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Planen & Bauen
Mehr als wohnen, Satellitenhaus Dialogweg 6 von Duplex Architekten.
Foto: © Johannes Marburg, Genf
Sommerlicher Wärmeschutz bei Porotherm-Häusern Text: Maria Baratta, ZZ Wancor AG „Der Sommer 2015 ist in der Schweiz nach 2003 der zweitwärmste Sommer, der je gemessen wurde. Er ist geprägt durch niedrige Pegelstände und geringe Abflussmengen in den Gewässern, starke Gletscherschmelze und eine rekordhohe Erwärmung von Permafrostböden. Bis Mitte des 21. Jahrhunderts dürften Verhältnisse wie im Sommer 2015 zum Normalfall werden.“ Das sind die einleitenden Worte der Homepage des Bundesamts für Umwelt. Extreme Wetterbedingungen werden sich häufen. Der globale Temperaturanstieg bedingt, dass dem Komfort im Sommer immer mehr Bedeutung zugemessen wird. Jedoch verbraucht das Kühlen bis zu viermal mehr Energie als das Heizen. Mittlerweile ist mit zunehmenden Hitzewellen allen Beteiligten am Bau klar, dass auch im Bereich Wohnungsbau neue Gebäudekonzepte Einzug nehmen müssen. Hierbei muss neben der Beschattung, auch ein Augenmerk auf Baustoffe gelegt werden, die die Wärmelasten in den Gebäuden reduzieren können. Die Wärmespeicherung ist hierbei ein bestimmender Faktor. Wichtig ist, eine Baustoffmasse
zu haben, die eine günstige Kombination von Wärmedämmung und Wärmespeicherfähigkeit bietet. In einer nachhaltig orientierten Gesellschaft bräuchte der Mensch nur noch 2000 Watt energetische Dauerleistung. Im Vergleich dazu ist der Energieverbrauch in der Schweiz rund dreimal zu hoch. Wir nutzen heute rund 6500 Watt pro Kopf. Ziel muss es sein, den Energieverbrauch auf ein Drittel zu senken. Das ist allen bekannt. Daher erhält die Maximierung der Raumspeicherkapazität eine besonders hohe Relevanz. Der Wirkungshebel kann hier durch die Wahl des richtigen Wandbaustoffs und der Begrenzung der Fensteranteile kostengünstig umgesetzt werden. Am vorliegenden Beispiel soll ein Projekt vorgestellt werden, das sich durch eine ganzheitliche Betrachtung der verschiedenen Aspekte der Planung eines Gebäudes auszeichnet: mehr als wohnen.
02|17 greenbuilding · www.greenbuilding-magazin.ch