
14 minute read
Saxer Unternehmungen AG: Das zukunftsorientierte Familienunternehmen feiert sein 20 Jahr Jubiläum
Saxer Immobilien & Verwaltungen feiert dieses Jahr sein 20JahrJubiläum. Fast pünktlich zu diesem Meilenstein traten die Gründer, Lilo & Herby Saxer, Ende letzten Jahres definitiv von den aktiven Tätigkeiten zurück und übergaben die GesamtLeitung der nächsten Generation.
Trotz neuer Führung bleibt das Unternehmen in guten Händen, die beiden Geschäftsführer Sascha und Yves Saxer sind schon seit mehr als 15 Jahren in dem Betrieb tätig und wissen laut Vater Herby «im Minimum so viel wie ich». Die Gründer und die ehemaligen Geschäftsführer werden die Firma jedoch noch nicht komplett verlassen. Sie werden weiterhin beratend im Verwaltungsrat mitwirken. Gestartet ist Saxer Immobilien 2001 im Eigenheim der Familie Saxer in Oberhofen, im Kinderzimmer der beiden Söhne. Da ist es nicht weiter überraschend, dass diese etliche Jahre später selbst in der Branche engagiert sind. Trotz der einfachen Anfänge bedingte das Geschäftswachstum bereits ein Jahr nach Firmengründung die Anstellung der ersten Mitarbeiterin. Nur wenige Jahre später, 2005, wurde das Unternehmen, das mittlerweile aus dem Eigenheim aus und in ein Büro in Thun eingezogen war, um den Bereich Verwaltungen ergänzt. Einen Teil des Geschäftserfolgs schreibt Herby Saxer dem auffallenden Logo der Saxer Immobilien zu. Der selbsternannte MarketingFan hatte einen guten Einfall, als er sich für das leuchtend rote X entschied. «Wir waren die ersten, die mit dem roten X inserierten – das fiel auf im schwarzweissen Thuner Anzeiger und wurde zu einem Markenzeichen.» Den Erfolg brachte die bodenständige und engagierte Tätigkeit der ganzen Familie sowie der Mitarbeiter/innen. Die professionelle und gute Arbeit bringt immer wieder Weiterempfehlungen. Anders als die Firmengeschichte beginnt die Geschichte der Familie Saxer jedoch nicht in der ImmobilienBranche. Eigentlich wollte Herby Saxer Fotograf werden, hat sich dann aber mit einer KVLehre zufriedengegeben und wurde schliesslich Unternehmer mit Herzblut. Mit Immobilien in Kontakt kam Herby Saxer erst durch den Kauf des Ei
Sascha und Yves Saxer, Geschäftsführer
genheims in Oberhofen, das dann später auch als erstes Büro diente. Zuvor hatte der Geschäftsmann bereits die erfolgreiche Firma «Stahlsa» gegründet, die er nach zehn Jahren seinem besten Freund verkaufte, als ihm das Geschäft zu einseitig wurde. Nicht so aber die spannenden Saxer Immobilien&Verwaltungen, in die Lilo und Herby Saxer seit 20 Jahren ihr ganzes Knowhow gaben. Auch die nächste Generation der Saxers ist bestens vorbereitet auf die langjährige Zusammenarbeit. Die beiden Söhne Yves und Sascha kennen sich als ausgebildete Immobilienbewirtschafter mit eidg. Fachausweis respektive ImmobilienBewerter CAS FH bestens mit dem Familiengeschäft aus. Die beiden Geschäftsführer sorgen zudem für ein fortschrittliches und innovatives Unternehmensklima. Digitalisierung wird von den beiden grossgeschrieben, sei dies durch 360°OnlineBesichtigungen oder moderne Drohnenaufnahmen der Verkaufsobjekte. Weiter sind sie auch



