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Bettzeug, Stoffserviette oder Tischtuch gehören zur textilen Corporate Identity des Hotels

Interview Hilmar Gernet

Schwob, Textilien und Hotellerie gehören irgendwie zusammen wie Eiger, Mönch und Jungfrau. Das Unternehmen aus Burgdorf feiert dieses Jahr sein 150JahrFirmenjubiläum. Im Gespräch mit dem Hotelier spricht Stephan Hirt, Mitinhaber und CEO der Schwob AG, über Trends und Tradition in der Textilwelt. Erläutert, warum Textilien ein Teil der Corporate Identity eines Hotels sind. Und er erklärt definitiv, wie das mit der Stoffserviette bei ‹Poulet im Körbli› ist.

Schwob ist seit 1872 – seit 150 Jahren – im Markt. Das ist Tradition. Welche Werte aus der Anfangszeit sind noch heute aktuell?

Ganz viele: Wir sind ein Familienunternehmen und sind stolz auf viele sehr langjährige Mitarbeitende – z.B. unser WebereiLeiter hat in diesem Jahr sein 40JahrJubiläum bei Schwob, also im gleichen Unternehmen, wo er damals seine Berufslehre absolviert hatte. Generell ist uns eine gute, sehr wertschätzende Firmenkultur und der Fokus auf Qualität sehr wichtig. Dies leben wir heute tagtäglich genauso wie damals. Zudem war Schwob bereits 1942, vor der Schaffung der AHV (1948) und lange vor dem PensionskassenObligatorium (1985) eine der wenigen Firmen in der Schweiz, welche für ihre Mitarbeiten den eine eigene Pensionskasse gegründet hatte. Das Bekenntnis zur Schweizer Textilbranche und zu den Arbeitsplätzen in der Schweiz ist heute noch genau gleich. Zudem versuchen wir – damals wie heute – immer die Tradition mit Innovationen zu verbinden.

Gibt es auch neue Werte, die im Unternehmen gelebt werden.

Mit der Tradition alleine kann man kein Unternehmen erfolgreich aufbauen, sondern es braucht eine eigentliche Innovationstradition. Dies betrifft ganz viele Bereiche in einem KMU in der Grösse von Schwob. Mir persönlich ist auch die Führungskultur ganz wichtig. Bis zur vierten Generation war dies eine klassische patronale Führung, heute braucht es einen partizipativen und kooperativen Stil.

Tradition ist das Ergebnis von langer, stetiger Innovation, das drückt Ihr Begriff der Innovationstradition treffend aus. Welches waren innovative Meilensteine bei Schwob?

Um eine lange Geschichte auf die entscheidenden Meilensteine nach der Gründung zu komprimieren: In den 1990erJahren die Übernahme der Firma Schmid AG in Burgdorf und Umzug der Schwob AG inklusive der neuen Weberei/Konfektion von Bern ins Emmental. 2008 Einstieg in das Geschäftsfeld Textilpflege mit eigenen Schwob Wäschereien, dies bei gleichzeitigem Aufbau vom individuellen MietwäscheVollservice. Als letzter Meilenstein ist die Entwicklung vom Geschäftsmodell Textilherstellung in der Kombination mit der Textilpflege an insgesamt sechs Standorten für einen nationalen, flächendeckenden Komplettservice zu erwähnen.

Innovation heute: Was haben Sie im Köcher?

Beim MietwäscheVollservice oder auch WäscheLeasing genannt – da sind wir der Pionier. Aus der Region

für die Region ist bei uns nicht nur ein Marketing Slogan. Denn die Nachhaltigkeit ist ein Teil unserer DNA: Also kurze Wege von der Textilproduktion oder der regionalen Wäscherei bis zu unseren Kunden ist uns sehr wichtig. Diese Haltung von Schwob wird bei unseren Kunden respektive bei deren Gästen extrem nachgefragt. Wir bieten dazu viele Argumente, seriöse Labels und spannende Storys, um dem Gast echte Swissness bei den Textilien oder beim Textilpflegeservice näherzubringen. Swissness und Regionalität nicht nur auf dem Teller, sondern quasi auch darunter!

Schwob hat ein Ziel und ein Instrument für seinen Erfolg. Das Ziel: Echter Nutzen für die Hotels!?

Bei uns kommt alles aus einer Hand: Vom Design über die Textilproduktion, der Veredelung der Stoffe bis hin zum schweizweiten Wäscheservice in allen gewünschten Variationen. Vom Kauf der Textilien, oder der Miete bis zur Wäscherei. Und alles in kurzen, funktionierenden Lieferketten.

Und das Instrument zum Erfolg ist Swissness?

Swissness ist für die HotellerieBranche die Chance: Hohe Qualität, Nachhaltigkeit und Langlebigkeit aller unserer Textilien. Die individuelle Gestaltung der im Hotel verwendeten Textilien bietet dem Hotelier oder der Hotelière Möglichkeiten zu einer einzigartigen stilistischen Positionierung ihres Hauses. Die klare und sympathische Profilierung als Gastgeber ist für ein Hotel oder Gastronomiebetrieb entscheidend. Dabei spielen wir mit unseren Textilien aber auch bei der Hygiene durch den Textilservice bei vielen Kunden eine wichtige Rolle. Wir helfen mit, das Ambiente von einem Zimmer oder einem Restaurant spürbar zu verbessern.

