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Ein Design-Klassiker feiert Geburtstag

Seit einem Jahrhundert verzaubert der Elfpunkte-Engel – eine einfache Holzfigur, nur wenige Zentimeter groß und für jeden praktischen Gebrauch nahezu ungeeignet – Menschen auf der ganzen Welt und berührt sie in der Tiefe ihrer Seelen. Und das in Form und Farbe unverändert! Nur wenige andere Artikel sind bekannt, die über einen solch langen Zeitraum in einem atemlosen und wandlungsreichen Markt bestehen konnten – und die nach 100 Jahren noch so „frisch“ sind wie am ersten Tag.
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Wir schreiben das Jahr 1923. Fünf Jahre sind seit dem verheerenden
Ersten Weltkrieg vergangen. Hyperinflation, Arbeitslosigkeit und soziale Unsicherheiten prägen den Alltag in Deutschland. Eine Zeit, in der die Menschen „Engel“ gut gebrauchen können … Und so setzt im Herbst 1923 eine begabte Gestalterin im kleinen Dorf Grünhainichen ein Zeichen der Hoffnung – und schreibt mit dem Entwurf der Elfpunkte-Engel DesignGeschichte. Ihr Name ist Grete Wendt. Acht Jahre zuvor hatte sie mit ihrer Studienfreundin Grete Kühn die Firma Wendt & Kühn gegründet. Lichterengel, Truhen, gedrechselte Dosen und Leuchter bildeten die Kollektion der Anfangsjahre. Im Jahr 1923 kam mit den Elfpunkte-Engeln eine Figurengruppe hinzu, die fortan fester Bestandteil des Sortiments werden sollte. Ursprünglich hatte Grete Wendt „nur“ ein Weihnachtsgeschenk für die Mitarbeiter der Manufaktur entwerfen wollen. Dass diese Engel 100 Jahre später immer noch verzücken würden, konnte sie damals nicht ahnen.
Dank historischer Dokumente, die über die Jahre unbeschadet erhalten geblieben sind, ist überliefert, welche Elfpunkte-Engel Grete Wendt zuerst entwarf: einen mit Fackel, einen mit Geige und einen mit Flöte. Eine Erklärung, warum sie sich gerade für diese drei Motive entschied, hinterließ sie nicht. Wollte sie mit der Fackel möglicherweise ein Licht der Hoffnung senden? Sollten der Engel mit Geige und der Engel mit Flöte vielleicht mit Musik die Herzen der Betrachter öffnen? Eine schöne Vorstellung wäre es – und eine, die zu Grete Wendts Wesen und Ansinnen passen würde.
BAHNBRECHENDER „TRICK“
Gestalterisch beschritt Grete Wendt mit den Elfpunkte-Engeln völlig neue Wege: Im Kontrast zur traditionellen Erzgebirgskunst, die oftmals eher starr wirkte, verlieh sie ihren Figuren eine schwungvolle Dynamik und erweckte sie zum Leben. „Um diesen Engelsfiguren möglichst viel Kindlichkeit in Bewegung und Ausdruck zu geben, versuchte ich, alle Groteskheit und Starrheit zu überwinden, die bei einfacher Anwendung der Drehkörper entsteht“, schrieb Grete Wendt in ihren Notizen. Das erreichte sie durch ein neuartiges Herstellungsprinzip, das die produktionsbedingte Symmetrie des Drechselns durchbrach: Sie schnitt die Gliedmaßen schräg an und setzte sie anschließend wieder zusammen, sodass die Figuren „in Bewegung“ kamen. In ihren persönlichen Aufzeichnungen hat Grete Wendt ihre Innovation festgehalten: „Ich band mich nicht mehr an eine Achse, die sich bei einfacher Anwendung des Drehkörpers ergibt, sondern ich benutzte für eine Figur mehrere Drehkörper, deren Achsen ich in verschiedene Richtungen zueinander stellte und bei den entsprechenden Schnittstellen mit dem entsprechenden Winkel verband.“ Sie fährt fort: „Mit dieser Ausdrucksmöglichkeit gelang es mir, die erstrebte Kindlichkeit und Vielseitigkeit in der Bewegung und im Ausdruck zu geben und dabei eine klare, selbstverständliche Herstellungsweise beizubehalten.“ Und so geschieht das Wunder: Die Engel stehen nicht mehr starr und ernst mit steifen Armen und Beinen reglos da, sondern es wirkt fast so, als würden sie lebendig werden. Ein scheinbar einfacher, aber bahnbrechender „Trick“.

