MeWa-News

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NEWS März 2012

Newsletter für Kunden und Mitarbeiter

Die Themen:

3 Millionen Kühlgeräte

QZ setzt neue Bestmarke >>> Seite 8

GFK-Rohre: Doppelte Pionierarbeit in Herstellung und Recycling >>> Seite 4 E-Schrott: Die grünen Engel aus Nürnberg >>> Seite 6 Bio-QZ: Natürliche Energie auf dem Energiehof Appold >>> Seite 10


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Universal Rotorschere UC

Im kalten rumänischen Winter hat eine moderne Müllverbrennungsanlage ihren heißen Betrieb aufgenommen. Über 18 Millionen Euro hat das rumänische Unternehmen Pro Air Clean dafür im Osten des Landes investiert. Zur Vorzerkleinerung der Sonderabfälle setzen die Betreiber auf eine MeWaRotorschere UC 130.

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m Sommer blüht der Raps im Osten Rumäniens und das üppig wachsende Getreide wartet auf die Erntemaschinen. Die nährstoffreichen Böden sorgen dafür, dass die Ba˘ra˘gan-Tiefebene als Kornkammer Rumäniens bezeichnet wird. Abkühlung bekommen die Bewohner in den trockenen und heißen Sommermonaten bestenfalls an der nur etwa 100 Kilometer entfernt gelegenen Schwarzmeerküste.

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Ende Februar 2012 ruft niemand nach Abkühlung. Der Criva˘t¸ , ein kontinentaler Wind aus dem Ural, hat die Steppenlandschaft in eine Eiswüste verwandelt. Minus 15 Grad Celsius zeigt das Thermometer im Auto an. Links und rechts der Straße türmen sich die Schneewände über vier Meter in die Höhe. Noch zwei Wochen zuvor waren viele Landesteile in Rumänien von der Außenwelt abgeschnitten. Die europäische Kältewelle hatte das Balkanland mit Temperaturen von mehr als 30 Grad unter dem Gefrierpunkt besonders hart getroffen.

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UC sorgt für Wärme

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Herausgeber: MeWa Recycling Maschinen und Anlagenbau GmbH Gültlinger Straße 3, 75391 Gechingen Tel. 0049 (0)7056 925-0

Inbetriebnahme in Slobozia Trotzdem hatten sich jetzt regionale Vertreter aus der Politik, die Pro Air Clean-Unternehmensleitung aus dem westrumänischen Timisoara, neue Mitarbeiter sowie das MeWa-Montage- und Vertriebsteam in der Nähe von Slobozia eingefunden, um die neue Müllverbrennungsanlage in Betrieb zu nehmen.

Universal Rotorschere UC 130 in der Müllverbrennungsanlage Slobozia.

Die Kälte hatte die Fertigstellung nicht aufhalten können und auch die MeWa-UC 130 ließ sich problemlos aus dem Winterschlaf erwecken. Die Maschine war bereits im vergangenen Herbst nach Ostrumänien geliefert worden. Über 60 Tonnen pro Tag an Sonderabfällen sowie medizinischen Abfällen aus allen Landesteilen Rumäniens werden künftig in der neuen Anlage verbrannt. Vor dem Müllbunker wird das Material zunächst mit der MeWa-Rotorschere zerkleinert und homogenisiert. Ein Greifkran packt den

Müll schließlich in den Aufgabetrichter der Feuerung. Die heißen Rauchgase erzeugen Dampf, der wiederum eine Turbine antreibt und über einen Generator elektrischen Strom erzeugt. Ein Teil des Dampfes wird als Fernwärme an die Haushalte abgegeben. So werden die Bewohner in dem vom kontinentalen Klima geprägten Südost​rumänien dauerhaft vom Engagement der Pro Air Clean profitieren. Nicht nur in europäischen Kältewintern wie anno 2012. ■

info@mewa-recycling.com www.mewa-recycling.com Redaktion: Harald Pandl Gestaltung: MeWa in Zusammenarbeit mit Creativ-Werbung M. Dostal, Tiefenbronn Druck: Druckhaus Weber, Althengstett Bildnachweis: MeWa, HOBAS, ABZ Nürnberg, Dave Massey – Fotolia.com, Wikipedia, www.TourNorfolk.co.uk Titelbild: Bestmarke im KühlgeräteRecycling

