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Vorwort
Wandern und Speisen
Nach einer Wanderung im Sommer freuen sich alle über ein kühles Getränk und ein Stück Kuchen, wenn sie bei der Hütte eingetroffen sind. Wer vor Ort übernachtet, kann Halbpension bestellen und erhält ein feines Nachtessen mit Suppe und/oder Salat, Hauptgang und ein Dessert. Das Frühstück am nächsten Morgen ist reichhaltig und der Marschtee sehr begehrt.
Wenn möglich wird mit frischen Zutaten gekocht, doch oft liegen die SAC-Hütten weit abgelegen, sodass nur gelegentlich ein Helikopter frische Ware einfliegt. Zu bedenken ist auch, dass die Platzverhältnisse – gerade auch in Küchen – eingeschränkt sind und deshalb nicht jeder kulinarische Extrawunsch erfüllt werden kann. Wer jedoch als Vegetarier kein Fleisch isst oder an einer Lebensmittelallergie leidet, kann dies bei der Reservation der Übernachtung mitteilen – die Hüttenteams passen das Angebot gerne an. Natürlich kann man sein Mittagessen auch selber mitnehmen und unterwegs essen. Aber man verpasst den Heidelbeerkuchen mit den selbstgepflückten Beeren, den Nussgipfel mit einem «Sprutz» Zitronensaft oder das «Plättli» mit Bergkäse von der Alp, auf der man die Kühe hat grasen sehen. Zudem verdienen die Hüttenwartinnen und -warte einen grossen Teil ihres Lebensunterhalts mit den Einnahmen aus den Konsumationen ihrer Gäste.
Selbstgepflückte Walderdbeeren schmecken am feinsten!
Bild links: Feines Kuchenbuffet auf der Terrasse der Etzlihütte. Bild Seite 6: Der Brunnen bei der Spannorthütte bereitet vor allem Kindern viel Spass!
Schön aufgereiht warten diese Hausschuhe in der Bächlitalhütte auf die eintreffenden Gäste.
SAC-Hütten besuchen
Bei Wanderungen und Bergtouren lohnt es sich, diese frühzeitig zu planen. Der Schweizer Alpen-Club SAC (www.sac-cas.ch), die Schweizer Wanderwege (www.wanderland.ch), aber auch andere Anbieter führen ein grosses Angebot an Büchern, Checklisten und Karten in elektronischer und gedruckter Form.
Nebst Proviant für den Auf- und Abstieg gehören ausreichender Regen- und Sonnenschutz sowie warme Kleidung und Ersatzwäsche unbedingt in den Rucksack, gerade auch weil im Gebirge das Wetter rasch umschlagen kann. Eine kleine Taschenapotheke, eine Rettungsdecke sowie ein Taschenmesser sollten ebenfalls nicht fehlen.
Wer übernachten möchte, sollte seinen Schlafplatz unbedingt vorgängig reservieren. Bei dieser Gelegenheit kann man sich auch gleich über die aktuellen (Weg-) Verhältnisse, örtliche Besonderheiten oder lokale Wetterprognosen informieren. Im Verhinderungsfall ist die Abmeldung in allen Hütten zwingend nötig. Die AGB der Hütte geben hierzu Auskunft. Durch das rechtzeitige Abmelden kann der reservierte Platz weitergegeben werden. Übernachtungen können neu auch online über das HüttenReservationssystem gebucht werden. Die angeschlossenen Hütten finden sich ebenfalls auf der Website des SAC.
In vielen SAC-Hütten gibt es kleinere Mehrbett- oder Familienzimmer, und in fast allen Hütten sorgen Gesellschaftsspiele, Bücher und Bergsportmagazine für Abwechslung, wenn das Wetter für einmal nicht zu Abenteuern im Freien animiert.
SAC-Mitglieder erhalten bis zu 50% Ermässigung bei Übernachtungen in Clubhütten. Zudem profitieren die Mitglieder von reduzierten Eintrittspreisen in verschiedene Kletterhallen und ins Alpine Museum der Schweiz in Bern. Auch bietet der SAC Ausbildungskurse, Touren und Bücher zu Mitgliederpreisen an. Die Jahresmitgliedschaft für ein Einzelmitglied kostet je nach Sektion zwischen CHF 80.– und 180.– (Stand 2021). Für Familien und Jugendliche gibt es reduzierte Beiträge. Weiterführende Informationen finden sich auf der Website www.sac-cas.ch.

Nach Ankunft in der Hütte meldet man sich beim Hüttenteam, das einem den Schlafplatz zuweist und den Raum zeigt, wo Schuhe, Wanderstöcke und weiteres Material deponiert wird, das nicht in den Schlafraum gehört. In seltenen Fällen werden Duschen mit Warmwasser angeboten, ansonsten hat das Waschbecken im Waschraum zu genügen. Zum Schlafen empfiehlt es sich, einen Seidenschlafsack mitzunehmen oder diesen vor Ort zu mieten oder zu kaufen. Nützlich sind auch Ohrenstöpsel sowie eine kleine Taschenlampe. Das Nachtessen wird gemeinsam eingenommen, meistens um 18.30 Uhr. An grossen Tischen sitzen alle beieinander und es entwickeln sich interessante Gespräche. Nachtruhe ist in der Regel um 22 Uhr, da Bergsteiger am nächsten Morgen oft bereits um 4 Uhr in der Früh aufstehen.
In den SAC-Hütten wird auf einen sparsamen Umgang mit den Ressourcen (Energie, Wasser) geachtet. Wasser wird manchmal knapp oder muss abgekocht werden, wenn es keine Trinkqualität aufweist. Die Gäste sind gebeten, ihren eigenen Abfall wieder mit ins Tal hinunter zu nehmen.
Die Anfahrtswege zu den in diesem Buch vorgestellten Hütten wurden von der Autorin mit Bahn, Bus, Rufbus, Postauto und Seilbahn zurückgelegt. Aber auch das Rennvelo und das Mountainbike kamen zum Einsatz, um Wegzeiten zu verkürzen oder weil frühmorgens kein (Alpen-) Taxi zu Verfügung stand. Der Rucksack sollte dann jedoch – gerade an einem heissen Sommertag zum Beispiel auf dem Sustenpass – weder zu gross noch zu schwer sein! Selbstverständlich kann auch das Privatauto genutzt werden, doch mit etwas Organisation im Vorfeld ist die Nutzung des öffentlichen Verkehrs fast überall möglich.
Zu erwähnen ist, dass von Zeit zu Zeit die Hüttenwarte wechseln, sodass die Angaben zu den Personen nicht mehr aktuell sein können. Aber gehen Sie doch einfach vorbei, die Hüttewartinnen und -warte freuen sich auf Ihren Besuch!
Monica Schulthess Zettel

Den 1. August 2013 verbrachte die Autorin zusammen mit ihrem Mann in der Claridenhütte.