
Eidgenössisches Turnfest 2025 in Lausanne Modernisierung der Produktion
Unser neuer Street Workout Park Geschichte der Pauschenpferde
Eidgenössisches Turnfest 2025 in Lausanne Modernisierung der Produktion
Unser neuer Street Workout Park Geschichte der Pauschenpferde
Mit dem Eidgenössischen Turnfest in Lausanne hat die Schweiz in diesem Sommer einen Anlass erlebt, der weit über die Turnwelt hinausstrahlte.
65’000 Turnerinnen und Turner haben während elf Tagen die Stadt bewegt sowohl sportlich wie auch gesellschaftlich. Für uns war es eine grosse Freude und Ehre, als Bronze-Partner und Materiallieferant dabei zu sein und damit eine über 130-jährige Tradition fortzuführen.
Nicht nur in Lausanne war in diesem Sommer viel Bewegung spürbar. Auch in unserer Produktion in Ebnat-Kappel haben wir wichtige Schritte unternommen, um den Betrieb fit für die Zukunft zu machen. Mit der Teilautomatisierung einzelner Prozesse steigern wir Effizienz, entlasten unsere Mitarbeitenden und sichern die Qualität unserer Produkte. Für uns ist dies mehr als eine Investition in Maschinen. Es ist ein klares Bekenntnis zu unserem Standort und zu den Menschen, die ihn prägen.
Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr war die Eröffnung unseres eigenen Street Workout Parks. Die Anlage steht seit August unseren Mitarbeitenden und der Bevölkerung offen und bringt Bewegung mitten ins Dorfleben. In dieser Ausgabe erfahren Sie mehr über die Ursprünge der Sportart Street Workout, über die Arbeit des Vereins street-workout.com und über unsere gemeinsame Entwicklung von mittlerweile über 100 Anlagen.
Neben diesen Themen geben wir Einblicke in spannende Projekte, etwa nach Bangkok, wo wir eine moderne Sporthalle mit unseren Geräten ausgestattet haben. Auch die Geschichte des Turnsports kommt in dieser Ausgabe nicht zu kurz. Wir widmen uns dem Pauschenpferd, einem Gerät, das über Jahrhunderte hinweg eine faszinierende Entwicklung durchlaufen hat.
Wir laden Sie ein, zurückzublicken, Neues zu entdecken und mit uns die Begeisterung für Sport, Bewegung und Innovation zu teilen!
Viel Spass beim Lesen!
Marco Hubeli CEO
Projekt Sport Chur - Schulund Sportanlage Fortuna
Projekt Sport Unser neuer Street Workout Park
ETF Rückblick Eidgenössisches Turnfest 2025 in Lausanne 4-5 Street Workout Alles über Street Workout 12-13
Projekt Sport Baar - Schule Wiesental
Projekt Sport RIS Swiss Section in Bankok
Vom 12. bis 22. Juni 2025 verwandelte sich Lausanne in die Hauptstadt des Turnsports: Rund 65’000 Turnerinnen und Turner aus 1’372 Vereinen zeigten ihr Können und machten das Eidgenössische Turnfest (ETF) zum grössten Breitensportanlass der Schweiz.
Wir sind stolz, als offizieller Bronze-Partner und Materiallieferant Teil dieses Grossereignisses gewesen zu sein. Die Zusammenarbeit von A+E und dem ETF blickt auf eine lange Tradition zurück: Seit 1894 sind wir an jedem ETF mit dabei. Unsere Produktion lief auch dieses Mal auf Hochtouren, um neben dem Alltagsgeschäft die umfangreiche Bestellung termingerecht fertigzustellen. Insgesamt lieferten wir rund 30 Lastwagenladungen mit Material nach Lausanne – darunter über 500 Turnmatten, 40 Sprungkästen und 35 Barren. Auch unser gesamtes
Mietmaterial aus den Bereichen Sektions- und Kunstturnen war komplett im Einsatz.
Vor Ort präsentierten wir uns mit einem eigenen Stand, führten spannende Gespräche, knüpften neue Kontakte und teilten unsere Leidenschaft fürs Turnen. Der «Pampabus», unsere Street Workout Anlage, Schwedenkasten-Bartische und eine gemütliche Lounge boten sowohl sportliche Erlebnisse als auch Raum zum Verweilen.