Bild ganz links: Yves Saxer: Digitalisierung wird bei Saxer Immobilien & Verwaltungen grossgeschrieben. Bild ganz oben: Das ganze Team feiert das 20-Jahr-Jubiläum. Bild links: Sascha Saxer hat zusammen mit seinem Bruder die Geschäftsführung übernommen. Bild oben: Die neue Führung Sascha (Geschäftsleiter Verkauf) und Yves Saxer (Geschäftsleiter Verwaltung).
Vorreiter in der Branche durch den Einsatz von digitalen Wohnungsabnahmeformularen auf Tablets. «Die ‹Grossen› aus Bern kamen am Anfang zu uns, um sich das Knowhow dazu abzuholen, bevor sie es auch bei sich einführten», berichtet Yves Saxer. Ab nächstem Jahr soll das Unternehmen zudem möglichst komplett papierlos werden. Die jahrelange Erfahrung und persönliche Hingabe und Engagement der beiden Geschäftsführer sowie die Fortschrittlichkeit durch Digitalisierung zeichnen das heutige Unternehmen aus. «Wir setzen uns für die Immobilien unserer Kunden ein, als wären es unsere eigenen Objekte», bezeugen Sascha und Yves. Saxer Immobilien & Verwaltungen stehen jedoch nicht nur hinter den Besitzern ihrer Objekte, sondern auch hinter den Mietern. Schliesslich soll jeder und jede Beteiligte am Schluss glücklich und zufrieden sein. Mit diesen Grundsätzen hat sich das Unternehmen über die letzten 20 Jahre hinweg beweisen können und dank der zukunftsorientierten Denkweise der neuen Geschäftsführer kann das auch lange noch so bleiben.

Saxer Immobilien & Verwaltungen Saxer Unternehmungen AG
Frutigenstrasse 82 3604 Thun Tel. 033 227 27 00 www.saxerimmo.ch



MATTHIAS GLARNER: DREAM BIG
Er war weit oben: der beste aller Schwinger, Schwingerkönig. Er war weit unten: im Spital nach einem Sturz von der Seilbahngondel, 12 Meter. Wie arbeitet man sich empor zum stärksten Sägemehlkämpfer? Wie kämpft man sich zurück nach einem Schicksalsschlag? Matthias Glarner erzählt seine persönliche Geschichte – auch Dinge, die er bisher für sich behalten hat. Dieses Buch soll andere inspirieren. All jene, die ein Ziel erreichen wollen, ob im Sport, beruflich oder im Leben generell. All jene, die erprobte Strategien und Methoden suchen, dargelegt in konkreten Situationen. Wie umgehen mit Zweifeln, Niederlagen, Motivationsproblemen oder Blockaden? Wie Ziele definieren, den Blick schärfen fürs Wichtige, Störfaktoren aussortieren? Wann die Reissleine ziehen, und wie? Matthias Glarner und seine engsten sportlichen Betreuungspersonen ermöglichen tiefe Einblicke für alle, die gross träumen – und die bereit sind, hart zu arbeiten.

Autorin: Anja Knabenhans 280 Seiten, 16×23cm, gebunden, Hardcover Mit zahlreichen Abbildungen ISBN 978-3-03818-315-0
CHF 39.–
AUCH IM BUCHHANDEL ERHÄLTLICH
Anja Knabenhans war 15 Jahre lang Sportjournalistin bei der Neuen Zürcher Zeitung, unter anderem als Schwing-Expertin. Heute hat sie ihre eigene Agentur für Text, Konzept und Audio. Die 41-Jährige lebt mit ihrer Familie im Säuliamt.
Bestellung
Bitte senden Sie mir ____ Ex. «MATTHIAS GLARNER: DREAM BIG» zum Preis von je CHF 39.– (inkl. Versandkosten). ISBN 978-3-03818-315-0
Talon einsenden/faxen an: Werd & Weber Verlag AG, Gwattstrasse 144, 3645 Thun/Gwatt, Fax 033 3365556 oder bestellen Sie online oder per Mail: www.weberverlag.ch, mail@weberag.ch Name/Vorname
Adresse
PLZ/Ort