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MeWa-News März 2012

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GFK-Recycling

GFK-Recycling

Doppelte Pionierarbeit:

Herstellung und Zerkleinerung von Fiberglas

Im Jahr 1957 wurde ein innovativer Herstellungsprozess, das sogenannte Schleuderverfahren, von HOBAS erstmals zur Fertigung von Rohren aus glasfaserverstärkten Kunststoffen eingesetzt. Bei diesem Fertigungsverfahren werden die einzelnen Materialkomponenten (Glasfasern, Polyesterharz und Füllstoffe) in einen rotierenden, das heißt schleudernden Zylinder eingespritzt. Die großen Zentrifugalkräfte verdichten die Werkstoffe ideal und so erfolgt der Aufbau des Rohres von außen nach innen. Auf diese Weise entsteht eine hohlraumfreie und gasdichte Rohrwand. Endstücke als Abfall Die Innenschicht wird dabei mit viel Harz angefertigt. Sie ist vollkommen glatt geformt und bietet so beste Strömungsverhältnisse für Flüssigkeiten. Am Ende des Herstellungsprozesses werden die Endstücke der Rohre abgeschnitten, geschliffen und schließlich mit einer Kupplung ausgestattet. So liegen die gestapelten Rohre auf dem Firmengelände der HOBAS Rohre GmbH in Klein St. Paul in der Nähe von Klagenfurt versandfertig bereit. Als Abfall bleiben lediglich die abgesägten Endstücke übrig. Doch diese Produktionsrückstände haben es in sich. „Anfangs konnten wir die Teile mit einem Shredder zerkleinern und als Brennstoff an die Zementindustrie liefern“, erzählt Karl Marktl, Mitar-

Hobas-Trinkwassertanks.

Glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK) finden wir heute in Stoßfängern und Karosserien der Automobile, in den Leitwerken der Flugzeuge, in Windkraftanlagen, Paddelbooten und auch in Abwasserrohren und Trinkwassertanks. Die korrosionsresistenten, langlebigen und sehr stabilen Werkstoffe stellen für das Recycling allerdings eine große Herausforderung dar. Ein Querstromzerspaner QZ 1600 leistet hier Pionierarbeit. 4

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Maschine entfachen rotierende Ketten einen Wirbelsturm, der die Fiberglasstücke auf hohe Geschwindigkeiten beschleu-

Tests in Gechingen Abhilfe fand der Kärntner GFKPionier bei MeWa, dem schwäbischen Pionier in der Zerkleinerungstechnologie. HOBAS stellte eine Auswahl an GFKAbfällen zusammen und schickte „die schwierigsten Teile“ zu Tests ins MeWaVersuchstechnikum. Hier setzten die Ingenieure anstatt eines Schneidsystems den patentierten Querstromzerspaner QZ Vorgeschnittene Rohre aus Fiberglas. 1600 zur Zerkleinerung der GFK-Produktionsabfälle ein. Nach wenigen Tests waren die richtigen Parameter eingestellt und nigt. Durch die gegenseitige Prallwirdie Maschine produzierte alsbald das ge- kung zerfasern sich die Materialien in feine Partikel. Bereits nach wünschte Feinmaterial. „Das Ergebnis ist genau Sekunden verlassen die zerlegten Kunststoffe das, was wir wollten. Anfang 2012 den Kessel der MaschiDer QZ funktioniert konnte die Aufne. Das Material wird anschließend über ein bereitungsanlaperfekt.“ ge in Kärnten Sieb geführt und in beinstalliert werden. Die auf dem Hof der reitstehende Container gefüllt - abholbeHOBAS Rohre GmbH vorgebrochenen reit zur Lieferung an die Zementindustrie. R i n g e a u s GFK werden jetzt allesamt Lediglich die wenigen zu groß geratenen Stücke werden nochmals auf das Zuführdem MeWa-QZ zuband zurückgeleitet und durchlaugeführt. Im MeWa-Querstromzerspaner fen den QZ ein zweites Mal. Innern der QZ 1600.