1832 in Aarau erstmals ausgetragen, blickt das Eidgenössische Turnfest auf eine reiche Geschichte zurück. Anfangs fand es jedes Jahr statt, mit Einzelbewerben für Turner – Frauen waren lange ausgeschlossen. Erst seit 1996 (!) sind Turnerinnen offiziell startberechtigt. Zuvor gab es ab 1932 eigene Frauenturntage. Heute findet das ETF alle sechs Jahre statt und die Frauen sind mittlerweile sogar in der Überzahl.
Der Grossteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer tritt im Rahmen von Vereinswettkämpfen an. Dabei messen sich ganze Vereine (Sektionen) in drei verschiedenen Disziplinen und unterschiedlichen Stärkeklassen. Das Fest erstreckt sich traditionell über zwei Wochenenden: Am ersten Wochenende stehen Kinder, Jugendliche und der Spitzensport im Zentrum, am zweiten die Erwachsenen. Die Königsdisziplin ist der dreiteilige Vereinswettkampf der ersten Stärkeklasse.
Das Turnfest beeindruckte auch 2025 mit seiner Breite: In 22 Disziplinen und 149 Wettkämpfen traten Vereine aus der ganzen Schweiz an – von Kunst- und Geräteturnen über Leichtathletik bis hin zu Teamsportarten wie Korbball oder Faustball. Weitere Highlights waren die Show «Gymagine», an der Vereine aus der ganzen Schweiz beteiligt waren, sowie der «Waterings Contest», bei dem Turnerinnen und Turner möglichst spektakulär und synchron von Schaukelringen in den Genfersee sprangen.
Hinter den Kulissen sorgten 5‘000 Freiwillige, 5‘300 Kampfrichterinnen und Kampfrichter sowie ein Budget von 29 Millionen Franken für einen reibungslosen Ablauf. 600’000 Liter Getränke, 1,4 Millionen Pfandgeschirre, 450 WC-Einheiten und 4 Kilometer Absperrgitter verdeutlichen die Dimension des Anlasses.
Nach elf Tagen voller sportlicher Höchstleistungen und Volksfeststimmung ging der Staffelstab an das Tessin über, das 2031 das nächste Eidgenössische Turnfest austragen wird.
Wir investieren in den Produktionsstandort Ebnat-Kappel. Unsere grosse Fertigungstiefe erfordert laufend Investitionen und bildet die Grundlage für unsere Wettbewerbsfähigkeit.
Ein aktuelles Beispiel für diese Modernisierung ist die Teilautomatisierung im Herstellungsprozess der Langbankfüsse. Dabei wurde sowohl in einen neuen Sägeautomaten als auch in einen Schweissroboter investiert.
Schweissroboter
Bisher wurden die Langbankfüsse und viele weitere Teile mit einer über 40 Jahre alten Anlage hartgelötet. Diese entsprach längst nicht mehr dem Stand der Technik. Sie war störanfällig, ineffizient und zudem war das benötigte Flussmittel nicht mehr verfügbar. Durch den damit verbundenen Flussmittelwechsel litt die Prozesssicherheit des Lötvorganges und die Qualität konnte nur mit erheblichem Mehraufwand sichergestellt werden.
Um eine zukunftsfähige Lösung zu finden, wurden verschiedene Verfahren geprüft. Die manuelle Laserschweisstechnik erwies sich in diesem Fall zwar als effiziente Alternative mit ähnlich feinen Nähten, bot aber keine Lösung hinsichtlich einer Automatisationsmöglichkeit. Tests mit einem Schweissroboter im Dezember 2024 zeigten dagegen sehr positive Resultate, was die Automatisierungsmöglichkeit, Prozesssicherheit und Bauteilqualität betrafen. Unser Bauteilportfolio und die benötigten Mengen bestätigten, dass sich der Roboter auslasten lässt und einen wirtschaftlichen Nutzen mit sich bringt. Damit wurde das Projekt konkret weiterverfolgt. Das investierte Kapital wird sich auszahlen, so stellen wir auf der mittlerweile gelieferten Anlage
einen Effizienzgewinn von deutlich über 30 % fest. Zudem erreichen wir eine sichtbare Qualitätsverbesserung der Bauteile und eine körperliche Entlastung der Mitarbeitenden. Die neue Technologie erhöht die Chancen bei der Gewinnung von Fachkräften und markiert einen wichtigen Paradigmenwechsel in unserer Werkstatt.
