Iron Curtain Trail

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ERFRISCHEND

vielseitig Ent l a ng des I r on C u r t ai n Tr ai l s W W W.W E I N V I E R T E L . AT


Inhaltsverzeichnis

Liebe Bike-Freunde! Ein Teil des fast 10.000 kilometerlangen „EuroVelo 13“ Radweges von Finnland bis ans Schwarze Meer führt durch die Regionen Weinviertel, Trnava und Bratislava entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs.

Iron Curtain Trail

Auf diesem Iron Curtain Trail wird die Geschichte Europas im wahrsten Sinne des Wortes „erfahrbar". Malerische Landschaften, idyllische Dörfer, urbane Zentren und gastfreundliche Menschen machen die Tour zu einem beeindruckenden Erlebnis.

(Er)Radeln Sie die malerischen Regionen Weinviertel, Trnava und Bratislava.

Sie geben Einblick in unterschiedliche Kulturen und wahre Naturparadiese. Erinnern an Vergangenes und informieren über Aktuelles. Nicht zuletzt erzählen sie von Menschen, die im Wandel von politischer Führung und wechselnden Grenzverläufen ihren Charme und ihre Gastfreundschaft bewahren konnten.

Über historische Ereignisse, Sehenswertes entlang der Strecke, glückliche Begegnungen, kleine Wunder und große Entdeckungen erzählen unsere Geschichten rund um den Iron Curtain Trail.

Kurzum, hier gilt „Der Weg ist das Ziel". Denn die Auswirkungen des Eisernen Vorhangs sind unübersehbar. Anstelle von Stacheldraht verbindet heute der Iron Curtain Trail, was einst getrennt war. Und die Vergangenheit mischt sich mit der Zukunft. Nirgendwo lässt sich der europäische Gedanke so lebendig erradeln wie auf dem Iron Curtain Trail. Viel Vergnügen!

Mehr ! erleben 2

Hannes Steinacker

František Stano

Geschäftsführer Weinviertel Tourismus GmbH

Geschäftsführer Bratislava Region Tourism

04 Glaube, Gemeinschaft und handwerkliches Geschick 05 Ungewöhnliche Entdeckung 06 Gelungene Verbindung 07 Perfekte Integration 08 Spezieller Schutz 09 Süße Tradition 10 Heiliger Schutz und fromme Pilger 11 Freundliche Nachbarn 12 Beständigkeit und Wandel 13 Kontrolle und Macht 14 Zukunftsweisende Maßnahme 15 Ausbaufähiges Netz 16 Artenvielfalt bewahren 17 Grenzen überwinden 18 Mut und Entschlossenheit 19 Talent und Hingabe 20 Weitreichende Auen und gefiederte Freunde 21 Geschwungene Wasserwege 22 Streitbare Ritterschaft 23 Veredelte Trauben 24 Beste Bio-Qualität 25 Ideales Jagdgebiet 26 Lebhafter Grenzverkehr 27 Edle Gemüsesorten 28 Begehrte Lage 29 Beliebtes Ziel 30 Glänzende Handelsbeziehungen 31 Entspanntes Grenzpendeln


Glaube, Gemeinschaft und handwerkliches Geschick

2. Die zufällige Entdeckung der ersten Erdölquelle im Wiener Becken

1. Lange ein gelobtes Fleckchen Erde für die Habaner Im 16. Jahrhundert kommen Glaubensflüchtlinge über die March in das habsburgische „Königliche Ungarn“. Es sind vor allem aus deutschen Landen nach Mähren eingewanderte Hutterer. Zuflucht Dort gibt es weniger politischreligiöse Spannungen. Doch der lange Arm des katholischen Habsburger Königs Ferdinand I. reicht auch in das gelobte Land Mähren. Die herrschaftlichen Stände beugen sich ihm nur widerwillig. Die Hutterer müssen wieder einmal ihre Höfe verlassen. 12.000 von ihnen flüchten nach Oberungarn. Hier ist die Autorität des Habsburger Königs geschwächt. 4

In Gemeinden wie Vel‘ké Leváre finden sie 1588 Zuflucht. Viele reformatorisch gesonnene ungarische Adelsfamilien sympathisieren mit den Hutterern, die kirchliche Hierarchie und Taufe im Kindesalter ablehnen.

Ungewöhnliche Entdeckung Beginnend vor über 22 Millionen Jahren verwandeln sich in den Sedimentschichten des Meeres zwischen Ostalpen und Westkarpaten abgestorbene Organismen in Gase und zähflüssige Substanzen. Allmählich drängen sie nach oben. Aufmerksam Im Jahr 1910 fesseln sie unerwartet die Aufmerksamkeit von Ján Medlen in Gbely, 40 Kilometer nördlich von Gajary. Er ist in einem Waldstück unterwegs. An einer Stelle bilden sich immer wieder Blasen. Dieses Phänomen lässt ihn nicht nur rätseln, sondern er will der Sache auf den Grund gehen. So erwirbt er das Stückchen Erde für geringes Entgelt. Nach der Errichtung einer Hütte an der ominösen Stelle gräbt er ein tiefes Loch, immer mehr Gas tritt aus. Er speist damit bald Ofen und Herd, ohne seine Gefährlichkeit zu kennen.

Systematisch Eines Tages kommt es zur Explosion, die Polizei verbietet weitere Forschungen in Eigenregie. 1914 werden führende Geologen gerufen. Bald ist klar, dass es sich hier um Erdgas handelt. Nun wird systematisch gebohrt. Aus der aufgespürten Kammer in 164 Meter Tiefe entströmt nicht nur Gas, sondern aus ihr sprudelt auch Öl – das erste Erdöl im Wiener Becken, dem einstigen urzeitlichen Meer.

haben“, beleben sie die regionale Wirtschaft. Fortan heißen sie hier „Habaner“. Auch jenseits der March sind sie aktiv. Wein & Wandel In Drösing betreiben sie einen Brüderhofkeller zur Lagerung ihrer Weinernte. Doch mit der Gegenreformation nach dem Dreißigjährigen Krieg sind wieder einmal die Zeiten der Vertreibung angesagt.

Bauern & Handwerker Sie gelten als tüchtige Bauern Heute zeugt Europas größte erund virtuose Handwerker. Behaltene Habaner-Siedlung noch sonders begehrt ist ihr Keramikvon den strebsamen Menschen. geschirr. Mit ihren Arbeits- und Gütergemeinschaften, den „Haus-

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Gelungene Verbindung

Perfekte Integration

4.

