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UHREN EXTRA SÜSSE VERFÜHRUNGEN, INTERVIEW, NEWS & TRENDS


Frauen haben gute Fühler

Statistiken belegen: ein angemessener Frauenanteil in Führungspositionen trägt massgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Dennoch sind Frauen in Kaderfunktionen in Schweizer Unternehmen nach wie vor deutlich untervertreten – auch in der Uhren- industrie. Die Oris SA geht mit gutem Beispiel voran. Die Firma wird von zwei Co-CEOs geführt, einer Frau und einem Mann.
Interview: Simone Wasserfallen
Gemischte Teams arbeiten innovativer und werden den Ansprüchen der Kunden besser gerecht. Dennoch sind Frauen, gerade in der Chefetage, immer noch in der Minderzahl. Gemäss dem Bundesamt für Statistik ist heute nur ein Drittel der Kaderstellen von Frauen besetzt. Auch die Uhrenbranche wird nach wie vor mehrheitlich von Männern geführt. Wo die Unterschiede zwischen einer weiblichen und männlichen Führungskraft liegen, wollten wir von Claudine Gertiser-Herzog wissen. Seit Anfang dieses Jahres sind Sie Co-CEO der Uhrenfirma Oris. Wie teilen Sie sich die Verantwortlichkeiten mit ihrem männlichen Pendant? Rolf Studer verantwortet die Bereiche Vertrieb, Marketing sowie das Produkt- und Supply-Chain-Management, während ich für das Finanz- und Rechnungswesen, den Personalbereich sowie die Verwaltung und die IT zuständig bin. Haben Sie bei der Verteilung der Kompetenzen darauf geachtet, welche Arbeiten besser zu einer Frau passen? Nein, ich denke, dass es mittlerweile kaum noch Bereiche gibt, in denen nach Geschlechtern getrennt wird. Muss sich eine Frau in der Männerdomäne Uhren-Industrie mehr behaupten? Ich bin der Meinung, dass sich heutzutage Männer und Frauen behaupten müssen. Frauen an der Spitze von Uhrenfirmen gibt es wenige. Wieso? Vielleicht, weil unsere Branche stark mit Tradition verbunden ist. Bei Oris sind wir stolz auf unsere langjährige Geschichte in der Uhrmacherei und möchten diese bewahren. Gleichzeitig sind wir sehr nahe am Zeitgeist. Das zeigt sich neben unseren Innovationen auch in unserem Führungsmodell mit der Co-CEO-Funktion. Warum sind Frauen bessere Chefs? Frauen sind sicherlich andere Chefinnen. Frauen sind organisiert, gründlich und empathisch. Sie sind offen und stehen zu Schwächen und Fehlern. Vielleicht manchmal auch zu oft – Frauen suchen häufig zuerst eine Bestätigung, wo sich hingegen Männer gerne selbstbewusst zeigen. 1904 gegründet, gehört die in Hölstein ansässige Oris SA heute zu den selten gewordenen Firmen, die keine Quarzuhren produzieren. Qualitativ hochstehende mechanische Uhren, teils mit interessanten Komplikationen versehen, teils auffallend durch ihr charakteristisches Design, bilden die reichhaltige Palette der traditionsreichen Firma im Preissegment bis 6‘000 Franken. Jeder, der eine Oris-Uhr umdreht, erkennt mit einem Blick durch das Fenster im Gehäuseboden den roten Rotor im Uhrwerk, welcher zum Markenzeichen der Firma geworden ist.