Zum Einsatz kommt ein sechsachsiger Schweissroboter vom Typ OTC Synchrofeed mit zwei Drehschwenktischen. Mit diesem Roboterkonzept ist es möglich, auf dem einen Tisch die Bauteile zu rüsten, während auf dem anderen Tisch der Roboter am Schweissen ist. Projekttreiber war die Lösungssuche für die Fertigung der Langbankfüsse. Inzwischen werden 30 verschiedene Teile auf dem Roboter geschweisst und es werden täglich mehr. Ziel ist es sämtliche Serien, welche in Frage kommen, darunter beispielsweise auch die Achsen von Sprungkästen, mit dem Roboter schweissen zu können.
Ein Beispiel verdeutlicht den Nutzen: Beim Langbankfuss mit einer Seriengrösse von 400 Stück konnte eine Effizienzsteigerung von fast 50 % erzielt werden.
Den Ausgangspunkt für diese Entwicklung bildete ein Sägeautomat, der nach vier Jahrzehnten intensiven Einsatzes zunehmend störanfällig wurde. Ersatzteile waren nicht mehr verfügbar, Ausfälle häuften sich. Die zentrale Frage war: Das Rohmaterial geschnitten zu kaufen oder weiterhin im eigenen Haus auf einer neuen Anlage zu fertigen. Wir haben uns bewusst für die Eigenfertigung entschieden, da wir mit unserem grossen Sortiment, der Vielfalt an Bauteilen, der Notwendigkeit von Schrägschnitten und Kleinserien mehr Flexibilität und bessere Wirtschaftlichkeit erreichen können. Ein konkretes Beispiel:
Effizienzsteigerung von 40 %
Der neue Kaltenbach Vollautomat mit Flachbandmagazin ermöglicht es, tagsüber Kleinserien mit häufigem Umrüsten zu fertigen, etwa Scheren fürs Projektgeschäft und die Maschine am Abend voll zu befüllen, um grössere Serien unbemannt zuzuschneiden, beispielsweise Langbankfüsse. Besonders bei Schrägschnitten bringt der CNC-gesteuerte Winkeltisch einen entscheidenden Effizienzgewinn.
Der Schweissroboter und der Sägeautomat sind nur erste Schritt innerhalb unserer langfristigen Strategie. Weitere Automatisierungspotenziale werden bereits geprüft. In der Produktionslogistik liegt der Fokus auf der effizienteren Zufuhr des Rohmaterials sowie auf einer intelligenten Datenbankabfrage, die frühzeitig anzeigt, welche Bauteile mit gleichem Materialquerschnitt anstehen. In der mechanischen Bearbeitung arbeiten wir an Lösungen zur automatischen Bestückung der Maschinen. Auch in der Schreinerei evaluieren wir neue Anlagen, etwa eine moderne Längskreissäge mit Kappsäge.
Die Modernisierung der Produktion in Ebnat-Kappel steht damit beispielhaft für unsere Strategie: Wir setzen gezielt auf Automatisierung, um Qualität, Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu steigern, ohne dabei unsere bewährten Werte aus den Augen zu verlieren.
Details zum Projekt:
Bauherrschaft: Einwohnergemeinde Baar
Bauleitung: Jaeger Coneco AG, Zürich
Architektur: PENZISBETTINI. Architekten
ETH/SlA GmbH, Zürich
Eröffnung: September 2025
Anteil A+E: Fr. 715’000.-
Projektleiter A+E: Marcel Müller
9.64 m
Das Neubauprojekt für die Schule Wiesental ist eines der grössten Bauvorhaben der Gemeinde der letzten Jahre.
Im Schulkreis Baar Nord entstand für rund Fr. 100 Millionen ein neues Schulhaus inklusive Räume für die Schulergänzende Betreuung, eine Aula und eine Bibliothek sowie vier Kindergärten. Der Neubau wurde nötig, weil das in den Jahren 1967 bis 1970 erbaute Schulhaus Wiesental in einem baustatisch schlechten Zustand war. Die Schulraumplanung zeigt zudem auf, dass im Schulkreis Baar Nord in den nächsten Jahren die Schülerzahl stark anwachsen wird.