Niedrigere Verschleißkosten Auf diese Weise konnte HOBAS den Durchsatz gegenüber den ausgewechselten Schreddern vervierfachen. Die Verschleißkosten haben sich dagegen deutlich verringert. Für den Hobas-Geschäftsführer Peter Kunze und seinen Mitarbeiter Karl Marktl fällt das Fazit so kurz und prägnant aus, wie es der Arbeit des MeWa-Querstromzerspaners entspricht: „Das Ergebnis ist genau das, was wir wollten. Der QZ funktioniert perfekt.“

iberglas, wie die glasfaserverstärkten Kunststoffe umgangssprachlich auch genannt werden, hatten ihre ersten Anwendungen im Automobilbau, in der Luft- und Raumfahrt sowie im Schiffsbau. Der fertige Werkstoff ist unempfindlich gegenüber Chemikalien, sehr korrosionsbeständig und äußerst robust. Es lag also nahe, die Materialien für andere Anwendungen auszuprobieren. Mit Rohren aus GFK transportieren wir heutzutage Wasser zu und von Haushalten, bewässern trockene Gebiete, entwässern Straßen, Tunnel und Brücken und setzen sie als Trinkwasserspeicher ein. Als Pionier gilt hier die Firma HOBAS mit ihrem heutigen Firmensitz in Kärnten/Österreich.

beiter der technischen Instandhaltung bei HOBAS. „Inzwischen ist der technische Fortschritt aber so weit vorangekommen, dass wir Rohre mit Wandstärken bis zu 100 Millimetern herstellen können“. Bei diesen Materialeigenschaften stieß die Schreddertechnologie an ihre Grenzen.

Zerkleinerte GFK-Rohre.

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Doppelte Pionierarbeit in der Herstellung und in der Zerkleinerung von GFK führt eben zu innovativen Lösungen. ■

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E-Schrott Recycling

E-Schrott Recycling

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wei große, in die Straße eingelassene Waagen erfassen die Ladungen der einfahrenden Sattelzüge. Im Minutentakt liefern die schweren LKW alle Arten von mineralischen Abfällen, Holz, Papier und Plastik bis hin zu Metallschlacke aus der Müllverbrennung auf dem Gelände im Hafen Nürnberg an. Auf dem weitläufigen Areal türmen sich die Sand-, Schotter- und Humushaufen zu riesigen Bergkuppen auf. Alles fein säuberlich nach Stoffart und Korngröße sortiert. In den Hallen stehen mechanische Aufbereitungsanlagen für die unterschiedlichen Recyclingmaterialien bereit und an den Seiten transportieren Förderbänder die Wertstoffe wieder heraus.

Aufbereitungszentrum (ABZ) Nürnberg.

Im Aufbereitungszentrum Nürnberg haben sich mehrere unabhängige Entsorgungsdienstleister unter einem Dach zusammengeschlossen. Verantwortlich für den reibungslosen Ablauf ist Roman Häußler: „Wir nehmen praktisch jede Art von Abfällen aus Industrie, Gewerbe und Haushalten an.“ Als „jüngstes Kind“ hat der Gesamtbetriebsleiter eine hochmoderne Anlage der Scholz Elektronikrecycling GmbH in seinen Verantwortungsbereich übernommen.

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Universal Granulator UG 1600.

