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Claude Schärer, Mitglied der GL, Leiter Wäschereien Andreas Meier, Leiter Weberei Manuel Küng, Mitglied der GL, Leiter Verkauf Sabrina Roth, Verantwortliche Marketing & Kommunikation Cornelia Magno, Farb- und Textildesignerin Richard Jarolimek, Leiter Konfektion

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Chronologie

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Porträits

Claude Schärer Mitglied der GL, Leiter Wäschereien, seit 2008 bei der Schwob AG, d. h. seit der Fusion mit der Wäscherei Schärer in Olten

«Ich sorge zusammen mit meinem Team dafür, dass die Wäsche unserer Kunden zum richtigen Zeitpunkt beim Kunden wieder ankommt, nachdem wir sie abgeholt, gewaschen und gepflegt haben. Dabei spielen unsere Qualitätsstandards stets eine wichtige Rolle. Dies gilt für alle fünf Wäschereien in Olten, Niederuzwil, Sementina, Jonen und Weggis. Unsere Kunden stammen primär aus der Hotellerie, der Gastronomie und dem Gesundheitswesen, das heisst Privatkliniken und Residenzen. Täglich sind 25 Lastwagen fast in der ganzen Schweiz

4unterwegs – sie holen und bringen die Wäsche und sorgen dafür, dass diese pünktlich und perfekt gereinigt beim Kunden eintrifft. Rund 90 Prozent der Wäsche ist im Eigentum der Firma Schwob AG, sogenannte Mietwäsche.

Der eigentliche Reinigungsprozess in der Wäscherei dauert zwischen vier und fünf Stunden. Alle unsere Wäschereien sind CO2-neutral. Wir verwenden nie zu viele Chemikalien, auch unser Fahrzeugpark entspricht der Euro-6-Norm. Das sind Lastwagen, die einen geringen Abgasausstoss haben. Unser grosser Vorteil: Wir bieten dem Kunden alles aus einer Hand – vom Textil über den Lieferservice bis zur Reinigung und Aufbereitung der Wäsche. Der Kunde hat zudem nur einen Ansprechpartner.» Andreas Meier Leiter Weberei, seit 1982 bei der Schwob AG, inkl. dreier Jahre Berufslehre

«Ich arbeite seit 1982 bei der Firma Schwob AG in Burgdorf und habe zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn eine Lehre als Textilmaschinenmechaniker gemacht. Die Weberei ist ein Markenzeichen der Firma Schwob, denn wir produzieren hier in Burgdorf qualitativ hochwertige Textilprodukte wie Bettwäsche und Tischwäsche. Wir sind klein, flexibel und innovativ. Wir sind ständig damit beschäftigt, neue Textilien zu kreieren oder neue Produkte zu entwickeln. Unsere Textilien werden auf modernsten Jacquard-Maschinen gefertigt. In unserer Weberei stehen elf solche Maschinen. Sie sind von 5 Uhr morgens bis abends um 22 Uhr in Betrieb. Pro Schicht werden auf einer Maschine rund 100 Meter Textil produziert. Wir produzieren also rund zwei Meter Textilien pro Maschine und Tag. Die hochwertigen Rohstoffe, vor allem Baumwolle und Leinen (etwa 40 bis 50 Tonnen pro Jahr), kaufen wir in Frankreich, Italien oder Griechenland ein.

Wir verarbeiten nur beste Qualität. In der sogenannten Tuchputzerei wird jeder Quadratmeter genau analysiert und kontrolliert. Der Schwerpunkt in der Weberei ist die Tischwäsche (80 Prozent), der Rest (20 Prozent) ist Bettwäsche. Unsere Kunden sind Hotels – von der Jugendherberge über REKA-Feriendörfer bis zu Fünfsternehäusern sowie Gastronomiebetrieben. Hinzu kommen Kliniken und Residenzen. Wenn ich auf die letzten 40 Jahre zurückschaue, stelle ich fest: Die Technik hat enorme Fortschritte gemacht. Was früher von Hand gemacht wurde, ist heute voll digitalisiert. Die Maschinen sind heute viel schneller und zuverlässiger. Dass eines Tages Roboter unseren Job übernehmen, sodass die ganze Produktion vollautomatisch abläuft, daran glaube ich allerdings nicht.»