Lieblings
Vor zwölf Jahren hatte ich bei einem Wendt & Kühn-Händler den 30 Zentimeter großen Engel mit Waldhorn bestellt. Einige Wochen später bemerkte der Händler, dass er den falschen Engel geschickt hatte, und bot an, ihn auszutauschen. Doch dann erzählte ich ihm die Geschichte, warum der große Engel im Stern mit Harfe Südafrika nicht mehr verlassen würde: Mein Vater wurde schwer krank und fiel ins Koma. Die Ärzte sagten uns, dass er nicht überleben würde. Zur Überraschung aller erwachte er am dritten Tag. Und das war genau der Tag, an dem der große Engel mit Harfe bei uns eintraf. Mein Vater kam nach Hause und erholte sich vollständig. Leider ist er dieses Jahr verstorben, aber als ich im Advent den Engel mit der Harfe auspackte, erinnerte ich mich an die wunderschönen Weihnachtsfeste, die wir gemeinsam verbracht haben. Und so bringen die himmlischen Boten Familien auf der ganzen Welt Freude, Hoffnung und Trost.
Lieblings
Der blonde Engel mit Gitarre war der erste aus der Sammlung meiner Oma. Im Herbst 1943 wurde ihr Haus bei den Luftangriffen auf Hannover von einer Bombe getroffen. Wenn man die Bilder des Hauses sieht, kann man kaum glauben, dass sie im Trümmerschutt tatsächlich den Gitarrenspieler wiederfand. Er hatte zwar einen Teil seiner Flügel verloren, sein hübsches Gesicht mit dem freundlichen Lächeln aber war unversehrt geblieben. Vielleicht hat ihr das angesichts der Zerstörung ein kleines bisschen Hoffnung gegeben – jedenfalls hatte der Engel immer einen Ehrenplatz mitten im Orchester. Er ist mein Liebling, weil er schon so lange im Besitz der Familie ist, aber auch, weil er schon oft in gewisser Weise die Weihnachtsstimmung gerettet hat: Wenn das Einkaufen, Backen, Schmücken und Geschenkeverpacken in Stress umzuschlagen droht, schau ich mir den Engel an, versuche mir Weihnachten 1943 vorzustellen und bin dann jedes Mal dankbar, wie gut wir es haben, auch wenn vielleicht nicht alles perfekt ist.
L. EIKE, OLDENBURG
Die Flügel der Engel malte Grete Wendt grün an und verzierte sie mit elf weißen Punkten, die zum Markenzeichen wurden und den Elfpunkte-Engeln ihren Namen gaben. Auf die Frage „Warum gerade elf Punkte?“ habe Grete Wendt stets mit dem ihr eigenen sanften Lächeln geantwortet: „Es hat sich halt so ergeben.“ Längst ist dieser legendäre Satz zu einem „geflügelten Wort“ im Unternehmen geworden, das immer dann zum Einsatz kommt, wenn es für manche Entscheidungen eben keine Erklärung gibt oder braucht.