Die grünen aus Nürnberg

Vor der maschinellen Aufbereitung werden noch die Kabel abgetrennt, auch Staubsaugerbeutel und Tonerkartuschen werden per Hand entfernt. „Wir suchten nach einer mechanischen Methode, mit der wir die Elektrogeräte aufschließen und nicht bloß zerkleinern würden“, erläutert Roman Häußler die Anforderungen an die Maschinentechnologie. „Und dabei sind wir im Markt automatisch auf den Querstromzerspaner gestoßen.“ Robustes Prinzip Der MeWa-QZ 2000 nimmt den E-Schrott in einem kontinuierlichen Betrieb in seinen Kessel auf. Am Boden angebrachte Ketten beschleunigen das Material auf hohe Geschwindigkeiten. Durch die physikalische Beanspruchung zerlegen sich die Geräte in einem einzigen Arbeitsschritt. Bereits nach wenigen Sekunden verlassen die einzelnen Bauteile die Maschine. Das robuste Aufbereitungsprinzip hat den Betriebsleiter überzeugt: „Es funktioniert bestens. Auch massive Teile werden verarbeitet und führen nicht zum Stillstand der Anlage“. Für die beiden Geschäftsführer der Scholz Elektronikrecycling GmbH, Johannes Gritz und Axel Müller, war die „Flexibilität und auch die Wirtschaftlichkeit des QZ ausschlaggebend für die Investition in die MeWaTechnologie.“

gnet holt die Eisenmetalle aus dem Materialstrom. Anschließend durchfahren die Fraktionen auf drei Linien eine Sortierkabine. Hier sammeln Fachkräfte die freigelegten Motoren, Platinen, Edelstahl- und Kunststoffteile, große Nichteisenmetalle sowie auch Batterien und Kondensatoren vom Förderband. Für die verbleibenden Verbunde hat Scholz Elektronikrecycling noch einen MeWa-Granulator UG 1600 MSL installiert. Nachgeschaltete Trenntechnik separiert dann die kleingranulierten Metalle von den Kunststoffen und der Mineralik ab. Über zehn verschiedene Fraktionen stellt der Betrieb auf diese Weise für den Abtransport bereit. Synergieeffekte Für viele Materialien wie Holz, Kunststoffe und die brennwertreichen Fraktionen sind auf dem riesigen Gelände des ABZ im Nürnberger Hafen bereits Abnehmer vor Ort. „Da nutzen wir selbstverständlich die Synergien“, erklärt Roman Häußler. Zwei große Waagen erfassen die Ladung der ausfahrenden Sattelschlepper und im Minutentakt verlassen die Wertstoffe das ABZ „Die Grünen Engel“ in Nürnberg. ■

Nach dem Querstromzerspaner wird die Feinfraktion abgesiebt und ein MaE-Schrott vorher und nachher.

Im Nürnberger Hafen liegt einer der größten Abfallbehandlungsstandorte in Bayern. Der jüngste Betrieb auf dem 100.000 m² großen Gelände des Aufbereitungszentrums (ABZ) Nürnberg „Die grünen Engel“ ist die Anlage der Scholz Elektronikrecycling GmbH. Ein MeWa-Querstromzerspaner sowie ein MeWa-Granulator übernehmen dort die Zerkleinerungsarbeit der angelieferten Altgeräte. 6

In dem neu entstandenen Komplex werden vom Haarfön über Rasenmäher bis zur Waschmaschine fast alle Arten an ausgedienten Elektrogeräten angenommen. Nur die mit umweltschädlichen Materialien belasteten Kühlschränke, Leuchtmittel und Monitore werden getrennt erfasst und an andere Betriebe weitergegeben. Der Rest wird komplett in die Aufbereitungshalle geführt.

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Ölfilter-Recycling Kühlgeräte-Recycling

Kühlgeräte-Recycling

3 Millionen Kühlgeräte in 10 Jahren In Madrid ist kürzlich der erste Kühlschrank durch die neue Recyclinganlage der Lyrsa Group gefahren. Zum gleichen Zeitpunkt wurde in der Kühlgeräte-Recyclinganlage der NOEX AG in Grevenbroich bereits das 3-millionste Gerät aufbereitet. MeWa nahm hier vor rund zehn Jahren die erste Aufbereitungsanlage dieser Art in Betrieb. In beiden Anlagen dabei: Der patentierte Querstromzerspaner von MeWa.