Gibt es Unterschiede im Führungsstil zwischen Frau und Mann? Durch die generelle Verschiedenheit zwischen Mann und Frau gibt es sicher auch Unterschiede in den jeweiligen Führungsstilen. Männer können gut delegieren, während Frauen gute Coaches sind. Frauen haben gute «Fühler». Das ist sehr individuell zu betrachten und hat sicherlich viel mehr mit den persönlichen Erfahrungen und Charakterzügen zu tun. Ihr Vater leitete die Geschicke von Oris über 30 Jahre lang. Was haben Sie von ihm gelernt? Sehr viel! Er hat mich früh gelehrt, auf eigenen Beinen zu stehen und dadurch unabhängig zu sein. Bei meinem ersten Businessplan hat er mich tatkräftig unterstützt und mir immer wieder aufgezeigt, worauf es ankommt. War für Sie immer klar, dass Sie in die Fussstapfen Ihres Vaters treten? Mit der Gründung meiner eigenen Firma wurde ich früh zur Unternehmerin, aber dass ich bei Oris in die Fusstapfen meines Vaters trete, war gerade auch wegen meiner Firma nicht immer klar. Die Entscheidung zu diesem Schritt war ein Prozess und wurde auch mit zunehmendem Alter meiner Kinder klarer. Ich hatte wieder etwas mehr «Luft» und damit auch Lust, diese Chance wahrzunehmen. Nachdem ich die Nachfolge in meiner Firma regeln konnte, war der Entschluss besiegelt. Wie hoch ist die Frauenquote generell bei Oris? Spielt das Geschlecht bei der Besetzung von Stellen bei Ihnen eine Rolle? Ich bin kein Fan der Frauenquote, deshalb nenne ich keine Zahlen. Im Verwaltungsrat bei Oris ist die Quote top, während sie im Kader Potenzial zur Entwicklung hat. Die Besetzung einer freien Stelle machen wir jedoch nicht vom Geschlecht abhängig. Die Qualifikation zählt. Oris produziert Uhren in den vier Welten Tauchen, Motorsport, Kultur und Aviatik. Wird bald noch eine fünfte Damenwelt dazu kommen? Eine fünfte Welt sehe ich weniger. In der Kultur und auch im Tauchen gibt es genug Frauen, die wir ansprechen können. In diesen Welten führen wir bereits erfolgreiche Damenmodelle. Ich freue mich schon auf die neuen Modelle 2017. Viele Frauen in unseren Regionen tragen gerne markante Uhren und weniger filigrane Schmuckstücke. Was wäre für Sie die ultimative Frauen-Power-Uhr zum Entwickeln? Unsere Uhren haben ein charakteristisches Design, wie beispielsweise bei unserer Oris Big Crown, welche mit der markanten Krone zu einer Ikone wurde. Dies sollte sich unbedingt auch in der ultimativen Frauenuhr widerspiegeln. Als Power-Uhr aus Edelstahl sollte sie markant sein, darf aber auch Weiblichkeit ausstrahlen und gewisse filigrane Elemente beinhalten, zum Beispiel in Kombination mit femininen Materialien und Farben. Welche Modelle von Oris tragen Sie am Handgelenk? Meine Favoriten aus der aktuellen Kollektion sind die Skelettuhren. Hier wechsle ich gerne ab zwischen der Oris Artelier Skeleton und der Oris Artix Skeleton – zwischen klassisch und modern.