Ein zentrales Element des Projekts ist auch die neue Dreifachturnhalle, die mit unseren Turngeräten ausgestattet wurde. Sie ersetzt die beiden bisherigen Einfachhallen und entschärft die Hallenknappheit in Baar deutlich. Unsere Leistungen umfassten die festen Geräte, die Geräteraumeinrichtungen inkl. Trenngitter und
Schränke, elektrische Geräteraumtore, zwei Hallentrennwände sowie sämtliche mobile Geräte, Hand- und Spielgeräte und die Hallensportuhren. Einzigartig in der Halle ist die Sprossenwand: Sie zieht sich entlang der gesamten Längsfront über die drei Hallenteile und über drei Geschosse und ist somit die grösste
Sprossenwand, die wir je produziert und montiert haben. Die Sprossenwand besteht aus zahlreichen Einzelfeldern sowie neun drehbaren Elementen, die nicht nur Zutritt zum Geräteraum ermöglichen, sondern auch als Aufbewahrung für Reckpfosten dienen.
Mit der neuen Schul- und Sportanlage Fortuna an der Ringstrasse erhält Chur ein zentrales Rückgrat für die städtische Schulraumplanung.
Mit diesem Projekt bekommen Schule, Hallensport und Kultur zu Beginn des Schuljahres 2025/26 eine zeitgemässe Infrastruktur mitten in der Stadt. Das Gebäude erfüllt den anspruchsvollen Minergie P ECO Standard und garantiert damit eine nachhaltige Bauweise von der Herstellung bis zum Rückbau. Der moderne Sportkomplex umfasst eine unterteilbare Dreifach- sowie eine zusätzliche Einfachturnhalle. Die durch uns ausgestatteten Hallen decken den wachsenden Bedarf durch die Schule Chur
sowie ausserschulische Bedürfnisse ab. Mit 1’653 Tribünensitzplätzen und einer modernen TV-Plattform wird die Anlage zum Austragungsort für Meisterschaften und Turniere auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene und stärkt Chur nachhaltig als Sportstadt.
Wir durften die festen Geräte, die Geräteraumeinrichtungen inkl. Trenngitter, ein Geräteraumtor, zwei Hallentrennwände sowie die mobilen Geräte und die Handund Spielgeräte liefern. Besonders her-
Details zum Projekt:
Bauherrschaft: Stadt Chur
Bauleitung: Bärtsch Bauleitungen AG
Architektur: Andy Senn, Architekt BSA SIA
Eröffnung: September 2025
Anteil A+E: Fr. 1’200’000.-
Projektleiter A+E: Marcel Müller
Dreifachturnhalle: 52.50 x 29.85 x 11.10 m
Einfachturnhalle: 28.15 x 16.05 x 11.02 m
vorzuheben ist die Schaukelringanlage mit Gurten und einer speziellen Steuerung, welche es ermöglicht, zunächst die ganze Konstruktion abzusenken und anschliessend jedes Schaukelringpaar einzeln einzustellen. Ein weiteres Highlight ist die dreiseitige Tribüne, welche aus sechs Blöcken besteht und dank der Steuerung auf zwei Ebenen in der Tiefe blockiert und flexibel an den Spielbetrieb angepasst werden kann.
Die erste Kontaktaufnahme durch die Deutschsprachige Schule in Bangkok (RIS Swiss Section) erfolgte bereits 2023. Um der steigenden Nachfrage nach deutschsprachiger Bildung in Bangkok gerecht zu werden, realisiert die RIS derzeit ein umfassendes Erweiterungsprojekt. So entstehen zahlreiche geräumige, interaktive und multifunktionale Lern- und Aktivitätenbereiche. Darunter auch eine hochmoderne Doppelturnhalle, die wir mit unseren Geräten ausstatten durften.
Da wir unsere Turngeräte normalerweise ausschliesslich in der Schweiz installieren, war dieses Projekt für uns besonders spannend und herausfordernd. Wir lieferten und montierten sämtliche festen Geräte, darunter ein Alu-Steckreck, Schaukelringe mit Einzelklapprahmen und Gurten, Basketballanlagen an Decke und Wänden, drehbare und festinstalliere Sprossenwände sowie Handballtore und Volleyballpfosten mit den entsprechenden Netzen.
Bereits im Mai dieses Jahres wurde der Container bei uns in Ebnat-Kappel beladen und danach während zwei Monaten nach Bangkok verschifft. Im August reisten zwei unserer Monteure nach Bangkok und verbrachten acht Tage damit, die gesamte Ausstattung in der neuen Halle zu montieren.
