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Italienische Weinpoesie

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Chef’s Table

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TENUTA LUCE CIPRESSO AL BIVIO No 9

TENUTA LUCE TOSKANA

Lamberto Frescobaldi hat sich einen Traum erfüllt – vor wenigen Jahren Eröffnete er den neuen Weinkeller der Tenuta Luce, den man unbedingt besichtigen gehen sollte.

DAS WEINGUT: TENUTA LUCE

Text ________ Ursula Thurner Fotos ________ George Tatge

Weinfotografie muss nicht zwingend allein im Rebberg stattfinden. Ein Weingut ist ein Universum an einmaligen Sujets, die sich porträtieren lassen. Ursula Thurner hat den bekannten Fotografen George Tatge beauftragt, in Weingütern aus ganz Italien charakteristische Momentaufnahmen zu realisieren. Entstanden ist ein poetisches Weinportfolio von Schwarz-Weiss-Aufnahmen. Die 9. Aufnahme entführt in die Toskana.

Die Ländereien der Tenuta Luce erstrecken sich südwestlich von Montalcino, im Herzen des Naturparks Val d’Orcia: eine vom Menschen mit viel Geschick neu gestaltete, agrarisch geprägte Landschaft, die 2004 von der Unesco zum immateriellen Welterbe erklärt wurde. In diesem aussergewöhnlichen Landstrich, der historisch für seine hochwertigen Weine bekannt ist, liegen die 249 Hektaren Land der Tenuta Luce. 88 Hektaren davon sind dem Rebstock gewidmet, wunderschöne Weinberge zwischen grossen Waldgebieten und Olivenhainen in einer intakten Umwelt, dünn besiedelt und reich an biologischer Vielfalt. Die besondere Ausrichtung der Rebzeilen, die Höhenlagen sowie die Vielfalt der Böden machen die Tenuta Luce zu einem ganz besonderen Ort. Der Mensch hat die herausfordernde Aufgabe, diesen Ort «einzufangen» und anhand seiner Weine auszudrücken und in die Welt zu tragen.

Seit 2016 hat Luce auch ein exklusives Zuhause, in dem die von Respekt und Balance geprägte Philosophie zu spüren ist und jeder Schritt mit grösster Sorgfalt durchgeführt wird. Ein unterirdischer Tempel, ein umweltschonender Weinkeller, der die edlen Früchte der Tenuta beherbergt. Oberhalb des Bauwerks dominiert ein geschmackvoll restauriertes Bauernhaus mit einem wunderschön gepflegten mediterranen Garten, wo Lamberto Frescobaldi und sein Team auch gerne Gäste empfangen.

Die Tenuta Luce produziert heute vier Weine: Luce, Lucente, Luce Brunello und Lux Vitis. Alle haben ihren Ursprung im einzigartigen Terroir von Montalcino. Bannerträger und ältester Wein im Sortiment ist der Luce, ein gekonnter Blend aus Sangiovese und Merlot. Lucente ist sein Zweitwein. Als Hommage an die Anbauzone von Montalcino produziert Tenuta Luce seit dem Jahrgang 2003 den Luce Brunello di Montalcino, einen reinsortigen Sangiovese. Der jüngste Wein im Sortiment ist Lux Vitis, ein imposanter, fast ausschliesslich aus Cabernet Sauvignon gekelterter Roter, dem eine kleine Zugabe von Sangiovese seinen mediterranen Charakter verleiht.

Warum genau dieses Foto:

Die wie elegante Flammen in den Himmel ragenden Zypressen geben der toskanischen Landschaft ihr ganz spezielles Flair und so konnte meine Wahl für ein Fotomotiv in der märchenhaften Umgebung des Weinguts Luce in Montalcino eigentlich nur auf die schlanke Silhouette der Zypresse an der Wegkreuzung fallen, um die eng miteinander verwobene Geschichte aus Intuitionen und Emotionen, Landschaft und Himmel, die diese Weinikone auszeichnet, poetisch einzufangen. Rund um dieses Symbol eines fast magisch zu nennenden Weinbaugebiets erstrecken sich die Rebgärten der Tenuta Luce. Sie erscheinen förmlich vor dem geistigen Auge.

Rechte Seite: Marchese Lamberto Frescobaldi hat das Luce Weingut in ein toskanisches Juwel verwandelt. Oben: Ursula Thurner.