Hohe Qualität hat ihren Preis. Gerade in der Hotellerie ist man sehr preissensitiv.

Unsere Textilien sind preiswert. Sie sind ihren Preis wert. Im Anschaffungspreis sind sie im Vergleich zu ausländischen Produkten vielleicht etwas teurer. Beachtet man jedoch den ganzen Lebenszyklus eines Produkts aus unserem Haus, wird der Preis immer attraktiver. Statt einige Dutzend halten unsere Textilien hunderte von Waschgängen problemlos aus. Textilien sind wirkliche Touchpoints. Es gibt nichts, was einem so hautnah geht, wie eben Textilien; sei dies die Serviette bei einem Essen, die Bettwäsche oder auch das Frottiertuch nach der Dusche. Der Vorteil von Textilien ist, dass der Gast sofort bewusst oder unbewusst spürt, ob es sich um hochwertige Textilien handelt oder eben nicht. Sie haben bestimmt schon mal Stoffe mit einem hohen Anteil an Polyester gefühlt, dies im Vergleich zu Baumwolle, Halbleinen oder Reinleinen, und sofort wissen Sie, was ich meine.

Individuelle Textilien sind ein Alleinstellungsmerkmal von Schwob.

Ja, wir sind in der Lage für jedes Hotel, unabhängig von seiner Grösse, individuelle Textilien mit entsprechenden Stickereien oder mit einer Einwebung zu produzieren – und das selbstredend zu guten Preisen.

Während andere Anbieter nur Aufträge für grosse Mengen zu billigen Preisen anbieten, sagen wir herzlichen Dank auch für Aufträge, die vielleicht 250 Einheiten betreffen, z.B. Servietten mit einem Logo oder Schriftzug. Über die Qualität, Zuverlässigkeit, den langen Transport und das Risiko von unterbrochenen Lieferketten sprechen wir jetzt gar nicht. Viele Hoteliers und Hotelièren in der Schweiz wissen gar nicht, dass wir bei Schwob für das Textil respektive Wäscheleasing auf Wunsch individuelle Textilien einsetzen. Der Kunde bekommt also nicht nur seine Wäsche, welche garantiert nur in seinem Hause im Einsatz ist, sondern massgeschneiderte, individuellen Textilien mit Logo und je nach seinem DesignWunsch und dies ohne Vorleistung. Das ist einzigartig in der Schweiz und vielleicht sogar weltweit, dass der Kunde nur auf ihn und seine Bedürfnisse zugeschnittene Textilien erhält und dabei keinen finanziellen Liquiditätsbedarf hat und auch keine Fixkosten generiert. Bei Schwob werden auch individuelle Textilien erst mit dem Waschen bezahlt, pro Kilo oder pro Stück mit dem eigentlichen Waschpreis. Zur Überraschung vieler unserer neuen Kunden ist dieser Preis dann gar nicht höher als ein Textilservice mit Textilien aus Asien, Indien oder von wo auch immer.

Der Verzicht auf Tischtextilien in Hotels ist gang und gäbe. Das geht gar nicht, sagen Sie. Warum?

Aus hygienischen Gründen ist ein Verzicht auf Tischtücher eigentlich nicht akzeptabel – gerade in der heutigen Zeit. Und dann ist es auch noch eine Frage des Stils: Es muss ja nicht immer ganz klassisch sein, aber selbst bei einem BistroKonzept gehört doch eine Stoffserviette und mindestens ein Läufer oder Tischsets auf den schönen Holztisch. Das schafft Ambiente und der Gast weiss, dass sein Besteck auf einem sauberen Tisch, eben auf sauberer Tischwäsche liegt.

Ist Ihr Tisch beim Essen zu Hause immer mit einem Tischtuch bedeckt und gibt es immer Stoffservietten?

Immer? Nicht immer, aber oft.

Güggeli oder Poulet im Körbli und immer häufiger auch Pommes Frits darf man offiziell mit den Fingern essen. Gehört auch eine Stoffserviette dazu?

Ja klar. Gerade wenn man Erfahrung mit Papierservietten in Kombination mit dieser, zugegeben immer wieder feinen, aber etwas klebrigen schweizerischen Spezialität hat. Wie unangenehm kleben dann diese kleinen Papierfetzen an den Finger. Die Sorge über Flecken auf den Stoffservietten sind nicht angebracht. Wir waschen die Textilien mit ausreichender Temperatur und bringen alles sauber.

Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Tischkultur, der Tischsitten generell? Der allgemeine Trend scheint eher in Richtung Fast- und Fingerfood zu laufen. Die Slowfood-Bewegung ist eher eine Randerscheinung und der Aufwand für den schön gedeckten Tisch im Alltag ist die Ausnahme.

Jeder Trend erlebt auch einen Gegentrend. Ich habe sogar den Eindruck, dass man geradezu wieder mit sehr grosser Freude Restaurants oder Hotels besucht,

welche der Tischkultur grosse Beachtung schenken. Tradition ist nie ein Auslaufmodell, sondern für viele Junge eine Entdeckung. Schauen Sie mal in die Grandhotels oder Gourmetlokale der Schweiz, wie hoch inzwischen der Anteil an jüngeren Gästen ist. Das ist sehr ermutigend für die Zukunft. Oder auch die vielen, hochwertigen italienischen Restaurants, wo die Tischkultur und das Ambiente ein wichtiger Teil vom Angebot sind.