Manuel Küng Mitglied der GL, Leiter Verkauf, seit 2010 bei der Schwob AG

«Was ein Verkaufsleiter konkret tut? Gute Frage! Sagen wir es so: Ich bin zuständig für unsere sieben regionalen Verkaufsleiter. Sie verkaufen unsere hochwertigen Textilien und Serviceleistungen, dazu gehören auch unsere Wäschereien. Unsere Angebotspalette im Textilbereich ist breit: Bettwäsche, Tischwäsche, Frottierwäsche, Berufsbekleidung – vom Bademantel bis zur Kochuniform. Jeder Verkaufsleiter ist für eine Region zuständig, zum Beispiel Tessin, Ostschweiz und Graubünden, Stadt und Region Zürich, Mittelland und Nordwestschweiz, Westschweiz, Berner Oberland und Wallis. Ich betreue das Berner Seeland. Etwa 80 Prozent unserer Kunden stammen aus Hotellerie und Gastronomie, 20 Prozent aus dem Gesundheitswesen (Kliniken, Residenzen). Wichtig ist die Tatsache, dass immer mehr Hotels ihre Wäsche auslagern und keine eigene Wäscherei mehr betreiben. Das ist klar ein Trend, sogar in den Bergregionen.

Der Hotelier will sich wieder auf sein Kerngeschäft konzentrieren, deshalb lagert er Bereiche wie Wäscherei oder auch die Reinigung der Zimmer aus. Hinzu kommen finanzielle Vorteile, wenn man die Wäsche auslagert und in professionelle Hände legt. Warum soll ein Hotelier 300 000 Franken in eine Wäscherei investieren, wenn er andererseits unseren Mietwäsche-Vollservice beanspruchen kann, der ihm tadellosen Service und beste Qualität garantiert?

Neue Kunden fragen mich oft: ‹Warum soll ich bei Ihnen Textilien kaufen oder mieten und die ganze Wäschereinigung auslagern?› Meine Argumente: Erstens: Wir sprechen nicht nur von Swissness, sondern leben sie auch. «Made in Switzerland» ist bei Schwob nicht nur ein Schlagwort. Wir produzieren seit 1872 in der Schweiz, in unserer eigenen Weberei. Zweitens: Wir bieten Top-Qualität und leben das, was man heute Nachhaltigkeit nennt. Denken wir nur an unsere Wäschereien in der Schweiz, die ökologisch und CO2-neutral arbeiten.» Sabrina Roth Verantwortliche Marketing & Kommunikation, seit 2009 bei der Schwob AG

«Ich bin als Marketing- und Kommunikationsleiterin für die ganze Werbung, Public Relations und auch die Medienarbeit verantwortlich. Dazu kommt auch die interne Kommunikation. Wir gestalten Firmenbroschüren, Kundenmagazine, Prospekte, Inserate, hinzu kommen unsere Website und die Social-Media-Aktivitäten. Unsere regionalen Verkaufsleiter benötigen attraktive und informative Unterlagen, deshalb arbeite ich sehr intensiv mit ihnen zusammen und versuche laufend abzuklären, was sie an der Verkaufsfront wirklich benötigen. Es geht mir auch darum, unsere lange Tradition seit dem 19. Jahrhundert, aber auch unsere Innovationen und Kreationen kommunikativ attraktiv und einfach zu vermitteln. Wichtige Argumente sind dabei: Swissness, eigene Weberei, Top-Qualität, alle Leistungen aus eigener Hand. Wir decken in unserem Bereich die ganze Wertschöpfungskette ab. Die Tatsache, dass die Schwob AG seit 1872 hier im Emmental verwurzelt ist und die alte Flachstradition weiterführt, ist ebenfalls ein wichtiges Argument, wenn es darum geht, die Kunden von unseren Produkten und Leistungen zu überzeugen. Früher gab es im Emmental die «Fahrt ins Blaue». Die Leute fuhren durchs Emmental und bewunderten die blauen, blühenden Flachsfelder. Vater, Mutter und Tochter fuhren mit der Pferdekutsche durchs Emmental und wollten wissen: Wer hat die schönsten Flachsfelder? Jeremias Gotthelf lässt grüssen!

