecker Brothers, der von Thomas Gansch verehrten FusionBand) mit dem bald Geburtstagenden. Saxophonist Wolfgang Puschnig (O-Ton Gansch: »der graue Star der heimischen Jazzmusik«) und weitere hochkarätige Kollegen dieses FestLine-Ups nicht zu vergessen. Wir werden von Herzen und begeistert mitgratulieren!
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KONZERTTIPPS
29/09 & 18/11/25
Mo & Di, 19.30 Uhr · Großer Saal
Mnozil Brass
Strau$$. Ein Tänzchen zwischen den Stühlen Mnozil Brass und der Walzerkönig
Karten:
https://konzerthaus.at/konzert/eventid/62538
https://konzerthaus.at/konzert/eventid/62540
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12/11/25
Mi, 19.30 Uhr · Großer Saal
Gansch & Roses
»50 Jubilee: Happy Birthday«
Karten:
https://konzerthaus.at/konzert/eventid/62723
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13/12/25
Sa, 19.30 Uhr · Mozart-Saal
Thomas Gansch
»Schlagertherapie VIII«
Thomas Gansch, Trompete, Flügelhorn, Gesang, Moderation, Leitung
Leonhard Paul, Posaune, Basstrompete, Gesang
Sebastian Fuchsberger, Gesang, Posaune
Michael Hornek, Klavier, Gesang
19.00 Uhr · Mozart-Saal
Konzerteinführung mit Prof. Leonhard Paul
Karten: