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Franz Arnold: «Bereitschaft zu Veränderung wichtig
from SI Dezember 2016
by WEBER VERLAG
G E M E I N D E
Dreimal wiedergewählt, 14 Jahre lang Gemeindepräsident: Der Sozialdemokrat und frühere Jugendgerichtsschreiber Franz Arnold gibt sein Amt Ende dieses Jahres ab.
Seit 2002 steht Franz Arnold, 61, der Gemeinde Spiez vor – als einziges vollamtliches Mitglied des Gemeinderates. Als Gemeindepräsident ist er stolz, die Schulden deutlich gesenkt zu haben.
Franz Arnold, was motivierte Sie in Ihrer Tätigkeit besonders?
Besonders motivierten mich engagierte Mitarbeitende in Verwaltung und politischen Ämtern sowie wohlwollende und interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Was überraschte Sie – positiv oder negativ –, das Sie vor Ihrem Amtsantritt in der Exekutive nicht erwartet hatten?
Positiv und nicht unbedingt zu erwarten war, dass es gelang, die langfristigen Schulden der Gemeinde massiv zu senken und zugleich die Infrastruktur auf gutem Niveau zu erhalten und zu erneuern. Negativ überrascht war ich vom jüngsten Bundesgerichtsentscheid zum Uferweg Einigen-Spiez. Er erschütterte mein Vertrauen in die Gerichtsinstanzen fundamental.
Als Gemeindepräsident waren Sie ja das einzige hauptamtliche Mitglied des Gemeinderates. Wo fanden Sie einen Ausgleich zur hohen Beanspruchung in Ihrem Amt?
Ich achtete sehr darauf, meine Batterien mit der Pflege meines sozialen Umfeldes, dem Austausch mit Berufskolleg/-innen, mit Sport, dem Besuch kultureller Veranstaltungen oder auch mit Nichtstun wieder aufzuladen.
Gab es einen Höhepunkt in Ihrer Gemeinderatszeit? Einen Tiefpunkt?
Höhepunkte waren die positiven Abstimmungen zum Neubau Bibliothek/Ludothek und Verwaltungsräume, zum Neubau Kindergarten Einigen und die Erweiterung der Angebote der familienexternen Kinderbetreuung, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Familien verbessert. Als Tiefpunkt erachte ich das Scheitern des Hotelprojektes im Schoneggpark.
Franz Arnold: «Wichtige Veränderungen umgesetzt.»
Als Gemeindepräsident waren Sie ganz besonders auf die Verwaltung und ihr Know-how angewiesen. Kann man dennoch etwas verändern?
Gerade mit Hilfe der Verwaltung konnten wichtige Veränderungen umgesetzt werden. Angestellte der Verwaltung müssen beweglich und effizient arbeiten. Dies erfordert schon nur die Beschleunigung der Abläufe durch die modernen Kommunikationsmittel. Permanente Bereitschaft für Veränderung ist die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Arbeiten zugunsten der Bürgerinnen und Bürger.
Werden Sie sich weiterhin politisch engagieren?
Nein, ich werde mich anderen Dingen zuwenden.
Interview: Jürg Alder /Foto: Michael Schinnerling