Ist es ein Anliegen von Schwob, dieser Entwicklung entgegenzuwirken – und wenn ja, wie?

Selbstverständlich. Da spielt unsere hohe Flexibilität eine Rolle: Selbst für eine kleine Anzahl Servietten findet der Kunde bei uns ein attraktives Angebot. Noch zum Papier: Wenn Sie die Vollkostenrechnung mit den Abfallgebühren und dem Platzbedarf machen, dann ist Papier eben nicht günstiger als Stoffservietten.

Textilien waschen, so sagen Sie, ist die älteste Form von Recycling.

Tischtücher oder Servietten, die gewaschen und viele hundert, ja mehrere tausend Mal verwendet werden können, sind sehr nachhaltig. Plastik oder Papiertischtücher, die nach einmaligem Gebrauch in den Abfall fliegen, sind eigentlich aus der Zeit gefallen. Zudem fahren wir nie mit leeren Fahrzeugen herum. Entweder liefern wir saubere Wäsche aus, oder wir holen bei den Kunden schmutzige Textilien wieder ab.

Pionier ist die Schwob AG mit ihrem Konzept und Angebot von Mietwäsche. Wie kam es dazu?

Die Expansion in dieses Feld lag fast auf der Hand: Alle unsere Angebote sollen den Hotels konkreten Nutzen bringen. Das Hotel soll sich auf seine Kernkompetenzen konzentrieren können und Schwob ist das Kompetenzzentrum für Textilien in allen Formen und Funktionen. Zudem bieten wir unseren Service aus einer Hand an. In der aktuellen Zeit mit Personalmangel und den enormen zusätzlichen Kosten, welche eine eigene Wäscherei generiert, denken Sie an die Investitionen in Maschinen, die Energiekosten oder den Unterhalt, so ist das Outsourcing ein sicherer und wirtschaftlicher Weg.

Das heisst ganz konkret?

Der MietwäscheVollservice sorgt für Wohlbefinden und Glücksmomente bei den Gästen und für Versorgungsicherheit und Wirtschaftlichkeit bei unseren Kunden.

Mieten statt kaufen ist heute voll im Trend – ist es ein Wachstumsmarkt?

Wir sind in den letzten Jahren stark gewachsen und haben aufgrund der Nachfrage nach unseren Dienstleistungen die eigenen WäschereiStandorte ausgebaut. Wir arbeiten heute mit über 30 Partnerfirmen in der ganzen Schweiz, welche mit uns gemeinsam den Service anbieten.

Kommen wir zurück zum Kompetenzzentrum. Ein Hotel benötigt nicht nur Bett- und Tischwäsche.

Das ist der Grund, dass unser Angebot wirklich umfassend ist. Zur Schwob Bett und Tischwäsche kommen auch Duvetinhalte, Encasings, Molton, Kissen, Bademäntel, Frottierwäsche und vieles mehr. Wenn wir aus den Hotelzimmern und Suiten sozusagen ins Restaurant und den gastronomischen Bereich wechseln, so bieten wir nebst den Textilien für die Küche und die Gaststube auch die passende und funktionale Kochund Servicebekleidung.

Mir fällt auf, dass die Outfits von Küchenchefs, die zu den Gästen an den Tisch kommen, mit bestickten Signaturen oder Logos geschmückt sind. Ist das eine Entwicklung, die aus ihrem Haus stammt oder befördert wird?

Mit «LeNouveauChef» haben wir ein erfolgreiches und innovatives Label für die modischfunktionale oder besser funktionalmodische Arbeitskleidung für den Service, die KüchenCrew und Chefs. Wenn der Chefkoch zu den Gästen an den Tisch kommt, was ich immer sehr schätze, dann soll er sich mit passender Kleidung gut präsentieren und seine Küche repräsentieren. Der Trend zum Branding oder der Inszenierung einer eigenen Marke ist ein wichtiges Element in der Profilierung und Positionierung eines Hotels oder Restaurants. Umso mehr unterstützen wir diese Entwicklung mit unserem StickereiService in Burgdorf. Gerade der eingestickte Name vom Koch oder der Köchin wertet die Kochjacke zusätzlich auf und schafft einen persönlichen Bezug zwischen der Küche und dem Gast.

Das Auge isst in gewissem Sinne wirklich mit, es verschlingt sozusagen auch die Umgebung …

Auf jeden Fall. Was für die Speisen und das Anrichten gilt, geht beim Service und der Kleidung der Gastronomie und HotelPersönlichkeiten in allen Bereichen weiter. In diesem Sinne schafft Schwob Corporate Textil und damit Corporate Tex(s)til – lacht. Die textile Corporate Identity ist seit 150 Jahren der Anspruch unseres Hauses. Wir sehen uns als integrierter Bestanteil der ganzen Branche – und das seit 1872.