Unb Ndige Kreativit T
Grete Wendt liebte ihre Arbeit. Sie liebte die Kreativität, mit der sie ihren Ideen Ausdruck verleihen konnte. Sie liebte die Vielfalt der Engel, die sie über die Jahrzehnte hinweg schöpfte, und sie liebte die Vorstellung, dass sie den Menschen mit ihren Entwürfen ein Lächeln ins Gesicht zauberte. „Es hat mir immer so viel Freude gemacht, etwas zu schaffen, was wieder anders ist“, pflegte sie zu sagen. Und so blieb es nicht bei drei Elfpunkte-Engeln. „Jedes Jahr entstanden darum zur persönlichen Freude neue Engeltypen, die dann später ungeahnt beliebt und begehrt wurden“, vermerkt Grete Wendt in ihren Notizen.
Faszinierend: Aus nur wenigen gleichartigen –zugegeben, recht einfachen – Drehteilen wird im Laufe der Jahre eine große Engelfamilie erwachsen. 1924 befinden sich bereits vier Elfpunkte-Engel unter den Messeneuheiten. Einer von ihnen durfte mit einer Lichtertülle in der Hand auf einem Storch reiten, den Olly Sommer (später Wendt), treue Gestalterin an Grete Wendts Seite, entworfen hatte. Ein kurioses Detail zeigt sich erst auf den zweiten Blick: Auf der Abbildung im Katalog von 1925 zieren die Flügel dieses Engels zwölf anstatt elf Punkte.
Bis 1929 wuchs die himmlische Schar auf 31 Engel an: 23 musizieren, acht begleiten mit Fackel, Lichtnapf, Notenblatt, Liederbuch oder Adventsstern, beten oder schweben. Und noch viele weitere fantasievolle Varianten sollten hin- zukommen: Grete Wendt ließ die ElfpunkteEngel auf Spieldosen ihre Runden drehen, setzte sie als Christbaumschmuck in Monde und Sterne, arrangierte sie sogar als Osterfiguren mit gemusterten Eiern, platzierte sie, dem Spiel der Kinder gleich, auf Wippe, Schlitten und Ski. Doch auch nach dem Tod der großartigen Gestalterin kamen und kommen neue Elfpunkte-Engel hinzu. So wurde des Sortiment beispielsweise um schwebende Engel als Christbaumschmuck und um exklusive Goldeditionen erweitert. Die Engel der Serie „Klangfarbe Weiß“ aus dem Jahr 2015 sind eine moderne Interpretation der Elfpunkte-Engel und zugleich eine Hommage an ihre Designerin. In all seinem Tun pflegt Wendt & Kühn stets den behutsamen Umgang mit dem einzigartigen Figurenschatz der Engel. Die mustergetreue Fertigung nach den Originalentwürfen ist in der Manufaktur oberstes Gebot. Ebenso wie die Besinnung auf die gestalterischen Prämissen Grete Wendts, wenn das Engelsortiment mit Bedacht ergänzt wird.
Über 430 Varianten der Elfpunkte-Engel sind bis zum heutigen Tag entstanden. Welch überwältigender Anblick wäre es, sie alle vereint in einem großen Nachschlagewerk zu sehen? Und weil es nun einmal dazugehört, dass an Geburtstagen Wünsche in Erfüllung gehen, wird im Oktober dieses Jahres der lang gehegte Traum vieler Sammler und Fans Wirklichkeit werden, wenn „Das große Engel-Buch“ erscheint. Es zeigt alle jemals in der Grünhainichener Manufaktur hergestellten, uns bekannten ElfpunkteEngel und dokumentiert, wann sie im Sortiment waren bzw. ins Sortiment gekommen sind. Ergänzt wird die beeindruckende Figurenübersicht um interessante Beiträge rund um die grün geflügelten Himmelsboten. Seien Sie gespannt!