George Tatge

Der in Istanbul geborene Fotograf George Tatge (geb. 1951) studierte englische Literatur am Beloit College in Wisconsin und fotografierte in seiner Freizeit. Tatge zog 1973 nach Italien und begann, als freiberuflicher Fotograf und Schriftsteller zu arbeiten. Von 1986 bis 2003 war er als Director of Photography im Alinari-Archiv tätig. 2010 wurde Tatge mit dem Fotografiepreis Premio Friuli Venezia Giulia Fotografia ausgezeichnet. Seine fotografischen Arbeiten sind in bedeutenden öffentlichen Sammlungen vertreten, darunter im Metropolitan Museum of Art, New York, Maison Européenne de la Photographie, Paris, und Centre Canadien d’Architecture, Montreal.

GEORGETATGE.COM

Ein geheimer Raum in der Kellerei Luce – die Collezione Luce mit einer Weinbibliothek von alten Jahrgängen. Kaum ist man in diesem Raum angelangt, will man nicht wieder rausgehen.

DER WEIN: LUCE 2018

Wenn man an der Taufe eines Weines teilnimmt, bleibt dieser für immer im Herzen. Das geschah 1997 und die gerade gegründete Thurner PR hatte die Ehre und grosse Verantwortung, die internationale Präsentation dieses damals wirklich revolutionären Weines zu begleiten. Die ersten beiden Jahrgänge von Luce, 1993 und 1994, wurden in jenem Jahr gemeinsam lanciert: der Beginn eines unaufhaltbaren Aufstiegs. Heute ist der Luce nicht mehr nur ein innovativer Wein, hervorgegangen aus einem visionären Projekt zweier Weinfamilien, das die Karten der Weintradition neu gemischt hat. Vielmehr ist er der zeitgemässe Ausdruck eines Weines mit grosser Persönlichkeit, in dem sich immer wieder der runde Schmelz des Merlot mit der Struktur und Eleganz des Sangiovese vermischt – ein Symbol der Vereinigung und der Gemeinsamkeit, aus denen universelle Werte und Emotionen entstehen können. Chandra Kurt zum 2018er: «Ich erinnere mich noch an die Lancierung des Luce vor über 20 Jahren. Der aktuelle Jahrgang ist der beste, den ich je verkostet habe. Im Glas erstrahlt ein selbstsicherer, kräftiger und orchestraler Toskaner, der wie ein Champion das Rennen gewinnt und cool, herzlich und powerful wie Gianni Agnelli in Erinnerung bleibt. Ein expressiver Fruchtnektar des 21. Jahrhunderts.»

Bezugsquelle: moevenpick-wein.com

In der nächsten Ausgabe reisen wir in den Norden Italiens zu Conte Vistarino – einer Hochburg des Pinot Noir.

Amarone ist einer der bekanntesten und beliebtesten Weine aus Italien. Besonders in der Schweiz gehört Amarone zu den Topsellern des Italiensortiments. Masi Agricola ist einer der führenden Produzenten.

Das Schöne an klassischen Weinbauregionen ist, dass sie ganz spezielle Weintypen besitzen, die bezeichnend für sie sind und die o mals nirgends anders so genannt werden dürfen. In Italien sind viele von ihnen angesiedelt und jede vini ziert eigenständige Weinstile von grossem Charakter. Im Norden Italiens be ndet sich die Heimat des Amarone und auch der Familie Boscaini, deren Weingut Masi weltweit bekannt ist. In ihrer Weinpalette ndet man zahlreiche Amarone- Weine, wie etwa den Amarone-Cru Campolongo di Torbe. Im Vergleich zu den Weinen des Cru Mazzano präsentieren sich die Campolongo-Amarones runder, weniger von Struktur als vielmehr von einem warmen Schmelz gezeichnet. Auch rei mehr vom Wein im grösseren Holzfass. So erklärt Ra aele Boscaini: «Campolongo di Torbe ist der elegante Amarone-Cru von Masi, der sich durch ein rundes Mandelaroma auszeichnet sowie durch grosse Intensität und Ausgewogenheit. Er entstammt der gleichnamigen Lage, die bereits seit dem 17. Jahrhundert für ihre Qualitäten bekannt ist. Hier trocknen die Trauben auf natürliche Weise in den traditio-

Beim Vergleich der einzelnen Crus verschiedener Jahrgänge lernt man immer am besten, wie sich ein Wein entwickelt und welche Charakteristiken das Jahr ausmacht.

nellen Trockenlagern während der kalten Wintermonate.» Der Alkoholgehalt der Campolongo-di-Torbe-Weine liegt je nach Jahrgang bei plus/minus 16 % und die Lagerfähigkeit bei mindestens 35 bis 45 Jahren. Es sind ganz spezielle Amarone-Weine, die zum Besten gehören, was man in der Region nden kann. Bereits in den 50er-Jahren war Masi in Italien Pionier in der Prägung des Konzeptes des Cru, das heisst, eines Weines, der einer einzigen Lage entstammt. Masis historische Amarone- und Recioto-Crus stellen exzellente Ausprägungen der unterschiedlichen Terroirs des Valpolicella dar, von denen sie jeweils einen einzigartigen charakteristischen und wiedererkennbaren Stil beziehen.

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4 Weine aus der Collezione Grandi Annate

Verkostet von Chandra Kurt 1 Campolongo di Torbe

Amarone Classico DOC 1990

Dunkel ist die Farbe und sehr dicht, wenn man an sein Alter denkt.

Im Gaumen schöner Schmelz, viel

Charme und eine weiche samtige

Art. Noten von reifen Waldbeeren,

Erdbeerenkon türe, Gewürzen und

Schokolade sind zu erkennen. Die

Tannine sind fein, dicht und seidig, aber nicht zu vordergründig. Hat ein tolles Volumen und eine schöne

Reife. Sehr elegant und samtig. Die

Frucht ist geschli en und o enbart einen Hauch Wärme. Balsamische

Note. Eine Gaumenwohltat und schlicht ein grosser Amarone, der die Handschri eines önologischen

Haute-Couturisten in sich trägt. ▸ Alkohol: 15,77 % 70 % Corvina, 25 % Rondinella, 5 % Molinara 18 Punkte 2 Campolongo di Torbe

Amarone Classico DOC 1997

Die Farbe ist perfekt und der Du einladend charmant. War ein *****-Jahrgang. Zeigt sich im Vergleich zum 1990 etwas reifer, wobei die Tannine delikat zu erkennen sind. Viel Backpflaumenaromen und eine markante schokoladige Note sowie reife Kirschen, Backpflaumen und Feigenkompott verführen die

Sinne. Im Finale dann Gewürznelken und Rosinen. Eine festliche Sinneserfahrung, die Musse und Zeit verlangt. Kann ruhig noch 10 Jahre gelagert werden. ▸ Alkohol: 16,1 % 70 % Corvina, 25 % Rondinella, 5 % Molinara 17,5 Punkte

3 Campologno di Torbe

Amarone Classico DOC 2004

Wow – «wunderbar» kann ich nur denken. Ist jetzt auf der Höhe und o enbart sich sehr expressiv und energetisch mit feinen, delikaten

Tanninen und Noten, die an Pflaumen, schwarze Kirschen und Lakritze denken lassen. Hat viel Energie und eine unglaubliche Länge. Kurz – die absolute Verführung. Hier wird man zum Liebhaber von Amaroneweinen.

So vielschichtig und doch nicht aufdringlich. Hat eine strahlende

Frucht. Geht in die Kategorie der

Weine, die man einmal im Leben getrunken haben sollte. ▸ Alkohol: 16,27 % 70 % Corvina, 25 % Rondinella, 5 % Molinara 19 Punkte 4 Campologno di Torbe

Amarone Classico DOCG 2012

Der aktuelle Jahrgang, der im Verkauf ist. Was soll ich sagen, ausser, dass er noch schöner als der 2004er ist. Viel Schmelz, Eleganz, gepaart mit einer charismatischen Präsenz.

Die Frucht ist nicht so strahlend wie beim 2004er, aber seine Komplexität ist beachtlich. Natürlich noch viel zu jung, aber ein dichter, voller und unglaublich krä iger Amarone.

Mehr Gehalt geht kaum, wobei er im Finale eine angenehme Frische o enbart. Ein Amarone für die

Ewigkeit. ▸ Alkohol 15,94 % 70 % Corvina, 25 % Rondinella, 5 % Molinara 19,5 Punkte

Cantina Privata Boscaini

Ra aele Boscaini verkörpert die siebte Generation der Familie und führt weiter, was sein Vater begonnen hat. Für ihn verkörpern die Weine der «Cantina Privata Boscaini» echten Luxus. So meint er: «Es sind authentische Produkte aus sorgfältig ausgewählten Roh sto en, die die Erfahrung und das Know-how einer langen Tradition verkörpern. Ihre Qualität liegt in ihrem Wesen und bedarf keiner Ausstellung. Das ist der Geist der Cantina Privata Boscaini.»

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Ra aele Boscaini ist ein grosser Botscha er für die Güte der Amarone- Weine. Dank den Weinen der Cantina Privata können Weinliebhaber jetzt reife Weine entdecken.

MERLOT –IM TESSIN ZU HAUSE

In der Schweiz werden knapp 15000 Hektaren Reben kultiviert, was etwa der Hälfte der Champagne und 0,2 Prozent der globalen Rebfläche entspricht. Die Schweiz besteht aus 26 Kantonen, in denen praktisch überall Reben anzutreffen sind – einmal etwas mehr und einmal etwas weniger. Der Kanton Tessin ist die Hochburg der Merlot-Traube.

Keine andere Region der Schweiz ist so bekannt für Merlot wie das Tessin. Hier wird daraus nicht nur köstlicher Rotwein vinifiziert, sondern auch Rosé, Weiss- und Schaumwein, ganz zu schweigen vom Grappa di Merlot.

Illustration ________ Pierre Corboz

Auch wenn die Schweiz ein kleines Weinland ist, so ist sie doch ein unglaublich vielseitiges. In allen Landesteilen wird Wein produziert, der einen eigenen Stil hat und eng mit seiner Herkunftskultur verbunden ist. Die mediterranste Region ist das Tessin, deren Hauptsorte Merlot ihre Wurzeln in Amerika hat.

Das war allerdings nicht immer so, zumindest bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nicht. Damals zerstörte die Reblaus den grössten Teil der Rebflächen – auch in der Schweiz. 1897 tauchte sie erstmals im Tessin auf und legte sozusagen den ganzen Weinbau lahm. Mit dem Wiederaufbau der Weinindustrie wurde ein junger Naturwissenschaftler namens Alderige Fantuzzi beauftragt, der mit dem Aufpfropfen von Merlot auf Reblaus-resistente amerikanische Unterlagsreben begann. Die Neupflanzungen waren so erfolgreich, dass diese rote Traube auch heute noch die Hauptsorte des Kantons ist. Rund 83 Prozent der 1122 Hektaren Rebfläche sind nach wie vor mit Merlot bestockt. In keiner anderen Weinregion der Schweiz kann eine derartige Vielfalt an Merlotweinen entdeckt werden wie im südlichsten Kanton des Landes. Vom frischen Weisswein über den fruchtigen Roten bis zum komplexen Barriquewein. Das Tessin wird durch den Monte Ceneri in zwei grosse Weinbauregionen unterteilt, das nördliche Sopraceneri und das südliche Sottoceneri. Die Weinrebe findet man im ganzen Tessin, von Chiasso bis zum Gotthardpass. Mit viel Engagement kultivieren die über 3600 Winzer oftmals ganz kleine Landparzellen, die ursprünglich für den Waldbau bestimmt waren und sich an steilen Hängen befinden. Es ist ein fast heroischer Weinbau, der an ähnliche Regionen aus dem italienischen Alpengebiet erinnert, wie etwa das Valtellina, das Alto Adige oder das Valle d’Aosta. In all diesen Regionen gelang es den Winzern durch enorme Anstrengung, Weine zu kultivieren.

Persönlich bin ich immer wieder fasziniert, wie unterschiedlich dieselbe Traube schmecken kann. Denn jeder Winzer interpretiert sie anders und jeder Bodentyp hinterlässt andere aromatische Spuren. Vergleicht man die einzelnen Abfüllungen untereinander, könnten die Unterschiede nicht grösser sein. Die Aromen variieren von lieblich-beerig über gerbstoffreich-trocken zu barock-voluminös. Meist entdeckt man in einem Merlot Aromen von Erdbeerkompott, etwas Pfeffer und Schokolade. Kulinarisch ist Merlot ein sehr dankbarer Partner. Er passt zu einem Risotto, Pilzgerichten, reifem Alpkäse, Polenta mit Käse, Kaninchen und vielem mehr.