«Sonder-BAR»

Eine etwas andere Presseschau

Hilmar Gernet

Hofstetten: Trauffer und die

«Hotelkuh»

Die Zeitschrift «Volkswirtschaft, Plattform für Wirtschaftspolitik» publizierte 2021 ein Heft zum Thema «Swissness: Der Wert der Marke Schweiz». Auf der Titelseite posierte selbstverständlich eine Kuh. «Die Schweizer Kuh. Kult und Vermarktung eines nationalen Symbols.» Das ist der Titel eines wundervollen Buches von Marc Valance aus dem Jahr 2013. Darin beschreibt er die «Heimatkuh», die «Politkuh», die «Medienkuh», die «Souvenirkuh», die «Spiel und Sportkuh» und die «Kunstkuh». Für eine nächste Auflage könnte diese Sammlung mit einer weiteren KuhSpezies ergänzt werden: die «Hotelkuh».

Mit seiner Frau Brigitte hat der Musiker und Unternehmer Marc Trauffer im Juni in Hofstetten bei Brienz das BretterHotel eröffnet. Dort dreht sich sehr viel um die Holzkuh, von denen Unternehmer Trauffer vor Corona jährlich eine halbe Million Stück verkaufte. Das BretterHotel, eine Mischung aus Holzhandwerk, OberlandTradition und «ein wenig Disneyland», überzeugte bereits vor der Eröffnung. Im Herbst 2021 erhielt das Konzept «Bretterhotel – Trauffer Erlebniswelt» den Hotelinnovationsaward von GastroSuisse.

Der Ruf der Schweizer Kuh, das «Goldstück auf Beinen» (Valance) und damit ein «Wohlstandsgarant» der Schweiz zu sein, diesen Ruf wollen die Trauffers mit ihrem Hotel bestätigen. Auch wenn Marc Trauffer, wie er unumwunden eingesteht, weder über Erfahrungen in der Hotellerie noch in der Gastronomie verfügt. «Wir haben uns das Wissen selber beigebracht.» Und er will weiter lernen. Niemand zweifelt, dass das mit dem Hotel gelingt. Sein «integriertes Marketing», sein Erfolg als Musiker und Unternehmer, das Berner Oberland und die Holzkühe sind ein guter Mix für das «KuhHotel» beziehungsweise BretterHotel, damit es tatsächlich ein «Wohlstandsgarant» werden kann, wenn auch nicht gerade für die ganze Schweiz. (vgl. Der Bund, «Dä mit de Chüe», 4.6.2022)

St. Moritz: Klassisch vs. sprudelnd

Im Kanton Graubünden gab es kürzlich eine klare politische Arbeitsteilung. Das eigentlich beschauliche Davos ist das «Mekka» der Weltwirtschaft mit dem Weltwirtschaftsforum. Es diskutiert die grossen Fragen und grossen Visionen für die Welt. Das eigentlich mondäne St. Moritz widmet sich eher der Lokalpolitik. Bei den letzten Wahlen für das St. Moritzer Gemeindepräsidium im Juni stand in gewissem Sinne auch die «Welt» gegen das «Lokale».

Christian Jott Jenny, der amtierende Präsident, schaffte nach der ersten Amtsperiode die Wiederwahl. Dies obwohl ihm im Vorfeld der Wahlen vorgehalten worden ist, wenig dossierfest, extravagant, kein Mikromanager und nicht der erste Verwalter in der Gemeinde zu sein. Stattdessen «sprudle und strahle» er als «Aussenminister für St. Moritz» und «wirble» wie ein «kleiner Tornado» durch die Schweiz. Jenny selbst beschrieb seine erste Amtszeit als «zermürbenden Kampf gegen die politisch Eingesessenen». Dennoch wurde er mit einem Vorsprung von 113 Stimmen gewählt.

Sein Kontrahent hatte klassisch für sich geworben. Eine Verwaltungsreform sollte angepackt und St.Moritz als «attraktiver Arbeits, Wohn und Ferienort» weiterentwickelt werden. Die NZZ kommentierte die Wahl des alten und neuen Gemeindepräsidenten in einem Satz und liess einen Champagnerkorken knallen: «St. Moritz bevorzugt Christian Jott Jenny, diesen Champagner aus dem Wasserglas: nicht klassisch, nicht ganz passend, aber eben sprudelnd.» (vgl. NZZ, Christian Jott Jenny schafft die Wiederwahl, 13.6.2022)

Homeoffice: Braunlage schlägt Ibiza

Braunlage, ein Ort mitten im norddeutschen Harz und zugleich am Ende der Welt. Dort steht das HeartsHotel. Entstanden ist das BoutiqueHotel aus einem ehemaligen «bieder anmutenden Schulungszentrum» eines grossen Unternehmens. Es ist erfolgreich. Sein Konzept, das Ergebnis der Pandemie, ist einfach, um nicht zu sagen simpel. Das Zauberwort heisst «Workation» – eine Mischung aus Arbeit («work») und Ferien («vacation»). Neben dem gemütlichen, einfachen Arbeitsplatz gilt das «BergDu».