3. Ein Brückenbauer als Namenspate für die erste Spannbetonbrücke der Slowakei

Seit 1992 verbindet eine vierte Brücke die Donauufer von Bratislava. Mit 764 Metern ist sie die bis dahin längste der Hauptstadt. Namenspate ist Enea Lanfranconi. Europäischer Wasserweg 1867 aus der Lombardei nach Bratislava zugewandert, entwirft er als Hydrologe im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts Pläne für die Regulierung der Donau ab der Marchmündung flussabwärts. Er ist getrieben von der europäischen Idee, die Donau mit Rhein, Oder und Elbe zu einem Netz an Wasserwegen zu verbinden. Das schwere Material für die Donauregulierung kommt aus den Steinbrüchen von Devín. Sie sind eine Erbschaft des Vaters, der im Eisenbahnbau in Diensten der Habsburger stand. Einst waren Lanfranconis antike Vorfahren, die Römer, berühmt für die Verwendung von Steinen für

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den Bau von Brücken. Setzt man im 19. Jahrhundert vor allem auf Stahl, so werden im 20. Jahrhundert die Brücken immer öfter aus Stahlbeton gebaut. Neue Technologie In der Wiederaufbauzeit nach dem Zweiten Weltkrieg setzt sich eine neu entwickelte Kombination aus Stahl und Beton durch. Diese neue Brückentechnologie ist kostengünstiger und erlaubt größere Spannweiten. Die Lanfranconi-Brücke von Bratislava wird die erste Spannbetonbrücke der Slowakei. Durch die Namensgebung wird Enea Lanfranconi als sozialer und kultureller Brückenbauer in der Geschichte Bratislavas gewürdigt.

Aus dem einstigen Dorf Engerau entsteht Petržalka, die dichteste „Stadt“ der Slowakei

Petržalka ist ein besonderer Stadtteil von Bratislava. Eingefasst von der Biegung der Donau und der Grenze zu Österreich kreuzen sich auf seinem Territorium Europastraßen und EuroVelo-Radrouten. Enge Au Schon seit Menschengedenken gibt es hier eine international wichtige Furt. Die ersten Siedler kommen im 13. Jahrhundert in die hochwassergeplagte „enge Au“. Zunächst sind es Fährleute, dann auch Deutsche, die sich als Bauern niederlassen. 1890 zählt man 905 Bewohner, darunter vor allem Deutsche und Slowaken, aber auch Ungarn. Nach und nach wandern slowakische Bauern zu, aus ihnen werden vorwiegend Industriearbeiter.

1938 kommt die Eingliederung in das Deutsche Reich unter dem alten Namen Engerau. Waffen werden hergestellt, Juden werden zu Arbeiten am Südostwall gezwungen. Nach der Einnahme durch die Rote Armee wird Petržalka 1945 wieder Teil der Tschechoslowakei. Ab 1973 wird innerhalb von zwölf Jahren eine sozialistische Planstadt errichtet. Die Plattenbauten lassen durch ihre Gestaltung keine Blicke über die Grenzen hinweg in den Westen zu. Heute wohnen in Petržalka 105.000 Menschen.

Petržalka Aus Engerau wird 1919 Petržalka, es wird das größte Dorf der Tschechoslowakei. 1930 zählt man schon über 14.000 Bewohner.

Für sie ist seit 1989 wieder ein Fortkommen in alle Richtungen möglich und vor allem auch ein Grenzpendeln per Rad auf dem Iron Curtain Trail. 7


Spezieller Schutz

6.

Kipferl aus Bratislava, eine begehrte Spezialität an Höfen und in Kaffeehäusern

5. Das Schicksal des Bunkers B-S 8 Hřbitov von Petržalka

Zu Beginn der 1930er Jahre brauen sich über Europa dunkle Wolken zusammen. Die Tschechoslowakei sieht sich außerstande, ihr weitgestrecktes Territorium im Falle eines Angriffs erfolgreich zu verteidigen. Schutzwall Ähnlich wie Frankreichs MaginotLinie soll auch die Tschechoslowakei ein Schutzwall an den Grenzen vor Aggressoren schützen. Spätestens mit der Machtergreifung Adolf Hitlers Anfang 1933 ist das Säbelrasseln unüberhörbar. Noch im gleichen Jahr beginnt der Bau der ersten Befestigungsanlage in Petržalka. 1938 ist der Schutzwall fertiggestellt. Die sudetendeutschen Gebiete werden in das Deutsche Reich eingegliedert. Petržalka kommt am 10. Oktober 1938 unter seinem deutschen Namen Engerau zu Niederösterreich. Jetzt steht der Bunker im Deutschen Reich, bald ist Adolf Hitler persönlich vor Ort, vor nunmehr

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„seinem“ Bunker. Ein halbes Jahr später ist die gesamte junge Slowakei ein Satellitenstaat NaziDeutschlands. Inzwischen können die letzten Juden mit Hilfe der Einwohner von Devín emigrieren. Der Schutzwall mit seiner stärksten Festung in Petržalka wird nie einer Bewährung ausgesetzt.

KipferlE xpress

Süße Tradition Bäcker zählen ab dem Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert zu den Eliten von Pressburg. Ihr Handwerk zeichnet sich durch Vielfalt und Spezialisierung aus. „Bajgel“ Am Ostermontag im Jahr 1599 beschließt die Zunft der Pressburger Bäcker, dass alle BrezelBäcker zukünftig auch „Bajgel“ backen sollen. Später werden diese als „Pressburger Kipferl“ bekannt. Gebogene Backwaren gibt es damals in reicher Vielfalt. In Ungarn heißen sie „kifli“, in Frankreich werden sie zu „Croissants“ aus Plunderteig verwandelt. In Wien werden die „Wiener Kipferl“ als leicht gesüßtes Weißgebäck aus Germteig serviert. „Pressburger Kipferl“, handgemacht und ohne chemische Zutaten, unterscheiden sich äußerlich und innerlich: Gefüllt mit Walnüssen sind sie durch die

Buchstabenform eines „C“ zu erkennen, gefüllt mit Mohn zeigen sie die Form eines Hufeisens. „Kipferl-Express“ Die Bäckerspezialität aus Pressburg ist begehrt an europäischen Höfen. Selbst in Wien lassen sich Politiker in den Zwischenkriegsjahren die Nusskipferl aus Pressburg bringen. Wiener reisten damals gerne der Kipferl wegen zur Kaffeejause mit der Pressburger Bahn an, die fortan liebevoll als „Kipferl-Express“ bezeichnet wird. Seit 2012 stehen die „Pressburger Kipfel“ als Spezialität mit Tradition unter dem Schutz der Europäischen Union.

Restauriert Heute ist der Bunker B-S 8 Hřbitov der größte und am besten restaurierte Bunker des einstigen Wallabschnittes von Bratislava. Benannt ist er nach dem angrenzenden Friedhof für gefallene Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg. Dass dieser Erinnerungsort lebendig bleibt, dafür sorgt der agile Verein „Lasst uns den Petržalka-Bunker retten”. 9


Heiliger Schutz und fromme Pilger

8. Auf dem „Silvestermarsch der Freiheit“ zum demontierten Eisernen Vorhang an der March

Der wundersame Weg der Schmerzhaften Muttergottes von Šaštín

Frömmigkeit und Verehrung In der Volksfrömmigkeit spendet die Schmerzhafte Muttergottes Bedrückten und Trauernden Zuspruch. Ihre Verehrung wurzelt in der Annahme des Christentums, das die byzantinischen Priester Kyrill und Method im 9. Jahrhundert in diese Region brachten. 1564 wird eine Kapelle mit der Statue der Schmerzhaften Muttergottes errichtet. Nach den Türkenkriegen ist sie nach einer vorübergehenden Zuflucht in einer Burg wieder zurück in 10

der Kapelle. Es ist eine Zeit tiefer Dankbarkeit, vieler Heilungen und wundersamer Ereignisse, die in einem seltenen lateinischen Manuskript festgehalten sind. Die Basilika von Šaštín In 1764 beginnt der Bau der Basilika von Šaštín, die mit Unterstützung der lokalen Bevölkerung errichtet wird. Auch Kaiserin Maria Theresia spendet. Die Marienstatue erhält ihren Platz auf dem Hochaltar der neuen Kirche. Im Jahr 1927 wird

Der 30. Dezember des Jahres 1989 ist für die Bewohner der Nachbargemeinden Moravský Svätý Ján und Hohenau ein besonders freudvoller Tag. Der Künstler Jozef Chrena hält seine Eindrücke vom „Silvestermarsch der Freiheit“ im Tagebuch fest: Etwa 15.000 Menschen marschieren zur March, begleitet von Autos, Bussen und Blasmusik. Am österreichischen Ufer der March werden sie von 500 Nachbarn aus Hohenau willkommen geheißen. Österreichische Beamte legen mit Booten am slowakischen Marchufer an. Sie bringen Südfrüchte als Zeichen der Freundschaft mit, von den slowakischen Nachbarn werden sie mit Brot und Sliwowitz begrüßt.

lava als Militäreinheit unter Prager Kommando für die hermetische Schließung der Staatsgrenze mit todsicheren Verschärfungen sorgt, wird das Marchufer zu einer unzugänglichen Zone.

Zeitenwende Mit dem ersten Durchschneiden des Stacheldrahts weiter südlich an der ungarischen Grenze zu Österreich im Mai 1989 werden in den Köpfen der Slowaken Freiheitsgedanken virulent. Gut ein halbes Jahr später rückt man Nachbarschaft Zum ersten Mal nach Jahrzehnten auch an der tschechoslowakischösterreichischen Grenze mit begegnen sich wieder die Nachbarn an der March. Nachdem 1951 Bolzenschneidern zur Demontage die 11. Grenzschutzbrigade Bratis- des Eisernen Vorhangs an.

7. Alljährlich pilgern rund 40.000 Gläubige zur Schmerzhaften Muttergottes in der Basilika Šaštín. Der wichtigste Wallfahrtstag ist der 15. September, wenn der sieben Leiden Mariens gedacht wird.

Freundliche Nachbarn

sie per Dekret zur Schutzpatronin der Slowakei erklärt. 1950 werden die Salesianer gewaltsam vom neuen Regime vertrieben. Doch die Pilgerscharen lassen sich kaum aufhalten. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sind die Salesianer wieder im Konvent zurück. Im Mai 1990 strömen Tausende von Pilgern zur Muttergottes von Šaštín und 1995 wurde sie vom edlen Pilger Papst Johannes Paul II., dem römischen Papst, persönlich gegrüßt. Im Jahr 2021 wurde die Basilika von Šaštín auch von Papst Franziskus besucht. 11


Beständigkeit und Wandel

Kontrolle und Macht

10.

9. Unbeeindruckt nehmen die Fluten seit ewigen Zeiten ihren Lauf

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Im 6. Jahrhundert wandern Slawen aus dem Osten in das Gebiet der heutigen Slowakei ein. Im 9. Jahrhundert gründen die Mährer ihr Reich, auch der slowakische Westen gehört dazu. Europas Zukunft Seit dem Mittelalter stellen Herrscher entlang der March immer wieder Ansprüche, Reiche werden gebildet, Staaten neu formiert. Auf den Schlachtfeldern zwischen dem heutigen Dreiländereck an der Thayamündung und der Mündung der March in die Donau fallen Entscheidungen für die Zukunft Europas. Nach dem Ersten Weltkrieg sind Thomas Garigue Masaryk und Karl Renner die führenden Staatsmänner der neuen Staaten Tschechoslowakei und Österreich. Ihre Geburtsorte liegen im Dreiländereck. Aus dem Umfeld von Bratislava kommen die Kontrahenten aus der Zeit des Eisernen Vorhangs: Alexander Dubček steht für den

kurzen „Prager Frühling“ von 1968, Gustáv Husák für die harte Gegenreaktion. Für ihn ist der Eiserne Vorhang „keine Flaniermeile“! Zum Dreiländereck wird der Mündungsort der Thaya in die March am 1. Jänner 1993 mit der friedlichen Trennung der „Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik (CSFR)“ in die Nachfolgestaaten Tschechien und Slowakei. Natürliche Lebensräume Unbeeindruckt von politischen Umwälzungen streben die Fluten der March seit ewigen Zeiten der Donau zu. Die Lebensräume entlang ihrer Ufer sind heute Teil des europäischen Netzwerkes Natura 2000.

Scharfe Blicke, Pfeile und Raketen an der ewigen Grenze zwischen Ost und West

Seit eh und je gelten der Topografie am Donaudurchbruch bei Bratislava scharfe Blicke von Militärs. Zu bedeutend ist die geostrategische Position an den Trennlinien von Reichen. Ständige Kontrollen Die Römer (Limes Romanus) kontrollieren ihren Grenzwall an der Donau, die Slawen errichten in Devín eine furchteinflößende Burg. Im Kampf setzen die Römer nach der Lanze auf den Speer. Mit schnellen, von Pfeilhagel begleiteten Reiterattacken überraschen 907 die Ungarn die Bayern in der Schlacht bei Pressburg. Neue Waffen Im 15. Jahrhundert werden die Pfeile durch Kanonenkugeln ersetzt. Im 20. Jahrhundert erobern Kriegsgerät und Waffen die Lüfte. Auf die ersten Kampfflugzeuge im Ersten Weltkrieg antwortet im Zweiten Weltkrieg das Deutsche Reich mit Boden-Luft-Raketen.

Danach trennt der Eiserne Vorhang dramatisch den neuen Ostblock vom Westen. Über die Länder breitet stellt sich die klirrend kalte Atmosphäre eines Krieges aus, der nicht offen ausgetragen wird. Über dieses Gleichgewicht des Schreckens wacht eine Vielzahl an Flugabwehrraketenstellungen und Abhörstationen. „Lost Places“ Eine dieser Bastionen mit Betonsilos, Bunkern und Kasernen wird an der Devínska Kobyla errichtet. Zwölf Flugabwehrraketen vom Typ S-125 NEVA-M sind einsatzbereit. Doch sie werden ihre Silos nie verlassen. Inzwischen sind diese Geisterbastionen auch verlassen, sind zu „Lost Places“ geworden. 13


Zukunftsweisende Maßnahme

12.

Das Schicksal der Eisenbahnbrücke über die March

11. Trinkwasser von der Käsemacher-Insel in der Donau für Pressburg

In den Feuchtgebieten im Westen Bratislavas sorgen Flussarme je nach Wasserstand der großen Donau für eine Vielfalt an Inseln. Die größte von ihnen verdankt ihren Namen Kleinbauern, die dort aus der Milch der weidenden Kühe Käse herstellen. Trinkwasserbedarf Im Kontrast dazu verändert ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Industrialisierung die nahe Großstadt. Arbeitskräfte werden gebraucht, Menschen ziehen zu, der Bedarf an Leitungswasser steigt rasant an. Ab 1870 beginnt die Suche nach unterirdischen Trinkwasserspendern. Vermutete Quellen in den nordwestlichen Granit- und Kalksteinhängen erweisen sich als wenig ergiebig. 1882 beginnt die Suche unten an der Donau. Der gut fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernten Käsemacherinsel gilt ein besonderes Augenmerk. Denn unter der Insel wird ein Kiesbett in Verbindung mit dem Flussbett der Donau vermutet.

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Sein Grundwasserreservoir sollte ausreichen, um die 48.000 Einwohner von Bratislava mit naturreinem Wasser zu versorgen. Diese Hoffnungen werden durch Versuchsbohrungen und Wasseranalysen bestätigt.

Über diee Brück

Ausbaufähiges Netz Am 10. August 1848 rollt der erste Dampfzug mit der Lokomotive Bihár an der Spitze von Wien kommend in Bratislava ein. Von da an wird das Eisenbahnnetz auf das Gebiet der heutigen Slowakei ausgedehnt. Brücke über die March Die Eisenbahnbrücke über die March nach Devínska Nová Ves wird 1846 errichtet. Die 474 m lange Konstruktion aus gemauerten Seitenteilen und hölzernem Mittelteil kann 1847 trotz extremen Winters und einer Typhusepidemie nach sieben Monaten fertiggestellt werden. 1866 trifft die Brücke ein hausgemachter Schicksalsschlag. Nach der verlorenen Schlacht im fernen Königgrätz sprengen die habsburgischen Truppen ihre eigene Brücke, um dem nachrückenden preußischen Heeren den Weg nach Wien zu unterbinden. Doch diese Befürchtung tritt letztlich nicht ein. Nach der Reparatur kehren wieder Friedenszeiten ein.

Reisende und Material Später befährt auch der legendäre Orient-Express auf dem Weg von Paris nach Konstantinopel die Marchbrücke. Bald rückt mit dem Ersten Weltkrieg ein anderes Ziel in den Blick. Die Eisenbahnbrücke wird verstärkt, um den Transport von Truppen und Waffen an die Ostfront zu sichern. Dennoch erleidet dort die habsburgische Armee 1916 schwere Niederlagen. Zu marode sind die Eisenbahngleise im Osten, zu hoch der Verschleiß an rollendem Material. Transeuropäisches Netz Seit 2020 wird die Verbindung von Wien über die Marchbrücke nach Bratislava als Abschnitt transeuropäischer Netze zweigleisig ausgebaut.

Moderne Wasserversorgung 1881 beginnt die Prager Firma C. Korte & Comp. unter der Leitung von Bernhard Salbach mit dem Bau des Trinkwassernetzes. Ab 1886 fließt das ersten Wasser vom Brunnen auf der Insel Silhot durch Rohre und Pumpstationen in die Hauptstadt. Pressburg glänzt damit als eine der ersten Städte Europas mit einem modernen Wasserversorgungssystem.

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Artenvielfalt bewahren

13. Das Devínske Jazero, ein Paradies für Schönheiten und Feinschmecker

Ebenso wie das Veľké Hincovo Pleso in der Hohen Tatra, der größte See der Slowakei, erstreckt sich das Devínske Jazero auf einer Fläche von 20 Hektar. Das Bild eines „richtigen“ Sees bietet sich im Frühling, wenn die Naturwiesen überflutet sind. Im Sommer sinkt das Wasser in den Boden. Die Auwiesen an der March werden als die am besten erhaltenen in Mitteleuropa gewürdigt. Artenreichtum Schon vor dem Fall des Eisernen Vorhangs wird ihre ökologische Bedeutung erkannt, seit 1989 sind sie zugänglich. Das Devínske Jazero zeichnet sich nicht nur durch dichten Artenreichtum aus, sondern auch durch illustre Protagonisten. Alljährlich zeigen sich von Juni bis August die blühenden Weißen Seerosen von ihrer allerschönsten Seite. Dass sich ihre Reize je nach Wetter

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und Tageszeit wandeln, hat schon Claude Monet mit 250 SeerosenÖlgemälden gezeigt. Aber die Schönheiten sind auch gefährlich. Verfängt sich ein Schwimmer in ihren Wurzeln, wird er nicht mehr losgelassen. Und ebenso wie die Weiße ist auch die Gelbe Seerose giftig. Ganz anders ist die Zwergwasserlinse. Sie ist weltweit die kleinste Blütenpflanze, aber nicht giftig. Gänzlich angepasst hat sich das Pfeilkraut. Storche und Wachtelkönige Übrigens: Die Storche kommen aus ihren Eichennestern in Marchegg gern einmal über die March, um im Boden nach Feinkost zu schnäbeln, zusammen mit den Wachtelkönigen als Hausherren.

Grenzen überwinden

14.

Das TrabiAutodach als Startrampe für die Flucht in den Westen

Im Jahr 1949 beginnt man am Bratislavaer Brückenkopf an der „trockenen Grenze“ zu Österreich mit der Errichtung von Drahtbarrieren. Der Eiserne Vorhang Zu Beginn der 1950er Jahre wird der Eiserne Vorhang nach und nach entlang der 106 Kilometer langen slowakischen Grenze aufgezogen. Besonders heikel ist die Konstellation im Zentrum von Vysoká pri Morave. Denn kaum anderswo an der March kommen einander ihr slowakisches Ufer und eine Hauptstraße so nahe wie hier. Und jetzt muss auch noch der Eiserne Vorhang dazwischen passen. Ein beherzter Sprung Diese Besonderheit ist am 23. Oktober 1988 das Ziel von Kerstin Hahn und Ulrich Trauwein aus der DDR. Sie stellen ihren Trabant dicht am hohen Zaun ab.

Nun muss es schnell gehen: Auf das Autodach steigen, genug Stacheldrahtzüge zum Durchschlüpfen ausschneiden und dann der Sprung in die March. Die Patrouille-Soldaten feuern mehrere Salven ab. Trotz einiger Streifschüsse kann das Paar das österreichische Ufer erreichen, wo ein Bekannter auf sie wartet. Diese Ereignisse werden zufällig von Peter Ščepán beobachtet. Ihm werden harte Vorwürfe gemacht, diese Flucht nicht verhindert zu haben. Für ihn war das Leben direkt am Stacheldraht nicht einfach, „wir fühlten uns oft wie Tiere im Zoo“. Aber er glaubte, dass dies einmal ein Ende haben würde. Nach über einem Jahr war es so weit. 17


Mut und Entschlossenheit

Talent und Hingabe Von den frühen Klangtönen im Weinviertler Dorf bis zum Musikgenuss in Städten und Kirchen

16. 15. Mit der Kraft der Sehnsucht nach Natur und Freiheit über den Eisernen Vorhang

Von Kindheit an zieht es Andreas Kieling in Wälder und an Flüsse. Auch in den Romanen von Jack London findet er sein Zuhause. Lebenswelt und Zukunftsaussichten in der DDR werden ihm zu eng. Sehnsucht Im Herbst 1976 hinterlässt der Sechzehnjährige seinen Eltern in Jena eine Notiz: „Macht Euch keine Sorgen, ich bin bei einem Freund“. Mit Karte, Kompass, Fallschirmjägermesser und Fernglas im Rucksack bricht er mit dem Zug nach Bratislava auf. Von dort wenige Kilometer flussaufwärts würde vermutlich die Donau am Eisernen Vorhang ihrer Breite wegen am ehesten als unüberwindbar gelten. Nach dem Sprung aus dem langsam einrollenden Zug beginnt ein Pirschen durch Sträucher, Gestrüpp und unwegsames Gelände Richtung Devínska Nová Ves. In der Nacht dicht heran an die Zäune, um die Grenzsoldaten zu beobachten. Die nächste

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Nacht scheint günstig zu sein, es regnet. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Der erste und der zweite Zaun sind schnell überwunden. Dann bleibt ein Fuß an einem Alarmdraht hängen, Scheinwerfer leuchten den Grenzstreifen aus. Der Satz in den morschen dritten Zaun wird fast zur Falle, doch die Befreiung gelingt mit dem Militärmesser. Dann der Sprung in die Donau mit Abtauchphasen. Die Gewehre rattern, eine Kugel streift den Lendenwirbel.

Schon mit sieben Jahren trägt Gottfried Preyer virtuos Quartette von Haydn und Mozart vor. Bald wird er zu kirchlichen Festen in der Umgebung von Hausbrunn eingeladen. Dort ist Gottfrieds Vater Schul- und Chorleiter. Berühmte Lehrmeister Nach der Lehrerausbildung ist es mit der Perspektive Schuldienst schon wieder vorbei. 1828, im Alter von 21 Jahren, begegnet er Simon Sechter, dem Lehrer von Franz Schubert. Ján Levoslav Bella, der Librettist der ersten slowakischen Oper, und Anton Bruckner werden später auch zu seinen Lehrmeistern zählen. Mit 32 Jahren wird Preyer in Wien Professor für Harmonielehre und Komposition. Reisen führen ihn in die Musikzentren europäischer Städte. 1844 ist er Vizehofkapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle, ab 1853 bis zu seinem Todesjahr 1901 Domkapellmeister von St. Stephan.

Kirchenmusik Zu seiner Schaffenszeit erlebt die Kirchenmusik einen Aufschwung. Denn ab 1815 fällt der Adel als Mäzen geistlicher Musik weg, nun bestellen die Pfarrgemeinden die Kirchenmusiker. Eine wohlbesetzte Kirchenmusik ist Stolz jeder Pfarrgemeinde, noch dazu frei zugänglich für alle. Andacht und Musikgenuss lassen den Sonntag zu einem besonderen Erlebnis werden. Preyers Repertoire umfasst über 600 weltliche und geistliche Musikstücke. 1894 wird er in den Adelsstand erhoben. Eine andere Hinterlassenschaft ist die Stiftung für ein Kinderspital in Wien, dotiert aus dem Erlös seiner bedeutenden Kunstsammlung.

Musikgenuss

In Freiheit Verletzt taucht Andreas mitten in der Nacht auf einem Weinviertler Dorffest auf. Ein Grenzgendarm versichert ihm: „Hier bist Du frei!“ In einem Wiener Krankenhaus wird seine Wunde verarztet. 19


Weitreichende Auen und gefiederte Freunde

18. Die fließenden Grenzen der sanften March

Geschwungene Wasserwege Die March zählt mit ihrem Abschnitt entlang der Slowakei zu den ältesten Grenzflüssen Österreichs. Von ihrem Ankommen in Österreich bis zu ihrer Mündung in die Donau sind es gerade einmal 50 Kilometer Luftlinie. Doch der Wasserweg bringt es mit seinen vielen Windungen auf fast das Doppelte. Auch die Grenze von Österreich mit der Slowakei zeigt einen kurvigen Verlauf, pendelt in langen Schwüngen mal zum einen, mal zum anderen Ufer. Für Kanuten Für Kanuten ist die March ein wunderschöner Grenzfluss. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ist er wieder befahrbar. Die politische Grenze ist für sie nicht wahrnehmbar, höchstens ein paar Unterschiede zeigen sich: Die slowakischen Ufer sind flacher und naturbelassener, die österreichischen steiler und erdiger. Die natürlichen Grenzen

17. Die grenzenlosen Ton- und Flugkünstler der Marchauen Jedes Jahr zu Frühlingsbeginn findet in den Marchauen ein Naturschauspiel statt: Die ausgedehnten Wiesen werden geflutet, die Altarme mit Wasser reichlich gefüllt. Das Blaukehlchen Auf diese Seenlandschaft freuen sich besonders die aus ihren Winterquartieren zurückkehrenden Bewohner im Federkleid. Eben angekommen steckt das Blaukehlchen im April gleich mit Gesang sein Revier ab. Nach einer Einleitung der Strophen mit einem Djip-djip-djip oder Zri-zrizri wird die Stimme immer lauter. Mit ihren Alarmrufen härter als jene der Nachtigall tut sie vielleicht kund, dass sie als Juwel der Vogelwelt der Marchauen gilt. 20

Der Rotmilan Für die Rotmilane sind diese das wichtigste Brutgebiet. Zur Auskleidung ihrer Horste besorgen sie sich auch Papierfetzen. Kommt es zum Streit um die Nahrung, so pochen sie mit einem meist schrillen, langgezogenen Wiiieeh einsetzenden Laut auf ihren Anspruch.

zwischen der March und ihren Nebenarmen, Sümpfen und Auen, wie bei Ringelsdorf, sind fließend. Von der Kanuposition in der Mitte des Flusses entfaltet sich dieser in seiner vollen Breite. Für Radler Diese Weitwinkelperspektive bleibt den Radlern auf dem Iron Curtain Trail leider vorenthalten. Wie auch die Reize der Marchauen, die im Frühsommer in allen Grüntönen schimmern. Das unbegrenzte Aufblicken zum wolkenlosen Himmel zeigt an, dass ein grenzenloses Hoch über Mitteleuropa weiterhin für sanfte und gemütliche Fluten der March sorgen wird.

einen Kontrast zum Schwarz der großen gefingerten Federn im äußeren Bereich und zum Flügelbug. Das zarte Rot seines gegabelten Schwanzes fällt nicht auf den ersten Blick auf. Der Kiebitz Unverkennbar ist der Kiebitz mit seinem schaukelnden Flugstil, er wird auch Gaukler der Lüfte genannt. Während der Balz deutet er mit einem Kiwit-kiwit-Ruf schon weit vernehmbar seinen Namen an.

Den Radfahrern unten gibt er sich mit seinem ausgedehnten weißen Feld an seiner Flügelunterseite zu erkennen. Es bildet 21


Streitbare Ritterschaft

20.

Veredelte Trauben

Jedenspeigen als Epizentrum ritterlicher Kämpfe

19.

