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Regionale Energieberatung: Effizienz und erneuerbare Energien machen unabhängig
from ThunMagazin 02/19
by WEBER VERLAG
Effizienz und erneuerbare Energien machen unabhängig!
Drei Viertel der in der Schweiz verbrauchten Energie werden importiert. Jährlich fliessen dafür 6 Milliarden Franken ins Ausland ab. Schöpfen wir die Einsparpotenziale und das Angebot an erneuerbaren Energien aus, bleibt mehr Geld in der Schweiz.
Schweizerinnen und Schweizer geben für Strom sowie für Brenn und Treibstoffe jährlich mehr als 26 Milliarden Franken aus, davon über 10 Milliarden Franken für Treibstoffe.
Im Mobilitätsbereich wüssten wir eigentlich, was für Umwelt, Portemonnaie und Gewissen gut wäre und das Verhalten könnte rasch angepasst werden. Die Lebensdauer eines Autos ist nach durchschnittlich 12 Jahren erreicht, danach kann ein effizientes und vor allem dem Zweck entsprechendes Fahrzeug gekauft werden. Oder man erreicht sein Ziel zu Fuss, mit dem Velo, dem öffentlichen Verkehr oder mit CarsharingFahrzeugen.
Geht es aber um Entscheidungen, welche die eigenen vier Wände betreffen, liegen die guten Lösungen oft nicht einfach so auf der Hand. Massnahmen im Gebäudebereich haben jahrzehntelang Einfluss auf Komfort, Energieverbrauch und Kosten sowie auf Umwelt und Klima. Fehlentscheide lassen sich nicht so schnell wieder korrigieren. Denn die neue Ölheizung bleibt wieder für mindestens 20 Jahre im Keller oder die Dämmung der Gebäudehülle lässt nach einer Pinselrenovation erneut Jahre auf sich warten.
Im Gebäudebereich ist Weitsicht gefragt. Entscheidend ist, dass die Bauherrschaft rechtzeitig plant und die Sanierungsmassnahmen gut aufeinander abgestimmt werden. Generell gilt: Gebäudehülle vor Haustechnik. Also möglichst zuerst Fassaden und Dach dämmen sowie Fenster ersetzen und eher in einem zweiten Schritt die Heizung sanieren. Ein Gebäudeenergieausweis GEAK® ist eine gute Entscheidungsgrundlage und Voraussetzung für den Zugang zu Förderbeiträgen. Bei Fragen
Schweizer Endverbrauch nach Energieträgern (2017) Total 849'800 TJ (Terajoule)
Erdölbrennstoffe Treibstoffe Gas Elektrizität Rest
zum richtigen Vorgehen hilft die Regionale Energieberatung.
Richtig sanieren heisst Komfort steigern, Energie und langfristig Kosten sparen sowie die regionale Wirtschaft stärken. Das lokale Gewerbe gewinnt und schafft Arbeitsplätze. Umweltbelastung und Auslandsabhängigkeit sinken.
Links
Gebäudeenergieausweis GEAK® www.geak.ch EnergieFörderprogramme www.energiefranken.ch
Text: Regionale Energieberatung Grafik: Weber AG, Quelle BFE Grafik: Endenergieverbrauch 2017: Schweizerinnen und Schweizer geben dafür jährlich 26.5 Mia. CHF aus (Quelle: BFE).
Regionale Energieberatung
Industriestrasse 6, 3607 Thun, 033 225 22 90 info@regionaleenergieberatung.ch www.regionaleenergieberatung.ch
Haben Sie sich schon einmal Gedanken um Ihre Gebäudehülle gemacht?
Wenn nicht, motiviert Sie vielleicht unser Bericht über die Stockwerkeigentümergemeinschaft an der Riedstrasse 5 in Thun. Sie liess die Gebäudehülle ihres Wohnhauses sanieren und halbierte damit ihren Energieverbrauch.
Bild: Das 10-Parteien-Haus der STWEG an der Riedstrasse 5+5a in Thun.
Der GEAK®
Der Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK®) ist eine gute Entscheidungsgrundlage für die Planung von Sanierungsmassnahmen. Er zeigt auf, wie viel Energie ein Gebäude bei standardisierter Benutzung für Heizung, Warmwasser, Beleuchtung und andere elektrische Geräte benötigt. Zudem ermöglicht er einen direkten Vergleich mit anderen Gebäuden und liefert nützliche Hinweise zu Modernisierungsmassnahmen. Und er bildet die Voraussetzung, um von kantonalen Fördermitteln zu profitieren.
Der Stockwerkeigentümergemeinschaft (STWEG) an der Riedstrasse 5 gehören zehn Parteien an. Initiatoren für die Sanierung der Gebäudehülle waren Markus und Beatrice Zimmermann. «Wir haben zu viel Heizöl verbraucht», sagt Markus Zimmermann stellvertretend für die STWEG. Seit 2007 führt er Buch über den Verbrauch und 2008 hat er einen Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK®) erstellen lassen. «Das Ergebnis war ernüchternd, was mich aber auch nicht erstaunte», erklärt Markus Zimmermann. Denn in den letzten 40 Jahren sei nichts an der Gebäudehülle gemacht worden. Auch Irma und Walter Gerber und Semahat Haktanir, zwei weiteren Parteien der STWEG, war aufgefallen, dass die Aussenwände ihrer Wohnungen stets kalt waren, Durchzug herrschte und die Räume nie gleichmässig warm waren. Seit der Sanierung habe sich das Wohnklima merklich verbessert, sind sie sich einig. Was hat zum beispielhaften Einigungsprozess beigetragen? Die Verbrauchszahlen und die Überzeugung, dass eine Sanierung überfällig ist. Markus Zimmermann rät deshalb anderen STWEG, die eine Gebäudehüllensanierung in Erwägung ziehen, eine Energiebuchhaltung zu führen. Die Verbrauchszahlen seien eine gute Argumentationsgrundlage, weil die Fakten für sich sprechen. Zudem sei es wichtig, alle Beteiligten frühzeitig in den Sanierungsprozess einzubinden. Auch eine offene und respektvolle Kommunikation sei unabdingbar. «Unser Ziel war immer der Einbezug aller Beteiligten, ein transparentes Vorgehen und eine gerechte Zuordnung der Kosten, um an den Eigentümerversammlungen, Einstimmigkeit zu erreichen», erklärt Beatrice Zimmermann. Als nächste Sanierungsmassnahme steht nun der Ersatz der Heizung an.
Für weitere Informationen: energiethun.ch/geak
Energie Thun AG
Industriestr. 6, Postfach 733, 3607 Thun Tel. 033 225 22 22, Fax 033 225 22 11 www.energiethun.ch