Von Best Ndigkeit Und Weiterentwicklung
Ohne Zweifel: Die Elfpunkte-Engel sind noch immer die, die sie am Anfang waren. Ihre Formensprache und Farbgebung zeugen von einer Konstanz, die ihresgleichen sucht. Und dennoch gibt es ein paar feine Nuancen, die sich in den vergangenen Jahren leicht geändert haben, ohne die Grundform der Engel zu berühren. So verlangte beispielsweise der Einsatz anderer Materialien eine gewisse Überarbeitung: Die Engelflügel wurden zunächst aus Holz gefertigt. Da die zarten Schwingen jedoch schnell abbrachen, kamen bereits ab 1955/56 Kunststoff-Flügel zum Einsatz und garantierten einen robusten Flügelschlag. Auch die Bemalung und Form einzelner Instrumente wandelte sich zuweilen geringfügig. Oft wurden sie detailreicher ausgearbeitet – wie bei den Engeln mit Violoncello und Kontrabass: Der Steg der Instrumente war anfänglich ein einfacher, bemalter Streifen aus Pappe, der schon bald durch eine kleine Holzleiste ersetzt wurde. Im Zuge einer Überarbeitung um 1949 erhielt er eine plastischere und realistischere Form. Auch die Bemalung wurde weiterentwickelt: Seitdem werden mit feinem Pinsel hauchdünne Saiten auf den Steg gezeichnet, mit ruhiger Hand die charakteristischen f-Löcher auf den Instrumentenkörper gemalt und im oberen Teil des Stegs die sogenannte Schnecke angebracht. Kleine, aber feine Änderungen, die für die Liebe zum Detail in jeder einzelnen Figur stehen.
Die Anpassung, die beim Engel mit Harfe etwa 1955 vorgenommen wurde, lässt schmunzeln: 30 Jahre lang hielt der Engel sein Instrument mit der langen Seite zum Körper. Ein Umstand, der sicherlich manch Harfespielenden stutzig machte, wird das Instrument doch gerade andersherum gespielt.

Prominente Verehrer
Dass die Instrumente zuweilen etwas vereinfacht gestaltet wurden und auch die Körperhaltung der musizierenden Engel mitunter von der der menschlichen Musiker abweicht, nahm man Grete Wendt nicht übel. Selbst die großen Persönlichkeiten der Musikszene störten sich nicht daran. Ganz im Gegenteil: Zu den Liebhabern
Ich habe viele Engel, die alle eine Geschichte in sich tragen. Die schönste aber erzählt diese Figur: Im vergangenen Jahr saßen meine Tochter und mein Schwiegersohn bei uns auf dem Sofa. Nach einiger Zeit fragten sie, ob wir in der Vitrine mit den Engeln nicht das Licht einschalten wollten. Ich bemerkte den „Neuankömmling“ erst, als meine Tochter nachhakte, ob ich neuerdings auch „Vögel“ sammeln würde. Ganz heimlich hatten sie den Engel auf dem Storch mit Wickelkind in die Vitrine gestellt. Dann gab es viele Tränen und große Freude. Meine Enkeltochter ist nun zwölf Wochen alt und irgendwann werde ich ihr den Engel zeigen und erzählen, wie er zu uns geflogen kam.

N. MASNYTZIA, NORDERSTEDT
Mein Lieblingsengel ist der Engel mit dem Gugelhupf, da genau so ein Kuchen in unserer Familie auf jedem Geburtstagstisch steht. Eingeführt hat das mein Mann –bei ihm zu Hause war dieser Kuchen ein absolutes Muss. Nach 44 gemeinsamen Jahren verstarb er plötzlich und völlig unerwartet im Oktober 2017. Als sich die Trauer etwas legte und wir uns wieder dem Alltag zuwandten, rief unser Wendt & Kühn-Fachhändler an, um mit uns über eine Bestellung zu sprechen. Keiner von uns wusste, dass mein Mann den Elfpunkte-Engel mit Geburtstagskuchen bestellt und als Geschenk für mich geplant hatte. Der Engel wurde Weihnachten 2017 so zum emotionalsten Geschenk. Mit diesem Engel sind für mich so viele besondere Erinnerungen verbunden, dass er nun mein Lieblingsengel ist. Und er gehört seither wie der Geburtstagskuchen auf jeden Geburtstagstisch.
