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Kulturpreisverleihung Carina Solo
from TM Nr. 5 / 2016
by WEBER VERLAG
Die Künstlerin Carina Solothurnmann aus Heiligenschwendi wird am 2. November im KKThun mit einem Thuner Kulturförderpreis geehrt. Ihr Weg zur Kunst führte sie von Thun über Zürich nach Paris, wo sie nächstes Jahr ihr Studium in bildender Kunst abschliesst.
Am Gymnasium Thun Seefeld war es, wo Carina Solothurnmann das erste Mal mit künstlerischem Arbeiten in Berührung kam. Damals, 2006, ahnte sie weder dass bildende Kunst jenes Tätigkeitsfeld sein wird, das ihre vielfältigen Interessen zu bündeln vermag, noch dass sie zehn Jahre später den vom Gemeindeverband Thuner Amtsanzeiger gestifteten Kulturförderpreis gewinnen würde.
Von Träumen und Alltagsgegenständen
Für Carina Solothurnmann hätte es nach Schulabschluss auch ein anderes Tätigkeitsfeld werden können. Philosophie, Psychologie, Kulturwissenschaften und Literatur sind alles Bereiche, die für sie auch heute noch in ihrem Studium und in ihren Arbeiten eine Rolle spielen. So befasst sich die 25-Jährige in ihrem Schaffen momentan mit der Frage der Durchlässigkeit. Das klingt zunächst etwas spröde nach blossen Eigenschaften verschiedener Materialien, aus denen Kunst entstehen kann. Schnell spannen sich aber weitere Kreise: Wie porös sind gesellschaftliche und sprachliche Verhältnisse? Wie beeinflussen uns unsere Träume und die verschiedenen Schichten unserer Bewusstseinszustände? Wie wirken
Öffentliche Kulturpreisverleihung & Apéro
2. November 2016, 20 Uhr, KKThun
Preisträger: Gerhard Tschan (Grosser Kulturpreis), Verein Winterzauber (Kulturstreuer), Evelyn & Kristina Brunner sowie Carina Solothurnmann (Kulturförderpreise)
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.thun.ch/kulturpreise
Oben Carina Solothurnmann studiert zurzeit in Paris bildende Kunst. Unten Carina Solothurnmanns Werk «Reservoir», 2015 (Betonstahlmatte, Plastik, Wasser)

Alltagsgegenstände durch unseren Umgang mit ihnen auf uns zurück? Und wie lässt sich das mit verschiedenen Materialien im künstlerischen Prozess gestalten?
Durchlässige Denkwelten
Die Arbeit «Reservoir» zeigt diese verschiedenen Dimensionen eindrücklich. Ist das ein improvisierter Regenunterstand, eine Versuchsanordnung für ein wissenschaftliches Experiment oder Liegengelassenes auf einer Baustelle? Ist die Plastikplane für ein Wasserreservoir nicht vielleicht zu durchlässig? Die Denk- und Materialwelten von Carina Solothurnmann bewegen sich in weiten Assoziationsfeldern und leben von der gegenseitigen Durchlässigkeit.
Für ihre Arbeit wird sie am 2. November 2016 mit einem Kulturförderpreis geehrt. Der zweite Kulturförderpreis geht an das Musikerinnenduo Evelyn & Kristina Brunner. Der Preis ist mit 10 000 Franken dotiert. Er steht Kulturschaffenden aller Sparten bis zum vollendeten 40. Lebensjahr offen.
Text Jan Miluška Bilder zvg