Das Haus erlebt mit seinem HomeofficeHotelKonzept einen wahren Hype. Hier arbeiten und urlauben viele Selbständige. Sie rühmen das konzentrierte Arbeiten, die Stadtflucht und die «Unternehmenskultur», die von Hotelführung und Hotelgästen gelebt werde. Zudem zitiert die FAZ einen Gast, der sich zum Arbeiten schon öfter nach Ibiza zurückgezogen hatte und dort unzufrieden war, weil er weder Pool noch Strand nutzen konnte. In Braunlage könne er sich fokussieren, ohne sich ständig zu fragen, «was mache ich nicht». «Wenn ich sehr viele Möglichkeiten habe – wie auf Ibiza –, komme ich permanent ins Überlegen.» Hier muss er nicht überlegen. Er kann arbeiten, «ohne immer noch anderes zu tun», wie im Homeoffice. Das ist «Workation» – ein Erfolgsmodell. (vgl. FAZ, Hängematte oder Harz, 7.5.2022)

Rheinau: Hotelier Christoph Blocher

Die Stiftung Musikinsel Rheinau, von Christoph Blocher mit 20 Millionen Franken dotiert, betreibt erfolgreich. Dieses Jahr schreibt die Musikinsel voraussichtlich eine «schwarze Null». Für das nächste Jahr ist sie bereits ausgebucht, denn Laienorchester wie Volksmusikanten schätzen diesen idyllischen Rückzugsort zum Üben. Neben den 16 Proberäumen gibt es einen Musiksaal mit 120 Plätzen. Ein Hotelbetrieb mit 63 Zimmern und 133 Betten ermöglicht den Übenden einen angenehmen Aufenthalt.

Weil das «Experiment Musikinsel geglückt» sei, brauchte der Hotelbetrieb nun mehr Platz, erklärten Christoph Blocher und seine Tochter Rahel Blocher, Vizepräsidentin des Stiftungsrats Musikinsel Rheinau, an einer Pressekonferenz. Ohne «weiteren Ausbau in räumlicher Hinsicht sei das Projekt in Zukunft nicht lebensfähig», erläuterten die beiden. Das sind die Sorgen und Nöte von Hotelier Christoph und Hotelière Rahel Blocher. Vor 2029 muss eine Lösung gefunden werden. Dann läuft der Vertrag der Stiftung Museumsinsel Rheinau mit dem Kanton Zürich aus. Mit Musikgehör bei allen Beteiligten sollte es eigentlich klappen. (vgl. NZZ, Museum kommt Christoph Blocher in die Quere, 1.7.2022)

© Dominik Pfau

Eine moderne Unternehmensführung

Ende Mai fand der dritte internationale Speaker Slam statt. Dabei hielten Experten aus 19 Nationen Kurzvorträge zu verschiedensten Themen. Nathalie Hauenstein aus Thun, Geschäftsleitungsmitglied der Hauenstein Gruppe, gewann dabei für ihren Vortrag den Excellence Award.

David Heinen

Nathalie Hauenstein, was hat Sie

dazu motiviert, am Speaker Slam teilzunehmen?

Am meisten motiviert hat mich die Möglichkeit, Menschen mit meiner Geschichte und Botschaft zu inspirieren. Natürlich liebe ich es auch, meine Komfortzone zu verlassen und an neuen Herausforderungen zu wachsen.

Wovon handelte die Rede? Und wie ist es Ihnen gelungen, damit die Jury dermassen zu begeistern?

Ich habe das Publikum bei meiner Rede auf eine persönliche Reise mitgenommen, denn es sind schlussendlich immer Geschichten, die die Menschen inspirieren, berühren und begeistern. Dabei habe ich von meinen eigenen Erfahrungen und Herausforderungen als Führungsperson in der modernen Welt des stetigen Wandels gesprochen. Und darüber, warum ich davon überzeugt bin, dass die Lösung für die Führung im Umgang mit der modernen Welt nicht darin liegt, das Umfeld so zu gestalten, dass es weniger Druck ausübt, sondern die Kompetenzen zu erhöhen, um in diesem Umfeld gesund und leistungsfähig zu bleiben. Eine neue Sparte des Portfolios der Hauenstein Gruppe ist das Coaching.

Was kann man sich darunter vorstellen?

Ein Coaching orientiert sich immer am Ziel der Kunden und ist daher sehr individuell. Mehrheitlich geht es um die Entwicklung von Lösungen zur Bewältigung von beruflichen und unternehmerischen Herausforderungen. Meine Coachings sind prozess, ziel und lösungsorientiert und beinhalten zusätzliche Beratungs und Trainingselemente.

Die Coachings finden in den einzigartigen Räumlichkeiten der Hauenstein Hotels, beim Kunden oder online statt und dauern in der Regel einen halben oder ganzen Tag. Dabei wird das Ziel verfolgt, mit unterschiedlichen Interventionsmethoden und Begleitungstools das Wahrnehmungsfeld der Kunden zu erweitern.

© Dominik Pfau

© Dominik Pfau © Romel Janeski

Es werden neue Denk und Handlungsmuster angeregt und unbewusste Ressourcen für die Lösungsfindung nutzbar gemacht.

Weshalb sind solche Coachings gerade heutzutage wichtig?