Rugby. 100% Leidenschaft. 100% Sport.
Richtiger Sport lehrt uns, was anderswo oft zu kurz kommt: Respekt, Solidarität – und nach jedem Hinfallen rasch wieder aufzustehen.
Von 1980 bis Anfang der 90erJahre wurde in Thun regelmässig Rugby gespielt. Nach einer langen Pause sind die Aktivitäten im Jahr 2016 für Frauen und Männer aller Altersklassen wieder aufgenommen worden. Die Thuner schlagen sich als wohl jüngstes Team der Schweiz hervorragend und die RugbyAbteilung des TV Thun zählt unterdessen hundert Mitglieder.
Was macht ein Rugbyteam im Turnverein?
Im sportlichen Wettkampf gibt man alles für den Sieg. Danach und daneben geht es aber um viel mehr als Punkte und Ränge – beim Turnen wie beim Rugbyspiel. Sport soll hier eine Bereicherung sein, ein Ausgleich und eine Ergänzung zu Schule, Beruf und Familie. Es geht um Freundschaft und um die Freude am Spiel und an gemeinsamen Erlebnissen.
Was macht Rugby speziell?
Rugby ist schnell und taktisch anspruchsvoll, der ganze Körper kommt zum Einsatz. Der Ball wird mit Hand und Fuss gespielt, die Mannschaft ist gross und es braucht je nach Aufgabe unterschiedliche Voraussetzungen und Posturen – Grosse, Kräftige, Kleine, Flinke. Diversität ist hier deshalb kein fades Schlagwort, sondern entscheidender Erfolgsfaktor! Wer in jeder Beziehung eine intensive Bereicherung sucht, kommt mit Rugby bestimmt auf seine Rechnung.
Woher kommt der Ruf des Fairplay-Sports?
Rugby ist wie Schwingen mit Anlauf, ausser den Zähnen ist nichts speziell geschützt. Hier muss man sich darauf verlassen können, dass alle die Regeln einhalten und respektieren. Vielleicht kommt es daher, dass es auf das Wort des Schiedsrichters keine Widerrede gibt und Respekt auch neben dem Spielfeld gelebt wird. Mit Recht kann gesagt werden, dass Rugby eine Lebensschule ist.
Weitere Informationen
Alle Kontaktangaben und Trainingszeiten sind auf der Website aufgeführt:
www.rugbythun.ch In welchem Alter kann man Rugby spielen?
Idealerweise erlernt man das Rugbyspiel im Schulalter, ein Einstieg ist aber auch viel später noch möglich. Das RugbyHandwerk wird durch erfahrene Trainer geschult und Schritt für Schritt aufgebaut.
Wo wird Rugby in Thun gespielt?
Trainings und Spiele finden auf der Eigermatte beim Progy statt, in den Wintermonaten auf Kunstrasen bei der Stockhornarena. Trainingstage sind Dienstag und Donnerstag.
Text und Bilder: Rugby TV Thun
RUGBY T U R N V E R E I N THUN
Rugby Turnverein Thun
Telefon 079 767 49 11 info@rugbythun.ch
«Ich ticke für unsere Region»
Die Gafner AG feiert in diesem Jahr ihr 90JahrJubiläum. Das regional fest verankerte Familienunternehmen, welches in der 3. Generation geführt wird, ist ein Vorreiter in vielerlei Hinsicht, ganz nach dem Motto «Nostalgie gepaart mit Innovation».
Die Gafner AG ist ein Unternehmen mit viel Tradition, das dennoch innovative Ideen durchsetzt und sich nicht davor scheut, in die Zukunft zu blicken. Das 1931 gegründete Logistikunternehmen fährt nicht nur Lastwagen in der grünen Hausfarbe, Gafner ist auch sonst ziemlich grün. Der Firmensitz im Gwatt hat eine Solaranlage auf dem Dach, die es vermag, den ganzen Betrieb mit Strom zu versorgen, und sogar einen Überschuss produziert. Weiter ist die Gafner AG auch der erste Anbieter, bei dem Kunden die Möglichkeit haben, einen elektrisch betrie benen Transporter zu mieten. Für die kommenden Jahre hat Geschäftsführer Urs Gafner eine sehr ehrgeizige Vision, wie die Logistik in der Schweiz aussehen soll. Er erzählt vom Projekt «Cargo Sous Terrain» (CST), welches den Warentransport in der Schweiz unter die Erde verlegen will. Gafners Ziel ist es, dass CST die Waren unterirdisch anliefert und dann von der Gafner AG an die umliegenden Kunden mit elektrischen Fahrzeugen verteilt wird. «Ich kämpfe für das», sagt der Geschäftsführer und Visionär. Dies ist jedoch ein Generationenprojekt und liegt noch in der etwas entfernteren Zukunft. Den Grundstein für diese
Urs Gafner, Geschäftsführer Vision hat Urs Gafner jedoch jetzt schon gelegt. Die Gafner AG ist eines von wenigen Transportunternehmen, die noch unabhängig geführt werden und man ist stolz, so unabhängig zu sein, denn die Verankerung in der Region ist wichtig. «Ich ticke für unsere Region.» Im Unternehmen herrscht ein freundliches Miteinander. «Bei uns in der Firma wird noch gelacht, das soll so bleiben.» Dies bezeugt auch Markus Müller. Er arbeitet seit 23 Jahren bei Gafner Thun, zurzeit als Betriebsleiter. Angefangen hat er als Lastwagenfahrerlehrling. «Er war der frechste Fahrer, den ich je hatte, daher habe ich ihn ins Büro geholt. Wenn er schon immer alles besser weiss, dann soll er das auch im Büro beweisen.» Obwohl ein Grossteil des Alltages der Herren mittlerweile im Büro stattfindet, fahren sowohl Gafner wie auch Müller zwischendurch auch noch selbst ein paar Fahrten, denn Lastwagen und Carfahren macht Spass und bringt Abwechslung. Urs Gafner bleibt der Firma auch noch nach seinem diesjährigen 30JahrJubiläum treu, obwohl seine beiden Vorgänger nach 30 Jahren jeweils das Zepter weitergegeben haben. Pensioniert werden will er erst zum 100JahrJubiläum. Ganz losgelassen hat auch sein Vorgänger nicht: «Mein Vater ist 82 und kommt auch immer wieder vorbei. Vielleicht widme ich mich dann anderen Tätigkeiten, zum Beispiel ab und zu den Oldtimer ausfahren, den kann eh keiner mehr fahren ausser mir.»

