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Berufsberatung
Die Berufsberatung heute
Seit über 100 Jahren berät und informiert das Berufsberatungs und Informationszentrum BIZ in Thun Interessierte zu Lehrstellen und Weiterbildungen oder auch zum Übergang in die Pension – vermehrt auch digital.
Beim BIZ fällt den meisten der Besuch mit der Schule in der Oberstufe ein. Wie geht es weiter nach der 9. Klasse? Welcher Beruf passt zu mir? Wieviel verdiene ich im 1. Lehrjahr? Zu diesen und vielen weiteren Fragen erhalten Schülerinnen und Schüler im kantonalen Berufsberatungs und Informationszentrum an der Scheibenstrasse in Thun Antworten. Doch das BIZ ist auch für Erwachsene eine Anlaufstelle, zum Beispiel zur Laufbahnberatung oder bei Fragen zu Weiterbildung und Wiedereinstieg.
Erste digitale Infothek
Beratungs und Informationsmöglichkeiten gibt es vermehrt auch digital. Vor zwei Jahren hat das BIZ Thun vor Ort die erste Infothek im Kanton Bern als Erlebniswelt eingerichtet, in der sich die Besucherinnen und Besucher selbststän
Bild: Roberto Veronesi ist Leiter des BIZ Thun und Regionalleiter Oberland.
dig und multimedial informieren können. «Nicht nur digitale Dienstleistungen sind ein Bedürfnis, es möchten sich auch viele selbstständig und flexibel Wissen aneignen und sich mit der eigenen beruflichen Situation auseinandersetzen», sagt Roberto Veronesi, Leiter BIZ Thun und Regionalleiter Oberland. Scannen die Besucherinnen und Besucher eine Postkarte, die es für jeden Beruf, für Weiterbildungen und Themen zur beruflichen Laufbahn gibt, werden interaktiv Informationen weitergegeben, zum Beispiel Videoporträts, Fragebogen, Bilder oder Angaben zu offenen Lehrstellen und zu Lehrbetrieben. Selbstverständlich bietet das BIZ nach wie vor Beratungen für Jugendliche und Erwachsene an. Diese finden nach Voranmeldung vor Ort, per Telefon oder Videocall statt.
Angebot für jede Lebenssituation
Im BIZ werden Menschen in allen beruflichen Lebenslagen beraten. Arbeitnehmende über 40 haben über das Pilotprojekt «viamia» die Möglichkeit einer kostenlosen Standortbestimmung mit Fokus auf die Arbeitsmarktfähigkeit und anschliessende Beratung. Daraus ergeben sich die nächsten Schritte hin zur aktiven Laufbahngestaltung. Und was tun, wenn es einem im Rentenalter langweilig werden sollte? «Wir führen zum Beispiel eine Liste von Anbietern von sinnvoller Freiwilligenarbeit», so Roberto Veronesi. Das BIZ Thun reagiert auch auf die CoronaPandemie: Im Rahmen der SOSCorona Laufbahnberatung können sich Menschen gratis beraten lassen, die in der Ausbildung oder am Arbeitsplatz in Schwierigkeiten geraten sind oder zu geraten drohen. Ob sie eine gute Strategie für den Berufseinstieg brauchen, um ihre Stelle fürchten, nicht wissen, wie sie die Stellensuche anpacken sollen – das BIZ unterstützt.
Thun als Wiege der Berufsberatung
Das BIZ in Thun besteht bereits seit über 100 Jahren. Es ist eine der ersten Berufsberatungsstellen der Schweiz. Weil die ehemalige Munitionsfabrik im SelveAreal grösstenteils junge Leute ohne Ausbildung anzog, hatten vor allem die handwerklichen Betriebe plötzlich Mühe, Lernende zu finden. Die damaligen Initianten gründeten deshalb 1918 in Thun die erste Berner Berufsberatung. Bereits 1932 wurde aus der privaten Initiative eine Aufgabe des Kantons.
Weitere Informationen:
ww.be.ch/biz-thun
Text: Fabiana Graf Bild: Patrick Liechti