ihrer himmlischen Kollegen aus dem Engelorchester gehörten der international anerkannte Dirigent Kurt Masur, der berühmte Dresdner Kreuzkantor Rudolf Mauersberger und Ottmar Suitner, einst Generalmusikdirektor der Deutschen Staatsoper Berlin. Letzterer brachte seine Bewunderung für die Elfpunkte-Engel am 27. Mai 1982 in einem Brief an Olly Wendt zum Ausdruck: „Sehr verehrte, gnädige Frau, zu meinem Geburtstag wurde mir in Wien und Berlin viel Freude bereitet. Zu den schönsten Überraschungen gehörte unbedingt das herrliche, madonnengekrönte Engel-Konzert als Geschenk von mir eng verbundenen Mitarbeitern der Deutschen Staatsoper Berlin. Ich möchte Ihnen nun dazu gratulieren, daß der von Ihrem Herrn Sohn geleitete Betrieb so etwas Bezauberndes und zugleich Bewegendes herstellt, und Ihnen dafür meinen herzlichen Dank sagen.“ Mindestens genauso begeistert von den Elfpunkte-Engeln war der Arzt, Musikwissenschaftler und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer, der in seinem Krankenhaus in Lambaréné im zentralafrikanischen Gabun einen Engelberg aus Grünhainichen besaß.

Das Geheimnis
Heute genauso wie vor 100 Jahren werden die Elfpunkte-Engel in meisterlicher Handarbeit gefertigt. Aus 14 Holzrohteilen – meist Linde, Buche und Ahorn – setzt sich der Grundkörper des Engels zusammen. Weitere Teile kommen für das Instrument oder ein anderes Accessoire hinzu. Harte Kanten werden weich geschliffen, aus rohem Holz wird beim Tauchen ein weißes Unterkleid, in der Malerei geben die Kunsthandwerkerinnen den Engeln ihr liebliches Antlitz – und doch geht es um mehr als die bloße Herstellung, Verleimung und Bemalung von Holzteilen. Es ist der kindliche Ausdruck, der das Herz des Betrachters berührt. Es sind die Harmonie, die unbeschwerte Leichtigkeit und die Heiterkeit, die die Engel mit sanftem Lächeln ausstrahlen. Es sind die Lebendigkeit und schwungvolle Dynamik, die den Figuren innewohnen. Schöpferin Grete Wendt hat ihnen eine Magie eingehaucht, die bewahrt geblieben ist. Und die ein Geheimnis begründet, das wohl nie vollständig gelüftet werden kann: Wie schaffen es diese Engel, Generation für Generation Menschen weltweit zu verzaubern und in ihren Bann zu ziehen? Im „Großen Engel-Buch“, das im Oktober erscheinen wird, werden wir diesem Thema mit einer ausführlichen philosophischen Betrachtung Raum geben.