Im Zentrum vieler Dienstleistungen steht der Mensch, und gesunde und motivierte Mitarbeitende sind eine zentrale Erfolgsvoraussetzung für die Leistungsfähigkeit von vielen Unternehmungen. Hinzu kommt, dass es in der VUCAWelt immer schwieriger wird, den Blick auf das Ganze nicht zu verlieren und zugleich fokussiert zu bleiben. Ein betrieblicher Mentor (Coach, Berater und Trainer) kann mit einer hohen Prozess und Methodenkompetenz die Lösungsfindung unterstützen.

Wie sollte eine moderne Unternehmensführung aussehen?

Prinzipiell kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es nicht darum geht, die gutbewährten Grundsätze der Unternehmensführung über den Haufen zu werfen, sondern einzelne Anpassungen vorzunehmen, welche die veränderten Rahmenbedingungen berücksichtigen. So steht beispielsweise die Selbstwirksamkeit der Mitarbeitenden mehr im Zentrum. Führungspersonen kommunizieren Visionen, Werte und Ziele und richten das Handeln jedes Einzelnen darauf aus. Sie schenken Vertrauen, schaffen Freiräume und fördern die Stärken der einzelnen Teammitglieder, damit die bestmöglichen Ergebnisse erzielt werden können.

Nathalie Hauenstein Geschäftsleitungsmitglied Hauenstein Gruppe

Hauenstein Coaching

Schönbergstrasse 23, 3654 Gunten Telefon 033 244 66 61 nh@hauensteincoaching.ch www.hauensteingruppe.ch

Damit die Kündigung nicht zum Scheidungskampf wird

Alle wissen: Beziehungen können scheitern. Und manchmal zieht das Scheitern ein Gerichtsverfahren nach sich. Das Arbeitsverhältnis ist auch eine Beziehung – nämlich zwischen Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden. Die Beendigung des Arbeitsverhältnisses führt hie und da dazu, dass die Konsequenzen vom Gericht beurteilt werden müssen.

Martin Schwegler

Scheitert eine Ehe, muss diese von Gesetzes wegen durch ein Gericht aufgelöst werden. Trennen sich Arbeitgeberin und Arbeitnehmerin, bräuchte es kein Gericht. Trotzdem zieht eine Kündigung manchmal ein Verfahren vor Arbeitsgericht nach sich. Denn die Mitarbeitenden sind zunehmend rechtsschutzversichert. Nicht selten ist der Umstand, dass die Arbeitslosenkasse Taggelder wegen selbstverschuldeter Arbeitslosigkeit kürzt, ein Treiber, sich gegen eine Kündigung vor Arbeitsgericht zu wehren. Weil solche Verfahren Zeit und Geld kosten, sollte man versuchen, sie zu vermeiden.

Rascher Vergleich suchen

Führt eine Kündigung zu einem Rechtsstreit – sei es, weil die Kündigung an sich angefochten wird oder sei es, weil Forderungen aus Überstunden oder Ferien etc. im Raume stehen – muss zuerst ein Schlichtungsverfahren stattfinden. Vor der Schlichtungsbehörde ist für die Arbeitgeberseite Gelegenheit, sich noch mit verhältnismässig wenig Geld den Frieden zu erkaufen. Denn meistens geht es nicht um Zehntausende von Franken. Wenn der beratende Anwalt ehrlich ist, dann erklärt er dem Arbeitgeber, dass ihn ein Gerichtsverfahren so oder so einige Tausend Franken kostet, auch dann, wenn er den Prozess gewinnt. Weil geringe Forderungen zu tiefen Parteientschädigungen führen, decken diese die Kosten des Anwalts nicht. Ehemalige Mitarbeitende sind oft auf rasches Geld aus und wollen nicht zwei Jahre lang prozessieren. Das kann man ausnutzen.

Emotionen weglassen

Den Spruch «ich zahle lieber dem Anwalt Geld als dem früheren Mitarbeiter», hört man in der anwaltlichen Praxis öfter. Denn auch auf Seiten der Arbeitgeberin sind manchmal Emotionen drin. Jede Beziehung ist ein Geben und Nehmen. Arbeitgeberseitig wurde vielleicht auf den Mitarbeiter Rücksicht genommen, man hat einige Macken akzeptiert, und … und … und. Wenn dieser Mitarbeiter dann klagt, weil er das Gefühl hat, er hätte zu wenig Geld erhalten, dann führt das zu Enttäuschungen. In solchen Situationen sollte man auf Seiten des Arbeitgebers unternehmerisch denken: Lohnen sich Aufwand und Ertrag? Die Emotionen

Martin Schwegler, lic. iur. / RA

Der Autor dieses Beitrages ist seit 1994 Dozent für Arbeitsrecht an der SHL Schweizerische Hotelfachschule Luzern. Hauptberuflich ist er in der von ihm gegründeten Anwaltskanzlei Schwegler & Partner Rechtsanwälte und Notare AG in Menznau (LU) tätig. 2020 hat er die correct.ch ag gegründet, welche arbeitsrechtliche Dienstleistungen für die Hotel- und Gastrobranche anbietet. Ein Produkt der Firma ist correctTime, eine Zeiterfassung, welche nach L-GAV und ArG korrekt rechnet.

bleiben besser aussen vor, damit man kühlen Kopfes entscheiden kann. Auch jene, welche am Anfang eines Gerichtsverfahrens noch auf Kampf eingestellt sind, werden irgendwann prozessmüde.