In den kommenden Wochen wird der Hallenboden bauseitig fertiggestellt und letzte Anpassungen vorgenommen, sodass die neue Sporthalle im Herbst 2025 eröffnet werden kann.
Details zum Projekt:
Bauherrschaft: RIS Ruamrudee International School, Minburi, Bangkok (Swiss Section)
Bauleitung: AFRY Hydropower Asia / Pacific
Eröffnung: Herbst 2025
Anteil A+E: Fr. 90’000.-
Projektleiter A+E: Silvan Signer
Hallengrösse: 33.50 x 21.87 x 9.19-10.20m
Die Halle unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von Schweizer Standards: Die Wände sind deutlich dünner, statt einer Heizung sorgt eine Klimaanlage für angenehme Temperaturen, und der Boden besteht aus Beton mit direkt aufgebrachtem 12 mm Sportbelag.
Bereits der Transport stellte uns vor Herausforderungen: Damit die Turngeräte die rund zweimonatige Seereise unbeschadet überstehen, mussten sie sorgfältig in einer auf Mass angefertigten Holzkistenkonstruktion verpackt werden. Zudem erforderte die Kommunikation mit der Bauleitung, insbesondere bei der Positionierung der Unter- und Zwischenkonstruktionen, ein hohes Mass an Flexibilität. Auch eine sorgfältige Planung und Vorbereitung war unerlässlich: Das passende Werkzeug musste teils mitgeführt, teils vor Ort organisiert werden. Dadurch konnten wir eine Montage nach gewohntem Ablauf und Aufwand sicherstellen.
Street Workout liegt weltweit im Trend: draussen, frei zugänglich und ohne Mitgliedschaft trainieren – das begeistert Sportbegeisterte jeden Alters. Auch in der Schweiz erfreuen sich Street Workout Parks wachsender Beliebtheit. Schon über 100 solcher Anlagen durften wir in der ganzen Schweiz montieren, doch eine hat bisher gefehlt: unsere eigene!
Nach nur vier Wochen Bauzeit ist auf unserem Firmengelände der 200 m2 grosse A+E Outdoor Fitness Park entstanden. Rund Fr. 60’000.– haben wir investiert, um eine moderne Anlage mit Highbars, Jump-Plattform, Outdoor Bench und Trampolin zu realisieren. Die Forrerbau AG aus Ebnat-Kappel war für den Aushub, den Einbau der Tragschicht aus Kies sowie das Betonieren der Fundamente zuständig. Anschliessend hat Realsport den A+E-blauen Fallschutz mit unserem Logo erstellt.
Am Samstag, 23. August haben wir den neuen Street Workout Park im Rahmen des Strassenfests in EbnatKappel eingeweiht. Die Gemeinde feierte ihr 60-jähriges Bestehen, zahlreiche Firmen öffneten ihre Türen und boten spannende Einblicke in ihre Betriebe. Bei uns stand die neue Anlage im Mittelpunkt: Profis demonstrierten ihr Können und die Besucherinnen und Besucher hatten Gelegenheit, die Geräte selbst auszuprobieren. Gleichzeitig lockte auch unser Turngerätemuseum viele Interessierte an, die bei Führungen spannende Einblicke in die Geschichte des Turnwesens erhielten.
Details zum Projekt:
Bauherrschaft: Alder + Eisenhut AG
Eröffnung: August 2025
Investition: Fr. 60’000.-
Projektleiter A+E: Urban Koller / Sandro Wehrli
Grösse des Aussenplatz: ca. 12 x 17 m
Der neue Street Workout Park ist mehr als nur ein Trainingsplatz für unsere Mitarbeitenden. Auch die lokale Bevölkerung, insbesondere die Kinder und Jugendlichen aus Ebnat-Kappel, sollen von der Anlage profitieren, sich draussen bewegen und Neues ausprobieren. Mit der öffentlichen Zugänglichkeit setzen wir bewusst ein Zeichen: Wir investieren nicht nur in unsere Firma, sondern auch in unseren Standort, das Dorfleben und die Gemeinschaft.