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ie WEEE-Direktive wird inzwischen in nahezu allen Mitgliedsstaaten der EU umgesetzt. So sind aktuell in Südeuropa mehrere KühlgeräteAufbereitungsanlagen im Bau. Am weitesten fortgeschritten ist das Projekt in Spanien. In Mejorada del Campo am westlichen Stadtrand Madrids hat die Lyrsa Gruppe an Ostern 2012 eine Kombi-

anlage für Kühlgeräte und Elektronikschrott in Betrieb genommen. Einstufiger Prozess: Im Mittelpunkt der neuen Recyclinganlage steht wieder einmal der

MeWa-Querstromzerspaner. Die patentierte Maschine schließt die ausgedienten Computer, Hi-Fi-Anlagen, Rasenmäher, Mikrowellenöfen sowie die Kühlund Gefrierschränke in einem einstufigen Prozess auf. Am Boden angebrachte Ketten be-

schleunigen das Material auf hohe Geschwindigkeiten. Innerhalb von Sekunden werden die Geräte zerlegt und die freigelegten Platinen, Elektromotoren und Kabel verlassen die Maschine ebenso wie die Kunststoffteile sowie Bauteile aus Aluminium-, Eisen- und Kupfer. Und auch die schadstoffhaltigen Bauteile, wie Kondensatoren oder Batterien, können unversehrt vom Förderband gesammelt werden. Für die Aufbereitung der Kühlgeräte sind weitere, aufwändige Prozessschritte vorgesehen. Hier werden die umweltschädlichen Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) herausgefiltert, die vor allem in den Kühlgeräten älterer Bauart zu finden sind. Die Gase befinden sich sowohl in den Kühlflüssigkeiten als auch in der geschäumten Isolierung der Geräte. Über eine gekapselte Anlagenführung, in der Stickstoff zur Bindung und zum Abtransport der FCKW verwendet wird, werden die Treibhausgase zu fast einhundert Prozent aus dem Prozess entfernt und separat abgefüllt. Die Wertstoffe aus dem Kühlschrankrecycling liegen am Ende praktisch ohne FCKW-Anhaftungen in Big-Bags und Containern zum Abtransport bereit. Rückblick: Vor etwas mehr als zehn Jahren war die erste Aufbereitungsanlage dieser Bauart in der Nähe von Grevenbroich in Deutschland in Betrieb gegangen. Bereits 3 Millionen Kühlgeräte hat die Pionieranlage der NOEX AG seit ihrer Inbetriebnahme durch den MeWa-Querstromzerspaner geschleust. In diesem Zeitraum konnten rund 45.000 Tonnen Stahl, 21.000 Tonnen Kupferspulen aus den Kompressoren, 5000 Tonnen Aluminium und 600 Tonnen reines Kupfer in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden.

Inbetriebnahme 2012: Kühlgeräte-Recyclinganlage der Lyrsa Group in Madrid, Spanien.

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Die robuste und effiziente QZ-Technologie hat sich seither mit großem Erfolg im Markt durchgesetzt. Die Langlebigkeit der Maschine und die Qualität der Outputprodukte haben auch Manuel Moneva und Jorge Garcia überzeugt. Die leitenden Mitarbeiter der spanischen Lyrsa-Gruppe haben sich bei ihrer Investition für die seit Jahren modernste Prozesslösung von MeWa entschieden. Ausgelegt ist die neue Anlage in der Nähe von Madrid auf eine Stückzahl von 300.000 Kühlgeräten pro Jahr. Pentangeräte und FCKW-geschäumte Kühlschränke können dabei gleichzeitig durch die Anlage fahren. Zudem ist der Standort für den KombiMeWa-News März 2012

Inbetriebnahme 2001: Kühlgeräte-Recyclinganlage bei EGN in Grevenbroich, Deutschland.

betrieb mit ausgedienten Elektro- und Elektronikgeräten geeignet. Fünf Tonnen E-Schrott wird der Querstromzerspaner bei Bedarf pro Stunde verarbeiten. Kürzlich ist in dem neuen Werk der erste Kühlschrank im Testbetrieb durch die Anlage gefahren. Bis zu einer Stückzahl von drei Millionen Geräten hat der spanische Metallaufbereiter also noch einen weiten Weg vor sich. Lyrsa betreibt in Spanien etwa 20 Anlagen mit mehreren Autoshreddern und Schrottpressen. In Mejorada del Campo

ist für das Unternehmen jetzt der Einstieg in die WEEE-Aufbereitung gelungen. Für den Querstromzerspaner von MeWa ist der neue Kunde dagegen ein weiterer Beweis seiner Zuverlässigkeit. Auf der iberischen Halbinsel arbeiten bereits mehrere QZ in diesem Bereich und auch in anderen südeuropäischen Ländern werden in 2012 noch Kühlgeräte-Aufbereitungslinien mit der QZ-Technologie von MeWa ihren Betrieb aufnehmen. Bericht folgt. ■