Der ritterliche Showdown um die Führung des Heiligen Römischen Reiches „Chruterfeld“ bei Jedenspeigen Am Morgen des 26. August 1278 warten bei Dürnkrut zwei Ritterheere auf den Befehl zum Angriff. Die vom Norden kommenden Truppen, angeführt vom Böhmenkönig Ottokar II. Přemysl, stehen auf dem „Chruterfeld“ bei Jedenspeigen. An der Spitze des vom Süden kommenden Heeres steht Rudolf von Habsburg. Ab Marchegg wird er von Truppen des ungarischen Königs Ladislaus IV. unterstützt. Neue Feindschaften Zwei Jahre hat der Friedensvertrag zwischen Ottokar und Rudolf gehalten. Nun sind sie wieder erbitterte Feinde. Die Entscheidung um die Oberhoheit im Heiligen Römischen Reich und in Österreich soll in einer finalen Ritterschlacht fallen. Die Herrscher führen ihre Heere auf das Schlachtfeld. Rudolfs Truppen drängen mit einem Seitenangriff die böhmischen Streitkräfte in die Defensive. Viele von ihnen ertrinken beim Fluchtversuch in der March. Auch Ottokar II. Přemysl flieht und wird getötet. Der Aufstieg der Habsburger zum bedeutendsten Herrscherhaus Europas beginnt.

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Im Mittelalter Die Burg Jedenspeigen wird nach der Schlacht für 200 Jahre Stammsitz des Rittergeschlechts der „Idunspeuger“. Im Spätmittelalter ist die Blütezeit des Rittertums schon vorüber: Mit den neuen Feuerwaffen werden Schlachten nicht mehr nur im Nahkampf, sondern auch aus großer Entfernung geführt. In Bewegung Geld als Zahlungsmittel löst zunehmend Feudalverhältnisse auf, die Preise für landwirtschaftliche Waren fallen. Die Löhne für die Lohnarbeiter steigen, im Militär sind zunehmend bezahlte Söldner gefragt. Auch König Albrecht bedient sich ihrer. Die Situation eskaliert, als die Vormundschaft für seinen kurz nach seinem Tod geborenen Sohn Ladislaus Postumus seinem Onkel, den späteren Kaiser Friedrich III., übertragen wird. Der Sold für die Kriegsdienste für König Albrecht ist noch immer nicht beglichen. Mährische und böhmische Gläubiger beginnen sich durch Plünderungen schadlos zu halten. So 1440 auch die drei Idunspeuger Brüder Kaspar, Jörg und Balthasar. Zusammen mit dem Pankraz von Holitsch aus Mähren verwüsten sie das umliegende Land. Im Wandel Die kaiserlichen Truppen mit Söldnern und Fußsoldaten nehmen 1441 die Burg Jedenspeigen ein. Kaspar kann entkommen, die Herrschaft wird enteignet. Ab dem 16. Jahrhundert wird aus der Burg das Schloss in seiner heutigen Form.

21.

Von der Wildrebe zur Kulturrebe an der March

Im September 1999 findet im Urgeschichtlichen Museum Stillfried ein archäologisches Ereignis statt: Die Wissenschafterin Marianne Kohler-Schneider von der Universität Wien präsentiert zwei ca. 3.000 Jahre alte Traubenkerne. Die kultivierten Weinreben Gefunden werden sie bei Grabungen auf Stillfrieder Boden unter verkohlten Pflanzenresten. Dies ist der älteste Nachweis von kultivierten Weinreben in Österreich – und einer der ältesten in Mitteleuropa. Ob die Menschen an der March zur Spätbronzezeit aus den Weintrauben schon Wein gekeltert haben, ist nicht gesichert. Die Traubenkerne sind der Rebe Vitis vinifera zuzuordnen. Auch jenseits der March kultiviert man diese Wildrebe. Das älteste „Weindorf“ Bratislava gilt als das älteste „Weindorf“ der Slowakei. Damals dürfte auch der Kulturwein

bekannt gewesen sein. Seine Herkunft liegt in Vorderasien. In den heutigen Ländern Irak und Georgien lässt sich 5.000 v. Chr. der Anbau von Wein nachweisen. Die kultivierten Weinreben könnten durch den Handel mit dem Mittelmeerraum entstanden sein. Die Verbindung nach Stillfried führt über die Bernsteinstraße. Mit dem Warenverkehr kommt es zum kulturellen Austausch. Eine Bronzetasse aus dem Gräberfeld der Weinkerne weist Ähnlichkeiten mit Gefäßen aus Italien auf. Sie dürfte zu einer Weingarnitur gehört haben. Als „Stillfrieder Tasse“ ist sie in Fachkreisen bekannt und ein früher Markenartikel von Österreichs ältestem Weinort. 23


Beste Bio-Qualität

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Schloss Niederweiden als Mittelpunkt barocker Jagdlust an der March

22. Die Wege der Bio-Produkte von Weiden zu ihren Liebhabern

Eingebettet zwischen Ostalpen und Karpaten war das Marchfeld mit seiner dünnen Humusdecke auf Schotter lange die Kornkammer Österreichs. Mit dem Hinausdrängen der Stadt Wien in das Umland verlagert sich der Gemüseanbau dorthin. Biolandbau Heute steht das Marchfeld mit seinen niederschlagsarmen trockenen Böden im Ruf von Intensivlandwirtschaft. Seit Jahren sprießt der Biolandbau auf den Höfen der Gemeinde Weiden zwischen den Naturschutzgebieten Sandberge und Siebenbrunner Heide. Vom Biohof kommen Chilischoten, Rote Rüben, Sellerie, bunte Paprika – frisch oder eingelegt in Gläsern – im eigenen Hofladen zu ihren Konsumenten. Eingelegtes Legendär sind die eingelegten Gurken. Ihre Verwurzelung am Biohof haben sie Verwandten aus Tschechien zu verdanken, die köstliches Einlegegemüse als

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Gastgeschenk nach dem Fall des Eisernen Vorhanges mitbrachten. Der hiesige Biohof verschreibt sich als einer der ersten dem Bio-Knoblauch. Von den Obstgärten in Oberweiden kommen Bio-Äpfel, saftig und knackig zum Rohgenuss oder verarbeitet zu einem erfrischenden Getränk.

Wildküche

Ideales Jagdgebiet Nach der zweiten Abwehr der Osmanen gegen Ende des 17. Jahrhunderts breiten sich über dem Marchfeld Sicherheit und Entspannung aus. Perspektiven Lange Schauplatz von Feindseligkeiten und Schlachten, eröffnen sich nun für Kaiser, Fürsten und Adel neue Perspektiven. Zu barocker Lebenslust und Leichtigkeit gehören vor allem opulente Jagderlebnisse. Jagdschlösser am Lande stehen auf der Einkaufsliste von Prinz Eugen von Savoyen ganz oben. Jagdgebiete Schloss Obersiebenbrunn wird zu einer Jagdresidenz mit großem Fasangarten ausgebaut. Doch damit kann noch nicht den standesgemäßen Anforderungen entsprochen werden. Die Herrschaft Hof wird gekauft, um das Jagdgebiet auszudehnen und die Wildparadiese an March und Donau zu erschließen.

1726 erwirbt Prinz Eugen den Besitz Engelhartstetten mit dem Jagdschloss von der gräflichen Familie Starhemberg. Das Jagdgebiet in der ungezähmten Natur der Marchauen entspricht genau den Erwartungen des Prinzen. Wildküche Das Schloss erhält eine moderne Wildküche. Dort ist für jeden Jagdgast eine Feuerstelle vorgesehen. An zwei davon kann ein ganzer Hirsch am Spieß gebraten werden. 1755 erwirbt Kaiserin Maria Theresia Schloss Niederweiden als Geschenk für ihren Gemahl. Allmählich verliert die Jagd ihre Bedeutung als vornehmste Beschäftigung der Landesherren und ihres Hofes. Die Zeit des Biedermeier bringt auch den Bürgern das Jagdrecht.