Street Workout ist ein kreatives Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht, auch bekannt als Bodyweight Training. Das Besondere daran: Man kann es jederzeit und überall ausüben. Teure Fitnessstudios oder komplizierte Geräte braucht es nicht, denn der Körper selbst ist das beste Trainingsgerät. Street Workout ist aber weit mehr als nur Sport. Es ist ein Lifestyle, der Bewegung, gesunde Ernährung und eine positive Lebenseinstellung miteinander verbindet. «No excuses» lautet das Motto.
Seinen Ursprung hat Street Workout in den 1980er- und 1990er-Jahren in New York. Jugendliche und junge Erwachsene trainierten in Parks und auf Spielplätzen, meist an einfachen Klimmzugstangen oder improvisierten Geräten. Für viele war ein Fitnessstudio schlicht zu teuer. Stattdessen setzten sie auf das Training mit dem eigenen Körpergewicht, das man heute unter dem Begriff Calisthenics kennt.
Etwa im Jahr 2010 schwappte die Bewegung auch in die Schweiz. Ausschlaggebend waren einige YouTube-Videos aus New York, in denen spektakuläre Moves wie der Muscle Up oder die Human Flag zu sehen waren. Roman, Eric und Michael, die Gründer des Vereins street-workout.com und die ersten Aktiven, waren sofort begeistert und wollten diese Übungen selbst beherrschen. Bald entstand die Idee, auch hierzulande einen offiziellen Park zu schaffen. Nach einer Anfrage bei der Stadt St. Gallen wurde 2012 beim Athletikzentrum der erste offizielle Street Workout Park der Schweiz eröffnet.
Von St. Gallen aus verbreitete sich Street Workout schnell weiter. Neue Anlagen wurden gebaut, Roman, Eric und Michael traten bei Veranstaltungen auf und nutzten soziale Medien, um noch mehr Menschen für die Bewegung zu begeistern. Auch Fernsehberichte, etwa in der Tagesschau oder bei 10vor10, sorgten dafür, dass Street Workout schweizweit immer bekannter wurde.
Roman Müller, Eric Manser und Michael Rindisbacher gründeten 2010 den Verein street-workout.com, mit dem Ziel, die Sportart in der Schweiz bekannt zu machen, Trainingsmöglichkeiten zu schaffen und eine Community aufzubauen. Der Verein entstand aus der Vision, Street Workout in der Schweiz zu fördern und Strukturen für den Bau neuer Parks zu schaffen.
Seit 2010 trainieren sie regelmässig in der Gruppe, einige von ihnen schon etwas länger. Die Vereinsform bot ihnen die Möglichkeit, organisiert zu wachsen und die Bewegung nachhaltig zu verankern.
Die erste Zusammenarbeit mit A+E entstand durch die Anfrage des Vereins und die anschliessende Bestellung eines Parks durch das Sportamt der Stadt St. Gallen. In Kooperation mit
street-workout.com und A+E entstanden nach und nach zahlreiche Anlagen in der ganzen Schweiz. Heute gibt es bereits weit über 100 A+E Street Workout Anlagen. Je nach Grösse und Fallschutz muss man mit Fr. 50‘000 bis 60’000 für eine neue Anlage kalkulieren.
Faszination Street Workout
Street Workout begeistert, weil es frei, kreativ und effektiv ist. Man wird nicht nur stärker und fitter, sondern auch Teil einer weltweiten Bewegung, die Sport, Selbstverbesserung und Lifestyle verbindet. Die Community lebt von Offenheit, gegenseitiger Motivation und Kreativität. Sie ist sportliche Bewegung und soziale Kultur zugleich – irgendwo zwischen Training, Lifestyle und Gemeinschaft.
Interview mit Roman Müller
Gründer und langjähriger Präsident des Vereins street-workout.com
Wie kamst du zum Street Workout?
Beim Reisen im Ausland und durch YouTube Videos. Was hat dich an Street Workout fasziniert?
Das Training ist überall und zu jeder Zeit möglich. Es nicht nur ein Sport, es ist ein Lifestyle. Wo habt ihr trainiert, bevor es Anlagen gab?
Auf Spielplätzen und der Strasse, z.B. an Geländer, Mauern, etc.
Wie und wieso seid ihr auf A+E zugekommen, was habt Ihr euch davon versprochen?
Mit der Anfrage des ersten Parks in St. Gallen wurde der erste Kontakt zu A+E hergestellt. Qualität und ein gutes Netzwerk haben wir uns erhofft und das ist auch eingetroffen.
Wie lange dauerte es, bis ihr den ersten Park eröffnen konntet? Wo war dies?
