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Tipps für die umweltgerechte Tourengestaltung
in den Wald. Im Kapitel «Leben und Arbeiten in den Alpen» liefern wir neben Fakten auch Gedankenanstösse. Zitate und Fragen sollen zum Nachdenken und zum Überdenken ganz persönlicher Einstellungen und Handlungsmuster anregen. Das letzte Kapitel «Nutzen und Schützen» beschreibt den Spagat zwischen Nutzen und Schützen, welcher nicht nur den SAC, sondern auch Bund und Kantone, Tourismus und Wirtschaft beschäftigt.
Wandern, Bergsteigen, Klettern oder Skitourengehen sind naturnahe Formen des Tourismus, bei denen man sich zumeist aus eigener Kraft in der Natur fortbewegt. Weil immer mehr Menschen das Naturerlebnis suchen, ist es ganz wichtig, dass sich jeder Bergsporttreibende rücksichtsvoll verhält. Umweltfreundliches Verhalten beschränkt sich aber nicht nur auf die Tour, sondern beinhaltet auch das Vorher und Nachher, zum Beispiel die Mobilität, die Nachhaltigkeit der Ausrüstung, die Übernachtung, das Einkaufverhalten und die Abfallentsorgung. Wenn du ein paar Dinge berücksichtigst, kannst du viel dazu beitragen, dass alle anderen nach dir auch noch Erlebnisse in intakter alpiner Natur geniessen können.
1. Beachte Einschränkungen: Informiere dich vorgängig und beachte Infotafeln vor Ort. 2. Benutze bestehende Wege und Routen: Damit schonst du sensible Lebensräume für
Pflanzen und Wildtiere. Respektiere Privatland und schliesse Weidegatter. 3. Fotografiere Blumen, statt sie zu pflücken: Pflanzen sehen in der freien Natur am schönsten aus. Sammle Beeren und Pilze massvoll und halte dich an Schontage. 4. Halte die Umwelt sauber: Nimm Abfall wieder mit ins Tal. Halte für die Notdurft gebührend Abstand zu Gewässern, decke Exkremente und Toilettenpapier zu. Papiertaschentücher oder gar Feuchttücher sind wegen der langen Verrottungsdauer ungeeignet. 5. Reise umweltverträglich an: Nutze die vielen Vorteile öffentlicher Verkehrsmittel. Falls es ohne Auto nicht geht: Fahrgemeinschaften bilden und Mobility oder Alpentaxi für
Teilstrecken einsetzen. 6. Berücksichtige Fahr- und Parkverbote: Auf Waldstrassen gilt meist ein Fahrverbot.
Vermeide wildes Parkieren – dieses ist ein Ärgernis für Landwirte und Grundeigentümer und kann Flurschaden anrichten. 7. Konsumiere lokal und schone Ressourcen: Übernachte vor Ort und kaufe lokal ein, um die Bergregionen zu fördern und die Ökobilanz deiner Tour zu verbessern. Gehe sparsam mit Wasser und Energie in den Gebirgsunterkünften um. 8. Campiere, aber richtig: Wenn du im Freien übernachten möchtest, kläre vorgängig ab, ob es erlaubt ist. Im SAC-Merkblatt «Campieren und Biwakieren» findest du weitere Tipps. 9. Benutze bestehende Feuerstellen: Jede neue Feuerstelle zerstört Vegetation und
Boden für Jahre. Beachte die aktuelle Waldbrandgefahr. 10. Führe deinen Hund an der Leine, insbesondere im Wald: Wildtiere flüchten vor frei laufenden Hunden und werden häufig von ihnen gejagt.
Weitere Tipps zu naturverträglichem Schneesport und Klettern findest du im letzten Kapitel (siehe Kapitel 6.4, Seite 279).