Durstlöscher Als Bio-Durstlöscher für Radler gibt es auch Bio-Bier aus der Marchfelder Brauerei. All diese heimischen Bio-Erzeugnisse finden auch über den Kochtopf den Weg zu ihren Genießern im Wirtshaus. Die Gastgeber sind im Hauptberuf Bio-Bauern!

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Lebhafter Grenzverkehr

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Ein grenzenloses Europa über die March hinweg

Eine Gebührentabelle aus dem Jahr 1469 zeugt vom frühen Austausch von Waren über die March hinweg zwischen den Gemeinden Drösing und Veľké Leváre. 180 Jahre später verkehren regelmäßig Fähren. Menschen, Kutschen und Heuwägen treiben auf einer großen Plätte von Ufer zu Ufer. Geflügel und Gemüse wie auch Schnittholz von den Sägewerken kommen in das Weinviertel. Im Gegenzug holen slowakische Wirte Wein aus Österreich.

lokal der Slowaken. Mit dem schrankenlosen Grenzverkehr ist es 1918 vorbei.

Stillstand 1945 wird der Fährverkehr eingestellt. Nun durchschneidet der Eiserne Vorhang die nachbarschaftlichen Bande, eine befremdliche Stille hält Einzug. „In der Zeit des Kalten Kriegs war nichts los“, Pendler erinnert sich Ewald Strohmayr Drösinger pendeln zu Äckern aus Drösing. Er kann seelenruhig und Feldern jenseits der March. sein erstes Auto unversperrt im Die Arbeit in den Weingärten ist ohne slowakische Helfer nicht zu Freien stehen lassen. Lediglich 1968 durchdringt Flugzeuglärm schaffen. In den 1870er Jahren kommen Brückenpläne auf. Doch die Abgeschiedenheit, als Truppen des Warschauer Pakts den Reforfür ihre Umsetzung fehlt das men der tschechoslowakischen nötige Geld. Zur Legende bringt es das Gasthaus Fradinger an der Parteiführung ein Ende setzen. Drösinger Überfuhr. Dort kehren Seit 1989 ist wieder Leben an der alten Grenze eingekehrt. die Fuhrleute ein, es ist Stamm26

Edle Gemüsesorten

Spargel und Karotten, die Farbenkünstler auf den Gemüsefeldern an der March

Im 16. Jahrhundert sprießt zum ersten Mal Spargel auf den Böden des Umlandes von Wien. Schon länger hingegen wird er in Böhmen und Mähren geerntet. Die Vorläufer des Gemüsespargels werden an den Flussufern Nordafrikas und Vorderasiens vermutet. Spargel Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts darf frischer Spargel auf den Tafeln des Kaiserhofes nicht fehlen. Nach dem Erscheinen der ersten Spargelrezepte in den Wiener Kochbüchern erhält im 19. Jahrhundert das Marchfeld seine Bedeutung als Spargelregion. Heute sorgt GPS für das Einpflanzen der Setzlinge in die lockeren Schwemmlandböden – exakt in Reih und Glied!

im Herbst abgeschnitten wird. Im nächsten Sommer zeigen sich die ersten Knospen, im darauffolgenden Frühjahr bilden sich die Spargelstangen. Über der Erde färben sie sich dank der Sonnenstrahlen grün oder violett. Unter der Erde, in aufgesetzten Dämmen heranreifend, behalten sie ihre weiße Farbe. Nach drei Jahren darf geerntet werden. Karotten Eine zweijährige Pflanze ist hingegen die Karotte. Sie zeichnet sich durch Vielfalt an Farben und Ursprungssippen aus. Heute am meisten verbreitet ist die orange Variante.

In der Erde wurzelt die Pflanze bis zu zwei Meter tief. Nach oben treibt das Spargelkraut aus, das 27


Begehrte Lage

Beliebtes Ziel

Das Schloss Marchegg

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Die Storchennester von Marchegg

Alle Jahre wieder kehren Ende März Weißstörche vom Überwintern in Afrika in ihre Nistreviere in Mittel- und Osteuropa zurück. Sie nehmen die Ostroute über Vorderasien und die Türkei. Begehrte Wohn- und Brutlage Über 40 Storchenpaare entscheiden sich für die exklusiven Wohn- und Brutlagen in den alten Eichen des Marchegger Auenreservats. Diese Nistqualitäten sind europaweit einzigartig. Denn üblicherweise bauen die Weißstörche ihre Nester hoch oben auf Rauchfängen und Dächern. Doch die naturnahe Lage am Rande der Auen hat unüberbietbare Vorteile: Die Gewässer zum Durchschnäbeln nach Fischen und Fröschen sind überschaubar wie auch die Sumpfwiesen für das Aufpicken von Insekten und Würmern. Östliche Flugroute Die Störche setzen auch auf die Kooperation mit den Konik-Pferden: die von diesen kurzgefressenen Gräser erleichtern ihnen das Aufspüren der Nahrung. Dank ausreichender Versorgung entwickeln sich die Jungen prächtig. Ende August starten sie zu ihrer ersten Afrikareise, wieder über die Ostroute, wie drei Viertel aller Weißstörche. Die Storchenfamilien Westeuropas nehmen die Zugroute über Gibraltar. Beide Flugwege gibt es schon seit ewigen Zeiten. Die politische Trennung Europas war für die Weißstörche nie ein Thema. 28

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Pállfys wichtige Station in Richtung Kaiserhof In den 1620er Jahren geht die Burg Marchegg in den Besitz der Adelsfamilie Pállfy von Erdöd über. Sie zählt zur katholischen Elite im Westen Ungarns und fühlt sich dem Kaiser und dem Schutz der abendländischen Christenheit verpflichtet. Aus ihren Reihen kommen Offiziere und Beamte für den Kaiser. Vielfach an der Grenze zwischen den Herrscherreichen niedergelassen, vermehren sie durch Beziehungen zu Machthabern und Heirat Einfluss und Besitz. Auch eine Tochter aus der reichen Kaufmannsfamilie Fugger wird geheiratet. In der heutigen Westslowakei nennen sie mehrere Güter ihr Eigen. Im Jahr 1526 besteigen die Habsburger den Thron im böhmischen und ungarischen Königreich. Doch Wien, das Machtzentrum der neuen Herrscherdynastie, befindet sich außerhalb der neuen Länder.