Im März 2012 haben wir bei der Stadt St. Gallen angefragt und im November 2012 wurde die Anlage eröffnet.
Wie hat sich Street Workout in den letzten Jahren verändert?
Der Sport ist mit mehr Parks und den sozialen Medien populär
geworden. Je mehr Parks entstanden, desto grösser wurde die Zahl der Personen, die regelmässig trainieren konnten.
Was gibt es bei der Planung und beim Bau einer Anlage speziell zu berücksichtigen aus Athletensicht?
Die Anlage soll so einfach wie möglich aufgebaut sein, denn das lässt mehr Platz für Kreativität beim Training.
Wie siehst du Street Workout in 5 Jahren? Was gibt es für Potential bzw. wo geht der Trend hin?
Es sollen noch mehr Anlagen entstehen und wir hoffen, dass es auch so weiter geht. Denn mit der neuen Infrastruktur kann der Sport wachsen.
Wie können die Street Workout Anlagen weiterentwickelt werden?
Es ist wie beim Rad, das nicht neu erfunden werden muss. Für Klimmzüge braucht es nun mal nur eine Stange. Einzelne neue Element brauchen oft auch mehr Bodenfläche, was eine Anlage teurer macht, und dies ist oft ein kritischer Punkt.
Wer heute die schwungvollen Übungen am Pauschenpferd vollführt oder über die gewagten Sprünge am Sprungtisch staunt, denkt kaum daran, dass am Ursprung dieser Geräte ein hölzernes Pferd stand.
Dieses Voltigierpferd aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt aus einer Ritterakademie und ist möglicherweise das älteste noch existierende Exemplar. Es kann in unserer Ausstellung bestaunt werden.
Dieses Pferd ist von ca. 1800 und somit aus der Zeit von Friedrich Ludwig Jahn. Der Kopf ist nur noch stilisiert.
Bereits die Römer übten das Auf- und Absteigen an Holzpferden. Ab dem 17. Jahrhundert lernten adelige Knaben in Ritterakademien neben Fechten und Tanzen auch das Voltigieren am hölzernen Pferd.
Mit Kopf und Schwanz glichen die ersten Voltigierpferde noch dem lebenden Pferd. Im Laufe der Zeit wurde die Form immer abstrakter und dem Zweck als Turnpferd angepasst. Im 19. Jahrhundert verliert es zuerst Kopf und Schwanz, später auch den Hals. Die Vollpauschen werden durch Bügelpauschen ersetzt. Das symmetrische Pferd mit abnehmbaren Pauschen konnte sowohl als Schwing- wie auch als Sprungpferd eingesetzt werden.
1982 wird das 2-beinige Pferd zur Norm und seit 2001 kommt im Kunstturnen für den Pferdsprung ein Sprungtisch zum Einsatz.
Die ersten Voltigierpferde hatten noch hohe Vollpauschen. Die seit dem 19. Jahrhundert eingesetzten Bügelpauschen gab es in verschiedenen Formen. Zuerst waren es mit Leder überzogene Metallbügel. Die Form der späteren Holzbügel wurde für die Olympiade 1924 zum ersten Mal genormt.
Als sollte daran erinnert werden, dass das Gerät ein Pferd ist, haben einige Hufe, manchmal sogar mit Hufschuhen.
Diese beiden Pferde sind aus der gleichen Zeit. Das vordere ist von Robert Alder-Fierz und ist mit den Metallbeinen wesentlich moderner.
Das Turngeräte-Museum kann mit Führung jederzeit nach Vereinbarung besucht werden. Weitere Infos und Öffnungszeiten unter: www.turngeraete-museum.ch
Redaktion
Alder + Eisenhut AG
Grafik & Produktion invents.ch AG
Fotografie
Mathias Bamert
Marlies Beeler-Thurnheer
Mattias Nutt
Lausanne 2025:
Agnieszka Wolska-Djebali
Étienne Arn
Dan Schiumarini
Sandra Daengeli
Auflage Herbst 2025 30 000 Exemplare
Druck
AVD Goldach AG
Alder + Eisenhut AG
Industriestrasse 10 CH-9642 Ebnat-Kappel
Telefon 071 992 66 33
info@alder-eisenhut.swiss www.alder-eisenhut.swiss
alder_eisenhut_ag
Alder + Eisenhut AG aldereisenhutag