Mejorada del Campo

Die Kleinstadt Mejorada del Campo im Westen Madrids wurde durch einen ehemaligen Mönch berühmt. Don Justo Gallego Martinez errichtet seit fast 50 Jahren auf seinem Privatgrundstück seine eigene Kathedrale. Allein. Und ohne Baugenehmigung. So hat der 87-jährige Don Justo ein zwar (noch) unvollendetes, aber inzwischen etwa 50 Meter langes und 40 Meter hohes Bauwerk erschaffen.

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Bio-QZ

Bio-QZ

Natürliche Energie aus Seebronn Markus Appold stellt auf seinem Energiehof im fränkischen Altmühltal aus verpackten Lebensmitteln, kommunalen Bioabfällen, Grünschnitt und aus Holzeinschlag natürlichen Dünger, Brennstoff, Strom und Wärme her. Der effiziente Umgang mit den Ressourcen steht dabei an erster Stelle. Ein Bio-QZ 900 hilft jetzt entscheidend bei der Arbeit mit.

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ast unscheinbar ragen die sechs roten Fermentermützen des Energiehofes Appold über den Erdwall am Ortsrand von Seebronn hinaus. In dem kleinen Weiler, etwa 50 Kilometer westlich von Nürnberg, betreibt die Familie Appold einen Ackerbaubetrieb mit dazugehörigem Lohnunternehmen. Im Jahr 2004 ist noch eine Biogasanlage dazu gekommen. Diesen Betriebszweig hat der 30-jährige Markus Appold übernommen und daraus eine breit angelegte Energiewirtschaft aufgebaut. Verpackte Lebensmittel Der Landwirt verfolgt dabei ein ganz eigenes Konzept. Er setzt nicht nur wie die meisten anderen Biogasanlagenbetrei-

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Bio-QZ bereitet Biertreber auf

Markus Appold und Ulrich Hink (MeWa, links).

ber auf nachwachsende Rohstoffe, sondern füttert die Fermenter auch mit Bioabfällen aus Privathaushalten sowie mit verpackten Lebensmitteln aus der Industrie. Die 1,1 MW-Anlage hat er gleich selbst dafür konzipiert. Nach der ersten Vergärungsstufe erfolgen die Hygienisierung und schließlich die Nachvergärung. Derzeit wird die Anlage erweitert, genehmigt ist eine elektrische Leistung von annähernd 2 MW. Bio-QZ installiert Um die Eingangsstoffe für die Vergärung aufbereiten zu können, hat der junge Energiewirt in einen MeWa Bio-QZ investiert. Zukünftig wird die Maschine ein homogenes Substrat herstellen, das anschließend direkt auf die ersten beiden Fermenter verteilt wird. Bereits jetzt stellt Markus Appold fest, dass sich „die Inhalte in den Fermentern leichter rühren lassen. Wir können einen höheren TS-Gehalt fahren und erwarten einen wesentlich stabileren Anlagenbetrieb.“

Dieser Effizienzgedanke zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Betrieb. Das Ziel besteht für den Landwirt auch darin, den „Eigenenergieverbrauch so klein wie möglich zu halten“. Beispielsweise wurde die Anlage so angelegt, dass nur eine Pumpstufe ausreicht, um die Inhalte der Fermenter über die Hygienisierung in den Nachvergärer und das Endlager zu leiten. Der Gärrest wird am Ende abgepresst und steht dann als Flüssigdünger, Kompost und Brennstoff bereit. Dies ergänzt sich perfekt mit dem zweiten Betriebsteil, in dem Grünschnitt und Holz verarbeitet wird. „Wir vergären nur, was Sinn macht. Holziges Material wird zu Hackschnitzel, Rindenmulch oder Pellets aufbereitet. Das ist energetisch effizienter“, verrät der Geschäftsführer des Energiehofs. Wärmekonzept Die Wärme wird ebenfalls genutzt. Was nicht selbst zur Trocknung benötigt wird, liefert Markus Appold als Fernwärme nach Seebronn und in den Nachbarort Rös. ■ MeWa-News März 2012

