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Serie Quartiere: Innenstadt

SERIE QUARTIERE

Die Innenstadt lädt zum Einkaufen, Wohnen und Verweilen

Die Thuner Innenstadt besticht mit ihrem historischen Schloss, der Altstadt mit einzigartigen Hochtrottoirs, dem beliebten Mühleplatz und der Nähe zur Aare. Das älteste Quartier der Stadt bietet knapp 3200 Einwohnerinnen und Einwohnern ein Zuhause.

Eine Führung im Schloss, eine Shoppingtour auf der grössten Einkaufsmeile im Berner Oberland oder ein Abendessen auf dem Mühleplatz – die Innenstadt ist Treffpunkt für Jung und Alt. Hinzu kommt die schöne Lage direkt an der Aare und mit Blick auf die Berge. Das älteste Quartier der Stadt Thun ist mit 3158 Einwohnerinnen und Einwohnern auch ein Wohnort.

Innenstadt für alle

Der Thuner Innenstadtleist sorgt dafür, dass sowohl Anwohnerinnen und Anwohner, Tagesbesuchende, Nachtschwärmerinnen und Gewerbebesitzer gemeinsam in der Innenstadt verkehren und leben können. Die Bedürfnisse sind oftmals sehr verschieden. «In der Innenstadt sollen sich alle wohlfühlen können, ohne dass eine Sparte vernachlässigt wird», sagt René Gygax, Präsident des Leists. Der im Jahr 2013 gegründete Verein ist ein Zusammenschluss der Anwohnerinnen und Anwohner sowie der Hausbesitzenden und zählt 100 Mitglieder. Er ist die Nachfolgeorganisation der ehemaligen Hauptgasse, Unterstadt und FreienhofgasseLeiste und setzt sich primär für den Erhalt der attraktiven Wohnlage ein.

Mediterrane Nächte

Der Leist ist sich bewusst, wie wichtig eine lebendige Innenstadt ist. «Darum haben wir uns in den letzten Jahren aktiv für eine attraktive Ausgehmeile eingesetzt», sagt René Gygax, «so haben wir zum Beispiel die mediterranen Nächte mitgestaltet oder die Ausweitung der Aussensitzplätze für Gastronomiebetriebe im Leistgebiet unterstützt.» Seit 2016 dürfen Gastronomiebetriebe während der Sommerferien an Freitag und Samstagabenden bis um 1.30 Uhr geöffnet haben. Die mediterranen Nächte resultierten aus Verhandlungen zwischen der Stadt Thun, dem Thuner Innenstadtleist und dem Verein Pro Nachtleben Thun. Ein wegweisender Entscheid für eine lebendige Innenstadt. Doch das Gastronomieangebot war nicht immer so gross und vielfältig.

Innenstadt im Wandel

In den 80ern bot die Innenstadt nur wenige Gastronomie, Ausgeh oder Kulturlokale. Nach dem Abbruch der Mühlegebäude 1989 und der Sanierung des Platzes 1993 entwickelte sich der Mühleplatz zum Zentrum schlechthin. Mit dem Mühleplatz kehrten die Restaurants und Bars zurück. «Die Gastrobetriebe auf dem Mühleplatz ziehen viele Menschen in die Stadt», sagt Alain Marti, Präsident der InnenstadtGenossenschaft Thun, «sie laden zum Verweilen ein.» Auch die Eröffnung des Schlossbergparkings im November 2018 brachte einen rasanten Anstieg an Tagestouristinnen und Tagestouristen. «Andere Schweizer Innenstädte beneiden unseren beliebten ParkingRing», sagt Alain Marti.

Vielfältiges Angebot

Das Bälliz gilt als längste InselEinkaufsmeile der Schweiz. Das vielfältige Einkaufs und Dienstleistungsangebot ist auch für Touristinnen und Touristen aus dem In und Ausland attraktiv. In der Thuner Innenstadt treffen regiona

Bild linke Seite: Das Gebiet der Innenstadt reicht vom Kleist-Inseli über den Schlossberg bis hin zum Schwäbis. Bild oben links: Alain Marti und René Gygax setzen sich für ein gutes Zusammenleben in der Thuner Innenstadt ein. Bild oben rechts: Das neue Geländer beim Rathausbrüggli ist eine umgesetzte Massnahme der Innenstadt- Attraktivierung. Bild links: Nur noch der Name «Mühleplatz» erinnert daran, dass an dieser Stelle jahrhundertelang Mühlen in Betrieb waren.

les Kunsthandwerk, Modeboutiquen und Kaufhäuser auf Gastronomiebetriebe und kulturelle Angebote wie Konzerte, Theater und Kino. Ergänzt wird das Angebot von Dienstleistenden wie Coiffeurgeschäften, Zahnärzten, Versicherungen und Banken. Die InnenstadtGenossenschaft Thun fördert diese Angebotsvielfalt. Durch gezielte Marketingmassnahmen versucht sie, die Innenstadt zu beleben, und vertritt die Interessen der rund 300 Mitglieder.

Attraktivierung Innenstadt

Die Thuner Innenstadt soll noch attraktiver gestaltet werden. Dies ist ein erklärtes Legislaturziel des Gemeinderats. Für das Vorhaben sprach der Stadtrat einen Kredit von 250000 Franken. Die Stadt erarbeitet gemeinsam mit der InnenstadtGenossenschaft und dem Innenstadtleist sowie weiteren Partnern Massnahmen, um die Innenstadt weiter zu beleben. Im Rahmen von Workshops resultierte ein Gesamtplan mit kurz, mittel und langfristigen Massnahmen zum Erhalt und zur Stärkung der Innenstadt. Die vorgeschlagenen Massnahmen sind sowohl kleinere als auch langfristige, vorausdenkende Anpassungen. Die Massnahmen sind fünf Themen zugeordnet. Im Fokus liegen die Mobilität, die Stadtkulisse, der Mensch und die Gesellschaft, der vielfältige Angebotsmix sowie das Stadtklima und die Ökologie. Aufgewertete und zusätzliche Grünräume sowie ein besserer Zugang zum Wasser sollen die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt erhöhen. So wurde bereits im Sommer die Rathausbrücke besser beleuchtet und das Geländer ersetzt. In Zukunft sollen unter anderem Ruhezonen mit Sitzmöglichkeiten ins Auge gefasst werden.

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