Was mich hier immer wieder fasziniert: Wir haben es bei Schwob mit handfesten und schönen Produkten zu tun. Was gibt es Schöneres als eine kunstvoll gestaltete Tischdecke? Unsere wichtigsten Werbebotschaften sind Swissness, Nachhaltigkeit, Qualität und professionelle Serviceleistungen aus einer Hand. Was ich noch erwähnen möchte: Schwob ist auch Partner vom BSC Young Boys (YB) und vom Schlittschuhclub Bern (SCB). Beide Clubs betreiben Restaurants und VIP-Lounges, wo Schwob-Tischwäsche aufliegt.»

Cornelia Magno Farb- und Textildesignerin, seit 1996 bei der Schwob AG

«Ich bin bei der Schwob AG seit 1996 tätig. Meine schöne Aufgabe ist es, sämtliche Muster für Tisch- oder Bettwäsche zu entwerfen. Meine Tätigkeit ist aber nicht so kreativ, wie man denkt – es ist vielmehr eine technische Aufgabe. Denn nach dem Entwurf müssen die Daten für die Maschine digital aufbereitet werden. Früher wurden Lochkarten für den Produktionsprozess der JacquardMaschinen in der Weberei eingesetzt, heute läuft alles digital. Am Anfang entsteht allerdings eine Zeichnung – natürlich auf dem PC, nicht mehr auf Papier. Eine spezielle Software wandelt die Zeichnung in Daten um, die online an die Jacquard-Maschinen übermittelt werden. Man sieht, das ist ein sehr technischer Prozess. Trotzdem darf man das Kreative nicht vernachlässigen, denn der Kunde hat ganz spezielle Wünsche. Er möchte viel-

4leicht Rosen, Tulpen oder sein Hotellogo auf der Bettwäsche haben, also versuche ich, diese Motive technisch so umzusetzen, dass sie später auf die Bettwäsche eingewoben werden. Logos sind derzeit bei den Kunden besonders beliebt. Das Logo eines Hotels zum Beispiel soll schön und prominent auf der Bettdecke oder auf dem Kissen in Erscheinung treten. Weltweit sind wir vielleicht die einzige Weberei, die in der Lage ist, individuelles Design auf den Textilien umzusetzen, sogar im Mietwäsche-Vollservice ist dies möglich. Der Kunde erhält also ein einzigartiges, individuelles Produkt, auch wenn er die Wäsche «nur» mietet. Diese exklusive Leistung bieten unsere Mitbewerber nicht.

Ich bin stolz, für eine Firma wie die Schwob AG zu arbeiten. Schwob ging stets mit der Zeit, ist innovativ und versucht, auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen. Wir sind ja nicht nur Produzenten, sondern auch Dienstleister. Der Kunde hat einen Wunsch – ich als Farb- und Textildesignerin versuche, diesen Wunsch zu erfüllen und im Sinne des Kunden umzusetzen.» Richard Jarolimek Leiter Konfektion, seit 2012 bei der Schwob AG

«Ich bin bei der Firma Schwob AG zuständig für die Herstellung von Tisch- und Bettwäsche. Diese stellen wir in unserem Nähatelier her. Nachdem ein Textilprodukt in der Weberei hergestellt wurde, geht es in die Veredelung nach Zofingen, und dann kommt es zu uns ins Atelier. Hier kreieren wir Nähte, Säume oder Bordüren, im Atelier werden auch die Schwob-Etiketten auf die Textilien aufgenäht. Ich führe hier ein Team von 16 Näherinnen. Der klassische Saum ist einen Zentimeter breit, vierseitig. Hinzu kommen Spezialkonfektionen. Was unsere Näherinnen an ihren Nähmaschinen tun, kann kein Computer oder Roboter.

Früher habe ich am Opernhaus Zürich Kostüme genäht. Gelernt habe ich Industrie-Schneider. Mein Alltag ist spannend und vielseitig. Ich liebe meinen Job, denn wir haben es hier mit qualitativ hochwertigen Textilien zu tun. Bevor eine Bett- oder Tischdecke das Haus in Burgdorf verlässt, findet eine Qualitätskontrolle statt. Diese Abteilung ist allerdings bei der Spedition angesiedelt. Ich bin stolz, für eine 150-jährige Firma zu arbeiten. Irgendwie bin ich ja auch Teil dieser Geschichte. Dass die Schwob AG die letzten 150 Jahre überlebt und mit Erfolg überstanden hat, spricht auch für das tolle Management – und natürlich für die Qualität und den TopService, den wir hier bieten können. Es gibt hier keine Probleme, sondern nur Herausforderungen, die wir gerne annehmen.»

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