Glanzvolles Jubil Um
Stellt sich am Ende nur noch eine Frage: Was schenkt man einem Einhundertjährigen zum Geburtstag, der „schon alles hat“? Der auf ein langes, erfülltes Leben zurückblicken kann, in dem er unzählige Male ein beglücktes Lächeln auf die Lippen seiner Betrachter gezaubert und die Welt vielleicht auch ein kleines bisschen himmlischer gemacht hat … Kein einfaches Unterfangen, und dennoch fanden wir ein „Geschenk“, das dieses besonderen Ereignisses würdig ist: In einer Neuauflage der ersten drei Elfpunkte-Engel, die Grete Wendt im Herbst 1923 entwarf, schenken wir ihnen einen glanzvollen Auftritt und holen ihnen – im wahrsten Sinne des Wortes – die Sterne vom Himmel. Die Engel mit Fackel, Geige und Flöte präsentieren sich auf einem mit 999er Gold veredelten
Sockel in Sternenform. Eine schöne Symbolik, stehen Sterne doch für Träume, Wünsche und Hoffnungen. Und sie führen in die Geschichte der Elfpunkte-Engel zurück: Eine Abbildung im Katalog von 1937 (Foto Seite 15) zeigt einen Engelberg, der fast ausschließlich mit Engeln auf Sternensockeln bestückt ist. Welch schöner Anblick. Wie es zu dieser Gestaltungsvariante kam und in welchem Zeitraum sie zum Verkauf angeboten wurde, bleibt aktuell ungeklärt. Aber wer weiß, vielleicht bringen Recherchen im
Jubiläumsjahr (Sternen-)Licht ins Dunkel. Die drei Jubiläumsengel werden als Set angeboten und ausschließlich im Jahr 2023 hergestellt –streng limitiert auf 5.555 Sets. Eine nummerierte Sonderbodenmarke datiert das Jubiläum. In einer hochwertigen Verpackung mit raffinierter „Bühne“ machen sich die drei Engel – gut gebettet – auf die Reise zu ihren Liebhabern auf der ganzen Welt, um sie mit Sternenglanz und Anmut zu verzaubern. Ganz so, wie es einst Grete Wendts Anliegen war.
Sonderausstellung
In der aktuellen Sonderausstellung in der Wendt & Kühn-Welt in Grünhainichen dreht sich alles um die Jubilare. Die Schau „100 Jahre Elfpunkte-Engel: Design – Liebe – Geheimnis“ entführt in die Welt der Himmelsboten. Die Engel nehmen die Besucher mit zu ihren Ursprüngen, verraten so manche Kuriosität und laden zu einer Reise um die Welt ein. Über 250 Elfpunkte-Engel, darunter echte Raritäten, tummeln sich in den Vitrinen und Schaukästen. Historische Zeichnungen, Fotografien, Presseartikel und Schriftstücke aus dem firmeneigenen Archiv zeichnen das Leben der Elfpunkte-Engel in Text und Bild nach. Ganz persönliche Geschichten rund um die Lieblingsengel unserer Sammlerinnen und Sammler geben Einblick in die Welt ihrer Fans und zeugen von der Gabe der Elfpunkte-Engel, Menschen zu berühren. Bei einer Mitmach-Aktion für die kleinen und großen Besucher gehen diese im wahrsten Sinne des Wortes auf Tuchfühlung mit den Engeln. Die Ausstellung ist ab dem 1. April 2023 in der Wendt & Kühn-Welt in Grünhainichen zu sehen, die täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet ist. Der Eintritt ist frei.
Lieblings

Mein Lieblingsengel ist der Weltenbummler, denn er war der erste Engel, den ich von meinem Opa bekommen habe. Er ist seit langer Zeit Wendt & Kühn-Sammler und hat schon sehr viele Engel. Und er ist mein Vorbild. Ich stand immer bei meinem Opa vor dem Schrank und habe die Engel bewundert. Bis ich meinen ersten eigenen von ihm bekam. Jetzt wird meine Sammlung jedes Jahr größer. Immer zur Weihnachtszeit übernachte ich bei meinen Großeltern und wir stellen zusammen die Engel auf. Wir waren auch schon einmal in Grünhainichen und haben gesehen, wie die Figuren hergestellt werden. Das war ein schönes Erlebnis. Mein Opa ist wie ein Engel für mich und ich muss immer an ihn denken, wenn ich Engel sehe. Wendt & Kühn verbindet uns zwei auf eine sehr schöne Art.