An der englischen Ostküste sind eine lokale Brauerei und ein Anlagenplaner eine besondere Partnerschaft eingegangen. Gemeinsam möchten sie die Treibhausgasemissionen in der Region reduzieren. Dazu haben die Unternehmen eine Biogasanlage in Betrieb genommen. Das Gelände stellt die Adnams Brauerei zur Verfügung, das Know-how steuert die Bio Group bei.

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ie Küstenstadt Southwold ist als eine der schönsten und persönlichsten Städte in der englischen Grafschaft Suffolk bekannt. Im Herzen der Stadt befindet sich die Brauerei Adnams, deren Wurzeln bis ins Jahr 1396 zurückreichen. Das Unternehmen fühlt sich deshalb besonders verpflichtet, den einzigartigen Charakter des Ortes zu erhalten. Dazu gehört auch, die eigenen Treibhausgasemissionen zu reduzieren. So hat Adnams beispielsweise Leichtgewichtsverpackungen für die Biere eingeführt und optimiert so den Transport. Den Umweltschutz als Programm hat sich auch die Bio Group auf die Fahnen geschrieben. Das Unternehmen hat sich des Problems der Lebensmittelabfälle angenommen. Mit weitreichender Erfahrung in der Planung und im Bau von Biogasanlagen wandelt es die Bioabfälle in nutzbare Energie um. Jetzt haben die beiden Partner mit dem Adnams-Bioenergie-Park ein eigenwilliges

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Stuart Gower (links) und John Mullet, Bio Group Limited.

Southwold

Projekt in die Tat umgesetzt. Die Brauerei führt ihre organischen Abfälle samt Biertreber direkt in die eigene Biogasanlage ab. Um die Anlage auslasten zu können, liefern auch kommunale und gewerbliche Betriebe aus der Region ihre Bioabfälle an, anstatt sie auf Deponien abzulagern. Insgesamt 24.000 Tonnen pro Jahr wird die neue Anlage in East Anglia künftig zu Biomethan verarbeiten. Der Gärrest wird als umweltfreundlicher, flüssiger Dünger verwendet. Vor der Vergärung werden die Bioabfälle zunächst mit dem MeWa Bio-QZ 900 aufbereitet und von den Verpackungen gelöst. Ein Magnet entfernt die Metalle, und eine anschließende Presse scheidet die Organik ab. Letztere wird direkt in die Fermenter geleitet. Auf diese Weise produziert die Anlage umweltfreundlichen Strom und spart etwa 50.000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr gegenüber der Deponieablagerung ein. ■

Die Küste der Grafschaft Suffolk gilt als ein englisches Naturerbe, die Stadt Southwold als Juwel dieser Küste. Mit seinem berühmten Pier, dem Leuchtturm und den Strandhütten ist die Stadt eines der populärsten Strandbäder in Ostengland (East Anglia).

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Mehr Ideen. Mehr Leistung. Mehr Service. MeWa Recycling-Technologie. Von Elektroschrott, Kühlgeräten, Reifen und Metallverbunden über Ölfilter, Kabel, Katalysatoren und Spraydosen bis hin zu Biomasse – MeWa entwickelt und baut die passenden Zerkleinerungsmaschinen und liefert schlüsselfertige Recyclinganlagen aus einer Hand: zuverlässig, langlebig, leistungsstark. Für Sekundärrohstoffe in Premiumqualität.

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MeWa Recycling Maschinen und Anlagenbau GmbH · D -75391 Gechingen Tel. +49 (0) 7056 925-0 · info@mewa-recycling.com · www.mewa-recycling.com


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