Kündigung macht krank

Beendet der Arbeitgeber ein Anstellungsverhältnis, werden Gekündigte häufig krank. Und weil es die Diagnose «arbeitsplatzbezogene Arbeitsunfähigkeit» gibt, erhalten an sich gesunde Menschen ein Arztzeugnis, weil ihnen die Weiterarbeit im aktuellen Betrieb während der Kündigungsfrist aus psychischen Gründen nicht mehr zumutbar ist. Die Wirkung einer Krankheit während der Kündigungsfrist ist bekannt: Das Anstellungsverhältnis wird um die Krankheitsdauer bis zur maximalen Sperrfrist verlängert (im ersten Dienstjahr maximal 30 Tage, bis zum 5. Dienstjahr maximal 90 Tage und danach maximal 180 Tage). Passiert es einem Betrieb, dass mehrere Mitarbeiter die Taggeldversicherung belasten, kann dies zu einer Sanierung der VersicherungsPolice führen mit dem Ergebnis, dass die Prämien höher werden.

Königsweg: Aufhebungsvereinbarung

So wie ein Arbeitsvertrag geschlossen wurde, kann er auch beendet werden, nämlich durch eine sogenannte Aufhebungsvereinbarung. Damit meint man einen Vertrag über die Beendigung des Anstellungsverhältnisses. Eine solche Vereinbarung hat aus Sicht des Arbeitgebers zwei Vorteile: a) Die Kündigungsschutzbestimmungen des Obligationenrechts gelten nicht mehr; b) die Gefahr, dass es zu einem Gerichtsverfahren wegen des Kündigungsgrunds kommt, ist praktisch null. Weil im Rahmen einer Aufhebungsvereinbarung der Mitarbeiter auf den Kündigungsschutz verzichtet, fordern die Gerichte für die Gültigkeit einer solchen Vereinbarung eine echte Gegenleistung. Stellt man den Mitarbeiter im Rahmen einer Vereinbarung einige wenige Wochen frei, so reicht dies im Regelfalle schon. Auch ein Verzicht auf eine fristlose Kündigung kann eine solche Gegenleistung sein.

Vorsicht bei Forderungsverzicht

Wenn im Rahmen einer Aufhebungsvereinbarung auch die finanzielle Abgeltung von Überstunden, Ruhetagen, Ferien, etc. geregelt wird, wird es heikel. Denn Art. 341 OR definiert, dass Mitarbeitende während eines Monats nach Beendigung des Anstellungsverhältnisses nicht auf Forderungen verzichten können, welche sich aus zwingenden Vorschriften des OR’s oder LGAV’s ergeben. Mitarbeitende können also nicht rechtsgültig auf Überstundenforderungen verzichten, wenn das Anstellungsverhältnis nicht schon ein Monat lang beendet ist. Die Option, über eine Aufhebungsvereinbarung auch noch Geld zu sparen, besteht also nicht wirklich. Wenn es um die erwähnten Entschädigungen geht, hält man das Prozessrisiko nur dann tief, wenn man alles korrekt abrechnet.

Essen und lachen mit Musen und Grazien

Hilmar Gernet

Essen ist eine menschliche Notwendigkeit. «Dem Körper die Ehre geben», nannte der Philosoph Immanuel Kant (1724–1804) ein gutes Essen. Zudem war es für ihn ein Vehikel für das Gute der Gesellschaft. Damals, noch völlig frei von jeglicher Gender Debatte, machte er sich Gedanken darüber, wie eine gute Tischgesellschaft von Männern auszusehen hatte. Entscheidend für ihr Gelingen, so meinte er, sei die Grösse der Runde.

Kant begnügte sich jedoch nicht damit, plump eine Zahl für die ideale Grösse zu nennen. Ganz Philosoph, komponierte er eine eigene Formel für das ideale Zusammensitzen bei Tisch: Es sollten sich Männer versammeln «nicht unter der Zahl der Grazien und auch nicht über die der Musen». Grazien und Musen, ausschliesslich mythologische Frauengestalten, die den Männern ihren Platz am Tisch definierten.

Und nun? Wissen Sie, wie viele Personen so gemäss Kant idealerweise am gesellschaftlichen Essenstisch zusammenkommen sollen? Ehrlich, ich musste das Lexikon konsultieren. Grazien gibt es drei: Euphrosyne (die Frohsinnige), Aglaia (die Strahlende) und Thalia (die Blühende). Die Musen waren die neun Töchter des griechischen ChefGottes Zeus: Kalliope (Hauptmuse, Mutter von Orpheus, epische Poesie, heroische Dichtung, Saitenspiel, Rhetorik, Philosophie), Erato (erotische Poesie und Musik), Euterpe (Flötenspiel), Klio (Geschichte), Melpomene (Gesang, die Singende), Polyhymnia (Tanz, Geometrie, Lyraspiel; böse Zungen behaupten, sie sei die Muse der Männerchöre), Terpsichore (Tanz, die Tanzfrohe), Thalia (Komödie, die Blühende), Urania (Astronomie).