KILIAN
JUBILÄUMS-WEBSITE: Hier finden Sie alles Wissenswerte zum 100. Geburtstag der Elfpunkte-Engel, wie beispielsweise den Kurzfilm „1923“, Informationen zum Sortiment von 2023 sowie die Lieblingsengel-Geschichten unserer Sammlerinnen und Sammler: www.wendt-kuehn.de/engel-jubilaeum-2023
20 Jahre
WENDT & KÜHNFIGURENWELT IN SEIFFEN



Bevor das Gebäude der heutigen Figurenwelt im Jahr 2003 zu einem Ort wurde, an dem sich Besucherinnen und Besucher von den Figuren und Spieldosen von Wendt & Kühn verzaubern lassen, befand sich in dessen Räumen unter anderem ein Kinematographisches Theater. Der 20. Geburtstag der Figurenwelt ist ein schöner Anlass, den „Filmprojektor“ anzuschalten und die vergangenen Jahre Revue passieren zu lassen. Vorhang auf, Film ab!

Circa 1900 wird das Haupthaus der heutigen Figurenwelt erbaut. Kurz danach erfolgt der Einbau eines Kinematographischen Theaters, später wird das Gebäude lange Zeit als Fleischerei genutzt (Foto). Nach nur zehn Monaten Umbauzeit öffnet die Wendt & Kühn-Figurenwelt

2003 ihre Türen. Auf 250 Quadratmetern ist eine magische Welt entstanden, welche die Figuren in einer Frühlings- und einer Winterwelt in fantasievoll gestalteten Szenen präsentiert. 2013 begrüßt die Figurenwelt ihren millionsten Besucher: Der Oberlausitzer Gerd Schieber war im Eröffnungsjahr zum ersten Mal da und kam fortan mindestens einmal jährlich. 2014 sind Kindergärten und Schulen im Rahmen eines Kunstprojekts zu Gast. Unter dem Motto „Entdecke den Künstler in dir!“ tummeln sich 200 Kinder vor den Vitrinen und zeichnen ihre Lieblingsfiguren. 2015 und in den Folgejahren erleben die Besucher bei wechselnden Themenwochen spannende Mitmach-Programme für Groß und Klein. Aktionen wie „Herbstgeflüster“ und „Musik liegt in der Luft“ sorgen für unvergessliche Momente. 2016 wird die Figurenwelt um eine Attraktion reicher: Besucher können in der KreativGalerie nun selbst zum Künstler werden und unter fachkundiger Anleitung mit
Pinsel und Farbe ganz persönliche Erinnerungsstücke gestalten. Über 7.000 Kreative haben das Angebot bisher schon genutzt. Eine große Spendenaktion für die Deutsche Kinderkrebsstiftung findet 2018 statt. Unter dem Motto „Mit Wendt & Kühn Bauklötze staunen“ können Besucher Spenden-Bausteine kaufen und die „Fassade“ der Figurenwelt füllen. Auch die Wendt & Kühn-Mitarbeiter und die Geschäftsleitung unterstützen – 3.600 Euro kommen zusammen. 2022 wird an das Gebäude ein Aufzug gebaut. Er ermöglicht den barrierefreien Zugang zur Galerie in der ersten Etage. Außerdem schmückt eine neue große Vitrine den Verkaufsraum. Sie zeigt in saisonal wechselnden Arrangements stimmungsvolle Deko-Ideen. Nun, 2023, feiert die Figurenwelt ihr 20-jähriges Bestehen mit einer exklusiven Figur, die all das vereint, was die Verkaufsgalerie so beson- ders macht: Glücklich hält der kleine Elfpunkte-Engel das Haus der Figurenwelt en miniature in seiner Hand. Mit viel Liebe zum Detail wurden Dachgaube und Fenster des Originals in das entzückende Abbild überführt. Der Stern in der anderen Hand des Engels erinnert an den funkelnden Himmel der Figurenwelt, unter dem schon so mancher Besucher staunend stand – und sich dank einer Sternschnuppe seinen Herzenswunsch erfüllte. Behutsam in einer Spandose verpackt, wird der Engel ausschließlich im Jahr 2023 hergestellt und ist exklusiv in der Wendt & Kühn-Figurenwelt in Seiffen und der Wendt & Kühn-Welt in Grünhainichen erhältlich.