Bild links: Im Car kann man so richtig entspannen, wie Urs Gafner (links) und Markus Müller zeigen.



Bild oben gross: Zwei erstaunliche Maschinen: der Kranwagen und der Firstclass Teambus. Bild oben links: Auf den ElektroMiet-Transporter ist man besonders stolz. Bild oben rechts: Beim Ausladen in der Umschlagshalle.
Beim Oldtimer handelt es sich um einen Car mit Jahrgang 1954. «Damit ist die deutsche FussballNati von Spiez nach Bern gefahren, bevor sie Weltmeister wurde. Darum habe ich den Oldtimer gekauft, damit er nicht in Deutschland ins Museum kommt, sondern in der Region bleibt.» Nach dem Verkauf des Cargeschäfts vor über 20 Jahren war dieser für lange Zeit das einzige Fahrzeug für den Personentransport. Erst vor kurzem wurde die Flotte von 100 Fahrzeugen um zwei FirstclassTeambusse erweitert. Das erneute Aufgleisen des Cargeschäfts ist grösstenteils den Kunden selbst zu verdanken. «Der Handballclub Wacker Thun ist zu uns gekommen, weil er einen Teambus benötigte und eine regionale Lösung wollte. So haben wir gemerkt, dass es bei den Kunden ein Bedürfnis nach einem regionalen Carunternehmen gibt, und daher wieder einen Car gekauft.» Weitere Fahrzeuge sind jedoch nicht in Planung. «Qualität geht bei uns über Quantität.»
Text: Rosemarie Schenk Bilder: Andrea Abegglen

Gafner AG
Rösslimatte 6, 3645 Gwatt/Thun Tel. 033 334 77 33 info@gafnerthun.ch www.gafnerthun.ch

125 Jahre Strom vom Elektrizitätswerk Thun – Folge 2
Ungetüme, gefährliche Technik und steigende Stromnachfrage… Die Geschichte des Stroms in mehreren Episoden – diesmal bis zur Zwischenkriegszeit.
Dank hohem Strombedarf entwickelte sich fürs Licht und Wasserwerk Thun der Elektrizitätsabsatz erfreulich. Weil die Wasserkraft je nach Wasserstand variierte und der Stromabsatz je nach Tageszeit schwankte, wollte man ein von der Wasserkraft unabhängiges Werk. So eröffnete die Stadt 1907 neben dem bestehenden Kraftwerk eine Dampfzentrale. Während des Ersten Weltkriegs stellten viele Betriebe aufgrund der Petrol und Kohleknappheit auf Elektrizität um und elektrische Rechauds dienten als GasherdErsatz – das Gaswerk lieferte wegen Brennstoffmangel nur minderwertiges Gas – was den Strombedarf noch rascher ansteigen liess. 1917 wurden die bestehenden Kraftwerke optimiert und ein Zusätzliches gebaut. Im selben Jahr musste die Dampfzentrale bis 1920 ausser Betrieb gesetzt werden. Man bedenke, heute werden Schwankungen vorwiegend mittels Grosskraftwerken, zum Beispiel Speicherkraftwerken, ausgeglichen, damals «musste» direkt in Thun die Lösung gefunden werden! Mit der Zeit gab’s vermehrt die Möglichkeit, Fremdstrom von der BKW zu beziehen. Ein erster Energieliefervertrag mit der BKW ist ins Jahr 1937 datiert. Nebenbei: Die Zukunft sieht die Rückkehr zu rein lokal produziertem Strom vor und für stabile Netzverhältnisse sorgt unter anderem ein intelligentes Stromnetz. Um 1930 wurden die Leuchtstoff und Dampflampen entwickelt, die sich besser zur Strassenbeleuchtung eigneten. Übrigens, für einmal früher als Bern

