2 Begriffe und Definitionen
Schall und Schallausbreitung sind physikalisch gesehen Schwingungen, deren Gesetzmäßigkeiten sich mit den Mitteln der Schwingungslehre beschreiben lassen. Das Verständnis der Zusammenhänge und eine ingenieurmäßige quantitative Abschätzung von Maßnahmen und ihrer Wirkungen werden erschwert durch den Umstand, dass der Schalldruckpegel logarithmisch abgebildet wird. Dies ist notwendig, weil das menschliche Ohr in der Lage ist, zwischen der Hörschwelle bis zur sogenannten Schmerzgrenze einen um 6 Zehnerpotenzen umfassenden Schalldruckbereich wahrzunehmen. Erst durch die logarithmische Darstellung wird dieser Zusammenhang zutreffend und übersichtlich beschrieben. Im Folgenden werden die wichtigsten Begriffe der Bauakustik erläutert. Weitergehende Grundlagen sind der Fachliteratur zu entnehmen (siehe Kapitel 8).
Schall: Als Schall bezeichnet man mechanische Schwingungen eines elastischen Mediums deren Frequenzen im Hörbereich des menschlichen Ohres zwischen ewa 16 Hertz bis 20.000 Hertz liegen. In der Bauakustik wird zwischen Luftschall, Körperschall und Trittschall unterschieden. Schallwelle: Schallschwingungen sind Bewegungen von Teilchen um ihre Ruhelage, die die Form einer Sinusschwingung haben. Wenn diese Teilchen elastisch miteinander verbunden sind und die Schwingungen sich räumlich ausbreiten spricht man von Schallwellen. Amplitude: Die Amplitude a ist die Auslenkung der schwingenden Teilchen aus ihrer Ruhelage. Frequenz: Als Frequenz f wird die Zahl der Schwingungen pro Sekunde definiert. Die physikalische Einheit ist Hz (Hertz). Mit zunehmender Frequenz nimmt die Tonhöhe zu, eine Verdoppelung der Frequenz entspricht einer Oktave. In der Bauakustik betrachtet man vorwiegend einen Bereich von 5 Oktaven, nämlich den Frequenzbereich von 100 Hz bis 3150 Hz. Als erweiterten Frequenzbereich bezeichnet man den zwischen 50 Hz und 5000 Hz.
Tabelle 2.1: Schallgeschwindigkeit in unterschiedlichen Stoffen. Medium
Schallgeschwindigkeit in m/s
Luft
343
Helium
980
Wasser
1450
Gummi
150
Ziegelscherben Hartholz Beton
Schallgeschwindigkeit: Die Schallgeschwindigkeit c in m/s ist die Geschwindigkeit, mit der sich Schallwellen in einem beliebigen Medium ausbreiten. Die Schallgeschwindigkeit in Luft wird in der Regel mit c = 343 m/s für 20 °C bei Normaldruck (1013 hPa) angegeben. Die Schallgeschwindigkeit kann berechnet werden, wenn die Werte für λ und f gemessen sind. Ein Ändern der Frequenz eines Tones verursacht keine Änderung der Schallgeschwindigkeit, sondern eine Veränderung der Wellenlänge. Die Schallgeschwindigkeit ist in homogenen Stoffen in der Regel konstant und abhängig von der Dichte und dem E-Modul. Tabelle 2.1 enthält die Schallgeschwindigkeiten in gebräuchlichen Stoffen. c=λ·f
[m/s] (1)
mit: λ = Wellenlänge f = Frequenz der Schallwelle Schalldruck: Der Schalldruck p ist der durch die periodische Schallschwingung erzeugte Wechseldruck in Luft/Gasen oder Flüssigkeiten, der sich dem statischen Druck in dem jeweiligen Medium überlagert. Der Schalldruck wird mit einem Mikrofon gemessen. Schallschnelle: Die Schallschnelle v ist die Geschwindigkeit, mit der die einzelnen Luftteilchen um ihre Ruhelage schwingen. Sie ist nicht zu verwechseln mit der Schallgeschwindigkeit c. v=2π·f·a
[m/s] (2)
3000 - 3500 3300 3600 - 4500
Glas
5500
Stahl
5900
5