Glücklicherweise ist das Tessin sehr stolz auf seine Weinkultur und so findet man in jedem Restaurant und Grotto eine Auswahl an Merlot-Weinen, die, wie erwähnt, auch weiss, rosa

oder schäumend sein können. Weisser Merlot ist übrigens eine Weltseltenheit, die man praktisch nur in der Schweiz findet. Dass ein Weisswein aus einer Rotweintraube produziert werden kann, hängt damit zusammen, dass die Weinfarbe fast immer aus der Schale und nicht dem Fruchtfleisch stammt. Am besten schneidet man zu Hause einmal eine rote Weintraube entzwei. Dann sieht man, wie hell die Frucht innen ist. Merlot gehört wie Cabernet Sauvignon zu den weltweit wichtigsten Traubensorten. Sie ist sehr populär, weil sie den Weinen einen weicheren, geschmeidigeren und fruchtigeren Charakter verleiht als Cabernet Sauvignon. Die einfachste Methode, um ein Glas Merlot von einem Glas Cabernet Sauvignon zu unterscheiden, ist das Erkennen der unterschiedlichen Tanninstruktur. Denn wenn man zuerst einen Schluck Merlot und dann einen Schluck Cabernet trinkt, präsentiert sich der Merlot in der Regel runder und mit weniger trockenen Tanninen als der Cabernet. In der Aromatik ist meistens Erdbeerkompott und etwas Pfeffer auszumachen. Merlot gedeiht besser in einem nicht zu heissen Klima – im Gegensatz zum Cabernet Sauvignon. Zudem erbringt er höhere Erträge. In Europa ist neben Bordeaux und generell Südwestfrankreich auch Nordostitalien ein wichtiger Merlot-Produzent – und natürlich das Tessin. Was das richtige Weinglas für einen roten Merlot anbelangt, sollte man ein eher grosses Weinglas mit grosser Öffnung verwenden. Kleine Kelche und auch eine schmale Öffnung eines sonst grossen Glases erdrücken diese Weine. Sortenreine Merlots und Merlothaltige Cuvées brauchen Platz, um sich zu entfalten. Daher ist der Griff nach dem grossen BordeauxGlas hier angebracht. Die breite Öffnung des Glases zeigt den Merlot in der Nase in all seinen herrlich tiefgründigen Nuancen. Der breite Fluss auf den Gaumen lässt den Wein dann richtiggehend an allen Ecken und Enden tanzen und die Frucht rückt eindeutig in den Vordergrund, Tannine werden fein ausbalanciert. Merlot-Weine, vor allem wenn sie noch in den Kinderschuhen stecken, entfalten sich besser und zudem viel schneller, wenn sie vorher dekantiert werden.

Carato Merlot 2018, Delea

Kräftiger und klassischer Tessiner DOC. Vom Familienbetrieb Delea vinifiziert. Festlicher Genuss.

Fr. 35.–

DELEA, WWW.DELEA.CH Tenuta al Platano Merlot Rosso 2018, Cantina il Cavaliere

Ein selbstsicherer Tessiner der alten Schule. Wird von den Winzer-Söhnen Loris & Eros vinifiziert.

Fr. 17.95

SPAR, EUROSPAR

Tinello 2020, Cantina Kopp von der Krone Visini

Traditionel, Terroir und Tessin. Reiner Merlot der pure Handwerkskunst offenbart.

Fr. 24.–

WWW.CANTINABARBENGO.CH

Selezione d’Autore 2020, Merlot Ticino DOC

Verlässlicher Alltagswein der Genossenschaftskellerei Cantina Sociale di Mendrisio.

Fr. 13.90

VOLG

Pierre Corboz

1973 geboren, aufgewachsen in Südafrika, Türkei, Irak, Indonesien und in der Schweiz, startete Pierre Corboz mit dem Zeichnen in den 80ern, während er die Welt von Wrightson, Wood, Vance, Jim Lee, Otomo, Hermann oder Olivier Vatine entdeckte. Seitdem hat er mit dem Zeichnen nie mehr aufgehört, wobei er sich das meiste selber beigebracht hat. Am liebsten arbeitet Corboz mit Federkiel, Ecoline oder Wasserfarben und zeichnet hauptsächlich im Comic-Stil. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Baden und ist auf Instagram unter «the_ doodling_crow» zu finden.

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