Das Oris Management-Team: Claudine Gertiser-Herzog, Ulrich Herzog, Rolf Studer



VON FRAUEN FÜR FRAUEN
Die feminine Sinnlichkeit und zeitgenössische Eleganz der Ebel-Uhren sind legendär. Nun setzt die Schweizer Firma ein weiteres Zeichen Richtung Femininität – mit einer neuen Kampagne von Frauen für Frauen. Ein spannendes Beispiel, wie das weibliche Geschlecht die Uhren-Industrie beeinflusst.
«Beauty marries Function» ist der vielversprechende Titel der neuen Bilderwelten von Ebel, welche durch ein siebenköpfiges Frauen-Kreativteam entstanden sind. Die neue Kampagne liess sich von der Philosophie des Gründerehepaares Eugène Blum und Alice Lévy aus dem Jahre 1911 inspirieren. Diese führten technisches Know-how und Leidenschaft für sinnliches Design in der Kreation einer neuen Marke zusammen. Die Fotos der Kampagne wurden ausschliesslich bei natürlichem Sonnenlicht aufgenommen, um die weibliche Wärme der Ebel-Uhren einzufangen. Die Reflexion und sanften Schatten wurden in jedem Bild künstlerisch festgehalten. «Beauty marries Function» ist eine Wiedervereinigung mit den Wurzeln der Marke, neu interpretiert. Angesprochen darauf, wie die Zusammenarbeit in einem reinen Frauenteam war, meint die Marketing-Direktorin Michelle Nombrado-Micheli: «Alles ging sehr reibungslos, das Ziel hatten wir alle sehr klar vor Augen und haben darauf hingearbeitet. Ohne grosse Absprachen waren wir uns im Team immer einig, wenn am Bild noch etwas angepasst werden musste oder wenn es perfekt war – wir Frauen haben uns ohne Worte verstanden».
Jubiläen
MEISTERLICH
Zum fünfzigjährigen Firmenjubiläum präsentiert Century eine Uhr, welche rekordverdächtig ist: Ein Century-Saphir mit 224 einzelnen, von Hand geschliffenen und polierten Facetten, 160 Facetten auf der Oberseite und 64 auf der Unterseite sowie 71 Diamanten auf dem Zifferblatt und den Befestigungsgliedern - die Virtuoso ist ein Meisterwerk der Juwelierskunst. CHF 22'500.–.
LA CLASSE
Wahre Reichtümer müssen nicht gezeigt werden. 20 Jahre nach ihrer Gründung präsentiert die Manufaktur Parmigiani
Fleurier die Kalpa XL Hebdomadaire
Anniversaire in limitierter Auflage von zehn Exemplaren. Das Herzstück des
Zeitmessers: ein Uhrwerk in Roségold.
Diese Handaufzug-Modelle sind eine
Hommage an die erste Armbanduhr, welche Michel Parmigiani entworfen hat. CHF 65'000.–.
LEGENDÄR
Alles begann im Jahr 1931, deshalb gibt es zum 85. Geburtstag bei Louis Erard eine Retro-Look Heritage Date Version mit drei Zeigern und in drei Ausführungen: schwarzes oder blaues Zifferblatt mit braunem Lederarmband oder weisses Zifferblatt mit Milanaise-Band. Limitiert auf 250 Exemplare pro Ausführung. Ab CHF 650.–.
Winterneuheiten
SCHLICHT
Mit dem neuen Marine Chronograph Annual Calendar gelingt es Ulysse Nardin, Schlichtheit ins Komplizierte zu bringen. Der Jahreskalender bietet eine mechanische Lösung voller Eleganz, die technische Sachlichkeit und Komfort in der Anwendung in den Vordergrund stellt. CHF 11'900.–.
SPORTLICH
Als Zeichen ihrer langjährigen Leidenschaft für den Reitsport baut Longines die Equestrian Collection weiter aus.
Die neuen Modelle sind inspiriert von der rechteckigen Schnalle am Turnierzaumzeug der Freiberger, der einzigen Schweizer Pferderasse. Das Modell ist in vier Grössen erhältlich. CHF 2‘900.–.

TRENDIG
Die Genfer Uhrenmarke Charriol interpretiert ihr charakteristisches Stahlkabel-Design einmal mehr neu und zeigt ihre aktuellen Modelle in den Trendfarben Blau, Burgunderrot, Bronze und Pflaume. Wie bei den Kollektionen der Wintermode fehlen auch Blumenmotive nicht. Ab CHF 890.–.
FEDERLEICHT
Ein Leichtgewicht am Handgelenk und modisch gesehen ein Schwergewicht für Männer mit Stil ist das neue HyperChrome Ultra Light Modell von Rado. Aus drei leichten Materialien gefertigt - Siliziumnitrid-Keramik, eloxiertem Aluminium und gehärtetem Titan – wiegt diese Uhr mit Nato-Armband nur gerade 56 Gramm. CHF 3'000.–.
VIELSEITIG
Maurice Lacroix präsentiert mit der neuen Eliros 30 mm Lady eine besonders universelle Uhr.
Das Modell mit schokoladefarbigem Zifferblatt mit Sonnenschliff, edelsteinbesetzter Lünette und seidenartigem Armband strahlt herbstliche Eleganz aus. CHF 1'330.–.
PRÄZISE
Das perfekte Timing bei einem Segelrennen ist enorm wichtig. Die Edox Grand Ocean Chronograph Automatic ist dazu der ideale Begleiter: Robust und mit speziellem Zähler, welcher die entscheidenden vier Minuten vor jedem Rennstart auf die Sekunde genau herunterzählt. Ab CHF 2'550.–.
SCHENKEN SIE UNTERHALTUNG...




1. Februar bis 19. März 2017 Theater 11 Zürich
Schweizer Tournee Dezember 2016–Mai 2017
25.–30.04.2017 Theater 11 Zürich 11.–16.07.2017 Musical Theater Basel