hatte Thun bereits 1934 wegen des Trams eine Lichtsignalanlage bei der Kreuzgasse (heute Obere Hauptgasse) und eine bei der STIHaltestelle Bächimatt. Ein Sprung zurück: 1909 glänzte die Eisbahn Thun zwischen Scherzligweg und unterem Inseli in optimiertem, elektrischem Licht, weswegen ab da endlich Abendveranstaltungen möglich waren; zur Freude der Thunerinnen und Thuner. LED, die zukunftsträchtigste BeleuchtungsTechnologie! Ihre Geschichte beginnt 1907, als der Brite Henry J. Round das Leuchten anorganischer Stoffe unter elektrischer Spannung entdeckt. Seine Beobachtung geriet allerdings etliche Jahre in Vergessenheit. Das Elektroauto schaffte kurz vor 1900 den Durchbruch. Artikel in Thuner Zeitungen legten jedoch nahe, dass die meisten Autos vor dem Ersten Weltkrieg über Verbrennungsmotoren verfügten. Nebst vielen Unfallberichten
Bild: Aarefälle vor Selve und Elektrizitätswerk in den 1920er-Jahren.
war der Lärm ein wiederkehrendes Thema – von «markerschütterndem Gesurre» oder «Gebrüll einer geblähten Kuh» war etwa die Rede… Demgegenüber war das graue Elektromobil, mit dem die Kolonialwarenfirma Streit & Co. damals die Thuner Kunden belieferte, sicherlich «positiv legendär»! Elektroautos gerieten technologisch jedoch bald ins Hintertreffen. Zur Verbreitung der elektrischen Haushaltgeräte mussten die Haushalte ins Stromnetz eingebunden werden. Das elektrische Bügeleisen setzte sich rasch durch. Es wurde in den 20erJahren serienmässig produziert und entsprechend billig auf den Markt gebracht. Der Staubsauger war das erste grössere Haushaltsgerät, das viele Schweizer anschafften. Bereits in den 10erJahren waren erste Kühlschränke erhältlich. Riesige und teure Ungetüme! Sie hatten kaum eine Chance. Gegen Ende der 20erJahre wurden Exemplare produziert, die kleiner und billiger waren. Die Elektrizitätswerke propagierten den Kühlschrank, weil er eine günstige Verbrauchsstruktur aufwies: Er war 24 Stunden am Tag in Betrieb, konsumierte somit auch Nachtstrom und wies keine Verbrauchsspitzen auf. Auch der Elektroherd fand vorerst kaum den Weg zu Privaten → Anschaffung und Betrieb zu teuer sowie keine ausgereifte Technik. 1914 dauerte es gut 15 Minuten, bis ein Liter Wasser kochte, und die Hitze des Backofens war nach einer halben Stunde vorheizen immer noch zu gering! Bis in die 20erJahre war der elektrische Herd weit genug entwickelt und die Preise sanken. In der industrialisierten Welt entbrannte ein Konkurrenzkampf zwischen Gas und Elektroindustrie. In Thun war davon wenig zu spüren, Gasund Elektrizitätswerk gehörten ja zum selben Betrieb. Bis 1936 schlug der Ton um und man beklagte, die elektrische Küche habe sich trotz äusserst vorteilhaftem Wärmestromtarif neben dem Kochgas nicht recht einbürgern wollen. Damals spürten auch die Licht und Wasserwerke Thun die Weltwirtschaftskrise. Die Haushaltsgeräte veränderten die Anforderungen an die Hausfrau. Kauf und Bedienung setzten technisches Grundwissen voraus. Bei Unfällen schob man bereits in den 20erJahren die Schuld nicht der potenziell gefährlichen Technik, sondern der sich falsch verhaltenden Frau zu. Ihr wurde nicht viel technisches Verständnis zugetraut; dieses sei nicht über die Kinderstufe hinaus entwickelt.
Recherchearbeiten: Anna Bähler, Historikerin Bild: Stadtarchiv Thun, O. Zimmermann
Energie Thun AG
Industriestrasse 6 Postfach 733, 3607 Thun 033 225 22 22, energiethun.ch