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DAS STADTMARKETING IM GESPRÄCH MIT
from ThunMagazin 01/13
by WEBER VERLAG
Kunst vermitteln –Begegnungen organisieren
Sandra Marti hat im Jahr 2005 in Thun die art-house Galerie & Kunstforum gegründet. Stadtmarketingchef Philippe Haeberli sprach mit der Galeristin über Kunst und Kommerz.
Philippe Haeberli und Sandra Marti mit einer Holzskulptur von Anna Schmid und vor einem Bild von Mirjam Helfenberger in der art-house Galerie & Kunstforum. Tashi Brauen’s Arbeit «Sprossen», 2013, ab dem 2. März 2013 in der art-house Galerie & Kunstforum.

Frau Marti, weshalb haben Sie gerade im eher ländlichen Thun eine Kunstgalerie eröffnet? Ich denke, dass es gerade in einer ländlichen Umgebung besonders wichtig ist, Kultur zu vermitteln. Kunst ist ein Zeit- und Gesellschaftsspiegel. Kunst polarisiert. Ich bin gerne hier in Thun. Thun ist eine sehr schöne Stadt.
Welche Dienstleistungen bietet die Galerie an? Ich biete nebst der Beratung und dem Verkauf Dienstleistungen im Sinne der Kunstvermittlung für Privatpersonen und Firmen an.Ich führe die Interessierten durch die aktuelle Ausstellung und liefere ihnen Hintergrundinformationen zum Künstler und seinen Werken. Zusätzlich werden Videos oder andere Arbeiten, welche der Künstler nicht offiziell an der Ausstellung zeigt, eingebaut. Mit der «Kunstsuppe» habe ich im Januar 2012 ein Netzwerkprogramm geschaffen. Es wendet sich an alle Interessierten wie auch an Künstler und Personen aus den Bereichen Design, Architektur, Journalismus und Literatur. Man kommt in der Küche des Atelierhauses zusammen, wo nebst selbstgemachter Suppe ein Tischgespräch geführt oder je nach Thema auch Videos gezeigt oder Performances geboten werden.
Sandra Marti, Uttigenstrasse 27, 3600 Thun Telefon 079 489 42 55, www.art-house.ch
ART-HOUSE GALERIE & KUNSTFORUM
Welche Programmschwerpunkte verfolgen Sie in Ihrer Galerie? Mein Schwerpunkt liegt ganz klar auf der zeitgenössischen Kunst. Ich zeige sowohl etablierte wie auch weniger bekannte Künstler. Mir ist es ein besonderes Anliegen, auch immer wieder Malerei und moderne Bildhauerei zu zeigen. Zusätzlich interessieren mich die Positionen Fotografie und Video.
Sie möchten die Ausstellungsgegenstände auch verkaufen. Wen sprechen Sie mit den Werken in Ihrer Galerie an? Ich möchte ein breites, kunstinteressiertes Publikum ansprechen, Jung und Alt. Mir ist es wichtig, inhaltlich interessante Positionen zu zeigen und mitunter für Thuner Künstler mit der Galerie eine geeignete Plattform zu bieten, die einen vertieften Einblick in ihr Schaffen ermöglicht.
Welches sind aktuell die Trends in der Kunstwelt und was davon übernehmen Sie im Jahr 2013? Ich denke, der Trend geht vermehrt hin zu Kunst mit politischen und kritischen Inhalten. Auch der Malerei messe ich 2013 eine grosse Bedeutung zu. In der kommenden Ausstellung, ab dem 2. März 2013, zeigt die Galerie den Künstler Tashi Brauen aus Zürich (Träger des Residency unlimited New York 2013), zusammen mit der Künstlerin Ladina Gaudenz aus Genf.
Interview: Philippe Haeberli, Leiter Abteilung Stadtmarketing Bilder: Tanja Look/Tashi Brauen