Neben der passenden Grösse der Tafelrunde – minimal drei und maximal neun Personen – untersuchte Kant auch den Ablauf von MännerTischgesellschaften. Er fand heraus, dass diese in drei Phasen vonstattengehe. In der ersten Phase, bei der «Befriedigung des ersten Appetits», werden die Neuigkeiten erzählt. Ihr folgt die Phase des «Raisonierens». Nach dem «Vernünfteln» folge abschliessend das «blosse Spiel des Witzes». So ende das Essen in gutmütigem Lachen. Das Lachen der dritten Phase leitet zugleich die Zeit nach dem Mahl ein. Denn «Erschütterungen von Zwerchfell und Eingeweiden sollen der Verdauung recht zuträglich sein». Wo er recht hat, da hat er recht.

Der Kaffee hinterlässt beim Gast den letzten Eindruck

Evelyne Rast, Sie machen

sich für eine gelebte Kaffeekultur stark. Wie kann sich diese Kaffeekultur in der Gastronomie auszahlen?

Evelyne Rast: Kaffee, richtig und gut gemacht, mit Leidenschaft und höchstem Qualitätsanspruch, ist für jedes Gastronomieunternehmen ein interessanter Umsatztreiber. Darum dürfen Gastronominnen und Gastronomen die Verantwortung für die Qualität des Kaffees, der in ihrem Hause zubereitet wird, nicht delegieren.

Gastronomen brauchen also eine eigentliche Kaffeestrategie, um zum perfekten Kaffee zu gelangen?

Ja. Die Grundlage einer gelebten Kaffeekultur in der Gastronomie ist eine klare Konzeption, die formuliert, warum der Gast ins Lokal kommen und hier Kaffee trinken soll. Kaffee ist längst zu einer wichtigen Positionierungsmöglichkeit im dynamischen Gastroumfeld geworden. Denn mit dem Kaffee hinterlässt man bei den Gästen einen bleibenden letzten Eindruck. Und dieser muss in jedem Fall positiv sein.

Welches ist der Schlüsselfaktor für den perfekten Kaffee?

Es ist eine professionelle Kombination von Kaffee, Kaffeemaschine und Mensch. Die Wahl von hochstehendem Rohkaffee und das optimale Rösten der Bohnen sind die Grundvoraussetzungen für einen guten Kaffee in der Tasse. Allerdings nützen die beste Kaffeemaschine und der beste Kaffee nichts, wenn beim letzten Schritt, der Zubereitung, Fehler gemacht werden. Der Gast von heute verzeiht keine Nachlässigkeit. Aber er honoriert gerade beim Kaffeetrinken die Qualität. Darum darf nichts dem Zufall überlassen werden. Ich bin überzeugt, dass das Wissen und das Handwerk rund um die Kaffeezubereitung von allen Personen, welche Kaffee zubereiten, mit systematischen Schulungen durch ausgewiesene Experten aufgebaut und gelernt werden muss.

Was gehört zur «Kaffee-Grundschule»?

Wir von Rast Kaffee bietet in unserer KaffeeAkademie eine Vielzahl von Aus und Weiterbildungen an. Vom klassischen BaristaGrundkurs über Cup Tasting bis hin zum SensorikKurs. In den Kursen werden innovative und betriebswirtschaftlich interessante Lösungen aufgezeigt. Eine Schulung stärkt den professionellen Barista, die interessierten Mitarbeitenden und die engagierte Gastronomin oder den engagierten Gastronomen gleichermassen in ihrer Leidenschaft für Kaffee – und erweitert ihre KaffeeKompetenz.

«Bei der Kaffeezubereitung darf nichts dem Zufall überlassen werden»: Evelyne Rast, Mitinhaberin der Gourmet Rösterei Rast Kaffee.

Worauf müssen Gastronominnen und Gastronomen bei der Wahl des Kaffees, der Zubereitung und der Kaffeemaschine achten?

Kaffeewahl, Zubereitung und Kaffeemaschine stehen in direkter Verbindung zueinander. Bei anstehenden Entscheidungen dürfen die drei Elemente deshalb nicht voneinander getrennt betrachtet werden. Jede Zubereitungsmethode hat ihre Vorzüge. Die Wahl der Kaffeesorte und deren Röstung sowie die Art der Kaffeezubereitung hängen direkt voneinander ab – und zudem, ja vor allem noch von den Bedürfnissen der Gäste. Ich empfehle beim Kauf einer Maschine immer, sich an den eigenen und den Ansprüchen der Gäste zu orientieren. Ziel muss es sein, Maschine, Kaffeesorte und Röstung mit den eigenen Ambitionen in Einklang zu bringen. Sind Kaffeesorte und Zubereitungsart einmal gewählt, stellt sich die Frage der genauen Rezeptur, um das Beste aus dem Kaffee herauszuholen. Wie viel Kaffeepulver muss ich nehmen? Welchen Filter für das Wasser oder welcher Anpressdruck ist optimal? Als Rast Kaffee sind wir bei der Ersteinstellung des ganzen Systems immer vor Ort, um den perfekten Kaffeegenuss zu garantieren.

Die Expertin

Evelyne Rast leitet zusammen mit ihrer Schwester Beatrice Rast die Gourmet Rösterei Rast Kaffee mit Sitz in Ebikon bei Luzern. Das inhabergeführte Familienunternehmen gewann 2022 zum zweiten Mal die Auszeichnung «Röster des Jahres».

rast.ch