Pilgern auf den Rochusberg zu Gottesdiensten, Wein, Tanz und Kulinarik

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Im Juli 1637 ersucht Freiherr Rudolf von Teuffenbach den Bischof von Passau aus eigenen Mitteln eine Kapelle „auf seinem eigenen Grund und Boden zwischen Stillfried und Angern“ errichten zu dürfen. Glauben Obwohl anfangs noch Protestant, erwirbt sich Rudolf im Dreißigjährigen Krieg große Verdienste für die katholischen Habsburger. Wenige Jahre nach Kriegsbeginn tritt er zum katholischen Glauben über. Er kämpft fortan als Feldmarschall an der Seite des großen Feldherrn Wallenstein gegen die protestantischen Mächte. Rochuskapelle Die Pest setzt inzwischen der Bevölkerung und den Truppen zu. 1634, als Wallenstein ermordet wird, quittiert Teuffenbach seine Dienste. Inspiriert vom italienischen Barock wird die Kapelle als Dank für die Unversehrtheit zu Ehren des Pestheiligen Rochus errichtet. Noch nicht fertig ge-

stellt wird die Eingliederung der Kapelle in die Pfarre erlaubt. Gottesdienste Bald strömen „Pfarrkinder diesseits und jenseits der March“ zu den Gottesdiensten auf den Rochusberg. Besonders an den Kirchtagen stellt sich ein buntes Treiben ein. Es wird getanzt, Weinschenken, „Bratlbrater“ und die „Lebzelter“ leben auf. Weinfeste Im Besitz der Adelsfamilie Kinsky erhält die Kapelle ab dem 18. Jahrhundert ihr jetziges Aussehen. Heute zelebrieren alljährlich die „Marchweingärtner“ am Rochusberg ihre erlesenen Weine mit Kulinarik.

Gutsherrschaft Marchegg Der Erwerb der Gutsherrschaft Marchegg ist die erste Besitzung der Familie Pállfy in einem österreichischen Erbland. Ein weiterer Schritt zur besseren Durchsetzung ihrer Interessen am Kaiserhof ist gesetzt. Vermutlich gibt es noch länger keine häusliche Bleibe in Wien. Denn in seinem Testament verfügt Paul Pállfy, dass sein jüngerer Sohn für die Reisen nach Wien in Gänserndorf Unterkunft nehmen soll. Heute tragen in Wien zwei Palais den Namen Pállfy, in Bratislava fünf. Mit dem Tod von Ladislaus Pállfy 1947 erlischt die Marchegger Linie der Pállfys, zwei Jahre nach der Sprengung ihrer Brücke über die March bei Dürnkrut. 29


Glänzende Handelsbeziehungen

30. Mit der „Brücke der Freiheit“ werden Radlerträume wahr

29. Die Wege des besonderen Schmucksteins von der Ostsee entlang der March zum Mittelmeer

Entspanntes Grenzpendeln Zu Zeiten Maria Theresias wird 1771 die erste feste Brücke über die March errichtet. Gemauerte Brückenbögen an den Ufern tragen eine Holzkonstruktion. In der Folge setzen ihr Eis und Krieg immer wieder zu, und immer wieder wird sie aufgebaut. Doch eines Tages kommt mit dem letzten Eisstoß das endgültige Aus. Träumen Der Mai 1989 verleitet die Außenminister von der ČSSR und Österreich zum Träumen von Tauwetter. Bohuslav Chnoupek erzählt seinem österreichischen Kollegen Alois Mock, wie er in der Kindheit mit dem Fahrrad von seiner Heimatstadt Bratislava zum Fußballspielen nach Österreich gefahren ist. Beide sehnen solche Zeiten wieder herbei. „Doch“, so ihre Einschätzung, „zu unseren

Lebzeiten wird das nicht mehr passieren“. Wenige Monate später fällt der Eiserne Vorhang. Brückenbau Zwanzig Jahre später beginnen die ersten grenzüberschreitenden Planungsgespräche für eine neue Brückenverbindung über die March hinweg. Architekt Milan Beláček aus Bratislava verleiht der Brücke ihre leichte Gestalt. Im September 2012 wird die „Fahrradbrücke der Freiheit“ eröffnet. Und das problemlose Grenzpendeln mit dem Fahrrad zwischen der Slowakei und Österreich ist nun doch wieder möglich.

2.500 Jahre vor Christus erreicht archäologischen Funden zufolge „Reichs- und Poststraßen“ eine kostbare Ware erstmalig den Boden des heutigen Weinviertels. Die Römer als passionierte Straßenbauer gestalten die Der glänzende Schmuckstein aus fossilem Harz stammt aus dem Bernsteinrouten zu „Reichs- und Ostseeraum. Poststraßen“ um. Die Trassen verlaufen nun auf geschotterten Die Ostroute verläuft zwischen „Bernsteinstraße“ Ostsee und Adria. Bei Umgehung Dämmen sowie über Holz- und Er verfügt über Strahlkraft und weckt Begehrlichkeit, vor allem im der Alpen folgt sie oft Flüssen wie Steinbrücken. Sie erkennen der March. Eine gefundene Bern- schnell den Vorteil der dauerSüden des Kontinents. Seine Bezeichnung als „Bernstein“ steinperle aus der späten Bronze- haft nutzbaren Straßen für ihre militärischen Ziele. zeit belegt Stillfried als frühe der Germanen deutet auf seine Siedlung an der Handelsroute. leichte Brennbarkeit hin. EuroVelo-Routen Erst Ende des 18. Jahrhunderts Heute zählen die EuroVeloDas vierzig Kilometer südlich wird die Handelsroute unter Routen 9 und 13 zu den attrakgelegene Carnuntum ist im dem Namen „Bernsteinstraße“ Imperium Romanum ein Zentrum tiven Verbindungen zwischen bekannt. Sie folgt nicht einem dem Ostseeraum und dem einzigen Verlauf, vielmehr umfasst des Bernsteinhandels. Dort wird Süden Europas. Rohbernstein für den Transport sie mehrere Verbindungen von nach Aquileia umgeschlagen. Norden nach Süden. 30

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Impressum Ausgabe: 2022. Medieninhaber und Herausgeber: Weinviertel Tourismus GmbH, 2170 Poysdorf, Wiener Straße 1. Projektleitung: Michael Hainitz, Mag. Dr. Yvette Polasek. Konzeption und Gestaltung: www.saint-elmos.com. Text: Mag. Ernst Miglbauer. Druck: flyeralarm.com. Fotos: © Lahofer (Hannes Steinacker S. 3 links), © Bratislava Region Tourism (MUDr. František Stano S. 3 rechts). Illustrationen © Miroslav Vostrý. Trotz sorgfältigster Bearbeitung Druck- und Satzfehler vorbehalten. Diese Broschüre ist Teil des grenzüberschreitenden Projekts Kultur und Natur am Grünen Band, das durch das Kooperationsprogramm Interreg V-A SK-AT kofinanziert wird. Ziel des Projekts ist die Entdeckung, Erschließung und Vermarktung der Kultur- und Natursehenswürdigkeiten entlang des Grünen Bandes im Bereich des Flusses March/Morava durch umweltschonendes Radfahren, die Verbesserung der Zugänglichkeit, die touristische Aufbereitung des bestehenden Kultur- und Naturerbes entlang des Grünen Bandes, Marketingaktivitäten zur Wiederbelebung der Grenzregion, nachhaltige Nutzung von Kultur- und Naturstätten den Aufbau von grenzüberschreitenden Partnerschaften, die Förderung einer gemeinsamen regionalen Identität sowie die Qualitätssteigerung mittels einheitlicher Standards bei Dienstleistungen für Radfahrer. Die Projektpartner sind Weinviertel Tourismus GmbH, der Selbstverwaltungskreis Trnava, Bratislava Region Tourismus und der Slowakische Radsportklub. Das Budget des gesamten EFRE-Projekts beträgt 819.459 €. Weitere Informationen finden Sie unter www.ev13.sk/de/


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